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Die Geschichte der Chemie umfasst die Beschaftigung des Menschen mit dem Aufbau den Eigenschaften und der Umwandlung von chemischen Stoffen von der Fruhgeschichte bis zur Gegenwart Neben den praktischen Aspekten bemuht sich die Chemie seit ihren Anfangen gemeinsam mit ihrer Schwesterwissenschaft Physik das innere Wesen der Materie aufzuklaren Zu Beginn der Neuzeit verband sich die antike chemische Praxis mit der uber in arabischer Sprache schreibende Gelehrte nach Europa vermittelten mittelalterlichen Alchemie Ab dem Ende des 18 Jahrhunderts entwickelte sich die Chemie zu einer exakten Naturwissenschaft die dann im 19 Jahrhundert begann eine enorme Fulle von praktisch verwertbaren Ergebnissen zu liefern die zur Errichtung einer chemischen Industrie fuhrte Die industrielle Anwendung der Chemie rief auch immer grossere Umweltschaden hervor was etwa ab 1970 zum Entstehen einer Umweltbewegung fuhrte die die chemische Industrie wie auch die Gesellschaft insgesamt zu nachhaltigem Handeln ohne Umweltverschmutzung zu bewegen sucht Die Chemie ist eine differenzierte Wissenschaft die in ihren zahlreichen Sparten unterschiedlichste Forschungsziele hat und in chemischen Reaktionen eine Vielzahl von Technologien zur Umwandlung von Stoffen jeder Art nutzt Inhaltsverzeichnis 1 Die Wurzeln der Chemie 1 1 Altertum 1 2 Mittelalter 2 Die Anfange einer systematischen praktischen Chemie 2 1 Metallurgie 2 2 Arzneiherstellung 3 Der Beginn des messenden Forschens und fruhe Theorien 3 1 Von Glauber bis Lavoisier 3 2 Von Dalton bis Mendelejew 3 3 Liebig Wohler Dumas und die organische Chemie 3 4 Chemische Entdeckungen im 19 Jahrhundert 4 Die chemische Industrie bis zum Ersten Weltkrieg 4 1 Farbenchemie 4 2 Elektrochemie 4 3 Sprengstoffe und Dungemittel 4 4 Die Modifizierung von Naturstoffen 5 Chemie im Ersten Weltkrieg 6 Chemische Industrie seit dem Ersten Weltkrieg 6 1 Polymerchemie 6 2 Synthetischer Treibstoff 6 3 Insektizide und Bakterizide 7 Die Entwicklung chemischer Theorien 7 1 Das Massenwirkungsgesetz 7 2 Chemische Kinetik 7 3 Bindungstheorien 7 4 Atommodelle 8 Die Entwicklung der Analysentechnik 8 1 Qualitative Analyse 8 1 1 Lotrohranalysen 8 1 2 Nasschemische Verfahren 8 1 3 Physikalische Verfahren 8 2 Quantitative Analyse 8 2 1 Gravimetrie 8 2 2 Volumetrie 8 2 3 Chromatographische Methoden 8 3 Automatisierung von Analyseverfahren 9 Die Entwicklung der Laborausstattung 10 Gesellschaftliche Reaktionen gegen das Eindringen der Chemie in jeden Bereich 10 1 Arbeitssicherheit 10 2 Emissionen und Abfall 10 3 Biobewegung 11 Siehe auch 12 Literatur 12 1 Bucher 12 2 Aufsatze 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseDie Wurzeln der Chemie BearbeitenAltertum Bearbeiten Hauptartikel Chemie im Altertum Etwa 1000 v Chr war in vielen Gebieten Vorderasiens Agyptens Griechenlands die Metallgewinnung aus Erzen bekannt Verwendung fanden Gold Silber Eisen 500 v Chr in Europa 4000 v Chr in Agypten Kupfer 4000 v Chr Zinn Legierung mit Kupfer 3000 v Chr Blei 500 v Chr verwendet fur Wasserrohren Schreibtafeln Munzen Kochgefasse in Rom Quecksilber 300 v Chr Theophrast und Dioskorides flussiges Silber Gewinnung aus Zinnober mittels Kupfer und Essig ebenso Stoffe wie Schwefel Salpeter oder Kohle Die Metallnamen waren mit Wochentagen und Planeten verbunden Auch die Verfahren zur Herstellung von Ton fur die Topferei Steingut Glas 1500 v Chr Agypten geblasenes Glas Rom 30 v Chr 1 und Porzellan China waren bekannt Ferner waren Salben Seifen Ole Milch und Quark Wein das Bierbrauen Essig das Papyri die Lederherstellung und das Farben Farbstoffe Henna Indigo Krapprot Safran Pigmente z B Mennige Bleiweiss Zinnober Ocker Blaustein Grunspan Bleiglanz Arsen und Antimonsulfid atherische Ole Salze Alaun Kochsalz aus Verdunstung des Meerwassers zur Konservierung von Nahrungsmitteln bekannt Schwefeldampfe Schwefeldioxid in Wasser Sulfite wurden zum Rauchern zum Reinigen von Stoffen zur Konservierung von Wein zur Zerstorung von Farbstoffen zur Herstellung von Alaun verwendet Bei den Agyptern Griechen und Romern kannte man bereits verschiedene Arzneimittel wie Kupfervitriol Kupfersulfat Brechmittel Alaun zum Gurgeln Eisenrost Bleiglatte Mohnextrakt Bilsenkraut Mandragorawurzel Hyoscyamin Skopolamin zum Berauschen Betauben Die Chemie in der Antike unterschied sich von heutigen Herstellungsverfahren der technischen Chemie vor allem dadurch dass diese Prozesse nicht sehr kompliziert waren und daher in vielen Kulturen praktiziert werden konnten Die Gewinnung von Metallen hatte in fruherer Zeit erhebliche Bedeutung Aus Metallen konnten nach Vorgaben des menschlichen Geistes Formen fur Werkzeuge Gerate des taglichen Bedarfs Munzen Rustungen zunachst gedanklich dann materiell erschaffen werden die dann in erheblicher Weise das gesellschaftliche Leben beeinflussten Die Idee nach Platon die Weltseele wandelt sich durch die Metallherstellung in Gegenstande um die die Erfindung und das Werkzeug uber den Tod des Erfinders hinaus uberdauern konnen Schon die Griechen ubertrugen den Zustand des Gemeinwesens auf Metalle Eisernes Zeitalter Silbernes Zeitalter Goldenes Zeitalter und das Munzmetall Gold Silber Eisen konnte den Mitgliedern der Gesellschaft mehr Gleichheit Munzmetall Eisen in Sparta ermoglichen oder besondere Leistungen und hohe Verdienste mit kostbaren Munzen Munzmetalle Gold Silber sanktionieren Viele griechische Philosophen glaubten an einen einzigen Urstoff der Welt Thales von Milet Urstoff Wasser Anaximenes von Milet Urstoff Luft Heraklit Urstoff Feuer Empedokles von Agrigent sah die vier Urstoffe vereinigt Erde Wasser Luft und Feuer Er dachte sich einen Feuerstoff in der Luft Grundlage der spateren Phlogiston Theorie nach Stahl und vermutete dass sich die vier Urstoffe zufallig mischen wobei Liebe und Streit zwischen den Urstoffen eine Rolle spielt Alle Dinge der Welt entstehen aus der Mischung dieser vier Elemente Empedokles vermutete auch dass Luft aus Materie besteht und es kein Vakuum geben konne da er das Prinzip einer Pipette untersucht hatte Demokritos von Abdera Demokrit und Leukippos glaubten an unteilbar kleinste Teilchen eines Stoffes das sie Atom nannten Auch Platon und Aristoteles befassten sich mit Naturphilosophie Aristoteles glaubte an die vier Urelemente des Empedokles er glaubte jedoch auch noch an vier Ureigenschaften warm kalt trocken feucht Jedes Element besitzt zwei Ureigenschaften z B Wasser feucht kalt Durch Austausch der Eigenschaften sollten sich Stoffe umwandeln konnen Ein weiteres Urelement erganzte Aristoteles den Ather Dieser Stoff sollte ewig und unwandelbar alles durchdringen in allen Stoffen enthalten sein Aristoteles erkannte auch dass es eine Verwandtschaft der Metalle beim Schmelzen gibt es kommt auf das richtige Mischungsverhaltnis an Er ubertrug diese Gedanken auch auf Korpersafte von erkrankten Menschen siehe Humoralpathologie Durch Pflanzensafte oder Salze konnte der kranke Mensch moglicherweise gesunden dies war die Basis fur spatere heilkundliche Versuche Galenos und fur spatere Arzneimittel Alle irdischen Vorgange sah Aristoteles als Widerspiegelung der himmlischen