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Die Poschheider Muhle ist eine ehemalige Wassermuhle in der bergischen Grossstadt Solingen An der Poschheider Muhle liegen die Ursprunge des Unternehmens Bremshey das bis zu seinem Konkurs 1982 zu den bedeutendsten Unternehmen der Stadt zahlte Heute dient die seit 1958 stillgelegte Muhle als Betriebsstatte fur den Forstbetrieb des Stadtdienstes Natur und Umwelt der Stadt Solingen Poschheider MuhleStadt SolingenKoordinaten 51 10 N 7 1 O 51 165805555556 7 0118611111111 115 Koordinaten 51 9 57 N 7 0 43 OHohe etwa 115 m u NHNPostleitzahl 42697Vorwahl 0212Poschheider Muhle Solingen Lage von Poschheider Muhle in SolingenPoschheider MuhlePoschheider Muhle Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Etymologie 3 Geschichte 4 Weblinks 5 QuellenGeographie BearbeitenDie Poschheider Muhle befindet sich im Nordosten der Ohligser Innenstadt am Ufer des Lochbachs seit Trassierung der Eisenbahnstrecke wird dieses Gebiet als Ohligser Oberland bezeichnet Das umgebende dicht bewaldete Lochbachtal zerteilt die heute dichter besiedelten Wohnviertel rund um Engelsberg und Deusberg im Norden sowie Poschheide und Suppenheide im Suden Bei der Poschheider Muhle durchquert die Strasse Wahnenkamp Deusberger Strasse das Tal und verbindet beide Gebiete miteinander Etymologie BearbeitenDie Muhle hat ihren Namen von der angrenzenden Hofschaft Poschheide Dieser Ortsname wiederum leitet sich von Paasheide ab der sich wie auch der Grafrather Ortsname Paashaus von dem Familiennamen Paas ableitet Das Suffix heide ist ein in vielen Fallen im Solinger Raum seit dem 17 Jahrhundert vorkommender Bestandteil von Ortsnamen der eine Umgebung bezeichnet in der Heidekrauter wachsen 1 2 Geschichte BearbeitenDie Hofschaft Poschheide lasst sich bis ins 17 Jahrhundert zuruckverfolgen die zugehorige Muhle wohl mindestens bis in das Jahr 1683 84 In der ersten gesicherten urkundlichen Erwahnung heisst es die Muhle sei keine Zwangsmuhle 3 Im Jahre 1715 ist die Muhle auch in der Karte Topographia Ducatus Montani Blatt Amt Solingen von Erich Philipp Ploennies verzeichnet Bis in die 1730er Jahre geriet die Muhle in einen so schlechten Zustand dass sie neu errichtet werden musste was im Jahre 1741 geschah Davon zeugt die noch vorhandene Balkeninschrift uber einer der Turen im altesten Gebaudeteil In der Mahlmuhle wurde neben Roggen und Weizen auch Gerste gemahlen zu Beginn des 19 Jahrhunderts waren auch ein Back und ein Brauhaus vorhanden 3 Im Jahre 1857 erwarb der 31 jahrige Schlosser Caspar Wilhelm Bremshey einen Teil der Muhle und richtete dort eine mechanische Werkstatt ein in der er sich zunachst an die Fabrikation von Kassenschlossern machte 1858 verwendete er eine 5 PS Dampfmaschine und stellte auf die Produktion von Waffen um Bremshey der sich mit seinem Unternehmen spater auf die Herstellung von Gebrauchsgutern wie Taschenschirmen spezialisierte zog bereits 1862 in ein neues Fabrikgebaude am heute nach ihm benannten Bremsheyplatz im spateren Ohligser Zentrum 3 4 Die Muhle wurde in den Ortsregistern der Honschaft Merscheid innerhalb des Amtes Solingen gefuhrt Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet die Muhle allerdings nicht in der Preussischen Uraufnahme von 1844 ist sie unbeschriftet verzeichnet Nach Grundung der Mairien und spateren Burgermeistereien Anfang des 19 Jahrhunderts gehorte Poschheider Muhle zur Burgermeisterei Merscheid die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde 1815 16 lebten zehn Einwohner im Wohnplatz Posheider Muhle 5 6 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Merscheid innerhalb der Burgermeisterei Merscheid dort lag er in der Flur VI Poschheide Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf als Fruchtmuhle kategorisierte Ort besass zu dieser Zeit zwei Wohnhauser ein landwirtschaftliches Gebaude und ein Muhlengebaude Zu dieser Zeit lebten neun Einwohner im Ort davon zwei katholischen und sieben evangelischen Bekenntnisses 5 Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz fuhrt den Ort 1871 mit zwei Wohnhausern und 24 Einwohnern auf 7 Im Jahre 1868 erwarb