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Foche ist ein aus einer Hofschaft hervorgegangener Wohnplatz in der bergischen Grossstadt Solingen FocheStadt SolingenKoordinaten 51 11 N 7 4 O 51 19125 7 0686944444444 Koordinaten 51 11 29 N 7 4 7 OHohe etwa 220 235 m u NHNPostleitzahl 42719Vorwahl 0212Foche Solingen Lage von Foche in SolingenDie Foche war seit der Wende zum 20 Jahrhundert ein bedeutsamer Industriestandort fur die Stadt Grafrath seit 1929 fur Solingen Unternehmen wie Krups Gottlieb Hammesfahr Walter Gott oder Flora Frey haben dort ihre Wurzeln oder betrieben grosse Werke Die Foche war im 19 Jahrhundert eines der ersten Zentren der mechanisierten Schneidwarenindustrie im Solinger Raum 1 Heute ist die Foche ein bedeutsamer Einzelhandels und Wohnstandort zwischen den Solinger Stadtteilen Grafrath und Wald Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Etymologie 3 Geschichte 4 Wirtschaft 4 1 Stahlwarenfabrik Hammesfahr 4 2 Engels Rauh und Co Gesenkschmiede Walter Gott 4 3 Krups 5 Weblinks 6 QuellenLage und Beschreibung BearbeitenFoche liegt im Stadtteil Wald unmittelbar an der Grenze zu Grafrath Der Wohnplatz befindet sich am oberen Ende der Landesstrasse 85 der Focher Strasse die auf einem kleinen Hohenzug nordlich des Demmeltrather Bachtals verlauft Direkt an der Strasse befinden sich mehrere grosse Einzelhandelsgeschafte sowie vereinzelte freistehende Wohnhauser und ehemalige Fabrikantenvillen Am Nordrand des Ortes befindet sich in den Strassen An der Foche sowie Pina Bausch Strasse eine Wohnsiedlung mit Reihenhausern Nordlich verlauft die zum Radwanderweg ausgebaute ehemalige Eisenbahnstrecke Korkenziehertrasse Dazwischen befindet sich die Kleingartenanlage Solingen Foche Benachbarte Orte sind bzw waren von Nord nach West Nummen Focher Dahl Zentral Obenscheidt Heide Vogelsang Demmeltrath Hahnenhaus Eckstumpf und Apfelbaum Etymologie BearbeitenDer Ortsname steht fur eine dem Wind ausgesetzte Stelle Der Ort befindet sich in einer Hohenlage oberhalb des Demmeltrather Bachtals Windfoche ist auch in anderen Regionen ein haufig vorkommender Ortsname 2 Geschichte BearbeitenIn dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani Blatt Amt Solingen von Erich Philipp Ploennies aus dem Jahr 1715 ist der Ort mit einer Hofstelle verzeichnet und als Foggen benannt Sie lag auf der nordlichen Seite der zwischen Benrath und Grafrath zur Provinzialstrasse ausgebauten Verbindungsstrasse uber Wald Ohligs und Hilden die auch nach der Foche benannt wurde Benrath Focher Provinzialstrasse Foche wurde in den Ortsregistern der Honschaft Ketzberg innerhalb des Amtes Solingen gefuhrt Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als aufd Vochen die Preussische Uraufnahme von 1844 als Voche In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf von 1871 ist der Ort als Foche direkt an der Provinzialstrasse verzeichnet 3 Nach der Grundung der Mairien und spateren Burgermeistereien Anfang des 19 Jahrhunderts gehorte die Ortschaft zur Burgermeisterei Grafrath 1815 16 lebten 24 Einwohner im Ort 1830 lebten im als Weiler bezeichneten aufr Fochen 28 Menschen 4 1832 war Foche weiterhin Teil der Honschaft Ketz Berg innerhalb der Burgermeisterei Grafrath 4 5 Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besass zu dieser Zeit vier Wohnhauser eine Fabrik bzw Muhle