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Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland Osterreich und der Schweiz dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Zwei Klassen Medizin ist ein negativ besetztes politisches Schlagwort Es bezeichnet ein Gesundheitssystem in dem die Gute der medizinischen Versorgung davon abhangt ob der Patient in der gesetzlichen oder einer privaten Krankenversicherung versichert ist Verwendet werden auch die Begriffe Kassenpatient und Privatpatient wobei letzterer auch gesetzlich versichert sein kann und die Zusatzkosten fur eine Privatbehandlung selbst tragt Inhaltsverzeichnis 1 Diskussion in Deutschland 1 1 Mehr Klassen Medizin 2 Diskussion in Osterreich 3 Diskussion in der Schweiz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDiskussion in Deutschland BearbeitenIn der politischen Diskussion in Deutschland wird der Begriff von unterschiedlichen Interessengruppen haufig fur den unterschiedlichen Leistungsanspruch der gesetzlich krankenversicherten GKV im Vergleich zu privat krankenversicherten PKV Patienten verwendet Privatversicherte so die Argumentation hatten dadurch eine bessere medizinische Versorgung und kurzere Wartezeit auf Arzttermine Auch die laut verschiedenen statistischen Erhebungen unterschiedliche Lebenserwartung von gesetzlich und privat versicherten Patienten wird als Beleg fur die negativen Auswirkungen einer Zwei Klassen Medizin ins Feld gefuhrt So wird eine gesetzlich krankenversicherte Frau im Durchschnitt 83 Jahre alt eine Frau die in einer PKV versichert ist 87 72 Jahre Mannliche Privatpatienten haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84 5 Jahren Versicherte einer GKV eine durchschnittliche Lebenserwartung 78 4 Jahre 1 Ein kausaler Zusammenhang Weil du arm bist musst du eher sterben ist aber nicht zwingend So sind wohlhabendere Bevolkerungsgruppen die tendenziell privat versichert sind oft auch gebildeter und verhalten sich deshalb auch gesundheitsbewusster was sich wiederum positiv auf ihre Lebenserwartung auswirken kann Demgegenuber steht die These von Bernd Kalvelage basierend auf Falldarstellungen Der Medizinbetrieb sei wie die Schule siehe Pisa Studie sozial selektiv sei mit seinen Leitlinien und in der Praxis auf Patienten der Mittel und Oberschicht eingestellt die unteren sozialen Schichten wurden von den Angeboten oft nicht erreicht Nichtverstehen komplexer medizinischer Sachverhalte werde oft als Incompliance des Patienten abgetan gleichzeitig fehle es dieser Patientengruppe am ansonsten beklagten Anspruchsdenken Notig sei ein Perspektivwechsel in der Medizin von von oben herab nach von unten her instant social descent was unter Klassenmedizin mit konkreten Be Handlungs Empfehlungen beschrieben und fur die zukunftige Arztausbildung einfordert wird Im Gegensatz zur offentlichen Diskussion der letzten Jahre ging aus einer reprasentativen forsa Umfrage bei 1005 Versicherten 2013 im Auftrag der IKK classic hervor dass nur 9 Prozent der Befragten einen Trend zur Zweiklassenmedizin beklagten Die Befragung ergab zum Thema schnelle Terminvergabe und lange Wartezeiten ahnliche Ergebnisse 2 Mehr Klassen Medizin Bearbeiten Teilweise wird auch von der Drei Klassen Medizin gesprochen die in gesetzlich Krankenversicherte gesetzlich Krankenversicherte mit Zusatzversicherung und Privatversicherte einteilt In der gesetzlichen Krankenversicherung werden einerseits Leistungen ausgegrenzt z B 28 SGB V oder auf Regelversorgungen begrenzt z B Festzuschusse beim Zahnersatz oder durch das Wirtschaftlichkeitsgebot beschrankt Dazu gehoren alle Leistungen die gegen das Wirtschaftlichkeitsgebot gemass 12 Abs 1 SGB V verstossen die also die Kriterien der Sachleistung uberschreiten Der Wortlaut des 12 Abs 1 SGB V lautet hierzu Die Leistungen mussen ausreichend zweckmassig und wirtschaftlich sein sie durfen das Mass des Notwendigen nicht uberschreiten Leistungen die nicht notwendig sind konnen Versicherte nicht beanspruchen durfen Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen Privatversicherte konnen wiederum unterteilt werden in Private Teilversicherung fur Beihilfeberechtigte Beamtenrecht Private Krankenvollversicherung fur Arbeitnehmer mit Einkommen uber der Versicherungspflichtgrenze Private Krankenvollversicherung fur Selbstandige Versicherte im Basistarif Versicherte im nur fur bestimmte vom Gesetzgeber definierte Personengruppen geoffneten Standardtarif Versicherte im Notlagentarif die private studentische KrankenversicherungDie Leistungsumfange der genannten Privatversicherungen sind ausserst unterschiedlich woraus eine Mehr Klassen Versicherung und daraus folgender Mehr Klassen Medizin resultiert Nicht nur Wohlhabende Besserverdienende sind privat krankenversichert 3 42 2 der privat Krankenversicherten sind Beamte 4 davon sind 17 5 Pensionare 0 7 5 sind Rentner 19 9 sind sonstige Nichterwerbstatige 