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Tabakrauch entsteht beim Abbrand oder Verschwelen von Tabak z B in Zigaretten Zigarren Pfeifen oder Wasserpfeifen Er ist ein Aerosol aus Rauch Dampfen Gasen und Feststoffen Man unterscheidet hierbei den Hauptstromrauch den der Raucher direkt einatmet sowie den Nebenstromrauch der gluhenden Tabakware Eine gluhende ZigaretteTabakrauch enthalt eine Vielzahl von Verbrennungsprodukten Der beim Rauchen einer Zigarette entstehende Tabakrauch enthalt alle organischen Verbindungen in unterschiedlichen Oxidations und Zerfallsformen die aus dem gerauchten Tabak und eventuell der Umhullung entstehen und nicht in der Asche verbleiben Bei der Analyse konnen bis zu 9600 verschiedene chemische Verbindungen in unterschiedlichem Anteil identifiziert werden 1 Laut Veroffentlichung der International Agency for Research on Cancer IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO konnten bis zum Jahr 2000 im Tabakrauch insgesamt 69 als krebserregend eingestufte chemische Verbindungen identifiziert werden 2 Im Hinblick auf ihre physiologische Wirkung lassen sich diese Verbindungen in funf Gruppen unterteilen karzinogene krebserzeugende Stoffe blut toxische Stoffe neurotoxische Stoffe reizende Stoffe physiologisch unbedenkliche Stoffe Inhaltsverzeichnis 1 Chemie des Tabakrauchs 2 Schadstoffe im Tabakrauch 2 1 Bluttoxische Substanzen 2 2 Neurotoxische Substanzen 2 3 Karzinogene Substanzen 2 4 Reizende Substanzen 3 Detailliertere chemoanalytische Angaben uber Tabakrauch Komponenten 4 Verbleib und Aufnahme von Nikotin 5 Regulierung des Tabakrauches als Luftschadstoff 5 1 Inhaltsstoffe 5 2 Krebsgefahr 5 3 Bronchitis 5 4 Ersatzlosungen 6 Medizinische Folgen von Tabakrauch Inhalation 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseChemie des Tabakrauchs Bearbeiten nbsp Ein Zigarettenzug durch ein Taschentuch geblasen nbsp Nicht inhalierbare Reststoffe von TabakkonsumDas Rauchaerosol ist ein Stoffgemisch aus fest flussigen Partikeln mit funf bis zehn Prozent Phasenanteil bei einem Partikeldurchmesser von 0 1 Mikrometer bis 1 0 Mikrometer und einer Partikelkonzentration von 107 1010 Teilchen pro Milliliter Rauch Dampfen das ist die kondensierbare Gasdampfphase aus verdampften Flussigkeiten und aus der Gasphase Das Rauch Kondensat Rauchablagerung Zusammenballung der fest flussigen Partikel wird umgangssprachlich auch Teer genannt Der durchschnittliche Kondensatgehalt einer einzelnen Zigarette deutscher Produktion lag 1975 noch bei 9 Milligramm bis 25 Milligramm und 1990 bei zwolf bis 14 Milligramm Die chemische Zusammensetzung des Tabakrauches ist je nach der Luftstromung in der der Tabakrauch entsteht unterschiedlich zu bewerten 3 Haupt und Nebenstromrauch in der englischsprachigen Fachliteratur environmental tobacco smoke ETS setzen sich aus sechs verschiedenen Stromungen zusammen Verbrennungsstrom glow stream Er wird beim Zug aus der Glut an der Zigarettenspitze freigesetzt Verkohlungsstrom side stream Er wird in der Zugpause von der Glut der Zigarettenspitze freigesetzt Schwelstrom smoulder stream Der in den Zugpausen im Mundstuckbereich emittiert Diffusionsstrom Der vom Zigaretteninneren