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Landwehr ist ein Ortsteil im Sudwesten der bergischen Grossstadt Solingen Die durch Landwehr verlaufende Bundesstrasse 229 bildet die Stadtgrenze zu Langenfeld Wiescheid so dass es auch eine Langenfelder Seite des Ortes gibt siehe dazu Landwehr Langenfeld LandwehrStadt SolingenKoordinaten 51 8 N 7 0 O 51 131888888889 6 9977777777778 88 Koordinaten 51 7 55 N 6 59 52 OHohe etwa 88 m u NHNPostleitzahl 42697Vorwahl 0212Landwehr Solingen Lage von Landwehr in Solingen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Etymologie 3 Geschichte 4 Haltepunkt Solingen Landwehr 5 Weblinks 6 QuellenLage BearbeitenDer Ortsteil Landwehr befindet sich im aussersten Sudwesten des Solinger Stadtgebietes etwa im Bereich der Strassenkreuzung der Bonner Strasse mit der Landwehrstrasse in Hohe der Eisenbahnbrucke Die Bahnstrecke trennt den Ort in zwei Halften Sudlich liegt neben Gravenberg der Langenfelder Wenzelnberg der als verbliebener Teil der Leichlinger Sandberge die hochste Erhebung der Stadt bildet Auf Solinger Seite befinden sich Holzkamp Rupelrath sowie die Kapelle St Reinoldi Ostlich liegen Gosse Birkendahl und Brand nordostlich den Landwehrberg hinauf liegt der Stadtteil Aufderhohe mit der Ortslage Landwehrhohe Im Norden befinden sich Hoher Heide Kesselsweiher und Tranke Auf Langenfelder Seite im Westen befinden sich die heute in den geschlossenen Wohngebieten Wiescheids aufgegangenen Orte Burbach Kirschbaum und Feldhausen Etymologie BearbeitenLandwehren sind fruhe Grenzbefestigungen beispielsweise in Form von aufgeschutteten Erdwallen 1 Eine im Mittelalter entstandene Landwehr von der grossen Wallburg bei Hilden uber die spatere Ortschaft Landwehr war bis in die erste Halfte des 20 Jahrhunderts noch an einem Feldweg zwischen Ohligs und Richrath erkennbar Im anfanglichen Verlauf bestand sie als einziger Wall spater als Hauptwall mit zwei kleineren und niedrigeren Seitenwallen 2 Geschichte BearbeitenLandwehr entstand im 18 Jahrhundert an der Abzweigung der zwischen 1752 und 1754 ausgebauten Rheinwege von Hitdorf nach Solingen bzw nach Wald die die beiden Stadte als Wirtschaftszentren besser an die Rheinschiene anbinden sollten Der sogenannte alte Rheinweg fuhrte von Hitdorf uber Landwehr Brosshaus und Weyer nach Wald Nachdem dieser Weg 1817 1818 am Grafrather Central Anschluss an die Werdensche Kohlenstrasse erhalten hatte wurde er auf dem Abschnitt von Benrath uber Hilden Brosshaus Weyer Wald und Foche zur Benrath Focher Staatsstrasse Der Abschnitt zwischen Brosshaus und Landwehr wurde zur Landwehr Brosshauser Strasse die ebenfalls zur Staatsstrasse wurde die heutige Bonner Strasse 3 31 Der neue Rheinweg oder die neue Rheinstrasse auch Sohlinger Kohl und Rheinweg genannt 4 1 kam ebenfalls von Hitdorf und zweigte dann bei Landwehr uber Aufderhohe und Hohscheid nach Solingen ab Er wurde im 19 Jahrhundert Teil der Provinzialstrasse Elberfeld Hitdorf und nach dem Zweiten Weltkrieg zur heutigen Bundesstrasse 229 Im Jahre 1715 ist der Ort in der Karte Topographia Ducatus Montani Blatt Amt Solingen von Erich Philipp Ploennies noch nicht verzeichnet Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Landwerth benannt Die Preussische Uraufnahme von 1844 verzeichnet den Ort als Landwehr der sich inzwischen auf beide Seiten der Strasse ausgedehnt hatte In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf von 1871 ist der Ort ebenfalls als Landwehr bezeichnet 5 Nach dem Bau der Bahnstrecke siehe Haltepunkt Solingen Landwehr entwickelte sich die Bebauung auf Solinger Seite ostlich des Bahndammes hin in Richtung des Landwehrbergs Nach Grundung der Mairien und spateren Burgermeistereien Anfang des 19 Jahrhunderts gehorte der ostlich gelegene Teil zur Burgermeisterei Hohscheid der westliche Teil zur Burgermeisterei Richrath