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Carl Theodor Liebermann 23 Februar 1842 in Berlin 28 Dezember 1914 ebenda war ein deutscher Chemiker Carl LiebermannNachruf 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war ein Sohn des Textilunternehmers Kattundruckerei Benjamin Lieberman 1812 1901 ein Cousin des Malers Max Liebermann sowie ein Grossonkel von Walther Rathenau Seine Frau war Antonie Tochter Ferdinand Reichenheims Liebermann studierte ab 1861 Chemie bei Robert Wilhelm Bunsen in Heidelberg hier war er Mitglied der Burschenschaft Allemannia Ab 1862 arbeitete er im Laboratorium von Adolf von Baeyer am Berliner Gewerbeinstitut und studierte an der Universitat Berlin bei von Baeyer und Franz Leopold Sonnenschein 1865 wurde er bei von Baeyer an der Universitat Berlin promoviert 1 mit einer Dissertation uber Propargyl Derivate De allyleno atque nonullis quae inde proficiscuntur connubiis Auf Wunsch des Vaters absolvierte er ein Praktikum bei der Firma Koechlin Baumgartner amp Cie in Mulhausen im Elsass Textildruck Farberei und arbeitete dann im Familienbetrieb entschloss sich aber 1867 zur Hochschullaufbahn und ging wieder in das Labor von Baeyer Im Jahr 1868 gelang Liebermann zusammen mit Carl Graebe die Synthese und Strukturaufklarung des Alizarins Turkischrot Diese erste Synthese eines naturlichen Farbstoffs war auch wirtschaftlich von grosser Bedeutung in Deutschland von der BASF weiterentwickelt und hatte grossen Einfluss auf die chemische Industrie Sie meldeten 1869 in Preussen ein Privilegium an Ihr Bromierungsverfahren war aber fur die industrielle Umsetzung zu teuer und uber Heinrich Caro wurde bei der BASF ein billigeres Sulfonierungsverfahren entwickelt das 1869 in England einen Tag vor einem Verfahren von William Henry Perkin zum Patent angemeldet wurde Das Patent in Preussen wurde aber wegen des zuvor erteilten Privilegiums verweigert und so entstanden dort viele Konkurrenten Graebe und Liebermann fanden die Verwandtschaft mit Anthracen und Liebermann erkundete in der Folge diese Verbindungsgruppe 1869 endete die enge Zusammenarbeit mit Graebe der als Privatdozent nach Leipzig ging Liebermann erhielt dessen Assistenzstelle und habilitierte sich 1869 an der Gewerbeakademie und zusatzlich 1870 an der Universitat Nachdem Baeyer 1872 an die Universitat Strassburg gewechselt war wurde Liebermann sein Nachfolger als Leiter des Laboratoriums am Berliner Gewerbeinstitut und ausserordentlicher Professor Liebermann wurde 1873 zum ordentlichen Professor fur Organische Chemie am Gewerbeinstitut berufen das im April 1879 in der Koniglich Technischen Hochschule Charlottenburg aufging Sechs Jahre spater 1879 wurde er daneben ausserordentlicher Professor fur Organische Chemie an der Universitat Berlin Am neuen Kaiser Wilhelm Institut erhielt er 1913 Raume fur eigene Forschungen Seine Nachfolge an der TH Berlin ubernahm hier Robert Pschorr am 1 April 1914 Carl Liebermann ist auf dem Judischen Friedhof Weissensee in einem Erbbegrabnis beigesetzt das schon zu Lebzeiten vom Bildhauer Ernst Westphal geschaffen worden war 2 Ehrungen Bearbeiten1872 wurde Carl Liebermann Mitglied der Gesellschaft der Freunde deren langjahriger Vorsitzender sein Vater Benjamin war Die Liebermannsche Reaktion ein analytischer Nachweis fur Phenole und Phenolderivate ist nach Carl Liebermann benannt 3 nach ihm und Burchard eine Nachweisreaktion fur Sterine und er befasste sich mit vielen anderen Nachweisreaktionen 1875 synthetisierte er 2 Naphthylamin er untersuchte pflanzliche Alkaloide die Isomerie von Zimt und Truxillsauren Farbtheorien und befasste sich mit der Synthese von Cocain Ab 1897 war er Geheimer Regierungsrat 1898 wurde er fur ein Jahr zum Prasidenten der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin gewahlt Er war Mitglied der Akademien in Gottingen 1912 4 Philadelphia und Uppsala und Ehrendoktor in Leeds an der TH Berlin und in Braunschweig Im Jahr 1883 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Im Jahr 1914 bekeleidete er eine Honorarprofessor fur Organische Chemie an der Universitat Berlin Zu seinen Diplomanden 5 gehorten unter anderem Eugen Bamberger Rudolf Knietsch Nikodem Caro Leopold Spiegel und Fritz Haber Literatur BearbeitenClaus Priesner Liebermann Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 481 f Digitalisat Hans Christian Forster Der Natur ins Reagenzglas geschaut Orte der Erinnerung Chemiker Carl Liebermann sein Ruhm ein Missverstandnis In TU Berlin Intern Nr 1 2006 Weblinks BearbeitenHomepage zur Gesellschaft der Freunde Memento vom 5 Februar 2007 im Internet Archive Biografie Teilkatalog Wissenschaftliche Sammlungen Humboldt Universitat BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zu und akademischer Stammbaum von Carl Theodor Liebermann bei academictree org abgerufen am 1 Januar 2018 Hans Schliepmann Friedhofskunst In Berliner Architekturwelt Nr 7 Oktober 1916 S 233 zlb de Foto Brockhaus ABC Chemie VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1965 S 799 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 151 Technische Hochschulen hatten vor 1900 im Gegensatz zu Universitaten kein Promotionsrecht Siehe auch Nachruf C Liebermann S 1147 Normdaten Person GND 116996277 lobid OGND AKS LCCN nr2003020736 VIAF 69696693 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liebermann CarlALTERNATIVNAMEN Liebermann Carl Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 23 Februar 1842GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 28 Dezember 1914STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Liebermann amp oldid 234877942