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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1984 In der Schweiz fanden auf Bundesebene zehn Volksabstimmungen statt im Rahmen von vier Urnengangen am 26 Februar 20 Mai 23 September und 2 Dezember Dabei handelte es sich um drei obligatorische Referenden sechs Volksinitiativen und einen Gegenentwurf zu einer zuruckgezogenen Volksinitiative Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 26 Februar 1984 1 1 Ergebnisse 1 2 Schwerverkehrsabgabe 1 3 Autobahnvignette 1 4 Zivildienstinitiative 2 Abstimmungen am 20 Mai 1984 2 1 Ergebnisse 2 2 Bankeninitiative 2 3 Ausverkauf der Heimat 3 Abstimmungen am 23 September 1984 3 1 Ergebnisse 3 2 Zukunft ohne Atomkraftwerke 3 3 Energieversorgungsinitiative 4 Abstimmungen am 2 Dezember 1984 4 1 Ergebnisse 4 2 Schutz der Mutterschaft 4 3 Radio und Fernsehartikel 4 4 Opferentschadigung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAbstimmungen am 26 Februar 1984 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis316 1 Bundesbeschluss vom 24 Juni 1983 uber die Erhebung einer Schwerverkehrsabgabe OR 4 087 715 2 156 594 52 75 2 137 245 1 254 489 0 882 756 58 70 41 30 15 7 ja317 2 Bundesbeschluss vom 24 Juni 1983 uber eine Abgabe fur die Benutzung der Nationalstrassen OR 4 087 715 2 157 457 52 77 2 137 548 1 132 497 1 005 051 52 98 47 02 16 7 ja318 3 Eidgenossische Volksinitiative fur einen echten Zivildienst auf der Grundlage des Tatbeweises VI 4 087 715 2 156 780 52 75 2 132 895 0 771 413 1 361 482 36 17 63 83 1 21 neinSchwerverkehrsabgabe Bearbeiten 1980 schlug der Bundesrat dem Parlament zur Sanierung der Bundesfinanzen die Einfuhrung einer Schwerverkehrsabgabe vor die jahrlich rund 350 Millionen Franken generieren sollte Der Nationalrat wollte die Laufzeit auf zehn Jahre und die Einnahmen auf etwa 150 Millionen pro Jahr beschranken was jedoch heftige Kritik der Umweltschutzorganisationen hervorrief Zusammen mit dem Verkehrs Club der Schweiz lancierten sie eine Volksinitiative die inhaltlich weitgehend dem Vorschlag des Bundesrates entsprach Der Standerat stimmte etwas uberraschend einer dauerhaften Losung zu und ging damit uber die Position der grossen Kammer hinaus Er konnte sich aber in der Differenzbereinigung nicht durchsetzen und ubernahm schliesslich die Version des Nationalrates Die Vorlage erforderte eine Verfassungsanderung weshalb es zu einem obligatorischen Referendum kam Im Abstimmungskampf waren sich die meisten Parteien einig dass die Vorlage angesichts der heiklen finanziellen Lage des Bundeshaushalts unterstutzt werden musse So stand nicht die Reduktion des Schwerverkehrs im Vordergrund sondern finanzpolitische Argumente Heftigen Widerstand gegen die zusatzliche Besteuerung des Schwerverkehrs leisteten der Schweizerische Nutzfahrzeugverband der Touring Club Schweiz und der Automobil Club der Schweiz Bei einer uberdurchschnittlichen Beteiligung sprach sich eine deutliche Mehrheit der Abstimmenden fur die Vorlage aus wobei in allen Westschweizer Kantonen aber auch in den Kantonen Obwalden und Schwyz ein Nein resultierte 4 Autobahnvignette Bearbeiten Eine 1978 vom Nationalrat uberwiesene parlamentarische Initiative forderte die Erhebung einer Benutzungsgebuhr fur Autobahnen In seiner Anfang 1980 veroffentlichten Botschaft bezifferte der Bundesrat die zu erwartenden Einnahmen auf 200 bis 300 Millionen Franken jahrlich empfahl aber aufgrund der eher negativ verlaufenen Vernehmlassung vorerst darauf zu verzichten Im Nationalrat fand das Anliegen jedoch weiterhin breite Zustimmung und es setzte sich die Idee der Autobahnvignette durch weil so bis zu 80 Prozent der Mehreinnahmen durch auslandische Automobilisten erbracht wurden Der Standerat schloss sich dieser Meinung an Da eine Autobahngebuhr eine Verfassungsanderung erforderte hatte dies ein obligatorisches Referendum zur Folge Die Vorlage sah eine Gebuhr von 30 Franken jahrlich vor mit einer vorlaufigen Befristung bis Ende 1990 Gegen