5 6 incl Kinder 15 7 sind Selbstandige Der Status des Selbstandigen impliziert noch kein hohes Einkommen 11 6 sind Arbeitnehmer incl auch ein Teil Angestellte des offentlichen Dienstes 0 2 9 sind Studenten Der Basistarif entspricht dem Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung Insgesamt sind gut 9 Millionen Personen privat krankenversichert 11 3 Die Zahl der privaten Krankenzusatzversicherungen betragt 22 6 Millionen davon 13 3 Millionen Zahnzusatzversicherungen 3 Der korrekte Uberbegriff gegenuber dem Kassenpatienten mit Sachleistungsanspruch ware Selbstzahler denn alle privat beanspruchten arztlichen und zahnarztlichen Leistungen sind zunachst selbst vom Patienten zu bezahlen Dessen Erstattungsanspruch hangt von der Art seiner privaten Krankenversicherung und dem gewahlten Tarif ab Diskussion in Osterreich BearbeitenIn Osterreich dreht sich die Debatte um die Sonderklasse Patienten Privatpatienten also diejenigen Versicherungsnehmener die eine freiwillige Zusatzversicherung zur gesetzlichen Pflichtversicherung abgeschlossen haben Es handelt sich hierbei um etwa 12 der Bevolkerung 7 Nach langer Diskussion in Osterreich die auch die Medien beschaftigte 8 7 ist ein KAKuG Novelle im Gesetzgebungsverfahren 9 Krankenhauser sollen in Zukunft in ganz Osterreich ein verpflichtendes transparentes Wartezeiten Management fuhren Das Wartelistenregime kommt fur Facher mit einer besonders hohen Anzahl an planbaren Eingriffen Augenheilkunde und Optometrie Orthopadie orthopadische Chirurgie Neurochirurgie Anonymisiert wird in Zukunft ersichtlich sein wie lange man in einem Spital auf eine gewisse Operation warten muss Auch die Sonderklasse Patienten mussen ersichtlich gemacht werden Innerhalb von acht Monaten nach Beschlussfassung muss das Wartezeitmanagement umgesetzt werden Das transparente Wartezeitmanagement soll eine effiziente Massnahme gegen eine 2 Klassen Medizin werden Es soll ausgeschlossen werden dass Patienten mit Sonderversicherungen vorgereiht werden Der Versicherungsverband Osterreichs VVO warnte vor dem klassenlosen Spital 7 und bezeichnete Privatpatienten als nicht wegzudenkende massive Stutze 7 fur das Krankenhauswesen Als Doppelmoral 7 bezeichnete der stellvertretende Bundesobmann der angestellten Arzte in der Osterreichischen Arztekammer OAK Robert Hawliczek die Emporung uber die angebliche Zweiklassenmedizin bei Operationen gegen den Grauen Star Privat zusatzversicherte Patienten tragen mit deutlich mehr als einer Milliarde Euro jahrlich entscheidend zur Finanzierung osterreichischer Krankenanstalten bei 7 Diskussion in der Schweiz BearbeitenIn der Schweiz wird die Zwei Klassen Medizin kontrovers in Fachkreisen und den Medien diskutiert 10 Der Gesundheitsokonom W Oggler Zweiklassenmedizin hat es schon immer gegeben und wird es immer geben Die Frage ist auf welchem Niveau die zweite Klasse ist 11 F Mathwig spricht sich fur eine Gerechtfertigte Ungleichbehandlung aus und beruft sich auf 12 Aristoteles wonach Gleiches gleich Ungleiches ungleich behandelt werden soll Siehe auch BearbeitenSozial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen Priorisierung medizinischer LeistungenLiteratur BearbeitenKarl Lauterbach Der Zweiklassenstaat Rowohlt Berlin 2007 ISBN 978 3 87134 579 1 Bernd Kalvelage Klassenmedizin Pladoyer fur eine soziale Reformation der Heilkunst Springer Berlin 2014 ISBN 978 3 642 54748 5 Weblinks BearbeitenRationierung im Gesundheitswesen Grenzen fur den Fortschritt Deutsches Arzteblatt 8 Januar 2007 Zwei Klassen Medizin Zusammenfassungen neuer empirischer Studien Einzelnachweise Bearbeiten Private Krankenversicherung Kunden leben laut Studie langer In pkv vergleich de Abgerufen am 3 April 2021 Forsa Studie Zweiklassenmedizin mehr gefuhlt als Realitat Memento vom 30 August 2013 im Internet Archive Pressemitteilung der IKK classic abgerufen am 24 Mai 2013 a b DZW 3 2013 S 4 Volker Leienbach geschaftsfuhrendes Vorstandsmitglied im Verband der privaten Krankenversicherung e V PKV Ubersicht der Beschaftigten im OD flegel g de Stand 2002 PKV Publik 07 2012 Wissenschaftliches Institut der PKV WIP Struktur der PKV Versicherten PKV Chef nach massiven Beitragserhohungen Der Zins ist schuld focus de am 15 Dezember 2016 a b c d e f Die Doppelmoral der Zweiklassenmedizin diePresse com 25 August 2011 Die Presse Kassenpatienten warten langer diePresse com Datum Gesetzentwurf Krankenanstalten und Kuranstalten Gesetz PDF 167 kB parlament gv at Zweiklassenmedizin und Versicherungen Memento des Originals vom 22 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www congress info ch PDF 168 kB Fortbildungstagung des Kollegiums fur Hausarztmedizin Beobachter Zweiklassenmedizin hat es schon immer gegeben F Mathwig Ethische Anmerkungen zur Diskussion uber die Zwei Klassen Medizin PDF 60 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwei Klassen Medizin amp oldid 236883453