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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst siehe Diskussionsseite Dieser Artikel erlautert Membranen zur Filtration und Stofftrennung zu anderen Verwendungen von Membranen siehe Membran Die Membrantechnik umfasst in der Verfahrenstechnik Vorrichtungen und Verfahren zum Transport von Stoffen zwischen zwei Fraktionen unter Zuhilfenahme permeabler Membranen Trennmembranen Es handelt sich um mechanische Trennverfahren zur Separation aus gasformigen oder flussigen Stoffstromen Inhaltsverzeichnis 1 Anwendungen 2 Stofftransport 2 1 Losungs Diffusions Modell 2 2 Hydrodynamisches Modell 3 Membrangeometrien und Herstellung 3 1 Polymermembranen 3 2 Keramische Membranen 3 3 Haufig verwendete Membranwerkstoffe 4 Trennprinzip 4 1 Druckgetriebene Prozesse 4 2 Konzentrationsgetriebene Prozesse 4 3 Thermisch getriebene Prozesse 4 4 Elektrisch getriebene Prozesse 5 Porengrosse und Selektivitat 6 Auswahl und Auslegung einer Membrananlage 7 Geschichte 8 Membranentwicklung 9 Siehe auch 10 Literatur 11 EinzelnachweiseAnwendungen Bearbeiten nbsp Ultrafiltration im Freibad nbsp Venos arterielle ECMO Schema beim NeugeborenenDer besondere Vorteil von Membrantrennverfahren ist dass sie ohne Erhitzen auskommen konnen und somit meist energetisch gunstiger sind als die ublichen thermischen Trennverfahren Destillation Sublimation oder Kristallisation Dieses Trennverfahren ist rein mechanisch und ermoglicht durch seine schonende Trennung die Nutzung beider Fraktionen Permeat und Retentat Deshalb hat sich die kalte Separation mittels Membranverfahren insbesondere in der Lebensmitteltechnologie der Biotechnologie und Pharmazie etabliert Weiterhin lassen sich mit Hilfe von Membranen Trennungen realisieren die mit thermischen Verfahren nicht moglich sind zum Beispiel weil azeotrope oder isomorphe Kristallisationen eine Trennung durch Destillation oder Umkristallisation unmoglich machen Je nach Art der verwendeten Membrane ist die selektive Abtrennung einzelner Stoffe oder bestimmter Stoffgemische moglich Wichtige technische Anwendungen sind die Trinkwassergewinnung durch Umkehrosmose weltweit etwa 7 Mio Kubikmeter jahrlich Filtrationen in der Lebensmittelindustrie die Ruckgewinnung von organischen Dampfen beispielsweise die Benzindampfruckgewinnung und die Elektrolyse zur Chlorgewinnung Aber auch in der Abwasserreinigung wird die Membrantechnologie immer wichtiger Mit Hilfe der UF und MF Ultra Mikrofiltration ist es moglich Partikel Kolloide und Makromolekule zu entfernen so dass Abwasser auf diesem Wege desinfiziert werden kann Dies ist notig falls Abwasser in besonders sensible Vorfluter oder in Badeseen eingeleitet werden soll Etwa die Halfte des Marktes hat Anwendungen in der Medizin Als kunstliche Niere zur Entfernung giftiger Stoffe durch Blutwasche und als kunstliche Lunge durch blasenfreies Zufuhren von Sauerstoff in das Blut Auch bei modernen Energiegewinnungstechniken kommen Membranen immer haufiger zum Einsatz so zum Beispiel in der Brennstoffzelle und im Osmosekraftwerk Stofftransport BearbeitenFur den Stofftransport an der Membran werden zwei grundlegende Modelle unterschieden Das Losungs Diffusions Modell und das hydrodynamische Modell Bei realen Membranen konnen diese beiden Transportmechanismen durchaus nebeneinander auftreten insbesondere bei der Ultrafiltration Losungs Diffusions Modell Bearbeiten Der Transport erfolgt durch Diffusion wozu die zu transportierende Komponente zunachst in der Membran gelost sein muss Dieses Prinzip uberwiegt bei dichten Membranen ohne echte Poren wie sie bei der Umkehrosmose und der Gastrennung eingesetzt werden Wahrend des