die geplante Vignette waren die EDU der LdU die LPS die PdA und als einzige Bundesratspartei die FDP wenn auch mit mehreren abweichenden Kantonalparteien Eine knappe Mehrheit der Abstimmenden nahm die Vorlage an wobei auch hier samtliche Westschweizer Kantone mit Nein stimmten 5 Der deutsche Verkehrsminister Werner Dollinger zeigte wenig Verstandnis fur die Autobahnvignette und sprach von einer neuen Verkehrsbarriere in Europa Die Schweiz spielte jedoch eine Pionierrolle und spater folgten andere Staaten diesem Beispiel 6 Zivildienstinitiative Bearbeiten 1983 erreichte die Zahl der Militardienstverweigerer einen neuen Hochststand wobei die Moglichkeit des waffenlosen Dienstes die Zunahme nur geringfugig abfedern konnte Obwohl die Einfuhrung eines zivilen Ersatzdienstes 1977 von Volk und Standen deutlich abgelehnt worden war reichte ein ad hoc Komitee nur zwei Jahre spater eine neue Volksinitiative ein die den Ersatz der Gewissensprufung durch den Tatbeweis forderte Dabei sollten Dienstverweigerer die Ernsthaftigkeit ihrer Motive durch die Ableistung eines Ersatzdienstes beweisen der anderthalb Mal langer dauert als die Militardienstpflicht Da der Bundesrat versprach die wiederholt geforderte Neuregelung des waffenlosen Dienstes nun zielstrebig voranzutreiben wies das Parlament die Initiative zuruck und verzichtete auch auf einen Gegenentwurf Die burgerlichen Parteien und die Offiziersgesellschaften befurchteten die freie Wahl zwischen Zivil und Militardienst konnte das Ende der allgemeinen Wehrpflicht herbeifuhren und wurde die Armee zu sehr schwachen 7 Die Befurworter die vor allem in kirchlichen Kreisen Unterstutzung fanden strichen die Nutzlichkeit denkbarer Einsatze im sozialen Bereich und bei der Landschaftspflege hervor Allgemein machte sich in der Abstimmungskampagne ein deutlicher Links Rechts Gegensatz bemerkbar Mehr als drei Funftel der Abstimmenden lehnten die Vorlage ab ebenso alle Kantone mit Ausnahme von Basel Stadt und Genf 8 Abstimmungen am 20 Mai 1984 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis319 9 Eidgenossische Volksinitiative gegen den Missbrauch des Bankgeheimnisses und der Bankenmacht VI 4 097 762 1 742 351 42 52 1 723 601 464 637 1 258 964 26 96 73 04 0 23 nein320 10 Eidgenossische Volksinitiative Gegen den Ausverkauf der Heimat VI 4 097 762 1 740 736 42 47 1 712 951 837 987 0 874 964 48 92 51 08 8 14 neinBankeninitiative Bearbeiten Eine 1979 von der SP eingereichte Volksinitiative verlangt eine Anzahl von Massnahmen beim Bankwesen Dazu gehorten eine Auskunftspflicht gegenuber den Behorden in Steuer und Strafsachen sowie erweiterte Publizitatspflichten Ebenso sollten Gesetze erlassen werden konnen mit denen die Verflechtung zwischen Banken und anderen Unternehmen begrenzt werden sollten Das Parlament kam den Initianten teilweise entgegen indem es beschloss dass die Schweiz in Zukunft bei Fallen von Steuerbetrug das Bankgeheimnis lockern und internationale Rechtshilfe leisten kann ausserdem sollten Kleinsparer besser geschutzt werden Alle anderen Forderungen gingen dem Bundesrat und dem Parlament zu weit Die SP wiederum zweifelte an der Ernsthaftigkeit der Verwirklichung dieser Massnahmen weshalb sie an der Initiative festhielt Ihr zur Seite standen Linksparteien und Gewerkschaften sowie die Aktion Finanzplatz Schweiz Dritte Welt die vor allem auf die Problematik der Fluchtgelder hinwies Die Gegner bezeichneten die Initiative als Angriff auf die Wirtschaftsverfassung und die Freiheitsrechte im Allgemeinen Dabei kam den Banken zugute dass sie nach einigen Finanzskandalen Ende der 1970er Jahre grosse Anstrengungen zur Imagepflege unternommen hatten Fast drei Viertel der Abstimmenden und alle Kantone lehnten die Vorlage ab wobei eine Nachbefragung ergab dass die SP nicht einmal ihre eigenen Anhanger uberzeugen konnte 11 Ausverkauf der Heimat Bearbeiten Auslander konnten in der Schweiz bis zu Beginn der 1960er Jahre ohne jegliche Einschrankung Grund und Stockwerkeigentum