Vorgange Die Metallarten wurden spater einzelnen Planeten zugeordnet Aus der Naturphilosophie entwickelte sich spater die Alchemie Die Alchemie verband in der Fruhzeit Zauber und Mystik mit dem Verfahren der Metallumwandlung chemisch physikalischen Reinigungsverfahren der Farbmittelherstellung Im Zeitalter des Hellenismus gewannen aufgrund der Expansion der Markte Verfahren an Bedeutung durch die billige Nachahmungen fur teure Naturstoffe und andere Waren Edelsteine Purpur und andere Farbstoffe usw erzeugt werden konnten synthetisches Gold gefarbtes Glas imitierte Perlen usw 2 In Agypten vermengten sich im 2 Jahrhundert n Chr Religion Astrologie und Magie In der religiosen Richtung der Gnosis die eine andere Ausrichtung als das spatere Christentum gegenuber dem Ubel auf der Welt Theodizee hatte spielte die innere Erleuchtung durch Alchemie eine wichtige Rolle In der Schopfungsgeschichte der Gnostiker wurden chemische Begriffe wie Sublimation und Destillation Vergeistigung bzw Mischungen Lautern benutzt Erste ausfuhrliche Zeichnungen und Beschreibungen vieler chemischer Prozesse in Agypten um 400 n Chr stammen von Zosimus aus Panopolis Auch altere Quellen z B von Bolos von Mendes 250 200 v Chr sind bekannt Statt der vier Urelemente wurden in dieser Phase zwei Grundstoffe der Materie erdacht Quecksilber und Schwefel Der erstgenannte Stoff ist ein flussiges Metall das durch Einwirkung auf andere Metalle fest wird Amalgamierung Der zweite Stoff verbrennt leicht unter Flammenbildung dabei entstehen Gase Ferner wurde das Quecksilber und Arsen als mannliches Prinzip der Schwefel als weibliches Prinzip betrachtet Mittelalter Bearbeiten Durch die Ausbreitung des Islams ging das alte griechische Wissen auf arabischsprachige Wissenschaftler 3 uber Ein bedeutender islamischer Alchemist war beispielsweise Dschabir ibn Hayyan Die Theorien der Alchemisten ergaben sich in der Chemie im Mittelalter nicht nur aus ihren experimentellen Erfahrungen sondern auch aus Lehren der Astrologie und einem Weltverstandnis das man heute als esoterisch bezeichnen wurde tatsachlich aber der fruhe Versuch einer phanomenologischen Theorie im Rahmen der damaligen Axiomatik war nbsp Albertus Magnus Fresko 1352 Treviso ItalienAb dem 12 Jahrhundert brach dank der Kontakte zu den arabischen Alchimisten der Alchimieboom uber Europa herein 1085 schrieb bzw ubersetzte Gerhard von Cremona in Toledo das unter anderem auf Rhazes beruhende 4 erste Chemiebuch Europas Das Buch der Alaune und Salze 1193 1280 forschte Albertus Magnus in Koln und selbst der Kirchengelehrte Thomas von Aquin betrieb unter dem Ruckgriff auf Aristoteles und die Bibel studiae alchymicae Das Ziel der Alchemie war es aus unedlen Metallen mittels Transmutation Gold zu machen und beim Grossen Werk uber die eigene Lauterung zum Stein der Weisen zu finden Die Alchemie war jedoch eingebunden in Naturerkenntnisse mit magischen ganzheitlichen Bestrebungen die Stoffe sowie die Seele des Experimentators in einen gelauterten Zustand zu uberfuhren nbsp Roger BaconRoger Bacon 1210 1292 fuhrte das Experiment als wichtigste Arbeitsmethode der Alchimisten ein Sine experientia nihil sufficienter sciri potest Ohne Experiment kann nichts ausreichend gewusst werden die Waage jedoch blieb ein Gerat zur Abmessung der Ausgangssubstanzen Erst bei Lavoisier ab 1775 wurde sie zum Mittel der messenden Erforschung Albertus Magnus war dennoch ein bedeutender Alchimist und Chemiker des Mittelalters der sich als Dominikaner mit seinen Theorien jedoch innerhalb der von der Kirche vorgegebenen Grenzen bewegte Er isolierte als erster das Element Arsen nbsp Der Alchemist sucht den Stein der Weisen von Joseph Wright of Derby illustriert die Entdeckung des Phosphors durch Hennig BrandDer Alchemist des Mittelalters war meist ein Geistlicher mit einer gewissen Bildung erst im ausgehenden Mittelalter trat die Alchemie in breitere Schichten vor Sie wurde im Allgemeinen akzeptiert und von hohen Fursten und Geistlichen gefordert oder sogar selbst betrieben Bedeutende Alchemisten waren z B Vannoccio Biringuccio Paracelsus Libavius Basilius Valentinus Johann Rudolph Glauber Kritik richtete sich aber gegen Auswuchse und Betrugereien so waren Erlasse wie die Bulle von Papst Johannes XXII von 1317 nicht gegen die Alchemie gerichtet sondern gegen betrugerische Alchemisten im Fall der Bulle gegen Munzfalscher 5 Der Glaube an die Moglichkeit der Goldherstellung durch Alchemie oder die Moglichkeit eines lebensverlangernden Elixiers war weit verbreitet in allen Schichten Martin Luther hat zwar zeitweise bei Tischreden gegen die Alchemisten und das Alchemysten Suple gelastert die eigentliche Kunst fand er aufgrund des geistigen Hintergrunds bezuglich der Allegorien Transmutationen und der Auferstehung der Toten am jungsten Tage in lobenswerter Ubereinstimmung mit dem Christentum 6 Seit dem 11 Jahrhundert wurde in grosserem Umfang Alkohol durch Destillation von Wein gewonnen Im 13 Jahrhundert wurden Schwefelsaure oder Vitriolsaure Konigssaure sowie Salpetersaure oder auch Scheidewasser gewonnen Fur diese Wirtschaftsbereiche wurden auch Personen benotigt die die Stoffe gewinnen konnten Im 14 Jahrhundert stieg der Bedarf an Schiesspulver eine Mischung aus Schwefel Salpeter und Holzkohle fur die aufkommenden Feuerwaffen Grade die Schiesspulverproduktion in Pulvermuhlen erforderte eine gewisse Grundkenntnis uber die einzusetzenden Chemikalien und Arbeitstechniken um gefahrloses Arbeiten zu ermoglichen Ab 1420 entstanden erste Papiermuhlen am Rhein der Bedarf an Papier steigerte sich bald durch die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg Im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation waren um 1520 etwa 100 000 Menschen in der Bergbau und Huttenindustrie beschaftigt Wichtige Bucher erschienen nun auch uber das Bergbau und Huttenwesen z B von Georgius Agricola Bermanus sive de re metallica 1530 De Re Metallica libri XII 1546 Seit dem 14 Jahrhundert geriet die Alchemie in Misskredit der Stein des Weisen wurde nicht gefunden und auch die Goldmacherei blieb erfolglos Es folgten papstliche Verbote der Alchemie und die Androhung der Exkommunikation Vom 16 bis zum 18 Jahrhundert beschaftigten die Fursten mitunter Alchemisten Trotz der geringen Zahl der Alchemisten gab es auch wichtige Entdeckungen 1669 entdeckte Hennig Brand ein deutscher Apotheker und Alchemist auf der Suche nach dem Stein der Weisen beim Destillieren von Urin und Gluhen des Ruckstandes das chemische Element Phosphor Der Alchemist und Chemiker Johann Friedrich Bottger fand zusammen mit Ehrenfried Walther von Tschirnhaus 1708 sogar das europaische Pendant des chinesischen Porzellans doch der Stein der Weisen blieb Phantasie Die Anfange einer systematischen praktischen Chemie BearbeitenDie gesellschaftlichen Anderungen im Zeitalter der Renaissance die Erfindung des Buchdruckes durch Gutenberg 1450 die Entdeckung Amerikas 1492 die Reformation durch Martin Luther brachten auch in der Alchemie Neuerungen Bedeutsame Alchemisten dieser Zeit waren Paracelsus 1493 1541 Faust 1480 1540 Vanoccio Biringucci 1480 1539 und Georgius Agricola 1494 1555 Die Bucher der Alchemisten