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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1976 In der Schweiz fanden auf Bundesebene zehn Volksabstimmungen statt im Rahmen von vier Urnengangen am 21 Marz 13 Juni 26 September und 5 Dezember Dabei handelte es sich um vier Volksinitiativen davon eine mit dazu gehorendem Gegenentwurf zwei fakultative Referenden und vier obligatorische Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 21 Marz 1976 1 1 Ergebnisse 1 2 Mitbestimmung der Arbeitnehmer 1 3 Gegenentwurf zur Mitbestimmungsinitiative 1 4 Reform des Steuerwesens 2 Abstimmungen am 13 Juni 1976 2 1 Ergebnisse 2 2 Raumplanungsgesetz 2 3 Abkommen mit der IDA 2 4 Neukonzeption der Arbeitslosenversicherung 3 Abstimmungen am 26 September 1976 3 1 Ergebnisse 3 2 Radio und Fernsehartikel 3 3 Staatliche Haftpflichtversicherung 4 Abstimmungen am 5 Dezember 1976 4 1 Ergebnisse 4 2 Geld und Kreditpolitik 4 3 Preisuberwachung 4 4 40 Stunden Woche 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAbstimmungen am 21 Marz 1976 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis255 1 Bundesbeschluss vom 4 Oktober uber das Volksbegehren fur die Mitbestimmung VI 3 750 162 1 479 405 39 45 1 457 959 472 094 966 140 32 38 67 62 0 22 nein255 1 Gegenentwurf zum Bundesbeschluss fur die Mitbestimmung VI 3 750 162 1 479 405 39 45 1 457 959 431 690 974 695 29 61 70 39 0 22 nein256 2 Volksbegehren fur gerechtere Besteuerung und die Abschaffung der Steuerprivilegien VI 3 750 162 1 474 085 39 31 1 418 883 599 053 819 830 42 22 57 78 neinMitbestimmung der Arbeitnehmer Bearbeiten 1971 lancierten der Christlichnationale Gewerkschaftsbund der Schweizerische Gewerkschaftsbund und der Schweizerische Verband evangelischer Arbeitnehmer gemeinsam eine Volksinitiative die dem Bund die Befugnis geben sollte Vorschriften uber die Mitbestimmung der Arbeitnehmer und ihrer Organisationen in Betrieb Unternehmung und Verwaltung aufzustellen Bei Arbeitgebern aber auch bei einigen Arbeitnehmerorganisationen stiess sie auf Widerstand da sie eine derart weitreichende Demokratisierung der Wirtschaftsordnung fur nicht umsetzbar hielten Allerdings befurworteten sie in gewissen Aspekten eine qualifizierte und punktuelle Mitbestimmung Der Bundesrat liess daraufhin einen Gegenentwurf ausarbeiten doch auch dieser ging den Arbeitgebern zu weit In der langwierigen parlamentarischen Debatte setzte sich dann ein weiterer Gegenentwurf der FDP durch der die Mitbestimmung ausschliesslich auf den betrieblichen Bereich beschrankte Fur die Initianten die den Vorschlag des Bundesrates unterstutzt hatten stand ein Ruckzug ihres Begehrens somit nicht mehr zur Diskussion In der Abstimmungskampagne schienen die Positionen klar bezogen zu sein Linke und Gewerkschaften fur die Initiative Burgerliche und Arbeitgeber fur den Gegenvorschlag Als die CVP ein doppeltes Nein empfahl erhielt die Diskussion eine neue Dynamik Die Initiativgegner waren nicht grundsatzlich gegen ein Mitspracherecht der Arbeitnehmer sondern vor allem gegen den Einbezug von Gewerkschaftsfunktionaren in innerbetriebliche Entscheidungen Zwei Drittel der Abstimmenden und alle Kantone lehnten die Initiative ab 3 Gegenentwurf zur Mitbestimmungsinitiative Bearbeiten Der vom Parlament beschlossene Gegenentwurf zur Mitbestimmungsinitiative wollte dem Bund die Befugnis erteilen Vorschriften uber eine angemessene die Entscheidungsfahigkeit und Wirtschaftlichkeit der Unternehmung wahrende Mitbestimmung der Arbeitnehmer im betrieblichen Bereich