Filtrationsvorgangs bildet sich an der Membran eine Grenzschicht aus Dieses Konzentrationsgefalle entsteht durch Molekule die die Membran nicht passieren konnen Dieser Effekt wird als Konzentrationspolarisation 1 bezeichnet tritt er wahrend der Filtration auf wird der Transmembranfluss Flux reduziert Die Konzentrationspolarisation ist grundsatzlich umkehrbar wird die Membran gewaschen so kann der ursprungliche Flux nahezu wiederhergestellt werden Auch das Anlegen eines Querstroms an die Membran Tangentialflussfiltration minimiert die Konzentrationspolarisation Hydrodynamisches Modell Bearbeiten Transport durch Poren im einfachsten Fall erfolgt der Transport rein konvektiv Dafur muss die Grosse der Poren kleiner sein als der Durchmesser der abzutrennenden Bestandteile Membranen die nach diesem Prinzip funktionieren werden hauptsachlich bei der Mikro und Ultrafiltration verwendet sie werden vor allem eingesetzt um Makromolekule aus einer Losung Kolloide aus einer Dispersion oder Bakterien abzutrennen Dabei werden die nicht passierenden Teilchen oder Molekule auf der Membran in einer mehr oder weniger breiartigen Masse Filterkuchen konzentriert Kuchenfiltration Wird durch das Zusetzen der Membran die Filtration behindert kann das sogenannte Querstromverfahren Tangentialflussfiltration Abhilfe schaffen Hierbei stromt die zu filtrierende Flussigkeit an der Vorderseite der Membran entlang und wird durch die Druckdifferenz zwischen ihrer Vorder und Ruckseite in die Fraktionen Retentat abstromendes Konzentrat und Permeat Filtrat zerlegt Dabei entsteht eine Schubspannung die die Filterkuchenbildung Deckschichtbildung oder das Fouling stark einschrankt Membrangeometrien und Herstellung Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung des Stofftransports durch ein Wickelmodul nbsp Skizze zur Erlauterung des Nassspinnverfahrens von HohlfasermembranenEs werden je nach Anwendung unterschiedliche Filtermembrangeometrien verwendet Die klassische Form stellt dabei die Flachmembran dar Dies sind porose Folien aus Polymer oder keramische Scheiben die gerakelt oder gegossen werden Sie werden konstruktionsbedingt meist Dead End angestromt Daneben kommt die kapillarartige Hohlfasermembran sehr oft zum Einsatz wie sie zum Beispiel im Dialysator verbaut wird Sie wird meist im Nassspinnverfahren hergestellt Obwohl es sich bei ihr anbietet sie im Querstrom Prinzip Cross Flow anzustromen wird sie immer haufiger auch Dead End angestromt Von Bedeutung sind die Wickelmodule wie sie oft bei der Umkehrosmose oder der Nanofiltration verwendet werden Dies sind zwei Flachmembranlagen die durch Gewebe voneinander getrennt sind und spiralformig aufgewickelt werden Ausserdem gibt es Multikanalelemente extrudierte keramische Zylinder oder Platten die durch innen beschichtete Kanale durchstromt werden Bei der sogenannten Composite Membran wird auf eine porose Tragerschicht z B MF Membran eine aktive Membranschicht aufgetragen Somit kann die Dicke der aktiven Schicht bei gleich bleibender mechanischer Stabilitat verringert werden Um eine hohere Trennleistung bei Filtern zu erzielen werden diese mit einer feinporigeren Membranschicht versehen Bei Polymersystemen verwendet man dafur oft eine Beschichtung mit Silikon bei keramischen Systemen den Sol Gel Prozess Andere Herstellungsverfahren sind die Grenzflachenkondensation aromatisches Polyamid auf Trager oder die Kernspuratzung Beschuss dunner Filme aus Polycarbonat mit schweren Teilchen eines Beschleunigers Polymermembranen Bearbeiten Der uberwiegende Teil der kommerziellen Membranen besteht aus Polymeren Dabei kommt eine Vielzahl verschiedener Kunststoffe zum Einsatz an die je nach