in der Zugpause durch das Filterpapier nach aussen gelangende Anteil Effusionsstrom Dementsprechend der vom Zigaretteninneren beim Ziehen durch das Filterpapier nach aussen gelangende Anteil Exhalationsstrom blow stream Der vom Raucher wieder ausgeatmete Rauchanteil wobei in der Lunge die meisten Schadstoffe ausgefiltert werden und meist auch dort verbleiben Beim Tabakrauchen laufen drei unterschiedliche chemische Prozesse ab Der Tabak verbrennt durch Redoxreaktion in der Glutzone wenn Luft durchgezogen wird Dabei entsteht bei Zigaretten eine Temperatur von 800 C bis 1100 C bei Zigarren von 580 C bis 660 C und bei Pfeiferauchen vergluht der Tabak bei 420 C bis 500 C in oxidierender Atmosphare Der Tabak verschwelt hinter dem Glutkegel und im Inneren des Glutkegels bei reduzierender Atmosphare Dies bewirkt eine unvollstandige Verbrennung sowie eine thermische Zersetzung Pyrolyse Diese Verschwelung setzt viele schadigende ungesattigte Verbindungen Kondensations und Polymerisationsprodukte frei Sie lauft je nach Abstand von der Glutzone bei 200 600 C ab Im Tabak enthaltene fluchtige Anteile verdampfen und destillieren in einer Verdampfungs und Destillationszone hinter dieser Schwelzone Niedrig siedende Stoffe gehen direkt in den Rauch uber Der beim Verrauchen freiwerdende Wasserdampf nimmt durch Wasserdampfdestillation und Extraktion Schadstoffe mit sich und so gelangen auch Nikotin und atherische Ole in den Rauch Schadstoffe im Tabakrauch Bearbeiten nbsp Warnhinweis uber InhaltsstoffeDas Aerosol des Zigarettenrauchs enthalt neben allgemein bekannten Schadstoffen wie Benzol Blausaure Formaldehyd und Nitrosaminen noch weitere Stoffe mit unterschiedlichem Gefahrenpotential Bluttoxische Substanzen Bearbeiten In erster Linie ist Kohlenstoffmonoxid CO zu nennen Es ist ein farb und geruchloses Gas mit einer hohen Giftigkeit Toxizitat wie Blausauregas Es entsteht bei der unvollstandigen Verbrennung des Tabaks in Spuren Beim Inhalieren und der Aufnahme uber die Lunge bindet es sich an den roten Blutfarbstoff Hamoglobin Da CO fester als Sauerstoff gebunden wird sinkt die Transportfahigkeit des Blutes fur Sauerstoff CO ist jedoch geruchlos im Gegensatz zu dem ebenfalls hochgiftigen Schwefelwasserstoff mit seinem Geruch nach faulen Eiern oder dem Blausauregas mit seinem Bittermandelgeruch sodass der Korper bei der Inhalation grosserer Mengen Kohlenmonoxid nicht vorgewarnt wird Zwar ist eine Kohlenmonoxidvergiftung allein durch Tabakrauchen Zigarette oder Zigarre nicht moglich aber die Fahigkeit des Blutes Luftsauerstoff aufzunehmen und im Korper weiterzutransportieren wird beeintrachtigt Dadurch kann einem Raucher eher die Puste ausgehen beziehungsweise die Luft wegbleiben als einem Nichtraucher Anders sieht es bei der Benutzung der Wasserpfeife aus da bei ihr der Tabakrauch grosse Mengen an Kohlenmonoxid enthalt Neurotoxische Substanzen Bearbeiten nbsp Strukturformel von Nikotin Nervengift und Hauptsuchtstoff in ZigarettenDas Nikotin auch Nicotin chemisch a Pyridyl b N methyl pyrrolidin C10H14N2 selbst ist neben dem Nornicotin und dem aromatischen Wirkstoff Nikotianin der eigentlich wirksame psychoaktive Bestandteil der Droge Tabak Als