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Westerhusen ist ein an der sudlichen Stadtgrenze gelegener Stadtteil der Landeshauptstadt Magdeburg mit einer Flache von 7 2326 km und 3 323 Einwohnern Stand 31 Dezember 2021 1 Magdeburg WesterhusenStadtteil von MagdeburgBasisdatenFlache 7 2326 km Einwohner 3323Bevolkerungsdichte 459 Einwohner je km Stand der Angaben 31 Dez 2021 Koordinaten 52 4 N 11 40 O 52 06465 11 67483 Koordinaten 52 3 53 N 11 40 29 OOrtsteile Bezirke Alt Westerhusen Wohngebiet Welsleber Strasse Gewerbegebiet Welsleber Strasse Westerhusener Park Neue Siedlung Frohser BergPostleitzahl 39122Strassenbahnlinien 2 8Buslinien 66Blick vom Ostufer der Elbe auf Westerhusen 2011Stephanus TurmBlick uber die Elbe Elbfahre am Ostufer Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Infrastruktur 3 Geschichte 3 1 Vorzeit 3 2 Mittelalter 3 3 Neuzeit 3 3 1 Schmalkaldischer Krieg 3 3 2 Dreissigjahriger Krieg 3 3 3 Brauche und Bruderschaften 3 3 4 Neuanbauer 3 3 5 Muhlen in Westerhusen 3 3 6 Napoleonische Besatzungszeit 3 4 Industrialisierung 3 4 1 Eisenbahn 3 4 2 Strohpappenfabrik 3 4 3 Zuckerfabrik und Metallhutte 3 4 4 Darren 3 4 5 Glashutte 3 4 6 Ziegelei 3 4 7 Schiffswerft Gerloff 3 4 8 Brauerei 3 4 9 Fahlberg List 3 4 10 Motoren und Schraubenfabrik 3 4 11 Drageefabrik 3 5 Entwicklung vom Dorf zum Stadtteil 3 5 1 Strassennamen Westerhusens 3 6 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg 3 7 Westerhusen in der DDR 3 8 Entwicklung nach der politischen Wende von 1989 4 Bauwerke 5 Personen 6 Westerhusen in Sagen und Literatur 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenWesterhusen liegt am Westufer der Elbe und grenzt im Suden an den Salzlandkreis Die benachbarten Stadtteile sind Beyendorf Sohlen im Westen und Salbke im Norden wo die Welsleber und Blumenberger Strasse als Trennlinie verlauft Der im Nordosten gelegene bebaute Anteil des Stadtteils betragt nur etwa 11 Prozent der Gesamtflache Im Wesentlichen konzentriert sich die Bebauung entlang der Durchgangsstrasse Alt Westerhusen und westlich des Bahnhofs Magdeburg Sudost der Bahnlinie Magdeburg Leipzig Die Bausubstanz besteht sowohl aus Einfamilienhausern wie auch aus mehrgeschossigen Mietshausern Das Gebiet des Stadtteils steigt von 49 Metern am Elbufer in westlicher Richtung zu den zu Salbke gehorenden Sohlener Bergen bis auf 97 8 Meter an Im Umfeld der Sohlener Berge liegen auch die als Semmel und Katzendarm bezeichneten Bereiche der Feldmark Sudwestlich der Ortslage liegen die Wellenberge an die sich sudwestlich die Erhebung der alten SKL Deponie Westerhusen anschliesst Im Suden erreicht der Frohser Berg 115 5 Meter Davor liegen landwirtschaftlich genutzte Flachen sowie das kleine Feuchtgebiet Potritzer Sumpf Am sudlichen Ortsausgang befindet sich der etwa 20 Hektar grosse Volkspark Westerhusen Sudlich hiervon verlauft der in die Elbe mundende Pfingstwiesengraben Das ursprungliche Kerngebiet des Dorfes liegt etwas erhoht uber der Elbe wobei der Siedlungsbereich durch die westlich gelegenen kleinen Hohenzuge gegen Westwinde geschutzt war Die Bodenverhaltnisse sind fur die Landwirtschaft etwas ungunstiger als dies in den westlich gelegenen Gebieten der Magdeburger Borde der Fall ist So wurde die Feldmark Westerhusens als unergiebigste Feldflur des Kreises Wanzleben bezeichnet 2 In historischer Zeit gab es in der Gemarkung Westerhusen einen als Britschenstein benannten Findling Infrastruktur Bearbeiten nbsp Strasse Alt Westerhusen OrtsdurchfahrtWesterhusen dient heute vorwiegend Wohnzwecken einige kleine Gewerbebetriebe sind hier angesiedelt Hervorzuheben ist der Schulkomplex mit dem Europaischen Bildungswerk fur Beruf und Gesellschaft und dem Kaufmannischen Bildungszentrum Der Stadtteil verfugt mit dem Bahnhof Magdeburg Sudost uber eine S Bahn Station und wird von einer Strassenbahnlinie erschlossen Uber die Strasse Alt Westerhusen fuhrt eine Strassenverbindung zur Nachbarstadt Schonebeck Die Fahre Westerhusen verbindet Westerhusen mit dem Ostufer der Elbe In Westerhusen befindet sich die Freiwillige Feuerwehr Magdeburg Sudost 3 Im Stadtteil bestehen funf Kleingartenvereine Stand 2013 4 Geschichte BearbeitenVorzeit Bearbeiten Anhand von Ausgrabungen konnte festgestellt werden dass im Bereich des heutigen Westerhusens bereits in der fruhen Jungsteinzeit um 3000 v Chr Menschen lebten Entsprechende zur Linienbandkeramik und zur Walternienburg Bernburger Kultur gehorige Funde wurden auf dem Grundstuck Alt Westerhusen 130 im sudlichen Teil des Ortes gemacht In die mittlere und spate Bronzezeit wurden gefundene Urnengraber datiert Westlich des Strassenbahndepots wurden seltene Korpergraber festgestellt die aus der fruhen Eisenzeit stammen 5 Diverse im Ortsgebiet gemachte vorgeschichtliche Funde befinden sich im Kulturhistorischen Museum Magdeburg Auf dem Grundstuck Sohlener Strasse 12 wurde ein kleiner Topf mit Osenhenkel entdeckt In der Umgebung des Strassenbahndepots wurde neben Tonscherben und einem steinernen Rillenbeil auch eine Schalenurne gefunden Auf dem Grundstuck In der Mittelwiese 3 fand sich ein kleiner Napf und am Elbufer ein doppelkonisches Gefass 6 1920 wurde der Fund eines steinzeitlichen Steinbeils oder Faustkeils in einem Garten oberhalb der Eisenbahn gemeldet 7 In der Nahe des Dorfes befand sich bis weit in die Neuzeit hinein auch die prahistorische Grabanlage Hunenkeller Sie befand sich etwa im Bereich der Bahntrasse und war bei deren Anlage im Jahr 1838 schon nicht mehr vorhanden In dieser Zeit wurde auch uber Funde von prahistorischen Urnen mit Menschenknochen in den sudlich bzw westlich von Westerhusen gelegenen Hohenzugen berichtet und das ehemalige Vorhandensein von entsprechenden Hunengrabern vermutet die jedoch bereits nicht mehr konkret bekannt waren 8 Mittelalter BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung fand in den Corveyer Traditionen statt in denen fur den Zeitraum von 826 bis 853 unter anderem auch Schenkungen in Westeros angegeben werden Danach schenkten die Bruder Ado und Odo die ihnen in Westerhusen und benachbarten Dorfern zustehenden Lehnsertrage an das Kloster Corvey wobei diese Schenkungen vermutlich nicht das ganze Dorf sondern nur einige Naturaleinkunfte betraf 9 Der Name Westerhusen enthalt das altsachsische Wort hus fur Haus sodass damit vermutlich ein im Westen gelegener Einzelhof bezeichnet wurde Es gibt Vermutungen wonach sich die Bezeichnung Wester als Unterscheidung zu einem Osterhusen ergab Danach soll sich nordostlich von Salzelmen ebenfalls an der Post und Heerstrasse nach Calbe Saale gelegen dieses Osterhusen befunden haben 10 Eine dort befindliche Esterhuser Strasse konnte auf diesen ehemaligen Ort verweisen Weitere Spekulationen gehen dahin dass Westerhusen eine unter Karl dem Grossen zum Schutze der hier entlang fuhrenden Heerstrasse angelegte Befestigung sein konnte Eine solche Befestigung konnte sich danach am sudostlichen Abhang der Wellenberge befunden haben 9 Im 9 Jahrhundert missionierte der Halberstadter Bischof Hildegrim in der Gegend und weihte die von ihm gegrundeten Kirchen dem Heiligen Stephanus Da die Westerhuser Kirche ebenfalls Stephanus geweiht war werden Vermutungen angestellt dass ihr Ursprung bis in diese Zeit zuruckreicht 5 Die anfangliche Holzkirche wurde zu Beginn des 13 Jahrhunderts durch einen Steinbau ersetzt nbsp Urkunde von 936Am 13 September 936 wurden ein Teil der Einnahmen des Ortes Uuesterhuse durch Konig Otto I dem Stift Quedlinburg ubertragen Mit einer Urkunde vom 21 September 937 schenkte Otto Westerhuse dann dem Magdeburger Moritzkloster Eine weitere urkundliche Erwahnung erfolgte am 17 Mai 1185 als Erzbischof Wichmann dem Kloster Hagenrode eine Hufe bei Westerhusen schenkte die zur Sommerburgischen Erbschaft gehorte und dem erzbischoflichen Ministerialen Heidenreich zum Lehen gegeben war In einer Urkunde vom 28 Oktober 1272 wird im Rahmen einer Schenkung als Zeuge ein Herbord Miles Ritter de Westerhusen erwahnt Hinweise auf ein Adelsgeschlecht in Westerhusen gibt es jedoch im Ubrigen nicht 9 Die Bemerkung bezieht sich vermutlich auf Westerhausen bei Quedlinburg 11 Am 10 Januar 1278 ereignete sich sudlich von Westerhusen im Zweiten Askanischen Krieg die Schlacht bei Frohse zwischen Truppen der Askanier unter Markgraf Otto IV und dem von der Stadt Magdeburg unterstutzen Erzbistum Magdeburg die von den Magdeburger Truppen gewonnen wurde Die noch heute als Flurname gebrauchliche Bezeichnung Wahlwiesenbreite geht auf diese Schlacht zuruck 1441 versetzte Erzbischof Gunther den Ort an den Burger Hans Lindow Im Jahr 1443 belehnte der Erzbischof die Bruder Lohse mit 9 5 Hufen drei Hofen und der Taverne Westerhusen gehorte zum Nordthuringgau Sudlich des Dorfes befand sich im Mittelalter der spater zur Wustung gewordene Ort Potritz sowie das Westerhuser Geholz ein heute nicht mehr bestehendes Waldgebiet Neuzeit Bearbeiten Etwa um 1500 stieg die Bevolkerungszahl an Dies wohl auch durch den Zuzug von ehemaligen Bewohnern des wust gewordenen Potritz 1523 wurde fur die Kirche von dem Magdeburger Stuckgut und Glockengiessermeister Claus Backmester die 550 Kilogramm schwere Christkonigsglocke gegossen die heute noch vorhanden ist und zu den altesten Kirchenglocken Magdeburgs zahlt Schmalkaldischer Krieg Bearbeiten Wahrend des Schmalkaldischen Kriegs war Westerhusen zweimal Verhandlungsort der gegnerischen Parteien Am 15 Dezember 1548 fanden in Westerhausen vermutlich im Gemeindekrug Verhandlungen zwischen Magdeburger und erzbischoflichen Deputierten gefuhrt Die Abgesandten des Erzbischofs Johann Albrecht forderten die Herausgabe der erzbischoflichen Guter und Amter Die evangelischen Magdeburger forderten Religionsfreiheit und Sicherstellung ihrer stadtischen Privilegien Die Verhandlungen wurden als Westerhausischer Abschied bekannt Diese Verhandlung und ein spateres Treffen in Neugattersleben blieben jedoch erfolglos Die in der Region Magdeburg weiterhin andauernden militarischen Auseinandersetzungen fuhrten dann dazu dass die erzbischofliche Seite fur den 9 April 1550 erneut nach Westerhusen einlud Die Positionen waren ahnlich wie beim ersten Treffen Zu einem geplanten weiteren Treffen in Magdeburg kam es nicht mehr da der Erzbischof am 17 Mai 1550 verstarb Es folgte 1550 51 die Belagerung der Stadt wobei die Umgebung so auch Westerhusen besonders zu leiden hatten Unter anderem wurden die vier Glocken der Westerhuser Kirche gestohlen Eine die noch heute vorhandene Christkonigsglocke aus dem Jahr 1523 konnte spater von den Westerhusern zuruckgekauft werden Diese Belagerung endete mit einer Kapitulation der Stadt zu jedoch sehr gunstigen Bedingungen 1553 wurde in Westerhusen die Reformation eingefuhrt nach dem das nahe gelegene Magdeburg bereits seit 1524 evangelisch war Ab 1563 unterstand Westerhusen dem Domkapitel Magdeburg und war an die Kirche des Klosters Berge verlehnt 1564 zahlte Westerhusen 39 Hauswirte was etwa 280 Einwohnern entsprechen durfte 1583 84 werden 45 Hauswirte bei etwa 320 Einwohnern angegeben Schon fur das 16 Jahrhundert wird eine Elbfahre in Westerhusen erwahnt Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Der Dreissigjahrige Krieg traf auch Westerhusen schwer Erste Auslaufer erreichten den Ort als sich bei Pfarrer Pomarius eine abgerissene aus Bohmen geflohene Pfarrersfamilie meldete und von schrecklichen Kriegsereignissen berichtete Die Familie wurde in Westerhusen aufgenommen Dann besetzten Truppen Wallensteins das Gebiet des Erzstift Ein Offizier in Begleitung von Soldaten kam jeweils in die einzelnen Dorfer und organisierte Kriegskontributionen Korn musste gegen Wallensteinisches Kriegsgeld zu Getreidesammelstellen gebracht werden Saatkorn wurde jedoch verteilt allerdings war Ackerzins zu zahlen Als problematisch erwies sich dass die Magdeburger Kaufleute das Kriegsgeld nicht akzeptierten Die Not vergrosserte sich Bauern gaben ihre Wirtschaften auf und zogen weg Bereits zwischen 1626 und 1631 verwilderten Felder und verfielen Hofe nbsp Kanonenkugel am Weibezahlschen Hof mit dem Hinweis auf das Jahr 1631Wahrend der Belagerung und Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 im Dreissigjahrigen Krieg schlug der kaiserliche Feldherr General Tilly 1631 sein Hauptquartier im Weibezahlschen Hof in Westerhusen auf und setzte an der Fahre seine Truppen uber die Elbe In dieser Zeit sollen in der Umgebung Westerhusens auch drei Schanzen angelegt worden sein 10 Die westlich der Welsleber Strasse bestehende Flurbezeichnung Das Sauerfeld nach der Schanze konnte auf eine solche Befestigungsanlage zuruckgehen Die Stadt Magdeburg hatte ostlich der Elbe die Schanzen Trutz Tilly Magdeburger Succurs und Trutz Pappenheim angelegt Graf Philipp von Mansfeld verlegte am 3 Mai 1631 sein Quartier von Wanzleben nach Westerhusen 12 In die Fassade des noch heute bestehenden Gehofts wurde zur Erinnerung hieran eine Kanonenkugel eingemauert Der direkte Angriff auf Magdeburg wurde am Abend des 19 Mai 1631 hier beschlossen Es sind mehrere Briefe Tillys uberliefert die er in Westerhusen schrieb So sandte Tilly begleitet von einem Trompeter am 4 Mai 1631 drei Schreiben an den Rat den Militarkommandanten und den Administrator Christian Wilhelm in die Stadt Magdeburg Uberliefert ist auch ein Brief Tillys vom 21 Mai 1631 an den Kurfursten von Bayern in dem er von der tags zuvor erfolgten Zerstorung der Stadt Magdeburg berichtet die dramatischen Brande jedoch als grosses Ungluck bezeichnet und die Schuld hieran den Magdeburger Verteidigern gibt Am 24 Mai verlegte Tilly sein Hauptquartier in die Mollendorfsche Kurie am Magdeburger Domplatz 13 Tilly zog am 5 Juni 1631 endgultig aus Westerhusen ab Westerhusen selbst wurde im Laufe des Krieges beinahe vollstandig zerstort und entvolkert Insbesondere durch die Nahe zur strategisch wichtigen Stadt Magdeburg kam es haufig zu Einquartierungen und Durchzugen von Truppen Diese requirierten rucksichtslos Lebensmittel und Saatgut aber auch Pferde und Wagen sowie sonst nutzlich oder wertvoll erscheinende Gegenstande Saatgut musste unter Verpfandung der nachsten Ernte gekauft werden Die Bestellung der Felder war kaum noch moglich und beschrankte sich bald nur noch auf die dem Dorf am nachsten gelegenen Acker Bei einer 1632 nach Abzug der kaiserlichen Truppen erfolgten Musterung in den einzelnen Orten wurde fur Westerhusen gemeldet dass im Winter 1631 32 sehr viele der Einwohner gestorben seien und sich nur noch zwolf Manner im Ort befinden wurden Waffen und Pferde waren nicht mehr vorhanden Auf Veranlassung des schwedischen Kanzlers Axel Oxenstierna erhielt die Stadt Magdeburg 1633 als Entschadigung fur die schwere Zerstorung bisher dem Domkapitel und Magdeburger Klostern und Stiften gehorende Dorfer geschenkt Darunter auch Westerhusen Umgesetzt wurde diese Schenkung am 4 Februar 1635 Am 5 Februar 1635 erschienen zwischen 8 und 9 Uhr die wenigen Bewohner Westerhusens in Magdeburg und leisteten den Huldigungseid gegenuber der Stadt Hierdurch ist fur dieses Datum eine Liste der damaligen Bewohner