aufzustellen Die Miteinbeziehung von Gewerkschaftsfunktionaren sollte ausdrucklich ausgeschlossen bleiben Bei den Abstimmenden fand der Gegenentwurf noch etwas weniger Zustimmung als die Initiative 3 Reform des Steuerwesens Bearbeiten Angesichts des immer grosser werdenden Budgetdefizits des Bundes gab es zunehmend Forderungen nach einer Neugestaltung des Schweizer Steuerwesens 1973 reichte der LdU eine Volksinitiative ein die ein schweizweit einheitliches Steuersystem einfuhren und Steuerprivilegien abschaffen wollte Anstelle der direkten Steuern der Kantone sollte der Bund eine einheitliche Steuer auf Einkommen und Vermogen der naturlichen Personen sowie auf Ertrag und Kapital der juristischen Personen einfuhren Die Initiative war in Form einer allgemeinen Anregung formuliert und benotigte deshalb kein Standemehr Der Bundesrat wies sie zuruck und argumentierte eine Steuervereinheitlichung sei mit den strukturellen Unterschieden der Kantone nicht kompatibel Andererseits stunden nach Abschluss der laufenden Steuerrevision adaquatere Losungen zur Bewaltigung der Finanzkrise zur Verfugung Das Parlament folgte dieser Einschatzung In der Abstimmungskampagne war der LdU auf sich allein gestellt Wahrend die linken Parteien Stimmfreigabe beschlossen wandten sich die burgerlichen Parteien die Wirtschaftsverbande und zahlreiche Aktionskomitees gegen die Initiative Sie missachte den foderalistischen Aufbau des schweizerischen Staatswesens und unterlaufe die aktuellen Bestrebungen fur eine Steuerreform Trotz dieses massiven Widerstands erzielte die Initiative ein gutes Ergebnis im Kanton Basel Stadt fand sie sogar eine Mehrheit Bundesrat Georges Andre Chevallaz sah im relativ hohen Anteil der Ja Stimmen eine Verpflichtung das starke Steuergefalle in der Schweiz zu nivellieren 4 Abstimmungen am 13 Juni 1976 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis257 5 Bundesgesetz vom 4 Oktober 1974 uber die Raumplanung FR 3 756 474 1 298 665 34 56 1 280 367 626 134 654 233 48 90 51 10 nein258 6 Bundesbeschluss vom 20 Juni 1975 betreffend ein Abkommen zwischen der Schweiz und der Internationalen Entwicklungsorganisation IDA uber ein Darlehen von 200 Millionen Franken FR 3 756 474 1 296 862 34 52 1 264 852 550 865 713 987 43 55 56 45 nein259 7 Bundesbeschluss vom 11 Marz 1976 uber eine Neukonzeption der Arbeitslosenversicherung OR 3 756 474 1 296 974 34 52 1 268 761 866 211 402 550 68 27 31 73 21 1 jaRaumplanungsgesetz Bearbeiten 1969 hatten Volk und Stande dem Artikel zur Raumplanung in der Bundesverfassung zugestimmt Drei Jahre spater lag ein erster darauf basierender Gesetzesentwurf des Bundesrates vor Einerseits sollte die Boden und Infrastrukturverschwendung unterbunden werden indem durch eine klare Planung die fortschreitende Zersiedelung gestoppt wird und moglichst zusammenhangende Landwirtschaftszonen ausgesondert werden Andererseits stand auch der Schutz der landschaftlichen Schonheiten und der Natur im Vordergrund Umstritten war vor allem ein Passus der den kantonalen Behorden in Ausnahmefallen ein Enteignungsrecht zugestehen wollte was Unternehmer und Hauseigentumer kategorisch ablehnten Nachdem das Parlament dem Gesetz zugestimmt hatte ergriff die Ligue vaudoise erfolgreich das Referendum Unterstutzt von mehreren Wirtschaftsverbanden und burgerlichen Kantonalparteien sahen die Gegner im Gesetz vor allem ein foderalismusfeindliches Instrument Im Allgemeinen schurten sie das Misstrauen gegenuber Burokraten und setzten auf die Sorge um das Privateigentum Mit