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Joseph Black 16 April 1728 in Bordeaux Frankreich 6 Dezember 1799 in Edinburgh war ein schottischer Physiker und Chemiker Er ist der Entdecker des Kohlenstoffdioxids wird haufig zu den Entdeckern des Elements Magnesium gezahlt und fuhrte die latente Warme ein Joseph BlackBlacks Grabmal in Edinburgh Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoseph Black war der Sohn eines aus Irland geburtigen in Schottland und spater in Bordeaux lebenden Weinhandlers John Black Die kinderreiche Familie hatte in Frankreich Kontakt zu Montesquieu Mit 12 Jahren wurde Black in seine Heimat nach Belfast geschickt mit 18 Jahren 1746 besuchte er die Universitat Glasgow und horte chemische Vorlesungen vom rhetorisch begabten William Cullen Im Jahr 1751 wechselte er an die Universitat Edinburgh zu Robert Whytt Seine 1754 angefertigte Doktorarbeit De humore acido a cibis orto et Magnesia alba handelte uber Untersuchungen uber das Magnesiumoxid und Magnesiumkarbonat 1755 erschien seine Abhandlung Experiments upon Magnesia alba and other Alcaline Substances Aufgrund dieser Arbeiten wurde Black der Nachfolger von William Cullen in Glasgow Er erkannte den Unterschied zwischen Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat und untersuchte als Erster systematisch Magnesiumverbindungen deren Prototypen damals als Epsom Salz und Magnesia Alba bekannt waren und medizinische Verwendung fanden Deshalb wird er haufig zu den Entdeckern des Magnesiums gezahlt 1 auch wenn es erst spater von Humphry Davy durch Elektrolyse isoliert wurde Unabhangig fand wenige Jahre nach Black auch Andreas Sigismund Marggraf Magnesium in Mineralien der Serpentingruppe und Black zitiert weitere Beispiele des Vorkommens in Lectures on the elements of chemistry Von Bedeutung wurden Blacks Arbeiten von 1755 aber vor allem fur die unten geschilderten Experimente zum Nachweis von Kohlendioxid Hintergrund von Blacks Arbeiten war ein Geheimrezept uber die Linderung bei Gallensteinen von Joanna Stephens 2 Stephen Hales der das Rezept durch eine gut belohnte Preisverleihung offentlich zuganglich machen wollte forderte auch die Untersuchungen uber die Auflosung von Gallensteinen durch Kalkwasser bei den Professoren Whytt Alston Um 1762 untersuchte Black die latente Warme d h die Temperaturkonstanz eines Thermometers bei Siedepunkt und Gefrierpunkt von Wasser Blacks Erkenntnisse zur latenten Warme hatten auch Einfluss auf die Entwicklung der ersten Dampfmaschine James Watt der entscheidende Verbesserungen der Dampfmaschine einfuhrte horte Vorlesungen bei Black Wie sein Lehrer Cullen gehorte er zu denjenigen die fruh symbolische Diagramme fur Reaktionen benutzten 3 1766 erhielt Black die Professur fur Chemie an der Universitat Edinburgh 4 Seit 30 Januar 1783 war er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 5 Im selben Jahr wurde er zum Fellow der Royal Society of Edinburgh gewahlt 6 Am 15 Mai 1789 wurde Black korrespondierendes Mitglied associe etranger der franzosischen Academie des sciences Nach ihm sind der Mondkrater Black und der Asteroid 5883 Josephblack benannt Zu seinen Schulern gehorten Jedrzej Sniadecki Benjamin Rush Thomas Charles Hope William Irvine und Richard Lubbock Sein unmittelbarer Nachfolger auf seiner Professur war John Robison gefolgt von Irvine und Hope Wissenschaftliches Werk BearbeitenKohlenstoffdioxidBlack gilt als ein Wegbereiter fur die Entstehung der quantitativen Chemie durch Antoine Laurent de Lavoisier Damals gab es keine Kenntnis uber Atome Molekule die Molekularmasse und die genauen Ursachen von Masseveranderungen bei Stoffumwandlungen Black konnte noch nicht die Elemente Kohlenstoff und Sauerstoff in der fixen Luft Kohlenstoffdioxid nachweisen das tat spater Lavoisier er hat jedoch die Masse und die Arten der Umwandlung der fixen Luft bestimmt und damit einen wichtigen Beitrag fur die spatere Aufklarung dieses Stoffes geleistet Black erhitzte 7 2 g Magnesiumkarbonat Magnesia und bestimmte das Gewicht des Ruckstandes auf etwa 3 1 g Black vermutete dass beim Verbrennungsprozess Luft Phlogiston entweichen wurde Er loste das zu Magnesiumoxid umgewandelte Magnesiumkarbonat in etwas Schwefelsaure Vitrolsaure versetzte die Losung mit Natriumkarbonatlosung und erhielt wieder einen unloslichen Feststoff Nach sorgfaltigem Waschen und Trocknen bestimmte er das Gewicht dieses Stoffes auf 6 6 g Unter Einfluss von Sauren zeigte sich wieder eine Gasentwicklung Kohlenstoffdioxid Er hatte mit dieser Umwandlung die fixe Luft wieder in das bei der Verbrennung entstandene gebrannte