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Merscheid ist ein Stadtteil der nordrhein westfalischen Grossstadt Solingen Zusammen mit Ohligs und Aufderhohe bildet er knapp vor Solingen Mitte den einwohnerreichsten Solinger Stadtbezirk Stadtteil MerscheidStadt SolingenKoordinaten 51 10 N 7 2 O 51 1686775 7 0285922222222 130 Koordinaten 51 10 7 N 7 1 43 OHohe 130 200 m u NHNEinwohner 6625 2015 1 Postleitzahl 42655 42699 42697Vorwahl 0212Karte Lage von Stadtteil Merscheid in SolingenEschenweg 25 in Merscheid Baudenkmal Eschenweg 25 in Merscheid Baudenkmal Der Stadtteil Merscheid hat seinen geschichtlichen Ursprung als bergische Hofschaft wohl mindestens im 14 Jahrhundert Das gesamte Gebiet war lange Zeit dunn besiedelt Merscheid wurde als grosste der diversen Hofschaften in seiner Umgebung im Jahre 1808 zur Mairie und 1815 zur Burgermeisterei erhoben Noch bei Verleihung des Stadtrechts 1856 stand auch die Hofschaft Ohligs unter Merscheider Verwaltung Im Gegensatz zu Merscheid profitierte Ohligs ab 1867 von dem Anschluss an das Eisenbahnnetz durch den Bahnhof Ohligs Wald den heutigen Solinger Hauptbahnhof Die Hofschaft Ohligs und angrenzende Hofe entwickelten sich in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts infolge der Bahnhofseroffnung zum neuen Zentrum der Stadt so dass diese im Jahr 1891 in Ohligs umbenannt wurde 2 1ff Heute dominieren im Stadtteil die Wohngebiete die noch immer von den alten Hofschaften durchsetzt sind Der fur den Stadtteil Merscheid namensgebende Merscheider Hof liegt mit seinen bergischen Fachwerkhausern in einem dieser Wohngebiete nordlich der Merscheider Strasse In der Nachkriegszeit wurden in Merscheid aber auch einige Gewerbe und Industriegebiete erschlossen darunter das in Scheuren und das an der Schmalzgrube Die 1986 stillgelegte Gesenkschmiede Hendrichs ist heute ein Standort des LVR Industriemuseums und eine der Sehenswurdigkeiten Merscheids Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Geologie 1 2 Stadtteilstruktur und Ortsteile 2 Geschichte 2 1 Siedlungsursprunge bis 18 Jahrhundert 2 2 19 Jahrhundert 2 3 Stadtevereinigung bis heute 3 Bevolkerung 3 1 Einwohner und Hauserzahlen 4 Wirtschaft 5 Verkehr und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Infrastruktur 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 LVR Industriemuseum 6 2 Bauwerke 6 3 Cobra 6 4 Rundwanderwege 7 Personlichkeiten 7 1 Burgermeister der ehemaligen Stadte Merscheid und Ohligs 7 2 Ehrenburger 8 Weblinks 9 Literatur 10 QuellenGeographie BearbeitenLage und Geologie Bearbeiten Der Ortsteil Merscheid befindet sich im Westen der zum Suderbergland gehorenden Mittelbergischen Hochflachen Devonische Schiefer Grauwacken und Sandsteine sind dort von Sand Kies oder Schotteraufschuttungen der Rheinhauptterrasse uberlagert Ursprunglich setzte sich der Ort aus mehreren Hofschaften zusammen die auf einem Hohenrucken auf etwa 100 bis 160 Metern uber NHN lagen Nach Westen fallt der Hohenzug mit deutlicher Stufe zur Bergischen Heideterrasse und somit zur Niederrheinischen Bucht ab 2 1Das heute als Merscheid bezeichnete Gebiet reicht deutlich uber den ursprunglichen Merscheider Hof hinaus Der Stadtteil befindet sich hauptsachlich auf einem Hohenrucken zwischen zwei bewaldeten Bachtalern dem Lochbachtal