Substanz ist es eine olige farblose Flussigkeit Von der Struktur ist es eine Stickstoffbase ein Alkaloid Nikotin gehort zur Gruppe der narkotisch wirkenden Drogen und Nervengifte Lange Zeit galt die Annahme bereits beim Verschlucken von 60 mg Nicotin bestunde fur einen Erwachsenen Lebensgefahr Diese Annahme beruhte auf den Forschungsergebnissen des Toxikologen und Pharmakologen Rudolf Kobert Im Jahr 1906 veroffentlichte er das Lehrbuch der Intoxikationen in dem er sich auf experimentelle Ergebnisse von 2 4 mg stutzte und daraus ableitete dass die maximale todliche orale Nicotindosis nicht hoher als 60 mg sein konnte Kobert fuhrte seine Erhebungen zuruck auf Selbstversuche des osterreichischen Arztes Karl Damian von Schroff aus dem Jahr 1856 2014 korrigierte der Pharmakologe Bernd Mayer von der Karl Franzens Universitat in Graz den Wert auf uber 500 mg 4 Dabei hangt die Aufnahme des Nervengiftes in den Korper Intoxikation von vielen Faktoren ab Methode des Tabakgebrauches Rauchen Kauen Schnupfen Inhalationstiefe Inhalationsdauer Anzahl der Zuge pro Stuck Stummellange also wie viel in der Kippe weggeworfen wird Durch das Verschwelen des Tabaks werden etwa zwei Drittel der Nikotinmenge im Tabak vernichtet also nur ein Drittel geht in den Rauch uber In der Folge gelangt dann beim Aktiv und Passivrauchen nur ein Bruchteil der mit dem Rauch eingeatmeten Nikotinmenge uber die Mundschleimhaute funf Prozent und die Lunge die restlichen 95 Prozent in den Blutkreislauf Dort verlangsamt es anfanglich den Puls und sorgt nach dem nun beginnenden Blutdruckabfall schliesslich je nach Art und Menge weiterer Nikotinzufuhr fur eine Erhohung der Pulsfrequenz eine Steigerung der Darmbewegungen ein Versiegen der Drusenabscheidungen im Korper und eine schneller erkennbare Pupillenverengung im Auge mit Akkomodationskrampf Spater tritt dann durch Lahmung des Augenmuskels eine Pupillenerweiterung ein Bei hoherer Dosierung Nikotinaufnahme ins Blut folgt schliesslich eine tendenzielle lokale und am Ende gar lebensbedrohliche Lahmung aller Muskeln inklusive des Herzens Der todliche Kreislaufkollaps wird ab etwa 500 Milligramm erreicht 4 Es sind auch Falle mit Kleinkindern vorgekommen in denen beim nicht beaufsichtigten Spielen liegengelassene Zigaretten aufgegessen wurden wodurch sie starben Es wird vermutet dass vor allem das im Tabak enthaltene Nikotin fur den Tod verantwortlich ist Die als Nicotinsaure bekannte Pyridin 3 Carbonsaure ist ein Bestandteil des Vitamin B2 Komplexes der als Lebensmittelerganzungsstoff oder in Medikamenten eingesetzt wird Als Nikotinsaureamid ist sie in der Bierhefe enthalten Im Unterschied zu den Nervengiften Nikotin Nornikotin und dem aromatischen Wirkstoff Nikotianin liegt jedoch keine toxische Wirkung vor Karzinogene Substanzen Bearbeiten Tabakrauch enthalt eine grosse Anzahl karzinogener Substanzen Diese reichen allerdings in sehr unterschiedlichen Mengen von toxischen Schwermetallen wie Cadmium uber Blutgifte wie Benzol bis hin zu Teerpartikeln und dem hochgradig krebserzeugenden Benzpyren Teilweise sind Spuren des radioaktiven Schwermetalls Polonium im Tabakrauch enthalten Die Substanzen im Tabak und im Rauch weichen