www.wikidata.de-de.nina.az
Max Julius Friedrich Brauer 3 September 1887 in Altona Ottensen 2 Februar 1973 in Hamburg war ein deutscher Politiker Nach ersten Erfahrungen in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung wurde er im Zuge der Novemberrevolution 1918 Mitglied des Magistrats von Altona 1924 stieg er zum Oberburgermeister von Altona auf und war in dieser Funktion einer der wenigen sozialdemokratischen Amtsinhaber in der Weimarer Republik Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten floh Brauer aus Deutschland und verbrachte die folgenden Jahre im Exil 1946 kehrte er nach Deutschland zuruck und wurde zum ersten frei gewahlten Ersten Burgermeister Hamburgs nach dem Zweiten Weltkrieg Dieses Amt ubte er mit einer Unterbrechung von Ende 1953 bis Ende 1957 bis 1960 aus Max Brauer als Altonaer Oberburgermeister 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Im Kaiserreich 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Engagement in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung 2 Die Jahre der Weimarer Republik 2 1 Magistratsmitglied und Zweiter Burgermeister 2 2 Oberburgermeister Altonas 3 Im Exil 3 1 Flucht bis nach Paris 3 2 Verwaltungsfachmann in China 3 3 Wieder in Frankreich 3 4 Zehn Jahre USA 4 Politik in Hamburg 4 1 Ruckkehr nach Deutschland 4 2 Erster Burgermeister von 1946 bis 1953 4 3 Erzwungene Pause 4 4 Erster Burgermeister von 1957 bis 1960 4 5 Spate Jahre 5 Rezeption 5 1 Gedenken 5 2 Forschung 6 Anhang 6 1 Schriften von Max Brauer 6 2 Quellen 6 3 Literatur zu Max Brauer 6 4 Weiterfuhrende Uberblicksdarstellungen 6 5 Weblinks 6 6 EinzelnachweiseIm Kaiserreich BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten nbsp Kinder von Glasarbeitern im Hintergrund Werkswohnungen der Glasfabrik C E GatckeMax Brauer kam 1887 als Sohn von Wilhelm und Margarethe Brauer geborene Kunitz in Ottensen zur Welt Er wuchs als achtes von 13 Kindern in armlichen Verhaltnissen auf Die Familie bewohnte eine Werkswohnung der Glasfabrik C E Gatcke bei der Wilhelm Brauer als Glasblaser angestellt war Ottensen war ein Ort im rapiden Umbruch Industrialisierung und Urbanisierung pragten das Zusammenleben der Menschen Ferner war Altona zu dem Ottensen seit der Eingemeindung 1889 zahlte ahnlich wie Hamburg ein Zentrum der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung August Bebel adelte die Hansestadt 1875 mit der Bemerkung sie habe als Hauptstadt des Sozialismus zu gelten das lokale Parteiblatt in der preussischen Nachbarstadt erganzte im Folgejahr Altona sei das Bollwerk der Sozialisten im Norden 1 Max Brauer bekannte sich stets zu seiner Herkunft So betonte er 1924 offentlich Ich bin in Altona geboren Altona ist meine Vaterstadt Als Arbeiterkind bin ich hier gross geworden durch die Volksschule bin ich gegangen um selbst Arbeiter zu werden Die widrigen sozialen Verhaltnisse der unteren Volksschichten habe ich am eigenen Leibe kennen gelernt Arbeitslosigkeit Wohnungselend alles was die breiten Schichten unserer Bevolkerung bedruckt ist mir bekannt Ich habe wie viele junge Arbeiter gehungert und gedurstet nach Bildung und Wissen 2 Wahrend der Vater Brauers die Beziehungen von Arbeitern und Unternehmern im Grundsatz als gegeben hinnahm war die Mutter offen fur sozialdemokratische Gedanken Sie brachte ihrem Sohn die Maxime der Arbeiterbewegung nahe wonach der Mensch acht Stunden arbeiten acht Stunden ruhen und sich acht Stunden bilden solle Max Brauers jungste Schwester berichtete spater er sei uberaus wissbegierig gewesen in fast jeder freien Minute habe er gelesen 3 Engagement in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung Bearbeiten nbsp In der Glasfabrik C E Gatcke arbeitete sein Vater Max Brauer erlernte hier das Glasblaser Handwerk Dem Willen seines Vaters folgend beendete Brauer mit 14 Jahren die Volksschule und erlernte ebenfalls bei C E Gatcke das Glasblaser Handwerk Seine Lehre schloss er in Westerhusen bei Magdeburg ab wohin seine Familie verzogen war Als Glasblaser arbeitete Brauer jedoch nicht lange denn nachdem er zu einem Streik aufgerufen hatte stand er auf uberregionalen schwarzen Listen der Glasfabrikanten Schon vorher hatte er sich aktiv in der Arbeiterbewegung betatigt Seit dem 24 Juli 1904 war er Mitglied der Gewerkschaft Centralverein der Glasarbeiter und Glasarbeiterinnen Ein Jahr spater grundete er noch keine 18 Jahre alt in Damgarten dort lebte seine Familie mittlerweile die Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD Sie hatte nach kurzer Zeit etwa 30 Mitglieder 4 Von der Ausubung seines Lehrberufes ausgeschlossen arbeitete Brauer in den folgenden Jahren als Bau und Fabrikarbeiter Zugleich betatigte er sich weiterhin als Funktionar der Glasarbeiter Gewerkschaft und der Partei Zuruck in Ottensen fand er 1909 im ortlichen Konsum Bau und Sparverein eine Anstellung Dort stieg er zum Betriebsleiter auf 1911 wurde er in den Vorstand der SPD Ortsgruppe Ottensen gewahlt In allen ihren drei Saulen Partei Gewerkschaften Genossenschaften lernte Brauer somit Arbeiterbewegung von der Pike auf 5 Zur praktischen Arbeit kam sein Wille sich mit wichtigen Schriften des Marxismus fortzubilden er las Marx Engels Kautsky und Bernstein Auch die Werke der klassischen deutschen Literatur um Goethe und Schiller eignete er sich an Von den zeitgenossischen Autoren galt seine besondere Hochachtung Gerhart Hauptmann Seine Wertschatzung von Bildung brachte Brauer auf dem SPD Bezirksparteitag von 1912 in Kiel zum Ausdruck Vor den Delegierten erklarte er Bildungsarbeit mit Jugendlichen sei wichtiger als politische Kampagnen nbsp 1916 Militarinspektoren kontrollieren die Fleischproduktion im Schlachthof der Genossenschaft Produktion in Hamburg Hamm Im August 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Brauer eingezogen Nachdem er an der Hand einen Durchschuss erlitten hatte schied er im Herbst 1915 aus dem Militardienst aus und arbeitete von da an in der Leitung der Schlachtereiabteilung 6 des Konsum Bau und Sparvereins Produktion 7 Die Produktion wurde in den Kriegsjahren ein wichtiger Lieferant des Heeres 1916 heiratete Brauer Erna Pehmoller Tochter eines hauptamtlichen Funktionars der Tabakarbeiter Mit ihr hatte Brauer eine Tochter und zwei Sohne von denen einer als Kleinkind verstarb 1916 gelang ihm als SPD Kandidat der Einzug in die Stadtverordnetenversammlung von Altona In der ersten Phase seiner kommunalpolitischen Arbeit engagierte Brauer sich vor allem in der Frage der Versorgung der Bevolkerung die in den Kriegsjahren zu einem immer drangenderen Problem wurde 8 Die Jahre der Weimarer Republik BearbeitenMagistratsmitglied und Zweiter Burgermeister Bearbeiten Wie in Hamburg war auch in Altona die Novemberrevolution gepragt vom gemassigten Auftreten der Mehrheitssozialdemokratie MSPD Die Unabhangige Sozialdemokratische Partei Deutschlands USPD hatte hier nur anfangs Einfluss die sich gerade erst formierende Kommunistische Partei Deutschlands KPD trat kaum in Erscheinung Am 11 November 1918 ruckte Brauer mit drei anderen Sozialdemokraten in den elf spater zwolfkopfigen Magistrat der Stadt ein Die Verwaltung arbeitete in Altona weiter auch blieb Oberburgermeister Bernhard Schnackenburg im Amt Die Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung vom 2 Marz 1919 brachten der MSPD die absolute Mehrheit der Stimmen 54 Prozent Sie ubernahm jedoch nicht die alleinige Regierungsverantwortung sondern ging ein Bundnis mit den kompromissorientierten Kraften des Burgertums ein die gut ein Funftel der Wahler ausmachten und in der Deutschen Demokratischen Partei DDP organisiert waren Als im Spatsommer 1919 die Wahl des Zweiten Burgermeisters von Altona anstand entschied Brauer die Abstimmung fur sich In diesem Amt war er fur die Lebensmittelversorgung zustandig Ferner hatte er die kommunalen Versorgungsbetriebe Gas Wasser Strom zu koordinieren Auch die Demobilisierung fiel in seinen Aufgabenkreis Seit 1920 besorgte er zudem die Obliegenheiten des Stadtkammerers und wurde damit der entscheidende Mann in Haushaltsangelegenheiten Brauer reprasentierte Altona in mehrfacher Weise Zum einen war Schnackenburg haufig abwesend sodass Brauer zum ersten Ansprechpartner vor Ort wurde Zum anderen war er Altonas Vertreter im schleswig holsteinischen Provinzialausschuss und im von Konrad Adenauer geleiteten preussischen Staatsrat Brauer war ein dezidierter Republikaner Auf den Kapp Putsch im Marz 1920 reagierte er ohne Zogern Schnackenburg war nicht in Altona anwesend Brauer rief als sein Stellvertreter sofort zum Generalstreik gegen die Putschisten auf Die ortlichen Gewerkschaften eigentlich fur Streikfragen zustandig reagierten mit einem solchen Appell erst drei Stunden spater Der Zweite Burgermeister liess das von den Putschisten besetzte Altonaer Rathaus von republiktreuen Verbanden umzingeln und erzwang so den Abzug der republikfeindlichen Einheiten In den Jahren bis 1924 bewahrte sich Max Brauer vor allem als Krisenmanager angesichts der Hyperinflation Auf seinen Entschluss hin waren in Altona neben dem ublichen Notgeld auch Viertel Dollar Noten im Umlauf Sie sollten Geldwertstabilitat in Zeiten der grassierenden Geldentwertung sicherstellen Gedeckt wurden diese Noten durch Feingold Die Stadt burgte mit ihrem Grundbesitz fur die Konvertibilitat Brauer setzte sich mit dieser Idee gegen skeptische Stimmen aus Hamburg durch die vor diesem Verfahren eindringlich warnten Uberdies erhielten die Bediensteten der Stadt ihren Lohn in Gasmarken ausgezahlt mit denen die in vielen Wohnungen installierten Gasautomaten betrieben wurden 9 Oberburgermeister Altonas Bearbeiten Nach dem plotzlichen Tod Schnackenburgs 1924 folgte ihm Max Brauer im Amt des Oberburgermeisters nach Bei der Magistratswahl erhielt er eine ausreichend grosse Mehrheit Allerdings gab es in konservativen und nationalen Kreisen des Burgertums massive Widerstande gegen einen Sozialdemokraten im Oberburgermeisteramt Diese Widerstande waren nicht auf das rechtsradikale Lager beschrankt sondern wurden von wichtigen Honoratioren Altonas mitgetragen Dies zeigte die fragile Verbindung von SPD und Burgertum In den Stadtverordnetenwahlen von Anfang 1924 busste die SPD erheblich an Stimmen ein Ihr Anteil fiel von 54 auf 33 Prozent Die DDP kam nur noch auf 9 Prozent Am rechten und linken Rand des politischen Spektrums war dagegen eine obstruktionswillige Opposition herangewachsen der nun der Einzug in das Kommunalparlament gelang 10 Dem Macht und Gestaltungswillen Brauers waren dadurch kaum Fesseln anzulegen Er war einer der wenigen sozialdemokratischen Grossstadtregenten in der Weimarer Republik 11 und nutzte die starke Stellung des Oberburgermeisteramtes welche die preussische Gemeindeordnung vorsah In den Jahren bis zur Weltwirtschaftskrise verfolgte Brauer ein weit gespanntes Programm der ausseren und inneren Stadtentwicklung Im Unterschied zu seinem Vorganger glaubte der neue Oberburgermeister an eine