im Norden und dem Viehbachtal im Suden Nach heutigen Stadtbezirksgrenzen reicht das Gebiet von Merscheid allerdings sudlich uber das Viehbachtal hinaus bis Klein Heipertz und Schmalzgrube Er liegt zentral im Solinger Stadtgebiet und verfugt daher nicht uber Grenzen zu Nachbarstadten Merscheid grenzt an die Solinger Stadtteile Wald im Norden Solingen Mitte im Osten Hohscheid und Aufderhohe im Suden sowie Ohligs im Westen Seine Grenzen sind jedoch nicht genau definiert und haben sich seit dem Jahr 1929 auch durch amtliche Neufestlegung der Stadtbezirke mehrfach geandert Merscheid prasentiert sich als Stadtteil zwischen den Stadtteilen ohne wirklichen Kern Stadtteilstruktur und Ortsteile Bearbeiten Merscheid war noch bis in die erste Halfte des 20 Jahrhunderts eher landlich gepragt und die Besiedelung erfolgte traditionell dezentral in Form kleinerer Ortslagen und Hofschaften die nur langsam zu einem geschlossenen Stadtbild zusammengewachsen sind Fur die Stadtteilstruktur kennzeichnend ist die auf den Hohenrucken durchgehende Besiedelung von wo aus Strassen in die nordlich und sudlich gelegenen Bachtaler abzweigen 2 1 Manche der Hofschaften haben ihre abgeschiedene Lage bis heute erhalten Im Einzelnen liegen folgende Ortsteile im heutigen Stadtteil Merscheid auch wenn die Grenzen zu Aufderhohe und Ohligs nicht klar definiert sind Anker Backershof Dahl Dahler Hammer Furk Furker Irlen Hohe Hubben Junkernhauschen Klein Heipertz Limminghofen Linden Merscheider Busch Montanushof Nester Kotten Obenmankhaus Schaafenmuhle Scheuren Schmalzgrube Schorberg Schwarzenhauschen Waardt Weckshauschen nbsp Backershof nbsp Furk nbsp Obenmankhaus nbsp Dahl Richterhaus Geschichte BearbeitenSiedlungsursprunge bis 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Hofschaft DahlDas Bergische Land blieb aufgrund seiner dichten Walder und des unwegsamen Gelandes vermutlich bis in das 8 Jahrhundert unbesiedelt So auch Solingen das um das Jahr 1000 herum bereits existierte Erstmals im Jahre 1374 wird ein Gut Merscheid in der Nahe der im gleichen Jahr zur Stadt erhobenen Gemeinde Solingen urkundlich erwahnt 3 Die fruhe Geschichte von Merscheid ist untrennbar mit der Walds verbunden das uber Jahrhunderte weitaus bedeutender war Das zunachst im kaiserlichen Besitz befindliche Lehen in der villa Wald geriet uber Umwege schliesslich im Jahre 1147 in den Besitz des Klosters Deutz Der Deutzer Fronhof fungierte als Hebestelle fur die zehntpflichtigen Hofe der Abtei Deutz von denen einige auch auf dem Gebiet des heutigen Merscheid lagen Im Kirchspiel Wald erfolgte spatestens im Jahre 1249 die Einteilung des Gebietes in Honschaften Ab 1363 gehorte das Kirchspiel Wald zum Amt Solingen in der Grafschaft Berg Wie fur das Bergische Land typisch herrschte auch im Merscheider Raum die sogenannte Einzelhofbesiedelung vor die sich an topografisch gunstigen Stellen zu Hofschaften verdichtete Die Karte von Erich Philipp Ploennies von 1715 weist fur das Gebiet der spateren Burgermeisterei Merscheid das sich nach Suden bis Aufderhohe nach Westen bis in die Ohligser Heide und nach Nordwesten bis Schloss Caspersbroich erstreckte mehr als 40 Hofstellen sowie vereinzelte Schleifkotten oder Muhlen aus die hauptsachlich in den Bachtalern an Vieh Loch und Itterbach lagen 2 