erwerben Obwohl solche Kaufe danach einer kantonalen Bewilligungspflicht unterworfen waren und die Bedingungen mehrfach verscharft wurden stiegen sowohl ihre Zahl als auch die Preise kontinuierlich an Der Nationalen Aktion waren die Einschrankungen nicht streng genug weshalb sie 1979 eine Volksinitiative gegen den Ausverkauf der Heimat einreichte Demnach sollte Grundeigentum nur noch von Personen mit Niederlassungsrecht erworben werden durfen oder von juristischen Personen deren Kapital mindestens zu 75 Prozent in den Handen solcher Personen liegt Das Parlament verabschiedete als Reaktion darauf ein Bundesgesetz spater Lex Koller genannt das weniger strenge Bestimmungen vorsah Im Abstimmungskampf verbundeten sich die Rechtsaussenparteien mit linksgrunen Gruppierungen zu einer unheiligen Allianz Wahrend die einen vor einer angeblichen Uberfremdung des heimatlichen Bodens warnten kritisierten die anderen die aus ihrer Sicht unokologische Bodenpolitik des Bundes Die Gegner beanstandeten unter anderem die okonomische Gefahr fur Tourismus und Randgebiete auch lehnten sie die Initiative grundsatzlich als auslanderfeindlich ab Nur ganz knapp verfehlte die Vorlage das erforderliche Volks und Standemehr 12 Abstimmungen am 23 September 1984 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis321 13 Eidgenossische Volksinitiative fur eine Zukunft ohne weitere Atomkraftwerke VI 4 113 911 1 713 477 41 65 1 694 037 762 792 931 245 45 03 54 97 6 17 nein322 14 Eidgenossische Volksinitiative fur eine sichere sparsame und umweltgerechte Energieversorgung VI 4 113 911 1 712 397 41 61 1 690 683 773 767 916 916 45 77 54 23 6 17 neinZukunft ohne Atomkraftwerke Bearbeiten Unter der Federfuhrung der Schweizerischen Energiestiftung reichten rund 50 Umweltschutz und Anti Atomkraft Organisationen im Dezember 1981 eine Volksinitiative ein Einerseits wollte sie den Bau neuer Kernkraftwerke und den Ersatz bestehender Werke verbieten andererseits sollten Bewilligungen fur Zwischen und Endlager von radioaktiven Abfallen dem fakultativen Referendum unterstellt werden Eine Annahme der Initiative kame praktisch einem Moratorium fur die geplanten Kernkraftwerke Kaiseraugst und Graben gleich da die bereits erteilte Rahmenbewilligungen automatisch hinfallig wurden Bundesrat und Parlament wiesen die Initiative klar zuruck da ein Verbot weiterer Kernkraftwerke die Elektrizitatsversorgung gefahrden wurde Die Befurworter zu denen SP LdU PdA PSA POCH Grune und Nationale Aktion gehorten wiesen vor allem auf die hohen Risiken der Kernenergie hin Die burgerlichen Parteien warnten eindringlich vor einer drohenden Versorgungslucke Mit etwas mehr als 45 Prozent Zustimmung erzielte die Initiative ein beachtliches Ergebnis Ja Mehrheiten erzielte sie in den Kantonen Basel Landschaft Basel Stadt Genf Jura Neuenburg und Tessin 15 Energieversorgungsinitiative Bearbeiten Dieselben Organisationen reichten zusammen mit der Atomkraftinitiative ein weiteres Volksbegehren ein weshalb oft von den Zwillingsinitiativen die Rede war Die zweite Initiative verlangte eine Abkehr von der bisherigen Energiepolitik und konkret einen Energieartikel in der Bundesverfassung mit dem unter anderem Energieeinsparungen eine Neuverteilung der Forschungsmittel und die Erhebung einer zweckgebundenen Energiesteuer festgeschrieben werden sollten Auch hier zeigte sich ein deutlicher Links Rechts Gegensatz wenn man von der Nationalen Aktion absieht Die Befurworter warben mit den allgemeinen Zielsetzungen der Initiative die mehr Lebensqualitat Sicherheit und die Erhaltung der Lebensgrundlagen ermoglichen sollte Auf der anderen Seite bezeichnen die die burgerlichen Gegner die Vorlage als dirigistisch und bemangelten ihren zentralistischen Charakter sowie die vorgesehene Energiesteuer Auf Kritik stiess das Engagement der in offentlichem Besitz befindlichen Elektrizitatsgesellschaften gegen die Vorlage Das Ergebnis fiel noch ein wenig knapper aus als bei der Atomkraftinitiative auch