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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 2005 In der Schweiz fanden 2005 auf Bundesebene funf Volksabstimmungen statt im Rahmen dreier Urnengange am 5 Juni 25 September und 27 November Dabei handelte es sich um vier fakultative Referenden und eine Volksinitiative Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 5 Juni 2005 1 1 Ergebnisse 1 2 Abkommen zu Schengen und Dublin 1 3 Eingetragene Partnerschaft 2 Abstimmung am 25 September 2005 2 1 Ergebnisse 2 2 Ausdehnung der Personenfreizugigkeit 3 Abstimmungen am 27 November 2005 3 1 Ergebnisse 3 2 Gentechnik Moratorium 3 3 Arbeitsgesetz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbstimmungen am 5 Juni 2005 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis517 1 Bundesbeschluss vom 17 Dezember 2004 uber die Genehmigung und die Umsetzung der bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU uber die Assoziierung an Schengen und an Dublin FR 4 837 844 2 739 694 56 63 2 704 302 1 477 260 1 227 042 54 63 45 37 ja518 2 Bundesgesetz vom 18 Juni 2004 uber die eingetragene Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare Partnerschaftsgesetz FR 4 837 844 2 733 838 56 51 2 687 368 1 559 848 1 127 520 58 04 41 96 jaAbkommen zu Schengen und Dublin Bearbeiten In der Schlussakte zu den bilateralen Vertragen vereinbarten die Schweiz und die Europaische Union die Aufnahme von Verhandlungen in weiteren Bereichen die uber die rein wirtschaftliche Zusammenarbeit hinausgehen Die im Jahr 2004 abgeschlossenen Verhandlungen betrafen unter anderem den Beitritt der Schweiz zum Schengener Abkommen Aufhebung der systematischen Personenkontrollen an den Grenzen der Mitgliedslander bei gleichzeitiger Verscharfung der Kontrollen an den Grenzen zu Drittstaaten und zur Dublin II Verordnung Regelung der Zustandigkeit der Behandlung von Asylantragen und Aufbau einer Fingerabdruck Datenbank Gegen den zustimmenden Beschluss des Parlaments brachten die AUNS und die SVP erfolgreich ein Referendum zustande Unterstutzung erhielten sie von kleinen Rechtsaussenparteien Ihrer Meinung nach ermogliche das Schengener Abkommen die ungehinderte Einreise von Kriminellen und stelle einen inakzeptablen Souveranitatsverlust dar Die burgerlichen und linken Befurworter argumentierten die beiden Abkommen seien wirkungsvolle Instrumente im Kampf gegen die internationale Kriminalitat und den Asylmissbrauch Sie wurden zudem die flussige Abwicklung des Grenzverkehrs gewahrleisten was insbesondere fur die Wirtschaft und den Tourismus grosse Vorteile bringe Eine relativ knappe Mehrheit der Abstimmenden nahm die Vorlage an wobei sich erneut ein tiefer europapolitischer Graben zwischen der Romandie und der Deutschschweiz bemerkbar machte 3 Eingetragene Partnerschaft Bearbeiten Als Folge des sozialen Wandels und des damit verbundenen Wertepluralismus veranderte sich auch in der Schweiz die Haltung gegenuber der Homosexualitat 1999 gab das EJPD einen Bericht in die Vernehmlassung der mehrere Modelle zur rechtlichen Gleichstellung von homosexuellen Paaren zur Diskussion stellte Dem Nationalrat ging dies zu langsam weshalb er eine parlamentarische Initiative unterstutzte welche die Einfuhrung der eingetragenen Partnerschaft forderte Daraufhin erarbeitete der Bundesrat ein entsprechendes Gesetz das im November 2002 vorlag Mit diesem wurden Lebensgemeinschaften mit gegenseitigen Rechten und Pflichten begrundet die bezuglich Erbschaften Sozialversicherungen und beruflicher Vorsorge gleich behandelt werden wie die Ehe Hingegen sollten gleichgeschlechtliche Paare weder gemeinsame Kinder adoptieren noch Verfahren der Fortpflanzungsmedizin in Anspruch nehmen durfen Gegen den entsprechenden Parlamentsbeschluss ergriffen die EDU und die EVP das Referendum Unterstutzung erhielten sie von der SVP die in der Abstimmungskampagne jedoch kaum in Erscheinung trat Das Referendumskomitee hielt das Gesetz fur uberflussig es setze falsche Signale bezuglich