2f Die Geschichte vieler Muhlen und Hammer auf Merscheider Gebiet kann bis in das 17 Jahrhundert zuruckverfolgt werden Die Becher Muhle beispielsweise wurde im Jahre 1641 erstmals als Fruchtmuhle erwahnt Der Zeitpunkt ihrer Stilllegung ist nicht bekannt Der Dahler Hammer wurde im 17 Jahrhundert errichtet 2 1Von den insgesamt 41 Hofschaften die dem Deutzer Fronhof im Jahre 1788 den Feld und Sackzehnt ablieferten lagen 19 auf dem Gebiet der spateren Burgermeisterei Merscheid Ohligs Dies waren heutige Schreibweise Poschheide Engelsberg Untenmankhaus Scharrenberg Wahnenkamp Suppenheide Kullen Rennpatt Huttenhaus Bockstiege Piepers Ohligs Scheidt Potzhof Brabant Diepenbruch Brosshaus Kottendorf und Kuckesberg Den Fruchtzehnt hatten die Hofe Garzenhaus Heipertz und Monhof abzuliefern 2 3f nbsp Merscheider HofAus dem Merscheider Hof entwickelte sich gegen Ende des 18 Jahrhunderts ein Dorf 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahre 1808 erfolgte unter franzosischer Herrschaft im Rheinland die Einfuhrung von Verwaltungsstrukturen nach franzosischem Vorbild Fur den Merscheider Raum suchte man einen Hauptort als Namensgeber der sogenannten Mairie Merscheid war zu dieser Zeit das grosste Dorf in der Umgebung so erhielt die Mairie den Namen von Merscheid Die Mairie Merscheid wurde aus einigen Honschaften des Kirchspiels Wald gebildet namentlich Schnittert und Teilen der Honschaften Barl Bavert und Limminghofen Nach dem Ruckzug der Franzosen fuhrte Preussen im Rheinland seinerseits neue Verwaltungsstrukturen ein aus den Mairien wurden 1815 die Burgermeistereien 2 1f Im Jahre 1809 bestanden in der Burgermeisterei Merscheid 14 Schleifkotten beziehungsweise muhlen 1816 gehorten der Burgermeisterei insgesamt 45 Wohnplatze an Zu dieser Zeit lebten in der Burgermeisterei bereits mehr als 3 000 Menschen Von 1817 bis 1850 wurden die Burgermeistereien Wald und Merscheid aus Kostengrunden von nur einem Burgermeister verwaltet Dies war zunachst Peter Daniel Koeller und schliesslich ab 1837 Franz von Falderen die ihren Wohn und Amtssitz an der Scheuer hatten 2 5 9Trotz der fur grossflachige Bebauung ungunstigen Bedingungen bildeten sich um 1829 in Merscheid bereits Ansatze eines Siedlungskerns heraus Insbesondere der Merscheider Hof und die Bebauung an der heutigen Hofstrasse und dem Eschenweg verdichtete sich zusehends Am 24 September 1856 erhielt Merscheid das Stadtrecht Mit Inbetriebnahme des Bahnhofs Ohligs Wald dem heutigen Solinger Hauptbahnhof im Jahre 1867 veranderte sich die Bedeutsamkeit Merscheids gegenuber Ohligs grundlegend Merscheid verfugte uber keinen direkten Eisenbahnanschluss So verlagerte sich der Schwerpunkt der Stadt Merscheid rasch in Richtung Ohligs das zuvor bloss aus wenigen Hausern bestanden hatte 1873 1874 fanden zwischen der Stadt Merscheid und der Stadt Wald Grenzkorrekturen statt Um 1875 wurde zudem ein Ortsstatut erlassen das die Aufstellung von Fluchtlinienplanen vorsah Damit einher gingen die ersten offiziellen Strassennamen in der Stadtgemeinde Merscheid wahrend die weilerartige Besiedlung zuvor kaum eigene Strassennamen hervorgebracht hatte Zu den ersten Strassennamen gehorten Hauptstrasse Wiesenstrasse Taubenstrasse Lindenstrasse Zweigstrasse Hofstrasse Herzogstrasse und Mittelstrasse von denen