einer gross angelegten Informationskampagne versuchten die Befurworter der Bevolkerung das noch relativ unbekannte Konzept der Raumplanung naherzubringen Das Gesetz fuhre zu einem haushalterischen Umgang mit dem Boden schmalere die Bodenspekulation und schone die Landschaft Eine knappe Mehrheit der Abstimmenden lehnte das Gesetz ab wobei die Vorlage vor allem bei der landlichen Bevolkerung chancenlos war 8 Abkommen mit der IDA Bearbeiten In den 1970er Jahren gewannen die Beziehungen zu den Staaten der Dritten Welt zunehmend an Bedeutung doch belegte die Schweiz bei der offentlichen Entwicklungshilfe im internationalen Vergleich einen der letzten Platze Im Zuge der Olkrise von 1973 ersuchte die International Development Association IDA ihre Geberlander um zusatzliche Unterstutzung aber auch die Schweiz als Nichtmitglied Der Bundesrat erklarte sich bereit ein zinsloses Darlehen in der Hohe von 200 Millionen Franken bereitzustellen Im Gegenzug sollten Schweizer Unternehmen berechtigt sein sich an der Ausschreibung von IDA Projekten zu beteiligen Wahrend die Vorlage im Parlament kaum auf Widerspruch stiess ubten extreme Linke und Rechte heftige Kritik Rechtskonservative Kreise um Nationalrat James Schwarzenbach ergriffen daraufhin das Referendum da sie multilaterale Abkommen grundsatzlich als unschweizerisch ablehnten Andererseits hielten die POCH die Vereinbarung fur ein neokolonialistisches Instrument der westlichen Exportwirtschaft Auch die Befurworter hatten unterschiedliche Motive Die Hilfswerke unterstutzten das Abkommen aus altruistischen Motiven wahrend die burgerlichen Parteien besonders den wirtschaftlichen Nutzen als Sekundareffekt der Entwicklungshilfe priesen Ihre Kampagne zielte darauf ab das Darlehen als Investition darzustellen die sich fur die Schweiz lohne Letztlich setzte sich die unheilige Allianz durch da eine recht deutliche Mehrheit die Vorlage ablehnte 9 Neukonzeption der Arbeitslosenversicherung Bearbeiten Ein 1973 vom Nationalrat uberwiesenes Postulat forderte eine grundlegende Reform der Arbeitslosenversicherung ALV Zwei Jahre spater prasentierte der Bundesrat eine Neukonzeption die auch praventive Massnahmen zur Bekampfung der Arbeitslosigkeit umfasste Um die vorgesehene Neuausrichtung zu ermoglichen beantragte er zusatzlich eine Verfassungsanderung Das bisherige freiwillige Versicherungssystem sei nicht mehr zeitgemass weshalb ein ALV Obligatorium fur alle Arbeitnehmer eingefuhrt werden musse mit einer Versicherungsmoglichkeit fur Selbststandigerwerbende Hinzu kamen erweiterte Leistungen wobei insbesondere Beitrage an Umschulungen zu nennen sind Wegen der einsetzenden Rezession verabschiedete das Parlament die Vorlage nach kurzer Debatte und ohne Anderungen Von wenigen Ausnahmen abgesehen standen alle bedeutenden Parteien Wirtschaftsdachverbande und Arbeitnehmerorganisationen hinter der Neukonzeption der ALV Organisierte Opposition machte sich angesichts der offensichtlichen Mangel der bisherigen Gesetzgebung kaum bemerkbar Uber zwei Drittel der Abstimmenden nahmen die Vorlage an eine Nein Mehrheit resultierte nur im Kanton Schwyz 10 Abstimmungen am 26 September 1976 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis260 11 Bundesbeschluss vom 19 Marz 1976 betreffend einen Verfassungsartikel uber Radio und Fernsehen OR 3 766 161 1 261 980 33 50 1 227 367 531 328 696 039 43 29 56 71 3 18 nein261 12 Volksbegehren zur Einfuhrung einer Haftpflichtversicherung fur Motorfahrzeuge und Fahrrader durch den Bund VI 3 766 161 1 263 198 