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Joseph Zwi Carlebach geboren am 30 Januar 1883 in Lubeck gestorben am 26 Marz 1942 im Wald von Bikernieki bei Riga war ein deutscher Rabbiner Naturwissenschaftler und Schriftsteller Joseph CarlebachEr wurde im Dezember 1941 mit seiner Familie ins Lager Jungfernhof in der Nahe von Riga Lettland deportiert Nach dessen Auflosung wurden er seine Frau und drei seiner Tochter ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung und internationale Jahre 1 3 Rabbiner in Deutschland 1 4 Drangsalierung in der Zeit des Nationalsozialismus 1 5 Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus 1 6 Deportation und Ermordung 1 7 Nachkommen 2 Gedenken an Carlebach in Hamburg 2 1 Joseph Carlebach Platz 2 2 Joseph Carlebach Preis 2 3 Joseph Carlebach Schule 2 4 In Hamburg Altona 2 5 In Lubeck 3 Gedenken an Carlebach in Israel 3 1 Joseph Carlebach Institut 3 2 Rechov Carlebach רחוב קרליבך in Jerusalem 4 Werke Auswahl 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Joseph Carlebach an Bord der Tel Aviv Januar 1935Familie Bearbeiten Carlebach war das achte Kind von Esther Carlebach einer in Lubeck geborenen Tochter des dortigen Rabbiners Alexander Sussmann Adler und des in Heidelsheim geborenen Rabbiners Salomon Carlebach Das Familiengrab befindet sich auf dem Judischen Friedhof in Lubeck Moisling 1919 heiratete er seine einstige Schulerin Charlotte Preuss 1900 1942 eine Nichte des Fotografen Max Halberstadt Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor von denen viele Rabbiner wurden oder einen heirateten Ausbildung und internationale Jahre Bearbeiten Joseph Carlebach wurde Rabbiner wie die meisten seiner Bruder darunter Ephraim Carlebach der Grunder der Hoheren Israelitischen Schule in Leipzig Joseph Carlebach absolvierte auch eine umfassende naturwissenschaftliche Ausbildung Er besuchte wie seine Bruder das Katharineum zu Lubeck das er Ostern 1901 mit dem Abitur abschloss 1 Ab 1901 studierte er in Berlin Naturwissenschaften Mathematik Astronomie Philosophie und Kunstgeschichte Der Quantenphysiker Max Planck und der Philosoph Wilhelm Dilthey Hermeneutik gehorten zu seinen Lehrern 1908 schloss er das Oberlehrer Examen in den Naturwissenschaften mit summa cum laude ab Carlebach liess sich gleichzeitig am dortigen orthodoxen Rabbinerseminar ausbilden Ab 1905 unterrichtete er fur zwei Jahre in Palastina am Jerusalemer Lehrerseminar der Lamel Schule und unterbrach fur diese Zeit sein Studium Dort kam er auch mit massgeblichen Toraexperten in Kontakt 1909 absolvierte er die akademischen Abschlusse an der Universitat Heidelberg in den Fachern Mathematik Physik und Hebraisch Im selben Jahr wurde er an der Universitat Heidelberg mit dem Thema Lewi ben Gerson als Mathematiker ein mittelalterlicher Talmudgelehrter promoviert Die Veroffentlichung der Forschungsarbeit uber diesen auch Gersonides genannten Gelehrten sowie eine Pionierarbeit uber Einsteins Relativitatstheorie Berlin 1912 brachten Carlebach auch akademische Anerkennung 1910 bis 1914 gleich nach seiner Promotion widmete sich Carlebach wieder verstarkt dem Rabbinatsstudium am Berliner Rabbinerseminar der Israelitischen Synagogen Gemeinde Adass Jisroel welches streng orthodox ausgerichtet war und unter der Leitung des Rabbiners David Hoffmann stand 1914 wurde er als Rabbiner ordiniert Von 1914 bis 1918 wahrend des Ersten Weltkriegs wurde er zum Militar eingezogen Zunachst diente er als Telegraphist in Mainz 1915 wurde Carlebach auf Empfehlung seines