je nach Sorte und den verwendeten Phosphatdungemitteln stark ab Bereits 1958 waren von Ernest L Kennaway und A J Lindsay bestimmte Anthracene Benzperylen Pyrene Chrysen und Arsenik als karzinogene krebsverursachende Substanzen im Tabakrauch festgestellt worden 5 Reizende Substanzen Bearbeiten Reizende Substanzen bewirken eine Verlangsamung des Selbstreinigungssystems der Bronchien so dass sich bei regelmassiger Teer und Kondensatzufuhr eine chronische Bronchitis Raucherhusten entwickelt Trotz des sofortigen volligen Beendens des Rauchens halten diese Beschwerden noch monate bis jahrelang an Zu den reizauslosenden Substanzen gehoren die stickstoffhaltigen Verbindungen wie die sich in Spuren entwickelnden Gase Ammoniak chemische Formel NH3 und die Stickstoffoxide wie NO und NO2 und N2O4 Die Stickoxide sind zudem verdachtig krebserregend zu sein Detailliertere chemoanalytische Angaben uber Tabakrauch Komponenten BearbeitenKondensatwerte auf Zigarettenpackungen geben drei Analysenwerte an Nur ein geringer Bruchteil der Substanzen im Rauch bestimmt das Tabakaroma der Hauptteil besteht aus zum Teil kaum wahrnehmbaren Schadstoffen Der Nebenstromrauch kann ebenfalls fur den dem Tabakrauch ausgesetzten Nichtraucher belastend sein Der als Richtgrosse genutzte Arbeitsplatzgrenzwert fruher MAK Wert ist die maximale Arbeitsplatz Konzentration fur die uber die Lebensarbeitszeit ausgehend von einem Achtstundentag und einer 5 Tage Woche keine Gesundheitsschadigung zu erwarten ist Bei dessen Uberschreitung macht sich der Arbeitgeber bei entsprechenden Umstanden strafbar handelt aber in jedem Fall ordnungswidrig und kann im Arbeitsleben mit einem Bussgeld belangt werden Die letale Dosis LD50 gibt in der Toxikologie die Stoffmenge an bei deren Aufnahme mindestens 50 Prozent der behandelten Tiere innerhalb von 24 Stunden sterben Tabakrauch enthalt im Einzelnen die im Folgenden genannten Stoffgruppen 3 GasphaseWasserdampf zehn bis 20 Prozent Stickstoff N2 aus der Luft bis 73 Sauerstoff O2 10 und Kohlenstoffdioxid CO2 als Verbrennungsprodukt bis 9 5 in der Luft normal 0 04 AGW 9 000 mg also 5 000 ml pro Kubikmeter Atemluft pro Achtstundenarbeitstag 6 den Hamoglobinblocker Kohlenmonoxid CO 4 2 toxisch geruchlos Wasserstoff H2 1 Edelgase Ar Kr Ne Xe 0 6 Blausaure HCN 0 16 ein toxischer Hamoglobinblocker 50 mg wirken innerhalb von Sekunden todlich der MAK Wert liegt bei 11 mg pro Kubikmeter Ammoniak NH3 0 03 ein Reiz und Kampfgas AGW 15 mg Kubikmeter oder 20 ml Kubikmeter 6 Stickoxide 0 02 kanzerogen sowie Schwefelwasserstoff H2S in Spuren aber ebenfalls ein Hamoglobinblocker hochtoxisch MAK Wert daher bei 15 mg oder 10 ml pro Kubikmeter LC50 Wert bei Ratten inhaliert 0 44 ml m Organische VerbindungenAmeisensaure HCOOH flussig eine atzende Saure die Alkohole Methanol CH3OH und Ethanol C2H5OH Methanol fuhrt bei oralem Genuss zu Erblindung LD50 5 6 g kg orl rat der AGW fur Ethanol betragt 500 ml Kubikmeter 6 die Aldehyde Methanal HCHO Formaldehyd Ethanal Acetaldehyd CH3CHO Acrolein CH2 CH CHO Prop 2 enal 2 Butanon Methanal ist ein giftiges Allergen MAK Wert 0 5 ml Kubikmeter Ethanal Acetaldehyd ist giftig und Acrolein Acrylaldehyd stark giftig und