nur die Tauben Hof Herzog und Mittelstrasse heute noch diese Namen tragen Vor 1886 erhielt die Stadt Merscheid eine Strassenbeleuchtung durch eine Olgasfirma Der Vertrag mit der Firma wurde im Jahre 1891 aufgekundigt 1886 wurde an der Merscheider Strasse die Gesenkschmiede Hendrichs gegrundet 2 3Am 11 August 1891 mit dem Bau des neuen Rathauses an der unteren Merscheider Strasse das sich eindeutig nach Ohligs und dem Bahnhof hin orientierte erfolgte der Beschluss der Stadtverordneten der Stadt Merscheid den Namen der Gemeinde in Ohligs umzuandern nbsp Evangelische KircheIm letzten Viertel des 19 Jahrhunderts verdichtete sich die Bebauung in dem dreifach enggezogenen Halbring aus Blucher Bismarck heute Eifelstrasse und Herzogstrasse und den dazwischen angelegten Querstrassen Die Grundsteinlegung fur die evangelische Kirche Merscheid erfolgte am 6 September 1900 das neugotische Gotteshaus der Architekten Adolf Cornehls und Arno Eugen Fritsche konnte am 2 Marz 1902 eingeweiht werden 4 Die Kirche wurde aufgrund ihrer Lage und Grosse zum Mittelpunkt der Siedlung Von der Hohenruckenstrasse der Merscheider Strasse zweigten in regelmassigen Abstanden rechtwinklig Strassen ab von denen einige ebenfalls dichter bebaut waren Dennoch hatte Merscheid seinen weilerartigen Charakter noch nicht verloren 2 2Im Jahre 1905 1906 wurde von dem Dusseldorfer Architekten Josef Kleesattel in Merscheid die katholische Kirche St Maria Empfangnis an der damaligen Bismarckstrasse heute Eifelstrasse errichtet Nach Kriegszerstorung wurde sie nur zum Teil wieder aufgebaut 1964 1965 baute man im krassen optischen Gegensatz einen turmlosen Betonsaal an 5 Stadtevereinigung bis heute Bearbeiten Zusammen mit der Stadt Ohligs wurde am 1 August 1929 Merscheid mit den Stadten Grafrath Solingen Wald und Hohscheid zur neuen Grossstadt Solingen vereinigt Scharfster Gegner dieser Vereinigung war Ohligs gewesen das nicht zuletzt wegen seiner enormen Wirtschaftskraft fur seine Eigenstandigkeit kampfte Doch der Kampf unter dem letzten Ratsherrn und Burgermeister Paul Sauerbrey war umsonst und der Preussische Landtag beschloss schliesslich die Stadtevereinigung 6 392ff Ab den 1950er Jahren entstanden in und um Merscheid einige Neubaugebiete darunter jenes nordlich der Hofschaft Dahl Ebenso erlebten die bisher dunner besiedelten Gebiete in ganz Merscheid eine bauliche Verdichtung In den 1970er Jahren entstand sudlich der Beethovenstrasse das Industriegebiet Scheuren in dem heute einige der grossten Solinger Unternehmen wie Walbusch oder BIA ansassig sind Im hundertsten Jubilaumsjahr 1986 schloss die Gesenkschmiede und Scherenschlagerei Hendrichs an der Merscheider Strasse Aus der Fabrik wurde noch im selben Jahr die erste Aussenstelle des Rheinischen Industriemuseums heute LVR Industriemuseum Die Beschaftigten wurden vollstandig ubernommen und auf die Museumstatigkeit vorbereitet Am 24 November 1986 offnete das Museum Ebenfalls 1986 wurde die Restaurierung des sogenannten Richterhauses in der Hofschaft Dahl durch den Privatmann Thomas Herriger abgeschlossen die seit 1982 andauerte Fur das Engagement erhielt Herriger am 25 November 1986 den Rheinlandtaler 7 62Bevolkerung BearbeitenEinwohner und Hauserzahlen Bearbeiten Die Einwohner und Hauserzahlen von Merscheid