weiterer zu erwartender Liberalisierungsschritte und verursache zusatzlichen Verwaltungsaufwand Zu den Befurwortern gehorten unter anderem die CVP und der Evangelische Kirchenbund Sie betonten dass das Gesetz weder die Ehe noch die traditionelle Familie gefahrde Vielmehr gehe es um die rechtliche Gleichstellung im Interesse von Staat und Gesellschaft Fast drei Funftel der Abstimmenden nahmen die Vorlage an ablehnende Mehrheiten verzeichneten die Kantone Appenzell Innerrhoden Jura Schwyz Tessin Thurgau und Wallis 4 Abstimmung am 25 September 2005 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis519 5 Bundesbeschluss uber die Genehmigung und Umsetzung des Protokolls uber die Ausdehnung des Freizugigkeitsabkommens auf die neuen EG Mitgliedstaaten zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft einerseits und der Europaischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten andererseits sowie uber die Genehmigung der Revision der flankierenden Massnahmen zur Personenfreizugigkeit FR 4 852 658 2 634 131 54 51 2 605 826 1 458 686 1 147 140 55 98 44 02 jaAusdehnung der Personenfreizugigkeit Bearbeiten Mit der EU Erweiterung 2004 dehnte sich auch der Geltungsbereich der bilateralen Abkommen mit der Schweiz automatisch auf die neuen Gebiete aus Davon ausgenommen war das Freizugigkeitsabkommen das neu verhandelt werden musste Die Europaische Union EU akzeptierte dabei eine siebenjahrige Ubergangsfrist bis 2011 wahrend die Schweiz die bisherigen Arbeitsmarkt beschrankungen Inlandervorrang Lohnkontrolle aufsteigende Kontingente gegenuber Personen aus den neuen Mitgliedstaaten beibehalten durfte Ausserdem sollte bis 2014 eine Schutzklausel gelten die es der Schweiz bei zu starker Zuwanderung erlauben wurde die Aufenthalts bewilligungen zu beschranken Das Parlament verscharfte zudem die flankierenden Massnahmen um gegen Dumpinglohne und Schwarzarbeit vorgehen zu konnen Daraufhin ergriffen vier Komitees das Referendum Unterstutzung erhielten sie von den kleinen Rechtsaussenparteien und der SVP die in ihrer Kampagne die Angst vor einer unkontrollierten Einwanderung schurten Diese hatte dramatische Auswirkungen auf die Wirtschaft der Schweiz zur Folge und wurde zu einer Uberflutung der Sozialwerke fuhren Die ubrigen Parteien und fast alle grosseren Interessengruppen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer setzten sich fur die Vorlage ein Die breitere Rekrutierungsbasis wurde die Schweizer Wirtschaft starken hingegen drohe im Falle eines Neins die Kundigung der ubrigen bilateralen Vertrage durch die EU Die flankierenden Massnahmen wurden einen ausreichenden Schutz gegen missbrauchliche Lohne und Arbeitsbedingungen bieten Eine relativ deutliche Mehrheit der Abstimmenden sprach sich fur die Vorlage aus wobei die kleineren Kantone der Zentralschweiz und das Tessin ablehnende Mehrheiten beisteuerten 6 Abstimmungen am 27 November 2005 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis520 7 Bundesbeschluss uber die Volksinitiative fur Lebensmittel aus gentechnikfreier Landwirtschaft VI 4 860 166 2 052 913 42 24 2 022 317 1 125 835 0 896 482 55 67 44 33 23 0 ja521 8 Bundesgesetz uber die Arbeit in Industrie Gewerbe und Handel Arbeitsgesetz FR 4 860 166 2 056 271 42 31 2 030 733 1 026 833 1 003 900 50 64 49 44 jaGentechnik Moratorium Bearbeiten Auch nach der 1992 erfolgten Annahme des Verfassungsartikels zur Gentechnik setzte sich die Diskussion um gentechnisch veranderte Organismen GVO fort weshalb der Bundesrat die bisherige Gesetzgebung auf Lucken uberprufen liess Nach intensiven Beratungen beschloss das Parlament ein gesondertes Bundesgesetz uber die Gentechnik im Ausserhumanbereich Im Verlaufe der Beratungen lehnte es jedoch samtliche Antrage ab die ein Moratorium fur das Freisetzen und Inverkehrbringen von GVO forderten Daraufhin reichte ein aus Bauern Umweltschutzern und Konsumentenschutzern bestehendes Komitee im September 2003 eine Volksinitiative ein Gemass dieser sollte die Schweizer