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Thomas Graham 21 Dezember 1805 in Glasgow 11 September 1869 in London war ein britischer Chemiker und Physikochemiker Graham untersuchte die Stromungsgeschwindigkeiten von Gasen durch ein sehr dunnes Loch in ein Vakuum Die Stromungsgeschwindigkeit war umgekehrt proportional zur Wurzel der Molekulmasse des Gases Ferner hat er die Diffusion von Salzen in Flussigkeiten bestimmt Graham hat auch die Grundlagen fur die Diffusion von Stoffen durch eine Membran Dialyse erforscht Kolloide makromolekulare Stoffe konnten die Membran nicht durchdringen Graham und Francesco Selmi waren um 1850 Begrunder 1 der Kolloidchemie Thomas Graham Lithographie von Rudolf Hoffmann 1856Thomas Graham Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Wissenschaftliche Leistungen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Schriften 6 Weblinks 7 QuellenLebenslauf BearbeitenThomas Graham war der Sohn eines erfolgreichen Fabrikanten in Glasgow Sein Vater wunschte dass er Pfarrer werden sollte Thomas hatte jedoch dazu keine Neigung er wunschte Naturwissenschaften zu studieren spater kam es dadurch zum Bruch der Beziehung zwischen Vater und Sohn Ab 1819 beschaftigte er sich mit Studien der Mathematik Physik und Chemie in der Universitat von Glasgow Graham schloss seine Studien der Naturwissenschaften mit dem Master of Arts ab erhielt jedoch keine finanziellen Zuwendungen mehr vom reichen Vater Nach mehreren armlichen Assistentenjahren wurde er 1830 Professor der Chemie am Andersons College in Glasgow und ging 1837 als Professor der Chemie an das Universitats College in London Seine Vortrage waren unter den Studenten sehr beliebt sodass er hohe Kollegieneinnahmen hatte 1841 verfasste Graham ein Lehrbuch fur Chemie das viele Jahrzehnte das beste Chemielehrbuch Elements of Chemistry in englischer Sprache blieb Auch die deutsche Ubersetzung von Friedrich Julius Otto wurde ein Standardlehrbuch fur Chemie in Deutschland Schon 1836 war Graham Mitglied der Royal Society von 1838 bis 1841 war er in Deutschland fur Liebigs Annalen der Chemie und Pharmacie tatig 1841 grundete er mit anderen Chemikern die Chemical Society von London und wurde ihr erster President Vorstand 1828 wurde er zum Fellow der Royal Society of Edinburgh RSE gewahlt seit 1845 war er Ehrenmitglied Honorary Fellow der RSE 2 1840 wurde er zum korrespondierenden und 1853 zum auswartigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 3 August Wilhelm von Hofmann der Graham aus seiner Studienzeit bei Liebig gut kannte wanderte 1845 nach England aus Dort wurde er 1845 ebenfalls Mitglied dieser britischen Society und von 1861 bis 1863 sogar deren Vorstand Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland 1865 grundete Hofmann nach britischem Vorbild 1867 die Deutsche Chemische Gesellschaft zu Berlin 1854 ubernahm er auch die Leitung der Royal Mint die vor ihm auch Isaac Newton und John Herschel geleitet hatten d h ihm wurde die Aufsicht uber die Geldherstellung ubertragen Grahams Vater sohnte sich nach seinen wissenschaftlichen und beruflichen Erfolgen langsam mit Thomas wieder aus Von 1854 bis 1860 arbeitete Graham nicht mehr in der wissenschaftlichen Forschung 1847 wurde Graham in die Academie des sciences 1864 in die American Academy of Arts and Sciences und 1866 in die Russische Akademie der Wissenschaften in St Petersburg gewahlt Wissenschaftliche Leistungen Bearbeiten1831 publizierte Graham eine Arbeit uber salzartige Verbindungen aus Alkohol und Salz Alkoholate und ihr Kristallwasser 1833 klarte Graham die Verschiedenartigkeit der Phosphorsaure und ihrer verschiedenen Arten der Salzbildung mit verschieden hohen Wasserstoffanteilen auf Einige Phosphorsauresalze gaben sogar im Wasser eine saure Reaktion Das Wasser fungiert als Base die Wasserstoff von der bestimmten Phosphorsauresalzen aufnimmt Starkere Basen nahmen noch mehr Wasserstoff auf Es mussten folglich unterschiedlich viele Wasserstoffatome an der Phosphorsaure vorhanden sein Diffusion von Gasen1832 