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Weyer ist ein Ortsteil der bergischen Grossstadt Solingen WeyerStadt SolingenKoordinaten 51 11 N 7 2 O 51 177083333333 7 0281111111111 162 Koordinaten 51 10 37 N 7 1 41 OHohe etwa 162 m u NHNPostleitzahl 42719Vorwahl 0212Weyer Solingen Lage von Weyer in SolingenDer ursprunglich am Ufer eines Weihers gelegene Ort hat seine Wurzeln im spaten Mittelalter Die bergische Hofschaft profitierte ab dem 19 Jahrhundert von ihrer verkehrsgunstigen Lage am alten Rheinweg zwischen Wald und Ohligs entwickelte sich zu einem der Siedlungszentren in der Stadt Merscheid die ab 1891 in Ohligs umbenannt wurde Am Weyer war das Unternehmen Kortenbach amp Rauh ansassig das mit uber 1 000 Beschaftigten einer der bedeutendsten Arbeitgeber in der Stadt war Seit dem Niedergang der dort angesiedelten Industrie in den 1990er Jahren bildet Weyer heute einen wichtigen Wohn Nahversorgungs und Schulstandort im Solinger Stadtteil Wald Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Etymologie 3 Geschichte 3 1 Fruhgeschichte bis 19 Jahrhundert 3 2 Ab 20 Jahrhundert 4 Weblinks 5 QuellenLage BearbeitenWeyer liegt im Sudwesten von Solingen Wald an der nach dem Ort benannten Weyerstrasse die als Landesstrasse 85 klassifiziert ist Sudlich grenzt Weyer an den Solinger Stadtteil Merscheid Der ursprungliche Kern des Ortes befand sich in einer Talsenke etwa zwischen den Einmundungen der heutigen Freiheit und der Bruderstrasse Als Weyer wird heute der gesamte umliegende Bezirk bezeichnet der sich vom sudlichen Bereich des Walder Hohenruckens an der Scheuer bis entlang der Weyerstrasse bis zum Humboldtgymnasium erstreckt Er umfasst bis in das Tal des Lochbach im Suden auch einige der angrenzenden Strassen In einer Talsenke im Westen von Weyer entspringt der Baverter Bach der in die Itter mundet Benachbarte Orte sind bzw waren von Nord nach West Hauschen Krausen Altenhof Scheuer Rosenkamp Pfaffenbusch Tiefendick Merscheid Bech Kollershauschen Monhof und Bavert Etymologie BearbeitenDie Ortsbezeichnung Weyer fruher haufig als am Weyer oder Weier genannt leitet sich von dem Wort Weiher ab 1 Der Ort befand sich bis in das 19 Jahrhundert an einem Weiher der auf dem Grundriss nach der Urkarte von 1829 1830 nordostlich des Ortes auch noch verzeichnet ist 2 Tafel 1 2b Wann er trockengelegt wurde ist nicht bekannt Geschichte BearbeitenFruhgeschichte bis 19 Jahrhundert Bearbeiten Weyer hat als Einzelhof und spatere Hofschaft mindestens schon im spaten Mittelalter bestanden Die erste urkundliche Erwahnung erfolgte im Jahr 1488 als der Ort als zo dem Weyer in einem Dokument erwahnt wird 2 2 Der Ort lag an der Hohenruckenstrasse zwischen Wald und Brosshaus wo die Strasse uber Hilden nach Benrath abzweigte Die Strasse von Hitdorf uber Landwehr Brosshaus und Weyer nach Wald wurde im Jahre 1754 als sogenannter Rheinweg ausgebaut um die Stadt Wald als Wirtschaftszentrum besser an die Rheinschiene anzubinden Als der Rheinweg 1817 1818 am Grafrather Central Anschluss an die Werdensche Kohlenstrasse erhielt wurde die Strasse von Benrath uber Hilden Brosshaus Weyer Wald und Foche bis zum Central zur Benrath Focher Staatsstrasse die spater zu einer preussischen Provinzialstrasse wurde 3 31In dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani von Erich Philipp Ploennies Blatt Amt Solingen aus dem Jahre 1715 ist der Ort mit einer Hofstelle verzeichnet und als H Weyer benannt Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als am Weier Die Preussische Uraufnahme von 1844 verzeichnet ihn als Am Weiher In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf von 1871 ist der Ort als Weyer verzeichnet 4 die Preussische Neuaufnahme von 1893 verzeichnet den bereits raumlich entlang der Hauptstrasse ausgedehnten Ort ebenfalls als Weyer Im 18 Jahrhundert wurde am Weyer eine erste evangelische Schule gegrundet die 1812 auf die Gemeinde uberging 2 8 Das heute noch vorhandene erste Schulhaus lag sudwestlich von Weyer an der heutigen Weyerstrasse 212 214 5 Eine katholische Volksschule wurde 1890 am Weyer gegrundet 6 Nach Grundung der Mairien und spateren Burgermeistereien Anfang des 19 Jahrhunderts gehorte Weyer zur Burgermeisterei Merscheid die 1856 zur Stadt erhoben und 1891 in Ohligs