uberliefert Die Liste fuhrt 14 Ackerleute 25 Kossaten und 4 Hauslinge namentlich auf Durch schwedische Niederlagen wurden die Schenkungen jedoch letztlich nicht in der ursprunglich beabsichtigten Form durchgefuhrt Zu diesem Zeitpunkt waren von den ehemals 14 Bauernhofen zwolf zerstort oder wust Von 25 Kossaten waren noch 19 Anwesen vorhanden Vor allem die grossen Gehofte in der Ortsmitte waren schwer von den Kriegsschaden betroffen nbsp Kurfurst Johann Georg I Der Krieg dauerte jedoch weiter an Um fur seinen Sohn August das Magdeburger Erzstift zuruckzugewinnen zog Johann Georg I der eigentlich auch evangelische Kurfurst von Sachsen in Richtung Magdeburg Im April 1636 ruckte Johann Georg I auf dem rechten Elbufer und kaiserliche Truppen unter Melchior von Hatzfeld auf dem linken Ufer von Suden auf Magdeburg zu Bei Westerhusen wurde wiederum eine Schiffsbrucke uber die Elbe geschlagen die die Verbindung beider Truppen sicherte Johann Georg I schlug sein Hauptquartier zunachst in Westerhusen auf spater verlegte er es nach Salbke 14 Magdeburg wurde uber zwei Monate belagert und ergab sich schliesslich am 3 Juli 1636 Die Bauern der umliegenden Dorfer flohen in die Stadte Die Felder blieben unbearbeitet Die Ernten wurden nicht eingebracht so dass Hunger herrschte Hinzu kam ein besonders starkes Umsichgreifen der Pest Auch die letzten Bewohner Westerhusens verliessen den Ort Viele flohen nach Schonebeck und Salze Allein in Schonebeck wurde 1636 der Tod von acht Westerhusern registriert So starb dort am 6 Oktober auch der Westerhuser Pfarrer Joachim Pomarius an der Pest Auch drei seiner Kinder verstarben in Schonebeck Fur elf Jahre blieb die Westerhuser Pfarrstelle unbesetzt Es setzte dann zwar ein Wiederaufbau des Ortes ein zum Teil bewirtschafteten die Bauern jedoch ihre Acker noch von den Stadten aus 1641 wurden zwei Ackerleute ein Halbspanner sieben Kossaten und drei Hausleute gezahlt die insgesamt neun Rinder hielten und ohne Pferd 37 Morgen Winterkorn bestellten Die Zahl der Rinder war 1647 lediglich auf 12 angestiegen Auch die bewirtschaftete Flache war mit 17 Morgen Roggen und 15 Morgen Gerste weitgehend unverandert Das Verzeichnis der Mollenvogtei fuhrt wohl aber mit der Realitat vor Ort nicht ubereinstimmend fur 1635 noch 39 Wirtschaften fur 1640 25 Wirtschaften Die benachbarten Orte Fermersleben und Salbke waren jedoch schlimmer betroffen und wurden zu dieser Zeit noch nicht wieder bewirtschaftet Immer wieder kam es zu Uberfallen und auch dem Durchzug von Heeren Die dabei verursachten Verwustungen waren unabhangig von der Nationalitat oder religiosen Ausrichtung der Truppen So ist fur den 9 Oktober 1641 der Uberfall schwedischer Soldner auf einen bewaffneten aus Leipzig in Richtung Magdeburg ziehenden Kaufmannszug im sudlich von Westerhusen gelegenen Westerhuser Geholz uberliefert Im Sommer 1645 suchten Truppen des Generalfeldmarschalls Graf von Konigsmark Westerhusen heim Konigsmark beabsichtigte die zu diesem Zeitpunkt bestehende kursachsische Besatzung Magdeburgs zu vertreiben Als problematisch erwies sich auch dass nach einiger Zeit die Besitzverhaltnisse unklar waren Viele der aktuellen Bewohner hatten zuvor nicht in Westerhusen gelebt Viele der alteingesessenen Bevolkerung waren verstorben oder lebten andernorts So beantragte am 20 Oktober 1666 der Herr von Hagen auf Groningen die Zuweisung seines in Westerhusen gelegenen Ackers Die Lage des Grundstucks war jedoch nicht mehr zu ermitteln so dass ihm bis dahin nicht wieder einem Lehnsherrn zugeordnete Flachen ubertragen wurden Auch der an der Hauptstrasse nach Schonebeck gelegene alte Gemeindekrug das heutige 2010 abgerissene Grundstuck Alt Westerhusen 157 war zerstort Am 24 Juni 1649 schloss die Gemeinde Westerhusen mit dem Kruger Urban Starcke ein Vertrag wonach Starcke den Krug wieder errichten und Pacht zahlen sollte Der an sich nicht rechtskonforme Vertrag wurde jedoch vom Domkapitel genehmigt 1650 zwei Jahre nach Ende des Krieges wurden in Westerhusen 24 Hauswirte gezahlt 1583 hatte die Zahl noch fast doppelt so hoch bei 45 Hauswirten gelegen Schulunterricht fand nicht statt Die Verhaltnisse werden als armlich die Kriminalitat und Verwahrlosung jedoch als nicht so problematisch wie in anderen Ortschaften beschrieben 15 1647 erhielt Westerhusen mit Martin Friedrich Curio auch wieder einen Pfarrer Der schwere Einschnitt in die Entwicklung des Ortes durch den Krieg wirkte lange fort 1684 wurden 29 Wirtschaften und weitere 9 Kossaten ohne Acker gezahlt Selbst 1697 98 wurden noch einzelne Hofstellen als wust gefuhrt nbsp Ehemaliger Gasthof Goldenes Schiff vormalig Gemeindekrug kurz vor seinem Abriss Aufnahme 2009Im Jahr 1666 brannte der Gemeindekrug ab und wurde von Hanss Michel Steffler neu gebaut Ein Grossfeuer ereignete sich im Fruhjahr des Jahres 1687 Angefacht durch einen Sturm brannte der sudlich der Kirche gelegene Teil des Dorfes nieder Auch Pfarrhaus und Schulgebaude waren betroffen Ein weiterer Grossbrand traf das Dorf am 18 Mai 1750 Der Brand wurde gegen 5 00 Uhr in der Scheune des Schoppen Bodenburg in der Nahe der Elbe im Bereich des heutigen Grundstucks Hilligerstrasse 3 festgestellt Begunstigt durch einen starken Nordostwind brannten innerhalb von zwei Stunden 35 Feuerstatten darunter acht Ackerhofe und die Halfte des Pfarrhauses ab Betroffen waren auch die heutigen Grundstucke Alt Westerhusen 153 bis 156 Kieler Strasse 4 5 6 7 und 9 sowie Sohlener Strasse 1 und 2 Im Zuge des Wiederaufbaus der Region nach dem Krieg verschwanden die bis dahin am Ufer der Elbe und auf den in der Umgebung befindlichen Hohenzugen bestehenden Walder Brauche und Bruderschaften Bearbeiten Es wird vermutet dass sich nach dem Dreissigjahrigen Krieg im Dorf eine Bruderschaft der Ackerknechte und eine Bruderschaft der Enken bildete die sich vermutlich erst im 19 Jahrhundert mit dem Bedeutungsverlust der Landwirtschaft im Zuge der Industrialisierung auflosten 16 Mit ihren festen Regeln und Gebrauchen waren solche Bruderschaften fur die Sozialstruktur von Bedeutung Ein direkter Nachweis fur Westerhusen liegt jedoch nicht vor Im Zusammenhang mit der Landwirtschaft bildeten sich auch in Westerhusen spezifische Brauche aus So war es ublich dass letzte Korn einer Ernte in Gestalt einer weiblichen Figur zu formen Die mit Bandern und Tuchern geschmuckte Figur wurde auf einer langen Stange platziert und gemeinsam mit der Erntekrone auf dem letzten Erntewagen ins Dorf gefahren Dabei wurde die Stange gedreht so dass sich die Puppe bewegte Die Figur kam auf die Tenne und befand sich dort so lange bis die gesamte Ernte gedroschen war 17 Neuanbauer Bearbeiten Nach der Ansiedlung von pfalzischen und franzosischen Kolonisten in der Franzosischen Kolonie und der Pfalzer Kolonie in Magdeburg siedelten sich ab 1742 auch einige Kolonisten in Westerhusen an Der preussische Konig Friedrich der Grosse hatte 1742 den Befehl gegeben in jedem Dorf zwei Auslander gemeint waren nicht aus Preussen stammende Personen anzusiedeln um so die wirtschaftliche Leistungsfahigkeit der Region zu starken Den Ansiedlern die als Tagelohner oder Handwerker arbeiten sollten war freies Bauholz zu stellen Daruber hinaus waren sie fur 15 Jahre von allen Abgaben befreit Als erster Siedler zog 1742 der aus Zerbst stammende Thomas Bierhals nach Westerhusen Er durfte sein Haus auf dem heutigen Grundstuck Stolberger Strasse 6 gebaut haben 1750 brannte das Haus nieder wurde dann jedoch von ihm wieder aufgebaut Im Zeitraum von 1743 bis 1781 siedelten sich so 14 Neuanbauerfamilien vor allem im damals vor dem Dorf gelegenen Gebiet Stolberger Strasse Erfurter Strasse und Zackmunder Strasse an von denen allerdings nur funf tatsachlich nicht aus Preussen stammten Das Verhaltnis zwischen den alteingesessenen Familien und den Neuanbauern war nicht frei von Spannungen 1781 zahlte Westerhusen 510 Einwohner Muhlen in Westerhusen Bearbeiten Zwischen 1715 und 1873 lag die Schiffsmuhle Westerhusen an einem kleinen Muhlenhafen vor Westerhusen in der Elbe Daruber hinaus bestanden mehrere Windmuhlen im Ort so die Bockelmannsche Windmuhle die Bodenburgsche Windmuhle die Curiosche Windmuhle und die Hossesche Windmuhle die jedoch allesamt nicht erhalten sind Ob bereits vor dem Dreissigjahrigen Krieg Windmuhlen im Ort bestanden ist nicht vollig sicher jedoch wahrscheinlich Im Zuge des Aufbaus der Bockelmannschen Muhle als erster neuen Muhle bemuhte sich die Obrigkeit in Erfahrung zu bringen ob Westerhusen bereits ursprunglich Standort einer Windmuhle war Nach einem Bericht vom 18 Juli 1718 wurden diverse altere Bewohner befragt die jedoch bis auf eine Ausnahme angaben nie von einer Windmuhle im Ort gehort zu haben Lediglich die 67 jahrige Bademutter Walburg oder Wiepke Herings konnte von einer Erzahlung uber eine Muhle berichten Danach hatten ihre Eltern als sie 9 Jahre alt war einen sehr alten Mann Thomas Golster im Haus Dessen Alter gab sie mit 100 Jahren an Dieser habe berichtet dass auf dem Berg neben der jetzt neu errichteten Muhle eine Windmuhle gestanden habe Er habe dort auch gerade Mehl gemahlen als wahrend der Belagerung Magdeburgs von Salbke her Crabaten gemeint wohl Kroaten gekommen waren Er hatte sein Mehl schnell nach Hause getragen und noch bevor er dort angekommen war brannte die Muhle bereits lichterloh 18 Danach ware eine Westerhuser Windmuhle 1631 zerstort worden Daruber hinaus bestanden in Westerhusen Olmuhlen fur Lein Rub und Mohnsamen Eine solche mit Pferdekraft betriebene Muhle bestand im Grundstuck des Kossaten Conrad Bose Alt Westerhusen 38 Sie war 1751 errichtet worden und bestand bis 1928 Eine weitere Olmuhle gehorte dem Kossaten Christoph Wullstein an der Adresse Alt Westerhusen 149 Sie wird fur 1774 erwahnt und soll nur fur den Eigenbedarf und den Bedarf der Nachbarschaft betrieben worden sein Diese Muhle soll spater abgebrannt sein 1813 wurde der in der heutigen Merseburger Strasse 3 wohnhafte Kossat ohne Pferde Heinrich Uebe als Olmuller benannt Moglicherweise betrieb er die Muhle mit einem Ochsen Zu erwahnen ist noch eine Grutzmuhle die um 1751 durch den Neuanbauer Georg Ernst in der heutigen Zackmunder Strasse 6 unterhalten wurde 1762 wurde das Grundstuck von seinem Schwiegersohn Schulle ubernommen der im Kirchenbuch ebenfalls noch als Grutzmuller bezeichnet wurde Die wirtschaftliche Bedeutung durfte jedoch gering gewesen sein Vermutlich handelte es sich um einen Handmuhlenbetrieb In einer Aufstellung aus dem Jahr 1842 wird neben der Schiffsmuhle auch das Bestehen einer zur Westerhusen gehorenden Wassermuhle angegeben 8 Vermutlich wurde hier jedoch lediglich eine Wassermuhle der benachbarten Orte Westerhusen zugeordnet Im 18 Jahrhundert bestand im damaligen Stoefflerschen Hof Alt Westerhusen 153 eine Branntweinbrennerei Wahrend des Siebenjahrigen Kriegs hielt sich der preussische Hof aus Sicherheitsgrunden wiederholt in der Festung Magdeburg auf Am 10 Mai 1760 besuchte der Hof darunter die preussische Konigin der Prinz von Preussen und Prinzessin Amalie das Gradierwerk in Salze und reiste dabei auch durch Westerhusen 19 Napoleonische Besatzungszeit Bearbeiten nbsp Marschall NeyNach der Niederlage Preussens gegen das napoleonische Frankreich bei Jena und Auerstadt am 14 Oktober 1806 zogen sich die geschlagenen preussischen Truppen teilweise in Richtung Festung Magdeburg zuruck Blucher verlegte am 20 Oktober ein Bataillon Husaren nach Westerhusen um den Ruckzug zu decken Am Morgen des 21 Oktober erschienen dann erste franzosische Vorposten in der Wahlwiese sudlich von Westerhusen die Husaren zogen gegen 9 00 Uhr ab Gegen Mittag ritt dann ein einzelner Chasseur durch den Ort um die Lage aufzuklaren weitere folgten Die Kundschafter zogen sich jedoch nach Schonebeck zuruck wo Marschall Ney sein Hauptquartier eingerichtet hatte Am 22 Oktober ruckten die franzosischen Truppen dann weiter auf Magdeburg bis nach Fermersleben vor wo sie ihr Lager aufschlugen Auch Gross Ottersleben und Olvenstedt wurden besetzt Jetzt zogen standig franzosische Truppenteile durch Westerhusen Es wurde geraubt und geplundert Am 24 Oktober drangen Pikeurs und Chasseurs in mehrere Hauser ein stellten gewaltsam unerfullbare Forderungen und plunderten Auch in den folgenden Tagen kam es zu ahnlichen Vorfallen Zur Elbe hin wurde eine standige starke franzosische Wache eingesetzt die von der Gemeinde zu unterhalten war Auch erfolgten Einquartierungen Fur grosses Entsetzen unter der Bevolkerung sorgte die am 31 Oktober 20 nach anderen Angaben erst am 7 November 1806 21 erfolgten Einascherungen von Cracau und Prester durch franzosische Truppen Die Dorfer sollten Lebensmittel an die Festung Magdeburg geliefert haben Mit dem 2 November horten die Einquartierungen zunachst wieder auf die Durchzuge von Truppen hielten jedoch an Am 4 November brannte das etwas weiter nordlich gelegene Fermersleben nieder Mit der Kapitulation der Festung am 8 November 1806 wurden in Westerhusen 2407 Soldaten der franzosischen Infanterie einquartiert In einzelnen Hofen waren bis zu 150 Personen untergebracht wobei die Verpflegung jedoch nicht durch die Hofe gestellt werden musste Nach der tatsachlichen Ubergabe der Festung am 11 November zogen die einquartierten Truppen wieder ab Es zogen weitere franzosische Regimenter aber auch preussische Kriegsgefangene durch Mehrere Westerhusener die in der Festung beim preussischen Infanterieregiment von Kleist gedient hatten waren ebenfalls in Kriegsgefangenschaft geraten Es gelang ihnen jedoch mehrere Meilen hinter Magdeburg dem Abtransport nach Frankreich zu entfliehen und unbeschadet nach Westerhusen zuruckzukehren Am 13 November zog ein franzosisches Regiment mit brennendem Stroh durch die Strassen Westerhusens und fiel auch in einzelne Hauser ein Zu grosseren Branden kam es jedoch nicht Ab dem 26 November horten die Einquartierungen zunachst auf Spater wurden zeitweise nassau usingische Hilfstruppen einquartiert Doch auch in den folgenden Jahren nahmen Soldaten immer wieder Quartier im Ort Als besonders schlimm wurden die Soldaten des 7 franzosischen Husarenregiments empfunden die vom 25 Februar bis 12 April 1810 und nach einer zwischenzeitlichen Stationierung in Bamberg vom 5 Juni 1810 bis Mai 1811 in der Region stationiert waren Uberliefert ist eine Beschwerde des Ackermanns Johann Christian Rusche aus der Hilliger Strasse 8 die er im Namen seines Nachbarn dem Halbspanner Michel Bockelmann fuhrte Er beklagte sich uber das ungesetzliche Verhalten dieser Soldaten und insbesondere des Korrespondenzkommandos So hatten drei Husaren uber drei Tage und Nachte ein liederliches Frauenzimmer bei sich gehabt wahrend der Hausherr standig fur Nachschub von Bier und Branntwein sorgen musste Bei Bockelmann betrugen allein die Kosten fur Branntwein fur eine achttagige Einquartierung von drei Husaren funf Taler Die Leistungsfahigkeit der Bevolkerung werde uberbeansprucht Rusche forderte eine Verlegung des Korrespondenzkommandos des 7 Husarenregiments nach Salbke Zu einem Unglucksfall kam es am 30 Mai 1809 beim Durchzug von Soldaten