eigenstandige Zukunftsperspektive Altonas Die ausserliche Entwicklung wurde in den erheblichen Gebietserweiterungen deutlich Zum Teil gegen den starken Widerstand lokaler Honoratioren wurden 1927 mit dem Gross Altona Gesetz eine Reihe von umliegenden Elbdorfern und Geestgemeinden eingemeindet Unterstutzung erhielt Altona in dieser Frage von der preussischen Landesregierung unter dem Sozialdemokraten Otto Braun Zur ausserlichen Entwicklung der Stadt trug ferner bei dass Preussen und Hamburg einen Vertrag uber eine Hafengemeinschaft schlossen Diese Ubereinkunft loste das Problem des fur die lokale Wirtschaft zu klein gewordenen Altonaer Elbhafens Die Kooperation diente nicht nur der Hafenentwicklung sondern sollte den gesamten Niederelberaum entwickeln Weitere Ebenen dieser Zusammenarbeit waren die gemeinsame Verkehrswegeplanung und Projekte des offentlichen Nahverkehrs Die Grundung der Verkehrs Aktiengesellschaft Altona VAGA sorgte durch ein gut vernetztes System von Buslinien fur eine verbesserte Mobilitat im gewachsenen Raum Altona Auch Kooperationen mit der Hamburger Hochbahn AG HHA gelangen Es kam jedoch nicht zur Bildung einer Tarifgemeinschaft von VAGA und HHA die Mobilitat zwischen Hamburg und Altona blieb eingeschrankt 12 Brauer fuhrte zugleich Regie bei der inneren Entwicklung der Stadt Hier setzte er zusammen mit dem Architekten und Stadtplaner Gustav Oelsner mit dem ihn eine personliche Freundschaft verband stadtebauliche Akzente Der Leitgedanke war die Entlastung der Innenstadt durch den Bau von Arbeitersiedlungen in den landlichen Randgebieten die uber den offentlichen Nahverkehr mit dem Stadtkern zu verbinden waren Die Stadt Altona wurde durch die Wohnungsbauprogramme zum grossten Auftraggeber im Bausektor Insbesondere die Siedlungs Aktiengesellschaft Altona SAGA sie war 1922 wesentlich auf Brauers Initiative hin gegrundet worden betatigte sich hier gefolgt von genossenschaftlichen und gewerkschaftlichen Unternehmen 13 nbsp Arbeitnachweis Gebaude der Stadt Altona heute Bundesagentur fur Arbeit an der Kieler Strasse Der markante Rasterbau mit der tragenden Betonkonstruktion galt als baulicher Ausdruck der angestrebten rationalen Verwaltungsorganisation Die Funktionalitat des Baus sollte insbesondere durch die mittlerweile zugemauerten separaten Eingange fur die verschiedenen Berufsgruppen zum Ausdruck kommen Stilistisch folgte Oelsner dabei den Ideen des Neuen Bauens die heute als pragend fur die Architektur der 1920er Jahre gelten Neue Schulen wurden nach diesen Formprinzipien gestaltet ebenso wie das neue Arbeitsamt an der Kieler Strasse Als wichtigstes Werk Oelsners galt das 1929 eroffnete Haus der Jugend das mit der Stadthalle heute Altonaer Theater und der Berufsschule zu einem kulturellen Zentrum zusammenwachsen sollte In den eingemeindeten Elbvororten liess Brauer die Stadt grosse Flachen ankaufen oder pachten auf denen dann ein Grungurtel aus mehreren offentlichen Parks angelegt wurde etwa der Hirschpark und der Jenischpark Zu den kommunalen Grossbauten gehorte auch das Altonaer Stadion am Volkspark dem Vorlaufer des Volksparkstadions Bei seiner Eroffnung durch Brauer im September 1925 fasste es 40 000 Zuschauer 14 Gleichzeitig wurde auch der Personalbestand der Stadtverwaltung deutlich ausgebaut Kulturpolitisch war Brauer bestrebt breiten Bevolkerungsschichten den Zugang zu Bildung und Kultur zu ermoglichen wobei ihn sein Freund und Parteigenosse August Kirch als fachlich zustandiger Senator aktiv unterstutzte Vor diesem Hintergrund waren die Erweiterungen des Stadtarchivs der Bucherei und der Museen zu verstehen aber auch die Forderung des Kunst und Theaterlebens 15 Die Grundung einer technischen Universitat die Brauer 1928 forderte kam allerdings nicht zustande 16 Die mittleren Jahre der Weimarer Republik 1924 1929 sahen Max Brauer auf einem ersten Hohepunkt seiner Macht Der ausgepragte Gestaltungswille des Oberburgermeisters der in Altona wie ein Barockfurst und Volkstribun zugleich agierte 17 fiel auch hoheren Orts auf Zeitweilig wurde er als kommender Innenminister der preussischen Landesregierung und als Oberburgermeister Berlins gehandelt 18 All diese stadtebaulichen und kommunalpolitischen Massnahmen finanzierte Brauer durch Steuern unter anderem durch eine Hauszinssteuer 19 sowie uber Kredite Der Dawes Plan von 1924 hatte den auslandischen Kreditmarkt auch fur die deutschen Kommunen erschlossen und die im internationalen Vergleich hohen deutschen Zinssatze fuhrten dazu dass amerikanische britische aber auch schwedische Banken ihr Geld gern nach Deutschland liehen 20 In der dadurch ausgelosten Hochkonjunktur den sogenannten Goldenen Zwanziger Jahren von 1924 bis 1929 waren diese Kredite auch gut zu bedienen Brauer betrieb diese Verschuldungspolitik bewusst Er betonte nicht nur die gegenwartige Generation durfe zur Finanzierung der stadtischen Vorhaben belastet werden auch die kommende Generation werde von diesen Projekten profitieren und musse darum in die Finanzierung eingebunden werden Mit Beginn der Weltwirtschaftskrise die sich 1930 bemerkbar machte war Altona durch diese Finanzpolitik eine der am hochsten verschuldeten Stadte in Preussen Zugleich wurde die Stadtkasse durch die wachsende Arbeitslosigkeit strapaziert die sich in stark anwachsenden Fursorgeaufwendungen niederschlug Diese Friktionen sinkende Steuereinnahmen aufgrund der nachlassenden Konjunktur hoher Schuldenstand und ein wachsender Anteil an Fursorge Leistungen am Stadthaushalt bildeten den finanziellen Hintergrund fur die einsetzende politische Radikalisierung Die Stellung des Altonaer Magistrats war davon nicht direkt beruhrt da in den Krisenjahren nach 1929 keine entsprechenden lokalen Wahlen stattfanden KPD und NSDAP stellten die Legitimitat der lokalen Politik dennoch massiv in Frage denn in den Wahlen auf Reichsebene zeigte sich ein erheblicher Zulauf fur die radikale Linke sowie ein rasantes Wachstum der extremen Rechten 21 Auch in Altona entwickelte sich die politische Auseinandersetzung zunehmend zum Strassenkampf Dieser erreichte seinen Hohepunkt am 17 Juli 1932 im sogenannten Altonaer Blutsonntag An diesem Tag wurden wahrend eines Durchmarschs der SA durch die kommunistisch gepragte Altonaer Altstadt zwei SA Leute von Kommunisten erschossen woraufhin die sozialdemokratisch gefuhrte Polizei sechzehn Anwohner erschoss die sie fur kommunistische Heckenschutzen hielt Wahrend die KPD diese Strassenschlacht als Bestatigung ihrer Sozialfaschismusthese verstand ergriff die Reichsregierung unter Franz von Papen die Gelegenheit um die sozialdemokratisch gefuhrte preussische Minderheitsregierung abzusetzen Sie rechtfertigte diesen Preussenschlag mit Artikel 48 der Weimarer Reichsverfassung als Massnahme zur Sicherung der offentlichen Ordnung Diese Sicherheit sei vor allem durch die Kommunisten gefahrdet gewesen gegen die die Regierung Braun nicht energisch genug vorgegangen sei Brauer verwahrte sich nachdrucklich gegen diese Unterstellungen die in noch scharferer Form von den Nationalsozialisten vorgetragen wurden Die zunehmenden finanziellen und politischen Bedrangungen zeigten jedoch dass die von Brauer gewollte gestaltende Politik der Sozialdemokraten im Bundnis mit kompromissbereiten burgerlichen Kreisen langst in die Defensive geraten war Das Heft des Handelns hatten nun vor allem jene Krafte in der Hand die die Abschaffung von Demokratie Republik und Parlamentarismus anstrebten 22 Im Exil BearbeitenFlucht bis nach Paris Bearbeiten Wie viele seiner Zeitgenossen hielt Brauer die Machtergreifung der Nationalsozialisten fur ein vorubergehendes Phanomen Dabei geriet er als exponierter sozialdemokratischer Politiker sofort ins Fadenkreuz der Nationalsozialisten Sie griffen ihn nicht direkt physisch an versuchten aber seine Existenz zu vernichten indem sie ihm in einer offentlichen Kampagne Bestechlichkeit vorwarfen Der Intendant des Altonaer Schiller Theaters Max Ellen habe ihm Geld und Geschenke zukommen lassen im Gegenzug seien stadtische Subventionen geflossen Es gelang Brauer in einem Gerichtsverfahren am 3 Marz 1933 diese Vorwurfe zu entkraften Zugleich erzwang er den Abdruck von Gegendarstellungen 23 Dennoch spurte Brauer dass der versuchte Rufmord nur der Auftakt fur weitere Attacken gegen ihn sein wurde Daher liess er sich am Folgetag sein Marz Gehalt auszahlen nachdem er noch am 3 Marz den schleswig holsteinischen Regierungsprasidenten um seine vorlaufige Beurlaubung gebeten hatte Am 5 Marz 1933 dem Tag der Reichstagswahl wurde Brauers Wohnung von der Polizei durchsucht Brauer war gerade wahlen gegangen Er begab sich daraufhin sofort nach Bayern wahrend seine Familie nach Oberhof in Thuringen fluchtete Am 6 Marz wurde Brauers Dienstwohnung von SA Truppen besetzt in der Nacht vom 10 auf den 11 Marz besetzte die Altonaer SS unter Paul Moder das Rathaus der Stadt der Nationalsozialist Emil Brix wurde als neuer Oberburgermeister von Altona eingesetzt Brauer reiste nach Oberhof weiter weil ihm seine Sicherheit in Bayern entgegen seinen anfanglichen Hoffnungen nicht gewahrleistet schien Ende Marz fuhr Brauer noch einmal nach Norddeutschland weil er glaubte sich vor Ort mit den gegen ihn erhobenen Vorwurfen auseinandersetzen zu konnen Sein Schwager Eduard Pehmoller sowie sein Freund und Rechtsanwalt Rudolf Katz rieten ihm bei seiner Ankunft in Hamburg jedoch dringend davon ab Am 24 Marz 1933 nahm er daher zusammen mit seinem Schwager den Nachtzug nach Munchen und eilte von dort weiter nach Freilassing Hier uberschritten beide als Tagesausflugler getarnt die Grenze nach Osterreich Brauer nutzte dabei den Pass von Henry Everling einem in Hamburg fuhrenden Genossenschaftler den er seit Langem kannte und der fur die Flucht Brauers seine genossenschaftlichen Kontakte nach Bayern spielen liess Zunachst fand Brauer bei Josef Witternigg Unterschlupf einem Salzburger Gemeinderats und Nationalratsmitglied Wenige Tage spater gewahrte ihm der fuhrende osterreichische Sozialdemokrat Karl Renner in Gloggnitz bei Wien Asyl Sicher war er hier aber ebenfalls nicht Deutsche SA Leute die sich ungehindert in Osterreich bewegen konnten drangen in die Wohnung ein Brauer gelang es nur knapp ihnen zu entkommen 24 Seit dem 13 April 1933 wurde Brauer in Deutschland steckbrieflich gesucht der Vorwurf lautete auf Amtsvergehen Der Verfolgungsdruck erhohte sich denn seine Fluchthelfer waren enttarnt und verhaftet worden viele Wohnungen seines Verwandtenkreises wurden polizeilich durchsucht Angesichts dieser Umstande setzte Brauer seine Flucht uber die Schweiz ins elsassische Altkirch fort wo er am 13 April 1933 seine Familie wieder traf Mit Hilfe franzosischer Bekannter unter anderem des elsassischen Sozialisten Salomon Grumbach gelangte die Familie schliesslich nach Paris Die franzosische Hauptstadt wurde zum ersten Wohnort im Exil 25 Verwaltungsfachmann in China Bearbeiten Bereits im Sommer 1933 tat sich fur den Fluchtling eine uberraschende