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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1953 In der Schweiz fanden 1953 auf Bundesebene drei Volksabstimmungen statt im Rahmen zweier Urnengange am 19 April und am 6 Dezember Dabei handelte es sich um ein fakultatives Referendum und zwei obligatorische Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmung am 19 April 1953 1 1 Ergebnis 1 2 Postverkehrsgesetz 2 Abstimmungen am 6 Dezember 1953 2 1 Ergebnisse 2 2 Neuordnung des Bundesfinanzhaushalts 2 3 Gewasserschutzartikel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAbstimmung am 19 April 1953 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis167 1 Bundesgesetz vom 20 Juni 1952 uber die Revision des Bundesgesetzes betreffend den Postverkehr FR 1 426 714 751 168 52 65 734 090 267 659 466 431 36 46 63 54 neinPostverkehrsgesetz Bearbeiten Seit 1946 erwirtschafteten die PTT beim Postversand ein immer grosseres Defizit das durch die Gewinne bei Telefonie und Telegrafie ausgeglichen werden musste Die 1947 durchgefuhrte leichte Tariferhohung genugte bei weitem nicht um die Verluste auszugleichen 1951 beantragte der Bundesrat eine weitere Tariferhohung die Mehreinnahmen von 58 Millionen Franken generieren sollte Obwohl der Bundesrat dem Parlament versprach dass die Tarife erst bei einem Defizit der gesamten PTT erhoht wurden brachte ein Komitee von Zurcher Rechtsstudenten gegen diesen Beschluss ein Referendum zustande Die Gegner argumentierten die neuen Tarife wurden gegen die Verfassung verstossen da die PTT zu moglichst gunstigen Tarifen verpflichtet seien Eine Tariferhohung sei angesichts des an die Bundeskasse abgelieferten Gesamtgewinns der PTT von rund 50 Millionen Franken ohnehin nicht gerechtfertigt und die Verluste seien durch massive Abschreibungen kunstlich erhoht worden Zu den Befurwortern gehorten die grossen Parteien wobei mehrere Kantonalsektionen vor allem in der Romandie ausscherten Sie erklarten die Defizite der Post mit dem Ausbleiben von Tariferhohungen seit 1924 wahrend die Teuerung im gleichen Zeitraum 70 Prozent betragen habe Ausserdem sei das Sparpotenzial ausgereizt Nur etwas mehr als jeder dritte Abstimmende nahm die Vorlage an einzig im Kanton Uri gab es eine knappe befurwortende Mehrheit 2 Abstimmungen am 6 Dezember 1953 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis168 3 Bundesbeschluss vom 25 September 1953 uber die verfassungsmassige Neuordnung des Finanzhaushaltes des Bundes OR 1 433 363 864 082 60 27 842 381 354 149 488 232 42 04 57 96 3 19 nein169 4 Bundesbeschluss vom 30 September 1953 uber die Erganzung der Bundesverfassung durch einen Artikel 24quater betreffend den Schutz der Gewasser gegen Verunreinigung OR 1 433 363 847 808 59 15 825 799 671 565 154 234 81 32 18 68 22 0 jaNeuordnung des Bundesfinanzhaushalts Bearbeiten Da die damals geltende provisorische Finanzordnung Anfang 1955 auslaufen wurde prasentierte der Bundesrat im Januar 1953 seine Vorschlage fur eine definitive Verankerung der Steuereinnahmen des Bundes in der Verfassung Die drei Hauptpfeiler bildeten dabei die Zolle die Warenumsatzsteuer und die progressive Wehrsteuer heutige direkte Bundessteuer Erneut sah die Vorlage einen Finanzausgleich zwischen den Kantonen eine Ausgabenbremse und eine Verpflichtung zum Schuldenabbau vor Das Parlament nahm nur kleinere Anderungen vor Alle grossen Parteien unterstutzten die Vorlage ebenso der Bauernverband und der Schweizerische Gewerkschaftsbund Die Finanzordnung sei ein Projekt der Steuergerechtigkeit das auch die einkommensstarken Schichten in ertraglichem Masse zur Rechenschaft ziehe Auf burgerlicher Seite bekampften der Gewerbeverband der Zentralverband Schweizerischer Arbeitgeber organisationen und vor allem der Handels und Industrieverein die Finanzordnung In der dauerhaft zu verankernden progressiven Wehrsteuer sahen sie ein sozialistisches Vehikel zur ubermassigen Besteuerung einer Minderheit Uberdies wurde die Finanzordnung die Wirtschaft und die Kantone benachteiligen Wie schon 1950 scheiterte der Versuch den Finanzhaushalt des Bundes dauerhaft zu regeln deutlich nur in den Kantonen Graubunden Uri und Zurich resultierte eine Ja Mehrheit Als Reaktion auf das Ergebnis trat der zustandige SP Bundesrat Max Weber zuruck worauf seine Partei sechs Jahre lang nicht mehr in der Regierung vertreten war 5 Gewasserschutzartikel Bearbeiten In der Zeit des Nachkriegsbooms wurde einwandfreies Trinkwasser immer mehr zur Mangelware Grunde dafur waren die fortschreitende Industrialisierung und die dadurch verursachte Gewasserverschmutzung Die fast flachendeckende Einfuhrung der Kanalisation verstarkte diesen Effekt weiter Andererseits ergriffen die eigentlich fur die Gewasser zustandigen Kantone kaum wirksame Schutzmassnahmen Ein vom Nationalrat uberwiesenes Postulat forderte deshalb den Ausbau der Bundeskompetenzen Da der Bund damals aber nur fur die Regulierung der Fischerei zustandig war musste neben einem Gewasserschutzgesetz auch ein neuer Verfassungsartikel als Grundlage dafur ausgearbeitet werden Die Vorlage war weitestgehend unbestritten und es machte sich keine nennenswerte Opposition bemerkbar Mehr als vier Funftal der Abstimmenden gaben ihr die Zustimmung 6 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 167 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 31 Oktober 2021 Christian Bolliger Hohere Tarife fur Briefe Pakete und Zahlungsverkehr sind nicht mehrheitsfahig In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 241 242 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 31 Oktober 2021 Vorlage Nr 168 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 31 Oktober 2021 Vorlage Nr 169 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 31 Oktober 2021 Christian Bolliger Das Ringen um die Finanzordnung geht weiter wiederum ergebnislos In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 242 243 swissvotes ch PDF 67 kB abgerufen am 31 Oktober 2021 Manuel Graf Der Bund erhalt die Erlaubnis Gewasser zu schutzen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 243 244 swissvotes ch PDF 64 kB abgerufen am 31 Oktober 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1953 amp oldid 227810452