Schwagers des Feldrabbiners Leopold Rosenak ins deutsch besetzte Litauen das damals ein Zentrum der judischen Gelehrsamkeit war beordert Er absolvierte seinen Wehrdienst als deutscher Kulturoffizier im Range eines Hauptmanns und Rabbiner in Litauen In Kaunas grundete er zusammen mit ortlichen Talmudgelehrten das teils deutschsprachige Judische Realgymnasium 2 גימנזיום עברי das er auch bis 1919 leitete Rabbiner in Deutschland Bearbeiten 1920 wurde Carlebach amtierender Rabbiner in Lubeck bis ihm dort 1921 David Alexander Winter folgte 1921 wurde er Rektor der Talmud Tora Schule in Hamburg Joseph Carlebach ging als schopferischer Erzieher individuell auf die Schuler ein und leitete sie so durch das Interesse am Thema zu selbststandigem Lernen und Entdecken an Dabei verstand der Lehrer sich als alterer Freund des Schulers Grundlage und Ausgangspunkt der Lehre Carlebachs war der judische Glaube der alle Lebens und Wissensbereiche durchdringen und die Ganzheit und Einheit von Seele und Geist garantieren sollte Das Ziel der Schule sah er in der Schaffung einer judischen Lebenswelt getragen vom hochsten judischen Wert sittlich ethischer Verantwortung in der Hebraisch als lebendige Sprache gesprochen wird 1925 wurde Joseph Carlebach als Nachfolger von Meir Lerner zum Oberrabbiner der Hochdeutschen Israeliten Gemeinde HIG in der damals noch selbststandigen preussischen Grossstadt Altona gewahlt Es war das Altonaer Wappen das Symbol der offenen Tore das ihm so ganz entsprach und Altonas unter Beweis gestellte Aufnahmefreundlichkeit nicht nur gegenuber verfolgten Juden aus Osteuropa Auch der damalige Oberburgermeister Max Brauer begrusste ihn und war lange begeisterter Besucher von Carlebachs Vortragen Wie stark ihn dessen Ideen pragten wurde deutlich als Brauer Mitte Marz 1936 auf Einladung des American Jewish Congress auf einer Vortragsreise durch die USA in New York auf einem Bankett eine Rede hielt in der er den Antisemitismus als tragende Saule der NS Ideologie analysierte Zudem forderte er der Kampf der Juden in Deutschland gegen ihre zunehmende Entrechtung musse international unterstutzt werden am besten durch einen judischen Weltkongress 3 1936 berief die Deutsch Israelitische Gemeinde DIG damals die aschkenasische judische Gemeinde Hamburgs Carlebach als Nachfolger von Oberrabbiner Samuel Spitzer nach Hamburg an die Bornplatzsynagoge Vor der versammelten Menge versprach er bei seiner Antrittsrede dass mein Haus und Herz jedem offenstehen wird und ich all die Note eurer Seele mit euch tragen werde dass ich die Auszeichnung der Berufung auf diesen Rabbinatssitz nur als eine Verpflichtung nehmen will zu schlichter Menschlichkeit jedem gegenuber das ist das Gelobnis dieser Stunde 4 Nach den Eingemeindungen im Rahmen des Gross Hamburg Gesetzes am 1 April 1937 schlossen auch die judischen Gemeinden Deutsch Israelitische Gemeinde zu Hamburg Hochdeutsche Israeliten Gemeinde zu Altona Israelitische Gemeinde zu Wandsbek Judische Synagogen Gemeinde Harburg Wilhelmsburg einen Vertrag zu ihrer Vereinigung zum 1 Januar 1938 Der neue Name Deutsch Israelitische Gemeinde zu Gross Hamburg wurde jedoch vom NS Ministerium fur Kultus nicht genehmigt da Deutsch fur judische Organisationen verboten und Israelitisch irrefuhrend sei da in der NS Rassenideologie Judisch der eindeutige Begriff sei sowie Gemeinde so die fadenscheinige Argumentation fur politische Kommunen vorbehalten sei Die Gemeinde wahlte daraufhin den Namen Judischer Religionsverband in Hamburg 5 Carlebach blieb auch danach