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Das Rathaus Ohligs ist das ehemalige Rathaus der bis 1929 selbstandigen Stadt Ohligs die seither ein Stadtteil der bergischen Grossstadt Solingen ist Rathaus Ohligsehem Rathaus OhligsDatenOrt Solingen OhligsBaumeister Otto FranzArchitekt Otto FranzBauherr Stadt MerscheidBaustil KlassizismusBaujahr 1890 1891Hohe 120 mKoordinaten 51 9 39 7 N 7 0 39 3 O 51 161024195857 7 0109191409382 Koordinaten 51 9 39 7 N 7 0 39 3 O Inhaltsverzeichnis 1 Lage Bauform Vorplatz 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Bau des Rathauses 2 3 Eingemeindung und anschliessende Nutzung 2 4 Heutige Situation 3 Literatur 4 Weblinks 5 QuellenLage Bauform Vorplatz BearbeitenDas Rathaus Ohligs befindet sich am Beginn der Merscheider Strasse Hausnummer 3 einige hundert Meter ostlich des Hauptbahnhofes im westlichen Solinger Stadtteil Ohligs Es ist umgeben vom ehemaligen Amtsgericht Ohligs Merscheider Strasse 1 und dem ehemaligen Burgerhaus Merscheider Strasse 5 bildete also ursprunglich ein Verwaltungszentrum aus drei Gebauden Die heutige Sauerbreystrasse fungiert als Verbindungsweg zwischen Rathaus und Bahnhof mit Unterfuhrung zum Stadtteilzentrum mit der Fussgangerzone Dusseldorfer Strasse Ahnlich dem Rathaus in Dorp 1884 85 weist auch das Rathaus Ohligs Stilelemente in Anlehnung an den Neo Klassizismus mit Neorenaissance Stuckelementen auf 1 Es ist jedoch grosser als das in Dorp und wird durch seinen Mittelrisalit mit turmahnlichen Charakter dominiert Der Turm tragt eine Uhr in sich Die Doppelskulptur auf dem Platz vor dem Rathaus tragt den Namen Lovers dt Liebende Sie wurde im Zuge der Sanierung 2007 bis 2009 von dem portugiesischen bildenden Kunstler Jose de Guimaraes geschaffen Sie stellt zwei stilisierte Kopfe dar zum anderen zwei Baume die fur die Verwurzelung der Gebaude mit Ohligs stehen sollen Die Farben Blau und Gelb sind die Solinger Stadtfarben 2 nbsp Amtsgericht nbsp Burgerhaus nbsp Skulptur Lovers vor dem RathausGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Erstes Ohligser Gemeindehaus an der heutigen WeyerstrasseZu Beginn des 19 Jahrhunderts war Ohligs nicht mehr als einer von vielen verstreut liegenden Hofen in landlich gepragtem Umfeld am Ubergang des Bergischen Landes in das Rheinland Das grosste Dorf im Umkreis Merscheid wurde Namensgeber der unter franzosischer Verwaltungsgliederung neu geschaffenen Mairie der spateren Burgermeisterei Merscheid Die Anforderungen an die Gemeindeverwaltung waren zu dieser Zeit noch gering Die Amtsgeschafte des Burgermeisters wurden oft in angemieteten Raumen in dessen Privatwohnung erledigt fur Gemeindesitzungen wich man in nahe gelegene Wirtschaften aus Das seit Anfang des Jahrhunderts ansteigende Bevolkerungswachstum fuhrte schliesslich dazu dass am 24 September 1856 Merscheid das Stadtrecht erhielt Fur die Dienstwohnung des Burgermeisters Buros Trauzimmer und Sitzungssaal sollte 1867 erstmals ein Gemeindehaus errichtet werden Die Grundsteinlegung fur das 16 500 Mark teure Gebaude ein schlichter Ziegelbau an der damaligen Walder Strasse heute Weyerstrasse oberhalb der Hofschaft Engelsberg erfolgte am 16 September 1867 Es wurde bis 1876 von der Gemeinde genutzt und steht seit 1987 unter Denkmalschutz 3 Die Gemeindeverwaltung zog unter Burgermeister Theodor Kelders ab 1881 in ein neues Gebaude unweit des Bahnhofes in Ohligs 1 dorthin verlagerte sich mehr und mehr der Schwerpunkt der Stadtgemeinde bei Wohn Gewerbe und Industrieneubauten Die Strasse entlang des neuen Gemeindehauses erhielt daraufhin den Namen Rathausstrasse der am 26 April 1935 nach dem letzten Ohligser Burgermeister in Sauerbreystrasse geandert wurde 4 Bau des Rathauses Bearbeiten