Perspektive auf Grumbach vermittelte Kontakte zum Volkerbund Dort suchte man fur die chinesische Regierung Experten die beim Aufbau einer effizienten an westlichen Vorbildern orientierten Verwaltung beraten sollten Max Brauer dem als Einsatzgebiet die nordlich von Shanghai gelegene Provinz Kiangsu zugedacht war traute sich diese Aufgabe zu und schiffte sich im Spatsommer 1933 nach Fernost ein Weitere exilierte Deutsche begleiteten ihn sein Freund Rudolf Katz und dessen Ehefrau sowie der fruhere preussische Finanzminister Otto Klepper Auch der Journalist Kurt Bloch der als Assistent bei der preussischen Zentralgenossenschaftskasse tatig gewesen war gehorte zur Expertengruppe die Shanghai im Oktober 1933 erreichte Ein weiterer Fachmann stiess im Dezember 1933 dazu Horst W Baerensprung bis zum Preussenschlag Polizeiprasident von Magdeburg Brauers Familie ging derweil nach Genf wo die Kinder ihre Schulausbildung abschliessen sollten 26 Brauer betrachtete den China Aufenthalt als Gelegenheit zum Lernen Die Erkenntnisse die er dabei zu gewinnen hoffte wollte er in die Gestaltung eines postnationalsozialistischen Deutschlands einbringen Er blieb optimistisch dass eine innere Umwalzung getragen von der Arbeiterschaft das Ende des NS Staates herbeifuhren wurde wenngleich er aufgrund der unsicheren Informationen die er zumeist verspatet und obendrein nur aus zweiter oder dritter Hand erhielt schwankte wann diese Umwalzung zu erwarten sei 27 Die Eingewohnung in China fiel Brauer offenbar schwerer als erwartet denn er war gleich doppelt isoliert Das Ehepaar Katz blieb in Shanghai Brauer dagegen hatte sich in Nanking anzusiedeln dem Sitz der nationalchinesischen Regierung unter Chiang Kai shek Dort gab es zwar eine deutsche Gemeinde aus Diplomaten Experten und Geschaftsleuten die aber Abstand zu Exilanten und Fluchtlingen wahrte Brauer war es beispielsweise nicht moglich Kontakt zu Hans von Seeckt aufzunehmen der als Leiter einer Wehrmachtsdelegation in Nanking weilte Die Umstande der Eingewohnung beschrieb Brauer in einem Brief an einen Schweizer Bekannten Nun muss hier jeder Zureisende zunachst eine kleine Krise durchmachen Die Trennung von Familie und Heimat das vollig Neue der Umwelt wirken zunachst unerhort entmutigend Ich habe mir eingebildet vom Leben der Volker und der Wirtschaft schon so manches zu verstehen und nicht daran gedacht dass hier ein Viertel der Menschheit in einem Lande so gross wie Europa lebt das uns in Europa eigentlich vollig unbekannt ist Es werden fur mich rechte Lehrjahre werden 28 Brauer wurde nicht wie anfanglich gedacht in Kiangsu aktiv Stattdessen unternahm er mit weiteren Volkerbund Experten 29 ab November 1933 eine Erkundungsreise durch die sudostliche Provinz Kiangsi die schon uberwiegend unter Kontrolle der Truppen von Mao Tse tung stand Diese Reise lieferte Brauer und den anderen Experten die Informationen fur ihre Denkschrift in der sie eine Landreform vorschlugen Das tradierte Pachtsystem sollte von genossenschaftlichen Organisationsformen abgelost werden die produzierenden Bauern seien an der Verwaltung zu beteiligen Ausserdem sprachen sich die Verfasser fur die Errichtung von Landwirtschaftsschulen und Gesundheitszentren aus Letztlich blieben diese Vorschlage nur Papier 30 Bereits im Januar 1934 zeichnete sich ab dass die Mission in China eine Episode bleiben wurde Die deutschen Behorden deren Verbindungsstellen beim Volkerbund bei der Anstellung der Emigranten gezielt umgangen worden waren intervenierten Auf zunachst hinhaltende Reaktionen der chinesischen Seite reagierte insbesondere das Auswartige Amt mit verstarktem Druck Schliesslich schaltete sich sogar Aussenminister Konstantin Freiherr von Neurath personlich ein und drohte sich anbahnende deutsch chinesische Rustungs und Handelsvertrage platzen zu lassen falls die Beratervertrage mit den Exilierten verlangert werden wurden Im Herbst 1934 gab die chinesische Regierung nach die Kontrakte mit den aus nationalsozialistischer Sicht unerwunschten Fachleuten wurden nicht verlangert 31 nbsp Erna Brauer bat ihren Mann telegrafisch um Geld die Finanzmittel der Familie waren durch Reisen von Genf nach Zurich strapaziert dort mussten Pass Angelegenheiten geklart werden Wahrend seines China Aufenthalts der mit weiteren Reisen in die Umgegend von Peking sowie in die Provinzen Tientsin und Shensi angefullt war 32 erhielt Brauer brieflich Nachrichten von seiner Familie die in zunehmende Bedrangnis geraten war Seiner Frau drohte die Ausweisung aus der Schweiz weil ihr Pass abgelaufen war Sie musste schliesslich mit ihrer Tochter zusammen zuruck nach Paris Nur dem Sohn wurde gestattet bis zu seinem Abitur auf der internationalen Schule in Genf bleiben zu konnen Brauer selbst trat am 29 September 1934 die Ruckreise an die ihn zunachst in die Vereinigten Staaten fuhrte Schon von China aus hatte er alte Kontakte in die USA aufgefrischt um hier eine Beschaftigung zu finden So schrieb er an einen seiner Onkel der in Indiana lebte sowie an Kurt Meyer Radon einen fruheren Altonaer Baudezernenten der mittlerweile in Los Angeles wirkte Die grosste Hoffnung setzte Brauer auf seine Bekanntschaft mit Leopold Lichtwitz der fruher das stadtische Krankenhaus in Altona geleitet hatte und mittlerweile in einem New Yorker Hospital Fuhrungsaufgaben versah Uber Lichtwitz versuchte Brauer eine Anstellung bei der Rockefeller Stiftung zu erlangen vorzugsweise in Lateinamerika Diese Hoffnung zerschlug sich aber Lichtwitz sicherte ihm zu sich weiter fur ihn zu verwenden Am Tage seines Eintreffens in New York am 3 November 1934 erhielt Brauer die Nachricht von seiner Ausburgerung aus Deutschland Die Nationalsozialisten begrundeten diese Massnahme damit dass er sich trotz laufender Ermittlungen gegen ihn ins Ausland abgesetzt und Ruckkehraufforderungen nicht Folge geleistet habe 33 Wieder in Frankreich Bearbeiten Der nunmehr Staatenlose siedelte sich in Paris an wo er das Jahr 1935 verbrachte das schwerste in Brauers Exil Vielfaltige Bemuhungen in Frankreich Belgien Grossbritannien oder Schweden Arbeit zu finden scheiterten Seine Einkunfte aus der Volkerbundmission waren weitgehend aufgezehrt Auch die Kontaktaufnahme zum sozialdemokratischen Exilvorstand in Prag fuhrte nicht zu einer neuen Stelle sondern nur zu einem Scheck der Sopade uber 1 000 Francs vom Parteivorsitzenden Otto Wels personlich veranlasst In diese Zeit fallt Brauers vorubergehende Annaherung an die Kommunisten Diese hatten seit dem VII Weltkongress der Kommunistischen Internationale ihre Haltung gegenuber der Sozialdemokratie revidiert Statt der Bekampfung der Sozialdemokraten als vermeintliche Sozialfaschisten stand jetzt eine Verbruderung in einer Volksfront von unten auf dem Programm Wie viele andere Exilierte hoffte Brauer auf einen geeinten Widerstand gegen den Nationalsozialismus Nachrichten uber das kommunistische Vorgehen im Spanischen Burgerkrieg liessen ihn davon aber wieder Abstand nehmen Wie in den Jahren zuvor glaubte er nicht daran dass Kommunisten dauerhafte demokratische Bundnisse schmieden konnten 34 Der Tiefpunkt des bedruckenden Jahres 1935 war zu Weihnachten erreicht Die franzosische Polizei verhaftete Brauer am 25 Dezember auf Ersuchen der deutschen Behorden die Brauer immer noch der Korruption bezichtigten Dem Einsatz franzosischer Sozialisten war es zu danken dass Brauer nicht als gewohnlicher sondern als politischer Gefangener betrachtet wurde Dennoch sass er bis zum Jahresende in Auslieferungshaft was seinen Optimismus schwer erschutterte Die Gerichtsverhandlung am 31 Dezember 1935 bei der ihn der Asylrechtsexperte Jean Longuet ein Enkel von Karl Marx anwaltlich vertrat brachte ihm eine zweimonatige Haftverschonung ein Brauer entschloss sich daraufhin eine Zufluchtsstatte jenseits des Atlantiks zu suchen 35 Zehn Jahre USA Bearbeiten Mitte Marz 1936 unternahm Brauer auf Einladung des American Jewish Congress eine Vortragsreise durch die USA und hielt in New York auf einem Bankett dieser Vereinigung eine Rede in der er den Antisemitismus als eine tragende Saule der NS Ideologie analysierte Er tat dies eindringlicher als das durch Sozialdemokraten damals gewohnlich der Fall war Brauer war gepragt durch seine Freundschaft mit dem langjahrigen Altonaer und spateren Hamburger Oberrabbiner Joseph Carlebach Zudem forderte er der Kampf der Juden in Deutschland gegen ihre zunehmende Entrechtung musse international unterstutzt werden am besten durch einen judischen Weltkongress In Deutschland sah Brauer das Potenzial fur einen Widerstandsbogen gegen Hitler der von der Arbeiterschaft uber den Katholizismus bis hin zum Protestantismus reiche Zionistische Aufrufe zur Auswanderung nach Palastina trug er nicht mit 36 Brauer hielt diesen Vortrag in leicht veranderter Form mehrfach an der amerikanischen Ostkuste bevor er noch einmal kurz nach Frankreich zuruckkehrte Im Herbst 1936 brach er zu einer zweiten Vortragstournee in die USA auf diesmal auf Einladung des Federal Council of Churches of Christ in America des amerikanischen Kirchenbundes Im Herbst 1937 siedelte er dann zusammen mit seinem Sohn endgultig in die USA uber Frau und Tochter folgten 1938 Die Familie lebte in New York Brauer betrachtete seinen Aufenthalt gleichwohl nur als eine vorubergehende Notlosung erst 1943 nahm er die amerikanische Staatsburgerschaft an Brauer entfaltete eine rege Vortragstatigkeit die ihn in seinem neuen Umfeld zu einem der prominenteren Gegner des Dritten Reiches machte Zwischenzeitlich wurde sogar uberlegt ihn gemeinsam mit Heinrich Bruning und Arnold Brecht in eine deutsche Exilregierung zu berufen 37 Brauers Agitation blieb auch den Nationalsozialisten nicht verborgen Wenn er Reden hielt waren immer wieder deutsche Spitzel im Publikum 38 nbsp New York City hier eine Aufnahme von Manhattan aus dem Jahr 1932 mit dem Chrysler Building im Zentrum wurde fur Max Brauer und seine Familie zur Zufluchtsstatte jenseits des Atlantiks In der Metropole am Hudson River waren die Gelegenheiten zum Anschluss an deutschsprachige Einwanderer und Exilantengruppen wesentlich zahlreicher als es in Nanking der Fall gewesen war Die neu gegrundete New School for Social Research an der einige mit Brauer befreundete Sozialdemokraten wie Eduard Heimann Hans Simons oder Hans Staudinger lehrten gehorte dazu ebenso wie die Rand School of Social Science 39 die als Abendschule konzipiert war und von Sozialdemokraten gefordert wurde 40 Von der American Socialist Party spaltete sich 1936 die Social Democratic Federation ab 41 Ihr gehorten bald mehrere Tausend deutschsprachige Mitglieder an Am 10 Marz 1939 grundeten einige Personen aus diesem Umkreis die German Labour Delegation GLD deren Vorsitz der ehemalige preussische Innenminister Albert Grzesinski ubernahm Brauer trat wie sein Altonaer Freund und Anwalt Katz dieser Gruppe bei Anfang 1943 ubernahm er den Vorsitz 42 Diese Organisation war zwar zahlenmassig klein verfugte aber zur