umbenannt wurde 1815 16 lebten 68 im Jahr 1830 80 Menschen im als Weiler bezeichneten Wohnplatz 7 8 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Merscheid innerhalb der Burgermeisterei Merscheid dort lag er in der Flur V Merscheid Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besass zu dieser Zeit zwei offentliche Gebaude 15 Wohnhauser zwolf landwirtschaftliche Gebaude und zwei Fabrikationsstatten bzw Muhlen Zu dieser Zeit lebten 123 Einwohner im Ort davon sechs katholischen und 117 evangelischen Bekenntnisses 7 Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz fuhrt den Ort 1871 mit 31 Wohnhauser und 230 Einwohnern auf 9 Im Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland von 1888 werden 43 Wohnhauser mit 320 Einwohnern angegeben 10 1895 besitzt der Ortsteil 70 Wohnhauser mit 543 Einwohnern 11 Ab dem ausgehenden 19 Jahrhundert entwickelte sich Weyer neben Merscheid und Ohligs zu einem der Siedlungszentren in der Stadt Merscheid Ohligs Die Bebauung verdichtete sich zunachst entlang der Weyerstrasse in Richtung der Stadtgrenze zu Wald die an der Scheuer verlief Von der Weyerstrasse zweigten dunn besiedelte Wohnstrassen ab die in die umliegenden Bachtaler fuhrten Auf dem Walder Hohenrucken am Weyer entwickelte sich eines der ersten Industriegebiete der Stadt Merscheid Ohligs 2 2 Die Weyerstrasse entwickelte sich zudem zu einer der bevorzugten Wohnlagen fur das gehobene Burgertum dort entstanden um die Jahrhundertwende zum 20 Jahrhundert auch eine Reihe von Fabrikantenvillen Im Jahre 1896 wurde am Weyer ein Schutzenverein gegrundet 2 5 Ab 20 Jahrhundert Bearbeiten Neben der ursprunglichen vorindustriellen Fertigung von Schneidwaren die im Solinger Raum uber Jahrhunderte starke Verbreitung fand entwickelten sich ab dem 19 Jahrhundert neue Wirtschaftszweige in der Metallindustrie So etwa die zwischen 1840 und 1850 im Raum Wald und Weyer begonnene Fertigung von Taschenbugeln Schirmgestellen oder Fahrradteilen Die in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts am Weyer gegrundeten Industriebetriebe Kortenbach amp Rauh gegrundet 1855 und Max Plumacher gegrundet 1883 waren wichtige Vorreiter in der fabrikindustriellen Fertigung dieser Guter Kortenbach amp Rauh spezialisierte sich auf die Fertigung von Gestellen fur Schirme und die Entwicklung teleskopierbarer Schirme Kobold und wurde zu Beginn des 20 Jahrhunderts mit knapp 1 000 Beschaftigten zu einem der wenigen Grossbetriebe im Solinger Raum Gemeinsam mit dem Ohligser Unternehmen Bremshey Knirps teilte es sich vor dem Ersten Weltkrieg den Weltmarkt in der Schirmherstellung nahezu auf In den 1930er Jahren sanken die Beschaftigtenzahlen um die Halfte erst nach dem Zweiten Weltkrieg wuchsen die Fabriken wieder die sich als Zulieferer fur die wachsende Autoindustrie neue Markte erschlossen 2 16 12 Der industrielle Strukturwandel erfasste in den 1990er Jahren auch das Unternehmen Kortenbach amp Rauh mehrere hundert Arbeitsplatze wurden am Weyer abgebaut bevor das Unternehmen schliesslich im Jahr 2000 Insolvenz anmelden musste Seither ist die Firma in deutlich verkleinerter Form in der Stanz und Umformtechnik tatig der Firma ist nach wie vor am Weyer ansassig 13 Aus dem grossflachigen Industriekomplex entwickelte sich Anfang des 21 Jahrhunderts ein Gewerbepark zwischen Weyerstrasse Liebigstrasse und Becher Strasse Das ehemalige Kesselhaus der Fabrik Kortenbach amp Rauh an der Becher Strasse 4 steht seit 1985 unter Denkmalschutz 14 Mit der Stadtevereinigung zu Gross Solingen im Jahre 1929 wurde Weyer ein Ortsteil Solingens Die Kriegszerstorungen durch die Luftangriffe auf Solingen wahrend des Zweiten Weltkriegs fielen am Weyer nur gering aus Ab der Nachkriegszeit entwickelte sich Weyer zu einem wichtigen Nahversorgungs und Schulstandort innerhalb des Solinger Stadtteils Wald Entlang der Weyerstrasse siedelten sich viele Einzelhandelsgeschafte an darunter auch eine Sparkassen und eine Postfiliale Auf dem ehemaligen Kortenbach Gelande entstanden ein Lidl Supermarkt sowie eine Autowaschstrasse nbsp Lebenshilfe Werkstatt am WeyerEine mit Beschluss des Solinger Stadtrats am 7 April 1953 zu grundende neue Solinger Realschule entstand in den 1950er Jahren an der Kornstrasse am Weyer Der Schulbetrieb wurde 