verbreiterten die exakten Kenntnisse in der alchemistischen Anwendung Metallurgie Bearbeiten Bereits um 1500 gab es erste Schriften zur Metallgewinnung in Deutschland 7 8 Vannoccio Biringuccio schrieb 1540 das Werk Pirotechnica und gab damit einen umfangreichen Uberblick uber Metallkunde Waffenproduktion und Maschinen nbsp Georgius AgricolaIm 16 Jahrhundert schrieb der sachsische Gelehrte Georgius Agricola sein zwolfbandiges Werk uber Metallurgie De re metallica libri XII Basel 1556 deren Band sieben fur lange Zeit ein Standardwerk fur die fruhe Analytische Chemie das heisst fur Nachweisreaktionen und zum Prufen von Metallen wurde Einige Abschnitte aus seinem Werk basierten auf dem Werk Pirotechnica von Vannoccio Biringuccio Erstmals wurden in dem Werk Metalle wie Wismut und Zink beschrieben Es wurden fur diese Metalle jedoch noch andere Namen verwendet Kobelt oder Cadmia metallica erst 1617 wurde in Lohneyss Werk Das Buch vom Bergwerk das Wort Zink verwendet De re metallica stellt die erste umfassende und systematische Zusammenstellung des metallurgischen Wissens der fruhen Neuzeit dar Sie enthalt zudem eine Zusammenfassung des damaligen Wissens aus der Probierkunst zur Analyse von Metallerzen und Legierungen Arzneiherstellung Bearbeiten Neben der Metallurgie war im 16 Jahrhundert die Pharmazie in der praktischen Chemie von besonderer Bedeutung Der schweizerisch osterreichische Arzt und Naturwissenschaftler Paracelsus geboren 1493 94 gestorben 1541 begrundete die chemische Forschung zur Bekampfung von Krankheiten Iatrochemie Er versuchte die Lebensvorgange chemisch zu deuten und die Chemie in den Dienst der Medizin zu stellen Seiner Uberzeugung nach kommen Krankheiten von aussen und konnen daher mit chemischen Stoffen von aussen behandelt werden Paracelsus beschrieb auch Vergiftungserscheinungen durch schadliche Stoffe Bleisalze und gilt daher als Mitbegrunder der Toxikologie Er hat auch das Wort Alkohol erstmals eingefuhrt und die Notwendigkeit der Isolierung von Heilbestandteilen aus Pflanzen quintia essentia angeregt Paracelsus wendete jedoch auch giftige Stoffe zur Bekampfung von Krankheiten an da er hoffte dass die richtige Dosis eines Stoffes ausschlaggebend fur die Gesundung sei Seine Heilkunde wurde jedoch von vielen Kritikern bekampft die Antimonpraparate von Paracelsus wurden im Jahre 1566 durch einen Parlamentsbeschluss in Frankreich verboten Viele spatere Alchemisten waren jedoch Anhanger der Lehre von Paracelsus so Johann Baptista van Helmont Andreas Libavius Johannes Hartmann Letzterer erhielt 1609 erstmals einen Lehrstuhl fur Iatrochemie in Marburg Im Laufe der Zeit wurden besonders im Bereich der Arzneiherstellung viele Apparate und Verfahren entwickelt die man teilweise bis heute in chemischen Laboratorien nutzt Morser zum Zerkleinern Glaskolben Retorten Spatel genaue Waagen Destillationsapparate usw Der Beginn des messenden Forschens und fruhe Theorien BearbeitenVon Glauber bis Lavoisier Bearbeiten nbsp Antoine Laurent de LavoisierDie Zeit der Renaissance brachte Chemiker hervor die sich nicht auf den blinden Glauben an alte Autoritaten verliessen sondern eigenstandig Ideen entwickelten Die Entwicklung der Buchfuhrung in Italien fuhrte zu einem verstarkten Handel und zu einer besseren Zuganglichkeit von Waren und Rohstoffen dies verbesserte auch die Moglichkeiten fur Chemiker Ein erster Chemiker in Deutschland der von furstlichen Zuwendungen unabhangig war und Forschung und eine kleinere eigenstandige chemische Produktion vereinen konnte war Johann Rudolph Glauber 1604 1670 Fruhere Wissenschaftler auch Alchemisten waren Gelehrte deren Fundamente in den alten Sprachen und der Religion lagen Nur behutsam und manchmal auch in Angst vor theologischen Folgen setzten sich neue Theorien und neue Erkenntnisse in der Wissenschaft durch Die Zahl der von Fursten bezahlten Gelehrten war zwischen dem 17 und 18 Jahrhundert in Europa noch sehr gering In England interessierten sich einige beguterte Adlige fur die Chemie nbsp Titelblatt 1661 Der englische Adlige Robert Boyle 1626 1691 der die Verschiedenartigkeit der Stoffe und ihre Umwandlungen in andere Stoffe untersuchte kritisierte 1661 in seiner einflussreichen Schrift The Sceptical Chymist den Begriff der Elemente in der Alchemie und bereitete den modernen Begriff vor ein chemisches Element ist ein im Experiment nicht weiter zerlegbarer Stoff Boyle erkannte dass beim Atmen sowie beim Erhitzen von Metallen mit Feuer ein Teil der Luft verbraucht wird und dass das Metall dabei schwerer wird Boyle grundete auch die erste naturwissenschaftliche Gesellschaft die Royal Society Georg Ernst Stahl stellte 1697 die Phlogistontheorie auf um die Prozesse bei der Verbrennung der Garung der Verwesung Oxidation und Reduktion zu beschreiben Viele bedeutende Chemiker zwischen 1700 und 1787 glaubten an die Phlogistontheorie darunter Joseph Black Henry Cavendish Joseph Priestley Carl Wilhelm Scheele Andreas Sigismund Marggraf Lorenz Friedrich von Crell und Anders Jahan Retzius Fast hundert Jahre wurde an dieser Theorie festgehalten bis Antoine Laurent de Lavoisier und andere die Oxidation aufklarten Durch den Ersatz der Phlogistontheorie durch die Oxidationstheorie wurde die Brucke zur Theologie dem Glaube uber Korper Seele Feuer erschuttert Die Phlogistontheorie musste aufgegeben werden als Antoine Laurent de Lavoisier bei den Experimenten unterstutzt von seiner Ehefrau Marie die zu den ersten bedeutenden Chemikerinnen zahlte gegen Ende des 18 Jahrhunderts durch genaue Verfolgung von Verbrennungsprozessen durch Wagungen nachwies dass die Theorie nicht stimmt Er schuf stattdessen die Theorie der Oxidation und die Grundlage zur weiteren Entdeckung der Grundgesetze der Chemie Erstmals wurde der Verbrennungsprozess erklart durch Aufnahme von Sauerstoff franzosisch Oxygene aus der Luft Lavoisier und andere gaben auch die ersten reinen Elemente an und stellten sie experimentell dar Sauerstoff 1771 1772 von Carl Wilhelm Scheele und Joseph Priestley entdeckt 9 Kohlenstoff Wasserstoff Schwefel Phosphor eine Vielzahl von Metallen Lavoisier konnte zeigen dass Wasserstoff und Sauerstoff sich zu Wasser vereinigen Wasser war also nicht wie lange die allgemeine Uberzeugung war ein chemisches Element sondern ein zusammengesetzter Stoff Sauren wurden als nichtmetallische Stoffe mit Sauerstoff betrachtet Weiterhin formulierte Lavoisier das Massenerhaltungsgesetz bei chemischen Reaktionen Bei stofflichen Umsetzungen wird keine Masse erzeugt oder vernichtet Er schuf eine neue chemische Nomenklatur die sich rasch verbreitete Alte und schwer verstandliche chemische Bezeichnungen wurden durch moderne Bezeichnungen ersetzt z B Schwefelleber durch Kaliumpolysulfid Die Erkenntnisse von Lavoisier gelten als bedeutende Meilensteine in der Chemiegeschichte erste chemische Revolution nun konnten Stoffverbindungen auf die verschiedenen Elemente untersucht werden Man musste also die Elemente in einer Stoffverbindung auffinden und den Anteil jedes Elementes einer Stoffverbindung mit einer Waage bestimmen Verdienste um die Chemie der Arzneimittel erwarb sich im 18 Jahrhundert unter anderem Friedrich Hoffmann 