Aus einem quer auf einem Wagen liegenden Gewehr loste sich ein Schuss und traf die elfjahrige Kathrine Elisabet Wedenstedt in die rechte Lende Das Madchen stand gerade vor der Tur des Adjunkten Stoffler und somit wohl vor dem Stoefflerchen Hof Das Kind uberlebte die Verletzung 22 Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 8 September 1810 Zwischen 13 und 14 Uhr ritt ein Husar der 6 Kompanie des 7 Regiments von Magdeburg kommend in Richtung Schonebeck Von Fermersleben an bedrangte er auf das heftigste den aus Magdeburg mit einem Pferdewagen reisenden Magdeburger Kaufmann Luhn Endlich in Westerhusen angekommen sturmte der Husar in den Hof des Maire verlangte einen Boten sowie Bier und Branntwein Daruber hinaus stiess er Brutalitaten gegen Land und Leute aus Tatsachlich wurde ihm ein Bote zur Verfugung gestellt Diesen laufenden Boten trieb er dann jedoch neben seinem Pferd her Als der Bote zuruckfiel misshandelte er ihn mit gezogener Klinge Mehrere Westerhusener eilten zu Hilfe darunter Christoph Wullstein Knecht des Adjunkten Stoeffler Scheinbar uber die Hilfeleistung erbost griff der Husar den Knecht an Wullstein rettete sich auf den in der Nahe des Dorfes gelegenen Sandhager in der Hoffnung dass der Husar ihm durch das den Sandhager vom Acker trennenden Wasser nicht folgen wurde Tatsachlich griff der Husar jedoch trotzdem an Da sich der Knecht auf den Boden warf verletzte ihn der Hieb des Husaren jedoch nur leicht am Kopf Der Husar ritt dann noch uber die an die Landstrasse angrenzenden mit Kohl und Sommersaat bestellten Felder um diese moglichst stark zu zerstoren Der Husar erhielt spater fur seine Handlungen eine vierwochige Haftstrafe bei Wasser und Brot welche er in der Zitadelle Magdeburg verbusste 23 Der im heutigen Hof Hilliger Strasse 8 lebende Johann Andreas Grabau notierte fortlaufend die bei ihm erfolgten Einquartierungen Von 1806 bis 1813 zahlte er insgesamt 3052 Soldaten mit 5707 Ubernachtungen und 258 Pferde fur deren Verpflegung die Westerhusener aufkommen mussten Hinzu kamen Kriegssteuern und weitere Verpflichtungen Viele der Hofe kamen so in finanzielle Bedrangnis und Schulden Besonders betroffen war der wiederholt den Pachter wechselnde Gemeindekrug der oft uber ganze Wochen ohne Gaste blieb Gottfried Bockelmann bot statt zuvor 390 Taler nur noch 111 Taler Pacht da die Geschafte zuruckgegangen waren Fur 200 Taler pachtete dann Ferdinand Leisner aus Leipzig ihm folgte Christoph Hansen aus Bahrendorf der nach weniger als einem Jahr wieder aufgab Auch die Gemeinde selbst hatte finanzielle Probleme Der dringend erforderliche Ersatz fur das Hirtenhaus konnte daher zunachst nicht gebaut werden Erhebliche Aufwendungen waren auch erforderlich im Rahmen des Baus eines franzosischen Forts in Elbnahe Es mussten Arbeitsleistungen erbracht Holz und Lebensmittel geliefert werden Haufig wurden neue Steuern erhoben Ab dem 1 April 1808 hatte die Gemeinde Westerhusen eine Kriegssteuer von 600 Talern zu leisten wobei die Gesamteinnahmen im Rechnungsjahr 1807 08 1293 Taler bei Ausgaben von 1150 Talern betragen hatten Eine ahnlich hohe Summe hatte dazu noch die Kirchengemeinde aufzubringen Westerhusen lieh sich daraufhin bei der Kirche Dahlenwarsleben 250 Taler und beim Justizamtmann Lau in Magdeburg weitere 350 Taler Diverse Gemeindegrundstucke wie der Gemeindekrug mussten dafur verpfandet werden Allerdings wurde die Kriegssteuer vier Monate spater in eine gunstigere und formal freiwillige Staatsanleihe umgewandelt Als besonders schmerzlich erwiesen sich die laufenden Einziehungen der jungen Manner zum Militardienst Viele der so zum Militardienst gezwungenen Westerhusener starben an entfernten Kriegsschauplatzen in Spanien und Russland Nur drei der Rekruten kehrten nach Westerhusen zuruck Als uberlebende Westerhuser Kriegsteilnehmer sind Andreas Grabau junior und Peter Friedrich Curio uberliefert Curio war als Freiwilliger in ein westphalisches Reiterregiment eingetreten wo er bis zum Wachtmeister befordert wurde Nach dem Tag von Gross Beeren am 23 August 1813 wechselte er zur Osterreichisch Deutschen Legion wo er im 1 Husaren Regiment von William Friedrich von Hammerstein gegen Napoleon kampfte Von den gefallenen Westerhusern sind funf Namen uberliefert Sergeant Johann Daniel Reinecke starb in Moskau war jedoch zuvor vom 6 Westphalischen Infanterieregiment zur gegen Napoleon kampfenden Russisch Deutschen Legion ubergetreten Der Unteroffizier Johann Friedrich Jakob Richert 4 Westphalisches Infanterieregiment verstarb im Hospital von Woronesch Johann Peter Lattorf 6 Westphalisches Infanterieregiment verstarb 1813 im Hospital von Orel Friedrich Martin Schafer ebenfalls 6 Regiment verstarb im Hospital von Samara Als Sterbeort von Andreas Jacon Ernst 4 Westphalisches Infanterieregiment wurde Kursk ermittelt nbsp Karte des Elbedepartments aus dem Jahr 1809In der Zeit der franzosischen Besetzung gehorte Westerhusen zum Kanton Sudenburg des Distrikts Magdeburg des Elbedepartments im Konigreich Westphalen Der als Maire bezeichnete Burgermeister war Christian Gottfried Bockelmann Sein Stellvertreter Adjunkt war Johann Gottfried Stoeffler der ab 1820 dann das Amt des Burgermeisters innehatte Daruber hinaus gab es als Gemeindevertretung einen acht Personen zahlenden Munizipalrat Der Maire war zugleich Polizeibehorde der auch die kirchlichen Stellen nun unterstanden Nach der Niederlage der napoleonischen Truppen im Russlandfeldzug kundigte Preussen das erzwungene Militarbundnis mit Frankreich auf und erklarte den napoleonischen Truppen den Krieg Am 5 April 1813 kam es etwas weiter ostlich von Westerhusen bereits zum Gefecht bei Mockern womit die Kampfhandlungen wieder die Region erreicht hatten In einem Bericht vom 9 April 1813 wird erwahnt dass die franzosische Seite auf der Elbe bei Westerhusen sieben Kahne fur Fahrten bereithielt 24 Die franzosischen Truppen errichteten entlang der Elbe etwa jede halbe und ganze Meile wahrend eines Waffenstillstandes im Juli 1813 ein befestigtes Blockhaus In Westerhusen wurde das Haus des Kossaten und Olmullers Heinrich Gottfried Uebe an der heutigen Adresse Merseburger Strasse 3 zu so einem Blockhaus umgebaut Zunachst bestand die Besatzung des Blockhauses aus Franzosen bevor dann Neapolitaner stationiert wurden Die nun fur die Festung Magdeburg erhobenen Forderungen auf Lieferung von Proviant erreichten fast die Menge der insgesamt eingebrachten Ernte Das Vieh benachbarter Gemeinden wurde zusammengetrieben Die Einziehung des Viehs der Westerhusener sollte zuletzt erfolgen wohl weil man davon ausging dass der Zugriff hierauf nicht gefahrdet war nbsp General Levin August von BennigsenNachdem Napoleon am 18 Oktober 1813 in der Volkerschlacht bei Leipzig geschlagen worden war stiessen die siegreichen russisch preussischen Truppen auch auf die Festung Magdeburg vor Am 8 November 1813 griffen russische Truppen unter dem Kommando von General Bennigsen bei Schonebeck Gross Salze Frohse Westerhusen Dodendorf und Sohlen stationierte franzosische Truppen an und ruckten von Welsleben aus vor Ziel war es dabei den Ruckzug der bei Schonebeck stehenden franzosischen Truppen der Brigade Senecal in Richtung Festung Magdeburg zu verhindern Bei Sohlen lag eine weitere franzosische Brigade und auch General Pierre Lanusse der vom Kreuzberg das Heranrucken der russischen Truppen beobachtete Er liess vier Kanonenschusse abfeuern um den in Schonebeck stehenden Truppen das Signal zum Abzug zugeben Allerdings wurde der Angriff der russisch preussischen Truppen spater als zu zogerlich kritisiert 25 da es den gewarnten franzosischen Truppen gelang sich eilig zuruckzuziehen Um 11 00 Uhr erreichte Senecal ohne grossere Verluste die Wellenberge bei Westerhusen Artilleriefeuer und Kampfe zwangen General Lanusse etwa zeitgleich mit dem Eintreffen Senecals zum Ruckzug aus Sohlen Bennigsen selbst zog dann mit Truppen von Sohlen aus nach Westerhusen Die Landwehr von Pensa soll hierbei einen erfolgreichen Angriff gegen noch vorhandene franzosische Einheiten gefuhrt haben Nach Darstellung der russisch preussischen Seite sollen insgesamt 1000 franzosische Soldaten gefallen sein 25 Die Zahl durfte jedoch deutlich uberhoht sein Die glaubhaften franzosischen Meldungen berichteten uber 70 Tote 158 Verwundete 120 Vermisste und 7 Ubergelaufene 25 Sudlich von Westerhusen vom Weg nach Frohse aus erfolgte russisches Artilleriefeuer Die Einwohner von Westerhusen waren in grosster Sorge dass sich die Kampfhandlungen in den Ort verlagern wurden Die Franzosen zogen schnell uber Beyendorf in Richtung Salbke uber die dort damals befindliche Sulze Brucke ab Nur einige Lanciers ritten eilig durch Westerhusen selbst Der Gefechtsbericht des Generals Lanusse gibt allerdings einen Ruckmarsch franzosischer Truppen uber Westerhusen an 26 Die Neapolitaner verliessen das Blockhaus Das vor dem Blockhaus liegende Kanonenboot legte ab und schoss in das Dorf ohne jedoch Schaden anzurichten Um 11 00 Uhr besetzte ein russisches Ulanen Regiment unter der Fuhrung von General Baron von Kreuz Westerhusen Das befestigte Blockhaus wurde von ihnen zerstort Neben dem Wohnhaus waren letztlich auch Stall Scheune und Bienenhaus vernichtet Der Schaden wurde mit 1184 Talern angegeben Der preussische Finanzminister gewahrte Uebe spater eine gesonderte Unterstutzung von 500 Talern Nach dem dann erfolgten Wiederaufbau wurde das Grundstuck im Jahr 1846 dann durch ein Feuer nochmals zerstort Das Lager der eingeruckten Truppen wurde in der Nahe des Dorfes bei einer Windmuhle wohl bei der Bockelmannschen Windmuhle westlich des Dorfes aufgeschlagen Es erfolgten auch wieder Einquartierungen Holz Korn und Stroh wurden requiriert Am 12 November wurde das Regiment dann nach Frohse verlegt Es schlossen sich Einquartierungen von Kosaken Tataren und Kalmucken an Am 18 November folgten fur einige Tage Baschkiren Schliesslich ruckten dann am 11 Dezember 1813 gegen 11 00 Uhr erstmals wieder preussische Truppen ein Eskadron des Kurmarkischen Ulanenregiments unter dem Kommando des Rittmeisters von Erxleben in Westerhusen ein Da die weiter nordlich gelegene Festung Magdeburg weiterhin in franzosischer Hand blieb wurde Westerhusen zum militarischen Vorposten der preussischen Truppen Ab dem 18 Dezember 1813 wurde der Vorpostendienst vom 5 und 7 Kurmarkischen Landwehrregiment der preussischen Infanterie unter dem Kommando von Rohr und von Borstel ubernommen Uber einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahr blieb eine starke militarische Besatzung vor Ort Neben einem Bataillon Infanterie war dies ein Eskadron Kavallerie und zuletzt Husaren und Artillerie Wiederholt machte die franzosische Festungsbesatzung Ausfalle in die Umgebung was zu grossen Befurchtungen unter der Bevolkerung fuhrte Westerhusen blieb jedoch von solchen Kampfhandlungen verschont Das weiteste Vordringen nach Suden fuhrte die franzosischen Truppen nur noch bis zum nordlichen von Westerhusen gelegenen Salbke Am 20 Februar 1814 wurde in Westerhusen ein Landsturm organisiert Anlasslich von Siegen der preussisch russischen Truppen wurde auch in Westerhusen jeweils Victoria geschossen Dies war nach den Einnahmen der Festung Kustrin der Festung Stettin der Festung Glogau und am 10 April 1814 dem ersten Osterfeiertag anlasslich der Schlacht von Brienne der Fall Am 22 Mai 1814 wurde feierlich der Preussische Adler am Gasthof angeschlagen Der Adler war zuvor mit einer Parade des Landsturms begleitet von vier Tochtern der Gemeinde sowie der Dorfjugend und Musik zur Kirche getragen und dort vor dem Altar aufgestellt worden Nach einer Rede und Lob und Dankesliedern erfolgte dann schliesslich bei Musik und Absingen des Liedes Nun danket alle Gott das Anschlagen des Adlers am Gasthof Es wurde ein Vivat auf den Konig ausgebracht Der Landsturm schoss Salut Im Gasthof war dann am Abend auf Kosten der Gemeinde eine Festveranstaltung mit freien Getranken Musik und Tanz Zwei Tage spater am 24 Mai 1814 ruckten dann schliesslich preussische Truppen in die von den Franzosen geraumte Festung Magdeburg ein Die Kampfhandlungen in der Region waren damit beendet Durch Krankheiten und die direkt im Krieg gefallenen war die Bevolkerungszahl unter das Vorkriegsniveau gesunken Die Zeit der franzosischen Besatzung in der Region zwischen Magdeburg und Halle thematisierte Paul Schreckenbach in seinem 1908 verfassten Roman Der bose Baron von Krosigk worin am Rande auch Westerhusen erwahnt wird 27 Wie in allen preussischen Gebieten fand am 18 Januar 1816 auch in Westerhusen ein Friedensfest statt Es fand eine Prozession vom Haus des Dorfschulzen zur Kirche statt An der Spitze des Zuges liefen der Schulze und die Anfuhrer des Landsturms gefolgt von den Tochtern der Gemeinde die eine von angeschaffte von einem jungen Mann getragene Friedensfahne sowie zwei Busten von Konig Friedrich Wilhelm III und Furst Blucher von Wahlstadt begleiteten Nach den Sohnen der Gemeinde und den weiteren Gemeindemitgliedern folgte am Ende der Landsturm Fahne und Busten verblieben in der Kirche Es folgte ein Gottesdienst und spater noch weitere Feierlichkeiten Als aus Westerhusen stammender Straftater wurde in dieser Zeit Johannes Brambach auffallig Wegen eines gemeinsam mit einem Theodor Unger begangenen Raubes wurde er 1807 in Untersuchungshaft genommen und dann zu 12 Jahren Festungsarbeit verurteilt Im Herbst 1813 gelang ihm wie vielen anderen Haftlingen die Flucht aus dem Stockhaus in Kassel 28 Industrialisierung Bearbeiten Mit der Neuordnung der preussischen Kreisverwaltung kam Westerhusen 1818 zum Kreis Wanzleben Am 6 April 1833 kam es gegen 21 00 Uhr zu einem Brand Betroffen waren die Grundstucke Merseburger Strasse 4 und Alt Westerhusen 149 151 152 Auch am 12 Oktober 1835 kam es zu einem Feuer diesmal auf dem Kossatenhof des Gottfried Boeckelmann Die Magd hatte wohl einen heissen Stein zum Aufwarmen des Betts unvorsichtig wahrend ihrer Abwesenheit im Bett platziert Die ortliche Feuerspritze wurde von Westerhusenern herangezogen und das Feuer schnell geloscht Das Dach des Gebaudes war jedoch beschadigt das Bett ganzlich abgebrannt Weitere grossere Brande sind fur 1842 Alt Westerhusen 36 und 1846 Merseburger Strasse 3 uberliefert Bei dem Brand von 1846 war das Wirtschaftsgebaude des Veteranen der Befreiungskriege Christian Johann Linde betroffen wobei auch seine Kriegergedenkmunze samt Papieren verloren ging die er fur seine Teilnahme 1813 14 beim 5 kurmarkischen Ulanenregiment erhalten hatte Ihm wurde auf Antrag des Landrates eine neue ausgehandigt Die Brande und ihre Ausbreitung wurden durch die damals noch haufig anzutreffenden Strohdacher begunstigt Im Jahr 1834 zahlte Westerhusen 700 Einwohner darunter 150 schulpflichtige Kinder Ein Bewohner war katholischer die ubrigen 699 evangelischer Konfession Alle dreissig Geburten des Jahres 1835 waren ehelich Als Dorfschulze amtierte in dieser Zeit Friedrich Richter Aufgrund einer Missernte wurden in dieser Zeit Futtermittel so knapp dass einige Bewohner strohgedeckte Dacher abdeckten und dieses Stroh