leitend als Oberrabbiner zu Hamburg 1937 wurde Bruno Italiener zum Oberrabbiner des Tempelverbandes gemacht und Carlebach nannte sich ab 1938 Oberrabbiner des Synagogenverbandes 6 Die zentrale Personlichkeit im Leben der Juden in Hamburg Altona war Oberrabbiner Joseph Carlebach Er verkorperte die von allen Richtungen verehrte und anerkannte geistige Autoritat innerhalb der Gemeinde Carlebach vereinigte in sich das Judentum von Ost und West im weitesten Sinne dieses Wortes Allgemeine Kultur und judisches Wissen wurden in ihm zu einer kunstvollen Synthese und dabei war er judisch orthodox in seinem Glauben und in seiner Lebensfuhrung Ich personlich sehe ihn plastisch vor mir stehend als meinen Lehrer Baruch Zvi Ophir 7 Drangsalierung in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Carlebachs Antrag auf Ausstellung einer steuerlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung erweckte den Verdacht die Familie wolle auswandern Die Devisenstelle veranlasste eine Sicherungsanordnung danach durfte Carlebach Zahlungen und Abhebungen nur noch mit behordlicher Genehmigung uber ein Sicherungskonto erledigen Nach der Reichspogromnacht 1938 musste eine Judenvermogensabgabe von 25 des Vermogens an das Finanzamt gezahlt werden Ab Oktober 1940 bekam Carlebach kein Gehalt mehr Am 31 Mai 1941 wurde er mit einer Geldstrafe belegt weil er versaumt hatte den Zwangsvornamen Israel ins Fernsprechbuch eintragen zu lassen Ab 19 September 1941 musste zur Stigmatisierung ein Judenstern getragen werden Mit Erlass vom 18 Oktober 1941 gab es ein Ausreiseverbot fur Juden Gestapo Leute verfolgten seine Gottesdienste Vom 25 Oktober 1941 an wurden die Juden aus Hamburg deportiert Ihr Eigentum fiel gemass der 11 Verordnung zum Reichsburgergesetz an das Reich die Besitztumer wurden durch eine Vermogensverwaltungsstelle des Finanzamts verkauft Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Miriam Gillis Carlebach die uberlebende Tochter von Joseph Carlebach erinnerte an den Einsatz ihres Vaters fur die verfolgten Juden in der NS Zeit 8 Deportation und Ermordung Bearbeiten nbsp Platz der judischen Deportierten Mahnmal und ErinnerungstafelAm 4 Dezember 1941 erhielten 753 Hamburger Juden den Deportationsbefehl Weil der ursprunglich vorgesehene Zielort das Ghetto in Minsk uberfullt war verzogerte sich die Abreise Fanny Englard geb Dominitz eine uberlebende Zeugin berichtete Die Gestapo hatte Carlebach angeboten zuruckzubleiben Aber er hat sich entschlossen bei dem Transport zu bleiben um die vielen Menschen nicht zu enttauschen die mit ihm fahren wollten 9 Die Familie Carlebach schrieb am 3 Dezember an einen Onkel Charlottes Siegfried Halberstadt Wir stehen im Begriff nach Osten zu fahren Wir wollen Euch noch einmal ein herzliches Lebewohl sagen Wir sind innerer Zuversicht und segnen die Stunde da viele Mitreisende durch uns sich getrostet fuhlen Euch und Euren Kindern wunschen und erflehen wir alles Gute Moget Ihr gesund und lebenfroh bleiben erfreut durch das Gluck Eurer lieben Kinder Alles Gute 10 So wurde Carlebach mit seiner Familie am 6 Dezember 1941 ins Konzentrationslager Jungfernhof in der Nahe von Riga Lettland deportiert wo der fast Sechzigjahrige schwer erkrankte Im Lager organisierte Carlebach heimlich den Schulunterricht besorgte ein Chanukka Fest und einige Bar Mizwa Feiern Als eine Mitgefangene das Essen nicht koscherer Wurst ablehnte uberzeugte er sie mit der Argumentation dass der Pflicht zur Korper und Lebenserhaltung Schmirat Haguf durch die Annahme der