beziehungsweise Ohligs in ausgewahlten Jahren nach Grundung der Burgermeisterei stellen sich wie folgt dar 2 9f Jahr Einwohnerzahl Hauserzahl Bezug1816 3 350 Burgermeisterei Merscheid1827 3 814 530 Burgermeisterei Merscheid1832 4 182 660 Burgermeisterei Merscheid1843 5 221 Burgermeisterei Merscheid1858 6 668 915 Stadt Merscheid1868 7 738 1 129 Stadt Merscheid1871 8 772 1 245 Stadt Merscheid1885 12 646 1 765 Stadt Merscheid1895 17 048 2 107 Stadt Ohligs1905 24 257 2 746 Stadt Ohligs1925 29 804 Stadt Ohligs1939 32 024 Stadtbezirk1946 35 393 Stadtbezirk1961 37 227 4 466 Stadtbezirk1970 45 223 Stadtbezirk1992 43 791 Stadtbezirk1995 43 737 Stadtbezirk2015 6 625 Stadtteil MerscheidWirtschaft BearbeitenFur die Wirtschaftsgeschichte von Merscheid war wie auch in den anderen Stadtteilen Solingens uber Jahrhunderte das metallverarbeitende Gewerbe insbesondere die Herstellung von Schneidwaren pragend Die Anfange reichen bis in das Mittelalter zuruck In uberwiegender Zahl wurden die Schneidwaren in den Schleifkotten oder Hammern an Itter Loch und Viehbach gefertigt Im Jahre 1715 gab es davon allein auf Ohligser Merscheider Gebiet 15 Schleifkotten und Muhlen sowie ein Hammerwerk den Dahler Hammer Bereits Anfang des 14 Jahrhunderts arbeiteten die Schleifer exportorientiert wobei die Schneidwaren mithilfe von Handelshausern etwa nach Frankreich Italien die Niederlande die nordischen Lander und Amerika geliefert wurden Im 19 Jahrhundert hatte das Schneidwarenindustrie einen so hohen Anteil an der Erwerbstatigkeit dass andere Branchen wie zum Beispiel der Textilsektor dagegen unbedeutend waren Die Fabrikfertigung in Merscheid begann indes nicht in der Schneidwarenindustrie sondern in der Herstellung von Bugelrahmen fur Taschen Zigarren oder Zigarettenetuis Diese sogenannten Bugelfabriken erganzten ab den 1840er Jahren die Schneidwarenindustrie Hinzu kam wie in Wald ab Ende des 19 Jahrhunderts auch die Schirmfuniturenindustrie Die Fabrikfertigung von Schirmgestellen sorgte fur die massive Vergunstigung von Schirmen Grossfabriken mit mehr als 1 000 Mitarbeitern wie Kortenbach amp Rauh gegrundet 1855 in Wald sowie C Rob Hammerstein in Merscheid gegrundet 1849 entstanden 2 15ff nbsp Hauptsitz von BIANoch immer gibt es zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen der Schneidwarenbranche im Stadtteil Dazu zahlen etwa die Taschenmesserfabriken Friedrich Olbertz und Richartz die Messerfirmen Robert Klaas und Carl Linder oder der Zulieferbetrieb Hugo Herkenrath Der grosste Arbeitgeber im Stadtteil und auch der grosste private Arbeitgeber in ganz Solingen ist aber heute der Automobilzulieferer BIA Kunststoff und Galvanotechnik mit uber 1 000 Beschaftigten Daruber hinaus ist auch die Firma Hammerstein noch immer von Bedeutung 2010 wurde sie von Johnson Controls ubernommen seit 2016 firmiert der Zulieferbetrieb mit seinem Entwicklungszentrum an der Merscheider Strasse unter dem Namen Adient Verkehr und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Merscheid ist uber die Landesstrasse 67 und die Landesstrasse 141 als innerstadtische Durchgangsstrassen mit den anderen Stadtteilen verbunden Auch die zur Kraftfahrstrasse ausgebaute L 141n zwischen Solingen Wald und Ohligs fuhrt durch den Stadtteil An der Strasse Schwarze Pfahle L 67 verfugt