www.wikidata.de-de.nina.az
Die Wasserdampfdestillation ist eine Tragerdampfdestillation ein Trennverfahren mit dem schwer fluchtige im Schleppmittel in diesem Falle Wasser unlosliche Stoffe getrennt oder gereinigt werden konnen z B Ole oder Aromaten Die wasserunlosliche Probe wird dazu zunachst mit heissem Wasser in den Destillationskolben gegeben anschliessend wird Wasserdampf in den Kolben eingeleitet Die Wasserdampfdestillation ist ein Beispiel fur eine azeotrope Destillation bei der Wasser als Schleppflussigkeit benutzt wird 1 Wasserdampfdestillation Links der Dampferzeuger in der Mitte das Ausgangsprodukt Rechts das Destillat Inhaltsverzeichnis 1 Verfahren 2 Anwendung in der Analytik Methode nach Kjeldahl 3 Fortlaufende Wasserdampfdestillation 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVerfahren BearbeitenBei einer Tragerdampfdestillation wird eine niedriger siedende Komponente in der Regel in das Losungsmittel eingeleitet deren Partialdruck sich zum Partialdruck der hohersiedenden Komponente addiert sodass das Gemisch eher siedet Am Siedepunkt der niedrig siedenden Komponente werden die Teilchen der hohersiedenden mitgerissen 2 Auf diese Weise kann eine Siedepunktserniedrigung herbeigefuhrt werden Durch diese Siedepunktserniedrigung konnen Losungsmittel schonender destilliert oder empfindliche Substanzen schonender aufkonzentriert werden siehe auch Vakuumdestillation Wasserdampf und die leichter fluchtigen Anteile der Probe verdampfen und gelangen gasformig bis zum Kuhler wo sie zur Flussigkeit kondensieren Ist der zu reinigende Stoff nur wenig wasserloslich so trennt er sich im Destillat als zweite Phase ab und kann durch Dekantieren und oder Extraktion abgetrennt werden Nicht alle wasserunloslichen Stoffe sind so destillierbar Stoffe die so destillierbar sind bezeichnet man als wasserdampffluchtig Die Siedetemperatur des heterogenen Gemischs liegt immer unter 100 C Die Ursache hierfur ist dass der Gesamtdampfdruck nicht ineinander losbarer Gemische sich aus der Summe der Partialdrucke der Komponenten unabhangig von ihrem Stoffmengenanteil ergibt Dadurch liegt der Gesamtdampfdruck immer uber dem Dampfdruck des Wassers der es bei 1013 mbar bei 100 C sieden lasst somit muss die Siedetemperatur immer unter 100 C liegen Deshalb lassen sich auch empfindliche Naturstoffe mit sehr geringem Dampfdruck nach dieser Methode destillieren Anwendung in der Analytik Methode nach Kjeldahl BearbeitenZur Bestimmung des Stickstoffgehalts wird bei der Analyse nach Kjeldahl der entstehende Ammoniak mit Wasserdampf aus der aufgeschlossenen Probe geschleppt und in eine Saure eingeleitet Die Saure wird im Uberschuss vorgelegt und der Uberschuss anschliessend durch Rucktitration bestimmt Fortlaufende Wasserdampfdestillation BearbeitenBei der herkommlichen Wasserdampfdestillation wird eine grosse Menge Wasserdampf benotigt und das eigentliche Destillat muss erst von diesem Wasser getrennt werden Verbessern lasst sich das Verfahren durch ein Auffang und Ruckflusssystem Die zu destillierende Probe z B Pflanzenteile befindet sich in einem Rundkolben mit destilliertem Wasser In einem Zweiten befindet sich ein organisches Losungsmittel das den gewunschten Stoff lost z B Dichlormethan Beide Rundkolben sind uber ein Glasrohrsystem miteinander verbunden dessen Form an einen Dreizack erinnert mit den Rundkolben an der jeweiligen Aussenspitze Das Mittelrohr ist unten verschlossen Vom unteren Teil des Mittelrohres gibt es ein schmales Ruckflussrohr zum Rohr an das der Rundkolben mit dem Losungsmittel angeschlossen ist Dieser Ruckfluss endet etwas unterhalb der Hohe des Wasserrohres Alle drei grossen Rohre laufen am oberen Ende zusammen und dort wird ein Liebig Kuhler aufgesetzt Im Mittelrohr sammelt sich wahrend des Betriebes das Destillat das in zwei Phasen getrennt ist in die wassrige und in die organische Das Losungsmittel muss eine hohere Dichte haben als Wasser damit es sich unten sammelt und schliesslich uber den Ruckfluss wieder im Losungsmittelkolben ankommt Nach dem Ende dieser Destillation wird das restliche Destillat aus dem Mittelkolben in den Losungsmittelkolben gegeben Dem folgt eine Phasentrennung uber einem Scheidetrichter Anschliessend wird die organische Phase uber Natriumsulfat oder Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert Das organische Losungsmittel kann nun eingedampft werden und man erhalt das erwunschte Naturstoffgemisch Weblinks BearbeitenBildliche Darstellung einer Wasserdampfdestillation Praktikumsanweisung zur Dampfdestillation FU BerlinLiteratur BearbeitenUber die kontinuierliche Wasserdampfdestillation D B Gujarathi N T Ilay Continuous Water Circulation Distillation A Modification of Steam Distillation In Journal of Chemical Education 70 1993 S 86 doi 10 1021 ed070p86 Chemietechnik 7 Auflage Dr Ing Eckhard Ignatiowitz Europa Lehrmittel Verlag 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Walter Wittenberger Chemische Laboratoriumstechnik Springer Verlag Wien New York 7 Auflage 1973 S 180 183 ISBN 3 211 81116 8 Michael Wachter Chemielabor Einfuhrung in die Laborpraxis Wiley VCH Verlag Weinheim 1 Auflage 2011 S 77 80 ISBN 978 3 527 32996 0 Normdaten Sachbegriff GND 4456878 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserdampfdestillation amp oldid 237493396