kraftspendenden Kost mehr gedient sei 11 Am 26 Marz 1942 wurden Joseph Carlebach seine Frau Charlotte und seine drei jungsten Tochter Ruth Noemi und Sara im Wald von Bikernieki bei Riga erschossen Erst am 30 November 2001 hat anlasslich der Eroffnung einer Gedenkstatte an dieser Stelle der Kantor der Judischen Gemeinde zu Riga Vlad Shulman das Kaddisch gesprochen Auf den Seiten des Gedenksteins steht in Hebraisch Russisch Lettisch und Deutsch Ach Erde bedecke mein Blut nicht und mein Schreien finde keine Ruhestatt Hiob 16 18 Der jungste Sohn Salomon Peter Shlomo uberlebte die Gewaltherrschaft in neun verschiedenen Konzentrationslagern Die alteren funf Kinder wurden von Carlebach und seiner Frau rechtzeitig nach England in Sicherheit geschickt Nachkommen Bearbeiten Sein Sohn der Rabbiner Salomon Peter Carlebach 1925 2022 nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Cousin dem singenden Rabbi Shlomo Carlebach wurde nach dem Kriege zunachst Student und spater der mashgiach ruchani geistlicher Leiter der Studenten am Yeshiva Rabbi Chaim Berlin Institut in Brooklyn New York einer Ausbildungsstatte fur Rabbiner Seine Tochter Miriam Gillis Carlebach 1922 2020 eine Erziehungswissenschaftlerin war Direktorin des Joseph Carlebach Instituts fur zeitgemasse judische Erziehung der Bar Ilan Universitat in Ramat Gan Israel Sie pflegte die Kontakte mit Hamburg insbesondere die Zusammenarbeit der Universitaten Gedenken an Carlebach in Hamburg Bearbeiten nbsp Strassenschild nbsp Gedenktafel in Altona mit Bildnis CarlebachsIn der Stadt Hamburg und ihrer jetzigen Judischen Gemeinde wird das Andenken an den hochgeachteten Joseph Carlebach sehr gepflegt Joseph Carlebach Platz Bearbeiten 1988 wurde mit Granitsteinen das fruhere Deckengewolbe auf dem fruheren Standort der Bornplatzsynagoge im Originalmassstab im Boden nachgebildet Gestaltet nach einem Entwurf der Kunstlerin Margrit Kahl und des Architekten Bernhard Hirche wurde der Platz im Grindel Bezirk Hamburg Eimsbuttel der heute ein Teil des Campus der Universitat ist zum Gedenken an den letzten Hamburger Oberrabbiner vor dem Kriege im Jahre 1990 in Joseph Carlebach Platz umbenannt Joseph Carlebach Preis Bearbeiten 2003 am 120 Geburtstag Carlebachs stiftete die Universitat Hamburg den Joseph Carlebach Preis der seit dem Jahre 2004 alle zwei Jahre verliehen wird 12 Der Preis wird fur herausragende wissenschaftliche Beitrage aus dem Hamburger Raum zur judischen Geschichte Religion und Kultur an junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler vergeben Die Universitat will damit die in Hamburg lebendige judische Kultur und Wissenschaft deutlicher und bekannter machen Am Institut fur Germanistik I der Universitat kann die jiddische Sprache und Literatur studiert werden Ausgezeichnet wurden 2004 die Nachwuchswissenschaftlerinnen Christina Pareigis Fachbereich Sprach Literatur und Medienwissenschaft fur ihre Dissertation trogt zikh a gezank Jiddische Liedlyrik von Kadye Molodovsky Yitzhak Katzenelson Mordechaj Gebirtig aus den Jahren 1939 1945 sowie Jorun Poettering Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaft fur ihre Magisterarbeit Hamburger Sefarden im Atlantischen Zuckerhandel des 17 Jahrhunderts Fur das Jahr 2006 wurden Anfang 2007 die Nachwuchswissenschaftlerinnen Sandra Konrad Fachbereich Psychologie fur ihre Dissertation Everybody has one s own Holocaust Eine internationale Studie uber die Auswirkungen des Holocaust auf judische Frauen dreier Generationen sowie Christine Muller Fachbereich Erziehungswissenschaft