und ein landwirtschaftliches Gebaude Zu dieser Zeit lebten 17 Einwohner im Ort allesamt evangelischen Bekenntnisses 5 Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz fuhrt den Ort 1871 mit vier Wohnhausern und 26 Einwohnern auf 6 Im Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland werden 1885 funf Wohnhauser mit 46 Einwohnern angegeben 7 1895 besitzt der Ortsteil 17 Wohnhauser mit 142 Einwohnern 8 1905 werden 33 Wohnhauser und 320 Einwohner angegeben 9 Der Ortsname Foche erlosch als Strassenbezeichnung als die Grafrather Stadtverordneten am 1 Februar 1898 ihrem Teil der ehemaligen Provinzialstrasse den Namen Focher Strasse gaben 10 Spater wurden auch die letzten zu der Hofschaft gehorenden Fachwerkhauser niedergelegt Zu dieser Zeit war die Gegend rund um die Foche bereits zu einem bedeutenden Industriestandort avanciert Abseits stadtischer Bebauung hatten sich im 19 Jahrhundert an der Foche die Unternehmen Rauh Engels und Gottlieb Hammesfahr niedergelassen die dort genugend Platz fur eine mechanisierte Fertigung fanden In diesem Zusammenhang entstanden bis Ende des 19 Jahrhunderts auf dem kurzen Abschnitt der Focher Strasse auf Grafrather Gebiet allein funf Fabrikantenvillen darunter drei der Familie Hammesfahr 1 Mit der Stadtevereinigung zu Gross Solingen im Jahre 1929 wurde Foche ein Ortsteil Solingens Nach dem wirtschaftlichen Niedergang der dort angesiedelten Industrie wurden die letzten Industriebrachen entlang der Focher Strasse bis zum Jahr 2000 abgerissen Das Gelande sollte einer neuen Nutzung als Einzelhandels und Wohnstandort zugefuhrt werden Das ehemalige Engelswerk ein zuletzt ehemals vom Samerei Hersteller Flora Frey genutzter Industriekomplex abseits der Focher Strasse wurde zu Wohnraum umfunktioniert Am 27 Juni 2002 eroffnete auf dem ehemaligen Hammesfahr bzw Krups Gelande ein Lidl Discounter seine Filiale 11 78 Ab Mitte der 2000er Jahre entstand am Nummener Feld eine neue Wohnsiedlung die heute mit der Pina Bausch Strasse bis zur Foche reicht Vier der ehemals funf Fabrikantenvillen aus der Grunderzeit stehen noch heute an der Foche darunter das Wohnhaus von Carl August Rauh an der Focher Strasse 15 die Villa Focher Strasse 20 von Gustav Hammesfahr die Villa Focher Strasse 44 von Fritz Hammesfahr sowie das versteckt liegende Wohnhaus von Ernst Hammesfahr an der Focher Strasse 60 12 92 97 Die Fabrikantenvillen der Krups Eigentumer entstanden an der ehemaligen Grenzstrasse heute Heresbachstrasse westlich der Foche und stehen heute ebenfalls noch 12 132 135 nbsp Focher Strasse 15 nbsp Focher Strasse 20 nbsp Focher Strasse 44Wirtschaft BearbeitenDen Wirtschaftsstandort an der Foche haben in der Vergangenheit verschiedene Unternehmen gepragt Nach dem Niedergang der dort angesiedelten Industrie ist die Foche heute ein bedeutsamer Einzelhandels und Wohnstandort zwischen Wald und Grafrath an dem mehrere Super und Getrankemarkte ein Baumarkt eine Autowerkstatt ein Hotel sowie mehrere Imbisse und Restaurants angesiedelt sind Stahlwarenfabrik Hammesfahr Bearbeiten nbsp Mausoleum Ernst HammesfahrEines der ersten Unternehmen das sich an der Foche ansiedelte um dort auf freier Flache zu expandieren war die Stahlwarenfabrik Gottlieb Hammesfahr Das Unternehmen berief sich auf eine Firmentradition seit 1684 wurde aber erst am 1 Mai 1847 durch Gottlieb Hammesfahr