Publikation ihrer Ansichten uber ein deutschsprachiges Presseorgan mit hoher Reichweite die Neue Volkszeitung Vielfaltige Verbindungen kamen ihr ebenfalls zugute Sie erwarb sich den Status eines Sonderausschusses der einflussreichen konservativen Gewerkschaft American Federation of Labor AFL Ihrem Beirat gehorten uberdies Politiker mit engen Beziehungen zum US Aussenministerium an Das Jewish Labor Committee 43 unterstutzte die GLD mit Geldspenden und der mittlerweile in London residierende Sopade Vorstand wandte sich haufig an die GLD die sich selbst obwohl kaum grosser als eine Studiengruppe als offizielle Reprasentanz der deutschen Sozialdemokratie in den USA verstand Mit den Spenden die die GLD in den Vereinigten Staaten akquirierte konnten 1940 41 in Sudfrankreich Hunderte von Menschen vor dem Zugriff der Nationalsozialisten gerettet werden denn diese Mittel finanzierten ihre Visa und Schiffspassagen in die USA 44 Die GLD lieferte sich indessen zum Teil heftige Auseinandersetzungen mit anderen Exilorganisationen aus dem Milieu der Arbeiterbewegung 45 Die Gruppe Neu Beginnen und die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands forderten dazu auf Lehren aus der Niederlage der gespaltenen Arbeiterbewegungen gegen den Nationalsozialismus zu ziehen die Spaltung der Arbeiterbewegung musse uberwunden werden Zudem warnten sie vor dem Glauben die Arbeiterschaft in Deutschland sei resistent gegen die Einflusterungen des Nationalsozialismus Die GLD dagegen hielt an der Vorstellung fest ein Umbruch in Deutschland werde von der Arbeiterschaft ausgehen die nur auf eine Gelegenheit zur Beseitigung der nationalsozialistischen Herrschaft warte Ausserdem hielt die GLD genauso wie Brauer an strikter Gegnerschaft zu kommunistischen Organisationen fest Auch Vereinigungen in denen Kommunisten mitarbeiteten fielen unter diesen Bann Die GLD beharrte auf ihrem antitotalitaren Standpunkt auch in der zweiten Halfte des Zweiten Weltkriegs als die USA und die Sowjetunion Eckpfeiler der Anti Hitler Koalition waren und sich auch im amerikanischen Exil Organisationen wie der Council for a Democratic Germany als parteiubergreifende antinationalsozialistische Gruppierungen bildeten Durch ihre strikte Weigerung in irgendeiner Weise mit Kommunisten zu paktieren isolierte sich die GLD zusehends Insbesondere Brauer wandte sich zudem anfanglich mit Nachdruck gegen die aufkommenden Plane einer internationalen Kontrolle und Besetzung Nachkriegsdeutschlands Stattdessen forderte er gemeinsam mit seinen Freunden in der GLD die volle Souveranitat und territoriale Unversehrtheit seines Vaterlandes 46 Erst als die Kontroll und Besatzungsplane unabweisbar wurden schwenkte die GLD um Sie akzeptierte diese Plane in der Hoffnung die sich abzeichnende Okkupation werde fur eine umfassende Demokratisierung der deutschen Gesellschaft genutzt Am besten geeignet erschien ihr vor diesem Hintergrund eine Besetzung Deutschlands durch amerikanische Truppen 47 Politik in Hamburg BearbeitenRuckkehr nach Deutschland Bearbeiten Nach Kriegsende drangte es Max Brauer zuruck nach Hamburg zu dem seit 1937 mit dem Gross Hamburg Gesetz auch Altona zahlte Er wollte am Wiederaufbau seiner Heimat mitwirken und suchte dabei eine von den Besatzungsmachten unabhangige Rolle Ein erstes Ruckkehrangebot des britischen Aussenministeriums lehnte er ab weil er furchtete britischen Direktiven folgen zu mussen Nach langeren Verhandlungen mit der AFL erhielt Brauer zusammen mit Katz den Auftrag nach Hamburg zu reisen um die Moglichkeiten eines Wiederaufbaus von Gewerkschaften zu erkunden Im Juli 1946 kamen die beiden in Hamburg an das seit den Luftangriffen vom Sommer 1943 weitgehend einer Trummerlandschaft glich Brauer notierte nbsp Ausgebrannte Gebaude in Hamburg hier eine Luftaufnahme von 1944 oder 1945 Da standen wir beide nach langen Jahren der Emigration vor unserer Vaterstadt und sahen das erschutternde Bild unuberschaubarer Ruinen 48 Die Hamburger Sozialdemokraten unter Fuhrung von Karl Meitmann erwarteten Brauer bereits Sie wunschten sich von ihm er moge in die Politik zuruckkehren und der SPD als Spitzenkandidat fur die Wahlen zur Burgerschaft dienen die fur den Herbst des Jahres angesetzt waren Am 14 Juli 1946 trat Brauer auf dem Landesparteitag der Hamburger SPD erstmals offentlich in Erscheinung Seine Rede in der er wie 1924 seine proletarischen und Altonaer Wurzeln betonte wurde mit grossem Applaus bedacht obwohl er seinen Entschluss sich wieder kommunalpolitisch zu engagieren noch nicht bekannt gemacht hatte Erst am 3 August 1946 bekannte er sich aber zu diesem Vorhaben anlasslich eines Vortrags den er im Gastehaus des Senats unter dem ironischen Titel Meine Weltreise hielt Gut eine Woche spater am 11 August trat Brauer in Planten un Blomen als Hoffnungstrager bei der SPD Auftaktkundgebung zum Burgerschaftswahlkampf auf Rund 80 000 Zuhorer bejubelten hier seine Ruckkehr und seine politischen Ambitionen denn seine Rede strahlte Mut Kraft Hoffnung und Selbstvertrauen aus 49 In einem Artikel Brauers vom 12 Oktober im Hamburger Echo blickte der amerikanische Staatsburger ebenfalls zuversichtlich nach vorn Er setzte auf die Vorbildfunktion der Stadte beim Wiederaufbau der Demokratie in Deutschland Ich hoffe dass die deutschen Stadte diese alten Statten der Selbstverwaltung diese Statten wirklich demokratischen Lebens den Anstoss geben von dem aus ein demokratisches Deutschland gestaltet werden kann ein Deutschland das seinem Volke wieder Licht Luft und Freiheit gibt Die deutsche Selbstverwaltung ist alter als die englische die erst 1830 zur Geltung kam und weit fruher entwickelt als die franzosische und italienische Hier liegen die Wurzeln starker deutscher Kraft 50 nbsp Einburgerungsurkunde von Max Brauer Ausgestellt wurde sie von Rudolf Petersen dem Vorganger Brauers im Amt des Ersten Burgermeisters Weil neue Urkunden noch nicht gedruckt waren griff man auf Bestande aus dem Dritten Reich zuruck Das Hakenkreuz wurde mit Tinte uberdeckt Die Burgerschaftswahl vom 13 Oktober 1946 brachte bei einer Wahlbeteiligung von 79 Prozent eine uberragende Mandatsmehrheit fur die SPD 83 von 110 Sitzen Sie resultierte nicht unwesentlich aus dem Mehrheitswahlrecht nach britischem Muster was Brauer mit einiger Beklommenheit konstatierte Unser Sieg war zu gross Der Wahlmodus verhindert die Entfaltung einer arbeitsfahigen Opposition die nicht zu entbehren ist 51 Die SPD verfehlte zugleich die von ihr erstrebte absolute Stimmenmehrheit und kam auf 43 Prozent Die Mandatsverteilung hatte eine SPD Alleinregierung moglich gemacht doch scheute die Partei wie schon in der Weimarer Republik die alleinige Verantwortung und bildete zusammen mit der Freien Demokratischen Partei FDP sowie der KPD den Senat Damit Brauer dem neuen Senat vorstehen konnte gab er seine amerikanische Staatsburgerschaft auf Sein Amtsvorganger Rudolf Petersen unterschrieb personlich seine Einburgerungsurkunde Die erste nach dem Krieg frei gewahlte Burgerschaft wahlte Brauer am 15 November 1946 in den Senat 52 Der Senat wahlte Brauer zum Prasidenten und Ersten Burgermeister und am 22 November 1946 trat die Burgerschaft erneut zusammen um den Senat Senat Brauer I zu vereidigen 53 Erster Burgermeister von 1946 bis 1953 Bearbeiten Brauer vor 1933 ein Verfechter der Eigenstandigkeit Altonas tastete die von den Nationalsozialisten mit dem Gross Hamburg Gesetz vollzogene Ausdehnung Hamburgs nicht an Weg von Hamburg Bewegungen in Wandsbek Altona und Harburg Wilhelmsburg hatten zeitweilig grossen Einfluss in den lokalen Gliederungen der SPD und reichten bis in die Fraktion Insbesondere in Harburg waren diese Tendenzen deutlich wenngleich sich der fruhere sozialdemokratische Oberburgermeister Walter Dudek seit Mitte Februar 1946 Hamburger Finanzsenator dagegen wandte Brauer stellte sich von Anfang an strikt gegen diese Dezentralisierungsbewegungen und setzte sich damit gegenuber ranghohen SPD Politikern und gegen Vorstellungen der britischen Militarverwaltung durch Er schuf damit Fakten die weder die SPD Fraktion noch eine Ende 1946 eingesetzte Senatskommission fur Dezentralisierungsfragen hatten ubergehen konnen ohne ihren Burgermeister politisch zu beschadigen Eine Verringerung der zentralistischen Machtstellung des Senats oder gar ein Zuruckgehen hinter den 1937 geschaffenen territorialen Zuschnitt Hamburgs betrachtete er als das Schlimmste was geschehen konne 54 Der Beginn der Regierungstatigkeit des Brauer Senats stand ganz im Zeichen der sozialen Not die den Alltag in der zerbombten Millionenstadt pragte Die Arbeit konzentrierte sich dabei auf die Hauptquellen des Elends Hunger Mangelkrankheiten Wohnungsnot sowie Kalte und Brennstoffmangel Insbesondere Brauers personlicher Einsatz im Kampf um Brennstoffe allen voran um Kohle begrundete seinen Ruf als Retter der Stadt Im Katastrophenwinter 1946 47 mit seinen eisigen Temperaturen bis Minus 20 Grad starben in Hamburg Hunderte von Menschen Die Versorgung Hamburgs mit dringend benotigter Kohle war fast zum Erliegen gekommen denn der Bergbau im Ruhrgebiet stand beinahe still das Eisenbahnnetz litt unter Vereisungen und viele Lokomotiven waren defekt Brauer appellierte mehrfach eindringlich an die Besatzungsbehorden Abhilfe zu schaffen Schliesslich fuhren die Bergleute des Reviers Sonderschichten und die Kohlezuge erreichten Hamburg im letzten Moment die Kraftwerkspumpen der Hamburgischen Electricitats Werke HEW drohten bereits zu vereisen nachdem auf Befehl Brauers die letzten Brennstoffreserven fast verfeuert waren Dies hatte den totalen Zusammenbruch der Energieversorgung in der Stadt zur Folge gehabt Hamburg bedankte sich bei den Bergarbeitern des Reviers indem es in Recklinghausen die Ruhrfestspiele initiierte Brauers gute Kontakte in die Theaterwelt erwiesen sich auf diese ungewohnliche Weise als fruchtbar 55 Seit Fruhjahr 1947 wurde in Hamburg intensiv uber die Frage der Sozialisierung diskutiert Innerhalb der SPD machte sich insbesondere der linke Flugel fur entsprechende Massnahmen stark Zugleich beauftragten die Besatzungsbehorden und der Senat eine Kommission unter dem spateren Wirtschaftssenator Karl Schiller mit der Anfertigung eines entsprechenden Gutachtens Es schlug fur die Eisen Stahl und Metallindustrie die chemische Industrie die Werften fur Rustungsbetriebe und Betriebe der Energiewirtschaft die Umwandlung in Gemeineigentum vor Dies habe auf gesetzlicher Basis zu geschehen die vormaligen Eigentumer seien angemessen zu entschadigen Die Gutachter stellten vor dieses Ziel jedoch eine Reihe hoher Hurden auf Zunachst musse die Politik der Demontagen beendet werden Auch die Behinderung der deutschen Seeschifffahrt sei abzuschaffen Daruber hinaus musse die Rohstoff und Lebensmittelerzeugung deutlich gesteigert werden Der erhebliche Export von Brennstoffen sei zudem hinderlich fur Sozialisierungsvorhaben Notwendig seien uberdies ein einheitliches gesamtdeutsches Wirtschaftsgebiet