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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1875 In der Schweiz fanden auf Bundesebene zwei Volksabstimmungen statt beide im Rahmen eines einzigen Urnengangs am 23 Mai Es handelte sich um die ersten fakultativen Referenden Dieses Instrument der direkten Demokratie war mit der erfolgreichen Totalrevision der Bundesverfassung im Jahr zuvor eingefuhrt worden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 23 Mai 1875 1 1 Ergebnisse 1 2 Zivilstand und Ehe 1 3 Politische Stimmberechtigung der Schweizerburger 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAbstimmungen am 23 Mai 1875 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis13 1 Bundesgesetz betreffend Feststellung und Beurkundung des Zivilstandes und die Ehe FR k A k A k A 418 268 213 199 205 069 50 97 49 03 ja14 2 Bundesgesetz uber die politische Stimmberechtigung der Schweizerburger FR k A k A k A 409 846 202 583 207 263 49 43 50 57 neinZivilstand und Ehe Bearbeiten Mit der Totalrevision der Bundesverfassung war die Regelung von Zivilstand und Ehe vollstandig von den kirchlichen Behorden an den Staat ubergegangen Zu diesem Zeitpunkt kannten die Kantone Basel Stadt Genf und Neuenburg bereits die obligatorische Zivilehe Im Oktober 1874 verabschiedete das Parlament trotz heftiger Proteste der Katholisch Konservativen damals war der Kulturkampf im vollen Gange das Bundesgesetz betreffend Feststellung und Beurkundung des Zivilstandes und die Ehe Schweizweit sollten nur noch staatliche Behorden die rechtsverbindliche Eheschliessung vollziehen durfen Es war jedoch der protestantische Eidgenossische Verein der das Referendum ergriff Wahrend sich die Konservativen gegen das Zuruckdrangen der Kirche zur Wehr setzten und eine Entwertung der kirchlichen Ehe befurchteten storten sich liberale Foderalisten an der Zentralisierung staatlicher Kompetenzen beim Bund Die Befurworter priesen die Vorlage als Ausdruck von Freiheit und Fortschritt denn sie ermogliche die Gleichstellung aller Burger und befreie die Katholiken aus den Fangen der despotischen Kirche Das Gesetz wurde knapp angenommen wobei der Anteil der Ja Stimmen in einzelnen katholischen Kantonen zum Teil deutlich unter 20 Prozent lag 3 Politische Stimmberechtigung der Schweizerburger Bearbeiten Die Verfassung von 1874 gewahrte Niedergelassenen das Stimmrecht im neuen Wohnsitzkanton in kantonalen und neu auch in Gemeindeangelegenheiten Sie ubertrug dem Bund die Moglichkeit die kantonal unterschiedlich geregelten Ausschlussgrunde z B Geisteskrankheit strafrechtlicher Verurteilung oder Konkurs gesetzlich zu regeln und damit das Stimm und Wahlrecht fur die ganze Schweiz zu vereinheitlichen Im Oktober 1874 legte der Bundesrat einen Gesetzesentwurf vor mit dem die Ausschlussgrunde bis auf wenige Ausnahmen beseitigt werden sollten Zusatzlich zu den kantonsfremden Niedergelassenen sollte das Stimmrecht auch auf Gemeindeebene auf die gesetzlich nicht naher umschriebenen Aufenthalter ausgedehnt werden Der Nationalrat stimmte deutlich zu der Standerat hingegen nur mit Stichentscheid des Prasidenten Daraufhin brachte der Eidgenossische Verein ein Referendum zustande unterstutzt von Katholiken und liberalen Foderalisten aus der Romandie Die breite Allianz von Gegnern wehrte sich in erster Linie gegen die Ausdehnung des Stimm und Wahlrechts auf die Aufenthalter da die fehlende Abgrenzung zu den Niedergelassenen die Verfassung verletze Das Gesetz scheiterte ausserst knapp mit nicht einmal 5000 Stimmen Unterschied wobei die Zustimmung von 7 Prozent im Kanton Uri bis 76 Prozent im Kanton Thurgau reichte 4 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 13 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 6 Oktober 2021 Vorlage Nr 14 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 6 Oktober 2021 Christian Bolliger Erstes fakultatives Referendum endet mit knappem Sieg des Freisinns In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 37 38 swissvotes ch PDF 67 kB abgerufen am 6 Oktober 2021 Yvan Rielle Kein Gemeindestimmrecht fur Aufenthalter Erster konservativer Referendumserfolg In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 38 40 swissvotes ch PDF 73 kB abgerufen am 6 Oktober 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1875 amp oldid 224557875