gegrundet 13 Es war seit 1875 an der Foche ansassig das Werk befand sich an der Ecke der heutigen Strassen Nummener Feld Focher Strasse heute Standort des Lidl Supermarktes Lage Es wurde uber die Jahrzehnte kontinuierlich erweitert Ab den 1880er Jahren firmierte das Unternehmen als Gottlieb Hammesfahr amp Cie ab 1935 als Gottlieb Hammesfahr AG Nirosta Werke Produziert wurden von dem Unternehmen alle Arten von Schneidwaren darunter Blankwaffen Bestecke Scheren Taschenmesser und Rasiermesser Als Wortmarke fuhrte es eine Pyramide mit Kreuz Ab den 1920er Jahren wurden unter dem Markennamen Nirosta nicht rostende Stahlwaren auf den Markt gebracht 14 Zu Kriegszeiten stattete das Unternehmen die deutsche Armee mit Blankwaffen aus wahrend des Dritten Reiches wurde auch eine Vielzahl von Waffen fur die SA hergestellt Das Unternehmen hatte zeitweise bis zu 1000 Mitarbeiter 13 Der Betrieb des Unternehmens wurde jedoch im Jahre 1969 eingestellt 13 Eines der wenigen bis heute erhaltenen Relikte des Unternehmens ist das Mausoleum von Ernst Hammesfahr in der Kleingartenanlage an der Foche Die Familiengruft wurde fur den Sohn des Firmengrunders nach dessen Tod im Jahre 1920 errichtet der Leichnam allerdings spater auf einen Friedhof umgebettet Die denkmalwerte Bausubstanz ist jedoch seit Jahrzehnten dem Verfall preisgegeben 15 Engels Rauh und Co Gesenkschmiede Walter Gott Bearbeiten Das Unternehmen Engels Rauh und Co entstand im Mai 1929 durch den Zusammenschluss mehrerer Hersteller von Rohartikeln fur die Remscheider Werkzeug und Thuringer Messwerkzeugindustrie 16 Vorlaufer war das an der Foche gegrundete Stanz und Metallwerk F W Rauh sowie das von Carl Wilhelm Engels gegrundete Engelswerk das ebenfalls an der Foche lag Die ehemaligen Fabrikgebaude des Engelswerks sind heute noch vorhanden es handelt sich um die zu Wohnraum umfunktionierten Gebaude an der Rosenzweigstrasse Lage 12 92 97Das fusionierte Unternehmen Engels Rauh und Co unterhielt den Standort seiner Gesenkschmiede gegenuber dem Hammesfahr Werk heute Standort von Bauhaus und Edeka Lage Die Fabrik wurde im Jahre 1931 durch Walter Gott gepachtet der sie 1938 schliesslich kaufte Ab 1 Januar 1943 firmierte das Unternehmen als Gesenkschmiede Walter Gott 16 Neben dem Werk an der Foche wurde ein weiteres Werk an der Schaberger Strasse in Krahenhohe betrieben Insgesamt wurden bis zu 580 Mitarbeiter an beiden Standorten beschaftigt Die renommierte Gesenkschmiede fiel im Jahre 1973 als eines der ersten Solinger Unternehmen der wirtschaftlichen Rezession zum Opfer und musste schliessen 11 49 Krups Bearbeiten nbsp Eurolager der Firma Krups am Nummener Feld Hauptartikel KrupsDas 1846 als Waagenhersteller gegrundete Unternehmen Krups ubernahm im Jahre 1970 die Fabrik von Gottlieb Hammesfahr an der Foche um zu expandieren Krups war durch die Produktion von Haushaltsgeraten und Kaffeemaschinen in der Nachkriegszeit zu einem der grossten Solinger Unternehmen avanciert Nach der Insolvenz der Gesenkschmiede Walter Gott ubernahm Krups auch Teile dieser Fabrik fur die eigene Produktion Aufgrund eines erheblichen Investitionsstaus der uberalterten Werke wurde der Standort Foche schliesslich im Jahre 1993 aufgegeben Die Produktion wurde zum Teil in ein neues Eurolager im benachbarten Nummener Feld und zum grossten Teil in Moulinex Werke nach