verfutterten Veranlasst durch Hofrat Knorr der von 1826 bis 1848 in der spateren Kieler Strasse 5 lebte fuhrte Pfarrer Schultze ab 1835 eine Chronik die jedoch von seinen Nachfolgern nur sehr luckenhaft weitergefuhrt wurde Im Jahr 1835 wurde zweimal eine Leiche in der Gemarkung Westerhusen aufgefunden Einen ersten Vorfall gab es am 4 November Gegen 15 00 Uhr wurde an der Heerstrasse Richtung Magdeburg rechterhand im Graben zwischen Westerhusen und einer Eiche ein zunachst unbekannter Toter aufgefunden Nach Ermittlungen der Criminal Commission zu Gross Salze konnte der Tote als der alkoholkranke 48 oder 49 jahrige Kaufmann Friedrich Wilhelm Daegner wohnhaft Magdeburg Tischlerbrucke 16 identifiziert werden Er fiel vermutlich alkoholisiert in den Graben oder legte sich dort freiwillig hin Am 27 November gegen 7 00 Uhr wurde dann eine mannliche Leiche auf dem Fussweg nach Frohse etwa 2000 Schritte von Westerhusen entfernt gefunden Der etwa 30 Jahrige dessen Identitat nicht aufgeklart werden konnte hatte sich mit einer Pistole durch einen Kopfschuss das Leben genommen Beide Verstorbene wurden vor dem neuen Friedhof beerdigt 1842 liess die Gemeinde Westerhusen unter Ortsvorsteher Hofrat Knorr die durch den Ort fuhrende Strasse mit 150 Schachtruten Erde und Sand aufschutten Neben Knorr dankte die Regierung dem Schoppen Bischoff dem Ackermann Friedrich August Bockelmann und dem Verwalter Lamy fur ihren Einsatz 29 Im Februar 1843 bestanden Bemuhungen eine bis dahin ungenutzte Flache auf der bedeutendsten Anhohe neben dem Dorf als landwirtschaftliche Flache urbar zu machen Dabei stiessen die Arbeiter am 15 Februar auf ein kleines kellerartiges Gewolbe dessen Decke sie durchbrachen Im Inneren des so freigelegten gewolbten Raums standen symmetrisch verteilt vier tonerne Urnen die als fusshoch und schon geformt beschrieben wurden In der Hoffnung auf einen Schatz gestossen zu sein zerschlugen die Arbeiter mit den Spaten die Urnen statt lediglich die Deckel abzunehmen so dass die Urnen nicht erhalten sind Die Urnen enthielten Asche und Knochenreste Unter den Scherben fand sich lediglich eine verwitterte kupferne Spange 30 Auf diese Weise ging eine weitere bis dahin noch unberuhrte prahistorische Grabanlage in Westerhusen verloren Die Postzustellung wurde Ende des Jahres 1847 verbessert Landbrieftrager gingen nun regelmassig sechs Mal in der Woche nach Westerhusen 31 nbsp Hochwassermarke von 1876 unterhalb der KircheAm 8 Juli 1853 zog gegen 14 00 Uhr ein Gewitter mit Hagelkornern wie hunder Eir gross auf und zerstorte einen erheblichen Teil der Ernte 32 Die immer wiederkehrenden schweren Hochwasser der Elbe brachten das Dorf Westerhusen aufgrund seiner hohen Lage uber dem Fluss nicht in Bedrangnis Im Winter kam es vor dass sich auf der Elbe Eismassen zu grossen Bergen aufstauten so auch am 6 Marz 1855 Auch Rettungstaten sind belegt So wurde dem Westerhuser Mullergesellen Bethge vom preussischen Innenminister fur die unter eigener Lebensgefahr erfolgte Rettung des Schuhmachergesellen Kirchner vor dem Ertrinken die Erinnerungs Medaille verliehen 33 Ahnliches geschah am 11 Januar 1857 als ein zehnjahriger Junge beim Schlittschuhlaufen in die Elbe sturzte jedoch vom Schulamtspraparanden Karl Wasche gerettet wurde 34 Am 28 Juli 1870 wurde die Rettungsmedaille am Bande an den Buchhalter Simon Binder verliehen 35 Im Februar 1876 war das Hochwasser so hoch dass die Chaussee nach Schonebeck uberschwemmt wurde Unterhalb der Kirche ist eine Wasserstandsmarke zur Erinnerung an das Hochwasser angebracht In den 1850er Jahren besuchte der Botaniker Paul Ascherson auch das Gebiet um Westerhusen In seinem 1864 erschienenen Werk uber die Flora der Provinz Brandenburg der Altmark und des Herzogthums Magdeburg werden auch diverse Pflanzenfunde in und um Westerhusen und vor allem den nahen Hohenzugen belegt Fur Westerhusen selbst werden die Funde von Acker Leinkraut Acker Schwarzkummel Feldlowenmaul Geflugeltes Johanniskraut Grosser Bocksbart Kali Salzkraut Kleines Leinkraut Stinkender Gansefuss und Wiesen Kuhschelle benannt Auf dem Anger vor Westerhusen wurde Deutscher Ziest gefunden In den Eisenbahngraben sudlich von Westerhusen fand der Mitarbeiter Schneider Kelch Steinkraut In den Eisenbahngraben fand Schneider auch Dolden Milchstern Dreifinger Steinbrech und Braunes Monchskraut wahrend sich vor Westerhusen Astiger Igelkolben und Knollchen Steinbrech fand Fur die Kirchhofsmauer wurde Weisse Fetthenne notiert Im Bereich zwischen Westerhusen und dem Frohser Berg wurden Funde von Acker Hundskamille und Borstigem Vergissmeinnicht nordlich des Orts von Acker Trespe mitgeteilt Am Elbufer fand sich der Schlammling 36 Mit einer im Amtsblatt veroffentlichten Verordnung vom 20 Januar 1859 wurde in Westerhusen wie in weiteren Orten der Umgebung ein Rauchverbot auf den Strassen erlassen Nach mehr als zehn Jahren am 16 April 1869 wurde es wieder aufgehoben 37 Im Jahr 1860 wurde in Westerhusen die Separation und somit eine Flurbereinigung durchgefuhrt Am 17 Marz 1863 wurde der 50 Jahrestag des Beginns der Befreiungskriege in Westerhusen festlich begangen Anlasslich der Feierlichkeiten wurden zwei Eichen und eine Linde vor das alte Schulgebaude in der Sohlener Strasse 3 gepflanzt Eine der Eichen ist heute noch vorhanden Zu der Feier waren noch mehrere Kriegsveteranen anwesend Diese bedankten sich in der Magdeburgischen Zeitung vom 22 Marz 1863 beim Pfarrer und beim Wirt des Goldenen Schiffs Als letzter Veteran verstarb am 11 Juli 1877 im Alter von 88 Jahren Christian Johann Linde der als Altsitzer beim Kossaten Friedrich Uebe lebte Linde war jedoch am 25 Dezember 1788 in Niederndodeleben geboren worden und erst durch Heirat der Witwe des Heinrich Gottfried Uebe heutige Merseburger Strasse 5 am 26 September 1819 nach Westerhusen gekommen 1863 wurde auch einer Tat des in der Kieler Strasse 6 lebenden Moritz Schluter gedacht mit welcher er siegreich in Mannes Ausdauer und Kraft seinen 7 jahrigen Kampf um gebeugtes Recht in den Befreiungskriegen gewirkt hatte 38 Der Inhalt der Tat ist nicht uberliefert Im Sommer des Jahres 1863 fand ein Militarmanover in der Region statt Uber die Elbe wurde am 4 August oberhalb von Westerhusen vom Magdeburgischen Pionier Bataillon Nr 4 eine Pontonbrucke geschlagen 39 Auch am Deutschen Krieg des Jahres 1866 und am Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 nahmen Westerhusener teil Den Gefallenen drei 1866 einer 1870 71 wurde mit Gedenktafeln in der Kirche gedacht Insgesamt wurden bei spateren heimatgeschichtlichen Forschungen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts 53 Veteranen der Kriege von 1864 1866 und 1870 71 ermittelt 40 Lebten die Einwohner uber die Jahrhunderte von der Landwirtschaft der Fischerei und der Elbschifffahrt trat in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts ein Wandel ein Bis 1836 war der Bereich zwischen den Ortslagen von Westerhusen und Salbke noch freies Feld Im Zuge der Industrialisierung in Deutschland entstanden dann auch in Westerhusen mehrere Fabriken Auch die noch lange sehr stark das Ortsbild pragende Landwirtschaft veranderte sich Mit dem Aufkommen von Zuckerfabriken in Magdeburg und Umgebung wurde die Zuckerrube zu einem wichtigen Bestandteil der landwirtschaftlichen Produktion Die Zuckerfabriken waren aufgrund der Transportkosten darauf angewiesen die Ruben moglichst standortnah anzubauen Aus der Zeit um 1850 wird berichtet dass die Zuckerfabrikanten fast alle Bauernhofe der Gegend darunter auch die Westerhusener Hofe angepachtet hatten Die Bauern erzielten aus der Verpachtung erhebliche Einnahmen zwischen 2000 und 5000 Talern Der Lebensstil der uber die grossen Ackerflachen verfugenden soll der grosser Herren entsprochen haben 41 Um 1840 war die Einwohnerzahl auf 974 Personen darunter zwei Katholiken angestiegen Eisenbahn Bearbeiten Neben der Lage an der Elbe und der Landstrasse nach Magdeburg wurde die weitere Industrialisierung des Gebiets vor allem durch den 1838 begonnenen Bau der Bahnstrecke Magdeburg Leipzig gefordert die bereits 1839 im Teilstuck nach Schonebeck eroffnet wurde Vermutlich bereits von Anfang an gab es einen Bahnhof in Westerhusen Die parallel zur Hauptstrasse verlaufende Bahntrasse trennte jedoch auch die westlich hiervon gelegenen Gebiete von Westerhusen ab die seitdem nur noch uber Bahnubergange und bzw durch Brucken und Unterfuhrungen mit dem Ortskern verbunden sind Die Bahnstrecke wurde in der folgenden Zeit ausgebaut und nahm damit grossere Flachen in Anspruch so dass sogar der Friedhof Westerhusen verlegt werden musste 1894 war die Strecke schon viergleisig ausgebaut Die Elektrifizierung erfolgte 1934 In der Nacht vom 28 auf den 29 Februar 1860 kam es vor Westerhusen zu einem Eisenbahnungluck Ein starker Sturm hatte zehn Personenwagen der Eisenbahn vom Bahnhof Buckau bis kurz vor die Brucke bei Westerhusen getrieben Gegen 1 15 Uhr stiess der von Leipzig kommende Personenzug auf diese Wagen Der erste Wagen wurde auf die Lokomotive geschleudert und riss den Schornstein herunter In der Umgebung wurden mehrere Hauser Anlagen und Baume beschadigt Passagiere kamen nicht zu Schaden 32 Folgende Industrieunternehmen entstanden in Westerhusen und pragten lange das Ortsbild Strohpappenfabrik Bearbeiten nbsp Ortsplan von Westerhusen aus der Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nordlich der noch bis zur Elbe durchgehenden Thuringer Strasse befindet sich die Strohpappenfabrik noch weiter nordlich die Metallhutte die Glashutte und die Saccharin Fabrik Fahlberg List sudlich der Thuringer Strasse befindet sich die Schiffswerft Gerloff Entlang dem Elbufer verlauft der Treidelweg von dem aus in der Vergangenheit Schiffe stromauf getreidelt also gezogen wurden Sudlich der Schleswiger Strasse am sudlichen Ortsausgang liegt die Drageefabrik Hohmann Der Bereich westlich der Holsteiner Strasse ist noch unbebaut auch den neuen Friedhof und den Volkspark Westerhusen gibt es noch nicht Bemerkenswert ist die nordlich der Sohlener Strasse noch eingezeichnete Bockelmannsche WindmuhleZunachst entstand 1836 auf dem heutigen Grundstuck Alt Westerhusen 168 eine vom Magdeburger Kaufmann H Schwarz errichtete Starkefabrik Hier wurde aus Kartoffeln Sirup hergestellt Auch sogenanntes Neublau zum Farben der Wasche wurde produziert 1873 entstand aus dem Werk eine Papierfabrik die ab 1892 jedoch nur noch Strohpappe herstellte Das dazugehorige Wohnhaus war 1883 erweitert worden 1905 und 1910 kam es zu grosseren Branden im Maschinenhaus am 6 Oktober 1919 erfolgte eine Kesselexplosion bei der der Werkmeister August Geserick verungluckte 1922 wurde die Anlage von der Firma Henkel ubernommen und modernisiert Etwa 100 Mitarbeiter produzierten jahrlich 7500 Tonnen Strohpappe die als Verpackung fur Persil Ata und IMI diente Dabei wurde rund um die Uhr produziert und taglich 25 Tonnen spater bis zu 32 Tonnen Stroh verarbeitet 1935 wurde ein Grundstuck an der Thuringerstrasse hinzu erworben und mit einem grossen Schuppen bebaut Der Schuppen konnte 5000 Tonnen Stroh fassen erwies sich jedoch bald wieder als zu klein 1938 entstand ein 65 Meter hoher Schornstein Nach dem Zweiten Weltkrieg gehorte das Werk zum Persil Werk VEB bzw spater dem VEB Waschmittelwerk Genthin Nach Umstellung der Verpackungsmethode wurde das Werk 1967 stillgelegt und vom benachbarten Chemiewerk Fahlberg List ubernommen Zuckerfabrik und Metallhutte Bearbeiten nbsp Blick von der Elbe auf Zuckerfabrik und Glashutte um 1900Ab dem 13 Januar 1838 wurde nordlich der Strohpappenfabrik in Westerhusen durch die Gebr Schmidt amp Coqui die erste Magdeburger Zuckerfabrik errichtet Ab dem 11 Januar 1839 begann der Probebetrieb 1909 kam es zu einem Brand auf dem Werksgelande Ab 1917 entstand an der Stelle der Zuckerfabrik eine Metallhutte Markant war ein eigens errichteter 75 Meter hoher Schornstein Bereits am 24 September 1921 ubernahm das benachbarte Chemiewerk Fahlberg List das Unternehmen Die vom Schwefelkies nach der Gewinnung von Schwefel verbliebenen Abfalle wurden von der Metallhutte weiterverarbeitet Das Kupfer wurde herausgelost die verbleibenden Eisenoxide an Eisenhutten abgegeben Die Anlage erwies sich jedoch aufgrund zu geringer Grosse als unwirtschaftlich und wurde bereits im Dezember 1928 wieder aufgegeben Darren Bearbeiten In Westerhusen entstanden auch mehrere Darren die die Trocknung von als Kaffeeersatz genutzter Zichorien betrieben Zunachst baute der Magdeburger Fabrikant August Reckun eine solche Darre auf dem 1851 erworbenen Grundstuck Hubertusstrasse 1 1873 wurde sie vom Magdeburger Kaufmann Guido Roch ubernommen und an die Gebruder Schmidt verpachtet Sie war bis 1888 in Betrieb 1889 bauten Fritz Bode und Gustav Fabel die Darre zur Speisesirupfabrik mit einem 32 Meter hohen Schornstein um Plane eines Dr W Wolters dort eine Dungemittelfabrik zu bauen scheiterten am Widerstand der Anwohner Die Sirup bzw Saftfabrik wurde durch die Firma Rober und Rasehorn betrieben und brannte 1894 nieder Der Schornstein wurde 1921 gesprengt Spater befand sich dort eine Baustoffhandlung der Familie Friedrich Wilhelm Cierpka Die Kossaten Gottlieb Linde und Ehrenfried Rieseberg erbauten 1861 auf dem Grundstuck Alt Westerhusen 59 eine Darre die jedoch bereits 1867 durch Zwangsversteigerung an den Salbker Kaufmann Fritz Maass ging Maass liess die Darre spater abbrechen und baute 1876 in Salbke eine neue grosse Darre auf Das Grundstuck der Westerhuser Darre wurde spater von der Familie Gunther mit einem Gewachshaus bebaut 1864 hatte Gottlieb Linde eine weitere Darre auf dem heutigen Grundstuck Alt Westerhusen 121 errichtet die jedoch 1887 abbrannte Der Gartner Friedrich Goetze betrieb danach dort Gewachshauser Spater wurde das Grundstuck als Hamburger Hof gastronomisch genutzt Die grosste Darre befand sich neben der Zuckerfabrik und wurde 1888 von den Gebrudern Schmidt gebaut die die Darre in der Hubertusstrasse schlossen Sie blieb beim Brand des Jahres 1909 unbeschadigt und war noch bis 1917 in Betrieb Glashutte Bearbeiten nbsp Alt Westerhusen 12 westlicher Teil des Glasmacherhofes Aufnahme 20101864 grundete der Salbker Maurer und Zimmermeister Sigismund Schrader nordlich der Zuckerfabrik eine zuletzt als A Grafe Nachfolger firmierende Glashutte Zunachst wurde Tafelglas spater Weisshohlglas hergestellt Fur sie wurde auch an der Adresse Alt Westerhusen 11 eine Mietskaserne errichtet 1902 kam fur die Arbeiter noch das dahinter liegende uber sechs Eingange langgestreckt Gebaude Alt Westerhusen 12 hinzu Noch heute wird diese Anlage als Glasmacherhof bezeichnet 1878 erwarb der aus Magdeburg Neustadt stammende Kaufmann Adolf Grafe junior das Werk und stellte die Produktion auf grunes und halbweisses Glas um Nach seinem Tod betrieben seine Schwester Olga Krummel und ihr Mann Otto Krummel das Unternehmen dann als A Grafe Nachfolger weiter Ab 1901 fuhrte deren Sohn Willi Krummel den Betrieb Letztlich wurde die Glashutte jedoch am 1 August 1926 stillgelegt Ziegelei Bearbeiten nbsp Wohnhaus im Bereich der ehemaligen