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Das Amtsgericht Ohligs ist ein ehemaliges Justizgebaude in der bergischen Grossstadt Solingen Seit 1987 steht es unter Denkmalschutz 1 Amtsgericht Ohligsehem Amtsgericht OhligsDatenOrt Merscheider Strasse 1 1a42699 SolingenBauherr Land PreussenBaustil HistorismusBaujahr 1895Koordinaten 51 9 39 8 N 7 0 37 O 51 16106 7 01027 Koordinaten 51 9 39 8 N 7 0 37 O Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Geschichte 3 Weblinks 4 QuellenLage und Beschreibung BearbeitenDas Amtsgericht Ohligs befindet sich am Beginn der Merscheider Strasse einige hundert Meter ostlich des Hauptbahnhofes im westlichen Solinger Stadtteil Ohligs Es bildete zusammen mit den umgebenden Gebauden dem ehemaligen Rathaus Ohligs Merscheider Strasse 3 sowie dem ehemaligen Burgerhaus Merscheider Strasse 5 ursprunglich ein Verwaltungs und Justizzentrum in der fruheren Kleinstadt Ohligs Die heutige Sauerbreystrasse fungiert als Verbindungsweg zwischen Amtsgericht und Bahnhof mit Unterfuhrung zum Stadtteilzentrum mit der Fussgangerzone Dusseldorfer Strasse Am ehemaligen Amtsgerichtsgebaude mit dem ruckwartig angebauten Stadtgefangnis vorbei fuhrt ein Fussweg zur ruckwartig gelegenen Mankhauser Strasse Das Gebaude befindet sich einige Meter von der Merscheider Strasse zuruckliegend es liegt mit dem benachbarten Rathausgebaude in einer Bauflucht Es handelt sich um einen zweigeschossigen traufstandigen Putzbau mit Walmdach Das vollunterkellerte Gebaude verfugt uber einen steinernen Sockel ein giebelbekronter Mittelrisalit kragt dreiachsig vor In der Giebelspitze befindet sich ein Steinrelief mit Reichsadler den Giebelabschluss ziert die Jahreszahl 1895 Uber dem mittleren Fenster des Risaliten prangt ein Fahnenmast Die Fassade wird ferner durch Backsteinornamente in Form von Gurt und Fenstergesimsen sowie Ecklisenen untergliedert Geschichte BearbeitenDie Stadt Ohligs im Landkreis Solingen war 1891 durch Umbenennung aus der Stadt Merscheid hervorgegangen die seit dem Jahre 1856 das Stadtrecht besass Durch den 1867 erfolgten Anschluss an das Eisenbahnnetz mit dem Bahnhof bei Huttenhaus entwickelte sich die spatere Stadt Ohligs bis gegen Ende des 19 Jahrhunderts zu einer wirtschaftlich florierenden Kleinstadt mit einigen Industriebetrieben 2 Das Gebiet ostlich des Bahnhofes war bis in die 1880er Jahre nur durch einzelne Ortslagen und Hofschaften besiedelt Am Wahnenkamp zweigte die Merscheider Bezirksstrasse von dem Fahrweg zur Scharrenbergerheide ab An dieser Stelle wurde 1890 1891 das neue Rathaus der Stadt Ohligs errichtet Daneben entstand im Jahre 1895 der Neubau eines Amtsgerichtsgebaudes fur die Stadt Ohligs Diese hatte sich zuvor seit 1879 im Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Solingen befunden und bekam aufgrund des rasanten Bevolkerungswachstums seit der Reichsgrundung 1871 schliesslich einen eigenen Gerichtsbezirk zugestanden Die ursprungliche Zielsetzung der Ohligser Stadtverordneten dort einen neuen Mittelpunkt ihrer Stadt zu etablieren schlug jedoch fehl Das Gebiet rund um Wahnenkamp entwickelte sich zum grunderzeitlichen Wohngebiet Mittelpunkt der Stadt blieb die westlich des Bahnhofes gelegene Dusseldorfer Strasse 3 Erster Richter des Amtsgerichts wurde der spatere Landrat des Kreises Solingen der Jurist Adolf Lucas 4 nbsp Ruckseite des Gerichtsgebaudes das ehem StadtgefangnisRuckwartig an das Gerichtsgebaude angebaut wurde ein Gefangnistrakt der als Ohligser Stadtgefangnis fungierte 5 Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten 1933 quartierte man die Gegner des Systems unter anderem auch in den Gefangniszellen des Ohligser Amtsgerichtes ein 6 S 54Das Amtsgericht Ohligs wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1943 aufgehoben Die Zustandigkeit fur den ehemaligen Ohligser Gerichtsbezirk ging nach Kriegsende auf das Solinger Amtsgericht uber Durch die Zerstorung des Gerichtsgebaudes