Frankreich verlagert Bis zum Jahr 2000 wurden samtliche alten Fabrikhallen abgerissen und das Gelande neu bebaut Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Solingen Foche Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten a b Marco Kieser Focher Strasse 44 Gutachten zum Denkmalwert PDF Nicht mehr online verfugbar 14 April 2010 archiviert vom Original am 18 Mai 2016 abgerufen am 18 Mai 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www2 solingen de Hans Brangs Erklarungen und Erlauterungen zu den Flur Orts Hof und Strassennamen in der Stadt Solingen Solingen 1936 Topographische Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf Entworfen und ausgefuhrt nach den Katastral Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl Regierungssekretar W Werner Hrsg von dem kgl Regierungssekretar F W Grube 4 rev Auflage Verlag von A Bagel in Wesel 1859 Ddf 17 Dez 1870 J Emmerich Landbaumeister Nach den ministeriellen Abanderungen berichtigt Ddf d 1 Sept 1871 Bruns a b Friedrich von Restorff Topographisch Statistische Beschreibung der Koniglich Preussischen Rheinprovinzen Nicolaische Buchhandlung Berlin Stettin 1830 Digitalisat a b Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf 1836 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau In Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Band XI 1874 ZDB ID 1467523 7 Digitalisat Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau In Konigliches statistisches Bureau Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII 1888 ZDB ID 1046036 6 Digitalisat Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau In Konigliches statistisches Bureau Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII 1897 ZDB ID 1046036 6 Gemeindelexikon fur die Rheinprovinz Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglich Preussischen Statistischen Landesamte In Konigliches Preussisches Statistisches Landesamt Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Heft XII 1909 ZDB ID 1046036 6 Focher Strasse Vom Industriezentrum zur Verkehrsader In Solinger Tageblatt 27 September 2014 a b Ralf Rogge Armin Schulte Kerstin Warncke Solingen Grossstadtjahre 1929 2004 Wartberg Verlag 2004 ISBN 3 8313 1459 4 a b c Johannes Fahmuller Ralf Rogge Marco Kieser Villen in Solingen Burgerliche Wohnhauser zwischen 1860 und 1950 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2009 ISBN 978 3 88462 292 6 a b c Solinger Tageblatt vom 13 Mai 2006 Gottlieb Hammesfahr Solingen Foche Abgerufen am 11 Oktober 2021 RP ONLINE Solingen Grabkapelle vor Verfall retten 21 Februar 2010 abgerufen am 13 April 2023 a b Fi 8 Walter Gott Gesenkschmiede und Werkzeugfabrik Focher und Schaberger Strasse Deutsche Digitale Bibliothek Abgerufen am 11 Oktober 2021 Hofschaften und Wohnplatze in der ehemaligen Burgermeisterei und Stadt Grafrath Altenfeld Apfelbaum Aue Bandesmuhle Bergerbruhl Bimerich Blumental Busch Buscher Feld Dritter Kotten Dyck Eckstumpf Egidius Klusen Ehren Flockertsberg Flockertsholz Foche Focher Dahl Freudenberg Friedenstal Grunewald Grund Heide Heider Hof Ketzberg Kohlfurther Eickholz Kulf Laiken Muhlenbusch Neuenhaus Neuenkulle Nummen Obenflachsberg Oben zum Holz Paashaus Piepersberg Rauenhaus Rathland Ringelshauschen Schafenhaus Schieten Schlagbaum Scheiderirlen Schonhof 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