ein Mitglied der Familie Kortenhaus die Muhle auch davon zeugt eine noch vorhandene Turinschrift Die Muhle blieb daraufhin bis ins 20 Jahrhundert im Familienbesitz 1933 wurde ein Getreidesilo errichtet eine im Bergischen Land zur damaligen Zeit neuartige Form der Warenspeicherung Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche Muhlen zerstort und in der fruhen Nachkriegszeit viele davon wieder aufgebaut obwohl der Brotverbrauch mit den Jahren deutlich sank Um uberschussige Kapazitaten abzubauen trat 1957 das Muhlengesetz in Kraft das zur Betriebsstilllegung von kleinen und mittleren Muhlen fuhrte so auch bei der Poschheider Muhle die den Mahlbetrieb 1958 endgultig einstellte 3 Und dies obwohl noch 1947 1948 umfangreiche Modernisierungen und Erweiterungen an der Muhle durchgefuhrt worden waren 8 Mit der Stadtevereinigung zu Gross Solingen im Jahre 1929 wurde die Muhle nach Solingen eingemeindet Seit dem 6 Januar 1987 steht das Gebaude mit der Adresse Poschheide 24 25 26 28 unter Denkmalschutz 9 In den Jahren 1961 1962 geriet die Stadt Solingen in den Besitz der ehemaligen Muhlenanlage und nutzt sie seither als Betriebsstatte fur den Forstbetrieb der Stadt Auch Wohnungen sind teilweise in den Gebauden entstanden 8 Im Lager der Muhle sollen sich auch die Einzelteile des 1978 am Schlagbaum abgebauten Fischerhauses befunden haben eines bergischen Patrizierhauses von 1761 bevor die Teile dort verfaulten und eine Translozierung nicht mehr moglich war 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Poschheider Muhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marina Alice Mutz Poschheider Muhle Lochbach In Zeitspurensuche Quellen Bearbeiten Hans Brangs Erklarungen und Erlauterungen zu den Flur Orts Hof und Strassennamen in der Stadt Solingen Solingen 1936 Stadt Solingen Strassen und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen Eigenverlag Solingen 1972 a b c d Marina Alice Mutz Poschheider Muhle Lochbach In Zeitspurensuche Abgerufen am 1 Dezember 2020 Die Karriere des Klappschirms In Solinger Tageblatt vom 28 September 2014 abgerufen am 1 Dezember 2020 a b Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf 1836 Friedrich von Restorff Topographisch statistische Beschreibung der Koniglich Preussischen Rheinprovinz Nicolai Berlin und Stettin 1830 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau In Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Band XI 1874 ZDB ID 1467523 7 Digitalisat a b Rheinischer Stadteatlas Ohligs Lfg XII Nr 66 1996 Bearbeiterin Elisabeth Reuss Rheinland Verlag Koln ISBN 3 7927 1565 1 S 11 Denkmalliste Solingen Stadt Solingen 1 August 2018 abgerufen am 1 Dezember 2020 PDF Grosse 135 kB Solinger Morgenpost Rechnung mit Unbekannten 25 November 2008 abgerufen am 1 Dezember 2020Hofschaften und Wohnplatze in der ehemaligen Burgermeisterei und Stadt Merscheid 1891 in Ohligs umbenannt Altenufer Anfang Anker Auenberg Aufderbech Aufderhohe Aufm Scheidt Backershof Barl Bauermannsheide Bavert Bech Blech Bockstiege Borkhaus Brabant Brosshaus Brosshauser Muhle Capelle Dahl Dahler Hammer Deusberg Diepenbruch Dunkelnberg Engelsberg Engelsberger Hof Furk Furker Irlen Garzenhaus Gotsche Greuel Hassels heide Hauschen Heide Heidufer Heiligenstock Heipertz Honigsheide Hubben Hulsen Huttenhaus Jammertal Junkernhauschen Itter Caspersbroich Kalstert Keusenhof Klein Heipertz Klein Holland Klein Ohligs Kottendorf Kovelenberg Kuckesberg Kullen Limminghofen Linden Loch Lohdorf Maubes Maubeshaus Merscheid Merscheider Busch Molterkiste Monhof Nassenweg Neuenhaus Neuenufer Neu Lohdorf Obenmankhaus Ohligs Pannenschoppen Pfaffenbusch Piepers Pohligshof Poschheide Poschheider Muhle Potzhof Rennpatt Riefnacken Rosenkamp Scharrenberg Scharrenbergerheide Scharrenberger Muhle Scheuer Scheuren Schleifersberg Schmalzgrube Schnittert Schorberg Schwarzenhauschen Siebels Siebelskamp Simonsberg Strassen Suppenheide Tiefendick Trotzhilden Untenmankhaus Verlach Waardt Wahnenkamp Weckshauschen Weissenhauschen Weyer Wiefeldick Wilzhaus Zum Scheidt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Poschheider Muhle amp oldid 231672935