Anwendungsgebiet sehr unterschiedliche Anspruche gestellt werden Die beiden verbreitetsten Formen stellen die Wickelmembranen und Hohlfasern dar Durch Extrudieren von sehr dunnen Polymerschichten ist es moglich sehr dunne Schichten 10 Mikrometer herzustellen Durch nachfolgendes Aufbringen von chemisch anders gestalteten Polymeren und Wiederholung des Prozesses konnen verschiedene alternierende Polymerschichten erzeugt werden Durch bestimmte Verfahren lassen sich nun sehr kleine Mikrorisse in die Polymerschicht einbringen wobei die Schicht beispielsweise fur Bakterien unpassierbar bleibt 2 Solche Polymere konnen fur Membranen zur Mikrofiltration verwendet werden Lipophile Polymermembranen konnen den Durchtritt einiger Gase oder organischen Stoffe gestatten sind jedoch unpassierbar fur Wasser und wassrige Losungen Derartige Polymere werden beispielsweise in wasserabweisender Regenkleidung bei medizinischen Geraten oder bei applizierten Arzneimitteln verwendet 2 Statt Mikrorissen in Polymerschichten konnen jedoch auch ionische Gruppen in einem Polymer die Passage von Ionen durch die Membran verhindern Derartige Membranen werden beispielsweise in der Elektrodialyse eingesetzt Andere Membranen sind nur fur Wasser und bestimmte Gase durchlassig Solche Membranen konnen in der Meerwasserentsalzung oder zur Abtrennung des Sauerstoffs aus der Luft Gastrennung eingesetzt werden 2 Keramische Membranen Bearbeiten Neben den einfachen Giesslingen aus Schlicker finden hauptsachlich Multikanalelemente Anwendung Diese extrudierten Elemente finden vor allem in Bereichen Anwendung die entweder hohe chemische oder thermische Anspruche an den Filter stellen Allerdings finden keramische Membranen zunehmend Einzug in die Wasserfiltration da die hohe Lebenserwartung und die gesunkenen Herstellungskosten ihren Einsatz zunehmend wirtschaftlich gestalten nbsp Hohlfasermodul Dialysator nbsp Wickelmodul fur die Umkehrosmose nbsp Aufgeschnittenes Wickelmodul nbsp Keramische Multikanalelemente nbsp SEM Aufnahme einer gestreckten PTFE Membran Gore Tex Grosse der Inseln ca 10 µm nbsp Durch Kernspuratzung hergestellte Membran nbsp 0 22 µm SpritzenfilterHaufig verwendete Membranwerkstoffe Bearbeiten Haufig verwendet werden Polysulfone Polyethersulfon PES Cellulose Celluloseester Celluloseacetat Cellulosenitrat Regenerierte Cellulose RC Silikone Polyamide Nylon genauer PA 6 PA 6 6 PA 6 10 PA 6 12 PA 11 PA 12 Polyamidimid Polyamid Harnstoff Polycarbonate Keramik Edelstahl Silber Silizium Zeolithe Alumosilicate Polyacrylnitril PAN Polyethylen PE Polypropylen PP Polytetrafluorethylen PTFE Polyvinylidenfluorid PVDF Polyvinylchlorid PVC Polypiperazinamid Kombinationen aus diesen Werkstoffen werden verwendet um Dunnschichtmembranen TF englisch thin film haufig aus einer Stutzschicht z B Celluloseacetat und einem Uberzug z B Polyamid 3 herzustellen Die Werkstoffwahl hangt von der Trenn oder Konzentrieraufgabe und dem gewunschten Durchfluss pro Membranflache und Stunde l m h bar sowie der notigen Ausbeute oder dem maximalen Verlust ab Auch das zu verwendende Losungsmittel nimmt Einfluss auf die Trennleistung der Membran Hydrophile Membranen stossen tendenziell hydrophobe Stoffe ab und umgekehrt Allerdings retardieren die hydrophilen Membranen die polaren Bestandteile in der Membran und zwar umso starker je grosser der Transmembrandruck der mittlere Druck uber die gesamte Membranflache entlang des Stoffstroms ist Un Polare Losungsmittel waschen un polare Stoffe aus der Membran aus Beschichtete Membranen bieten neue Anwendungsmoglichkeiten der Membranfiltration z B die Membranchromatographie Die Membranen werden chemisch z B mit C18 C8 n Hexan oder