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Die Burgermeisterei Merscheid war im 19 Jahrhundert eine Burgermeisterei im Landkreis Solingen der preussischen Rheinprovinz Sie ging aus dem unteren Kirchspiel Wald des mittelalterlichen Amtes Solingen hervor das 1806 unter den Franzosen aufgelost wurde und in eigenstandige Kantone und Mairies unterteilt wurde Unter Preussen wurde die Mairie Merscheid in die Burgermeisterei Merscheid umgewandelt 1856 wurde sie zur Stadt erhoben und 1891 in Ohligs umbenannt Das Gebiet der ehemaligen Burgermeisterei ist heute Teil der bergischen Grossstadt Solingen und erstreckt sich auf die Stadtteile Merscheid und Ohligs sowie Teile von Wald und Aufderhohe Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund und Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Grundung der Mairie 1 2 Umwandlung in eine Burgermeisterei Stadterhebung 2 QuellenHintergrund und Geschichte BearbeitenVorgeschichte und Grundung der Mairie Bearbeiten Das Herzogtum Berg gehorte zuletzt aufgrund von Erbfallen zum Besitz Konigs Maximilian I Joseph von Bayern Am 15 Marz 1806 trat er das Herzogtum an Napoleon Bonaparte im Tausch gegen das Furstentum Ansbach ab Dieser ubereignete das Herzogtum an seinen Schwager Joachim Murat der es am 24 April 1806 zusammen mit den rechtsrheinischen Grafschaften Mark Dortmund Limburg dem nordlichen Teil des Furstentums Munster und weiteren Territorien zu dem Grossherzogtum Berg vereinte Bald nach der Ubernahme begann die franzosische Verwaltung im Grossherzogtum neue und moderne Verwaltungsstrukturen nach franzosischem Vorbild einzufuhren Bis zum 3 August 1806 ersetzte und vereinheitlichte diese Kommunalreform die alten bergischen Amter und Herrschaften Sie sah die Schaffung von Departements Arrondissements Kantone und Munizipalitaten ab Ende 1808 Mairies genannt vor und brach mit den alten Adelsvorrechten in der Kommunalverwaltung Am 14 November 1808 war dieser Prozess nach einer Neuordnung der ersten Strukturierung von 1806 abgeschlossen In dieser Zeit wurde die Munizipalitat bzw Maire Merscheid als Teil des Kanton Solingen im Arrondissement Elberfeld geschaffen Das Gebiet der neu geschaffenen Mairie Merscheid das nach Merscheid als grosstes Dorf in dem Gebiet benannt wurde umfasste das Gebiet der mittelalterlichen Honschaft Schnittert sowie Teile der mittelalterlichen Honschaften Barl Bavert und Limminghoven im unteren Kirchspiel Wald 1 1 Es wurden jedoch vor 1808 Grenzkorrekturen vorgenommen und das Gemeindegebiet statt der vier in drei Honschaften unterteilt Wahrend als Grenze des Kirchspiels Wald zuvor der Nacker Bach diente wurde durch eine Grenzbereinigung vor 1808 die Lohdorf Mangenberger Strasse als neue Grenze festgelegt So gelangten die zuvor zur Honschaft Barl gehorenden Orte Brucke Delle Aufderhohe Hensberg und Steinendorf an die Mairie Hohscheid Lohdorf Jammertal und Strassen wurden in einen Merscheider und einen Hohscheider Teil aufgeteilt Da Hackhausen an Hohscheid fiel verlief die Grenze zwischen beiden Gemeinden entlang der Nussbaumstrasse und ab der heutigen Bahnstrecke nach Norden 2 45ff Als Ausgleich fur die Abtretung der Hofe erhielt Merscheid von Wald das Dreieck zwischen Weyerstrasse Locher Strasse und Lochbach im Nordosten der neuen Mairie Im Gegenzug erhielt Wald aus der aufgelosten Honschaft Bavert die Orte Krausen Am Friesenhausgen und aufm Rolsberg Der Rest der zur Honschaft Bavert gehorenden Orte wurde der Honschaft Schnittert zugeschlagen Die Gebiete der aufgelosten Honschaft Limminghoven fielen der Honschaft Barl zu 2 45ff nbsp Die Grenzen von 1808 1888 der sieben ehemaligen Stadte auf dem Gebiet der heutigen Stadt Solingen die Burgermeisterei Merscheid wird bereits als Ohligs bezeichnet So wurde das Gemeindegebiet der neuen Mairie Merscheid im Jahr 1808 gebildet aus 2 45ff dem neu zugeschnittenen Gebiet der Honschaft Schnittert im Nordwesten von Hassels heide bis Hauschen dem neu zugeschnittenen