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Hermann Christian von Fehling 9 Juni 1811 in Lubeck 1 Juli 1885 in Stuttgart war ein deutscher Chemiker Er wurde durch seine Entdeckung des nach ihm benannten Nachweises fur Zucker Fehling Probe bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Abstammung Hermann Christian von Fehlings 3 Familie 4 Veroffentlichungen 5 Ehrungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werk Bearbeiten nbsp Hermann von FehlingFehling Sohn des Lubecker Kaufmanns Wilhelm Fehling machte nach dem Besuch der Burgerschule und des Gymnasiums ab 1827 eine Ausbildung zum Apotheker in der Apotheke von Franz Friedrich Kindt dem Bruder von Georg Christian Kindt in Lubeck Von 1835 bis 1837 studierte Fehling in Heidelberg Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Chemie wurde Leopold Gmelins Assistent und im August 1837 zum Doktor der Philosophie promoviert Anschliessend arbeitete er in Giessen in Liebigs Laboratorium wurde dessen Assistent und ging im Herbst 1838 nach Paris wo er bei Jean Baptiste Dumas und im Laboratorium der Munzprageanstalt von Paris arbeitete 1839 wurde er auf Liebigs Vorschlag zum Lehrer fur Chemie und Technologie an der 1829 gegrundeten Vereinigten Real und Gewerbeschule in Stuttgart berufen und nach zwei Jahren als Hauptlehrer fest angestellt 10 Marz 1841 Er war damit nach Titel und Rang einem Gymnasialprofessor gleichgestellt Mit der Stelle verbunden war die vorubergehende wurttembergische Staatsangehorigkeit die er durch die Heirat mit der schwabischen Professorentochter Sophie Cless dauerhaft erhielt Wissenschaftliche Forschung war nicht Teil seiner dienstlichen Pflichten Fehling fuhrte sie nebenher aus privatem Interesse fort Die Schule wurde unter seiner Mitwirkung zur polytechnischen Schule und 1876 zur Technischen Hochschule der heutigen Universitat Stuttgart Fehling blieb dort 44 Jahre bis zu seinem durch einen Schlaganfall erzwungenen Ruhestand 1883 Fehling dem eine bedeutende Lehrbegabung bescheinigt wurde sorgte fur eine grundliche praktische Ausbildung seiner Schuler im neueingerichteten Labor und war damit fuhrend im damaligen Konigreich Wurttemberg Die Landesuniversitat in Tubingen fuhrte das Laborpraktikum einige Jahre spater ein Fehlings Ruf und Wirkungskreis reichte weit uber seine Lehrtatigkeit hinaus Nach einem lebensbedrohlichen Blutsturz wahrend einer Reise im Jahr 1854 in Munchen schrankte er seine Labortatigkeit deutlich ein und gab sie schliesslich ganz auf Danach verlagerte Fehling seinen Wirkungsschwerpunkt auf offentliche Amter So war er Mitglied des Medizinalkollegiums seit 1870 und der pharmazeutischen Prufungskommission und wirkte als Technischer Rat im Ausschuss und der Patentkommission der 1848 eingerichteten Zentralstelle fur Handel und Gewerbe mit Damit verbunden war die Leitung eines analytisch technischen Untersuchungslabors die Erarbeitung zahlreicher technischer Gutachten und die Prufung und Schlichtung von Patentanspruchen Nach der Reichsgrundung 1871 war Fehling ein wurttembergischer Delegierter in zahlreichen hygienischen pharmazeutischen und technischen Kommissionen darunter in der Kommission zur Neubearbeitung der Pharmacopoeia Germanica 1880 Er war auch Jurymitglied aller Weltausstellungen von 1846 bis 1873 Seit 1859 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Fehling beschaftigte sich vor allem mit der technischen Chemie Mineralwasser Salinenwesen Brotbereitung Gerbmaterialien und dem offentlichen Gesundheitswesen Fur die analytische Chemie entwickelte er die zum Nachweis von Aldehydgruppen besonders bei Kohlenhydraten allgemein benutzte Fehlingsche Losung die es ermoglichte den Zuckergehalt einer Flussigkeit zu bestimmen Quantitative Bestimmung des Zuckers im Harn 1848 und widmete sich die nachsten Jahre der Verbesserung dieser Zuckerprobe 1 Abstammung Hermann Christian von Fehlings Bearbeiten Hans Westfehling senior 1658 Hans Westfehling junior 1697 1777 Hans Christoph Fehling 1722 1803 Hermann Christian Fehling 2 Johannes Christoph Fehling 3 Hermann Christian von Fehling 4 Wilhelm Fehling 5 Adele Fehling 6 Johannes Fehling 7 Hermann Wilhelm Fehling 8 Emil Ferdinand Fehling 9 Hermann Christian von Fehling 10 Wilhelm Fehling 11 N N Behn5 Sohne 3 Tochter S 1891 Vormds uber Thomas Mann u Geschw Hermann Fehling 12 Clara Sophie Fehling 13 Ferdinand Fehling 14 Ada Louise Fehling 