10 der auch durch seine Hoffmannstropfen bekannt wurde In der Folgezeit fuhrten die quantitativen Bestimmungen von Reaktionen zum Gesetz der konstanten Proportionen Joseph Louis Proust 1794 und die Vorschlage des schwedischen Chemikers Jons Jakob Berzelius zur Entwicklung einer international verstandlichen Symbolschreibweise fur chemische Verbindungen Summenformeln und Strukturformeln und der Erfindung des Reagenzglases Von Dalton bis Mendelejew Bearbeiten nbsp Dmitri Iwanowitsch MendelejewDer englische Naturforscher John Dalton legte 1808 mit seinem Buch A new System of Chemical Philosophy den Grund fur eine moderne Atomtheorie Er beschrieb die Elemente und deren kleinste unteilbare Einheit das Atom durch eine Gewichtsangabe John Dalton hat eine erste Tabelle uber Atomgewichte von Elementen 1805 erarbeitet Joseph Louis Gay Lussac hat uber die Bestimmung der Dampfdichte erste Atom Molekular gewichtsbestimmungen von organischen Gasen vornehmen konnen Auch erste Methoden fur die organische Elementaranalyse sowie fur die quantitativen Analyse von Stoffen durch Titration wurden von ihm entwickelt Zusammen mit Alexander von Humboldt fand Gay Lussac bei der Zersetzung von Wasser durch Strom Gasvolumina von Wasserstoff und Sauerstoff von 2 1 Die beiden Gase liessen sich auch genau in diesem Verhaltnis wieder zu Wasser vereinigen Durch eine Voltasche Saule konnte Humphry Davy mittels einer Schmelzflusselektrolyse Natrium und Kalium 1807 als neue chemische Elemente gewinnen Davy hat auch bewiesen dass Salzsaure keinen Sauerstoff enthalt und daher die Anwesenheit von Sauerstoff kein Charakteristikum von Sauren ist Spater formulierte Justus von Liebig den Wasserstoff als Basis fur die Saureeigenschaft Jons Jakob Berzelius hatte eine Methode zur Bestimmung der Atomgewichte von Metallatomen in Salzen ausgearbeitet Dabei stutzte er sich auf Vorarbeiten von Jeremias Benjamin Richter Durch Fallungen und Wagungen von Salzen konnte Berzelius fur etwa 40 Elemente deren Atomgewichte bestimmen Berzelius bezeichnete Atome mit den heute in Formeln gebrauchlichen ein oder zwei Buchstaben der entsprechenden lateinischen Worte z B H fur Hydrogenium Fe fur Ferrum Berzelius hat auch eine erste Theorie zur Gestalt von Atomen nach Versuchen mit der Voltaschen Saule vorgelegt Dabei nahm er an das Atome immer aus einem positiven und einem negativen Ladungsteil zusammengesetzt sein mussten Unklarheit herrschte lange Zeit noch uber das Atom und das Aquivalentgewicht Dalton gab in seiner Atomgewichtstabelle Ethanol noch als Atom an Erst viel spater wurde nach Uberlegungen zum Aquivalentbegriff eine Unterscheidung zwischen Atom und Molekul gemacht Amedeo Avogadro stellte 1811 die These auf dass gleiche Volumina eines beliebigen Gases gleich viele Teilchen enthalten Aus dieser lange vergessenen Formulierung konnten Auguste Laurent und Charles Frederic Gerhardt durch Gasdichtebestimmungen von organischen Stoffen die Molekulargewichte angeben Die exakte Formulierung der Unterscheidung zwischen Atom und Molekul erfolgte jedoch erst 1858 durch Stanislao Cannizzaro 1869 zeigten der russische Chemiker Dmitri Mendelejew und der deutsche Arzt und Chemiker Lothar Meyer dass sich die Eigenschaften von Elementen periodisch wiederholen wenn man sie nach steigender Atommasse anordnet Periodensystem Mit ihrer Theorie konnten sie die Eigenschaften noch unbekannter Elemente korrekt vorhersagen Liebig Wohler Dumas und die organische Chemie Bearbeiten nbsp Justus von LiebigJustus von Liebig hat als Student bei Gay Lussac studiert spater wurde er Professor fur Chemie in Giessen und in Munchen Justus von Liebig begrundete das Chemiestudium in Deutschland mit Lehrveranstaltungen und Praktikumskursen er war ein Wegbereiter fur das Interesse an moderner Chemie in Deutschland Bedeutenden Einfluss auf Chemieinteressierte in Deutschland hatte er auch als Herausgeber der Zeitschrift Annalen der Pharmazie spater umbenannt in Liebigs Annalen Liebig verbesserte das Verfahren der Elementaranalyse so dass fur organische Verbindungen in kurzer Zeit deren elementare Zusammensetzung angegeben werden konnte Von vielen organischen Stoffen Chloroform Chloral Benzoesaure konnte er so erstmals deren Summenformel angeben Er gilt als Pionier der Agrarchemie Liebig war bekannt dass das Kohlendioxid uber die Luft in die Pflanzen gelangt Aufgrund von Ascheanalysen von Pflanzenmaterial stellte er fest dass dem Boden laufend Kalium Phosphor und Stickstoff entzogen wurden Er setzte sich fur die Verwendung von naturlichem Dunger und mineralischem kunstlich hergestelltem Dunger ein um nachhaltig hohe landwirtschaftliche Ertrage zu erreichen Liebig und Friedrich Wohler entdeckten die Isomerie Bislang vermuteten die Chemiker dass bei einer identischen Elementaranalyse der Stoff auch identisch sein sollte Durch Analyse von Silbercyanaten konnten Wohler und Liebig zeigen dass eine identische Elementaranalyse auch bei zwei chemisch unterschiedlichen Stoffen moglich ist Wohler konnte auch als erster aus einer anorganischen Verbindung dem Ammoniumcyanat durch Erhitzen den organischen Harnstoff herstellen Damit wurde die Theorie von Berzelius der annahm dass organische Stoffe nur von einem lebenden Organismus erzeugt werden konnen falsifiziert Diese Stoffsynthese machte Wohler zum Begrunder der organischen Chemie Jean Baptiste Dumas 1800 1884 entdeckte eine weitere organische Reaktion die Substitution die nicht mit der Radikaltheorie von Berzelius vereinbar war Nach Berzelius konnte auch in einem organischen Molekul nur ein elektropositives Teilchen durch ein anderes elektropositives Teilchen in einem Molekul verdrangt werden Dumas hatte gefunden dass das elektropositive Wasserstoffatom in der Essigsaure durch das elektronegative Chloratom ersetzt werden konnte Die Verschiedenartigkeit bei Reaktionen zwischen anorganischen und organischen Stoffen fuhrte in der Folge zu einer verstarkten Aufklarung von Reaktionen in der organischen Chemie Chemische Entdeckungen im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Robert BunsenDer Chemiker Robert Bunsen entwickelte zusammen mit Gustav Robert Kirchhoff um 1859 die Spektralanalyse Mit dieser analytischen Methode konnten anhand des sehr charakteristischen Spektrums viele neue chemische Elemente entdeckt oder in Mineralproben nachgewiesen werden Bunsen hat auch eine erste preiswerte Batterie entwickelt die bis zur Entwicklung des Elektrodynamos durch Werner von Siemens die wichtigste Art der Stromerzeugung blieb Hermann Kolbe erkannte das Kohlendioxid bzw die Kohlensaure als Grundbaustein von vielen organischen Verbindungen Durch Ersatz einer Hydroxygruppe der Kohlensaure durch Wasserstoff oder Alkylreste entstehen Carbonsauren durch den Ersatz zweier Hydroxygruppen entstehen Ketone oder Aldehyde Kolbe entwickelte auch eine Synthese von Salicylsaure August Wilhelm von Hofmann analysierte Produkte des Steinkohleteers und ermittelte die Summenformel von Anilin dem Ausgangsprodukt vieler spaterer synthetischer Farbstoffe Auch eine synthetische Methode zur Darstellung von Anilin aus Benzol wurde von ihm entwickelt Der Schuler von Hofmanns William Henry Perkin