Gebiet der Honschaft Barl im Sudosten von Aufderbech bis Backershof sowie dem dazwischen liegenden Bereich von Piepers bis Capelle der der neu gegrundeten Honschaft Merscheid zufiel Das Gemeindegebiet hatte eine Grosse von 1 648 85 Hektar 2 47 Umwandlung in eine Burgermeisterei Stadterhebung Bearbeiten 1813 zogen die Franzosen nach der Niederlage in der Volkerschlacht bei Leipzig aus dem Grossherzogtum ab und es fiel ab Ende 1813 unter die provisorische Verwaltung durch Preussen im sogenannten Generalgouvernement Berg die es 1815 durch die Beschlusse des Wiener Kongress endgultig zugesprochen bekamen Mit Bildung der preussischen Provinz Julich Kleve Berg 1816 wurden die vorhandenen Verwaltungsstrukturen im Grossen und Ganzen zunachst beibehalten und unter Beibehaltung der franzosischen Grenzziehungen in preussische Landkreise Burgermeistereien und Gemeinden umgewandelt die haufig bis in das 20 Jahrhundert Bestand hatten 3 Der Kanton Solingen wurde zum Kreis Solingen die Maire Merscheid zur Burgermeisterei Merscheid Zu den Wohnplatzen Hofen und Ortschaften der Burgermeisterei gehorten laut der Statistik im Jahre 1832 zeitgenossische Schreibweise 4 Honschaft Schnittert Hasselsheide Baurmannsheid Pannenschoppen Dunkelsberg Honigsheide Braband Potzhof Diepenbruch Klein Holland Kalferstert Trotzhilden Maubeshaus Blech Brosshaus Brossmuhle Neuenhaus Kottendorf Keusenhof Schnittert Kuckesberg Maubes Wilzhaus Caspersbruch Minhof Garzenhaus Unten Itter Baverts und Hausgen Honschaft Barl Backershof Lemminghofen Zur Scheuern Wardt Hubben Dahl Dahlerhammer Oben Mankhaus Unten Mankhaus Scharrenberg Scharrenbergermuhle Alten Ufer Neuen Ufer Barl Wiefeldick Borkhaus Lohdorf Hoh Siebels Neu Lohdorf Jammertal Greul Strassen Schorberg Junkernhauschen Hulsen Riefnacken Heiperz und Auf der Bech Honschaft Merscheid Capelle Rosenkamp Loch Tiefendick Passenbusch Scheuer Weyer Beck Merscheid Weckshausgen Schwarzenhausgen Furk Linden Furker Irlen Anker Wanenkamp Siebelskamp Scharrenbergerheide Posheide Posheider Muhle Deusberg Engelsberg Schleifersberg Suppenheide Kullen Kempadt Heiligenstock Aufm Scheidt Huttenhaus Nassenweg Klein Ohligs Bockstieg Zum Scheidt Ohligs und Piepers Die alten Honschaften traten im Burgermeistereigebiet ab den 1830er Jahren zunehmend in den Hintergrund und die gesamte Gemeindeflache wurde in die Flure I Richrather Mark II Kovelenberger Heide III Ohligs IV Bavert V Merscheid VI Poschheide VII Mankhaus und VIII Wieveldick unterteilt 5 Am 4 September 1856 erhielt Merscheid aufgrund der in jenem Jahr in Kraft getretenen neuen Rheinischen Stadteordnung das Stadtrecht die Honschaften wurden in das Stadtgebiet eingegliedert Im Jahre 1867 erhielt die Stadt Merscheid durch den Bahnhof bei Huttenhaus Anschluss an das Eisenbahnnetz Infolgedessen verlagerte sich der Siedlungsschwerpunkt in Richtung Ohligs und die Stadt Merscheid wurde am 11 August 1891 in Ohligs umbenannt Zum 30 August 1893 wurde die Gebietsanderung mit der Gemeinde Wald wieder ruckgangig gemacht als das Dreieck zwischen Weyerstrasse Locher Strasse und Lochbach wieder der Stadt Wald zugeschlagen wurde Dadurch reduzierte sich die Grosse des Gemeindegebiets auf 1 609 Hektar 2 47Mit Wirkung zum 1 August 1929 wurde die aus der Burgermeisterei Merscheid hervorgegangene Stadt Ohligs in die Stadt Solingen eingemeindet Quellen Bearbeiten Rheinischer Stadteatlas Ohligs Lfg XII Nr 66 1996 Bearbeiterin Elisabeth Reuss Rheinland Verlag Koln a b c d e Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Band 3 Aus der Zeit von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Braun Duisburg 1975 ISBN 3 87096 126 0 Gemeindeverzeichnis de Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf 1836 Charte von der Burgermeisterei Merscheid im Kreis Solingen 1830 abrufbar uber den digitalen Historischen Atlas der Stadt Solingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgermeisterei Merscheid amp oldid 216411828