Wupperstrasse Sitz des Solinger Amtesgrichts bei den Luftangriffen auf Solingen im Jahre 1944 musste das Solinger Amtsgericht jedoch vorubergehend in das Gebaude des Amtsgerichts Ohligs umziehen Erst 1952 konnte das Gebaude wieder geraumt werden 4 In der Nachkriegszeit zogen Teile der Solinger Stadtverwaltung in das Gebaude ein so hatten vor allem Bedienstete des Sozialamtes sowie der Stadtkasse ihre Buros in dem Gebaude Der stadtischen Wohlfahrtsverwaltung die bislang im Ohligser Rathaus untergebracht war kam in der unmittelbaren Nachkriegszeit sehr grosse Bedeutung zu so dass sie auch raumlich stark anwachsen musste Das Gebaude des ehemaligen Amtsgerichts wurde am 6 Januar 1987 unter Denkmalschutz gestellt 1 Nach dem Neubau des Solinger Rathauses zwischen 2006 und 2008 zogen die verbliebenen Bediensteten der Stadtverwaltung im September 2008 aus dem Amtsgericht und dem benachbarten Rathaus Ohligs aus Der Solinger Unternehmer Jorg Foste der das ehemalige Gerichtsgebaude 2006 gekauft hatte sanierte das Gebaude zwischen 2007 und 2008 denkmalgerecht 6 S 58ff Insgesamt wurden 3 1 Millionen Euro in die Sanierung investiert die Ende Mai 2008 abgeschlossen wurde 7 In das Gebaude zog im Jahre 2008 zunachst das IT Unternehmen Codecentric ein 7 Da die Beschaftigtenzahlen des Unternehmens immer weiter anwuchsen errichtete es 2016 einen Neubau auf dem sogenannten Buschmann schen Gelande zwischen Hauptbahnhof und dem heutigen Galileum 8 Die Buro und Gewerbeflachen in dem Gebaude wurde bis 2021 hauptsachlich durch das Solinger Unternehmen item Industrietechnik genutzt das dort ein Entwicklungszentrum unterhielt Auch item errichtet einen Neubau in der Nahe des Hauptbahnhofs Seit Juli 2023 ist im Gebaude die Hautarztpraxis Solingen ansassig die zu dem Unternehmen Dermanostic gehort Dermanostic ist eine 2019 gegrundete Online Hautarztpraxis die durch Eroffnung der Vor Ort Praxis in Ohligs zur ersten hybriden Hautarztpraxis Deutschlands wurde Im Sommer 2023 wurden monatelange Umbauarbeiten vorgenommen um das Gebaude in Abstimmung mit dem Amt fur Denkmalschutz renovieren zu lassen Der Eigenturmer Mirko Novakovic investierte einen sechsstelligen Betrag in das Gebaude 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amtsgericht Ohligs Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten a b Denkmalliste Solingen Memento des Originals vom 28 Januar 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www solingen de Stadt Solingen 1 August 2018 abgerufen am 3 Juni 2021 PDF Grosse 129 kB Beate Battenfeld Von der Hofschaft Im Ohligs zur Stadt Ohligs In Die Heimat Heft 34 S 4 bis 21 herausgegeben vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Solingen e V Solingen 2018 2019 S 13 14 Beate Battenfeld Von der Hofschaft Im Ohligs zur Stadt Ohligs In Die Heimat Heft 34 S 4 bis 21 herausgegeben vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Solingen e V Solingen 2018 2019 S 10 11 a b Die Villa Jagenberg wird Amtsgericht In www ag solingen de Abgerufen am 5 Februar 2023 Philipp Muller Hinter dem Ohligser Amtsgericht gab es ein Gefangnis In Solinger Tageblatt de 9 Februar 2018 abgerufen am 3 Juni 2021 a b Beate Battenfeld Rathauser in Solingen Vergangenheit Gegenwart Zukunft In Bergischer Geschichtsverein Abteilung Solingen e V Hrsg Geschichte n aktuell Band 4 2008 a b RP ONLINE Solingen Ohligser Amtsgericht wieder ein Schmuckstuck 30 Mai 2008 abgerufen am 3 Juni 2021 Joachim Dangelmeyer Neue codecentric Zentrale setzt Massstabe In Solinger Tageblatt 24 Mai 2016 abgerufen am 29 November 2020 https www solinger tageblatt de solingen dermanostic eroeffnet erste praxis in solingen 92526690 htmlAmtsgerichte im Landgerichtsbezirk Wuppertal Mettmann Remscheid Solingen Velbert WuppertalEhemalige Amtsgerichte Langenberg Remscheid Lennep Solingen Ohligs Wermelskirchen Wuppertal Barmen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amtsgericht Ohligs amp oldid 238044351