dort zur Honschaft Windscheid Wahrend der Richrather Teil bereits Anfang des 19 Jahrhunderts bevolkerungsstatistisch in Erscheinung trat wird im Hohscheider Teilort erst ab Mitte des 19 Jahrhunderts aufgelistet Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz fuhrt den kleineren Solinger Teil von Landwehr 1871 mit funf Wohnhauser und 41 Einwohnern auf 6 Im Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland von 1888 werden fur das Solinger Langwehr sechs Wohnhauser mit 36 Einwohnern angegeben 7 1895 besitzt der Solinger Teil funf Wohnhauser mit 50 Einwohnern und gehorte zum ev Kirchspiel Rupelrath 1905 zahlt der Solinger Teil sechs Wohnhauser mit 68 Einwohnern 8 9 Landwehr bildete fur die Bahnen im unteren Kreis Solingen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts einen bedeutsamen Kreuzungspunkt fur die Strassenbahn im Uberlandverkehr Am 28 September 1911 wurde die 7 3 Kilometer lange Strecke von Immigrath uber Landwehr nach Ohligs eroffnet am 21 Marz 1913 folgte die 5 3 Kilometer lange Strecke von Landwehr nach Hohscheid Nach Ende des Zweiten Weltkriegs am 31 Januar 1954 wurde erst der Betrieb der Strecke nach Hohscheid am 30 Juni 1955 dann auch der Betrieb der Strecke nach Ohligs eingestellt und durch Autobusverbindungen ersetzt Mit der Stadtevereinigung zu Gross Solingen im Jahre 1929 wurde der Hohscheider Teil Landwehrs ein Ortsteil Solingens Der Richrather Teil wurde 1910 in die neu geschaffene Gemeinde Richrath Reusrath integriert die seit 1936 Langenfeld Rheinland heisst Die Stadtgrenze zwischen Solingen und Langenfeld bildet der Mittelstreifen der heutigen Bundesstrasse 229 die auf Solinger Seite den Namen Landwehr und auf Langenfelder Seite den Namen Elberfelder Strasse tragt Im Jahre 1936 erhielt Solingen bei Landwehr auf Langenfelder Stadtgebiet einen Anschluss an das Reichsautobahnnetz die heutige Anschlussstelle Solingen an der Autobahn 3 4 1 Im Solinger Ortsteil Landwehr dominieren heute Industrie und Gewerbebauten das Bild der Ort gehort inzwischen postalisch zu Ohligs Auch die Strassenmeisterei Solingen ist in Landwehr ansassig Haltepunkt Solingen Landwehr BearbeitenBei Landwehr wurde durch die Bergisch Markische Eisenbahn Gesellschaft zwischen 1864 und 1867 die Bahnstrecke Gruiten Koln Deutz trassiert Der erste Teilabschnitt der neuen Bahnstrecke von Gruiten bis Opladen konnte am 25 September 1867 dem Verkehr ubergeben werden 10 113 Bei Landwehr wurde die Bahnstrecke uber einem kleinen Damm gefuhrt die Strasse nach Solingen wurde durch eine Brucke uberspannt Die Stadt Hohscheid bemuhte sich seit der Eroffnung der Bahnstrecke um die Einrichtung eines Bahn Haltepunktes in Landwehr um einen Anschluss an das Eisenbahnnetz zu erhalten 1894 schliesslich wurde der Haltepunkt 4 1 unmittelbar an der Stadtgrenze zwischen Hohscheid und Richrath gelegen eroffnet Die Lage der zu dem Haltepunkt gelegenen Anlagen die sich auf beide Stadte verteilten fuhrte spater zu Streitigkeiten zwischen beiden Gemeinden So forderte die Langenfelder Seite beispielsweise erfolglos die Umbenennung des Haltepunktes in Langenfeld Landwehr 11 Die Stadt Hohscheid wunschte sich ebenfalls die Einrichtung eines Guterbahnhofes an der Stelle des Personenhaltepunktes Dazu kam es jedoch nicht mehr der Haltepunkt wurde 1962 stillgelegt 4 1Seit den 2010er Jahren bestehen Planungen zu einer moglichen Umwandlung der Regionalbahn 48 in eine S Bahn dafur musste allerdings die Bahnstrecke dreigleisig ausgebaut werden In diesem Zusammenhang fordert die Solinger Politik die Wiedereinrichtung eines Haltepunktes in Landwehr damit der wachsende Stadtteil Aufderhohe einen Anschluss an das Eisenbahnnetz erhalte Eine Machbarkeitsstudie soll bis Ende 2021 alle zur Realisierung notigen Fragen klaren 12 Weblinks BearbeitenMarina Alice Mutz Landwehr In Zeitspurensuche Quellen