sowie eine abgestimmte Wirtschafts und Sozialisierungspolitik in der Bizone Wahrend dieses Gutachten innerhalb der SPD kaum auf Gegenliebe stiess kam es der Haltung Brauers entgegen Seiner Meinung nach waren wichtigere Probleme zu losen als sich in einem wirtschaftspolitischen Theorienstreit zu verzetteln Von umfassenden Sozialisierungsplanen blieb am Ende nicht viel Allein die Hochbahn und die HEW wurden in stadtisches Eigentum uberfuhrt 56 Nach der Wahrungsreform kurbelte der Senat schrittweise den sozialen Wohnungsbau an der die Wohnungsnot lindern sollte Diese Bemuhungen konnten den Wohnraummangel allerdings nur begrenzt beheben denn die Hamburger Bevolkerung wuchs bedingt durch Zuwanderer deutlich Als Generalbevollmachtigten fur den Wiederaufbau holte Brauer 1949 seinen alten Mitstreiter aus Altonaer Tagen Gustav Oelsner aus dem turkischen Exil zuruck Ein weiterer prominenter Remigrant der aus New York Brauers Einladung folgte war Herbert Weichmann Er wurde Prasident des Landesrechnungshofes 57 Brauer band beim Wiederaufbau auch die vom Nationalsozialismus Vergewaltigten Missbrauchten und Uberredeten die ehrlich bereit sind umzulernen und einen neuen Anfang zu machen 58 mit ein Er liess sich beim Wunsch moglichst weite Kreise in den demokratischen Wiederaufbau zu integrieren gelegentlich blenden und drangte auf eine flexible Handhabung der Entnazifizierung Zum Skandal wuchs sich Ende 1947 die Veroffentlichung eines Buches von Kurt Detlev Moller aus Archivrat im Staatsarchiv 59 Bereits die Ernannte Burgerschaft hatte den Senat beauftragt eine Dokumentation uber die letzten Kriegsjahre und die kampflose Ubergabe Hamburgs erstellen zu lassen Der Historiker Percy Ernst Schramm und Senatssyndikus Kurt Sieveking hatten Mollers Manuskript abgesegnet von der Militarregierung und vom Burgerschaftsprasidenten Adolph Schonfelder kamen ebenfalls keine Einwande Auch Brauer hatte das Manuskript gelesen und lobte daraufhin in einer Rede das Einlenken fuhrender Nationalsozialisten bei der Rettung Hamburgs Der soeben bei der Entnazifizierung als unbelastet eingestufte Moller wurde von ihm zum Direktor des Staatsarchivs ernannt Der SPD Burgerschaftsabgeordnete Hellmut Kalbitzer emporte sich jedoch die Studie stelle eine verlogene Rechtfertigung der Nationalsozialisten dar Das Hamburger Echo sekundierte sie zeichne ein Bild wie es kein Nazi besser und schoner ausmalen konnte Gauleiter Kaufmann der fahige Verwaltungsfachmann Kaufmann der Retter Hamburgs 60 Brauer distanzierte sich sofort von Moller und bezeichnete das Werk wahrheitswidrig als eine private Arbeit Mollers Eine angeblich schon vorbereitete ausgewogene Publikation werde folgen Eine 1939 erschienene Hitler Verherrlichung aus Mollers Feder die im Entnazifizierungsverfahren unbeachtet geblieben war lieferte Brauer den Grund ihn umgehend vom Dienst zu beurlauben Schriftlich liess Brauer auf eine parlamentarische Anfrage hin antworten Mollers Arbeit sei kein Auftragswerk des Senats gewesen und dieser habe das Werk auch nicht vor Drucklegung zur Kenntnis bekommen Bei dieser bewussten Irrefuhrung des Parlaments 61 veranderte Brauer ausserdem nachtraglich die Vorlage die er im Senat hatte abstimmen lassen Die Kontroverse endete schliesslich mit einer nach Jahren gerichtlich erstrittenen Wiedereinsetzung Mollers sowie mit der Einrichtung einer Forschungsstelle fur die Geschichte der Stadt Hamburg 1933 1945 der heutigen Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg 62 Der Historiker Joist Grolle urteilt Brauer war nicht der Mann der sich bei langen Debatten aufhielt Diese Haltung praktizierte er sowohl in der eigenen Fraktion und Partei wie gegenuber Kollegen im Senat Nach Brauers Uberzeugung gab es wichtigeres als unerquickliche Erorterungen um Modalitaten von Vergangenheitsbewaltigung 63 In anderen Politikfeldern ging es weit weniger kontrovers zu Ein zentrales wirtschaftspolitisches Anliegen Brauers war die Wiederbelebung des Hafens Hier vermeldete er 1947 die Halfte des Hafens sei wieder hergestellt Aus Hamburgs Abhangigkeit von der Hafenwirtschaft und vom Handel ergab sich sein Eintreten fur die Reaktivierung der deutschen Seeschifffahrt die unter den drastischen alliierten Einschrankungen litt Brauer rechnete es sich zudem als Erfolg an dass Demontagen in Hamburg 1947 nur noch in Ausnahmefallen vorgenommen wurden 64 nbsp Gedenktafel am Max Brauer Haus in Hamburg Altona 1987 gefertigt vom Hamburger Bildhauer Hans Joachim Frielinghaus Brauer gewann in diesen Jahren auch in der Deutschland und Aussenpolitik an Profil Eine wichtige Station war dabei Anfang Juni 1947 die Munchener Ministerprasidentenkonferenz Die Spaltung Deutschlands in zwei Staaten nahm hier erste Konturen an denn die Reprasentanten der sowjetischen Besatzungszone verliessen die Tagung schon vor dem eigentlichen Beginn Brauer bedauerte ihre Abreise nicht sondern unterstellte den Ost Delegierten offentlich parteitaktische Motive dafur Sein Aufruf an die Deutschen im Exil sie mogen heimkehren und beim Wiederaufbau helfen wurde von der Konferenz ohne Anderungen publiziert zur Aussprache uber diese Resolution hatte die Zeit gefehlt 65 Die sich abzeichnende Grundung eines Weststaates wurde von Brauer begrusst Die neue Staatlichkeit hielt er zwar nur fur ein Provisorium sie sei allerdings den Hilfskonstruktionen mit denen bisher in Deutschland Politik gemacht worden ist 66 vorzuziehen Auch den Marshallplan begrusste er 67 Auf der Rittersturz Konferenz auf der die elf Ministerprasidenten der westlichen Besatzungszonen im Juli 1948 die Grundung eines Weststaates beschlossen nahm er aktiv teil und riet auch die Vorsitzenden der demokratischen Parteien zu den Beratungen hinzuzuziehen konnte sich aber nicht durchsetzen 68 Den Reprasentanten der Besatzungsmacht fielen seine Positionen in der Staatsgrundungsfrage und seine Westorientierung positiv auf Ihrer Ansicht nach teilte er die angloamerikanische Sicht der Dinge Dass Max Brauer mit diesen Positionen in Gegensatz zu Kurt Schumacher und zur Mehrheit der Nachkriegs SPD geriet storte ihn nicht 69 Dieser Gegensatz zeigte sich nach 1949 auch in der Europafrage Brauer zahlte hier neben Ernst Reuter Berlin und Wilhelm Kaisen Bremen zum sogenannten Burgermeisterflugel der SPD Alle drei wunschten im Unterschied zur Mehrheit in den Parteifuhrungsgremien eine positivere und aktivere Europapolitik der Sozialdemokratie Auf dem Hamburger Bundesparteitag der SPD im Mai 1950 wurde der Konflikt ausgefochten der Burgermeisterflugel unterlag Trotzdem befurwortete Brauer weiter offentlich die Einigung Westeuropas 70 Die Burgerschaftswahl vom 16 Oktober 1949 bei der Brauer ein Parlamentsmandat erhielt 71 gewann die SPD erneut Ihren Stimmenanteil konnte sie fast vollstandig halten das abgeschwachte Mehrheitswahlrecht sicherte ihr auch diesmal eine klare Mandatsmehrheit Brauer wollte nochmals liberalen Politikern ein Senatsamt anbieten und erinnerte dabei an das Bundnis von Hamburger Liberalen und Sozialdemokraten in den Weimarer Jahren Liberale Senatoren waren fur ihn zudem ein probates Mittel zur Zahmung des linken Flugels seiner eigenen Partei Zugleich erwartete er bei Gesprachen mit Vertretern der US Regierung Nachteile wenn Vertreter marktwirtschaftlicher Positionen aus seinem Senat gedrangt werden wurden Im Wahlkampf war die FDP allerdings zusammen mit den anderen burgerlichen Parteien gegen die SPD zu Felde gezogen Zudem war sie zerstritten und die Grundung einer Partei mit linksliberalem Profil war trotz sozialdemokratischer Protektion gescheitert Die Mehrheit seiner eigenen Partei folgte Brauer darum nicht Der Landesparteitag beschloss Ende Oktober 1949 stattdessen eine SPD Alleinregierung bundnisbereite liberale Krafte seien im Hamburger Burgertum marginalisiert In seinem Regierungsprogramm kundigte Brauer am 3 Marz 1950 die Fortsetzung der bisherigen Politik an um wirtschaftspolitische Vorhaben akzentuiert Dazu gehorte die Vorgabe 1950 51 15 000 Wohneinheiten zu errichten anschliessend jahrlich 20 000 Auch der weitere Ausbau des Hafens gehorte zur Agenda 72 In seiner zweiten Amtszeit boten sich Brauer vielfach Gelegenheiten die Erfolge des materiellen Wiederaufbaus zu feiern Immer wieder gab es neue Krankenhauser Schulen oder Strassen zu eroffnen Brauer selbst deutete den Wiederaufbau der Elbmetropole zwei grossen Linien zu die in seiner Biografie verknupft waren Zum einen betrachtete er ihn als Fortsetzung seiner Altonaer Politik Das was er als Altonaer Oberburgermeister veranlasst hatte sollte nun Hamburg pragen Zum anderen liess Brauer den Wiederaufbau als Ertrag seiner Exilerfahrungen insbesondere in den Vereinigten Staaten erscheinen Seinen Geschmack an der Moderne in Kunst und Architektur symbolisierten die haufigen und ausgedehnten Gesprache mit Oskar Kokoschka Beide trafen sich dazu uber den Dachern der Stadt weit oben in den Grindelhochhausern die als Manhattan von Hamburg als Sensation in Deutschland 73 galten Ausdruck dieser Freundschaft war ein Portrat des Sozialdemokraten dessen moderner Stil sich nicht am Publikumsgeschmack orientierte 74 Erzwungene Pause Bearbeiten Fur den 1 November 1953 waren die dritten Burgerschaftswahlen nach dem Krieg angesetzt Brauer glaubte fest an sein Weiterregieren die vorzeigbaren sozialen wirtschaftlichen und stadtebaulichen Erfolge schienen ihm dafur eine ausreichende Garantie zu sein Die lokalen Ereignisse im Jahr 1953 die Internationale Gartenbauausstellung der Baubeginn der Ost West Strasse die Einweihung der Neuen Lombardsbrucke und der Fernsehstudios des Nordwestdeutschen Rundfunks die Eroffnung des neuen Volksparkstadions der Stapellauf der Tina Onassis sowie der Evangelische Kirchentag betrachtete er als Chance sich erneut als treibende Kraft der Hansestadt als Seele des Wiederaufbaus 75 zu prasentieren Die SPD erreichte zwar mit 45 2 Prozent ihr bestes Resultat seit Kriegsende Sie musste sich dennoch geschlagen geben weil die burgerliche Opposition aus Christlich Demokratischer Union Deutschlands CDU FDP Deutscher Partei DP und Gesamtdeutscher Block Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten BHE sich zum Hamburg Block zusammengeschlossen hatte der auf exakt 50 Prozent der Stimmen kam Die Kommunisten scheiterten an der Funf Prozent Hurde Brauer grollte 76 er interpretierte das Ergebnis als Undank der Wahler und lehnte es ab das Amt des Oppositionsfuhrers anzutreten das schliesslich Paul Nevermann ubernahm 77 Brauer weigerte sich zudem zuruckzutreten Die Vertreter des Hamburg Blocks einigten sich darum in der ersten Sitzung der neuen Burgerschaft am 20 November 1953 erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik einen Antrag auf ein konstruktives Misstrauensvotum zu stellen Am 2 Dezember entzog die Burgerschaft dem Minderheitssenat unter Brauer Senat Brauer II das Vertrauen Kurt Sieveking wurde Amtsnachfolger Brauers 78 Als Grund fur die Wahlniederlage der SPD wurde von sozialdemokratischer