krebserregend AGW 0 09 ml Kubikmeter 6 Kohlenwasserstoffe der Stoffklassen der Alkane Alkene und Alkine Aliphaten wie Ethan Butan Ethen Propen Buten 1 3 Butadien Ethin sowie aromatische Kohlenwasserstoffe Benzol C6H6 und Toluol C7H8 Das stark kanzerogene Blutgift Benzol hat einen MAK Wert von 1 0 2 5 ml Kubikmeter Ferner finden sich im Tabakrauch und dampf Phenol Hydroxybenzol als Ester Alkylmethanoate und ethanoate als Amine auch Aminomethan und ethan Dimethylamin Aminomethan ist Methylamin AGW 10 ml Kubikmeter 6 Partikelgehaltsstoffe Insgesamt gehoren dem Partikelanteil im Tabakrauch Stoffe der im Folgenden aufgezahlten Stoffklassen an die teilweise toxisch sind In Klammern ist die Anzahl der aus diesen Gruppen im Tabakrauch auffindbaren Einzelstoffe sowie die Hauptvertreter dieser Gruppen in der Partikelphase Kondensat nbsp Naphthalin der einfachste PAKVerbindungsklassenAliphate ca 80 verschiedene Substanzen C31 C33 n und Iso Alkane C5 C20 Alkene Aromate ca 100 Substanzen Chrysen Benzo a pyren Benzo c phenanthren Benzo j fluoranthren auch Heterocyclen wie Carbazol und viele polycyclische Aromaten Abkurzung PAK Beispiel Naphthalin mit zusammen rund 1 25 2 85 Mikrogramm Zigarette gemessen im Hauptstromrauch Alkohole ca 25 Substanzen Ethanol Methanol Propantriol Glycerin Ethandiol Ethylenglycol Aldehyde und Ketone Carbonylderivate insg ca Substanzen Propanon Aceton 2 Butanon 2 Propenal Acrolein Propanal Propionaldehyd Carbonsauren 55 Substanzen Methan Ethan Propansaure Ester ca 270 Substanzen Ethylacetat valerat Allylcapronat Phenole und Phenolether um 55 Substanzen Hydroxymethylbenzole Cresole Phenol 2 4 und 2 5 Xylenole Alkaloide und ahnliche Stickstoffbasen ca 100 verschiedene Substanzen Nikotin Nornicotin Anabasin Myosmin Schwermetallkationen Cadmium 0 007 0 35 Mikrogramm je Zigarette Quecksilber Kupfer Arsen Nickel Zink Blei Antimon und Gold letzteres jedoch nur mit 0 02 Nanogramm je Zigarette Radioisotope auch 210Polonium 210Blei 226Radium und 228Radium und 40Kalium sowie 228Thorium Jahrliche mittlere Belastung bei 20 Zigaretten taglich circa 0 287 mSv durch 210Po und 210Pb 7 Peroxide Terpene Sterine Nitrosamine und TSNA N Nitrosoanatabin NAT N Nitrosonornicotin NNN 1 Nitrosopyrrolidin Aminosauren und Proteine Pflanzenschutzmittel Ruckstande sowie Stoffwechselprodukte derselben Pestizid Metabolite Verbleib und Aufnahme von Nikotin BearbeitenVom im Tabak enthaltenen Nikotin verbrennen 30 bis 35 in der Glutzone 40 gehen in den Nebenstromrauch und 25 bis 30 in den ungefilterten Hauptstromrauch Von diesem Hauptstromanteil verbleiben bei filterlosen Zigaretten 30 absolut gesehen also 8 bis 9 im Tabakstummel bei Filterzigaretten 40 bis 70 absolut 12 bis 20 Insgesamt gelangen daher 14 bis 20 des Nikotins vom Tabak in die Mundhohle des Rauchers bei Filterzigaretten 5 bis 12 wovon beim Lungenzug bis zu 98 resorbiert werden beim sogenannten Paffen im Mundraum jedoch nur 5 8 9 Der Hauptstromrauch einer filterlosen Zigarette enthalt dann immer noch 1 0 bis 2 3 mg Nikotin sowie 10 23 mg Kohlenmonoxid ferner rund 1 mg Ethanal 100 bis 1000 Mikrogramm Essigsaure 100 bis 600 Mikrogramm Stickoxide 400 bis 500 Mikrogramm Blausaure