veroffentlichte er das nach ihm benannte Grahamsche Gesetz das die Wechselwirkung bei der Diffusion von Gasen behandelt Dobereiner hatte einen leicht angebrochenen Messzylinder mit Wasserstoffgas umgekehrt in ein Wasserbecken gestellt Die Flussigkeitssaule stieg im Messzylinder an Das Gas das bei gleichem Druck durch den feinen Riss austrat musste schneller sein als das Gas welches einstromte Ausstromungsgesetz Graham untersuchte nun auf ahnliche Weise verschiedene Gase die durch ein sehr dunnes Glasrohr voneinander getrennt waren Dabei stellte er fest dass die Wurzel Gasdichte das bedeutet die Molekulmasse der Gasteilchen umgekehrt proportional zur Geschwindigkeit des Gases ist 4 Dieses Gesetz bildete die Grundlage fur die spatere kinetische Gastheorie Diffusion von Salzen in FlussigkeitenGraham interessierte sich nun auch fur Flussigkeiten und eine mogliche Ubertragung von einer salzhaltigen Losung in eine wenig salzhaltige Da er immer noch uber sehr wenig Geld fur aufwendige Versuche verfugte nahm er ein Praparateglas und fullte dies bis zum Rand mit einer konzentrierten Salzlosung Das Praparateglas wurde nun in ein grosseres Glas gestellt und anschliessend goss er vorsichtig Wasser in das grossere Glas bis knapp uber den Rand des kleineren Praparateglaschens Nun liess er die Versuchsanordnung stehen und notierte die Zeit Schliesslich destillierte er das Wasser des ausseren Glases ab und bestimmte die Masse Aus der Salzlosung war Salz in das Wasser diffundiert Je nach Art der Stoffe konnte er auch Unterschiede bei der Wanderungsgeschwindigkeit feststellen so dass er auch Salze voneinander trennen konnte z B Chloride von Sulfaten Karbonaten Kaliumsalze von Natriumsalzen KolloideAufbauend auf die Diffusionsexperimente untersuchte Graham nun die Wanderung von gelosten Stoffen durch eine Membran Damit entwickelte er die chemische Dialyse Er verwendete planiertes Papier das durch Eintauchen in Schwefelsaure oder Zinkchlorid zu Pergamentpapier wurde Das Pergamentpapier wurde auf ein glockenformiges Glasgefass mit einem mittigen Glasrohr gesetzt Osmometer Kristalline Stoffe konnten hindurchdiffundieren andere leimartige Stoffe die Kolloide wanderten nicht durch diese Membran Diese Entdeckung machte er bereits 1854 hatte jedoch erst im Jahr 1861 genug Zeit die Entdeckung aufzuschreiben Ab 1866 untersuchte Graham ob sich verschiedene Gase durch eine Membran Kautschukscheidewand Metallfolien trennen lassen 5 Dabei entdeckte Graham die Verbindung zwischen gasformigen Wasserstoff mit Palladium und vermutete dass es eine Wasserstoff Palladium Bindung geben musse LehrbucherZusammen mit Friedrich Julius Otto verlegte er eine grundlegende Lehrbuchreihe das Graham Otto s ausfuhrliches Lehrbuch der Chemie in drei Banden 6 Ehrungen BearbeitenNach ihm wurde der Thomas Graham Preis der Kolloid Gesellschaft benannt Literatur BearbeitenGunther Bugge Das Buch Der Grossen Chemiker Verlag Chemie GmbH Weinheim 1974 ISBN 3 527 25021 2 Schriften BearbeitenThomas Graham s Lehrbuch der Chemie Bearbeitet von Friedrich Julius Otto 3 Bande Vieweg Braunschweig 1840 1843 Band 1 babel hathitrust org Band 2 1 Halfte reader digitale sammlungen de Band 2 2 Halfte reader digitale sammlungen de Graham Otto s ausfuhrliches Lehrbuch der Chemie 3 Bande in 5 Teilbanden 3 Auflage Vieweg ab 1854 bearbeitet von Hermann Kolbe Johann Heinrich Buff Friedrich Zamminer Ernst von Meyer Hermann Fehling Hermann Kopp Band 1 Physikalische Chemie 1 Abteilung babel hathitrust org 1863 Band 2 Anorganische Chemie books google de 1863 Band 3 Organische Chemie books google de 1868 Weblinks BearbeitenArtikel von uber Graham Thomas im Polytechnischen Journal The Late Professor Graham Memento vom 28 November 2016 im Internet Archive Nachruf von Alexander William Williamson erschienen in Nature Band 1 Nr 1 4 November 1869 Informationen zu und akademischer Stammbaum von Thomas Graham bei academictree orgQuellen Bearbeiten Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage 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