fur ihre Dissertation Zur Bedeutung von Religion fur judische Jugendliche in Deutschland ausgezeichnet Nachdem bei den ersten beiden Verleihungen je zwei Arbeiten ausgezeichnet wurden wurde 2008 09 und 2010 11 jeweils nur eine Arbeit pramiert 2009 erhielt Katharina Kraske den Preis fur ihre Magisterarbeit Auschwitz erinnern Shoah Darstellungen in der italienischen Literatur 2011 wurde Arne Offermanns fur seine Einfuhrung Edition und den Kommentar zu Der Briefwechsel zwischen Ernst Lissauer und Walter A Berendsohn 1935 1937 ausgezeichnet 2013 wurde der Preis wieder geteilt Dr Beate Meyer wurde ausgezeichnet fur ihre Monographie Todliche Gratwanderung Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung Zwang Selbstbehauptung und Verstrickung 1939 1945 Sebastian Schirrmeister fur seine Magisterarbeit Das Gastspiel Friedrich Lobe und das hebraische Theater 1933 1950 13 2015 wurde der Preis erneut geteilt Die Wissenschaftlerin Lea Wohl von Haselberg erhielt den Preis fur ihre Dissertation Und nach dem Holocaust Judische Spielfilmfiguren im west deutschen Film und Fernsehen nach 1945 Die funf Studierenden Ozlem Alagoz Bakan Fabian Boehlke Viktoria Wilke Nikolas Odinius und Thomas Rost erhielten den Preis fur ihre gemeinsame Seminararbeit zum Thema Stolpersteine im Grindelviertel Vom Namen zur Biographie Ebenso ausgezeichnet wurde 14 2016 17 ging die Auszeichnung an Dr Jutta Braden Fachbereich Geschichte fur ihre Monographie Konvertiten aus dem Judentum in Hamburg 1603 bis 1760 Esdras Edzardis Stiftung zur Bekehrung der Juden von 1667 sowie an Dr Inka Le Huu ebenfalls Fachbereich Geschichte fur ihre Dissertation Die sociale Emanzipation der Juden Judisch christliche Begegnungen im Hamburger Burgertum 1830 1871 Joseph Carlebach Schule Bearbeiten nbsp Die ehemalige Talmud Tora Schule RuckansichtZum Schuljahr 2007 08 sind am 28 August 2007 nach 68 Jahren wieder Kinder in das Gebaude der ehemaligen Talmud Tora Schule eingezogen Der Schulbetrieb beginnt im Geiste Joseph Carlebachs in Gestalt einer staatlich genehmigten judischen Ganztagsgrundschule mit angeschlossener Vorschule Die Finanzierung teilen sich die Stadt Hamburg die judische Gemeinde und die Eltern Bis dahin war in dem Gebaude die Fachhochschule fur Bibliothekswesen untergebracht Eine Gedenktafel im Treppenhaus erinnerte an die Geschichte der Schule und das Schicksal ihrer Schuler und Lehrer Im Gebaude sind auch der Kindergarten der judischen Gemeinde mit 60 Platzen und die Verwaltung der judischen Gemeinde untergebracht In Hamburg Altona Bearbeiten nbsp Schwarze Form vor dem Altonaer RathausAm Sudende des Platzes der Republik gegenuber dem Rathaus erinnert der schwarze Quader Black Form Dedicated to the Missing Jews von Sol LeWitt mit einer Widmung an die Juden die Altona fur immer fehlen an die judische Gemeinde und ihren Rabbiner Joseph Carlebach In Altona erinnert die Carlebachstrasse die von der Gilbertstrasse zur Sassstrasse fuhrt an den Altonaer Oberrabbiner 15 In Lubeck Bearbeiten Der etwa 5 5 Hektar grosse Carlebach Park im neuen Lubecker Hochschulstadtteil wurde nach der Rabbinerfamilie Carlebach benannt Gedenken an Carlebach in Israel BearbeitenJoseph Carlebach Institut Bearbeiten Das 1992 an der Bar Ilan Universitat in Ramat Gan gegrundete deutschsprachige akademisch erzieherische Joseph Carlebach Institut JCI mochte zum deutsch judischen und deutsch israelischen Verstandnis beitragen und fordert gemeinsame Seminare und Konferenzen mit deutschsprachigen Universitaten Instituten und