Cyanwasserstoff 20 bis 50 Mikrogramm Benzol jeweils 60 bis 100 Mikrogramm Acrolein und Phenol sowie 70 bis 100 Mikrogramm Formaldehyd 1961 enthielt der Rauch einer Zigarette durchschnittlich 1 44 mg Nikotin und 1990 enthielt er im Mittel 0 86 mg Nikotin Von den durchschnittlich 860 Mikrogramm Nikotin pro Zigarette gelangen 43 Mikrogramm bis 103 Mikrogramm direkt uber den Mundraum und beim tiefen Inhalieren auf Lunge in den Korper 10 bis 20 Sekunden nach dem Inhalieren kommt das Nikotin im Gehirn an 10 Etwa nach zwei Stunden ist die Halfte der aufgenommenen Nikotinmenge vom Korper zu so genannten Metaboliten wieder abgebaut Regulierung des Tabakrauches als Luftschadstoff BearbeitenDer US Staat Kalifornien hat sich 2006 entschieden den Tabakrauch regulierungsbehordlich in die Liste giftiger Luftschadstoffe aufzunehmen womit er auch juristisch anderen gefahrlichen Giftstoffen gleichgesetzt ist Inhaltsstoffe Bearbeiten Im Hauptstromrauch einer filterlosen Zigarette finden sich insgesamt zwischen 15 Milligramm und 40 Milligramm biologisch aktive Schad und Giftstoffe toxische Substanzen Mit modernen Analysenmethoden lassen sich im Tabakrauch bis zu 9 600 verschiedene Substanzen aus unterschiedlichen Stoffklassen nachweisen 1 Ein durchschnittliches Analyseergebnis fur Tabakrauch 3 in Mikrogramm pro Zigarette Substanz Gehalt Substanz GehaltKohlenstoffmonoxid lt 10 000 Magnesium ionisiert 0 07Nicotin lt 1 000 Antimon ionisiert 0 052Acetaldehyd 500 1 200 Pyren 0 05 1 01Cyanwasserstoff 400 500 Benzo a fluoren 0 04 0 18Hydrochinon 110 300 Eisen ionisiert 0 042Essigsaure 100 1 000 o Toluidin 0 03 0 16Stickoxide 100 600 Anthracen 0 02 0 23Brenzcatechin 100 360 Benzo b fluoren 0 02Aceton 100 250 Fluoranthen 0 01 0 27Methanol 90 180 Hydrazin 0 03 0 04Ameisensaure 80 600 Urethan 0 02 0 04Formaldehyd 70 100 Blei ionisiert 0 017 0 98Kalium ionisiert 70 Arsen 0 012 0 022Phenol 60 140 Dibenzo a j anthracen 0 01 0 03Propenal 60 100 Cadmium 0 007 0 35Ammoniak 50 130 1 Nitrosopyrrolidin 0 006 0 113 und 4 Kresol 40 80 Benzo a pyren 0 005 0 0783 methylpyridin 20 36 Dibenzo a h anthracen 0 004Pyridin 16 40 Quecksilber 0 004Nitrosamine insg 8 5 und weniger Benzo a anthracen 0 004 0 076N Nitrosonornicotin 3 7 und weniger 1 Methylchrysen 0 003Natrium ionisiert 1 3 Benzo ghi perylen 0 003 0 039Carbazol 1 0 Anthanthracen 0 002 0 022Aluminium ionisiert 0 22 4 Aminobiphenyl 0 002 0 005N Nitrosoanatabin 0 2 4 6 Vinylchlorid 0 001 0 012 Nitropropan 0 2 2 2 N Nitrosodiethylamin 0 001 0 02Kupfer ionisiert 0 19 Silber 0 0012Zink ionisch 0 12 1 21 Gold 0 00002Phenanthren 0 08 0 62 Chrom 0 004Der Terry Report wertete die wissenschaftlichen Erkenntnisse von mehr als 7000 Publikationen aus Seit 1964 ist es wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis dass Zigarettenrauchen zu einem deutlich erhohten Auftreten von Lungentumoren Lungenkrebs fuhrt Auch Kehlkopf Mundhohlen Speiserohren Blasen und Pankreastumore konnen vom Tabakrauch erzeugt werden Krebsgefahr Bearbeiten Als Krebserreger Karzinogene wirken in erster Linie die polycyclischen Aromaten PAH wie Anthracen Benzo a fluoren Benzo a pyren Phenanthren Pyren usw sowie die tabakspezifischen Nitrosamine TSNA