Sulfonsaureresten beschichtet Die dadurch veranderte Membranchemie soll die Membranen mit den Eigenschaften der Saulen aus der Chromatographie verbinden 4 Trennprinzip BearbeitenMan unterscheidet die Membrantrennverfahren nach der treibenden Kraft die der Trennung zugrunde liegt Druckgetriebene Prozesse Bearbeiten nbsp Ubersicht uber die verschiedenen druckgetriebenen Membranfiltrations Verfahren nbsp Trenngrenzen der verschiedenen flussig FiltrationstechnikenMikrofiltration kalte Sterilisation Entkeimung von Fruchtsaften Wein und Bier Herstellung von aufgereinigtem Wasser Abtrennung von kolloidalen Oxiden oder Hydroxiden Trennung von Ol Wasser Emulsionen Entwasserung von Latices Abwasserbehandlung Biotechnologie Ernten von Zellen Ultrafiltration 1 Abtrennung von Proteinen beispielsweise aus Milch kalte Sterilisation in der Pharmazie Antibiotikaproduktion 5 Metall Ruckgewinnung und Abwasserreinigung in der Metallurgie Lebensmittelbehandlung Produktion von PRO CAL einem Milchprodukt das wenig Fett aber viel Protein und Calcium enthalt Abtrennung von Partikeln Mikroorganismen Trubstoffen bei der Wasseraufbereitung aus Quellwassern oder Oberflachenwassern Membranreaktor Membranbelebungsreaktor MBR Nanofiltration Trinkwasseraufbereitung Hyperfiltration Umkehrosmose Wasser Entsalzung Trinkwassergewinnung aus Meerwasser oder Brackwasser Aufkonzentrierung von Saften oder Milch Herstellung von ultra reinem Wasser Einengen bei grosstechnischen ProzessenEine Sonderform der druckgetriebenen Prozesse stellt die Diafiltration dar Konzentrationsgetriebene Prozesse Bearbeiten Gastrennung Pervaporation Dialyse selektive Trennungen mit Flussigmembranen Kunstliche LungeThermisch getriebene Prozesse Bearbeiten Membrandestillation Thermoosmose Thermodiffusion uber Membranen Elektrisch getriebene Prozesse Bearbeiten Elektrodialyse siehe Dialyse Chemie Elektrodeionisation Chloralkali Elektrolyse Natronlauge Schwefelsaure Prozess Elektrofiltration BrennstoffzellePorengrosse und Selektivitat Bearbeiten nbsp Porenverteilung einer fiktiven Ultrafiltrations membran mit der nominalen Porengrosse und dem D90Die Porengrossen technischer Membranen werden je nach Hersteller sehr unterschiedlich angegeben Eine gangige Form ist die Nominale Porengrosse Sie beschreibt das Maximum in der Porengrossenverteilung 6 und trifft nur eine ungenaue Aussage uber das Ruckhaltevermogen einer Membran Die Ausschlussgrenze oder auch Cut off der Membran wird ublicherweise in Form des NMWC englisch Nominal Molecular Weight Cut Off auch MWCO Molecular Weight Cut Off Einheit Dalton angegeben Er wird definiert als die minimale Molekulmasse eines globularen Molekuls welches durch die Membran zu 90 zuruckgehalten wird Der Cut off kann je nach Bestimmungsmethode in den sogenannten D90 umgerechnet werden der dann in einer metrischen Einheit angegeben wird In der Praxis sollte der NMWC mindestens 20 niedriger sein als die Molmasse des abzutrennenden Molekuls Filtermembranen werden nach ihrer Porengrosse in vier Klassen eingeteilt Porengrosse Molekulmasse Verfahren Filtrationsdruck abgetrennt werden gt 10 µm Filter gt 0 1 µm gt 5000 kDa Mikrofiltration lt 2 bar Bakterien Hefen Partikel100 2 nm 5 5000 kDa Ultrafiltration 1 10 bar Makromolekule Proteine2 1 nm 0 1 5 kDa Nanofiltration 3 20 bar Viren 2 wertige Ionen 7 lt 1 nm lt 100 Da Umkehrosmose 10 80 bar Salze kleine organische MolekuleForm und Gestalt der Membranporen hangen sehr vom Herstellungsverfahren ab und sind oft nur schwer spezifizierbar Zur Charakterisierung fuhrt man daher Testfiltrationen durch und bezeichnet als Porendurchmesser die Durchmesser der kleinsten Teilchen welche die Membran nicht