Seite ruckblickend oft die Schulreform angefuhrt Mit ihr war seit 1949 der gemeinsame Unterricht aller Kinder von vier auf sechs Jahre ausgedehnt worden Erst dann sollte die Entscheidung uber den weiteren Bildungsweg des Kindes im dreigliedrigen Schulsystem fallen 79 Ob diese Deutung zutrifft ist umstritten 80 In den nachsten Jahren konzentrierte Brauer sich nicht auf die Hamburger Politik Er lehnte es allerdings ebenfalls ab fur die jeweiligen kommunalen Spitzenamter von Kiel und Berlin zu kandidieren Stattdessen engagierte er sich in der SPD starker auf Bundesebene erarbeitete umfangreichere Studien zur Sozialpolitik und pflegte personliche Netzwerke In der Bundes SPD betatigte er sich im Vorwege des Munchener Bundesparteitages von 1956 sowohl im Aussenpolitischen als auch im kommunalpolitischen Ausschuss Auch in der Kommission die unter Vorsitz von Willi Eichler ein neues Parteiprogramm das spatere Godesberger Programm ausarbeitete beteiligte er sich Pragenden Einfluss erlangte er jedoch in keinem dieser Gremien obwohl er auf dem Parteitag von Munchen erneut in den Parteivorstand gewahlt wurde Zu den Abhandlungen die Brauer 1954 auf sozialpolitischem Gebiet anfertigte gehorte eine Darstellung zur sozialen Sicherheit in den USA Sie wurde von der Alten Volksfursorge herausgegeben die Brauer sofort nach seiner Wahlniederlage in den Vorstand geholt hatte Drei Jahre spater 1957 erschien eine weitere Ausarbeitung Brauers Sie hatte die Probleme der Automatisierung zum Gegenstand und wurde vom Bezirk Nordmark des Deutschen Gewerkschaftsbundes vertrieben Exklusive Freundschaften pflegte er in diesen Jahren mit einflussreichen Hamburger Unternehmern wie den Brudern Hermann und Philipp Furchtegott Reemtsma Kurt A Korber Alfred Toepfer sowie Albert Schafer von der Phoenix AG Zudem nahm er 1955 an der Mailander Konferenz Die Zukunft der Freiheit teil 81 und besuchte in diesen Jahren die exklusiven Gesprachsrunden der Bilderberg Konferenz Zugleich wirkte er in Gremien des Hamburger Ubersee Clubs 82 mit amtierte als Prasident des Deutschen Buhnenvereins hielt Reden im Auftrag des Kuratoriums Unteilbares Deutschland und war Ehrenmitglied des Deutschen Stadtetags 83 Erster Burgermeister von 1957 bis 1960 Bearbeiten 1957 feierte Max Brauer seine Ruckkehr als Erster Burgermeister Die burgerliche Koalitionsregierung unter Sieveking uberzeugte die Wahlermehrheit bei den Burgerschaftswahlen vom 10 November 1957 nicht mehr Im Laufe ihrer Amtszeit hatten drei ihrer Senatoren zurucktreten mussen und die den Senat tragenden Parteien hatten sich zusehends zerstritten Die konservative DP liebaugelte mit dem Vorhaben zur oppositionellen SPD uberzulaufen wurde aber durch die Bundesebene der Partei daran gehindert Die SPD hatte der FDP zudem Avancen gemacht sie im Fall einer fur die Sozialdemokraten gunstig ausgehenden Wahl in jedem Fall am Senat zu beteiligen Ferner hatte die Freidemokraten das Angebot der Sozialdemokraten gelockt sich fur eine Verhaltniswahl starkzumachen Erstmals seit Jahrzehnten erhielt die SPD die absolute Mehrheit der Stimmen 53 9 Prozent Das Koalitionsversprechen haltend und an die haufige Zusammenarbeit von SPD und liberalem Burgertum erinnernd reservierte Brauer den Freien Demokraten drei Senatorensitze Senat Brauer III Zwischen Brauer und Paul Nevermann war abgesprochen dass der vormalige SPD Oppositionsfuhrer noch wahrend der Legislaturperiode dem siebzigjahrigen Brauer im Amt des Ersten Burgermeisters folgen sollte 84 Bis dahin konnten Hamburg der sozialliberale Senat und Max Brauer weitere Wiederaufbauerfolge melden Dennoch fehlte in diesen letzten Amtsjahren Brauers der Schwung der seine ersten beiden Amtsperioden ausgezeichnet hatte Die Routinen der mittlerweile eingespielten stadtischen Verwaltung mitsamt ihren charakteristischen Konflikten und Stockungen pragten das politische Tagesgeschaft Die Wege hin zu politischen Entscheidungen wurden langer 85 Die Zeit von Anfang 1958 bis Ende 1960 ist deshalb weniger mit der Fortsetzung der Wiederaufbaupolitik verbunden sondern mit Brauers bundespolitischem Engagement in der Frage der atomaren Bewaffnung der Bundeswehr Wahrend die Bundesregierung diese militarische Kapazitat anstrebte Adenauer verharmloste sie zur blossen Weiterentwicklung der Artillerie 86 war die Ablehnung in der Bevolkerung weit verbreitet Die SPD setzte sich an die Spitze dieser Oppositionsbewegung die unter der Parole Kampf dem Atomtod bekannt wurde Brauer wurde von der Partei mit der Geschaftsfuhrung dieser ausserparlamentarischen Protestbewegung betraut und Hamburg entwickelte sich zu ihrem Zentrum Bereits im Burgerschaftswahlkampf hatte die SPD gegen die Plane der Bundesregierung Stellung bezogen Brauer formulierte im Januar 1958 nun das Regierungsziel der Hamburger Senat solle die Bundesregierung zur Aufgabe ihrer Plane bewegen Hohepunkt der Aktivitaten gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr war am 17 April 1958 eine Demonstration auf dem Hamburger Rathausmarkt an der uber 150 000 Menschen teilnahmen Brauer war zusammen mit Hans Henny Jahnn und Wolfgang Doring FDP Hauptredner der Kundgebung Ein von der Hamburger Burgerschaft beschlossenes Gesetz zur Volksbefragung wurde vom Bundesverfassungsgericht im August 1958 fur unrechtmassig erklart Brauer geisselte dieses Urteil offentlich als Missachtung der Bevolkerungsmehrheit Er sah in diesem Gerichtsbeschluss zudem eine Tendenz zur Forderung autoritarer und restaurativer Regierungsformen Unsere Besorgnisse sind durch dieses Urteil gewachsen weil das Ventil der freien Meinungsausserung im Rahmen einer Volksbefragung mit formal verfassungsrechtlichen Bedenken verstopft worden ist Es dokumentiert ein beunruhigendes Missverhaltnis zwischen dem reprasentativen demokratischen Formalismus und den Lebensbedurfnissen einer demokratischen Gemeinschaft 87 Weil die Bundesregierung ihre Waffenplane jedoch aus anderen Grunden aufgab versandete die Kampf dem Atomtod Bewegung recht bald Brauer blieb dem Thema indessen verbunden 88 Brauers deutschlandweit sichtbares Engagement trug dazu bei dass er als Kandidat fur eine Spitzenposition bei der Umgestaltung der SPD gehandelt wurde die nach ihrem Wahldebakel von 1957 eingeleitet worden war 89 Im Laufe des Jahres 1960 mehrten sich die Fragen von Journalisten wann Brauer sein Amt an Nevermann abgeben wurde Brauer empfand diese Nachfragen als unangemessen und reduzierte seine Pressekonferenzen in erkennbarem Umfang Zugleich mutmasste er Nevermann wollte ihn vorzeitig beerben Schliesslich wurde am 20 Dezember 1960 Brauers Abschied vom Amt des Ersten Burgermeisters mit einem grossen Festakt zelebriert An diesem Tag verlieh ihm die Wirtschafts und Sozialwissenschaftliche Fakultat der Universitat Hamburg die Ehrendoktorwurde Drei Jahre zuvor war er dort bereits Ehrensenator geworden 90 Die Hamburger Burgerschaft ernannte ihn zum Ehrenburger der Stadt Abends fanden Fackel und Musikumzuge zu seinen Ehren statt die vor dem Rathaus endeten Von dessen Balkon sprach Brauer zur versammelten Menge und brachte noch einmal voller Stolz das Wiederaufbauwerk nach dem Zweiten Weltkrieg in Erinnerung Mit diesen Feierlichkeiten ging in Hamburg die Ara Brauer zu Ende 91 Spate Jahre Bearbeiten Vor der Bundestagswahl vom 17 September 1961 machte Willy Brandt Kanzlerkandidat der SPD Max Brauer zum Aussenminister in seinem Schattenkabinett Mehr als eine Geste der Anerkennung gegenuber dem altgedienten Sozialdemokraten aus Hamburg war dies kaum denn die Aussichten der SPD nach den Wahlen die Regierung bilden zu konnen standen schlecht Brauer wurde mit dieser Bundestagswahl allerdings Abgeordneter des Deutschen Bundestages In Bonn konnte er keine nachhaltigen Akzente mehr setzen stattdessen umgab ihn dort eine grosse Stille Aufgrund dieser schwachen bundespolitischen Bilanz wurde Brauer 1964 auf dem Karlsruher SPD Bundesparteitag nicht erneut in den SPD Vorstand gewahlt Hinzu kam dass er hier sich in seinem Engagement gegen Atomwaffen treu bleibend zur Minderheit gehorte die gegen eine deutsche Beteiligung an einer multilateralen Atomstreitmacht opponierte Entsprechende militarische Planungen zirkulierten seinerzeit in der NATO Die Mehrheit der Partei bejahte das Vorhaben eine bittere Niederlage fur Brauer an seinem politischen Lebensabend so Helmut Schmidt 92 Auch in Hamburg erwuchs ihm innerparteilich Konkurrenz Fur den 19 September 1965 waren Bundestagswahlen angesetzt Im Februar unterlag Brauer gegen den jungen Hans Apel bei der Abstimmung zum Kandidaten im sicheren Wahlkreis Hamburg Nord I Wenige Wochen spater wahlten die Hamburger Genossen den Gewerkschafter Heinz Scholz auf Listenplatz 10 Damit konnte Max Brauer nicht mehr mit einem aussichtsreichen Listenplatz rechnen und verliess sofort den Landesparteitag Dass er im selben Jahr mit der Burgermeister Stolten Medaille geehrt wurde konnte seine Enttauschung uber sein politisches Ende kaum aufwiegen Von 1962 bis 1966 war Brauer Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates nbsp Grab von Max Brauer und seiner Ehefrau auf dem Altonaer Hauptfriedhof Danach zog sich Brauer aus der Politik zuruck Anlasslich seines 80 Geburtstages wurdigte die Presse noch einmal sein Lebenswerk Brauer nutzte diese Aufmerksamkeit um in einem Interview die Grosse Koalition unter Kurt Georg Kiesinger als einen schweren Fehler zu kritisieren und die von dieser Regierung lancierten Plane einer Abschaffung des Verhaltniswahlrechts als undemokratisch zu bezeichnen Danach wurde es still um Max Brauer Funf Jahre spater zu seinem 85 Geburtstag sah man ihn im Rollstuhl von den Folgen eines Schlaganfalls gezeichnet Ende 1972 kam er ins Krankenhaus und starb am 2 Februar 1973 Auf dem Hauptfriedhof Altona fand er seine letzte Ruhestatte 93 Rezeption BearbeitenGedenken Bearbeiten nbsp Strassenschild in Altona Max Brauer Allee Ecke Hospitalstrasse Das Andenken an Max Brauer ist in Hamburg vielfaltig Die lange Allee die vom Altonaer Balkon zum Nordrand des Schanzenviertels fuhrt heisst seit 1975 Max Brauer Allee Das Buro der Altonaer SPD Max Brauer Haus genannt ist am sudlichen Ende dieser Strasse zu finden In Altona ist zudem eine Gesamtschule die Max Brauer Schule nach ihm benannt Im Hafenstadtteil Steinwerder findet sich der Max Brauer Kai Die Max Brauer Stiftung der Hamburger Hochbahn AG widmet sich der Forderung von Hochbegabten In Hamburg Bramfeld tragt eine Pflegeeinrichtung den Namen Max Brauer Haus 94 Die Alfred Toepfer Stiftung F V S vergibt alljahrlich den Max Brauer Preis Sie ehrt damit Personlichkeiten und Institutionen in der Freien und Hansestadt Hamburg die sich in verdienstvoller Weise fur das kulturelle wissenschaftliche oder geistige Leben in der Stadt eingesetzt haben Zum Schiffspark der Hamburger Reederei HADAG gehorte das Fahrschiff Max Brauer 95 Es wurde 2015 verschrottet 96 Die Wasserschutzpolizei der Freien und Hansestadt Hamburg betreibt das Patrouillenboot