entwickelte den ersten synthetischen Farbstoff das Mauvein Noch in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde unter anderem die Atomtheorie ausgebaut die Valenzlehre begrundet und die Forschung zur Stereochemie und Kolloidchemie begonnen 11 Friedrich August Kekule von Stradonitz 1829 1896 erkannte dass das Kohlenstoffatom vier Bindungsvalenzen zu Nachbaratomen aufwies Chemische Strukturformeln fanden nun Eingang in die Chemie fur die Planung von Synthesen und Analysen von organischen Verbindungen war dieses Wissen sehr wichtig Besonders bedeutsam war auch Kekules Strukturaufklarung von Benzol 1865 hatte er erkannt dass der Benzolring die Grundlage fur die Konstitution der aromatischen Verbindungen 12 darstellt Aufgrund der Kenntnis von chemischen Strukturen entwickelte der Chemiker Adolf von Baeyer Synthesen der Farbstoffe Indigo und Phenolphthalein Industriechemiker wie Heinrich von Brunck setzten die Entdeckungen der Chemiker in der Grossindustrie um Wirtschaftlich wichtige Industrieproduktionen waren die Herstellung von Indigo Kalziumcyanamid das Kontaktverfahren zur Gewinnung von Schwefelsaure nach Rudolf Knietsch die elektrolytische Darstellung von Chlor und Natronlauge Eugene Chevreul untersuchte die Fette und Fettsauren Emil Fischer klarte die Strukturen von Zuckern und Kohlenhydraten Aminosauren und Peptiden auf In der chemischen Forschung zur Gesundheitsverbesserung ragten Arbeiten von Louis Pasteur die Untersuchungen zur Garung und die Abtotung von mikrobiellen Krankheitserregern durch Kochen Pasteurisieren Paul Ehrlich die Entdeckung von Farbereagenzien in der Medizin z B Methylenblau zur Anfarbung von Zellkernen und Mikroorganismen und die Diazoreaktion im Harn bei Typhuserkrankungen sowie der Entdeckung des Salvarsans Hermann Kolbes Synthese der Salicylsaure deren acetylierter Abkommling Acetylsalicylsaure spater als Aspirin breite Anwendung fand Emil Fischers Synthese von Veronal heraus Physikalische Methoden erlangten in der Chemie grossere Bedeutung Thomas Graham untersuchte Diffusionsvorgange bei Gasen und Flussigkeiten Jacobus Henricus van t Hoff Svante Arrhenius und Wilhelm Ostwald entdeckten um 1887 die elektrolytische Dissoziation von Salzen und Sauren in Wasser Diese Entdeckungen forderten die Entwicklung in der Elektrochemie und Titrimetrie pH Indikation Auch die Forschung nach Katalysatoren wurde zu einem wichtigen Teilbereich der physikalischen Chemie der besonders wichtige Eisen Katalysator zur Ammoniaksynthese wurde von Fritz Haber entdeckt Wilhelm Ostwald entdeckte den Platinkatalysator fur die Salpetersaureherstellung nach dem Ostwaldverfahren Die chemische Industrie bis zum Ersten Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Chemische Industrie Farbenchemie Bearbeiten Mit der Synthese von Alizarin 1869 dem bis dahin aus grossflachig angebautem Farberkrapp gewonnenen roten Farbstoff durch Carl Graebe und Carl Liebermann begann der Siegeszug synthetischer Farbstoffe und der Niedergang des Anbaus von Pflanzen zur Farbstoffgewinnung Rotes Fuchsin erstmals synthetisiert 1858 bildete die wirtschaftliche Basis fur die spateren Farbwerke Hoechst AG Als weiterer wichtiger synthetischer Farbstoff folgte unter anderem Indigo synthetisiert 1878 von Adolf von Baeyer Bis zum Ersten Weltkrieg war Deutschland fuhrend insbesondere in der Farbstoffchemie Es verlor seine Vormachtstellung da die Patente und Markenzeichen wahrend des Ersten Weltkriegs in den Landern der Kriegsgegner enteignet wurden und dort eine eigene chemische Industrie nach Wegfall von Deutschland als Handelspartner aufgebaut wurde Durch den Friedensvertrag von Versailles gab es ausserdem Handelsrestriktionen In dieser Zeit war die Arzneimittelentwicklung eng mit den Farbstoffwerken verbunden und in Deutschland sehr erfolgreich Ein Verkaufsschlager uber viele Jahre war das von der Firma Hoechst seit 1910 vertriebene Salvarsan entwickelt von Paul Ehrlich und Sahachiro Hata Elektrochemie Bearbeiten Mit der revolutionaren Idee chemische Elemente lagen in Losung in Form von elektrisch geladenen Ionen vor legte der englische Physiker und Chemiker Michael Faraday die Grundlage fur die Elektrochemie und formulierte 1832 seine Theorie der Elektrolyse in seinen Faradayschen Gesetzen In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden an vielen Stellen wo Elektrizitat durch billige Wasserkraft reichlich zur Verfugung stand elektrochemische Werke errichtet Ein Beispiel dafur ist die Wacker Chemie im bayerischen Burghausen Damit wurde die grosstechnische Herstellung von Aluminium Magnesium Natrium Kalium Silicium Chlor Calciumcarbid usw ermoglicht was zu weiteren Impulsen zur Errichtung von grossen Chemiewerken fuhrte vgl unter Chemie in der Neuzeit Sprengstoffe und Dungemittel Bearbeiten Die grosstechnische Einfuhrung des Haber Bosch Verfahrens zur katalytischen Gewinnung von Ammoniak aus Luftstickstoff im Jahre 1910 sowie anderer Redoxreaktionen hatte nicht nur eine grosse wissenschaftliche sowie wirtschaftliche sondern auch eine enorme strategische Bedeutung Damit war die Herstellung der fur die Produktion von Sprengstoffen Dungemitteln und Farbstoffen unerlasslichen Salpetersaure in Deutschland moglich ohne auf Salpeterimporte aus Ubersee angewiesen zu sein Die Modifizierung von Naturstoffen Bearbeiten Etwa seit Mitte des 19 Jahrhunderts hatten Chemiker begonnen Naturstoffe durch chemische Prozesse abzuwandeln um so kostengunstige Werkstoffe als Ersatz fur teure zu gewinnen Vor allem wird Zellulose modifiziert Es entsteht zunachst Nitrozellulose die in Form von Zelluloid Fischbein von Bartenwalen ersetzt und als Zellseide eine billige wenn auch extrem feuergefahrliche Alternative zu Naturseide bot Weitere Entwicklungen fuhren zu weniger gefahrlichen Zelluloseprodukten z B Viskose 1897 wird aus Milcheiweiss als Ersatz fur Horn der Stoff Galalith erzeugt Viele dieser Entwicklungen jener Zeit fanden in Deutschland statt Chemie im Ersten Weltkrieg BearbeitenBesonders auf deutscher Seite ubte der Krieg einen grossen Einfluss auf die Entwicklung der Chemie und der chemischen Industrie aus Zum einen verloren deutsche Unternehmen vor allem nach dem Kriegseintritt der USA 1917 die Verbindung zu ihren auslandischen Zweigwerken Aus diesem Grund teilten sich einige renommierte Unternehmen in ein deutsches und ein amerikanisches Unternehmen Dies traf auf den traditionellen Handler und Hersteller von Chemikalien Merck in Darmstadt zu oder auf den Spezialisten fur Gerbereichemikalien Rohm der spater das Plexiglas entwickelt hatte Auf der anderen Seite zwang der Mangel aufgrund der Blockade und der Umstellung auf Kriegsproduktion Deutschland fur viele Zwecke auf synthetische Ersatzprodukte zuruckzugreifen Das gilt etwa fur Gewurze die durch von der chemischen Industrie hergestellte Aromastoffe auf geeignetem Tragermaterial ersetzt wurden So gab es Ersatzpfeffer der synthetisches Piperin auf gemahlenen Haselnussschalen war Der Krieg veranlasste Chemiker auch dazu sogenannte Kampfgase zu entwickeln und einzusetzen Fuhrend dabei war Fritz Haber Teilweise profitierte die chemische Industrie stark von der Produktion kriegswichtiger Materialien