33 54 1 241 300 301 587 939 713 24 30 75 70 0 22 neinRadio und Fernsehartikel Bearbeiten Das weit verbreitete Misstrauen gegenuber dem Fernsehen das 1957 zur Ablehnung des Radio und Fernsehartikels gefuhrt hatte war ein Jahrzehnt spater einer breiten Akzeptanz gewichen 1968 zahlte man erstmals mehr als eine Million TV Konzessionen und im selben Jahr leitete der Bundesrat eine Vernehmlassung fur einen neuen Verfassungsartikel ein Obwohl er sich kaum vom abgelehnten unterschied stiess er auf ein positives Echo Da es zu Meinungsverschiedenheiten in einzelnen Bereichen kam unterbreitete der Bundesrat 1973 eine uberarbeitete Version die wesentlich ausfuhrlicher war und neu mehrere Grundsatze programmpolitischer Natur enthielt Das Parlament nahm weitere kleinere Anderungen vor und fugte insbesondere einen Absatz hinzu der die Schaffung einer unabhangigen Beschwerdeinstanz vorschrieb In der Abstimmungskampagne gab es eine klare Links Rechts Trennlinie SP POCH und PdA hielten die Definition der Radio und Fernsehfreiheit beim Programmdienst fur eine leere Worthulse die je nach politischem Gutdunken anders interpretiert werden konne Auf der anderen Seite uberwog bei den burgerlichen Parteien das Positive an der Vorlage dabei verwiesen sie insbesondere auf die Wichtigkeit einer ausformulierten Unparteilichkeit in der Berichterstattung hin Die Vorlage scheiterte relativ deutlich am Volks und Standemehr Eine Analyse ergab dass viele der Abstimmenden den Artikel als freiheitsfeindlich und trotz der Ausfuhrlichkeit als zu unbestimmt empfanden 13 Staatliche Haftpflichtversicherung Bearbeiten Bei der obligatorischen Haftpflichtversicherung fur Motorfahrzeuge ordnete der Bundesrat als Aufsichtsbehorde zu Beginn der 1970er Jahre zweimal in Folge massive Pramienerhohungen an Er begrundete dies mit stark angestiegenen Kosten und einer zu optimistischen Kostenkalkulation seitens der privaten Versicherer Als Reaktion auf diesen umstrittenen Beschluss reichte der Verband des Personals offentlicher Dienste eine Volksinitiative ein Sie verlangte dass die Durchfuhrung der Haftpflichtversicherung bei Motorfahrzeugen und Fahrradern nicht mehr der Privatwirtschaft uberlassen wird sondern verstaatlicht werden soll Gestutzt auf einen Bericht der Kartellkommission der den wettbewerbspolitischen Nutzen einer staatlichen Anstalt anzweifelte wies der Bundesrat das Begehren zuruck Gleichzeitig kundigte er jedoch eine Revision des Versicherungsgesetzes mit verstarkter Kontrolle und Aufsicht an worauf das Parlament seiner Empfehlung folgte Unterstutzung erhielt die Initiative von der SP der PdA den POCH und dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund Sie wiesen auf die grossen Gewinne hin die in der Versicherungsbranche dank dem hohen Monopolisierungsgrad und ihrer kartellmassigen Organisation erzielt wurden Gegen die staatliche Haftpflicht wandte sich insbesondere der Touring Club Schweiz der die vom Bundesrat in Aussicht gestellte Gesetzesrevision ausdrucklich begrusste Die Vorlage scheiterte deutlich am Volks und Standemehr 14 Abstimmungen am 5 Dezember 1976 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis262 15 Bundesbeschluss vom 19 Dezember 1975 uber Geld und Kreditpolitik OR 3 772 466 1 691 511 44 83 1 575 666 1 108 413 0 467 253 70 35 29 65 22 0 ja263 16 Bundesbeschluss vom 19 Dezember 1975 uber die Preisuberwachung OR 3 772 466 1 699 618 45 04 1 665 155 1 365 788 0 299 367 82 02 17 98 22 0 ja264 17 Eidgenossische Volksinitiative zur Einfuhrung der 40 Stunden Woche