Studierendengruppen Weitere Ziele sind die Wieder Veroffentlichung der Schriften Joseph Carlebachs sowie die Pflege des Andenkens an die Familie Carlebach an die judischen Gemeinden und an die in der Schoah Umgekommenen Das vom JCI aufgebaute Archiv umfasst Sammlungen zu Joseph Carlebach zum Leipziger Rabbiner Ephraim Carlebach zum judischen Leben in Schleswig Holstein sowie Einzeldokumente Die alle zwei bis drei Jahre erscheinenden Schriftenbande zur Joseph Carlebach Konferenz werden von der JCI mit herausgegeben 16 Rechov Carlebach רחוב קרליבך in Jerusalem Bearbeiten Im Jerusalemer Vorort Talpiot wurde am 18 August 1954 in Erinnerung an sein Wirken an der dortigen Lamel Schule eine Strasse nach Joseph Carlebach benannt Werke Auswahl BearbeitenLewi ben Gerson als Mathematiker Ein Beitrag zur Geschichte der Mathematik bei den Juden Dissertation L Lamm Berlin 1910 Das Hohelied ubertragen und gedeutet von Joseph Carlebach Hermon Verlag Frankfurt am Main 1924 Moderne padagogische Bestrebungen und ihre Beziehungen zum Judentum Judische Schriftenreihe B J A 12 Nr 3 19 S Hebraischer Verlag Menorah Berlin o J 1924 o 1925 Die drei grossen Propheten Jesajas Jirmija und Jecheskel eine Studie 133 S Hermon Verlag Frankfurt am Main 1932 franzosische Ubersetzung Les trois grands prophetes Isaie Jeremie Ezechiel Traduit de l allemand par Henri Schilli 141 S Editions A Michel Paris 1959 Das Buch Koheleth Ein Deutungsversuch Hermon Frankfurt am Main 1936 Das gesetzestreue Judentum 53 S Im Schocken Verlag Berlin 1936 Ausgewahlte Schriften Band 1 und 2 Herausgegeben von Miriam Gillis Carlebach mit einem Vorwort von Haim H Cohn Georg Olms Verlag Hildesheim New York 1982 Ausgewahlte Schriften Band 3 Herausgegeben von Miriam Gillis Carlebach Georg Olms Verlag Hildesheim 2002 17 Ausgewahlte Schriften Band 4 Ausgewahlte Briefe aus funf Jahrzehnten Herausgegeben von Miriam Gillis Carlebach unter Mitarbeit von Gillian Goldmann Georg Olms Verlag Hildesheim 2007 18 Mikhtavim mi Yerushalayim 1905 1906 Erets Yi sra el be reshit ha me ah be ene moreh tsa ir ma skil dati mi Germanyah Hrsg und ubersetzt von Miryam Gilis Karlibakh 141 S ill Ramat Gan Orah mi pirsume Mekhon Yosef Karlibakh Yerushalayim Ariel 1996 Siehe auch BearbeitenZentrum judischen Lebens in HamburgLiteratur BearbeitenBiographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 7 S 41 ff Sybille Baumbach et al Wo Wurzeln waren Juden in Hamburg Eimsbuttel 1933 bis 1945 Hrsg von der Galerie Morgenland Dolling und Galitz Verlag Hamburg 1993 Andreas Bramer Joseph Carlebach Reihe Hamburger Kopfe Hamburg 2007 ISBN 978 3 8319 0293 4 Shlomo Peter Carlebach Ish Yehudi The Life and Legacy of a Torah Great Joseph Tzvi Carlebach Shearith Joseph Publications New York 2008 englisch Jens Peter Finkhauser Evelyn Iwersen Die Juden in Altona sind langst vergessen In Stadtteilarchiv Ottensen e V Hrsg Ohne uns hatten sie das gar nicht machen konnen Nazi Zeit und Nachkrieg in Altona und Ottensen Hamburg 1985 Miriam Gillis Carlebach Hrsg Judischer Alltag als humaner Widerstand Dokumente des Hamburger Oberrabbiners Dr Joseph Carlebach aus den Jahren 1939 1942 Verlag Verein fur Hamburgische Geschichte Hamburg 1990 Miriam Gillis Carlebach Licht in der Finsternis Judische Lebensgestaltung im Konzentrationslager Jungfernhof In Gerhard Paul und Miriam Gillis Carlebach Menora und Hakenkreuz Neumunster 1988 ISBN 3 529 06149 2 S 549 563 Miriam Gillis Carlebach Jedes Kind ist mein Einziges Lotte Carlebach Preuss Antlitz einer Mutter und Rabbiner Frau Dolling