Ziegelei nbsp Ehemalige TongrubeFur einige Zeit bestand in der Westerhuser Gemarkung auch eine Ziegelei Der Sohlener Bauer Heinrich Sager errichtete sie 1880 nordlich der Chaussee von Westerhusen nach Sohlen kurz vor der Sohlener Ortseinfahrt Heute gehort das Gebiet zur Gemarkung von Salbke Die Ziegelei wurde 1894 vom Buckauer August Wischeropp erworben der sie noch Ende des 19 Jahrhunderts schloss und abriss Der Kaufmann Friedrich Bahn aus Sohlen baute dort 1904 ein noch heute bestehendes Wohnhaus mit Stallgebaude Hinter dem Gebaude ist noch heute der Rest einer Grube zu erkennen aus der der Ton fur die Ziegelei entnommen worden war 42 Schiffswerft Gerloff Bearbeiten Wilhelm Gerloff grundete auf dem Grundstuck Kieler Strasse 5 eine Stroh Holz und Kohlehandlung die er laufend erweiterte 1891 errichtete er dann nordlich der Fahre Westerhusen eine Schiffswerft Diese war uber den 1905 erfolgten Tod Gerloffs hinaus in Betrieb wurde jedoch noch vor Beginn des Ersten Weltkrieges eingestellt wahrend die Kohlehandlung noch bis 1925 bestand Von der Anlage blieb die Gerloffsche Villa erhalten Brauerei Bearbeiten nbsp Alt Westerhusen 16 Aufnahme 2010Von eher geringerer wirtschaftlicher Bedeutung war die auf dem Grundstuck Alt Westerhusen 16 ansassige Brauerei Es wurde ein leichtes Braunbier gebraut welches vor allem bei den wenig weiter nordlich wohnenden Arbeitern der Glashutte konsumiert wurde Begrundet wurde die Brauerei durch den Bottcher Friedrich Lieber dem das Grundstuck seit 1852 gehorte Lieber richtete auch eine Gaststube ein Spater wurden Brauerei und Gaststube vom Brauer Otto Brautigam weitergefuhrt Ein sudlich des Hauses befindlicher Stall wurde von ihm zum Materialwarenladen umgebaut und unter Umbauung der alten Toreinfahrt in das Haus integriert An Stelle des nordlich gelegenen Gartens baute Brautigam 1890 den Gasthof Zum Anker Anfang des 20 Jahrhunderts gab Brautigam die Brauerei jedoch auf und grundete in Salzelmen eine Selterfabrik Die Brauereigaststube wurde spater als Fleischerei und Kolonialwarenhandlung genutzt Heute dient das Haus Wohnzwecken nbsp Fahlberg List 1953Fahlberg List Bearbeiten Im Jahr 1886 wurde durch die beiden Unternehmer Constantin Fahlberg und Adolf Moritz List das Unternehmen Fahlberg List gegrundet die erste Saccharinfabrik der Welt in der spater Pharmaerzeugnisse und ab 1927 Superphosphat produziert wurden Das Werk entwickelte sich zum grossten Chemiebetrieb Magdeburgs Nach dem Krieg wurde das Fahlberg List Werk enteignet und in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt Die Zahl seiner Beschaftigten stieg auf 1 700 und die Superphosphatproduktion sowie die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln verschaffte dem Werk eine fuhrende Stellung im ganzen damaligen Ostblock Das Fahlberg List Werk wurde nach der Wende des Jahres 1989 zunachst privatisiert und als GmbH weitergefuhrt Der pharmazeutische Zweig wurde kurz darauf von der Salutas Pharma GmbH ubernommen und 1995 nach Barleben verlagert Die in Salbke und Westerhusen liegenden Betriebsteile wurden 1995 geschlossen Motoren und Schraubenfabrik Bearbeiten nbsp Fischersche Villa Aufnahme 20101899 kaufte der Aachener Konigliche Geheime Kommerzienrat Kesselkaul die 1892 vom Architekten Karl Fischer errichtete Fischersche Villa in der Holsteiner Strasse Er vergrosserte das Grundstuck nach Westen und errichtete dort die Magdeburger Elektromotorenfabrik GmbH Es entstanden unter anderem eine Montagewerkstatt ein Magazin und eine Schlosserei Bereits nach kurzer Zeit brannte die Montagewerkstatt jedoch nieder Im Sommer 1903 erwarb der Schmiedemeister Otto Leinau das Anwesen Er baute den zerstorten Teil wieder auf und fugte ein weiteres Wirtschaftsgebaude hinzu Im Grundbuch wurde 1904 die offene Handelsgesellschaft Leinau amp Becker Magdeburger Eisenbau Anstalt in Westerhusen eingetragen Produziert wurden Kessel und Apparate fur Zuckerfabriken sowie eiserne Konstruktionen fur Dacher und Brucken Nach dem Tod seines altesten Sohnes schied Leinau 1906 aus dem Unternehmen aus Der Geschaftspartner Becker fuhrte das Werk gemeinsam mit Wilhelm Hage weiter 1910 ubernahm Hage die Anlage in Alleineigentum musste jedoch bereits am 19 Januar 1911 Konkurs anmelden Nach dem kurzzeitig die Firma Georg von Kolln hier eine Eisenhandlung betrieb erwarb 1913 Georg Rohde Eigentumer der Firma Otto Mansfeld amp Co das Grundstuck Die Fabrik wurde als Prazisionszieherei fur Drahte und Stangen und als Silberstahlwerk betrieben Der Name lautete Meteorwerk Es wurde ein 32 Meter hoher Schornstein errichtet Bis 1916 wurden auch Schrauben produziert Wahrend des Ersten Weltkrieges dominierte vor allem die Granatendreherei Das Werk beschaftigte bis zu 135 Mitarbeiter Zum 30 September 1926 wurde die Fabrik von den Sachsischen Gussstahlwerken Dohlen AG aus Freital gekauft die bis dahin einer der Lieferanten waren Am 30 Dezember schlossen die neuen Eigentumer den Betrieb Das Gelande wurde von der Stadt Magdeburg erworben und bis auf die Villa und ein westlich gelegenes Arbeiterhaus abgerissen Spater entstand auf diesem Areal ein Teil der Siedlung Westerhusen Drageefabrik Bearbeiten Am 12 April 1904 wurde die Produktion einer seit 1902 in Magdeburg Wilhelmstadt ansassigen Drageefabrik nach Westerhusen verlegt Inhaber waren Max Oelze und Robert Hohmann Im Suden Westerhusens entstand an der spateren Adresse Alt Westerhusen 50 ein drei Stockwerke umfassendes Fabrikgebaude Oelze schied 1906 aus dem Unternehmen aus Mit einer Erweiterung im Jahr 1908 wurde die Kapazitat von 5 auf 60 Kessel erhoht Jahrlich wurden von bis zu 120 Mitarbeitern 18 000 Zentner Zucker verarbeitet 1911 12 liess Hohmann in der Nahe des Werks die noch heute erhaltene Hohmannsche Villa errichten Zum 1 Juli 1929 verausserte Hohmann die Fabrik an die Firma Wittmeyer amp Wesche die die Drageefabrik schliesslich am 1 Juli 1934 stilllegte Auf dem Gelande war spater die Brennerei und chemische Werke Tornesch GmbH ansassig Das ab 1946 als Phawema firmierende Unternehmen gehorte dann ab 1948 als Betriebsteil zu Fahlberg List Das Chemiewerk brachte hier die pharmazeutische Abteilung des Werks unter Heute sind keine Industriebetriebe mehr in Westerhusen ansassig Entwicklung vom Dorf zum Stadtteil Bearbeiten nbsp Siegelmarke des Vorstandes des Amts Westerhusen nbsp Poststempel Westerhusen Elbe vom 20 Dezember 1902 nbsp Sohlener Strasse um 1900 die Strasse in Richtung Eisenbahnbrucke ist noch weit weniger steil als heute nbsp Ehemaliges Gemeindehaus Westerhusen Aufnahme 2007 nbsp Restaurant Zum Elbschlosschen im Jahr 1899 das Gebaude ist auch heute erhalten dient jedoch nur noch als Wohnhaus nbsp Bereich der Ecke Hilligerstrasse Alt Westerhusen im Jahr 1911Der steigende Bedarf an Arbeitskraften fuhrte zum Ende des 19 Jahrhunderts zu einem intensiven Wohnungsbau zunachst entlang der Durchgangsstrasse mit mehrstockigen Mietshausern Viele der historischen Bauernhauser verschwanden zugunsten zwei oder dreistockiger Mietshauser 1910 hatten nur noch 13 Hauser das zuvor typische Strohdach Das letzte Strohdach auf dem Gehoft Kieler Strasse 9 verschwand dann um 1920 Das Siedlungsgebiet dehnte sich weiter nach Westen auch auf den Bereich zwischen der Hauptstrasse und der Bahnstrecke und letztlich auch westlich der Bahntrasse aus Als erste Gebaude in der Schleswiger Strasse entstanden 1859 und 1863 die Hauser Nummer 2 und 20 In der Eckernforder Strasse begann die Bebauung 1859 mit der Nummer 1 Mit der Husumer Strasse 1 wurde 1864 das erste Gebaude im Bereich der Bahnstrasse gebaut Alteste Gebaude westlich der Bahnstrecke sind die bereits 1883 entstandenen Hauser Sohlener Strasse 4 und 138 Fur die Holsteiner Strasse sind die 1892 errichteten sogenannten Schiffbauer Hauser an der Adresse Holsteiner Strasse 40 41 erwahnenswert Im Jahre 1885 hatte der Ort 2293 Einwohner Diese Zahl erhohte sich binnen 15 Jahren auf 3823 1874 errichtete die Gemeinde mit dem Gemeindehaus Westerhusen ein neues Gemeindehaus welches mit seinem markanten Uhrenturm noch heute das Ortsbild pragt Zur Befriedigung des Arbeitskraftebedarfs wurden auch auslandische Krafte beschaftigt was auch Anlass zu Auseinandersetzungen gab Am 9 Juni 1893 kam es vor der sogenannten Madchenkaserne des Richterschen Hofs Sohlener Strasse 2 zu einer Schlagerei mit Besenstielen und zugeklappten Messern zwischen jungen polnischen Arbeitern und Westerhuser Jugendlichen In einem Prozess wurde im Januar 1895 einer der Arbeiter zu funf Monaten Gefangnis verurteilt zwei weitere Angeklagte freigesprochen 43 Ab 1868 bestand in Westerhusen eine Postexpedition die 1871 in eine Postagentur 1889 in ein Postamt III Klasse und schliesslich 1896 in ein Postamt II Klasse umgewandelt wurde Die Verwendung eines Poststempels mit der Aufschrift Westerhusen ist noch bis 1913 belegt danach wurde die Bezeichnung Magdeburg Sudost verwandt 44 Ab dem 1 Oktober 1879 gehorte Westerhusen zum Gerichtsbezirk des neu gebildeten Amtsgericht Buckau In Westerhusen lebende Personen judischen Glaubens gehorten zumindest im 19 Jahrhundert zur Schonebecker Synagogengemeinde 45 Als Brandungluck ist in dieser Zeit der Brand der Pfarrscheune am 22 April 1887 uberliefert Im Sommer 1904 sank der Elbpegel so stark dass die in der Elbe vor Westerhusen befindlichen Hungersteine bei Westerhusen an die Oberflache traten Das in Deutschland aufkommende Kleingartenwesen erreichte auch Westerhusen Im Jahr 1907 wurde die Kolonie Allendorf gegrundet die heute Teil des vermutlich 1922 gegrundeten Kleingartnervereins Bergfrieden ist 46 Als 1910 mehrere Vororte Magdeburgs eingemeindet wurden gehorte auch Westerhusen dazu Der Eingemeindungsvertrag enthielt auch eine Klausel wonach der im Stadtgebiet ubliche Schlachthauszwang fur Westerhusen bis zum 31 Marz 1925 ausgesetzt blieb 47 Anfang des 20 Jahrhunderts bestand in Westerhusen ein Geschaft des in Schonebeck ansassigen Konsumvereins Biene Nach der Eingemeindung wurde der Verein zum 1 Januar 1912 mit dem Konsumverein Magdeburg verschmolzen der das Geschaft weiter fuhrte 48 Im Zuge der Eingemeindung wurden viele Strassen umbenannt um Doppelbenennungen im Stadtgebiet zu vermeiden Die alten Strassennamen waren inklusiver eine strassenweisen Nummerierung seit 1890 im Gebrauch Zuvor bestanden nur eingeburgerte Namen wobei die Nummerierung unabhangig hiervon durch den ganzen Ort verlief Strassennamen Westerhusens Bearbeiten Die durch Westerhusen als Hauptstrasse fuhrende Schonebecker Strasse wurde so 1910 zur Strasse Alt Westerhusen hier anderte sich auch die Nummerierung Vor 1890 waren auch die Bezeichnung Hauptstrasse in Dorpe Frohser Strasse und Salbker Strasse im Gebrauch Aus der Bergstrasse wurde die Hubertusstrasse in alterer Zeit war die Gegend als in de Jrobe bezeichnet worden Die Bismarckstrasse fruher auch als Schapergatze oder Pimpelkeseberg bezeichnet wurde zur Erfurter Strasse und die Fahrstrasse zur Kieler Strasse Die Friedrichstrasse hiess nun Merseburger Strasse und die Pfarrstrasse Elmer Strasse Vor der Vergabe von offiziellen Strassennamen soll fur diese beiden Strassen die Bezeichnung rechte Hosenlenne und linke Hosenlenne gebrauchlich gewesen sein Gemeinsam wurden sie als Hosenviertel bezeichnet 49 Der Name durfte auf die Lage der Strassen Bezug genommen haben die wie zwei Hosenbeine voneinander abgingen und parallel in Richtung Elbe fuhrten Auch die Bezeichnung im kleinen Dore ist fur diesen Bereich uberliefert Die Hoheuferstrasse wurde in Thuringer Strasse umbenannt zeitweise hiess sie Schraderstrasse Umbenannt wurde auch die Augustastrasse jetzt Stolberger Strasse die im Volksmund auch das Zickenviertel hiess Die Kirchhofstrasse die zuvor auch als schmale Gatze bezeichnet worden war wurde als Ottostrasse benannt Spater wurde sie erneut umbenannt und heisst heute Flensburger Strasse Die Kirchstrasse hiess nun Eisenacher Strasse fruher war die umgangssprachliche Benennung bie Kollenmeinecken gelaufig Weitere bei der Eingemeindung erfolgte Umbenennungen betrafen die Schulstrasse fruher als am Kirchhof bezeichnet sie wurde zur Zackmunder Strasse und die Wilhelmstrasse die zur Hilligerstrasse wurde wobei dieser Bereich in der Vergangenheit als Boeckelmanns Winkel bezeichnet worden war 49 Die Benennung der Hilligerstrasse weicht insofern von der Benennung der ubrigen umbenannten Strassen ab als der Name auf einen Westerhusener zuruckgeht Die Namensgebung bezieht sich auf den Bauern Christian Hilliger 18 Oktober 1839 in Westerhusen 2 September 1924 der in der Hilligerstrasse 4 lebte 50 Bemerkenswert ist die Benennung der Karnipstrasse deren Bezeichnung sich aus alter Zeit bis heute erhielt Die anderen Strassen wurden erst nach 1890 erstmals benannt So war die Neuestrasse erst nach 1890 benannt worden die mit der Eingemeindung ihren heutigen Namen Schleswiger Strasse erhielt Auch die Moltkestrasse hiess seit der Eingemeindung zunachst Hellmuthstrasse und heute Eckernforder Strasse Die Carlsstrasse wurde in Kanzlerstrasse und spater in Husumer Strasse umbenannt Auch die Feldstrasse erhielt mit Holsteiner Strasse eine neue Bezeichnung Aus dem Muhlenweg wurde die Wartburgstrasse Die erst nach 1890 aufgekommenen Namen Am Hunenkeller Bahnstrasse und Sohlener Strasse blieben trotz Eingemeindung erhalten Die weiteren heute vorhandenen Strassennamen wurden erst nach der Eingemeindung erstmals vergeben 49 Fur die Freiwillige Feuerwehr Westerhusen erwies sich die Eingemeindung als nachteilig In den ersten Jahren nach 1910 ruckte die Berufsfeuerwehr nur dann an wenn die Westerhuser Krafte nicht ausreichend waren Die Ausrustung der Freiwilligen Feuerwehren war jedoch bald nicht mehr zeitgemass Wahrend die Berufsfeuerwehr schnell mit motorisierten Loschzugen die Einsatzorte erreichen konnte musste die Westerhuser Feuerwehr umstandlich alarmiert werden und konnte dann nur mit Handzugen erscheinen In Westerhusen loste sich die Freiwillige Feuerwehr daher wie auch in anderen Magdeburger Vororten auf 1926 bestand sie zumindest dann nicht mehr 51 nbsp Deutsches Militar im Jahr 1913 beim Ubersetzen eines Geschutzes uber die Elbe1912 wurden auf dem Hof des Gasthofs Zum Anker Alt Westerhusen 15 die Lichtspiele Sudost eroffnet die bis in die Zeit der DDR hinein als Kino in Nutzung waren Im Jahr 1913 wurde sudwestlich der Ortslage mit der Anlage der kleinen Siedlung Willishof begonnen Die Einwohnerzahl Westerhusens war 1913 auf 4601 Menschen angestiegen 4107 Personen hiervon gehorten der evangelischen Konfession an 419 Bewohner waren katholisch 63 konfessionslos und 11 judischen Glaubens Ein Bewohner gehorte einer Sekte an 52 Im Jahr 1913 ubte deutsches Militar im unmittelbaren Umfeld der Fahre Westerhusen das Ubersetzen eines Geschutzes uber die Elbe 53 Das einzeln stehende Gehoft Sohlener Strasse 80 entstand 1914 Am 1 August 1914 kam es zu einem Grossfeuer auf dem Betriebsgelande der Schiffswerft Gerloff welches auch mit Hilfe der Loschzuge der Feuerwehr Magdeburg bekampft wurde Am Abend des gleichen Tages wurde die Mobilmachung bekannt gegeben die den Beginn des Ersten Weltkrieges