Magnesia Magnesiumoxid eingefuhrt Bei dem Zufuhrprozess war jedoch keine Luftentwicklung sichtbar so dass die fixe Luft vermutlich aus der Karbonatlosung stammte Dieser Denkprozess war im Lichte der Phlogistontheorie nicht leicht verstandlich da nur bei Gasentwicklungen Verbrennungen das Phlogiston entweichen konnte Black untersuchte darauf die Masseanderungen bei der Saurezugabe auf Natriumkarbonatlosung Spater stellte er fest dass das Magnesiumoxid gebranntes Magnesia mehr Saure bis zur Neutralisierung benotigt als das Magnesiumkarbonat ferner hat er erkannt dass die fixe Luft auch in der gewohnlichen Luft vorhanden ist Black erkannte 1755 in seinem Werk De humore acido a cibis orto et Magnesia alba den Unterschied zwischen Kalk Calciumcarbonat und Magnesia alba Magnesiumcarbonat die zu dieser Zeit oft verwechselt wurden Er fasste Magnesia alba als Carbonat eines neuen Elements auf Deswegen wird Joseph Black oft als Entdecker von Magnesium genannt obwohl er nie reines Magnesium darstellen konnte WarmemengeBlack studierte auch die Temperaturveranderung von Wasser mit einem Thermometer Bei der Zufuhr von Warme auf ein Wassergefass dehnte sich die Quecksilberskala des Thermometers aus bei Eis hingegen zeigte sich bei der Zufuhr von Warme langere Zeit keine Temperaturanderung Auch bei der Bildung von Wasserdampf anderte sich die Temperaturanzeige des Thermometers nicht Black folgerte dass beim Sieden und Schmelzen trotzdem weiterhin Warme zugefuhrt wird obgleich sich die Temperatur nicht anderte Black erkannte dass zwischen der Intensitat der Temperatur und der Warmemenge Quantitat unterschieden werden musse Ferner fand Black dass verschiedene Stoffe auch unterschiedlich viel Warme aufnehmen konnten Black war ein Entdecker der Warmekapazitat und der spezifischen Warme durch seine Theorie der latenten Warme heutige Fachbegriffe der Thermodynamik Verdampfungsenthalpie beim Verdampfen einer Flussigkeit bzw Schmelzenthalpie beim Schmelzen von Kristallen wie z B Eis Veroffentlichungen BearbeitenLectures on the elements of chemistry in 2 Banden herausgegeben von Robinson nach Blacks Handschrift Edinburgh 1803 deutsch von Crell Hamburg 1804 1805 in 4 Banden Literatur BearbeitenDouglas McKie N H de V Heathcote The Discovery of Specific and Latent Heat 1935 Georg Lockemann Geschichte der Chemie Band 1 Walter de Gruyter Verlag Berlin 1955 S 102 104 Douglas McKie Thomas Cochrane s Notes from Doctor Black s Lectures on Chemistry 1767 1768 1966 Henry Guerlac Black Joseph In Dictionary of Scientific Biography 2 Auflage Charles Scribner s Sons New York 1970 S 173 183 Max Speter Black In Das Buch der Grossen Chemiker Verlag Chemie Weinheim 1974 ISBN 3 527 25021 2 Hans Joachim Storig Kleine Weltgeschichte der Wissenschaften 1 Fischer Verlag Frankfurt a M 1980 ISBN 3596 26398 0 S 391 Robert G W Anderson J G Fyffe Hrsg Joseph Black A Bibliography Science Museum London 1992 Robert G W Anderson Jean Jones Hrsg The Correspondence of Joseph Black Ashgate Farnham 2012 Weblinks BearbeitenJoseph Black Eintrag in der Encyclopaedia Britannica 1911 englisch Informationen zu und akademischer Stammbaum von Joseph Black bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Mary Weeks Discovery of the elements 1956 S 523 Edward L Keyes The Joanna Stephens Medicines for the Stone In Bulletin of the New York Academy of Medicine 18 1942 S 835 840 PMC 1933931 freier Volltext Lester Blum An Eighteenth Century Health Care Provider and Medical Entrepreneur In Bulletin of the New York Academie of Medicine 60 1984 S 944 947 PMC 1911790 freier Volltext David Hartley Ad virum clarissimum Ric Mead M D epistola varias lithontripticum Joannae Stephens exhibendi methodos indicans 1751 M P Crosland The use of diagrams as chemical equations in the lectures of William Cullen and Joseph Black In Annals of Science Band 15 1959 S 75 90 Chemiedidaktik Universitat Oldenburg von Malcolm Hadfiel PDF Datei 73 kB Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Joseph Black Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 2 August 2015 englisch Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 Royal Society of Edinburgh archiviert vom Original am 25 Oktober 2017 abgerufen am 9 Oktober 2019 Normdaten Person GND 119120186 lobid OGND AKS LCCN n50008556 VIAF 4023168453541766300007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Black JosephKURZBESCHREIBUNG schottischer Physiker und ChemikerGEBURTSDATUM 16 April 1728GEBURTSORT BordeauxSTERBEDATUM 6 Dezember 1799STERBEORT Edinburgh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Black amp oldid 235578237