wie Salpetersaure und Sprengstoffen sowie Kampfgasen und Filter fur Gasmasken Chemische Industrie seit dem Ersten Weltkrieg BearbeitenNach dem Ersten Weltkrieg verlagerte sich der Schwerpunkt der industriellen chemischen Entwicklung aus Deutschland mehr nach Frankreich und in die USA Polymerchemie Bearbeiten Ein Pionier der Polymerchemie von damaligen Chemikern oft geringschatzig als Schmierenchemie bezeichnet ist Hermann Staudinger der die theoretische Grundlage fur diesen Zweig legte In den 1930er Jahren wurden die ersten vollsynthetischen Kunststoffe entwickelt und in die industrielle Produktion gebracht PVC Polyvinylacetat Nylon Perlon und dazu kautschukartige Massen Buna Den ganz grossen Aufschwung erlebte die Herstellung und Verwendung von Polymeren Kunststoffen bald nach dem Zweiten Weltkrieg als im Laufe der Jahre eine unubersehbare Vielfalt von Kunststoffen mit unterschiedlichsten Eigenschaften und fur die unterschiedlichsten Anwendungen geschaffen wurden Synthetischer Treibstoff Bearbeiten Besonders das aufrustende nationalsozialistische Deutschland hatte grosses Interesse an synthetischem Motortreibstoff fur seine Armee Da Deutschland nur geringe Erdolvorkommen aufzuweisen hatte hingegen riesige Mengen Kohle wurde die Erzeugung von Motortreibstoff aus Steinkohle vorangetrieben Das Ergebnis sind die Fischer Tropsch Synthese und das Bergius Pier Verfahren Damit erlangt die Chemie am Vorabend eines weiteren Krieges wieder strategische Bedeutung was auch auf den synthetischen Kautschuk zutrifft der zunachst vor allem fur Reifen von Militarfahrzeugen gebraucht wurde Insektizide und Bakterizide Bearbeiten Ganz besondere Bedeutung nimmt der Kampf gegen krankheitsverursachende Mikroben und gegen Schadlinge an da er sowohl die Landwirtschaft als auch die Medizin tiefgreifend und nachhaltig beeinflusst Gerade auf diesem Gebiet betreibt die chemische Industrie einen enormen Aufwand in der Entwicklung fahrt aber auch die hochsten Gewinne ein Mit der Entwicklung und Produktion von DDT Dichlordiphenyltrichlorethan ab Anfang der 1940er Jahre traumte man von einer volligen Beseitigung der Malaria durch totale Ausrottung der sie ubertragenden Mucken Im Laufe der folgenden 20 bis 30 Jahre werden immer neue noch speziellere Insektizide entwickelt und auf den Markt gebracht Ab etwa 1970 kommt die Ernuchterung Die Schadlinge entwickeln Resistenzen die schwer abbaubaren Insektengifte reichern sich in der Nahrungskette an und bringen die Lebewesen am Ende der Kette wie Greifvogel in die Gefahr der Ausrottung Neben der Umweltverschmutzung durch Chemiewerke sind die Nebenwirkungen der Insektizide und anderer Landwirtschaftschemikalien ein wesentlicher Grund fur das Erstarken einer gegen die Anwendung von synthetischen Chemikalien gerichteten Umweltbewegung und den Erlass eines DDT Gesetzes das Produktion Handel und Anwendung von DDT verbietet Mit den Sulfonamiden kommt aus den Laboratorien der Arzneimittelentwickler eine Gruppe von potenten Medikamenten gegen Bakterieninfektionen verschiedener Art Der erste Vertreter dieser Gruppe war 1935 Prontosil das ursprunglich als Textilfarbemittel verwendet wurde Auch hier wird den Mitteln aus der Retorte mehr zugetraut als sie schliesslich halten konnen Es sind zwar wirksame Medikamente aber alles konnen auch sie nicht leisten vor allem gegen Vireninfektionen sind sie wirkungslos Die Entwicklung chemischer Theorien BearbeitenDas Massenwirkungsgesetz Bearbeiten Das Massenwirkungsgesetz von Cato Maximilian Guldberg und Peter Waage im Jahr 1864 formuliert beschreibt das Verhaltnis von Ausgangsstoffen zu Produkten im chemischen Gleichgewicht Die Anwendung dieser Gesetzmassigkeit ermoglichte in vielen technisch genutzten Reaktionen eine bessere Ausnutzung des kostspieligeren Ausgangsstoffes durch Einsatz eines Uberschusses des billigeren Ausgangsstoffes Chemische Kinetik Bearbeiten In der Kinetik werden die Gesetzmassigkeiten behandelt die sich mit der Geschwindigkeit von Reaktionen befassen Dazu gehort auch das Studium der Wirkung von Katalysatoren wofur neben seinen Arbeiten zur Kinetik Wilhelm Ostwald 1909 den Nobelpreis erhielt Bindungstheorien Bearbeiten Walter Kossel 1915 und Gilbert Newton Lewis 1916 formulierten ihre Oktettregel wonach Atome anstreben acht Aussenelektronen zu erlangen Bindungen zwischen Ionen wurden auf elektrostatische Anziehung zuruckgefuhrt Atommodelle flossen in Form von theoretischen Berechnungen von Bindungskraften usw in die Bindungstheorien ein Atommodelle Bearbeiten Eng mit der Chemie verbunden ist die Entwicklung von Atommodellen welches Sachgebiet streng genommen zur Physik zu rechnen ist Neue Atommodelle haben jedoch stets der theoretischen Chemie neue Impulse gegeben Heute sind die Atommodelle mathematisch so weit entwickelt dass durch sehr komplexe Berechnungen am Computer die Eigenschaften von Verbindungen uber die Verteilung der Elektronendichte sehr genau vorausgesagt werden konnen Die Entwicklung der Analysentechnik BearbeitenNeue Erkenntnisse und neue Verfahren in der Chemie hangen stets mit Verbesserungen der Analysetechnik zusammen Daruber hinaus werden chemische Analyseverfahren nasschemische Nachweisreaktionen sowie spater die instrumentelle Analytik etwa seit Mitte des 19 Jahrhunderts mehr und mehr in anderen Disziplinen von Wissenschaft und Technik eingesetzt Ein in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts verbreitetes Lehrwerk der analytischen Chemie war das von Frederick Pearson Treadwell 13 Zu Beginn des 21 Jahrhunderts wird chemische Analysentechnik routinemassig zur Qualitatssicherung in zahlreichen Produktionsverfahren auch solchen die nicht chemischer Natur sind eingesetzt Ausserdem spielt die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung in Wissenschaften wie Geologie Archaologie Medizin Biologie und vielen anderen eine bedeutende Rolle zum Erkenntnisgewinn Im Bereich der Verbrechensaufklarung begannen chemische Analysen in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts zum Nachweis von Vergiftungen eine Rolle zu spielen Als Pionierleistung ist diesbezuglich die Marsh sche Probe als Nachweisreaktion fur Arsen zu nennen Qualitative Analyse Bearbeiten Die qualitative Analyse soll die Frage beantworten Was ist drin Solche Fragestellungen gibt es vor allem in der Erzverhuttung seit Anbeginn und dort finden sich auch schon sehr fruh Anfange einer Analysentechnik unter der Bezeichnung Probierkunst Lotrohranalysen Bearbeiten Das Lotrohr wurde seit dem 17 Jahrhundert zunehmend praziser verwendet um mittels Flammenfarbung und Niederschlagen auf Holzkohle Mineralien zu identifizieren und ihren Metallgehalt abzuschatzen Hochburg dieser der Metallurgie zuzuordnenden Analysentechnik war Freiberg mit seinem reichen Erzbergbau Nasschemische Verfahren Bearbeiten Intensiv in Gang kamen nasschemische Verfahren im Laufe des 19 Jahrhunderts Dabei werden im Bereich der anorganischen Analyse die in der Probe enthaltenen Elemente durch systematisches Fallen im Kationentrenngang und durch geeignete Farbreaktionen nachgewiesen Entsprechende Verfahren wurden fur Anionen entwickelt Die qualitative Analyse von organischen Substanzen