passieren konnten Der Ruckhalt kann auf verschiedene Weisen bestimmt werden und stellt immer eine indirekte Messung der Porengrosse dar Eine Moglichkeit ist die Filtration von Makromolekulen oft Dextran Polyethylenglycol oder Albumin und die Messung des Cut offs mittels Gel Permeations Chromatographie Diese Verfahren finden vor allem bei der Vermessung von Ultrafiltrationsmembranen Anwendung Eine weitere Methode sind Testfiltrationen mit Partikeln definierter Grosse und deren Messung mit Partikel Sizern oder Laser induzierte Breakdown Detektion LIBD Eine sehr anschauliche Charakterisierung ist die Messung des Ruckhalts von Dextranblau oder anderen farbigen Molekulen Auch der Ruckhalt von Bakteriophagen oder Bakterien kann mit dem sogenannten Bacteria Challenge Test Aussagen uber die Porengrosse liefern Nominale Porengrosse Mikroorganismus ATCC Stamm Nummer0 1 µm Acholeplasma laidlawii 232060 3 µm Bacillus Subtilis Sporen 820 5 µm Pseudomonas diminuta 191460 45 µm Serratia marcescens 147560 65 µm Lactobacillus brevisZur Bestimmung des Porendurchmessers gibt es physikalische Methoden wie die Quecksilberporosimetrie Flussig Flussig Porosimetrie und Blaspunkt Messung die jedoch eine bestimmte Form der Poren wie zylinderformig oder aneinandergereihte spharische Locher voraussetzen Werden solche Verfahren fur Membranen verwendet deren Porengeometrie nicht den Idealvorstellungen entspricht erhalt man nominelle Porendurchmesser welche die Membran zwar charakterisieren aber nicht notwendigerweise ihr tatsachliches Filtrationsverhalten und ihre Selektivitat widerspiegeln Die Selektivitat ist neben der Porengrosse sehr stark abhangig von dem Trennverfahren der Zusammensetzung der Membran und ihren elektrochemischen Eigenschaften Durch eine hohe Selektivitat konnen in der Kerntechnik Isotope angereichert Uran Anreicherung und in der Industrie gasformiger Stickstoff gewonnen Gastrennung werden Im Idealfall konnen mit einer geeigneten Membran sogar Racemate angereichert werden Bei der Auswahl der Membran hat ihre Selektivitat grundsatzlich Vorrang vor einer hohen Permeabilitat da sich niedrige Flusse bei modularem Aufbau leicht durch Vergrossern der Filterflache ausgleichen lassen Fur die Gasphase ist zu beachten dass in einem Filtrationsprozess unterschiedliche Abscheidemechanismen wirken so dass auch Partikel mit Grossen weit unterhalb der Porengrosse der Membran zuruckgehalten werden konnen Auswahl und Auslegung einer Membrananlage BearbeitenDie Auswahl der Membranen fur eine gezielte Trennung basiert in der Regel auf einer Reihe von Anforderungen Membranenanlagen mussen ausreichend Filterflache bieten um genugend grosse Mengen Feedlosung zu verarbeiten Die ausgewahlten Membranen mussen nicht nur hohe selektive Eigenschaften fur die abzutrennenden Teilchen haben sondern auch widerstandsfahig gegenuber Fouling sein und eine hohe mechanische Stabilitat besitzen Ausserdem muss sie reproduzierbare Ergebnisse liefern und niedrige Herstellungskosten haben Die Gleichung fur die Modellierung der Dead End Filtration bei konstantem Druckverlust wird durch das Darcy Gesetz beschrieben d V p d t Q D p h F A 1 R m R p displaystyle frac mathrm d V p mathrm d t Q frac Delta p eta F A left frac 1 R m R p right nbsp Mit Vp Permeiertes Volumen Vp m t Zeit t s Q Volumenstrom Q m s Dp Druckdifferenz h F displaystyle eta mathrm F nbsp Dynamische Viskositat des permeierenden Fluids h F displaystyle eta mathrm F nbsp Ns m A durchstromte Flache A m Rm membraneigener Widerstand Rp Gelpolarisationswiderstand Wahrend Rm als reiner Ubergangswiderstand zwischen Membran und Permeat als konstant angenommen werden kann verandert sich Rp und nimmt