1953 im Roten Esel aufgenommen ehe 1954 1955 die ersten Neubauten bezugsfertig waren Im Jahre 1956 erhielt die Schule den Namen Albert Schweitzer Schule 15 30 Aus der 1893 gegrundeten katholischen Schule Weyer an der heutigen Liebigstrasse ging nach dem Zweiten Weltkrieg eine Sonderschule hervor die ab 1983 als Forderschule Wilhelm Hartschen bezeichnet wird 6 Am Weyer befinden sich daruber hinaus die die Grundschule Weyer sowie die Werkstatt fur behinderte Menschen der Lebenshilfe Solingen Auch die Kreisgruppe Solingen des Paritatischen Wohlfahrtsverbands ist am Weyer ansassig 16 Weblinks BearbeitenWeyer Solingen auf www weyer de comQuellen Bearbeiten Hans Brangs Erklarungen und Erlauterungen zu den Flur Orts Hof und Strassennamen in der Stadt Solingen Solingen 1936 a b c d e f Rheinischer Stadteatlas Ohligs Lfg XII Nr 66 1996 Bearbeiterin Elisabeth Reuss Rheinland Verlag Koln Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Band 3 Aus der Zeit von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Braun Duisburg 1975 ISBN 3 87096 126 0 Topographische Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf Entworfen und ausgefuhrt nach den Katastral Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl Regierungssekretar W Werner Hrsg von dem kgl Regierungssekretar F W Grube 4 rev Auflage Verlag von A Bagel in Wesel 1859 Ddf 17 Dez 1870 J Emmerich Landbaumeister Nach den ministeriellen Abanderungen berichtigt Ddf d 1 Sept 1871 Bruns Marina Alice Mutz Alte Schulen und Schulgebaude in Solingen Wald 2 Weyer In Zeitspurensuche Abgerufen am 27 Dezember 2020 a b Marina Alice Mutz Liebigstrasse In Zeitspurensuche Abgerufen am 27 Dezember 2020 a b Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf 1836 Friedrich von Restorff Topographisch statistische Beschreibung der Koniglich Preussischen Rheinprovinz Nicolai Berlin und Stettin 1830 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau In Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Band XI 1874 ZDB ID 1467523 7 Digitalisat Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau In Konigliches statistisches Bureau Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII 1888 ZDB ID 1046036 6 Digitalisat Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau In Konigliches statistisches Bureau Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII 1897 ZDB ID 1046036 6 Heinz Georg Wenke Kortenbach amp Rauh In solingen internet de Abgerufen am 27 Dezember 2020 Kortenbach GmbH Stanz und Umformtechnik Wir uber uns Abgerufen am 27 Dezember 2020 Stadt Solingen Denkmalliste Solingen Nicht mehr online verfugbar 1 August 2018 archiviert vom Original am 28 Januar 2021 abgerufen am 20 Dezember 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www solingen de Ralf Rogge Armin Schulte Kerstin Warncke Solingen Grossstadtjahre 1929 2004 Wartberg Verlag 2004 ISBN 3 8313 1459 4 Wer wir sind Abgerufen am 27 Dezember 2020 Hofschaften und Wohnplatze in der ehemaligen Burgermeisterei und Stadt Merscheid 1891 in Ohligs umbenannt Altenufer Anfang Anker Auenberg Aufderbech Aufderhohe Aufm Scheidt Backershof Barl Bauermannsheide Bavert Bech Blech Bockstiege Borkhaus Brabant Brosshaus Brosshauser Muhle Capelle Dahl Dahler Hammer Deusberg Diepenbruch Dunkelnberg Engelsberg Engelsberger Hof Furk Furker Irlen Garzenhaus Gotsche Greuel Hassels heide Hauschen Heide Heidufer Heiligenstock Heipertz Honigsheide Hubben Hulsen Huttenhaus Jammertal Junkernhauschen Itter Caspersbroich Kalstert Keusenhof Klein Heipertz Klein Holland Klein Ohligs Kottendorf Kovelenberg Kuckesberg Kullen Limminghofen Linden Loch Lohdorf Maubes Maubeshaus Merscheid Merscheider Busch Molterkiste Monhof Nassenweg Neuenhaus Neuenufer Neu Lohdorf Obenmankhaus Ohligs Pannenschoppen Pfaffenbusch Piepers Pohligshof Poschheide Poschheider Muhle Potzhof Rennpatt Riefnacken Rosenkamp Scharrenberg Scharrenbergerheide Scharrenberger Muhle Scheuer Scheuren Schleifersberg Schmalzgrube Schnittert Schorberg Schwarzenhauschen Siebels Siebelskamp Simonsberg Strassen Suppenheide Tiefendick Trotzhilden Untenmankhaus Verlach Waardt Wahnenkamp Weckshauschen Weissenhauschen Weyer Wiefeldick Wilzhaus Zum Scheidt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weyer Solingen amp oldid 230816747