N Nitroso Verbindungen wie das N Nitroso dimethylamin methylethylamin nornicotin diethanolamin und 1 Nitrosopyrrolidin und piperidin Deren krebserzeugendes Potential wird von Kokarzinogenen Schwermetallen aromatischen Aminen wie Anilin und Radioisotopen 210Polonium 0 411 Pikocurie pro Gramm Tabak im Tabakrauch unterstutzt Das Benzo a pyren schadigt das fur die Krebsabwehr zustandige Gen p53 Zudem werden pro Zigarettenzug ca 1014 freie Sauerstoffradikale erzeugt die ebenso wie Nitrosierungsvorgange im Korperinneren endogen vermutlich zur Krebsentstehung beitragen konnen Da der Nebenstromrauch ungefiltert in die Umgebungsluft am Arbeitsplatz gelangt wurde 1985 ein Kapitel Passivrauchen in Abschnitt IIIB der MAK Liste aufgenommen vergleiche dazu MAK Werte Neben der tumorbildenden Wirkung von Tabakrauch ist eine erhohte Anfalligkeit von Aktiv und Passivrauchern gegen Herzinfarkte Herzkrankheiten und Arteriosklerose Arterienverkalkung sowie gegen Rachenraum Magen und Darmerkrankungen letztere hauptsachlich bewirkt durch Nikotin und Kohlenmonoxid und Bronchienerkrankungen Raucherhusten nachweisbar Bronchitis Bearbeiten Die Bronchitis erzeugende Wirkung des Tabakrauches wird den Phenol und Saure Anteilen im Tabakrauch sowie den Carbonylverbindungen zugeschrieben Alkanale und Alkanone zusatzlich unterdrucken Blausaure und Acrolein die Regeneration und Selbstreinigung der Flimmerharchen Flimmerepithel im Atemtrakt sowie die Bildung der weissen Blutkorperchen Leukozyten Im Speichel von Rauchern sind zudem vermehrt Thiocyanate nachweisbar Im Vergleich zu Nichtrauchern weisen die Organismen von Raucher inne n ein geringeres Korpergewicht und einen erhohten Grundumsatz auf was auf eine erhohte Enzymaktivitat schliessen lasst Ersatzlosungen Bearbeiten Zur Verringerung des Schadstoffgehaltes im Rauch wurden Filter aus Celluloseacetat entwickelt die einen Teil des Nikotins und der Partikelphase Teer Kondensat zuruckhalten Diese halten etwa 40 bis 70 der Partikel und bis zu 80 der Phenole des Tabakrauches zuruck Zusatzliche Aktivkohlefilter halten bis zu 85 der Gasphasenbestandteile zuruck Zudem wurde in den letzten Jahren des 20 Jahrhunderts intensiv mit halbsynthetischem Tabak experimentiert Dem Tabak werden 20 25 synthetische Stoffe teiloxidierte Polysaccharide oder Tabakersatzstoffe wie NSM RCN und Cytrel und kunstliche Aromastoffe zugesetzt jedoch haben diese extrem nikotinarmen Produkte bei den Konsumenten keine Akzeptanz gefunden so dass es bei Durchschnittswerten von 0 6 0 8 mg Nikotin und 12 14 mg Kondensat pro Zigarette geblieben ist Ebenso sind Zigaretten aus Tabak der durch Genmanipulation nikotinfrei gemacht wurde ein Nischenprodukt geblieben Medizinische Folgen von Tabakrauch Inhalation Bearbeiten nbsp Bronchialkarzinom im CT Schnittbild Hauptartikel Tabakrauchen Bei einem taglichen Konsum von 20 Zigaretten uber 20 Jahre werden uber die Lunge insgesamt sechs Kilogramm Rauchstaub aufgenommen sowie jahrlich etwa eine Tasse Kondensat Diese Art von Rauchvergiftung verkurzt die Lebensdauer statistisch gesehen um sechs Jahre fur 10 Zigaretten taglich betragt der Messwert 3 Jahre fur 40 Zigaretten Tag rund acht Jahre Das Kohlenmonoxid