Bedingt durch den Zuwachs an Fabriken wie Bremshey die wiederum neue Arbeitskrafte anzogen wuchs die Stadt gegen Ende des 19 Jahrhunderts starker als jemals zuvor Grund genug fur die Verantwortlichen den Neubau eines grosseren Verwaltungsdomizils zu planen Das Rathaus sollte ebenfalls in der Nahe des Bahnhofes errichtet werden der sich immer mehr als neues Zentrum der Stadt herausbildete Der Beschluss zum Bau des neuen Rathauses wurde am 13 Mai 1890 gefasst die Plane erstellte Stadtbaumeister Otto Franz Auf einem an der Merscheider Strasse gelegenen Baugrundstuck entstand bis Sommer 1891 das Rathaus als zweigeschossiges Verwaltungsgebaude mit Stilelementen des Klassizismus Es konnte zum 1 August 1891 bezogen werden und wurde am 10 August 1891 feierlich eingeweiht Auch Paul Martin Trommershausen der seit dem Jahre 1889 das Burgermeisteramt innehatte zog in eine Dienstwohnung im neuen Rathaus 5 nbsp Ruckwartiger Anbau mit Blick auf den ehem Ratssaal grosses Rundbogenfenster Am Folgetag der Einweihung des neuen Rathauses wurde die Entscheidung der Umbenennung der Stadtgemeinde von Merscheid in Ohligs per kaiserlichen Erlass genehmigt Das Umfeld des neuen Rathauses entwickelte sich ebenfalls in den Folgejahren 1893 wurde auf dem Vorplatz ein Kaiserdenkmal eingeweiht Im Jahre 1895 errichtete man rechts neben dem Rathaus das Gebaude des Ohligser Amtsgerichtes 1896 wurde auf der linken Seite das Burgerhaus errichtet wodurch ein geschlossenes Verwaltungszentrum der Stadt Ohligs entstand Bedingt durch das rapide Wachstum der Stadt wurde auch das neue Rathaus bald wieder zu klein so dass in den Folgejahren 1896 und 1904 05 das Rathaus noch mehrfach durch Anbauten erweitert wurde Der Stadtratssaal entstand erst durch die Erweiterung 1904 05 in seiner jetzigen Form 5 Eingemeindung und anschliessende Nutzung Bearbeiten Gegen den Willen der Ohligser Stadtverordneten wurde die Stadt Ohligs mit Hohscheid Grafrath Wald und der Stadt Solingen mit Wirkung zum 1 August 1929 zur neuen Grossstadt Solingen zusammengeschlossen Unter Ohligs letztem Burgermeister Paul Sauerbrey wurde im Juli 1929 die letzte Ratssitzung im Ohligser Rathaus abgehalten Die in allen Stadtteilen verstreut liegenden ehemaligen Rathauser wurden in der Folgezeit als dezentrale Standorte der Solinger Stadtverwaltung genutzt So zog in das ehemalige Rathaus in Ohligs das stadtische Wohlfahrtsamt ein in der damaligen Zeit einer der wichtigsten und grossten Teile der gesamten Verwaltung Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten 1933 quartierte man die Gegner des Systems unter anderem auch in den Gefangniszellen im Keller des Ohligser Rathauses sowie des benachbarten Amtsgerichtes ein Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden im Keller des Rathauses Schutzraume eingerichtet 5 S 54 nbsp Beisetzung der von den Nazis ermordeten Menschen vor dem Ohligser RathausBei dem nationalsozialistischen Endphaseverbrechen am Langenfelder Wenzelnberg an der Stadtgrenze zu Solingen Ohligs wurden 71 von den Nazis inhaftierte Menschen durch die Gestapo erschossen Die bei diesem Massaker in der Wenzelnbergschlucht im April 1945 getoteten Personen wurden in einem Massengrab vor dem Ohligser Rathaus begraben Erst 1965 wurden die dort bestatteten Menschen in eine neue Grabstatte am Wenzelnberg umgebettet 5 S 55Neben einer Zweigstelle der Stadtverwaltung wurde im ehemaligen Rathaus in Ohligs auch ein Polizeiposten sowie eine Stadtteilbibliothek eingerichtet Um Platz fur zusatzliche Buros zu schaffen wurde 1960 der Ratssaal durch bauliche Veranderungen in mehrere einzelne Raume aufgeteilt Am 6 Januar 1987 wurde das Ensemble um das Ohligser Rathaus mit dem ehemaligen Amtsgericht und dem Burgerhaus