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Dahl ist eine Hofschaft in der bergischen Grossstadt Solingen DahlStadt SolingenKoordinaten 51 10 N 7 2 O 51 167638888889 7 03775 145 Koordinaten 51 10 4 N 7 2 16 OHohe etwa 145 m u NHNPostleitzahl 42699Vorwahl 0212Dahl Solingen Lage von Dahl in SolingenRichterhaus in DahlRichterhaus in Dahl Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Etymologie 3 Geschichte 4 Architektur und Denkmalschutz 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenLage und Beschreibung BearbeitenDahl befindet sich im Suden Merscheids innerhalb des Stadtbezirks Ohligs Aufderhohe Merscheid Der Ort liegt im Talgrund des Viehbachtals am Rande eines Waldgebietes am Ufer des Viehbachs Zu erreichen ist die Hofschaft durch eine Stichstrasse den Kyllmannweg von der auf dem nordlichen Hohenrucken verlaufenden Merscheider Strasse die als Landesstrasse 141 klassifiziert ist Unweit sudlich verlauft die Viehbachtalstrasse eine vierspurige Kraftfahrstrasse zwischen Solingen Mitte und Ohligs Die zu dem Ort gehorenden Gebaude liegen an zwei kleinen Strassen im Talgrund die den Namen Dahl tragen Eine davon fuhrt als Fussweg in das Viehbachtal und ist an die dortigen Wanderwege angeschlossen Benachbarte Orte sind bzw waren von Nord nach West Backershof Limminghofen Scheuren Waardt Hubben Schaafenmuhle Schmalzgrube Dahler Hammer Linden Weckshauschen und Merscheid Etymologie BearbeitenDer Ortsname kommt in vielen Gegenden vor Er deutet auf die geografische Lage des Ortes im Tal Dahl des Viehbach hin 1 2 Geschichte BearbeitenDie Geschichte des Ortes reicht wahrscheinlich bis in das 14 Jahrhundert zuruck Er wird erstmals urkundlich als Daile im Jahre 1363 erwahnt 3 Im Zehntregister der Abtei Altenberg aus dem Jahre 1488 wird er als Hove im Daill erwahnt also noch als Einzelhof Nach dem Jahr 1600 wurde im Dahl mehr als ein Hektar Wald gerodet 4 in den Folgejahren entstanden auf den gerodeten Flachen mehrere Fachwerkgebaude Mehrere lokal bekannte Richter des Amtes Solingen hatten ihren Wohnsitz in Dahl teilweise wurden auch die Gerichtsverhandlungen in der Hofschaft abgehalten Auch ein Gefangnis im Keller eines der Gebaude gab es Darum kam der Hofschaft in fruheren Zeiten eine besondere Bedeutung zu Zu den Richtern des Amtes Solingen zahlten unter anderem Mitglieder der Familie Kyllmann aus der mehrere Richter hervorgingen sowie Rutger Vischer der das Richterhaus zu Zeiten des Dreissigjahrigen Krieges 1633 1646 bewohnte 5 In dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani Blatt Amt Solingen von Erich Philipp Ploennies aus dem Jahre 1715 ist der Ort mit einer Hofstelle verzeichnet und als Dahl benannt Er gehorte der Honschaft Barl innerhalb des Amtes Solingen an Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als im Dahl und die Preussische Uraufnahme von 1844 als Dahl In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf von 1871 ist der Ort ebenso als Dahl verzeichnet 6 Nach Grundung der Mairien und spateren Burgermeistereien Anfang des 19 Jahrhunderts gehorte Dahl zur Burgermeisterei Merscheid die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde 1815 16 lebten 47 im Jahr 1830 67 Menschen im als Weiler mit Eisenhammer bezeichneten Dahl 7 8 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Barl innerhalb der Burgermeisterei Merscheid dort lag er in der Flur V Merscheid 7 Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besass zu dieser Zeit 13 Wohnhauser und zehn landwirtschaftliche Gebaude Zu dieser Zeit lebten 53 Einwohner im Ort davon zwei katholischen und 51 evangelischen Bekenntnisses 7 Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz fuhrt den Ort 1871 mit 14 Wohnhausern und 81 Einwohnern auf 9 Im Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland von 1888 werden fur Dahl 17 Wohnhauser mit 111 Einwohnern angegeben 10 1895 besitzt der Ortsteil 19 Wohnhauser mit 108 Einwohnern 11 Beim Bau einer Kraftfahrstrasse entging die Hofschaft nur knapp ihrer Zerstorung Nur aufgrund des Widerstandes der lokalen Bevolkerung plante man die Strasse mit einem anderen Verlauf um den geschichtstrachtigen Ort herum Die Viehbachtalstrasse wurde schliesslich in den 1980er Jahren gebaut das heruntergekommene Richterhaus vorbildhaft saniert 5 Im Jahre 1993 wurde das sogenannte