bedeutete Auch in Westerhusen wurde die Mobilmachung von der Bevolkerung begeistert begrusst Viele junge Manner meldeten sich freiwillig zum Militardienst Am 4 August 1914 erfolgten in Westerhusen Einquartierungen Die Bewohner bemuhten sich darum einen Soldaten bei sich aufnehmen zu konnen wobei jedoch nicht jeder dies wunschenden Familie ein Soldat zugeteilt werden konnte 54 In diesem Krieg fielen 139 Westerhusener Die Gesamtzahl der Kriegsteilnehmer aus Westerhusen wird mit etwa 1400 Menschen geschatzt 52 nbsp Geplanter Verlauf der Sudvariante des Mittellandkanals im Bereich von Westerhusen nbsp Hohenverlauf des geplanten KanalsIn diesem Zeitraum erfolgten auch die Planungen wie der Mittellandkanal bis nach Magdeburg an die Elbe gefuhrt werden soll Neben der letztlich verwirklichten Nordvariante gab es auch eine 1915 vorgeschlagene Sudvariante wonach der Kanal sudlich an Oschersleben Bode vorbei verlaufen und sudlich der Ortslage Westerhusen die Elbe erreichen sollte Fur diesen Verlauf setzte sich eine Vereinigung zur Forderung der sudlichen Linie des Mittellandkanals ein die mit dieser Linienfuhrung auch einen Stichkanal zum Anschluss an die Saale und der Stadte Stassfurt und Bernburg erreichen wollte 55 Die vom Planungsburo Havestadt amp Contag erarbeiteten Plane sahen zwischen Sohlen und Westerhusen und von Westerhusen zur Elbe jeweils eine Schleuse vor Daruber hinaus wurde fur die Gemarkung Westerhusen die Verlegung von drei Feldwegen der Bau einer Uberfuhrung fur die viergleisige Eisenbahnstrecke sowie der Bau einer Brucke fur die Chaussee nach Schonebeck die ausserdem verlegt werden sollte vorgesehen 56 Eine Umsetzung der Plane erfolgte jedoch nicht 1916 trat die Diphtherie bei Kindern in den sudostlichen Stadtteilen Magdeburgs verstarkt auf 57 1917 verausserte die Familie Schmidt ihren in Westerhusen ansassigen Landwirtschaftsbetrieb mit 1820 Morgen eigenem und 2884 Morgen gepachtetem Acker an die Schonebecker Firma Allendorff Die Bewirtschaftung der Ackerflachen erfolgte seitdem zu einem erheblichen Teil von Sohlen aus so dass die Landwirtschaft im ortlichen Leben eine erheblich kleinere Rolle spielte Auch der Park der Familie Schmidt an der Adresse Alt Westerhusen 173 zwischen der Hauptstrasse und der Elbe verschwand und machte zunachst der industriellen Nutzung zunachst durch die Metallhutte Platz Fur Aufsehen sorgte ein Raububerfall der sich am 28 November 1919 zwischen Sohlen und Westerhusen ereignete Der Kontorgehilfe Veith war mit 2000 Mark Lohngeldern unterwegs von Sohlen nach Westerhusen als er bei Sohlen angegriffen und mit einem Schuss in den Hals verletzt wurde Das Geld und sein Uberzieher wurden ihm geraubt Der Tat verdachtigt wurden die polnischen Arbeiter Bardetzki der den Schuss abgegeben haben soll Joseph Roshiak und Johann Nowicki Wahrend Bardetzki fluchtig blieb wurde gegen Roshiak und Nowicki ein Strafverfahren vor dem Schwurgericht gefuhrt bei dem Nowicki Roshiak schwer belastete der sich auch in Widerspruche verwickelte und Dritten gegenuber Taterwissen offenbarte Roshiak wurde am 17 April 1920 wegen Raub zu drei Jahren Gefangnis verurteilt Nowicki wurde freigesprochen 58 Im Wahlkampf zu den preussischen Landtagswahlen sprach am 17 Februar 1921 der anhaltische Staatsrat Richard Paulick SPD im Gasthaus Goldenes Schiff 59 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Westerhusen zum Standort stadtebaulich interessanter Wohnsiedlungen nbsp Siedlung Arnold Knoblauch StrasseWestlich der Bahnlinie entstand zwischen 1923 und 1925 inmitten der Feldflur die Siedlung Arnold Knoblauch Strasse Es wurden zweigeschossige Doppelhauser errichtet die kostengunstig unter Verwendung eines Kiesbeton Schuttverfahrens hergestellt wurden das der Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger entwickelt hatte Die Hauser wurden einheitlich mit tonnengewolbten Dachern Zollingerdach die ebenfalls Zollinger entworfen hatte versehen Westlich des Bahnhofs entstand ab 1926 die Siedlung Welsleber Strasse in der zunachst auch die Zollingerhauser mit ihren Tonnendachern gebaut wurden Daneben entstanden Mehrfamilien und Reihenhauser im konservativen Stil mit Satteldach Spater wurden zweigeschossige flachgedeckte Hauserzeilen gebaut deren Fassaden im Stil des Neuen Bauens gestaltet und durch vorspringende Klinkerbander in einzelne Hausabschnitte unterteilt wurden Hier wurden erstmals Stahlbetonbalken und ein Montagekran eingesetzt Westlich der Ortslage am Grundstuck Sohlener Strasse 99 entstand 1925 die Gartenkolonie Naturheilverein Deutlich spater im Jahr 1934 erfolgte dann ganz in der Nahe noch die Grundung der Siedlung An den Wellenbergen Schon 1920 wurde ein Bebauungsplan fur den Bereich sudlich der Ortslage zwischen Schonebecker Strasse und Elbe angestrebt 60 nbsp Strassenbahnbetriebshof Westerhusen der Vorortbahn etwa 1927Es gab Plane den Ausbau noch deutlich starker voranzutreiben Vor dem Hintergrund von Erwartungen dass sich die Einwohnerzahl Magdeburgs faktisch verdoppelt war im Gebiet um Westerhusen eine Stadterweiterung bis hin zur Eingemeindung des deutlich weiter sudlich gelegenen Schonebecks angedacht Ein Relikt aus dieser Zeit ist der Volkspark Westerhusen der als neuer grosser stadtischer Sudfriedhof fur die Erweiterungsgebiete geplant war jedoch zum Park gestaltet wurde als die Planungen nicht eintrafen Am 6 September 1926 wurde die Strassenbahnlinie Magdeburg Schonebeck die auch durch Westerhusen fuhrte eingeweiht Mit dem Bau der Nordvariante des Mittellandkanals und der Autobahn im Norden Magdeburgs verschoben sich die Schwerpunkte der industriellen und stadtebaulichen Entwicklung der Stadt dorthin Mit Fahlberg List war der Bereich zwischen Westerhusen und Salbke zwar weiterhin ein wichtiger Industriestandort der zum Teil landliche Charakter Westerhusens blieb jedoch erhalten Am 2 September 1923 feierte man die 1100 Jahr Feier des Orts Da die Ersterwahnung sich erst auf einen Zeitraum ab 826 bezog war diese Feier eigentlich zumindest drei Jahre zu fruh Vermutlich bezog man sich auf bereits ab 823 an das Kloster Corvey erfolgte Schenkungen 61 fur die jedoch Westerhusen nicht belegt ist Im Jahr 1925 entstand in der Elbe vor Westerhusen in der Nahe der Kirche eine Flussbadeanstalt Ebenfalls 1925 wurde der Sportplatz Tonschacht eingerichtet 62 Am 6 September 1931 fand ein vom Krieger und Landwehrverein organisierte Festumzug statt der von der damals sozialdemokratisch gepragten Volksstimme wegen seiner sehr konservativen Ausrichtung und des volligen Fehlens republikanischer schwarz rot goldener Flaggen kritisiert wurde 63 Obwohl Westerhusen ein Stadtteil Magdeburgs war erfolgte die Versorgung mit Strom und Gas fur Westerhusen und auch weitere Teile des Magdeburger Sudosten nicht durch den stadtischen Energieversorger Dies war problematisch da der in Westerhusen tatige Anbieter nicht die Vorzugstarife fur Haushalte anbot die im ubrigen Stadtgebiet ublich waren Es wurde noch 1931 kritisiert dass dadurch elektrische Heizkorper aber auch Haushaltsmaschinen und Kuchenherde in Westerhusen nicht verwendet werden konnten 64 In der trotz ihrer gefahrlichen Stromung als Badegewasser genutzten Elbe kam es immer wieder zu Badeunfallen So auch am 20 Juli 1920 als der aus Breslau stammende und nur auf der Durchreise befindliche Eduard Wagner oberhalb von Westerhusen beim Baden ertrank 65 Seine Leiche wurde erst einige Tage spater gefunden und auf dem Friedhof Westerhusen beigesetzt 66 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Bis 1933 war die Einwohnerzahl Westerhusens bis auf 5 372 Personen angestiegen 67 Leiter der ortlichen NSDAP war der bei Fahlberg List arbeitende Chemiker Bernhard Gaudian 68 der an der Adresse Alt Westerhusen 173 lebte 69 In der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1942 nordlich des Friedhofs auf dem Gelande des Sportplatzes Tonschacht das Zwangsarbeiterlager Diana errichtet dessen Bewohner vor allem im Chemiewerk Fahlberg List arbeiten mussten Auch in der Hubertusstrasse 1 einem Grundstuck des Bauunternehmers und Kiesgrubenbesitzers Cierpka bestand ein Lager fur 25 und 30 auslandische Arbeiter Auf den der Stadt Magdeburg gehorenden Grundstucken Sohlener Strasse 3 und Hunenkeller 2 lebten auslandische Arbeiter die in landwirtschaftlichen Betrieben Westerhusens arbeiten mussten 62 Aufgrund der schlechten Arbeits und Lebensbedingungen starben viele in der Stadt eingesetzte Zwangsarbeiter Zumindest 766 in Magdeburg verstorbene Menschen wurden auf dem damaligen Auslanderfriedhof der heutigen Gedenkstatte Feld der Vereinten Nationen beigesetzt Trotz der Nahe zu grossen Industriebetrieben wie dem Fahlberg List Werk im benachbarten Salbke erlitt Westerhusen wahrend der Bombenangriffe auf Magdeburg im Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1944 und 1945 wenig grossere Schaden allerdings wurde das Schiff der Stephanuskirche zerstort Ein erster Bombenangriff der auch Westerhusen betraf erfolgte am 21 Januar 1944 zwischen 23 15 und 23 45 Uhr Allgemein fur Magdeburg Sudost wurde ein kleinerer Angriff fur den 2 Februar 1945 zwischen 20 01 und 20 08 Uhr registriert der jedoch keine Todesopfer forderte Das Schiff der Stephanuskirche wurde beim Luftangriff am 14 Februar 1945 zwischen 1 02 und 1 07 Uhr von einer Bombe getroffen und zerstort Insgesamt starben bei diesem Angriff auf Magdeburg Sudost 15 Menschen 45 wurden verletzt 70 Westlich von Westerhusen auf dem Grossen Riesenberg im Suden der Sohlener Berge befand sich eine schwere Flakabteilung 71 Ausserdem bestand sudlich der Wartburgstrasse etwa gegenuber der Ilmenauer Strasse eine Flakscheinwerferstellung 72 Am 11 April gegen 17 00 Uhr wurde fur Magdeburg Feindalarm gegeben US amerikanische Einheiten waren bis zum Ortsrand von Ottersleben vorgestossen 73 Dies kam fur die Bevolkerung verhaltnismassig uberraschend da der Vormarsch der amerikanischen Truppen sehr schnell erfolgt war So berichtete der Wehrmachtbericht noch am Abend des 11 April vom Vormarsch amerikanischer Truppen im Bereich nordlich und sudlich von Hannover 74 also deutlich mehr als 100 Kilometer westlich von Westerhusen Tatsachlich hatten die US Truppen im Laufe des 11 April ungefahr 90 Kilometer uberwunden und hatten Schonebeck sowie die westlichen Vororte Magdeburgs erreicht Noch am Abend des 11 April stiessen die Amerikaner bis zum Flugplatz Magdeburg vor Nach einem Bericht wurde das Zwangsarbeiterlager Diana am Westrand Westerhusens ebenfalls bereits am 11 April kurz nach Gabe des Feindalarms erreicht 75 Am 12 April 1945 ruckten amerikanische Einheiten aus westlicher Richtung uber Wolfsfelde kommend zunachst bis Salbke vor und erreichten so das Westufer der Elbe Alltagliche Dinge wie die Zeitungszustellung sollen bis zum 11 April noch normal erfolgt sein Die US Truppen besetzten ohne grosseren Widerstand das Westufer der Elbe und somit auch Westerhusen Daruber hinaus ruckten sie auch in die Dorfer Sulldorf Dodendorf Osterweddingen und Sohlen ein und stellten Kontakt zu den in Schonebeck in Kampfe verstrickten US Truppen her In der Bevolkerung und unter den befreiten Fremd und Zwangsarbeitern verbreitete sich die Information dass sudlich von Westerhusen in den Silos am Ortseingang von Schonebeck Frohse sich ein Lebensmittellager der Wehrmacht befinde Viele Menschen gingen dorthin um sich Lebensmittel zu beschaffen Vom Ostufer der Elbe sollen deutsche Scharfschutzen das Feuer eroffnet haben 19 Personen sollen dabei erschossen worden sein 75 nbsp Zerstorte Pontonbrucke 13 April 1945Die amerikanischen Truppen entschieden sich dafur bei Westerhusen in der Nahe der Fahre Westerhusen schnell uber die Elbe zu setzen und am Ostufer einen Bruckenkopf zu bilden Aufgrund logistischer Probleme verzogerte sich die Operation Statt um 18 30 Uhr setzte man erst um 21 30 Uhr mit Sturmbooten uber In Westerhusen sicherten Panzer und Panzerjager den Ubergang Man traf zunachst auf keinerlei Widerstand Die ubergesetzten Truppen bildeten auf der Prinzenwiese einen halbkreisformigen Bruckenkopf von etwa einem Kilometer Lange Bereits gegen Mitternacht waren zwei Bataillone ubergesetzt ein weiteres folgte Amerikanische Pioniereinheiten begannen gegen 22 45 Uhr eine Pontonbrucke zu bauen Die entsprechenden Bauteile waren im Bereich von Ottersleben vorgefertigt worden Es gab vereinzeltes deutsches Artilleriefeuer Am fruhen Morgen des 13 April verstarkte sich der Beschuss der Bruckenbaustelle und wurde genauer 76 Die Einschlage kam uber einige hundert Meter den Fluss hinauf bis zur Baustelle 77 Wahrend die amerikanischen Truppen den Bruckenkopf ausdehnten und durch die Kreuzhorst auf Pechau vorruckten und Randau kampflos einnahmen gingen die Bruckenbauarbeiten weiter Acht Meter vor Erreichen des Ostufers traf schwerer Artilleriebeschuss wohl durch Magdeburger Flakartillerie 78 die Brucke Das ostliche Ende wurde in kurzester Zeit zerstort Der Beschuss ging dann gezielt gegen weitere US Einrichtungen auf dem Westufer vor Offensichtlich wurde der Artillerieangriff von einer Leitstelle mit volligem Einblick auf den Ubersetzpunkt gelenkt ohne dass es der alliierten Seite moglich war den Beobachtungsposten ausfindig zu machen Die amerikanischen Truppen durchsuchten alle flussnahen Wohnhauser Westerhusens jedoch ohne Erfolg 79 Aufgrund schlechter Witterungsbedingungen gelang es auch nicht den Standort der Artillerie zu ermitteln Die Bauarbeiten wurden unterbrochen und dann von 9 00 bis 11 30 Uhr wieder fortgesetzt Erneut traf dann jedoch Artilleriebeschuss die Brucke diesmal beide Seiten Mehrere US Soldaten starben und die meisten schwimmenden Bruckenteile wurden zerstort Auch kunstliche Nebelwande die von US Pionieren mittels an beiden Ufern aufgestellter Rauchtopfe erzeugt wurden zeigten keine Wirkung 77 Gegen 14 00 Uhr wurde versucht den Bau wieder aufzunehmen Es erfolgte jedoch erneut ein schwerer Angriff 80 In kurzer Zeit wurden beide Bugsierboote die am Westufer zum Bau bereit liegenden Bruckenteile sowie ein aufgestelltes US amerikanisches Flakgeschutz zerstort Mehrere Soldaten verloren dabei ihr Leben Von alliierter Seite wurde der Versuch des Bruckenschlags abgebrochen und unter anhaltendem Beschuss die verbliebene Pionierausrustung evakuiert Die durch aus Gommern heranruckende deutsche Truppen in Bedrangnis geratenen US Truppen im Bruckenkopf wurden daraufhin grosstenteils weiter nach Suden in Richtung Schonebeck verlegt Deutsche Truppen griffen von Gommern aus die bis Elbenau vorgeruckten US Truppen an Der US Bruckenkopf musste nach Kampfen im Bereich Elbenau und Grunewalde letztlich von den US Truppen wieder geraumt werden 81 Deutsche Einheiten ruckten von dort nach Norden vor und besetzten auch wieder das Elbufer gegenuber Westerhusen Die Reste der Flossbrucke wurden mit Panzerfausten und Sprengladungen vernichtet 82 220 nach US amerikanischen Angaben 350 US Soldaten gerieten bei den Kampfen um den Bruckenkopf in Gefangenschaft 83 Erst mit dem spateren Einrucken sowjetischer Truppen in die Magdeburger Stadtteile ostlich der Elbe horten auch dort