die L 141n uber eine Anschlussstelle Anschlusse an den Busverkehr der Stadtwerke Solingen unter anderem durch mehrere Obuslinien besteht uber die folgenden Linien Linie Linienverlauf681 Hasten Graf Wilhelm Platz Merscheid Solingen Hauptbahnhof685 Graf Wilhelm Platz Klingenhalle Schmalzgrube Aufderhohe686 Aufderhohe Schmalzgrube Mangenberg Graf Wilhelm Platz693 Graf Wilhelm Platz Wald Merscheid Aufderhohe BusbahnhofInfrastruktur Bearbeiten Im Stadtteil Merscheid sind zwei Grundschulen ansassig die Stadtische Grundschule Kreuzweg und die Stadtische Grundschule Erholungstrasse Ausserdem gibt es einige private und stadtische Kindergarten Daruber hinaus befindet sich in Merscheid das Mildred Scheel Berufskolleg sowie die Forderschule Carl Russ Schule im Gebaude der ehemaligen Hauptschule Merscheid an der Furkerfeldstrasse Merscheid verfugt uber zwei Kirchen die evangelische Kirche an der Hofstrasse und die katholische Kirche St Maria Empfangnis an der Eifelstrasse Die Loscheinheit 1 Merscheid Ohligs der Freiwilligen Feuerwehr Solingen unterhalt ein Geratehaus an der Hildener Strasse im Stadtteil Ohligs Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenLVR Industriemuseum BearbeitenIn Merscheid befindet sich die Gesenkschmiede Hendrichs ein ehemaliges Firmengelande das nach Konkurs der Schmiede 1986 vom Landschaftsverband Rheinland in ein vom Verband betriebenes Industriemuseum umgewandelt wurde Es veranschaulicht die fur die Klingenstadt Solingen typische Herstellung von Scheren vom Rohling bis zum Fertigprodukt vor dem Hintergrund der Industrialisierung Die Ausstattung der Fabrik stammt in grossen Teilen aus der Anfangszeit der Gesenkschmiede und ist damit uber hundert Jahre alt Zugehorig zum Museum ist auch die angrenzende grunderzeitliche Fabrikantenvilla nbsp Gesenkschmiede Hendrichs nbsp Im Innern der Gesenkschmiede nbsp Fabrikantenvilla HendrichsBauwerke Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmaler in Solingen MerscheidDie insgesamt knapp 1 000 Eintrage umfassende Liste der Baudenkmaler in Solingen beinhaltet auf dem Gebiet des Stadtteils Merscheid rund 70 Objekte Darunter befinden sich hauptsachlich historische Fachwerkhauser in den verschiedenen Hofschaften uber den gesamten Stadtteil verteilt Die meisten Baudenkmaler stehen in Furk Hohe Obenmankhaus und dem Merscheider Hof Als besonders bedeutsam gilt die Hofschaft Dahl mit zwei uberregional bekannten Fachwerkhausern aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts dem Richter und dem Schoffenhaus Die Hofschaft Dahl ist daruber hinaus seit 1991 auch als Denkmalbereich ausgewiesen Zu erwahnen ist neben dem Industriedenkmal Gesenkschmiede Hendrichs auch das Gewerbegehoft Eschenweg als bedeutendes Beispiel der Fruhindustrialisierung in Solingen und Wiege des Unternehmens C Rob Hammerstein Auch die beiden historischen Schulgebaude Furker Irlen und Furkerfeldstrasse in Merscheid sind als Baudenkmaler eingetragen Cobra Bearbeiten nbsp CobraDas Kulturzentrum Cobra bietet an seinem Standort an der Merscheider Strasse 77 79 neben einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen auf seiner Buhne auch ein beliebtes kleines Kino mit anspruchsvollem Programm an Dieses Programm wurde am 13 Januar 2015 von der Filmstiftung NRW ausgezeichnet und