erforderte im Bereich der Farbreaktionen besonders viel Erfahrung da viele Substanzen ahnliche Farbreaktionen ergaben Die Verfahren konnten durch die Weiterentwicklung der Laborgerate und durch immer reinere Reagenzien immer empfindlicher gemacht werden sodass sowohl die Grosse der notwendigen Probenmengen immer kleiner wurde als auch die nachweisbare Konzentration weiter und weiter sank Physikalische Verfahren Bearbeiten Schon in den Anfangen der Probierkunst wurden physikalische Verfahren Flammenfarbung zur Identifizierung von Elementen eingesetzt Mit dem Ausbau spektroskopischer Methoden im Bereich der ultravioletten der sichtbaren der infraroten und der Rontgenstrahlung wurde die Identifizierung von Substanzen immer sicherer exakter und auch schneller Hier lassen sich qualitative und quantitative Bestimmungen miteinander kombinieren ebenso wie bei chromatographischen Verfahren Quantitative Analyse Bearbeiten Erst durch den Einsatz praziser Messinstrumente vor allem Waagen und quantitativer analytischer Methoden konnte sich seit dem 17 und 18 Jahrhundert aus der Alchemie die Chemie als Naturwissenschaft entwickeln 14 Fortschritte in der Genauigkeit und Empfindlichkeit von quantitativen Analysen mit dem Ziel genauester Gehaltsangaben sind daher stets mit einer Weiterentwicklung von Geraten zur Messung von Masse und Volumen verbunden Dies fuhrte oft zu Entdeckungen neuer chemischer Elementen Verbindungen und Reaktionen Gravimetrie Bearbeiten Die Gravimetrie also die Mengenbestimmung mit einer empfindlichen Waage kann wohl als die Analysemethode des 19 Jahrhunderts angesprochen werden Dabei wurde nach zuverlassigen Reaktionen gesucht in denen die Menge der Produkte nicht nur theoretisch sondern auch praktisch in einem eindeutigen Verhaltnis zum zu bestimmenden Ausgangsstoff steht Ein klassisches Beispiel fur dieses Verfahren ist die Bestimmung des Chloridgehaltes durch Fallen mit Silbernitrat und Wiegen des getrockneten Niederschlages von Silberchlorid Auch bei der Elementaranalyse spielt Gravimetrie eine wichtige Rolle z B mit Hilfe des von Liebig entwickelten Funf Kugel Apparates Gravimetrische Verfahren sind umstandlich und langsam wenn auch sehr genau Das nach der Fallungsreaktion notwendige Filtrieren Auswaschen und Trocknen dauerte je nach Substanz Stunden bis Tage Daher suchte man nach schnelleren Verfahren die besonders in der Qualitatskontrolle einer industriellen Chemieproduktion sehr gesucht sind Mit der Elektrogravimetrie wurde das Verfahren der Elektrolyse ab etwa dem Beginn des 20 Jahrhunderts als Verfahren zur sauberen Abtrennung von Metallen aus den Losungen ihrer Ionen die anschliessend gewogen wurden eingefuhrt Volumetrie Bearbeiten Die Gravimetrie erlaubte sehr genaue Analyseresultate war jedoch in der Durchfuhrung zeitraubend und aufwendig Im Zuge der aufbluhenden chemischen Industrie wuchs die Nachfrage nach schnelleren und dennoch genauen Analysemethoden Die Messung des Volumens einer Reagenzlosung bekannten Gehaltes Masslosung konnte vielfach eine gravimetrische Bestimmung ersetzen Bei einer solchen Titration muss der zu bestimmende Stoff schnell und in eindeutiger Weise mit der Masslosung reagieren Das Ende der Reaktion muss erkennbar sein Hierzu verwendet man haufig Farbindikatoren Die Waage kam jetzt nur noch bei der Herstellung der Masslosung zum Einsatz Solche volumetrischen titrimetrischen Verfahren kamen bereits gegen Ende des 18 Jahrhunderts auf Sie entwickelten sich aus halbquantitativen Probiermethoden beispielsweise zur Gutebestimmung von Weinessig Hierbei gab man zu einer abgemessenen Essigprobe solange Sodapulver hinzu bis kein erneutes Aufschaumen Kohlendioxidbildung mehr auftrat Je mehr Soda verbraucht wurde desto besser war der Essig Eines der ersten sehr genauen Titrationsverfahren war die Chloridbestimmung nach Gay Lussac Klarpunkttitration mit Silbernitratlosung Weitere Verbreitung fanden Titrationen als entscheidende praktische Verbesserungen vorgenommen wurden So ermoglichte die Burette mit Quetschhahn nach Mohr eine leichte und genaue Dosierung der Masslosung Im Laufe des 19 und 20 Jahrhunderts wurden viele unterschiedliche Reaktionstypen fur die Titration nutzbar gemacht Hierzu gehorten neben den schon langer bekannten Fallungs und Saure Base Titrationen auch Redox und Komplextitrationen Chromatographische Methoden Bearbeiten Der russische Botaniker Michail Semjonowitsch Zwet berichtete 1903 dass sich geloste Stoffe durch Durchfliessen einer mit einem Adsorptionsmittel gefullten Saule trennen lassen Das Verfahren fand erst in den 1930er Jahren vermehrt Beachtung fuhrte dann aber zu einer grossen Zahl von Verfahren die fur qualitative und quantitative Bestimmungen von zahlreichen Substanzen aus Gemischen geeignet sind Papierchromatographie Gaschromatographie Hochdruckflussigchromatographie Gelpermeationschromatographie Dunnschichtchromatographie Ionenaustauschchromatographie Elektrophorese Solche Verfahren revolutionierten die Analyse von komplexen Gemischen Oftmals war erst durch eine chromatographische Methode eine umfassende Analyse moglich In allen Fallen beschleunigte und verbilligte die Chromatographie die Arbeit der analytischen Labors und machte dadurch eine erhebliche Ausweitung von Lebensmittelkontrollen und Dopingkontrollen sowie genauere Prozessuberwachung zahlreicher Produktionsprozesse als Routinemassnahme erst praktisch moglich Einen weiteren Qualitatssprung bedeutete in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts die Kombination chromatographischer Trennverfahren mit spektroskopischen Identifizierungsverfahren wie Massenspektrometrie Infrarotspektroskopie und anderen Automatisierung von Analyseverfahren Bearbeiten Seit der Entwicklung der elektronischen Datenverarbeitung wurden Analyseverfahren mehr und mehr automatisiert Dazu eigneten sich besonders volumetrische spektroskopische und chromatographische Verfahren Die Automatisierung fuhrte zu einer wesentlichen Kapazitatsausweitung der Analysenlabors und zu einer Senkung der Kosten Dies hatte zur Folge dass zu Kontroll und Uberwachungszwecken mehr Analysen durchgefuhrt werden konnten Die Automatisierung von Analyseverfahren hat sehr wesentlich dazu beigetragen Lebensmittelkontrollen Dopingkontrollen klinische Blut und Gewebeuntersuchungen usw auszuweiten und zu einem alltaglichen Kontrollinstrument zu machen Auch in der Forschung konnten wesentlich grossere Probenserien analysiert werden und so sicherere Aussagen beispielsweise uber Abhangigkeiten von Wirkstoffgehalten in Pflanzen oder uber mineralogische Zusammenhange gemacht werden Ausserdem fuhrte die Automatisierung durch prazisere Einhaltung von Bedingungen besonders bei der Probenahme und Probenaufgabe zu einer weiteren Verbesserung der Messgenauigkeit Die Entwicklung der Laborausstattung Bearbeiten nbsp Labor des chemischen Institutes der Uni Leipzig 1906 Sowohl fur die Moglichkeiten der Analytik als auch fur die Herstellung von Substanzen im kleinen Massstab spielte die Ausstattung der Labors eine wichtige Rolle Zunachst standen zum Erhitzen nur kleine Holzkohleofen zur Verfugung die schwierig zu regulieren und umstandlich zu handhaben