die Kriegshandlungen auf Vom Ostufer der Elbe schossen deutsche Truppen am 13 April mit Geschutzen auf das Westufer Nachmittags rollten kleine US amerikanische Panzer mit Lautsprechern und Weissen Fahnen durch Westerhusen und forderten die Bevolkerung und Wehrmachtsangehorige auf sich zu ergeben es drohe keine Strafe 75 Am 14 April bombardierte die deutsche Luftwaffe die Bahnanlagen im Bereich der Sohlener Strasse und griff in Magdeburg Sudost befindliche Stellungen der US Truppen an 84 Auch Baracken des Zwangsarbeiterlager Diana wurden in diesem Zeitraum durch Bomben beschadigt und Personen verletzt In der Sohlener Strasse standen US amerikanische Panzer und schossen von dort auf das noch von deutschen Truppen kontrollierte Ostufer der Elbe 75 Noch am 17 April 1945 85 erlitt Westerhusen obwohl bereits unter alliierter Kontrolle bei einem britisch amerikanischen Luftangriff der sich auf das gesamte Magdeburger Stadtgebiet erstreckte erhebliche Schaden und Opfer unter der Bevolkerung Mehrere Hauser wurden zerstort oder beschadigt Darunter das 1767 in Fachwerkbauweise errichtete Neubauernhaus des Joh Michael Juling Alt Westerhusen 27 und das Dietsche Kaufhaus Alt Westerhusen 163 Zerstort wurde auch das Gebaude Alt Westerhusen 24 an der Ecke zur heutigen Eckernforder Strasse in welchem sich der Frisorsalon Schroder befand Westerhusen in der DDR Bearbeiten nbsp Grundsteinlegung im Mai 1954 fur den neuen Betriebshof der LPG in der Welsleber StrasseNach der Besetzung Westerhusens durch die US Truppen bildete sich wie auch in anderen abgelegenen Stadtteilen eine lokale Bezirksburgermeisterei da die eigentlichen stadtischen Behorden nicht bzw nicht in ausreichendem Masse arbeiten konnten Mitte Mai 1945 loste der Oberburgermeister Otto Baer diese provisorische Struktur wieder auf da der Verkehr mit diesen Vororten frei geworden und die stadtischen Behorden wieder arbeitsfahig waren 86 Dominierend fur die wirtschaftliche Entwicklung blieb das Chemiewerk Fahlberg List Einen Namen machte sich der Ort dann zeitweise jedoch fur seine hochwertige Spielzeugproduktion Von etwa 1946 bis 1975 bestand an der Adresse Alt Westerhusen 49 die von Rolf Funke gegrundet Holzspielwarenproduktion die Modellspielzeuge auch fur den Export produzierte Ein weiteres Spielzeugunternehmen wurde 1951 von dem aus Thuringen stammenden Louis Rommel in Alt Westerhusen 99 begrundet Auch Rommel produzierte Modellspielzeuge und daruber hinaus Roller und Dreirader sowie Nahkasten und Haushaltsgegenstande In der Kieler Strasse 5 grundeten 1950 die Chemikerin Hannelore Richter und ihr Ehemann der Lackspezialist Emil Richter ein Unternehmen zur Herstellung spezieller wasserfester Schleifpapiere Nach vorherigem Bau der Produktionsraume wurde die Herstellung des Elbe Schleifpapiers ab Januar 1951 aufgenommen Damit wurde eine Produktionslucke in der DDR Industrie geschlossen was Devisen fur nicht mehr benotigte Importe einsparte Das Schmirgel Rohpapier wurde zunachst mit einem Speziallack impragniert worauf nach Trocknung eine wasserfeste Leimschicht aufgetragen wurde In das so behandelte Papier wurde durch ein elektrisches Kraftfeld bei einer Spannung von 30000 bis 120000 Volt Kristalle geschleudert wobei die breite Seite der Kristalle im Papier steckte und die Spitze nach aussen zeigte Es entstand ein mit Gutezeichen S versehenes Schleifmittel fur die Optik Fahrzeug und Werkzeugmaschinenindustrie Am 31 Oktober 1951 kam es zu einem Brand der die Produktionsanlage zerstorte und eine zweite im Bau befindliche stark beschadigte Nach einer umfassenden Reparatur konnte die Produktion im Januar 1952 wieder aufgenommen werden 87 1950 wurde die BSG Lok Sudost gegrundet die am Sportplatz Tonschacht ansassig ist Die Hallenhandballsektion des Vereins wurde 1962 63 Hallenhandballmeister der DDR Ab 1951 entstand am sudlichen Ende Westerhusens der Komplex der Chemieschule War zunachst nur die Betriebsberufsschule des VEB Fahlberg List untergebracht wurde das Gelande bald auch Sitz der Ingenieurschule fur Chemie Justus von Liebig die uber vier Jahrzehnte hinweg einen wesentlichen Teil der mittleren Fuhrungsebene der DDR Chemieindustrie hervorbrachte Am 21 Dezember 1952 wurde im Gemeindehaus Westerhusen eine Kindertagesstatte eroffnete die dann spater in die Zackmunder Strasse verlegt wurde 1953 verloren auch die in Westerhusen ansassigen 15 Landwirte ihre Selbststandigkeit und wurden in die LPG Freie Erde uberfuhrt Diese errichtete von 1954 bis 1960 in der Welsleber Strasse einen neuen Betriebshof Von hier aus wurden mit 160 LPG Mitgliedern 950 Hektar landwirtschaftliche Nutzflache bearbeitet Die Flachen erstreckten sich nach dem 1969 erfolgten Beitritt der LPG Fermersleben Salbke mit 35 Hektar und der LPG Beyendorf mit 85 Hektar auch auf die Gemarkungen dieser angrenzenden Stadtteile und Dorfer Es wurden auch ostelbisch gelegene Wiesen und Weiden bewirtschaftet Sudlich der Ortslage Westerhusen betrieb die LPG eine Gartnerei und baute Gemuse im Treibhaus an In der Sohlener Strasse 2 dem ehemaligen Richterschen Hof bestand ein Stutzpunkt des VdgB einer bauerlichen Handelsgenossenschaft Viele in der umliegenden Feldmark ursprunglich vorhandenen Feldwege wurden uberpflugt so dass auch jahrhundertealte Wegebeziehungen wie der von der Welsleber Strasse nach Westen abbiegende durch die Sohlener Berge nach Beyendorf fuhrende Feldweg verschwanden Zu dieser Zeit entstanden in der Welsleber Strasse auch einige neue mehrgeschossige Wohnblocks Im Dezember 1956 kamen bei einem Wohnungsbrand in der Strasse Alt Westerhusen zwei Kinder ums Leben Ein Madchen starb direkt durch das vermutlich beim Spielen mit Streichholzern entstandene Feuer der Bruder durch eine Rauchvergiftung 88 1964 wurde der Stephanikirchturm saniert und mit einer neuen achtkantigen Haube in Zwiebelform versehen Ab Februar 1966 bauten die Magdeburger Verkehrsbetriebe sudlich der Ortslage ein neues Strassenbahndepot Am 19 Juli 1969 wurde der Strassenbahnverkehr nach Schonebeck eingestellt und Westerhusen Endstation der Strassenbahn nbsp 1974 errichtetes Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Aufnahme 2011Um den Brandschutz zu verbessern bestanden seit den 1950er Jahren Bemuhungen in den Stadtteilen wieder Freiwillige Feuerwehren einzurichten 1974 erhielt die wieder eingerichtete jetzt als Freiwillige Feuerwehr Magdeburg Sudost bezeichnete Westerhuser Feuerwehr ein neues Feuerwehrhaus in der Zackmunder Strasse 89 Am 23 August 1975 fand am Sportplatz Tonschacht der 6 Internationale Motorradmehrkampf statt Einzelsieger wurde Jarygin aus der Sowjetunion Auch der Mannschaftssieg ging an die UdSSR 90 nbsp 2010 abgerissener historischer Bootsschuppen nordlich der Kirche Aufnahme 2008Entwicklung nach der politischen Wende von 1989 Bearbeiten Nach der politischen Wende von 1989 zog sich die Landwirtschaft ganz aus Westerhusen zuruck Auf dem ehemaligen Betriebshof an der Welsleber Strasse wurde ein neues Wohngebiet fur Einfamilienhauser die Oberhofer und die Suhler Strasse gebaut Nordostlich des Volksparks errichtete man im Bereich der Atzendorfer Strasse ebenfalls ein neues Wohngebiet Uberwiegend entstanden hier Einfamilienhauser jedoch auch einige mehrgeschossige Mehrfamilienhauser Im Jahr 1995 wurde der Denkmalschutz fur die Hauser Alt Westerhusen 6 und 168 aufgehoben Es erfolgte der Abriss des Gebaudes Alt Westerhusen 168 Fur 40 Millionen Euro wurde die ehemalige Chemie Ingenieurschule im Suden des Stadtteils in ein modernes Schulzentrum die Berufsbildende Schulen IV Dr Otto Schlein umgebaut Das Strassenbahndepot wurde von 1996 bis 2001 komplett neu als Strassenbahnbetriebshof Sudost errichtet Im Jahr 2000 grundete sich der Burgerverein Salbke Westerhusen Fermersleben e V der seitdem fur und in Westerhusen aktiv ist Im Fruhjahr 2009 begann ein Streit uber die Anbringung von Ortsteiltafeln Westerhusen an den Ortseingangen Westerhusener hatten die Stadt Magdeburg um die Anbringung solcher die normale Ortseingangsbeschilderung erganzenden Tafeln gebeten und die Ubernahme der Kosten angeboten Nach Ablehnung durch die Stadt wurde eine Tafel ohne stadtische Zustimmung am Ortseingang Sohlener Strasse befestigt Nach etwa neun Monaten wurde dieses Ortseingangsschild von der Stadt Magdeburg wieder entfernt 2009 kam es zu einem Totungsdelikt in der Langenweddinger Strasse Im Jahr 2010 wurde das Gebaude des ehemaligen Gasthofs Goldenes Schiff Alt Westerhusen 157 welcher auf den alten Gemeindekrug zuruckging abgerissen Das gleiche Schicksal traf den zumindest seit 1902 das Elbufer des Ortes pragenden Schuppen in der Eisenacher Strasse 2 der seit 1926 als Bootsschuppen des Segelklubs genutzt wurde Zuvor gehorte der Schuppen zur Gerloffschen Kohlenhandlung Am Abend des 14 August 2010 fand mit mehreren hundert Gasten die Veranstaltung Kultur auf den Hofen statt Die Veranstaltung nahm Volksfestcharakter an und war das grosste Fest in Westerhusen seit der Eingemeindung Seitdem wurde die Veranstaltung jahrlich durchgefuhrt Im Oktober 2010 wurde die bis dahin in Westerhusen ansassige Leonardo Bibliothek fur berufsbildende Literatur nach Salbke in die Alte Schule Salbke verlegt Teile der Bestande blieben jedoch in Westerhusen Im Juni 2013 war Westerhusen vom Elbe Hochwasser betroffen Aufgrund der erhohten Ortslage beschrankten sich die direkt betroffenen Gebiete auf den unmittelbaren Uferbereich insbesondere im Umfeld der Fahre Westerhusen und der sudlich des Orts gelegenen Strasse Im Siek Vom Hochwasser betroffen war insbesondere die Gerloffsche Villa Da aufgrund des Hochwassers im nordlich gelegenen Salbke die Hauptstrasse ab dem 6 Juni 2013 dort gesperrt wurde und etwas spater auch die Landstrasse nach Schonebeck gesperrt werden musste war Westerhusen nur noch von Westen uber Beyendorf Sohlen zu erreichen Auch der Zugverkehr von Schonebeck her war eingestellt Als Schienenersatzverkehr fur die ausgefallene Strassenbahnverbindung verkehrte zeitweise innerhalb Westerhusens eine Buslinie 2 zwischen dem Strassenbahndepot und dem Bahnhof Magdeburg Sudost Die Sperrung der Strasse durch Salbke wurde am 12 Juni aufgehoben Bauwerke Bearbeiten nbsp Grenzstein an der Sohlener StrasseDie in Westerhusen vorhandenen Kulturdenkmale sind im ortlichen Denkmalverzeichnis aufgefuhrt Bemerkenswert ist der von der Sankt Stephanus Kirche erhalten gebliebene Kirchturm Direkt an der Hauptstrasse befindet sich das mit einem kleinen Uhrenturm versehene aus dem 19 Jahrhundert stammende Gemeindehaus Westerhusen Ebenfalls an der Strasse Alt Westerhusen befindet sich mit der Hausnummer 132 die Hohmannsche Villa eine zweigeschossige 1911 errichtete Jugendstilvilla Der Weibezahlsche Hof Alt Westerhusen Nummer 153 vom Anfang des 17 Jahrhunderts tragt zur Erinnerung an den Dreissigjahrigen Krieg eine Kanonenkugel in der Fassade Gleichfalls unter Denkmalschutz stehen das Cafe Kies in der Holsteiner Strasse die ab 1885 entstandene Grundschule Westerhusen der Gasthof Zum Anker der Gasthof Westerhusen der Bischoffsche Hof und die Gerloffsche Villa in der Nahe der Elbe und der Bahnhof Magdeburg Sudost Auch der sudliche Teil des Komplexes der Gaststatte Zur Fahre sowie die Wohn und Geschaftshauser Alt Westerhusen 30 und 32 sind denkmalgeschutzt An der Sudseite der Sohlener Strasse kurz vor dem Ortseingang Sohlen befindet sich ein Grenzstein mit dem Wappen der Stadt Magdeburg und der Aufschrift Grenze der Stadt Magdeburg Zwischen 1910 und 2001 verlief dort die Stadtgrenze Seit der Eingemeindung von Beyendorf Sohlen markiert der Stein nur noch die Grenze zwischen den Stadtteilen Westerhusen und Beyendorf Sohlen Die Fahre Westerhusen ist die einzige Gierfahre Magdeburgs und ermoglicht vor allem Fussgangern und Radfahrern ein Ubersetzen uber die Elbe Personen BearbeitenIn Westerhusen geboren wurden 1886 der spatere Schonebecker Heimatforscher und Kommunalpolitiker Wilhelm Schulze 1886 1971 sowie der Fotograf Willi Luther 1909 1996 Ab etwa 1572 war der Theologe und Schriftsteller Johannes Starcke Pfarrer an der Sankt Stephanus Kirche 1647 wurde Martin Friedrich Curio Pfarrer des Orts Er starb 1686 in Westerhusen Die Bruder Albert und Herrmann Schmidt gehorten 1838 zu den Grundern der Zuckerfabrik Gebruder Schmidt und Coqui die uber etwa 80 Jahre nordlich von Westerhusen bestand Der enge Vertraute Otto von Bismarcks Gustav von Wilmowski heiratete in Westerhusen am 2 Juni 1846 die auch im Dorf geborene Maria Gottvertrau Knorr 1820 1869 Paul Schmidt Unternehmer und Reichstagsabgeordneter wuchs in Westerhusen auf und lebte lange im Ort Er gehorte ab 1889 der Gemeindevertretung an Er wie auch sein Bruder Gustav Schmidt waren in der Leitung der Zuckerfabrik aktiv nbsp Max Brauer im Jahr 1927 Max Brauer spater Oberburgermeister von Altona und dann Burgermeister Hamburgs schloss um 1900 seine Lehrausbildung als Glasblaser in Westerhusen ab Der spatere Prasident des Deutschen Handballverbandes der DDR Hermann Milius besuchte von 1909 bis 1917 in Westerhusen die Volksschule und wohnte auch spater noch im Stadtteil Von 1923 bis 1944 war der Theologe und Heimatforscher Albert Hosenthien Pfarrer an der Westerhusener Kirche Sein Sohn Hans Henning Hosenthien wurde spater Raketeningenieur Die spatere Gartenarchitektin Rose Marie Worner geborene Metze lebte als Kind zumindest Ende der 1930er Jahre in Westerhusen Der Spielzeughersteller Rolf Funke 1910 1988 lebte und arbeitete etwa seit 1946 im Stadtteil Die spatere DDR Sportlerin Karin Balzer und der Anatom und Neurobiologe Helmke Schierhorn besuchten in den 1950er Jahren die Betriebsberufsschule Heinz Kapelle von Fahlberg List in Westerhusen Langjahriger Direktor der Chemie Ingenieurschule war der damals auch in Westerhusen lebende Rudolf Zernick Bernhard Schrader spater Professor Theoretische und Physikalische Chemie absolvierte bei Fahlberg List eine Ausbildung zum Chemiefacharbeiter Der Heimatforscher und Autor Herbert Rasenberger die spatere Gewerkschaftsvorsitzende Edith Weber der Publizist Ed Stuhler und die spatere Volkskammerabgeordnete Sabine Fischer absolvierten hier eine Ausbildung zum Chemieingenieur Roland Resch in spaterer Zeit Brandenburger Bildungsminister schloss hier seine Ausbildung zum Ingenieur fur Wasserwirtschaft ab Der von 1954 bis 1967 dem Zentralkomitee der SED angehorende Hugo Baumgart 1906 1987 wohnte zumindest Ende der 1930er und Anfang der 1950er Jahre im Stadtteil Auch der Chemiker und DDR Nationalpreistrager Ernst Schmitz 1882 1960 gehorte Anfang der 1950er Jahre zu den Einwohnern Westerhusens Im selben Haus wohnte der ebenfalls bei Fahlberg List tatige Chemiker Hans Furst Die langjahrige Leiterin des Magdeburger Stadtarchivs Ingelore Buchholz lebte in Westerhusen Westerhusen in Sagen und Literatur BearbeitenUm Westerhusen ranken sich mehrere Sagen Nach der Sage vom Schatz in der Teufelskuche ist beim Frohser Berg eine unterirdische Schatzkammer verborgen Die Sage von Wiesenwarters Marie berichtet von einer weissen Spukgestalt an der Fahre Westerhusen nbsp Darstellung der Kaiserin AdelheidBekannt ist auch