mit einem Betrag von 3 000 Euro gefordert 8 Schon in den 1970er Jahren gab es Plane fur ein selbstverwaltetes Kulturzentrum in Solingen Ein solches war jedoch in der Politik lange Zeit hochst umstritten Im 1938 eroffneten und bis 1963 betriebenen Odeon Kino Gebaude das anschliessend mehr als zwei Jahrzehnte durch die Cobrafilm als Filmstudio genutzt wurde wurden die Plane schliesslich realisiert Der Stadtrat fasste am 15 Juni 1989 den Beschluss den privaten Verein Die Provinz lebt e V mit dem Umbau des Gebaudes zu beauftragen Am 7 Oktober 1994 wurde die Cobra als Kommunikationszentrum eroffnet 7 15ff Anfangs nur als Kino genutzt entwickelte sie sich rasch zum Kulturzentrum mit Veranstaltungen fur alle Altersklassen jenseits der Leinwand weiter Die Stadt Solingen forderte den Betrieb der Cobra mit 80 700 Euro jahrlich Nach einer Insolvenz wurde im Jahre 2009 eine gemeinnutzige GmbH als Betreibergesellschaft der Cobra gegrundet Seit 2012 ist Anja Stock Geschaftsfuhrerin der Cobra 9 Rundwanderwege Bearbeiten Der Stadtteil Merscheid ist wegen seiner landschaftlich reizvollen Lage besonders bei Wanderern und Spaziergangern beliebt So gibt es heute einige ausgewiesene Radwanderwege im Stadtteil nbsp Wegezeichen des Wanderweges Rund um Merscheid nbsp Station Der NaglerEiner dieser Wege ist der Wanderweg Rund um Merscheid Dabei handelt es sich um einen 10 8 Kilometer langen mittelschweren Rundwanderweg mit kurzen steilen Passagen der durch die Bachtaler rund um Merscheid fuhrt Der Wanderweg ist gekennzeichnet mit der Markierung M im Kreis und weist bis zu 240 Metern Hohenunterschied auf Der Weg verlauft durch zwolf Merscheider Hofschaften in denen etwa 50 Gebaude grosstenteils Fachwerkhauser des Bergischen Stils unter Denkmalschutz stehen Ausserdem gibt es den Merscheider Scherenweg ein 6 5 Kilometer langer Rundwanderweg in Merscheid auf dem die Herstellung einer Schere vom Rohling zur fertigen Schere in funf Stationen dargestellt und erlautert wird In der Klingenstadt Solingen in der auch die Scherenherstellung einst ein bedeutender Wirtschaftszweig war sind auch heute noch einige Betriebe der Branche ansassig An jeder Station des Scherenwegs befindet sich ein farbiges Scherenmodell sowie eine Erlauterungstafel auf der die Bearbeitungsschritte beschrieben sind Der Merscheider Heimatverein hat uber zwei Jahre das Projekt geplant und umgesetzt Der Scherenweg wurde am 19 Juli 2008 an der Merscheider Filiale der Solinger Stadt Sparkasse feierlich eroffnet Personlichkeiten BearbeitenBurgermeister der ehemaligen Stadte Merscheid und Ohligs Bearbeiten Folgende Personlichkeiten ubten in der Burgermeisterei Merscheid beziehungsweise Stadt Ohligs das Amt des Burgermeisters aus 10 Johann Abraham Koeller Burgermeister von Merscheid 1808 1811 Peter Daniel Koeller Burgermeister von Merscheid 1811 1837 Franz von Falderen Burgermeister von Merscheid 1837 1848 Friedrich Wilhelm Tilmes Burgermeister von Merscheid 1851 1863 Theodor Kelders 1832 1910 Burgermeister von Merscheid 1863 1889 Paul Martin Trommershausen Burgermeister von Merscheid Ohligs 1889 1903 Karl Czettritz gest 1920 Burgermeister von Ohligs 1903 1920 Paul Sauerbrey 1876 1932 Burgermeister von Ohligs 1922 1929 In den Jahren 1817 bis 1848 wurden die Gemeinden Wald und Merscheid in