hier stimmten funf Kantone und zwei Halbkantone mehrheitlich dafur 16 Abstimmungen am 2 Dezember 1984 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis323 17 Eidgenossische Volksinitiative fur einen wirksamen Schutz der Mutterschaft VI 4 123 179 1 552 010 37 63 1 530 416 0 241 442 1 288 974 15 78 84 22 0 23 nein324 18 Bundesbeschluss vom 23 Juni 1984 uber einen Radio und Fernsehartikel OR 4 123 179 1 547 742 37 54 1 457 424 1 001 888 455 536 68 74 31 26 23 0 ja325 19 Bundesbeschluss vom 22 Juni 1984 uber die Volksinitiative zur Entschadigung der Opfer von Gewaltverbrechen Gegenentwurf GE 4 123 179 1 551 262 37 61 1 512 255 1 241 377 270 878 82 09 17 91 23 0 jaSchutz der Mutterschaft Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative fur einen wirksamen Schutz der Mutterschaft Zwar bestand seit 1945 ein konkreter Verfassungsauftrag zur Einfuhrung einer Mutterschaftsversicherung doch fehlte es jahrzehntelang an politischem Willen fur eine entsprechende Regelung auf Gesetzesstufe Linke Parteien Frauenorganisationen und Gewerkschaften reichten im Januar 1980 eine Initiative ein mit der Absicht Bundesrat und Parlament zur Umsetzung zu drangen Drei parlamentarische Vorstosse sorgten fur zusatzlichen Druck Bei der Revision des Krankenversicherungsgesetzes KVG prasentierte der Bundesrat 1981 ein in die Krankenversicherung integriertes Modell Da es aber nur eine Erwerbsausfallentschadigung von 80 Prozent vorsah und keinen Elternurlaub beinhaltete hielten die Initianten an ihrem Begehren fest Konkret forderte die Initiative 16 Wochen vollen Erwerbsersatz und einen bezahlten Elternurlaub von neun Monaten Bundesrat und Parlament hielten besonders letzteres fur viel zu kostspielig zumal die Regelung die Frauen auf dem Arbeitsmarkt benachteiligen wurde Insgesamt sei die Initiative zu starr inhaltlich zu weitreichend und auch formal uberflussig Die linken Parteien mit Ausnahme der Grunen sahen in der Initiative die Chance eine neue Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern und die Solidaritat zu fordern Eine Mutterschaft erfulle eine soziale Funktion und konne nicht mit einer Krankheit gleichgesetzt werden wie dies mit der KVG Revision geschehen werde Mehr als vier Funftel der Abstimmenden und alle Kantone lehnten die Initiative ab Eine Nachbefragung ergab dass der Elternurlaub der Hauptgrund fur die Ablehnung gewesen war 20 Radio und Fernsehartikel Bearbeiten Ein Verfassungsartikel zur Regelung von Radio und Fernsehen war 1976 gescheitert weil viele ihn als zu unbestimmt empfunden hatten Zwei Jahre spater schickte der Bundesrat neue Vorschlage in die Vernehmlassung Dabei sprach sich die Mehrheit der Befragten fur einen Entwurf aus der die staats und gesellschaftspolitische Rolle der Medien ausdrucklich definierte Zwischen beiden Parlamentskammern gab es Differenzen bei der Umschreibung des Programmauftrags Im Differenzbereinigungsverfahren konnte aber ein breit abgestutzter Kompromiss gefunden werden der Radio und Fernsehen zur sachgerechten Darstellung der Ereignisse verpflichtete und ihnen gleichzeitig Autonomie bei der Programmgestaltung gewahrte Der Artikel schuf auch die Grundlage fur die Unabhangige Beschwerdeinstanz fur Radio und Fernsehen Aufgrund ihres Kompromisscharakters bildete sich gegen die Vorlage keine organisierte Opposition selbst die scharfsten Kritiker der Schweizerischen Radio und Fernsehgesellschaft waren damit einverstanden Ausnahmslos alle Parteien von links bis rechts unterstutzten den Verfassungsartikel kontroverse Diskussionen zeichneten sich jedoch im Zusammenhang mit der Ausarbeitung des darauf basierenden Radio und Fernsehgesetzes ab Mehr als zwei Drittel der Abstimmenden und alle Kantone nahmen die Vorlage an 21 Opferentschadigung Bearbeiten Journalisten der Zeitschrift Beobachter reichten 1980 eine Volksinitiative ein die Entschadigungen fur Opfer von Gewaltverbrechen forderte Das Anliegen war in weiten Kreisen unbestritten zumal schon seit langerem