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4 Aminobiphenyl ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Aminoverbindungen genauer ein Derivat des Biphenyls Sie liegt als farbloser brennbarer Feststoff mit blumigem Geruch vor welcher sich bei Kontakt mit Luft durch Oxidation lila farbt StrukturformelAllgemeinesName 4 AminobiphenylAndere Namen 4 Aminodiphenyl p Phenylanilin Biphenyl 4 ylamin p Aminobiphenyl p Aminodiphenyl 4 Biphenylamin XenylaminSummenformel C12H11NKurzbeschreibung farbloser brennbarer Feststoff mit blumigem Geruch 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 92 67 1EG Nummer 202 177 1ECHA InfoCard 100 001 980PubChem 7102Wikidata Q229922EigenschaftenMolare Masse 169 23 g mol 1Aggregatzustand fest 1 Dichte 1 16 g cm 3 1 Schmelzpunkt 52 54 C 1 Siedepunkt 302 C 1 Dampfdruck 5 79 10 4 mmHg 25 C 2 pKS Wert 4 35 18 C 3 Loslichkeit praktisch unloslich in Wasser 1 loslich in Alkohol Ether und Chloroform 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 4 ggf erweitert 1 GefahrH und P Satze H 302 350P 201 202 264 270 301 312 308 313 1 Zulassungs verfahren unter REACH besonders besorgnis erregend krebs erzeugend CMR 5 Toxikologische Daten 500 mg kg 1 LD50 Ratte oral 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung und Vorkommen 2 Verwendung 3 Nachweis 4 Toxikologie 5 Verwandte Verbindungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDarstellung und Vorkommen Bearbeiten4 Aminodiphenyl ist durch Reduktion von 4 Nitrobiphenyl zuganglich Die Verbindung entsteht bei der reduktiven Spaltung von Azofarbstoffen die 4 Aminodiphenyl als Diazokomponente enthalten und kommt als Verunreinung von Diphenylamin vor 2 4 Aminodiphenyl wurde in Zigarettenrauch nachgewiesen 6 wobei im Nebenstromrauch Passivrauch eine zum Hauptstromrauch um den Faktor 30 hohere Konzentration nachgewiesen wurde 7 Verwendung Bearbeiten4 Aminobiphenyl wurde fruher als Gummi Antioxidans und als Zwischenprodukt zur Herstellung von Azofarbstoffen benutzt Nachdem aber schon in den 1950 bis 1970er Jahren die Entstehung von Blasenkrebs bei Kontakt mit der Substanz feststand wurde die Produktion eingestellt 2 Azofarbstoffe die durch reduktive Spaltung mehr als 30 mg 4 Aminobiphenyl in einem Kilogramm Fertigerzeugnis freisetzen durfen laut Bedarfsgegenstandeverordnung BedGgstV nicht fur Textilien oder Ledererzeugnisse verwendet werden die langere Zeit mit der menschlichen Haut direkt in Beruhrung kommen konnen 8 Nachweis Bearbeiten4 Aminobiphenyl kann nach Absorption in Schwefelsaure und Uberfuhrung in die freie Base durch Dunnschichtchromatographie nachgewiesen werden 9 Toxikologie Bearbeiten4 Aminobiphenyl ist ein sehr potentes Blasenkanzerogen und daher als krebserzeugend eingestuft 1 Als Sulfinsaureamid welches ein Zwischenprodukt der Metabolisierung ist bindet es kovalent an Cystein Reste im Hamoglobin 10 Es bildet im Korper auch DNA Addukte was durch Blasenbiopsie von Rauchern immunologisch nachgewiesen wurde 7 Verwandte Verbindungen BearbeitenBenzidin Hydroxy 4 aminobiphenyle z B 3 Hydroxy 4 aminobiphenyl 11 Dianisidine Dimethoxybenzidine z B o Dianisidin 2 Aminobiphenyl und 3 Aminobiphenyl 12 isomere Verbindungen Weblinks Bearbeitenecomed medizin de Nachweis von kanzerogenen aromatischen Aminen im Harn von NichtrauchernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Eintrag zu 4 Aminobiphenyl in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 20 Januar 2022 JavaScript erforderlich a b c d 13th Report on Carcinogens RoC 4 Aminobiphenyl Memento vom 29 November 2014 im Internet Archive abgerufen am 18 November 2014 W M Haynes Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 97 Auflage Internet Version 2016 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Dissociation Constants of Organic Acids and Bases S 5 88 Eintrag zu Biphenyl 4 ylamine im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Eintrag in der SVHC Liste der Europaischen Chemikalienagentur abgerufen am 17 Juli 2014 Barry Leonard Eighth Annual Report on Carcinogens 1998 Summary a b Gerhard Eisenbrand Manfred Metzler Toxikologie fur Chemiker Georg Thieme Verlag Stuttgart ISBN 3 13 127001 2 Seite 158 Bearfsgegenstandeverordnung Anlage 1 zu 3 In Gesetze im Internet Bundesministerium der Justiz und fur Verbraucherschutz abgerufen am 1 November 2019 DGUV Information 213 502 Info Verfahren zur Bestimmung von 4 Aminodiphenyl bisher BGI 505 2 M Maclure M S Bryant P L Skipper S R Tannenbaum Decline of the hemoglobin adduct of 4 aminobiphenyl during withdrawal from smoking In Cancer Research Band 50 Nummer 1 Januar 1990 S 181 184 PMID 2293553 Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu 3 Hydroxy 4 aminobiphenyl CAS Nummer 4363 03 5 PubChem 20376 Wikidata Q63088224 Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu 3 Aminobiphenyl CAS Nummer 2243 47 2 EG Nummer 675 679 5 ECHA InfoCard 100 200 942 PubChem 16717 ChemSpider 15848 Wikidata Q27286270 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 4 Aminobiphenyl amp oldid 238544954