und Galitz Hamburg veranderte Neuauflage 2000 ISBN 3 930802 70 8 Miriam Gillis Carlebach Tastet meine Messiasse nicht an das sind meine Schulkinder Joseph Carlebachs judische Erziehungslehre 2004 ISBN 3 935549 94 6 Carlebach Joseph In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 4 Brech Carle Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1996 ISBN 3 598 22684 5 S 436 448 Esriel Hildesheimer Mordechai Eliav Das Berliner Rabbinerseminar 1873 1938 Berlin 2008 ISBN 978 3 938485460 S 89 90 Ulla Hinnenberg Stadtteilarchiv Ottensen e V Der judische Friedhof in Ottensen 1582 1992 Hamburg Altona 1992 Ulla Hinnenberg Stadtteilarchiv Ottensen e V Die Kehille Geschichte und Geschichten der Altonaer judischen Gemeinde Hamburg Altona 1996 Alissa Lange Das judische Altenhaus am Grindel Die judische Geschichte des heutigen katholischen Studentenwohnheims Franziskus Kolleg in Hamburg im 19 Jahrhundert Hamburger Historische Forschungen Band 3 Hamburg University Press Hamburg 2008 19 Ina Lorenz Das Leben der Hamburger Juden im Zeichen der Endlosung 1942 1945 In Arno Herzig Ina Lorenz Hrsg Verdrangung und Vernichtung der Juden unter dem Nationalsozialismus Hamburg 1992 Ina Lorenz Gehen oder bleiben Neuanfang der judischen Gemeinde in Hamburg nach 1945 Hamburg 2002 Ina Lorenz Jorg Berkemann Streitfall Judischer Friedhof Ottensen 1663 1993 Zwei Bande Hamburg 1995 Anthony McElligott Contested City Municipal Politics and the Rise of Nazism in Altona 1917 1937 Ann Arbor 1998 Beate Meyer Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933 1945 Hrsg von der Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg 2006 ISBN 3 929728 85 0 Jens Michelsen Judisches Leben in der Wohlers Allee Hamburg 1995 Christine Muller Zur Bedeutung von Religion fur judische Jugendliche in Deutschland Reihe Jugend Religion Unterricht Band 11 Munster 2007 ISBN 978 3 8309 1763 2 Sabine Niemann Redaktion Die Carlebachs Eine Rabbinerfamilie aus Deutschland Ephraim Carlebach Stiftung Hrsg Dolling und Galitz Hamburg 1995 ISBN 3 926174 99 4 Gerhard Paul Miriam Gillis Carlebach Hrsg Menora und Hakenkreuz Zur Geschichte der Juden in und aus Schleswig Holstein Lubeck und Altona 1918 1998 Wacholtz Neumunster 1998 ISBN 3 529 06149 2 Ursula Randt Die Talmud Tora Schule in Hamburg 1805 1942 ISBN 3 937904 07 7 Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese e V Viermal Leben Judisches Schicksal in Blankenese 1901 bis 1943 Hamburg 2003 Ursula Wamser Wilfried Weinke Ulrich Bauche Hrsg Eine verschwundene Welt Judisches Leben am Grindel Uberarbeitete Neuauflage Hamburg 2006 ISBN 3 934920 98 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph Zwi Carlebach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Joseph Carlebach Quellen und Volltexte Literatur von und uber Joseph Carlebach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Joseph Carlebach Institut an der Bar Ilan Universitat in Ramat Gan Israel Website des Carlebach Familien Archivs des Joseph Carlebach Instituts an der Bar Ilan Universitat in Ramat Gan Quellen uber Joseph Carlebach in englischer Sprache Dr Joseph Carlebach 1883 auf den Seiten von Stolpersteine Hamburg Autor Andreas Bramer Stand September 2016 abgerufen am 8 August 2019 Joseph Carlebach Platz und Synagogen Monument Memento vom 24 September 2009 im Internet Archive Der Schulbetrieb in der Joseph Carlebach Schule wird wieder aufgenommen Meldung auf abendblatt de Offizielle Website der Joseph Carlebach SchuleEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Genzken