Burgermeister Brauer das 1992 gebaut wurde 97 Forschung Bearbeiten Wesen Werk und Wirkung Brauers sind in ihren Grundzugen heute erforscht wenngleich eine umfassende Biografie aussteht Die erste grossere Studie hat 1972 sein langjahriger Pressesprecher Erich Luth vorgelegt Sie wurdigt Person und Lebenswerk ist aber nicht frei von Legenden So ist die von ihm uberlieferte Darstellung 98 auf der Wahlkampfveranstaltung vom 11 August 1946 hatten Zehntausende Brauer zum Verbleib in Hamburg aufgefordert nicht durch die Quellen verburgt 99 Insbesondere Hamburger beziehungsweise mit Hamburg eng verbundene Historiker haben sich mit Brauer beschaftigt 100 Ihre Urteile fallen durchweg wohlwollend aus Dennoch wird an bestimmten Punkten kritische Distanz zum Forschungsgegenstand deutlich Drei Aspekte stehen dabei im Mittelpunkt Zum einen wird hervorgehoben dass Brauer der in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung fest verwurzelt war in seinen Exiljahren und daruber hinaus davon uberzeugt blieb die Arbeiterschaft sei von der NS Ideologie kaum beruhrt worden Die Zugkraft der Volksgemeinschaftsideologie hat er unterschatzt seinen Glauben an die Arbeiterschaft wollte er sich selbst durch kritische Hinweise seiner Briefpartner nicht nehmen lassen Zum anderen habe er sich nur wenig dafur interessiert wer sich von denen die beim Wiederaufbau der Stadt engagiert waren zuvor tiefer in die Politik und Ideologien des Dritten Reiches verstrickt hatte Brauer kam es in erster Linie darauf an den Blick nach vorn zu richten Beides ist als Kraft der Verblendung Wildt mit paradoxer Wirkung bezeichnet worden Brauer bot den nach 1933 in Deutschland Gebliebenen einen Pakt an der letztlich auf Verdrangung basierte und trotzdem beziehungsweise gerade darum Energien und Tatkraft fur die materielle Aufraum und Wiederaufbauarbeit freisetzte Die Historiker verweisen schliesslich auf Brauers zum Teil autoritaren Fuhrungsstil Er galt als autoritar dominant stur und frei von allen Selbstzweifeln 101 War dies in der Weimarer Zeit und in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg noch funktional weil Tatwille im Stadtregiment und politisch psychologische Fuhrung der Bevolkerung in besonderem Masse gefragt waren so stiess dieser Fuhrungsstil in den 1950er Jahren zunehmend an Grenzen Nach Meinung der Historiker veranderte die zunehmende Komplexitat des grossstadtischen Regierungs und Verwaltungshandelns die Anforderungen an Spitzenpolitiker Sie mussten nun starker delegieren und moderieren Auch Kollegialitat als Kennzeichen des Miteinanders im Senat sei geboten gewesen 102 Hier konnte sich der Macher Max Brauer offenbar nicht im ausreichenden Masse anpassen Gleichwohl halten ihn Publizistik und Geschichtswissenschaft fur einen der wichtigsten Hamburger Burgermeister im 20 Jahrhundert 103 Anhang BearbeitenSchriften von Max Brauer Bearbeiten Fur das grossere Altona in Stimmen zur Frage eines grosseren Altona Zusammengestellt vom Werbeausschuss fur ein grosseres Altona Hammerich amp Lesser Altona 1925 S 7 18 Offentliche und private Wirtschaft Verl Ges des Allg Dt Gewerkschaftsbundes Berlin 1931 Sonderdruck aus dem Protokoll des 14 Kongresses der Gewerkschaften Deutschlands in Frankfurt M vom 31 August bis 4 September 1931 Soziale Sicherheit Neueste Erfahrungen in USA Herausgegeben von der Alte Volksfursorge Gewerkschaftlich Genossenschaftliche Lebensversicherungsaktiengesellschaft Hamburg o J Vortrag gehalten auf der Betriebsversammlung der Alte Volksfursorge Hamburg 1954 Nuchternen Sinnes und heissen Herzens Reden und Ansprachen 2 erweiterte Ausgabe Verl Auerdruck Hamburg 1956 Probleme der Automatisierung Hrsg vom Deutschen Gewerkschaftsbund Hamburg 1957 Quellen Bearbeiten Christa Fladhammer Michael Wildt Hrsg Max Brauer im Exil Briefe und Reden 1933 1946 Hans Christians Verlag Hamburg 1994 ISBN 3 7672 1219 6 Literatur zu Max Brauer Bearbeiten Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung in Dieselben Hrsg Max Brauer im Exil S 13 100 Erich Luth Max Brauer Glasblaser Burgermeister Staatsmann Veroffentlichungen der Lichtwark Stiftung Bd 15 Hans Christians Verlag 1972 ISBN 3 7672 0210 7 Axel Schildt Max Brauer Ellert und Richter Hamburg 2002 ISBN 3 8319 0093 0 Arnold Sywottek Max Brauer Oberburgermeister Exilant Erster Burgermeister Reprint von 1991 in Landeszentrale fur politische Bildung Hrsg Hamburg nach dem Ende des Dritten Reiches politischer Neuaufbau 1945 46 bis 1949 Sechs Beitrage Hamburg 2000 S 137 164 und S 224 229 ISBN 3 929728 50 8 Michael Wildt Sozialdemokraten im Exil Das Beispiel Max Brauer In Uwe Lohalm Hrsg Arbeiterpartei und Grossstadtpolitik Zum Wandel der SPD in Hamburg im 20 Jahrhundert Ergebnisse Verlag Hamburg 1996 S 40 49 ISBN 3 87916 039 2 Michael Wildt Zweierlei Neubeginn Die Politik der Burgermeister Rudolf Petersen und Max Brauer im Vergleich In Die zweite Chance Der Ubergang von der Diktatur zur Demokratie in Hamburg 1945 1949 im Auftrag der Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg und der Katholischen Akademie Hamburg hrsg von Ursula Buttner und Bernd Nellessen Katholische Akademie Hamburg Hamburg 1997 S 41 61 ISBN 3 928750 53 4 Michael Wildt Die Kraft der Verblendung Der Sozialdemokrat Max Brauer im Exil In Exil und Widerstand Exilforschung Ein internationales Jahrbuch Band 15 hrsg im Auftrag der Gesellschaft fur Exilforschung Society for Exile Studies von Claus Dieter Krohn u a unter Mitarbeit von Gerhard Paul Ed text kritik Munchen 1997 ISBN 3 88377 560 6 S 162 179 Stadtteilarchiv Ottensen Max Brauer Die Altonaer Jahre 1887 1933 Vergangenheitsverlag Berlin 2022 ISBN 978 3 86408 293 1Weiterfuhrende Uberblicksdarstellungen Bearbeiten Rainer Behring Demokratische Aussenpolitik fur Deutschland Die aussenpolitischen Vorstellungen deutscher Sozialdemokraten im Exil 1933 1945 Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien hrsg von der Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 117 Droste Dusseldorf 1999 ISBN 3 7700 5218 8 Christof Brauers Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953 Start als burgerliche Linkspartei Mit einem Vorwort von Hildegard Hamm Brucher DemOkrit 3 Studien zur Parteikritik und Parteienhistorie M Press Munchen 2007 ISBN 3 89975 569 3 Susanne Kuss Der Volkerbund und China Technische Kooperation und deutsche Berater 1924 34 Berliner China Studien Bd 45 LIT Munster 2005 ISBN 3 8258 8391 4 Arnold Sywottek Hamburg seit 1945 In Werner Jochmann Hans Dieter Loose Hrsg Hamburg Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner Band II Werner Jochmann Hrsg Vom Kaiserreich bis zur Gegenwart Hoffmann und Campe Hamburg 1986 S 377 466 ISBN 3 455 08255 6 Walter Tormin Die Geschichte der SPD in Hamburg 1945 bis 1950 Forum Zeitgeschichte Band 4 Ergebnisse Verlag Hamburg 1995 ISBN 3 87916 028 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Brauer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max Brauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Tonaufnahme Brauer tauft 1950 das Handelsschiff Santa Ursula Audiodatei auf einer Seite des Hans Bredow Instituts uber den Journalisten Gunter Schwermer siehe Horprobe 1 Zeitungsartikel uber Max Brauer in den Historischen Pressearchiven der ZBW Archiv fur Sozialgeschichte online ausfuhrliche Besprechung der Studie von Axel Schildt uber Max Brauer Max Brauer Sozialdemokrat und Burgermeister ZeitZeichen auf NDR Info gesendet am 3 September 2012Einzelnachweise Bearbeiten Zitate uber Hamburg und Altona als sozialdemokratische Zentren nach Axel Schildt Max Brauer S 15 Antrittsrede Brauers als Oberburgermeister von Altona gehalten vor der Altonaer Stadtverordnetenversammlung am 17 Mai 1924 zitiert nach Arnold Sywottek Max Brauer S 140 Angaben zur Herkunft Brauers bei Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 15 Zu Ottensens stadtischer und politischer Entwicklung zur politischen Grundeinstellung der Eltern sowie zum Bildungshunger des Sohns siehe Axel Schildt Max Brauer S 15 Angaben zur Lehre zu Gewerkschafts und Parteieintritten zur Streikaktivitat und zur SPD Ortsgruppe Damgarten bei Axel Schildt Max Brauer S 16 Arnold Sywottek Max Brauer S 142 Josef Rieger Max Mendel Walter Postelt Die Hamburger Konsumgenossenschaft Produktion 1899 1949 Seite 120 ff Verlag Friedrich Oetinger Hamburg 1949 Axel Schildt Max Brauer S 19 Angaben zu Brauers beruflicher und politischer Laufbahn bis zum Ende des Ersten Weltkrieges sowie zur Familiengrundung bei Axel Schildt Max Brauer S 16 19 Zu Brauers Stellung und Politik als Zweiter Burgermeister Altonas siehe Axel Schildt Max Brauer S 22 24 Zur Wahl Brauers den Widerstanden gegen sie und zu den Stadtverordnetenwahlen von 1924 siehe Axel Schildt Max Brauer S 25 f Andere waren Robert Leinert Hannover Philipp Scheidemann Kassel Walter Dudek Harburg oder Ernst Reuter Magdeburg siehe Axel Schildt Max Brauer S 28 Zur ausserlichen Entwicklung Altonas unter Brauer siehe Axel Schildt Max Brauer S 32 36 und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 19 f Vgl Axel Schildt Max Brauer S 28 f Vgl Axel Schildt Max Brauer S 28 31 Siehe auch Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 20 f Vgl Axel Schildt Max Brauer S 31 und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 21 Eckart Klessmann Geschichte der Stadt Hamburg Hoffman und Campe Verlag Hamburg 1997 S 603 ISBN 3 455 08803 1 So die Formulierungen von Gerd Bucerius bzw Herbert Weichmann zitiert nach Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 21 Axel Schildt Max Brauer S 33 Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 21 Sie wurde ab 1924 von Hausbesitzern verlangt Diese hatten von der Hyperinflation profitiert die ihre Immobilien entschuldete Zur Verschuldungspolitik der deutschen Kommunen nach 1924 siehe Harold James Deutschland in der Weltwirtschaftskrise 1924 1936 aus dem Englischen ubertragen von Werner Stingl Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1988 S 95 116 ISBN 3 421 06476 8 Zur Entwicklung der Finanzen und der Politik von 1929 bis 1932 siehe Axel Schildt Max Brauer S 38 f und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 22 Zur Entwicklung vom Altonaer Blutsonntag bis zum Machtantritt der Nationalsozialisten siehe Axel Schildt Max Brauer S 40 42 sowie Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 23 Zu dieser Verleumdung ausfuhrlich Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 24 27 Dort wird deutlich dass Brauer sich nicht in allen Punkten korrekt verhalten hatte und auch nicht vollstandig korrekte Angaben gemacht hat Der Vorwurf der Bestechlichkeit wird aber auch dort als durchsichtige Kampagne kenntlich gemacht Max Brauer teilte spater ruckblickend mit er habe sich in seinem Zimmer verbarrikadiert Siehe Axel Schildt Max Brauer S 47 Zur Flucht bis nach Paris siehe Axel Schildt Max Brauer S 43 48 und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 24 31 Zum Zustandekommen der China Mission siehe