Personalunion verwaltet Nach dem Tod des Burgermeisters Peter Daniel Koeller verwaltete der kommissarische Burgermeister Gottlieb Kyllmann die Gemeinde bis zum Amtsantritt des Burgermeisters von Falderen Nach dem Abgang des Burgermeisters von Falderen wurde die Gemeinde von Friedrich Wilhelm Tilmes bis zu seinem Amtsantritt kommissarisch verwaltet Ab dem 1 Oktober 1920 wurden die Verwaltungsgeschafte zunachst von dem Beigeordneten vom Bruch gefuhrt Dieser wurde jedoch zum Burgermeister von Leer Ostfriesland gewahlt und schied so am 20 November 1920 aus Nach diesem fuhrte der Beigeordnete Menge und anschliessend der Beigeordnete Wilhelm Langhans die Verwaltungsgeschafte bis Paul Sauerbrey 1922 sein Amt antrat Ehrenburger Bearbeiten Einziger Ehrenburger ist der langjahrige Stadtverordnete von Merscheid Ohligs Otto Nippes 1842 1922 der von 1881 bis 1911 auch ehrenamtlicher Beigeordneter war 11 Weblinks BearbeitenKurzportrat uber den Stadtteil Merscheid auf der privaten Internetseite solingen internet de abgerufen am 14 Januar 2015 Geschichte Merscheids auf merscheider heimatverein de abgerufen am 14 Januar 2015Literatur BearbeitenRheinischer Stadteatlas Ohligs Lfg XII Nr 66 1996 Bearbeiterin Elisabeth Reuss Rheinland Verlag Koln Johannes Fahmuller Ralf Rogge Marco Kieser Villen in Solingen Burgerliche Wohnhauser zwischen 1860 und 1950 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2009 ISBN 978 3 88462 292 6 Manfred Kohl Zeitsprunge Solingen Ohligs Sutton Verlag Erfurt 2007 ISBN 978 3 86680 229 2 Ralf Rogge Armin Schulte Kerstin Warncke Solingen Grossstadtjahre 1929 2004 Wartberg Verlag 2004 ISBN 3 8313 1459 4 Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt 3 Bande Braun Duisburg Band 1 Von den Anfangen bis zum Ausgang des 17 Jahrhunderts 1969 DNB 457973358 Band 2 Von 1700 bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts 1972 ISBN 3 87096 103 1 Band 3 Aus der Zeit von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1975 ISBN 3 87096 126 0 Quellen Bearbeiten Solinger Tageblatt vom 4 August 2015 S 19 a b c d e f g h i j k l Rheinischer Stadteatlas Ohligs Lfg XII Nr 66 1996 Bearbeiterin Elisabeth Reuss Rheinland Verlag Koln Kurzuberblick uber die Geschichte Merscheids auf solingen merscheider hof de abgerufen am 14 Januar 2015 Marina Alice Mutz Evangelische Kirche Merscheid In Zeitspurensuche Abgerufen am 8 Mai 2016 Marina Alice Mutz Maria Empfangnis In Zeitspurensuche Abgerufen am 10 Mai 2016 Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Aus der Zeit von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1975 Band 3 Braun Duisburg 1975 ISBN 3 87096 126 0 a b Ralf Rogge Armin Schulte Kerstin Warncke Solingen Grossstadtjahre 1929 2004 Wartberg Verlag 2004 ISBN 3 8313 1459 4 Cobra Filmprogramm ist ausgezeichnet Solinger Tageblatt vom 15 Januar 2016 Eine Kult ur statte wird 20 Jahre alt Solinger Morgenpost vom 4 Oktober 2014 abgerufen am 12 Mai 2016 Marina Alice Mutz Solinger Burgermeister In Zeitspurensuche Abgerufen am 26 Marz 2016 Solinger Tageblatt Nippesstrasse aus der Reihe Strassennamen 2016Stadtteile von Solingen Aufderhohe Burg Grafrath Hohscheid Merscheid Mitte Ohligs Wald Widdert Normdaten Geografikum GND 4195475 0 lobid OGND AKS VIAF 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