waren Mit der Einfuhrung von Leuchtgas in den Stadten und der Erfindung des Bunsenbrenners stand eine unkomplizierte und leicht zu regulierende Moglichkeit zum Erhitzen zur Verfugung Dazu spielt die Erfindung der Vulkanisierung von Kautschuk durch Charles Goodyear eine wichtige Rolle da hierdurch Gummischlauche als flexible Gasleitungen zur Verfugung standen Immer wieder ermoglichten gerade Entwicklungen der Chemie die Weiterentwicklung der Laborausstattung was dann wiederum zu einem weiteren Fortschritt der Chemie fuhrte Einen weiteren Schritt hin zu exakter Temperaturfuhrung sind die elektrischen Heizpilze und thermostatisierte Wasserbader die ihren bisherigen Hohepunkt in einer computergesteuerten Reaktionsfuhrung mittels Thermosensoren und gesteuerter elektrischer Heizung finden Glasgerate waren ursprunglich dickwandig und klobig Dies war ein wesentlicher Grund warum fur Analysen grosse Materialmengen benotigt wurden Mit der Einfuhrung der Gasflamme in die Glasblaserei und mit der Weiterentwicklung von Zusammensetzung der Glaser konnten Laborgerate immer kleiner dunnwandiger und in komplexeren Formen hergestellt werden Die so entstehende Vielfalt von aus der Praxis entwickelten Geraten half sehr wesentlich dabei mit die Analysenmengen zu verringern und fur die Herstellung von Substanzen immer komplexere Prozesse praktisch durchfuhren zu konnen Durch Einfuhrung des Normschliffes fur Glasgerate in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurden die mittlerweile industriell hergestellten Einzelteile problemlos gegeneinander austauschbar und erlaubten den Aufbau von sehr komplexen spezialisierten Versuchsanordnungen mit geringem zeitlichen Aufwand Immer mehr fanden Kunststoffe Eingang ins chemische Labor und erleichterten die Arbeit Waren unzerbrechliche chemikalienbestandige Gefasse im 19 Jahrhundert noch aus mit Paraffin getrankter Pappe bestehen viele moderne Laborgerate aus Polyethylen Polypropylen Polystyrol Polycarbonat und fur besonders gute Bestandigkeit gegen Sauren und Laugen sowie mit sehr leicht zu reinigender Oberflache aus Polytetrafluorethylen Teflon Die Einfuhrung von leichten kostengunstig herzustellenden Geraten aus Kunststoff fuhrte zur immer haufigeren Verwendung von Einweg Geraten Dadurch wurde die Gefahr der Verunreinigung mit Resten von fruherem Arbeiten ausgeschaltet und die Zuverlassigkeit und Empfindlichkeit von Analysen weiter in die Hohe getrieben Mit dem Einzug von elektrischen Geraten in die Technik ab dem Beginn des 20 Jahrhunderts profitierte auch das chemische Labor von elektrischen Ruhrern Schuttlern Muhlen Pumpen usw die die Arbeit wesentlich erleichterten Ein nachster Schritt sind gesteuerte Gerate die im zeitlichen Ablauf programmiert werden konnen Dies machte eine personliche Uberwachung vor allem von lang dauernden Prozessen mit Parameteranderungen verzichtbar Gesellschaftliche Reaktionen gegen das Eindringen der Chemie in jeden Bereich BearbeitenBeginnend im 19 Jahrhundert wurde die Chemie ein immer bedeutenderer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Faktor Die Rolle der Chemie vor allem der Chemieindustrie mit ihren Schattenseiten war immer wieder mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Diskussion Auf der anderen Seite veranderte die Chemie durch neue Substanzen das aussere Erscheinungsbild von Menschen und Gebauden man denke etwa an Farben und Kunststoffe Arbeitssicherheit Bearbeiten Die erste gesellschaftliche Reaktion betraf die in der Anfangszeit schlimmen Arbeitsbedingungen in der chemischen Industrie die zu schweren Erkrankungen von Chemiearbeitern und Arbeiterinnen fuhrten Nicht immer war dies auf Gleichgultigkeit von Unternehmern zuruckzufuhren meist waren die Gefahren durch die neuen Stoffe noch unbekannt Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurden Vorschriften zur Arbeitssicherheit erlassen die die Gefahren verminderten Dazu gehorten auch regelmassige arztliche Untersuchungen Mit der Einfuhrung immer besser geschlossener Prozesse und immer besserer personlicher Sicherheitsausrustung in der Industrie verminderten sich die Risiken durch das Einatmen Verschlucken oder die Aufnahme durch die Haut erheblich Ein zweites Risiko in der chemischen Industrie ist das Unfall und Brandrisiko das immer noch gegeben ist Durch immer besseren vorbeugenden Brandschutz zu dem das immer tiefere chemische Wissen erheblich beitragt durch immer besser ausgebildete und ausgerustete Werkfeuerwehren mit immer mehr chemischem Wissen konnte das Risiko immer weiter gedruckt aber nie ganz ausgeschaltet werden wie spektakulare Chemieunfalle in den letzten Jahren zeigen Chemieunfalle wie das durch Cyanid ausgeloste Fischsterben in der Theiss oder der gar die rund 8000 Toten weitere 20 000 an den Spatfolgen von Bhopal fuhrten ebenso wie andere Unfalle zu heftigen Diskussionen uber die Risiken einer chemischen Industrie Emissionen und Abfall Bearbeiten In der Anfangszeit der chemischen Industrie unterschatzte man das Potential der Umweltschadigung durch Abwasser und Emissionen mit der Abluft sehr stark Der erste Schritt zu einer Verbesserung der Situation bestand in einer Erhohung der Schornsteine so dass sich die Schadstoffe uber ein weiteres Gebiet in der Erdatmosphare verteilen und so verdunnen konnten Erst in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts begann allmahlich ein Umdenken nicht nur im Hinblick auf landwirtschaftlich ausgetragene Pestizide privat emittierten Tabakrauch und uberschussige Waschmittel Phosphate Eine wachsende Umweltbewegung zwang die Industrie ab etwa 1970 zunehmend Abwasser und Abluft zu reinigen und so die Schadstoff Emissionen zu minimieren Biobewegung Bearbeiten Nachdem die chemische Industrie als Heilsbringer in der Landwirtschaft bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts hochgelobt wurde und auch beachtliche Erfolge zur Ertragssteigerung vorweisen konnte bildete sich etwa ab 1970 eine zunachst immer starker werdende Bewegung die in der Grundung sogenannter gruner Parteien gipfelte Diese Bewegung kampfte gegen den immer starker werdenden Anteil von synthetischen Substanzen der chemischen Industrie in der Landwirtschaft als Dunger Wachstumsforderer Tiermedikament Schadlingsbekampfungsmittel usw Die grune Bewegung nahm sich auch der Nahrungsmittelherstellung an und prangerte nicht nur chemisch gestutzte Pflanzen und Tierproduktion an sondern auch die Verwendung von kunstlichen Stoffen als Bestandteile oder Zusatzmittel fur Lebensmittel Als Gegenreaktion grossindustrielle Produktion in Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeugung mit starkem Einfluss chemischer Methoden und kunstlicher Substanzen fordert die Okobewegung eine Beachtung naturlicher Kreislaufe mit nur sanftem Eingriff des Menschen und den moglichst vollstandigen Verzicht auf die Einbringung von kunstlichen Substanzen in den biologischen Kreislauf Eine entsprechende ressourcen und umweltschonende Stromung in der Chemie tragt den Namen Grune Chemie Siehe auch BearbeitenGeschichte der NaturwissenschaftenLiteratur BearbeitenBucher Bearbeiten Bernadette Bensaude Vincent 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