ausfuhrlich Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 31 36 Siehe auch Susanne Kuss Volkerbund S 300 309 Knapp dazu auch Axel Schildt Max Brauer S 49 f Hierzu Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 40 43 sowie Axel Schildt Max Brauer S 50 52 Max Brauer an Hermann Schondorff 4 Januar 1934 zitiert nach Axel Schildt Max Brauer S 52 Das waren der jugoslawische Sozialmediziner Andrija Stampar und der danische Genossenschaftsexperte Erik Briand Clausen Siehe Susanne Kuss Volkerbund S 318 Zur Expertenreise nach Kiangsi und zum Gutachten siehe Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 37 39 Axel Schildt Max Brauer S 53 und Susanne Kuss Volkerbund S 318 f Zu den Interventionen der offiziellen deutschen Stellen siehe Susanne Kuss Volkerbund S 309 315 Hierzu Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 44 und 48 sowie Susanne Kuss Volkerbund S 320 f und S 326 Zu den Hintergrunden seiner Ausburgerung siehe Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 49 f Zu Brauers zeitweiliger Unterstutzung der Volksfront Politik siehe Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 53 55 und Axel Schildt Max Brauer S 60 f Zur Verhaftung und zum Prozess siehe Axel Schildt Max Brauer S 61 und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 55 f Zu dieser Rede siehe Axel Schildt Max Brauer S 63 65 und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 57 59 Arnold Brecht Mit der Kraft des Geistes Lebenserinnerungen 1927 1967 Stuttgart 1967 S 334 Axel Schildt Max Brauer S 65 und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 61 Siehe hierzu den Guide to the Rand School of Social Science Records 1905 1962 englisch Hierzu Axel Schildt Max Brauer S 66 und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 62 f Siehe hierzu den Guide to the Social Democratic Federation of America Records 1933 1956 englisch Brauer teilte sich den Vorsitz zunachst mit Siegfried Aufhauser Nachdem dieser im Fruhjahr 1944 die GLD verlassen hatte war er alleiniger Vorsitzender Zum JLC siehe die Website dieser Organisation englisch und den Guide to the Jewish Labor Committee Chicago Records 1952 1986 englisch Zum personellen und politischen Umfeld der GLD sowie ihrer Unterstutzung von Fluchtlingen siehe Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 63 66 sowie Axel Schildt Max Brauer S 66 f Siehe hierzu Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 65 f sowie Axel Schildt Max Brauer S 67 Siehe Axel Schildt Max Brauer S 67 71 Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 66 73 Rainer Behring Demokratische Aussenpolitik S 502 Rainer Behring Demokratische Aussenpolitik S 507 514 Max Brauer zitiert nach Erich Luth Max Brauer S 38 Zu Brauers Agieren bis zum 11 August 1946 siehe Axel Schildt Max Brauer S 72 75 und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 74 77 Schild datiert die Rede auf den 14 August Max Brauer uber den Sinn der Wahl in Hamburger Echo 12 Oktober 1946 zitiert nach Axel Schildt Max Brauer S 75 f Eckart Klessmann Geschichte der Stadt Hamburg S 548 Michael Wildt Sozialdemokraten S 49 Vgl zur Burgerschaftswahl bis zur Amtsaufnahme des Senats unter Brauer Axel Schildt Max Brauer S 76 78 Siehe Holger Martens Hamburgs Weg zur Metropole Von der Gross Hamburg Frage zum Bezirksverwaltungsgesetz Beitrage zur Geschichte Hamburgs Bd 63 Verlag Verein fur Hamburgische Geschichte Hamburg 2004 ISBN 3 935413 08 4 Zitat auf S 193 Siehe auch Landeszentrale fur Politische Bildung Hamburg Vom Vier Stadte Gebiet zur Einheitsgemeinde Altona Harburg Wilhelmsburg Wandsbek gehen in Gross Hamburg auf Heinevetter Hamburg 1988 Noch 1964 hielt Brauer es im Ruckblick lapidar fur ganz selbstverstandlich dass mit dem Zusammenbruch des Dritten Reiches die gewonnene einheitliche Zusammenfassung des Gebietes aufrechterhalten bleiben musste Siehe Max Brauer 300 Jahre Altona Gedanken zu seinem Jubilaum In Martin Ewald Hrsg 300 Jahre Altona Beitrage zu seiner Geschichte Hans Christians Hamburg 1964 S 13 17 Dass es zu diesem Wandel bei Brauer kam wird in der Forschung gelegentlich erwahnt Die Grunde dafur sind bislang nicht untersucht worden Axel Schildt Max Brauer S 81 f und Arnold Sywottek Max Brauer S 151 Zur Sozialisierungsdebatte siehe Christof Brauers FDP S 324 328 Axel Schildt Max Brauer S 84 86 Brauer zitiert Axel Schildt Max Brauer S 80 Das Buch Mollers hatte den Titel Das letzte Kapitel Zitat nach Joist Grolle Schwierigkeiten mit der Vergangenheit In Zeitschrift des Vereins fur Hamburger Geschichte Jg 78 1992 S 1 65 hier S 22 Grolle Schwierigkeiten S 29 Vgl neben der Darstellung Grolles auch Axel Schildt Max Brauer S 83 Vgl zudem Michael Wildt Zweierlei Neubeginn S 57 und S 59 Anm 9 Siehe zu diesem Eklat ferner Christof Brauers FDP S 329 331 sowie Walter Tormin Geschichte der SPD in Hamburg S 195 f Grolle Schwierigkeiten S 38 Zu Brauers Bestrebungen bei der Reaktivierung von Hafen und Seeschifffahrt siehe Axel Schildt Max Brauer S 86 und Arnold Sywottek Max Brauer S 151 Zu Brauers Positionen in der Frage der Demontagen siehe Arnold Sywottek Max Brauer S 156 Zu Brauers Aktivitaten in Bezug auf die Munchener Ministerprasidentenkonferenz siehe Arnold Sywottek Max Brauer S 153 f und Axel Schildt Max Brauer S 88 Brauer zitiert nach Axel Schildt Max Brauer S 89 Arnold Sywottek Max Brauer S 154 Henning Kohler Adenauer Eine politische Biographie Propylaen Berlin 1994 S 464 ISBN 3 549 05444 0 Siehe dazu Axel Schildt Max Brauer S 88 f und Arnold Sywottek Max Brauer S 154 Siehe hierzu Arnold Sywottek Max Brauer S 159 f und Axel Schildt Max Brauer S 90 f Brauer wurde am 16 Oktober 1949 erstmals in die Burgerschaft gewahlt er gehorte ihr auch in den folgenden Wahlperioden 3 und 4 an und schied nach der Neuwahl am 12 November 1961 aus Vgl Amtlicher Anzeiger der Freien und Hansestadt Hamburg 1949 1953 1957 1961 Zur Burgerschaftswahl zur Senatsbildung und zum Regierungsprogramm siehe Axel Schildt Max Brauer S 93 98 Zur Frage der Einbindung liberaler Politiker zum Wahlkampf der FDP und zu den Zerwurfnissen im liberalen Spektrum siehe Christof Brauers FDP S 399 444 Arnold Sywottek Hamburg seit 1945 S 380 Vgl Axel Schildt Max Brauer S 98 100 Das Bildarchiv der Stiftung Preussischer Kulturbesitz verfugt uber eine Aufnahme des Gemaldes Erich Luth Max Brauer S 51 Erich Luth Max Brauer S 69 Vgl Axel Schildt Max Brauer S 101 f Christof Brauers FDP S 681 und 683 Zu dieser Reform siehe Arnold Sywottek Hamburg seit 1945 S 413 415 und Christof Brauers FDP S 343 353 Axel Schildt Max Brauer S 102 betont diese Interpretation sei angesichts der strukturellen parteipolitischen Konstellationen im ersten Nachkriegsjahrzehnt eher zu bezweifeln Auch Sywottek Hamburg seit 1945 S 415 ist nicht sicher ob der Sieg der Opposition Ergebnis ihrer schulpolitischen Forderungen gewesen ist Dies konne nicht zweifelsfrei ermittelt werden Diese Zusammenkunft wurde vom Kongress fur kulturelle Freiheit veranstaltet der aufs Engste mit der Central Intelligence Agency CIA verbunden war Dazu grundlegend Michael Hochgeschwender Freiheit in der Offensive Der Kongress fur kulturelle Freiheit und die Deutschen Oldenbourg Munchen 1998 ISBN 3 486 56341 6 Zur Konferenz von Mailand siehe hier S 450 ff Website des Ubersee Clubs Zu Brauers Aktivitaten der Jahre 1953 bis 1957 siehe Axel Schildt Max Brauer S 103 105 Zur Wahl und zur Senatsbildung siehe Axel Schildt Max Brauer S 105 107 Hierzu Arnold Sywottek Hamburg seit 1945 S 441 Unterscheiden Sie doch die taktischen und die grossen atomaren Waffen Die taktischen Waffen sind nichts weiter als die Weiterentwicklung der Artillerie Selbstverstandlich konnen wir nicht darauf verzichten dass unsere Truppen auch in der normalen Bewaffnung die neueste Entwicklung mitmachen Konrad Adenauer zitiert nach Wolfgang Altenburg Die Nuklearstrategie der Nordatlantischen Allianz Vom Gegeneinander zum Miteinander im Ost West Verhaltnis in Clausewitz Gesellschaft e V Jahrbuch 2005 S 18 29 hier Seite 28 Anmerkung 2 PDF Datei 4 7 MB PDF 4 6 MB So eine Stellungnahme Brauers im sozialdemokratischen Vorwarts zitiert nach Axel Schildt Max Brauer S 109 Zu Brauers Aktivitaten gegen eine atomare Bewaffnung der Bundeswehr siehe Axel Schildt Max Brauer S 107 109 und Arnold Sywottek Max Brauer S 162 f Willy Brandt Erinnerungen Propylaen Verlag Frankfurt am Main 1989 S 66 ISBN 3 549 07353 4 Ehrensenatorinnen und Ehrensenatoren der Universitat Hamburg Universitat Hamburg abgerufen am 23 Januar 2019 Zum Ende der Ara Brauer siehe Erich Luth Max Brauer S 71 f und S 83 87 Vgl auch Axel Schildt Max Brauer S 110 f Helmut Schmidt Menschen und Machte Siedler Berlin 1987 S 176 ISBN 3 88680 278 7 Zur grossen Stille in Bonn siehe Uwe Bahnsen Die Weichmanns in Hamburg Ein Glucksfall fur Deutschland Hrsg Herbert und Elsbeth Weichmann Stiftung Christians Verlag Hamburg 2001 S 171 ISBN 3 7672 1360 5 Zu Brauers letzten Jahren siehe Axel Schildt Max Brauer S 112 115 Webauftritt des Max Brauer Hauses Ubersicht uber den Schiffspark der HADAG 2010 Archiviert vom Original am 22 August 2010 abgerufen am 23 Januar 2019 Die letzte Fahrt der Max Brauer In Neue Osnabrucker Zeitung 21 Mai 2015 abgerufen am 23 Januar 2019 Abbildung der Burgermeister Brauer inklusive technischer Angaben In schiffsphoto de Archiviert vom Original am 6 August 2007 abgerufen am 23 Januar 2019 Erich Luth Max Brauer S 40 f Darauf macht Tormin aufmerksam Siehe Walter Tormin Geschichte der SPD in Hamburg S 118 siehe auch Axel Schildt Max Brauer S 75 Das sind Arnold Sywottek Axel Schildt Michael Wildt und Christa Fladhammer Christof Brauers FDP S 319 Die Historiker folgen hier der Darstellung von Erich Luth Max Brauer S 46 48 Der erste Satz in Axel Schild Max Brauer S 9 lautet Max Brauer 1887 1973 war ein bedeutender und ruckblickend wohl der bekannteste Burgermeister Hamburgs im 20 Jahrhundert Erste Burgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg seit 1919 Werner von Melle 1919 Friedrich Sthamer 1919 1920 Arnold Diestel 1920 1924 Carl Wilhelm Petersen 1924 1929 1932 1933 Rudolf Ross 1930 1931 Carl Vincent Krogmann 1933 1945 Rudolf Petersen 1945 1946 Max Brauer 1946 1953 1957 1960 Kurt Sieveking 1953 1957 Paul Nevermann 1961 1965 Herbert Weichmann 1965 1971 Peter Schulz 1971 1974 Hans Ulrich Klose 1974 1981 Klaus von Dohnanyi 1981 1988 Henning Voscherau 1988 1997 Ortwin Runde 1997 2001 Ole von Beust 2001 2010 Christoph Ahlhaus 2010 2011 Olaf Scholz 2011 2018 Peter Tschentscher seit 2018 Siehe auch Liste der Hamburger Burgermeister nbsp Dieser Artikel wurde am 27 Oktober 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118673378 lobid OGND AKS LCCN n95035973 VIAF 34496749 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brauer MaxALTERNATIVNAMEN Brauer Max Julius Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdHB MdBGEBURTSDATUM 3 September 1887GEBURTSORT Altona OttensenSTERBEDATUM 2 Februar 1973STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Brauer amp oldid 235668937 Gedenken