die Sage vom Isis Tempel bei Westerhusen Danach gab es im 10 Jahrhundert in der Zeit Ottos des Grossen eine grosse Hungersnot in Magdeburg Zum Entsetzen des in Magdeburg eingetroffenen Kaiserpaares Otto und Adelheid sowie der Kirche unter Erzbischof Adalbert zogen die Hungernden regelmassig zu einem Standbild der Isis welches an der Elbe bei Westerhusen stand Dort erhielten sie Brot und Lebensmittel Kaiserin Adelheid mischte sich unerkannt unter die Hungernden Das Bildnis der Isis stand auf einem freien Feldstuck auf einer hohen steinernen Saule Es war bekleidet mit einem langen weissen in Falten fallenden Gewand Das vollbusige Frauenstandbild hatte grosse herabhangende Ohren und hielt in einer Hand ein Glocklein in der anderen ein kleines Schiff Neben dem Standbild befand sich auf einem mit Baumen und Strauchern bewachsenen Hugel ein Isis Tempel Im Tempel brannte ein von Isis Priestern unterhaltendes ewiges Feuer und wurden Isis Opfer gebracht Die Pilger lagerten um diesen Ort warfen sich auf den Boden riefen die Gottin an und baten um Brot und Nahrung Nach langem Flehen erklang das Glocklein und die Segel des Schiffs blahten sich Aus dem Tempel erklangen starkere Tone woraufhin sich das Volk erhob und in Reihen aufstellte Aus dem Tempel schritt ein Priester gefolgt von funf Helfern und verteilte aus tiefen Korben Brot Fleisch und Fruchte an einige Isis Glaubige Christen sollen ubergangen worden seien Die Zeremonie endete wenn ein Priester das Isis Bildnis mit einer Ochsenhaut bedeckte und das Volk zum Gehen aufrief Dies Geschah uber mehrere Monate hinweg und brachte die christliche Kirche in Bedrangnis Eines Morgens zog ein langer Zug aus Magdeburg mit den Rufen Nach Westerhusen nach Westerhusen in Richtung Westerhusen An Stelle der Isisstatue stand jedoch zur Uberraschung der Pilger eine weissgeschalte Tanne an der eine Fahne mit einem Bild der Gottesmutter auf der einen und dem Kreuzlamm auf der anderen Seite angebracht war Auf der Elbe naherten sich Schiffe und Kahne von denen auf Geheiss der auf einem weissen Pferd herangerittenen Adelheid Brot Mehl Hulsenfruchte und sonstige Lebensmittel an die Hungernden verteilt worden Die Lebensmittel hatte Adelheid aus Bohmen heranschaffen lassen Die Bevolkerung sank vor Adelheid auf die Knie und betete wieder zum christlichen Gott Der Erzbischof segnete die Anwesenden und bewies dass mittels unterirdischer Leitungen die Arme des Bildnisses aus dem Tempel heraus bewegt worden waren So soll die spater heiliggesprochene Adelheid den Isis Kult bei Westerhusen bekampft haben 91 92 Im 1908 von Paul Schreckenbach verfassten in der Zeit der Napoleonischen Kriege spielenden historischen Roman Der bose Baron von Krosigk wird Westerhusen erwahnt Bei einem kleinen Geholz in Ortsnahe trifft darin die Verlobte des Barons Heinrich von Krosigk Friederike von Schurff 1807 auf ihrer Fahrt von Magdeburg nach Gross Salze auf den aus der Festung Magdeburg geflohenen Leutnant Eugen von Hirschfeld und versteckt ihn vor franzosischen Truppen 27 Literatur BearbeitenFriedrich Grosshennig Ortschronik von Westerhusen im Stadtbezirk Magdeburg SO Manuskript im Stadtarchiv Magdeburg Signatur 80 1035n Olaf Meister Ortssagen aus Westerhusen und Umgebung epubli Berlin 2019 ISBN 978 3 7485 7228 2 Magdeburg und seine Umgebung Werte unserer Heimat Band 19 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1973 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag 2002 ISBN 3 422 03069 7 Magdeburg Architektur und Stadtebau Verlag Janos Stekovics 2001 ISBN 3 929330 33 4 Magdeburg Westerhusen Evangelische Gemeindeblatter 1924 bis 1942 Stadtarchiv Magdeburg Signatur 80 8166n Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Westerhusen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Infoseiten zu Westerhusen Westerhusen Stadtteil der Ottostadt auf ottopix de Westerhusen im virtuellen Stadtrundgang Magdeburg Deeplink auf magdeburg360 deEinzelnachweise Bearbeiten Stadtteilkatalog des Amtes fur Statistik Der Regierungs Bezirk Magdeburg Geographisches statistisches und topographisches Handbuch gedruckt bei Ferdinand Rubach Magdeburg 1820 S 132 Freiwillige Feuerwehr Magdeburg Sudost Aufstellung des Verbandes der Gartenfreunde Magdeburg a b Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Geographisches Institut Arbeitsgruppe Heimatforschung Hrsg Werte unserer Heimat Band 19 Magdeburg und seine Umgebung Akademie Verlag Berlin 1972 DNB 720208580 S 117 Friedrich Grosshennig Ortschronik von Westerhusen S 5 Einen interessanten Fund In Volksstimme 22 Juni 1920 a b Historisch geographisch statistisch topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg 2 Teil Magdeburg 1842 S 86 a b c Allerlei aus elf Jahrhunderten In Evangelisches Gemeindeblatt Magdeburg Westerhusen vermutlich 1942 a b Marta Doehler Iris Reuther Siedlungsentwicklung in Westerhusen Magdeburg Sudost Landeshauptstadt Magdeburg 1995 S 19 Friedrich Grosshennig Ortschronik von Westerhusen S 9 Reinhard Spindler Magdeburg im Dreissigjahrigen Krieg in Magdeburger Stadtzeuge n Heft 15 Verlag Delta D Magdeburg 2009 ISBN 978 3 935831 43 7 Seite 47 Reinhard Spindler Magdeburg im Dreissigjahrigen Krieg in Magdeburger Stadtzeuge n Heft 15 Verlag Delta D Magdeburg 2009 ISBN 978 3 935831 43 7 Seite 47 Helmut Asmus 1200 Jahre Magdeburg die Jahre 1631 1848 Scriptumverlag Halberstadt 1999 ISBN 3 933046 16 5 S 26 Westerhusen im dreissigjahrigen Kriege In Evangelisches Gemeindeblatt November 1939 Nr 11 Friedrich Grosshennig Ortschronik Westerhusen I Teil S 58 Wilhelm Mannhardt Mythologische Forschungen aus dem Nachlasse and Die Korndamonen Ayer Publishing 1978 ISBN 978 0 405 10551 7 S 318 Neuauflage der Veroffentlichungen von 1884 und 1868 Die Westerhuser Muhlen und Muller im Evangelischen Gemeindeblatt Magdeburg Westerhusen 15 Jahrgang Nr 8 August 1938 Friedrich Magnus Geschichte der Stadt Frohse an der Elbe Stolberg a H 1885 Seite 96 Friedrich Grosshennig Ortschronik von Westerhusen im Stadtbezirk Magdeburg SO Manuskript im Stadtarchiv Magdeburg Signatur 80 1035n II Teil S 29 Willy Otto Riecke Chronik Prester Cracau Selbstverlag Magdeburg 1932 S 33 Friedrich Grosshennig Ortschronik von Westerhusen im Stadtbezirk Magdeburg SO Manuskript im Stadtarchiv Magdeburg Signatur 80 1035n II Teil S 38 Friedrich Grosshennig Ortschronik von Westerhusen im Stadtbezirk Magdeburg SO Manuskript im Stadtarchiv Magdeburg Signatur 80 1035n II Teil S 38 f Karl Ludwig von Prittwitz Beitrage zur Geschichte des Jahres 1813 Band 1 1843 S 360 a b c Julius Laumann Der Freiheitskrieg 1813 14 um Magdeburg In Sachsen und Anhalt Jahrbuch der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Band 15 Magdeburg 1939 S 267 Julius Laumann Der Freiheitskrieg 1813 14 um Magdeburg In Sachsen und Anhalt Jahrbuch der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Band 15 Magdeburg 1939 S 293 a b Paul Schreckenbach Der bose Baron von Krosigk L Staackmann Verlag Leipzig 1926 S 286 Online Kapitel 20 K P T Schwencken Aktenmassige Nachrichten von dem Gauner und Vagabundengesindel sowie von einzelnen professionierten Dieben in den Landern zwischen Rhein und Elbe nebst genauer Beschreibung ihrer Person Hampesche Buchdruckerei Cassel 1822 S 125 Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1842 Seite 347 Kunstblatt Beilage zu Morgenblatt fur gebildete Leser 6 April 1843 37 Jahrgang Verlag der J G Cottaschen Buchhandlung Stuttgart Tubingen S 123 Deutsches Postarchiv 1875 Seite 69 a b Ein bauerliches Wirtschaftsbuch aus Westerhusen In Evangelisches Gemeindeblatt Magdeburg Westerhusen zwischen 1924 und 1942 Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg von 1859 Seite 205 Aus der Provinz in der Magdeburgischen Zeitung vom 21 Januar 1857 Seite 3 Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1870 Seite 222 Paul Ascherson Flora der Provinz Brandenburg der Altmark und des Herzogthums Magdeburg Dritte Abteilung Specialflora von Magdeburg Verlag von August von Hirschwald Berlin 1864 Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1869 Seite 98 Magdeburgische Zeitung 17 Marz 1863 zitiert nach Friedrich Grosshennig Ortschronik von Westerhusen im Stadtbezirk Magdeburg SO Manuskript im Stadtarchiv Magdeburg Signatur 80 1035n II Teil S 51 Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1863 Seite 166 Pastor Hosenthien Hrsg Aus der Heimatgeschichte von Magdeburg Westerhusen Westerhusens Krieger 1864 1866 1870 71 August 1942 Alexander von Lengerke Der Ackerbau in dem Landgebiete der Stadte Verlag von Karl Wiegandt Berlin 1850 S 39 Die Westerhuser Fabriken In Evangelisches Gemeindeblatt Magdeburg Westerhusen zwischen 1924 und 1942 Aus den Gerichtssalen In Volksstimme 6 Januar 1895 Dieter Sejak Homepage zu Poststempeln Memento vom 20 Juni 2013 im Internet Archive letzter nachgewiesener Stempelabschlag Westerhusen danach in einem Posteinlieferungsbuch vom 10 August 1913 Gunter Kuntze Unter aufgehobenen Rechten Helmuth Block Verlag Magdeburg 1992 ISBN 3910 173 77 7 S 58 Chronik des Kleingartnervereins Bergfrieden Befreiung vom Schlachthauszwang fur die Stadtteile Fermersleben und Lemsdorf In Volksstimme 17 Februar 1920 Paul Hoffmann Verschmelzung mit der Biene in Errichtung der Zentrale in F W Schulze in Festschrift zum funfzigjahrigen Bestehen des Konsumvereins fur Magdeburg und Umgegend e G m b H Konsumverein fur Magdeburg und Umgegend Magdeburg 1914 Seite 76 a b c Westerhuser Strassennamen In Gemeindeblatt Magdeburg Westerhusen Westerhusens Krieger 1864 1866 und 1870 71 In Aus der Heimatgeschichte von Magdeburg Westerhusen August 1942 125 Jahre Feuerwehr Magdeburg Scriptum Verlag Magdeburg 1999 ISBN 3 933046 23 8 S 118 a b Westerhusen im Ersten Weltkrieg In Aus der Heimatgeschichte von Magdeburg Westerhusen August 1942 Kalender Magdeburg SudOst 2014 Fermersleben Salbke Westerhusen Blatt August 2014 Magdeburg 2013 Aus den Tagebuchern von Karl Gehrecke In Aus der Heimatgeschichte von Magdeburg Westerhusen August 1942 Lageplan der Linienverlegung der Sudlinie des Mittellandkanals von km 112 bis zur Elbe Westerhusen In Vereinigung zur Forderung der sudlichen Linie des Mittellandkanals Hrsg Erlauterungsbericht uber den Verbindungskanal Hadmersleben Stassfurt Bernburg a d Saale Heft 9 1917 Langenschnitt der Linien Verlegung von km 112 bis zur Elbe bei Westerhusen In Vereinigung zur Forderung der sudlichen Linie des Mittellandkanals Hrsg Erlauterungsbericht uber den Verbindungskanal Hadmersleben Stassfurt Bernburg a d Saale Heft 9 1917 Magdeburg im Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918 Eine Grossstadt an der Heimatfront Hrsg Maren Ballerstedt Gabriele Koster Maik Hattenhorst mitteldeutscher verlag Halle Saale 2014 ISBN 978 3 95462 307 5 Seite 108 Der Raububerfall bei Sohlen vor dem Schwurgericht In Volksstimme 20 April 1920 Westerhusen In Volksstimme 17 Februar 1921 Ein Bebauungsplan fur das Gelande sudlich von Westerhusen In Volksstimme 19 November 1920 Grosshennig Ortschronik Westerhusen S 8 a b Peter Ernst Schmidt Fremd Zwangs KZ Kriegsgefangenen und Arbeitserziehungslager wahrend der NS Zeit in Magdeburg Marz 2007 Ein grosser Tag In Volksstimme 8 September 1931 Vorort Sorgen In Volksstimme 9 Oktober 1931 Ertrunken In Volksstimme 23 Juli 1920 Leichenlandung In Volksstimme 25 Juli 1920 Werner Burghardt Die Flurnamen Magdeburgs und des Kreises Wanzleben Bohlau Verlag Koln Graz 1967 S 65 Georges Goris Arbeitserinnerungen In Erinnerungen Magdeburger Adressbuch 1939 Liste der Luftschutzpolizei Magdeburg Beilage zu Matthias Puhle Hrsg Dann farbte sich der Himmel blutrot Die Zerstorung Magdeburgs am 16 Januar 1945 Magdeburg 1995 ISBN 3 930030 12 8 Helmut Menzel Das Flakregiment 52 und die Luftverteidigung Magdeburgs 1939 bis 1945 Magado Selbstverlag Burg 2018 Seite 126 f Helmut Menzel Das Flakregiment 52 und die Luftverteidigung Magdeburgs 1939 bis 1945 Magado Selbstverlag Burg 2018 Seite 346 Matthias Puhle Hrsg Dann farbte sich der Himmel blutrot Die Zerstorung Magdeburgs am 16 Januar 1945 1995 S 126 Peter Wittig Elbe Operation Beyer Verlag Sachsen fur Kultur und Geschichte Dresden 2009 ISBN 978 3 9809520 0 2 S 20 a b c d Georges Goris Der Einmarsch der Amerikaner am 11 April 1945 In Erinnerungen Peter Wittig Elbe Operation Beyer Verlag Sachsen fur Kultur und Geschichte Dresden 2009 ISBN 978 3 9809520 0 2 S 27 ff a b Heinz Ulrich Die Infanterie Division Scharnhorst Ziethen Verlag Oschersleben 2011 ISBN 978 3 86289 016 3 S 18 Gunther W Gellermann Die Armee Wenck Hitlers letzte Hoffnung Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1990 ISBN 3 7637 5870 4 S 54 Heinz Ulrich Die Infanterie Division Scharnhorst Ziethen Verlag Oschersleben 2011 ISBN 978 3 86289 016 3 S 18 Heinz Ulrich Die Infanterie Division Scharnhorst Ziethen Verlag Oschersleben 2011 ISBN 978 3 86289 016 3 S 20 Peter Wittig Elbe Operation Beyer Verlag Sachsen fur Kultur und Geschichte Dresden 2009 ISBN 978 3 9809520 0 2 S 60 ff Gunther W Gellermann Die Armee Wenck Hitlers letzte Hoffnung Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1990 ISBN 3 7637 5870 4 S 54 f Gunther W Gellermann Die Armee Wenck Hitlers letzte Hoffnung Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1990 ISBN 3 7637 5870 4 S 55 Matthias Puhle Hrsg Dann farbte sich der Himmel blutrot Die Zerstorung Magdeburgs am 16 Januar 1945 Magdeburg 1995 S 130 Friedrich Grosshennig Ortschronik Westerhusen S 63 Jeannette Michelmann Die Aktivisten der ersten Stunde Die Antifa 1945 in der sowjetischen Besatzungszone zwischen Besatzungsmacht und Exil KPD Weimar 2002 S 283 dort zitiert eine Pressemitteilung Baers vom 18 Mai 1945 StA Magdeburg Rep 41 O C 20 Friedrich Grosshennig Ortschronik von Westerhusen im Stadtbezirk Magdeburg SO Manuskript im Stadtarchiv Magdeburg Signatur 80 1035n II Teil S 86 Ungluck durch Streichholzer in der Berliner Zeitung vom 23 Dezember 1956 Seite 2 125 Jahre Feuerwehr Magdeburg Scriptum Verlag Magdeburg 1999 ISBN 3 933046 23 8 S 120 UdSSR Mannschaftssieg im Motorradmehrkampf in Neues Deutschland vom 25 August 1975 Seite 8 Memento des Originals vom 6 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot zefys staatsbibliothek berlin de W A Relssieg Sagen und Legenden der Stadt Magdeburg und Umgegend Band 2 Druck und Verlag der Fryntaschen Buchdruckerei Magdeburg 1847 S X ff Olaf Meister Ortssagen aus Westerhusen und Umgebung epubli Berlin 2019 ISBN 978 3 7485 7228 2 Seite 60 ff Stadtteile von Magdeburg Alte Neustadt Alt Olvenstedt Altstadt Barleber See Berliner Chaussee Beyendorfer Grund Beyendorf Sohlen Bruckfeld Buckau Cracau Diesdorf Fermersleben Gewerbegebiet Nord Grosser Silberberg Herrenkrug Hopfengarten Industriehafen Kannenstieg Kreuzhorst Leipziger Strasse Lemsdorf Neu Olvenstedt Neue Neustadt Neustadter Feld Neustadter See Nordwest Ottersleben Pechau Prester Randau Calenberge Reform Rothensee Salbke Stadtfeld Ost Stadtfeld West Sudenburg Sulzegrund Werder Westerhusen Zipkeleben Normdaten Geografikum GND 5344184 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Westerhusen amp oldid 237539781