Peter Knecht Haus Geburtshaus des Solinger Blankwaffenschmieds Peter Knecht von der Hofschaft Schlicken nach Dahl transloziert Es hatte in Schlicken dem Bau der Unnersberger Allee weichen mussen Architektur und Denkmalschutz BearbeitenDer Ort wird durch zwei uber die Grenzen Solingens hinaus bekannte Fachwerkgebaude dominiert das Richter und das Schoffenhaus die aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts stammen Das Richterhaus ein grossvolumiges zweigeschossiges Fachwerkgebaude besteht im Erdgeschoss aus Natursteinmauerwerk das Fachwerk zeichnet sich durch ein sehr enges System aus Stutzen und Riegeln aus Fur die denkmalgerechte Sanierung des Richterhauses erhielt der Solinger Unternehmer Thomas Herriger im Jahre 1990 eine Verdiensturkunde der Europa Nostra verliehen Das Schoffenhaus wiederum verfugt uber eine mit Holzschindeln versehene Westfassade Dies stellt eine Besonderheit dar da ab dem 19 Jahrhundert im Bergischen Land die Verwendung von Schiefer die witterungsanfalligen Holzverschindelungen an den meisten Hausern ersetzte 12 Mit dem Ziel das historische Siedlungsbild dauerhaft zu erhalten wurde vom Rat der Stadt Solingen am 12 Dezember 1991 eine Denkmalbereichssatzung fur die Hofschaft Dahl erlassen Neben Richter und Schoffenhaus sind daruber hinaus funf Einzelobjekte in die Liste der Baudenkmaler in Solingen Merscheid eingetragen darunter auch Teile des Peter Knecht Hauses Im nordostlichen Bereich der Hofschaft ist zudem ein Feuerloschteich erhalten Der Dahler Bach der ursprunglich vollstandig verrohrt durch den Ort floss ist in Teilen wieder freigelegt worden 12 nbsp Richterhaus Giebelseite nbsp Richterhaus Tur nbsp Schoffenhaus nbsp Schoffen haus Tur nbsp Peter Knecht HausLiteratur BearbeitenManfred Kohl Zeitsprunge Solingen Ohligs Suttonverlag Erfurt 2007 ISBN 978 3 86680 229 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Solingen Dahl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Denkmalbereich Solingen Hofschaft Dahl in Kuladig de Marina Alice Mutz Dahl in Zeitspurensuche deQuellen Bearbeiten Hans Brangs Erklarungen und Erlauterungen zu den Flur Orts Hof und Strassennamen in der Stadt Solingen Solingen 1936 Stadt Solingen Strassen und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen Eigenverlag Solingen 1972 Rheinischer Stadteatlas Ohligs Lfg XII Nr 66 1996 Bearbeiterin Elisabeth Reuss Rheinland Verlag Koln ISBN 3 7927 1565 1 S 2 Denkmalbereich Solingen Hofschaft Dahl In KuLaDig Kultur Landschaft Digital URL https www kuladig de Objektansicht BODEON 51912 14042017 266677 Abgerufen 20 November 2021 a b Kurzuberblick uber die Geschichte der Hofschaft Internetquelle mit Sekundarquellen auf zeitspurensuche de abgerufen am 23 November 2014 Topographische Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf Entworfen und ausgefuhrt nach den Katastral Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl Regierungssekretar W Werner Hrsg von dem kgl Regierungssekretar F W Grube 4 rev Auflage Verlag von A Bagel in Wesel 1859 Ddf 17 Dez 1870 J Emmerich Landbaumeister Nach den ministeriellen Abanderungen berichtigt Ddf d 1 Sept 1871 Bruns a b c Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf 1836 Friedrich von Restorff Topographisch statistische Beschreibung der Koniglich Preussischen Rheinprovinz Nicolai Berlin und Stettin 1830 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Die Rheinprovinz Nr XI Berlin 1874 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1888 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1897 a b Stadt Solingen Satzung fur den Denkmalbereich Hofschaft Dahl in der Stadt Solingen vom 1 In solingen de 12 Dezember 1990 abgerufen am 20 November 2021 Hofschaften und Wohnplatze in der ehemaligen Burgermeisterei und Stadt Merscheid 1891 in Ohligs umbenannt Altenufer Anfang Anker Auenberg Aufderbech Aufderhohe Aufm Scheidt Backershof Barl Bauermannsheide Bavert Bech Blech Bockstiege Borkhaus Brabant Brosshaus Brosshauser Muhle Capelle Dahl Dahler Hammer Deusberg Diepenbruch Dunkelnberg Engelsberg Engelsberger Hof Furk Furker Irlen Garzenhaus Gotsche Greuel Hassels heide Hauschen Heide Heidufer Heiligenstock Heipertz Honigsheide Hubben Hulsen Huttenhaus Jammertal Junkernhauschen Itter Caspersbroich 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