mit wachsender Deckschicht zu Das Darcy Gesetz ermoglicht die Berechnung der Membraneigenschaften fur eine gezielte Trennung zu bestimmten Bedingungen Der Siebkoeffizient oder Trennfaktor ist definiert durch die Gleichung S C p C f displaystyle S frac C p C f nbsp Cf und Cp sind die Konzentrationen in Feed und Permeat Die hydraulische Durchlassigkeit ist definiert als der Kehrwert des Widerstands und wird vertreten durch die Gleichung L p J D p displaystyle L p frac J Delta p nbsp wobei J der Permeat Volumenstrom pro Einheit Membranflache ist Der Siebkoeffizient und die hydraulische Durchlassigkeit ermoglichen die schnelle Beurteilung der Membranleistung Geschichte Bearbeiten1748 erfolgten die ersten belegten Beobachtungen zur selektiven Permeabilitat von Membranen durch Jean Antoine Nollet als er mit einer Schweinsblase als Trennmedium zwischen Wasser und Wein experimentierte Er beobachtete dabei wie sich die Blase unter dem Ausgleich des osmotischen Drucks langsam aufblahte bis sie schliesslich platzte 1828 beschrieb Henri Dutrochet als erster das Osmometer 1861 entdeckte Thomas Graham die chemische Dialyse Wahrend geloste Stoffe die Membranen durchwandern werden die Kolloide aufgehalten 1864 stellte Moritz Traube erstmals kunstliche semipermeable Membranen dar die er als Molekulsiebe erkannte Sie wurden von Wilhelm Pfeffer und Jacobus Henricus van t Hoff fur ihre Versuche verwendet 1916 erfand Richard Zsigmondy gemeinsam mit Wilhelm Bachmann den Membranfilter und Ultrafeinfilter Diese Filter wurden zuerst ab 1917 von der Firma de Haen spater Riedel de Haen in Seelze produziert spater von der Gottinger Membranfiltergesellschaft mbH heute Teil der Sartorius AG 1924 fuhrte Georg Haas die erste Blutwasche ausserhalb des Korpers durch 1945 wurde der erste Mensch mit der von Willem Kolff entwickelten kunstlichen Niere gerettet 1949 entwickelten Sidney Loeb und Srinivasa Sourirajan an der University of California Los Angeles die erste Umkehrosmose Membran und brachten das Prinzip nach 8 jahriger Entwicklung zur Produktreife Membranentwicklung BearbeitenWichtigste Forschungszentren auf dem Gebiet der Stofftrennung mit Membranen in Europa sind das GKSS Forschungszentrum Geesthacht die Universitaten Twente Enschede Aachen und Kalabrien und das Institut Europeen des Membranes IEM UMR in Montpellier Siehe auch BearbeitenTontopffilterLiteratur BearbeitenMunir Cheryan Handbuch Ultrafiltration Behr 1990 ISBN 3 925673 87 3 Eberhard Staude Membranen und Membranprozesse VCH 1992 ISBN 3 527 28041 3 Marcel Mulder Basic Principles of Membrane Technology Kluwer Academic Publishers 1996 ISBN 978 0 7923 4248 9 Thomas Melin Robert Rautenbach Membranverfahren Springer 2007 ISBN 3 540 00071 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b Skript TC4 Ultrafiltration Uni Paderborn PDF Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive a b c Eric Baer Hochentwickelte Polymere Spektrum der Wissenschaften 12 1986 S 150 GE Healthcare Evonik Koch Mycrodin Nadir Toray Alfa Laval Memento vom 6 Juni 2013 im Internet Archive Sterlitech Handbook of Membrane Separations Edited by Anil K Pabby Syed S H Rizvi Ana aria Sastre CRC Press ISBN 978 0 8493 9549 9 S Ebel und H J Roth Herausgeber Lexikon der Pharmazie Georg Thieme Verlag 1987 S 421 ISBN 3 13 672201 9 TU Berlin Skript 2 Grundlagen der Membranprozesse Archivierte Kopie Memento vom 16 April 2014 im Internet Archive PDF Datei 6 85 MB Seite 6 Erfahrungen und Anwendungspotential der Nanofiltration Uni Linz PDF Memento vom 5 April 2013 im Internet Archive Normdaten Sachbegriff GND 4231727 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Membrantechnik amp oldid 234779991