verursacht Sauerstoffmangel in allen Organen und selbst Stoffe wie Blausaure Benzol und Benzpyren sind im Zigarettenrauch nachweisbar Das Einatmen von Tabakrauch ist unter anderem ein gesicherter Risikofaktor fur verschiedene Arten von Krebs Lungenkrankheiten sowie Krankheiten des Herz Kreislauf Systems Bei der Krebsentstehung kann auch das dem Tabak anhaftende 210Polonium eine Rolle spielen Zudem wird die Aktivitat von mehr als 300 Genen und ganzen Gennetzwerken durch den Tabakkonsum negativ beeinflusst 11 Siehe auch BearbeitenTabaksuchtWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Tabakrauch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Informationen zu Tabakrauch Allum Allergie Umwelt und Gesundheit Datenbank der Zusatzstoffe im Tabak Bundesministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft Qualitative und quantitative Angaben uber Gifte im Tabakrauch raucherportal deEinzelnachweise Bearbeiten a b Alan Rodgman Thomas A Perfetti The Chemical Components of Tobacco and Tobacco Smoke 2 Auflage 25 Februar 2013 Abschnitt Production Composition Use and Regulations PDF 1 4 MB der IARC Monographie 83 aus dem Jahr 2004 a b c J Falbe Manfred Regitz Hrsg Rompp Lexikon Chemie 9 Auflage Thieme Stuttgart New York ISBN 3 440 04516 1 S 4434 4438 a b Bernd Mayer How much nicotine kills a human Tracing back the generally accepted lethal dose to dubious self experiments in the nineteenth century In Archives of Toxicology Band 88 Nummer 1 Januar 2014 S 5 7 doi 10 1007 s00204 013 1127 0 PMID 24091634 PMC 3880486 freier Volltext Paul Obrecht Klinische Cancerologie In Ludwig Heilmeyer Hrsg Lehrbuch der Inneren Medizin Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1955 2 Auflage ebenda 1961 S 352 375 hier S 364 a b c d e Technische Regeln fur Gefahrstoffe 900 Arbeitsplatzgrenzwerte PDF 631 kB BAuA 4 November 2016 abgerufen am 27 Januar 2017 A Savidou K Kehagia K Eleftheriadis Concentration levels of 210Pb and 210Po in dry tobacco leaves in Greece In Journal of Environmental Radioactivity 85 2006 S 94 102 doi 10 1016 j jenvrad 2005 06 004 S Feng S Kapur M Sarkar R Muhammad P Mendes K Newland H J Roethig Respiratory retention of nicotine and urinary excretion of nicotine and its five major metabolites in adult male smokers In Toxicology letters Band 173 Nummer 2 September 2007 S 101 106 doi 10 1016 j toxlet 2007 06 016 PMID 17716838 Serban C Moldoveanu F Kelley St Charles Differences in the Chemical Composition of the Particulate Phase of Inhaled and Exhaled Cigarette Mainstream Smoke PDF 901 kB In Beitrage zur Tabakforschung Band 22 Heft 4 2007 S 290 302 J Le Houezec Role of nicotine pharmacokinetics in nicotine addiction and nicotine replacement therapy a review In The international journal of tuberculosis and lung disease the official journal of the International Union against Tuberculosis and Lung Disease Band 7 Nummer 9 September 2003 S 811 819 PMID 12971663 Review Tabakkonsum stort die Aktivitat wichtiger Gene In Spiegel Online 15 Juli 2010 Abgerufen am 24 Juli 2010 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4184300 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tabakrauch amp oldid 232179197