Bearbeiten Hans Brangs Erklarungen und Erlauterungen zu den Flur Orts Hof und Strassennamen in der Stadt Solingen Solingen 1936 Max Schmidt Hohscheid Geschichtliche Wanderungen durch Solingen Stadt und Land 1922 zitiert nach Marina Alice Mutz Hohscheid Solingen in Zeitspurensuche de abgerufen am 4 Dezember 2020 Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Band 3 Aus der Zeit von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Braun Duisburg 1975 ISBN 3 87096 126 0 a b c d Reinhold Kaiser Rheinischer Stadteatlas Lfg VIII Nr 45 Hohscheid Rheinland Verlag Koln 1985 ISBN 3 7927 0830 2 Topographische Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf Entworfen und ausgefuhrt nach den Katastral Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl Regierungssekretar W Werner Hrsg von dem kgl Regierungssekretar F W Grube 4 rev Auflage Verlag von A Bagel in Wesel 1859 Ddf 17 Dez 1870 J Emmerich Landbaumeister Nach den ministeriellen Abanderungen berichtigt Ddf d 1 Sept 1871 Bruns Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau 1873 ZDB ID 1046038 X Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau In Konigliches statistisches Bureau Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII 1888 ZDB ID 1046036 6 Digitalisat Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau In Konigliches statistisches Bureau Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII 1897 ZDB ID 1046036 6 Gemeindelexikon fur die Rheinprovinz Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglich Preussischen Statistischen Landesamte In Konigliches Preussisches Statistisches Landesamt Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Heft XII 1909 ZDB ID 1046036 6 Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Band 3 Aus der Zeit von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Braun Duisburg 1975 ISBN 3 87096 126 0 Marina Alice Mutz Landwehr In Zeitspurensuche Abgerufen am 4 Dezember 2020 Solinger Tageblatt Bahnhalt Landwehr wird gepruft 19 Dezember 2020Hofschaften und Wohnplatze in der ehemaligen Burgermeisterei und Stadt Hohscheid Aufderhohe Bauermannskulle Bellenhauschen Bergerstrasse Bernskotten Birkendahl Bodlenberg Bockersberg Brachen Brand Breitestrasse Brucke Burbach Caspersfeld Cronenmuhle Delle Eickenberg Eintracht Enderskotten Erf Erferstrasse Ernenkotten Evertsaue Feldstrasse Friedrichsaue Friedrichshohe Friedrichstal Geilenberg Gillich Gillicher Dahl Gosse Greuel Grunental Haalsiepen Haasenmuhle Schloss Hackhausen Hackhauser Hof Heide Henkelskotten Hensberg Hingenberg Hintenmeiswinkel Hofchen Hoher Heide Hohmannsberg Hohscheider Hof Hohscheiderplatz Hoffnung Holzhof Holzkamp Horn Hossenhaus Hutte Irler Hof Jakobshauschen Johanntgesbruch Jammertal Josefstal Kapelle St Reinoldi Kesselsweiher Kirschheide Klaubergskotten Kohlsberg Kotten Kotter Hammer Kotterheidberg Kottermuhle Krudersheide Kulle Lache Landwehr Landwehrhohe Linde Lindenhof Lindenstrasse Lohdorf Michelshauschen Mittelhohscheid Mittelfurkelt Mittelkatternberg Mittelpilghausen Montanushof Nacken Nacker Kullenberg Nester Kotten Neuenhaus Neuenhauser Kotten Neuenhof Neuenkamp Nohrenhaus Nohrenkotten Nussbaum Obenfurkelt Obenhohscheid Obenkatternberg Obenpilghausen Obenruden Obenweeg Obenwiddert Oelmuhle Parkstrasse Pilghauser Kotten Platzhof Platzhofermuhle Pereskotten Rolscheid Rupelrath Schaafenkotten Schaafenmuhle Schaafenmuhlerkotten Schallbruchsmuhle Schirpenberg Schirpenbruch Schlagbaum Siepen Steigerhauschen Steinendorf Strassen Strupsmuhle Stubchen Teschenhohe Tranke Untenfurkelt Untenhohscheid Untenkatternberg Untenpilghausen Untenruden Untenwiddert Vockert Vormeiswinkel Wachssack Weyerberg Weegerberg Weegerstrasse Weinsberg Wippe Wipperaue Wipperbanden Wustenhof Wusthofskotten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landwehr Solingen amp oldid 217206949