Die Abiturienten des Katharineums zu Lubeck Gymnasium und Realgymnasium von Ostern 1807 bis 1907 Borchers Lubeck 1907 Beilage zum Schulprogramm 1907 Digitalisat Nr 1133 Joseph Carlebach Brief an Leopold Rosenak vom Mai 1917 In Joseph Carlebach Ausgewahlte Schriften Teil 4 Ausgewahlte Briefe aus funf Jahrzehnten hrsg von Miriam Gillis Carlebach Olms Hildesheim 2007 ISBN 978 3 487 13345 4 S 111 Zu dieser Rede siehe Axel Schildt Max Brauer S 63 65 und Christa Fladhammer Michael Wildt Einleitung S 57 59 Biographie Rabbiner Carlebach auf der Webseite des Joseph Carlebach Instituts Schreiben des Reichs und Preussischen Ministers fur die kirchlichen Angelegenheiten an das Hamburgische Staatsamt vom 15 Januar 1937 Berlin Staatsarchiv Hamburg Bestand 113 5 Akte EIV B1 wiedergegeben nach Vierhundert Jahre Juden in Hamburg eine Ausstellung des Museums fur Hamburgische Geschichte vom 8 November 1991 bis 29 Marz 1992 Ulrich Bauche Hrsg Dolling und Galitz Hamburg 1991 Die Geschichte der Juden in Hamburg Bd 1 S 444 ISBN 3 926174 31 5 Andreas Bramer Judentum und religiose Reform Der Hamburger Israelitische Tempel 1817 1938 Dolling und Galitz Verlag Hamburg 2000 ISBN 3 933374 78 2 S 89 Baruch Z Ophir Zur Geschichte der Hamburger Juden 1919 1939 In Peter Freimark Hrsg Juden in Preussen Juden in Hamburg Hamburger Beitrage zur Geschichte der deutschen Juden Bd 10 Institut fur die Geschichte der deutschen Juden Hans Christians Verlag Hamburg 1983 PDF 54 MB S 94 Hans Juergen Fink Die Akten des Bosen In Hamburger Abendblatt vom 11 Juni 2011 S 12 Quellen fur Finks Artikel Zusammenfassung Interview mit Miriam Gillis Carlebach sowie Akten Strafverfahren und Finanzermittlung aus dem Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg Miriam Gillis Carlebach Licht in der Finsternis Judische Lebensgestaltung im Konzentrationslager Jungfernhof In Gerhard Paul und Miriam Gillis Carlebach Menora und Hakenkreuz Neumunster 1988 ISBN 3 529 06149 2 S 551 nach Gillis Carlebach Judischer Alltag als humaner Widerstand S 109 Miriam Gillis Carlebach Licht in der Finsternis ISBN 3 529 06149 2 S 560 Joseph Carlebach Preis auf der Webseite der Universitat Hamburg Joseph Carlebach Preis diesmal an zwei Forscher vergeben Kieler Nachrichten online 22 April 2013 Verleihung des Joseph Carlebach Preises 2015 Universitat Hamburg Carlebachstrasse Memento vom 13 Marz 2013 im Internet Archive in eins A Stadtteilzeitung fur das Entwicklungsquartier Altona Altstadt Mai 2012 S 3 Uber das Joseph Carlebach Institut 1 2 Vorlage Toter Link germanjewishculturalheritage com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf der Website des Projekts German Jewish Cultural Heritage GJCH Memento des Originals vom 11 November 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot germanjewishculturalheritage com am Moses Mendelssohn Zentrum fur europaisch judische Studien e V an der Universitat Potsdam Ankundigung Band 3 auf der Webseite des Georg Olms Verlags Ankundigung Band 4 auf der Webseite des Georg Olms Verlags Informationen zur Publikation auf der Website des Verlags der Universitat HamburgNormdaten Person GND 119066823 lobid OGND AKS LCCN n83031622 VIAF 2594666 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carlebach JosephALTERNATIVNAMEN Carlebach Joseph ZwiKURZBESCHREIBUNG deutscher Rabbiner Opfer des HolocaustGEBURTSDATUM 30 Januar 1883GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 26 Marz 1942STERBEORT bei Riga Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Carlebach amp oldid 238954734