entsprechende Forderungen gestellt worden waren Der Bundesrat erklarte sich im Juli 1983 ebenfalls einverstanden sah aber in der Initiative gewisse Mangel weshalb er dem Parlament einen direkten Gegenentwurf unterbreitete Dabei ging sein Vorschlag zum ersten Mal uberhaupt in der Geschichte uber die Forderungen einer Initiative hinaus Nicht nur die Opfer vorsatzlicher Verbrechen sondern aller Gewaltverbrechen sollten unterstutzt werden Nach einer kurzen Auseinandersetzung die vor allem die Zustandigkeiten betraf stimmte das Parlament dem Gegenentwurf zu Die Initianten waren mit dem Ergebnis zufrieden und zogen ihr Begehren zuruck Da eine Verfassungsanderung erforderlich war unterstand die Vorlage dem obligatorischen Referendum Praktisch alle Parteien unterstutzten sie mit Ausnahme einzelner Liberaler welche die Regelung solcher Angelegenheiten nicht als Staats sondern als Privataufgabe sahen Uber vier Funftel der Abstimmenden und samtliche Kantone genehmigten die Verfassungsanderung 22 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 316 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 317 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 318 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Brummis sollen zahlen Volk will Pauschalabgabe fur den Schwerverkehr In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 414 415 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Trotz Bedenken des Bundesrats wird die Autobahnvignette eingefuhrt In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 415 416 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Gerhard Lob Die Autobahnvignette feiert 25 Geburtstag Swissinfo 22 Mai 2010 abgerufen am 12 November 2021 Claude Longchamp und andere Ausgewahlte Beitrage zur Schweizer Politik Volksinitiative fur einen echten Zivildienst auf der Grundlage des Tatbeweises 82 058 1978 1984 In Annee politique suisse Jg 2022 S 3 online Brigitte Menzi Offiziere machen erfolgreich gegen den Zivildienst mobil In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 416 417 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 319 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 320 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Offensive der Bankenlobby zahlt sich aus Nein zur SP Initiative In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 417 418 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Manuel Graf Abschottung des schweizerischen Marktes fur Grundeigentum knapp abgelehnt In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 418 419 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 321 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 322 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Kernkraftwerke bleiben am Netz Knappes Nein zur Atom Initiative In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 419 420 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Achtungserfolg fur die Umweltlobby 45 8 wollen eine neue Energiepolitik In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 420 421 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 323 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 324 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 325 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Yvan Rielle Der erste konkrete Vorschlag fur eine Mutterschaftsversicherung erleidet an der Urne ein Debakel In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 422 423 swissvotes ch PDF 67 kB abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Im dritten Anlauf klappt es Verfassungsgrundlage fur elektronische Medien In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 423 424 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Roswitha Dubach Besserer Schutz der Opfer von Gewaltverbrechen wird kaum bestritten In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 424 425 swissvotes ch PDF 64 kB abgerufen am 12 November 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1984 amp oldid 226200886