15 Jurgen Fehling 16 weitere funf Sohne und eine Tochter Familie BearbeitenAm 20 Mai 1844 heiratete Fehling in Stuttgart Sophie Cless 1822 1888 eine Tochter des Theologen Karl von Cless Aus der Ehe gingen zwei Tochter und der Sohn Hermann Fehling hervor Veroffentlichungen BearbeitenFehlings wissenschaftliche Publikationen erschienen grosstenteils in Liebigs Annalen der Chemie Er erarbeitete ausserdem mehrere Abschnitte im Kolbeschen Lehrbuch der organischen Chemie darunter die uber Kohlenhydrate Glukoside Farbstoffe atherische Ole und Eiweisskorper und redigierte seit 1896 die 1871 erschienene Auflage des Neuen Handworterbuchs der Chemie erschienen 1874 1930 einem Nachschlagewerk das das gesamte chemische Wissen der Zeit zusammenfasste Die Universitatsbibliothek Stuttgart besitzt zwei Vorlesungsmanuskripte Fehlings Anorganische Chemie Wintersemester 1865 66 sowie Organische Chemie Sommersemester 1866 diese sind digitalisiert verfugbar 17 Ehrungen BearbeitenFehling wurde mehrfach geehrt und ausgezeichnet Der Konig von Wurttemberg verlieh ihm am 24 September 1854 das Ritterkreuz des Kronenordens 18 womit der personliche Adel verbunden war Spater erhielt er den Titel eines Geheimen Hofrats und das Komturkreuz des Friedrichsordens Anlasslich der Einweihung eines neuen Flugels des Polytechnikums wurde ihm als Senior des Lehrerkollegiums der Titel Direktor verliehen Kurz vor seinem Tode ernannte ihn die Deutsche Chemische Gesellschaft zu ihrem Vizeprasidenten Literatur BearbeitenBerthold Peter Anft Fehling Hermann Christian von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 47 Digitalisat Hell Fehling Hermann von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 508 510 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann von Fehling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Hermann Fehling Quellen und Volltexte Werke von und uber Hermann Fehling in der Deutschen Digitalen Bibliothek Beate Ceranski Volker Ziegler Mehr als eine Losung Hermann Fehling und die Chemie am Polytechnikum Stuttgarter ImpulseEinzelnachweise Bearbeiten Albert Gossauer Struktur und Reaktivitat der Biomolekule Verlag Helvetica Chimica Acta Zurich 2006 ISBN 3 906390 29 2 S 289 290 Brauer und Kaufmann spater Zollner zu Lubeck 9 Dezember 1767 in Lubeck 3 Januar 1862 ebenda verheiratet mit Margaretha Heitmann 30 Oktober 1782 in Lubeck 13 Januar 1862 ebenda Kaufmann zu Lubeck 7 August 1800 in Lubeck 17 Oktober 1882 ebenda verheiratet mit Anna Emilie Oppenheimer 8 August 1803 in Hamburg 5 Juni 1885 in Lubeck Chemiker 9 Juni 1811 in Lubeck 1 Juli 1885 in Stuttgart verheiratet mit Sophie Cluess 26 Mai 1822 1 August 1888 1824 1903 Weinhandler und preussischer Konsul zu Lubeck 1827 1890 verheiratet mit Heinrich Theodor Behn 1819 1906 Burgermeister zu Lubeck Kaufmann und Senator zu Lubeck 18 November 1835 in Lubeck 19 November 1893 ebenda verheiratet mit Henriette Charlotte Harms 1 April 1842 in Lubeck 19 November 1929 ebenda Kaufmann und Konsul zu Lubeck 23 April 1842 in Lubeck 7 Dezember 1907 ebenda verheiratet mit Bertha Eschenburg 4 Mai 1846 in Lubeck 4 April 1926 ebenda Senator und Burgermeister zu Lubeck 3 August 1847 in Lubeck 3 August 1927 ebenda verheiratet mit Ada Maria Geibel 10 Mai 1853 in Munchen 27 September 1906 in Lubeck nach deren Tod zweite Ehe mit Katharina Kathe Wessel 11 Oktober 1862 in Berlin 20 Marz 1933 in Monchengladbach Chemiker 9 Juni 1811 in Lubeck 1 Juli 1885 in Stuttgart verheiratet mit Sophie Cless 26 Mai 1822 1 August 1888 Weinhandler und preussischer Konsul zu Lubeck 1824 1903 Arzt 14 Juli 1847 2 November 1925 13 April 1845 28 Oktober 1916 verheiratet mit Ludwig Friedrich Blohm Historiker 11 November 1875 in Lubeck 8 Dezember 1945 in 28 Juni 1881 in Lubeck 1972 in Garmisch Partenkirchen Theaterregisseur 1 Marz 1885 in Lubeck 14 Juni 1968 in Hamburg Vorlesungsmanuskript Allgemeine und technische Chemie 1865 1866 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1858 S 51 Normdaten Person GND 116427590 lobid OGND AKS LCCN no2003072261 VIAF 40129724 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fehling HermannALTERNATIVNAMEN Fehling Hermann Christian vonKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 9 Juni 1811GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 1 Juli 1885STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Fehling Chemiker amp oldid 230672100