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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1982 In der Schweiz fanden auf Bundesebene drei Volksabstimmungen statt im Rahmen zweier Urnengange am 6 Juni und 28 November Dabei handelte es sich um zwei fakultative Referenden und eine Volksinitiative mit dazu gehorendem Gegenentwurf Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 6 Juni 1982 1 1 Ergebnisse 1 2 Auslandergesetz 1 3 Revision des Strafgesetzes 2 Abstimmungen am 28 November 1982 2 1 Ergebnisse 2 2 Preisuberwachungsinitiative 2 3 Gegenentwurf zur Preisuberwachungsinitiative 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAbstimmungen am 6 Juni 1982 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis309 1 Auslandergesetz vom 19 Juni 1981 FR 3 999 582 1 406 965 35 18 1 370 672 680 404 690 268 49 64 50 36 nein310 2 Schweizerisches Strafgesetzbuch Anderung vom 9 Oktober 1981 Gewaltverbrechen FR 3 999 582 1 407 027 35 18 1 382 670 880 879 501 791 63 71 36 29 jaAuslandergesetz Bearbeiten 1974 erhielt der Bundesrat vom Parlament den Auftrag eine Revision des Auslandergesetzes vorzubereiten Dies geschah in erster Linie als Reaktion auf die radikalen Uberfremdungsinitiativen der Rechtsaussenparteien Ein erster Entwurf lag im Juni 1978 vor doch dessen parlamentarische Behandlung zog sich ungewohnlich lange hin und hatte kontroverse Debatten zur Folge Den Linken waren die Anderungen zu wenig liberal und human gestaltet wahrend rechte Parteien mehrere Paragrafen als zu wenig restriktiv empfanden Als Folge der deutlichen Niederlage der Mitenand Initiative im April 1981 setzten sich relativ restriktive Bestimmungen durch Insbesondere blieb das umstrittene Saisonnierstatut erhalten ausserdem sollten die Wartefristen bei der Aufwertung des Aufenthaltsstatus verlangert werden Da dies der Nationalen Aktion noch immer zu wenig einschrankend war ergriff sie mit Erfolg das Referendum Unterstutzt von den Republikanern und der EDU kritisierten die Gegner den angeblich mangelnden Schutz schweizerischer Arbeitnehmer vor der Konkurrenz auslandischer Arbeitskrafte Kleine linke Gruppierungen lehnten das Gesetz wegen der Beibehaltung des Saisonnierstatuts ebenfalls ab Die Befurworter hielten das neue Gesetz fur einen ausgewogenen Kompromiss zwischen den Extrempositionen der wirtschaftliche Interessen und humanitare Uberlegungen unter einen Hut bringe Bei sehr niedriger Beteiligung lehnte eine ausserst knappe Mehrheit der Abstimmenden das Gesetz ab 3 Revision des Strafgesetzes Bearbeiten Wiederholt gab es im Parlament Forderungen nach einer Verscharfung des Strafrechts insbesondere die Bestimmungen zu Erpressung Drohung Notigung und Freiheitsberaubung wurden als zu milde empfunden Im Dezember 1979 prasentierte der Bundesrat einen ersten Entwurf den die vorberatende Kommission des Nationalrates noch einmal verscharfte Unter dem Eindruck der Jugendunruhen sollte auch die offentliche Aufforderung zu Gewaltakten und die Vorbereitung bestimmter Verbrechen strafbar werden In der Differenzbereinigung setzte der Standerat punktuelle Milderungen durch Drei Komitees ergriffen aus unterschiedlichen Grunden das Referendum Die Linksaussenparteien wehrten sich unter anderem gegen die Bestimmung wonach Sachbeschadigungen im Zusammenhang mit Krawallen nicht mehr Antrags sondern Offizialdelikte sein sollten Das der SP nahestehende Komitee befurchtete dass gewerkschaftliche Kampfmassnahmen kriminalisiert werden konnten und sprach von einem Maulkorbgesetz Schliesslich warnte das Komitee der Jungliberalen und der Jungen SVP vor polizeilicher Willkur und einem Schnuffelstaat Von einem Wunsch nach mehr Sicherheit geleitet stimmten uber drei Funftel der Abstimmenden