VI 3 772 466 1 703 499 45 15 1 686 050 0 370 228 1 315 822 21 96 78 04 0 22 neinGeld und Kreditpolitik Bearbeiten Zur Dampfung der Hochkonjunktur erliess das Parlament 1972 per Dringlichkeitsrecht verschiedene Massnahmen auf dem Gebiet des Kreditwesens Diese waren auf drei Jahre befristet und wurden 1973 nachtraglich in einer Volksabstimmung genehmigt Noch vor Ablauf der Frist stellte der Bundesrat den Antrag die Massnahmen bis Ende 1978 zu verlangern und gewisse Anpassungen vorzunehmen Das Ziel sollte eine ausgeglichene konjunkturelle Entwicklung sein Das Parlament erganzte den Entwurf um eine Klausel wonach das Instrument der Kreditbegrenzung nur noch dann eingesetzt werden darf wenn die ubrigen Massnahmen nicht ausreichen Unter Vorbehalt des erforderlichen obligatorischen Referendums trat das Gesetz Anfang 1976 in Kraft Angesichts der schlechten Wirtschaftslage war die Notwendigkeit erweiterter Kompetenzen fur den Bundesrat weitgehend unbestritten Mit Ausnahme der POCH unterstutzten samtliche Parteien die Vorlage Es hiess bei einer Ablehnung konnte die offentliche Hand nicht schnell genug auf Veranderungen im sich rasch wandelnden Kredit und Geldwesen reagieren Ausserdem sei eine einigermassen wirksame Konjunkturpolitik ohne gesetzliche Grundlage schlicht unmoglich Mehr als zwei Drittel der Abstimmenden und alle Kantone nahmen die Vorlage an 18 Preisuberwachung Bearbeiten Ein weiterer 1972 dringlich eingefuhrter und nachtraglich mit einer Volksabstimmung abgesegneter Beschluss betraf die Uberwachung von Lohnen Preisen und Gewinnen Obwohl die Konjunkturuberhitzung 1974 in eine Rezession uberging verharrte die Teuerung auf einem hohen Niveau Deshalb schlug der Bundesrat 1975 dem Parlament einen neuen Preisuberwachungsbeschluss vor Neu enthalten war die Kompetenz der Regierung Vorschriften uber die Herabsetzung ungerechtfertigt erhohter Preise zu erlassen Die uberwiegende Mehrheit der Parlamentarier war der Meinung dass die Teuerungsbekampfung eine dringliche Aufgabe bleiben musse ebenfalls anerkannten sie die prophylaktische Wirkung des Preisuberwachers Der deutlichen Zustimmung im Parlament entsprechend war die Vorlage auch in der Abstimmungskampagne weitgehend unbestritten Die Befurworter waren der Meinung die Preisuberwachung habe die Inflationsmentalitat abgebaut und das Preisbewusstsein der Konsumenten gestarkt Gegen die Vorlage sprachen sich die Republikaner einzelne FDP und SVP Kantonalparteien sowie insbesondere der Gewerbeverband aus Ihnen zufolge sei es nicht ersichtlich weshalb trotz Wirtschaftsumschwung am problematischen Staatsinterventionismus festgehalten werden solle Eine uberwaltigende Mehrheit von uber vier Funftel der Abstimmenden sowie alle Kantone nahmen die Vorlage an 19 40 Stunden Woche Bearbeiten Die POCH reichten 1973 mit Unterstutzung der Revolutionaren Marxistischen Liga und des Verbands des Personals offentlicher Dienste eine Volksinitiative ein Sie verlangte die Reduktion der Arbeitszeit auf wochentlich 40 Stunden fur alle Arbeitnehmende innerhalb eines Jahres Seit 1964 galt allgemein eine 46 Stunden Woche die 1975 durch den Bundesrat per Verordnung auf 45 Stunden gesenkt wurde Im Rahmen von Gesamtarbeitsvertragen GAV hatten jedoch die Sozialpartner vieler Branchen noch kurzere Arbeitszeiten vereinbart Der Bundesrat empfahl die Ablehnung ohne Gegenentwurf auch im Parlament war die Initiative nicht mehrheitsfahig Die Linke war gespalten Wahrend die SP die Initiative unterstutzte lehnte der Schweizerische Gewerkschaftsbund sie