Landwirtschaft fur die Dauer von funf Jahren nach Annahme der Initiative gentechnikfrei bleiben Gentechnisch veranderte Pflanzen und Tiere sollten weder eingefuhrt noch in Verkehr gebracht werden durfen Wahrend sich die links grunen Parteien vor allem grossere Transparenz und Sicherheit fur die Konsumenten erhofften lehnten EDU EVP und Schweizer Demokraten die Gentechnik grundsatzlich ab Auf Seiten der Initiativgegner standen FDP CVP SVP LPS und die Wirtschaftsverbande Sie waren der Ansicht man solle der Landwirtschaft und den Konsumenten die Wahlfreiheit lassen und sich keine Optionen verbauen Ein temporares GVO Verbot wurde zudem den Forschungsstandort Schweiz schwachen und den Grundsatz der Wirtschaftsfreiheit einschranken Eine Mehrheit der Abstimmenden und samtliche Kantone nahmen die Vorlage an wobei die Zustimmung in der Romandie und im Tessin besonders hoch war 9 Arbeitsgesetz Bearbeiten 2003 nahm das Parlament eine parlamentarische Initiative von FDP Nationalrat Rolf Hegetschweiler an die eine Liberalisierung der Sortimentsbeschrankungen und der Ladenoffnungszeiten in den Bahnhof und Flughafenarealen verlangte Ausloser war ein Entscheid des Bundesgerichts der das zulassige Sortiment dieser Geschafte auf den Reisebedarf beschrankt hatte Die nationalratliche Kommission fur Wirtschaft und Abgaben schlug daraufhin vor dass in bedeutenden Bahnhofen und Flughafen bis 23 Uhr und an Sonntagen bewilligungsfrei Personal beschaftigt werden darf In der Debatte scheiterte die SP sowohl mit dem Antrag auf Nichteintreten als auch mit dem Antrag die Sonntagsarbeit nur fur Betriebe mit einem Gesamtarbeitsvertrag zuzulassen Gegen die vom Parlament beschlossene Revision des Arbeitsgesetzes ergriffen der Schweizerische Gewerkschaftsbund und Travail Suisse das Referendum Unterstutzung erhielten sie von linken Parteien EDU EVP Teilen der CVP sowie protestantischen und katholischen Organisationen Sie stellten die Revision als Anfang vom Ende des allgemeinen Arbeitsverbots an Sonntagen dar Sonntagsarbeit musse deshalb eine bewilligungspflichtige Ausnahme bleiben Die Befurworter bezeichneten die Liberalisierung als Anpassung an geanderte Lebensgewohnheiten die einem Bedurfnis der Konsumenten entsprache Ebenso sichere sie Arbeitsplatze und fordere den offentlichen Verkehr Eine ausserst knappe Mehrheit der Abstimmenden sprach sich fur die Revision aus wobei die Zustimmung in stadtischen Gebieten besonders hoch war 10 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 517 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 1 Dezember 2021 Vorlage Nr 518 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 1 Dezember 2021 Brigitte Menzi Die Schweiz ruckt naher an die EU Ja zu Schengen und Dublin In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 656 657 swissvotes ch PDF 67 kB abgerufen am 1 Dezember 2021 Brigitte Menzi Ja es will Stimmvolk nimmt Partnerschaftsgesetz fur gleichgeschlechtliche Paare an In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 657 658 swissvotes ch PDF 67 kB abgerufen am 1 Dezember 2021 Vorlage Nr 519 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 1 Dezember 2021 Brigitte Menzi Pragmatisches Ja zum freien Personenverkehr mit den ostlichen EU Landern In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 658 660 swissvotes ch PDF 71 kB abgerufen am 1 Dezember 2021 Vorlage Nr 520 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 1 Dezember 2021 Vorlage Nr 521 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 1 Dezember 2021 Brigitte Menzi Denkpause bei Gentechprodukten Volk sagt Ja zum Moratorium In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 660 661 swissvotes ch PDF 69 kB abgerufen am 1 Dezember 2021 Christian Bolliger Ein hauchdunnes Ja zum Sonntagsverkauf an Bahnhofen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 661 662 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 1 Dezember 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 2005 amp oldid 227777538