in die Solinger Denkmalliste aufgenommen 3 Nach Beschluss der Bezirksvertretung Ohligs Aufderhohe 1998 kam es zu Beginn des neuen Jahrtausends mit Fordermitteln aus der Denkmalstiftung Nordrhein Westfalen zur aufwendigen Wiederherstellung des alten Ratssaals 5 S 56Der schliesslich im Jahre 2008 fertiggestellte Neubau des Rathauses im Solinger Stadtteil Mitte eroffnete die Perspektive viele dezentrale Standorte der Verwaltung aufzugeben und die dort untergebrachten Stadtdienste im neuen Rathaus zu konzentrieren Ziel von Politik und Verwaltung war es die laufenden Unterhaltungskosten um ein Viertel zu senken und nicht mehr benotigte Gebaude von denen viele einen Investitionsstau aufwiesen veraussern zu konnen Der Vermogensbetrieb der Stadt Solingen vermarktete daher auch das Gebaudeensemble um das ehemalige Rathaus in Ohligs Am 30 September 2006 erwarb der Solinger Unternehmer Jorg Foste die Objekte fur insgesamt 1 3 Millionen Euro Der im ehemaligen Rathaus und dem angrenzenden Amtsgericht untergebrachte Stadtdienst Soziales sowie die Stadtkasse verblieben bis zur Fertigstellung des neuen Rathauses im September 2008 als Mieter in den Gebauden Die etwa 100 Bediensteten zogen zwischen dem 19 und dem 21 September 2008 aus den Gebauden aus Bereits ab 2007 begann der neue Eigentumer mit der umfassenden Sanierung des Gebaudeensembles 5 S 58ff Die Sanierungsarbeiten wurden nach anderthalb Jahren im Sommer 2009 abgeschlossen Foste hatte zu diesem Zeitpunkt insgesamt 4 Millionen Euro investiert und dabei auch die ehemalige Burgermeisterwohnung originalgetreu restaurieren lassen 2 Heutige Situation Bearbeiten Seither beherbergt der Gebaudekomplex mit insgesamt 4 500 Quadratmetern Nutzungsflache die Raumlichkeiten von mehr als einem halben Dutzend gewerblichen Mietern darunter verschiedene Buros und ein medizinisches Zentrum Im Jahre 2020 waren alle Raumlichkeiten belegt bis auf den ehemaligen Ratssaal der als Veranstaltungsraum genutzt wird 6 Zuvor hatte unter anderem die Solinger Firma Codecentric einen Grossteil der Raumlichkeiten genutzt bevor sie Ende 2016 in den Neubau auf dem Buschmann schen Gelande zwischen Hauptbahnhof und Galileum zog 7 Literatur BearbeitenBeate Battenfeld Rathauser in Solingen Vergangenheit Gegenwart Zukunft Geschichte n aktuell Band 4 Hrsg Bergischer Geschichtsverein Abt Solingen e V 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathaus Ohligs Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Carolin Streckmann Baudenkmaler in Solingen Neues Leben im alten Rathaus von Ohligs 8 Februar 2022 abgerufen am 30 Dezember 2022 Quellen Bearbeiten a b Marina Alice Mutz Siegel Stadtwappen und die alten Rathauser von Solingen In Zeitspurensuche Abgerufen am 29 November 2020 a b Susanne Genath Neuer alter Glanz In Solinger Morgenpost 26 Juni 2009 abgerufen am 29 November 2020 a b Denkmalliste Solingen Stadt Solingen 1 August 2018 abgerufen am 8 August 2019 PDF Grosse 129 kB Hans Brangs Erklarungen und Erlauterungen zu den Flur Orts Hof und Strassennamen in der Stadt Solingen Solingen 1936 a b c d e f Beate Battenfeld Rathauser in Solingen Vergangenheit Gegenwart Zukunft In Bergischer Geschichtsverein Abteilung Solingen e V Hrsg Geschichte n aktuell Band 4 2008 Timo Lemmer Altes Rathaus in Ohligs ist komplett belegt In Solinger Tageblatt 28 August 2020 abgerufen am 28 November 2020 Joachim Dangelmeyer Neue codecentric Zentrale setzt Massstabe In Solinger Tageblatt 24 Mai 2016 abgerufen am 29 November 2020 Rathauser in der Stadt Solingen Rathaus Burg Rathaus Dorp Rathaus Grafrath Rathaus Hohscheid Rathaus Ohligs Rathaus Solingen Rathaus Wald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rathaus Ohligs amp oldid 229315244