fur die Vorlage einzig im Kanton Jura gab es eine Nein Mehrheit 4 Abstimmungen am 28 November 1982 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis311 5 Bundesbeschluss vom 19 Marz 1982 uber die Volksinitiative zur Verhinderung missbrauchlicher Preise VI 4 023 726 1 324 471 32 91 1 302 187 730 938 530 498 56 13 43 87 17 6 ja311 5 Gegenentwurf zur Volksinitiative zur Verhinderung missbrauchlicher Preise GE 4 023 726 1 324 471 32 91 1 302 187 281 132 850 880 21 59 78 41 0 23 neinPreisuberwachungsinitiative Bearbeiten Ein halbes Jahr nachdem die befristete konjunkturpolitische Preisuberwachung ausgelaufen war reichten mehrere Konsumentenorganisationen im Juni 1979 eine Volksinitiative ein Sie forderte eine dauerhafte wettbewerbspolitische Preisuberwachung die insbesondere bei marktmachtigen Unternehmen Kartellen und kartellahnlichen Gebilden einschreiten sollte Zu diesem Zweck sollte der Bund die Befugnis erhalten die Herabsetzung von Preisen anzuordnen Der Bundesrat wies die Initiative zuruck liess aber einen Gegenentwurf ausarbeiten Die Initianten kritisierten dies als taktisches Manover um die Stimmen der Befurworter aufzuspalten denn nach damaligem Recht war das doppelte Ja nicht erlaubt Das Parlament folgte der Empfehlung des Bundesrates und sprach sich fur den Gegenentwurf aus In der Abstimmungskampagne gelang es den burgerlichen Parteien jedoch nicht geeint aufzutreten auffallend waren zahlreiche von den nationalen Parteien abweichende Empfehlungen der Kantonalparteien Die schwer verstandlichen wirtschaftstheoretischen Einwande der Gegner fanden kaum Gehor weshalb sie versuchten die Gefahr einer Burokratisierung der Wirtschaft heraufzubeschworen Fur die Wiedereinfuhrung der sehr popularen Preisuberwachung sprachen sich die linken Parteien Gewerkschaften der LdU und die EVP aus Die Initiative schaffte das Volks und Standemehr deutlich Tatsachlich handelte es sich um die erste angenommene Volksinitiative seit 1949 Da gleichzeitig der Gegenentwurf abgelehnt wurde musste ein Preisuberwachungsgesetz ausgearbeitet werden dieses trat 1985 in Kraft 6 Gegenentwurf zur Preisuberwachungsinitiative Bearbeiten Weniger weit als die Preisuberwachungsinitiative ging der vom Parlament beschlossene Gegenentwurf Der Bund sollte ebenfalls befugt seine eine Preisuberwachung und die Herabsetzung ungerechtfertigter Preise anzuordnen Diese Massnahmen sollten aber befristet sein und bei Beruhigung der Lage wieder ausser Kraft gesetzt werden Ausserdem waren marktmachtige Unternehmen nicht betroffen gewesen Letztlich blieb der Gegenentwurf vollig chancenlos Uber drei Viertel der Abstimmenden und alle Kantone lehnten ihn ab 6 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 309 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 11 November 2021 Vorlage Nr 310 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 11 November 2021 Roswitha Dubach Die gesetzliche Grundlage der Auslanderpolitik scheitert an der Uberfremdungsangst In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 406 407 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 11 November 2021 Brigitte Menzi Deutliches Ja zu harteren Strafen fur Gewaltverbrechen trotz Kritik am Maulkorbgesetz In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 405 406 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 11 November 2021 a b Vorlage Nr 306 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 11 November 2021 a b Brigitte Menzi Die Preisuberwachung entgeht der Doppel Nein Falle In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 407 408 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 11 November 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1982 amp oldid 224558068