ab Die Initianten verteidigten ihr Begehren als Instrument fur neue Arbeitsplatze und negierten einen Zusammenhang zwischen der Teuerung und der Arbeitszeit Die burgerlichen Parteien und die Wirtschaftsverbande bekampften die Initiative indem sie die Bedurfnisgerechtigkeit branchenspezifischer GAV herausstrichen Im Falle eines Ja prophezeiten sie eine reduzierte Konkurrenzfahigkeit der Wirtschaft und massive Arbeitsplatzverluste Fast vier Funftel der Abstimmenden lehnten die Initiative ab den hochsten Anteil an Ja Stimmen verzeichnete der Kanton Genf mit 41 8 Prozent 20 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten a b Vorlage Nr 255 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 Vorlage Nr 256 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 a b Brigitte Menzi Doppelstrategie der Arbeitgeber geht auf Keine Mitsprache fur die Gewerkschaften In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 344 345 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 8 November 2021 Roswitha Dubach Unerwartet knappes Nein zu einer Steuervereinheitlichung In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 345 346 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 8 November 2021 Vorlage Nr 257 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 Vorlage Nr 258 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 Vorlage Nr 259 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 Manuel Graf Stadt gegen Land die unbekannte Raumplanung fallt beim Volk durch In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 346 348 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 8 November 2021 Brigitte Menzi Eine unheilige Allianz verhindert ein Darlehen fur Entwicklungslander In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 348 349 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 8 November 2021 Roswitha Dubach Obligatorium in der AHV ohne langes Wenn und Aber eingefuhrt In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 349 350 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 8 November 2021 Vorlage Nr 260 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 Vorlage Nr 261 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 Brigitte Menzi Wie frei sollen Radio und TV sein Verfassungsartikel scheitert erneut In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 350 351 swissvotes ch PDF 67 kB abgerufen am 8 November 2021 Brigitte Menzi Teilerfolg fur Haftpflichtinitiative Nein zum Staat ja zur Kontrolle In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 351 352 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 8 November 2021 Vorlage Nr 262 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 Vorlage Nr 263 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 Vorlage Nr 264 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 8 November 2021 Brigitte Menzi Bundesrat soll auch in guten Zeiten Kreditpolitik betreiben In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 352 353 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 8 November 2021 Brigitte Menzi Monsieur Prix darf weiterhin die Preise uberwachen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 353 354 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 8 November 2021 Christian Bolliger Die chancenlose Arbeitszeit Initiative spaltet die Linke In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 354 355 swissvotes ch PDF 67 kB abgerufen am 8 November 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1976 amp oldid 224558035