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Bernhard Schrader 15 Marz 1931 in Quedlinburg 8 Januar 2012 in Essen war ein deutscher Professor fur Theoretische und Physikalische Chemie Schrader war ein Wegbereiter der experimentellen Molekulspektroskopie in Deutschland insbesondere der Raman und Infrarotspektroskopie und der routinemassigen Anwendung dieser Technologien in der chemischen Analytik 1 Schrader leistete auf zahlreichen Feldern Pionierarbeit z B veroffentlichte er bereits in den 1960er Jahren Arbeiten zur medizinischen Anwendung der Ramanspektroskopie Daruber hinaus demonstrierte er bereits 1967 2 erfolgreich die Moglichkeiten der Transmissions Raman Spektroskopie bei der Analyse organischer Festkorper wie zum Beispiel Pulver in der pharmazeutischen Industrie fast 40 Jahre bevor diese Technologie 2006 wieder aufgegriffen und standardmassig in der Industrie eingefuhrt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Vermachtnis 3 Werke 4 Filme 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach einer Ausbildung als Chemiewerker bei Fahlberg List in Magdeburg wo er bei Hans Furst erste Erfahrungen in der industriellen Forschung sammelte ging Schrader Anfang der 1950er Jahre nach Berlin um dort Chemie an der Technischen Universitat zu studieren Als junger Student mit Heimatwohnsitz Quedlinburg nahm er in Berlin am Volksaufstand des 17 Juni 1953 teil 3 Schrader schloss sein Studium an der TU 1960 mit der Promotion ab die von Friedrich Nerdel ehem Doktorand und Schuler von Walter Huckel und seinem damaligen Assistenten Gunter Kresze 4 der spater Professor fur Organische Chemie an der TU Munchen war betreut wurde In Zusammenarbeit mit Friedrich Nerdel entstand in dieser Zeit die erste Auflage des Lehrbuchs der Organischen Chemie das bis 2010 insgesamt sechs Auflagen erreichen sollte 1962 wechselte Schrader nach Dortmund an das Institut fur Spektrochemie und angewandte Spektroskopie ISAS damals noch unter der Leitung von Heinrich Kaiser wo er bis 1971 die Abteilung Molekulspektroskopie aufbaute und leitete 1966 folgte ein Forschungsaufenthalt an der Florida State University in Tallahassee Florida USA in der Forschungsgruppe von Earle K Plyler einem damals fuhrenden Molekulspektroskopiker in den USA 1968 habilitierte sich Schrader an der Universitat Munster bei Ewald Wicke in Physikalischer Chemie 1969 erfolgte die Umhabilitation in Analytischer Chemie an der Universitat Bochum bei Gerhard Bergmann Von 1971 bis 1976 war Schrader Professor fur Theoretische Organische Chemie an der damaligen Universitat Dortmund heute TU Dortmund 1976 nahm er einen Ruf an die Universitat Essen an wo er bis zu seiner Emeritierung 1996 einen Lehrstuhl fur Theoretische und Physikalische Chemie innehatte 1981 war Schrader als Gastwissenschaftler Visiting Scientist am damaligen IBM Research Lab in San Jose Kalifornien USA tatig 1984 85 folgte ein Forschungsaufenthalt am Weizmann Institute of Science in Rehovot Israel Vermachtnis BearbeitenSchrader veroffentlichte uber 300 wissenschaftliche Arbeiten und neben den unten aufgefuhrten Standardwerken insbesondere den von ihm erstellten und angeregten auch heute noch haufig referenzierten umfangreichen Spektrensammlungen und Atlanten auch zwei vom Verlag Chemie herausgegebene Zeichenschablonen fur chemische 5 und mathematische 6 Formeln und im Jahre 1975 vier wissenschaftliche Filme zur Demonstration von Molekulschwingungen IWF Gottingen Er betreute 63 Dissertationen und neben zahlreichen auslandischen Diplomanden und Doktoranden u a funf Humboldt Stipendiaten Das Raman Modul der Produktlinie kompakter Raman FTIR Spektrometer der Firma Bruker Optics basiert auf Entwicklungen von Bernhard Schrader 7 Fur seine wissenschaftlichen Leistungen und auch fur sein intensives personliches Engagement fur die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit insbesondere mit ost und sudosteuropaischen Landern und der Turkei erhielt er zahlreiche Auszeichnungen im In und Ausland unter anderem war Schrader Trager der Clemens Winkler Medaille der GDCh 8 Ehrenmitglied des Deutschen Arbeitskreis fur Angewandte Spektroskopie DASp 9 Trager der Friedrich Emich Plakette der ASAC Ehrenmitglied der Turkish Chemical Society 10 und Mitglied der naturwissenschaftlich technischen Klasse der Norwegischen Akademie der Wissenschaften Werke BearbeitenKurzes Lehrbuch der Organischen Chemie 3 Auflage de Gruyter 2010 ISBN 978 3 11 020360 8 Raman IR Atlas of Organic Compounds Wiley VCH 1974 ISBN 3 527 25539 7 Infrared and Raman Spectroscopy Methods and Applications Wiley VCH 1995 ISBN 3 527 26446 9 Filme BearbeitenVeroffentlichung IWF Gottingen 1975 zusammen mit Dr Richard Schneider Vibrations of Free Molecules 1 Stretching and Bending Vibrations in Ethylene Schwingungen freier Molekule 2 Schwingungsformen der Methylgruppe in Propen Schwingungen freier Molekule 3 Schwingungsformen aromatischer Ringe in Melamin Oscillations of Molecules in Melamine Crystal Lattices with Hydrogen BondsWeblinks BearbeitenListe der Bernhard Schrader erteilten U S Patente Quelle justia com Microsoft Academic Research Bernhard Schrader Liste von Publikationen und Citations seit 1983 Einzelnachweise Bearbeiten H Korte H Takahashi Biography of Bernhard Schrader In Journal of Molecular Structure Band 661 662 Dezember 2003 S 1 2 doi 10 1016 j molstruc 2003 07 033 bibcode 2003JMoSt 661 1 Bernhard Schrader Gerhard Bergmann Die Intensitat des Ramanspektrums polykristalliner Substanzen In Fresenius Zeitschrift fur analytische Chemie Band 225 Nr 2 Juni 1967 S 230 247 doi 10 1007 BF00983673 Deutschlandfunk Peter Lange Aufstand im Zentrum der Macht der 17 Juni 1953 in Berlin ausgestrahlt am 29 Mai 2003 Genealogy of Theoretical Chemistry Bernhard Schrader B Schrader F Vogtle Chemie Schablone stereo Stereochemie Wiley VCH 1997 ISBN 3 527 10007 5 B Schrader Mathematik Formelschablone Formelzeichen zum normgerechten Schreiben mathematischer Formeln fur alle Anwendungsbereiche in Wissenschaft und Technik Wiley VCH 1984 ISBN 3 527 10084 9 Bernhard Schrader Arno Simon Routine FT Raman spectroscopy with modified standard FT IR instrument In Microchimica Acta Band 95 Nr 1 6 Januar 1988 S 227 230 doi 10 1007 BF01349758 R Salzer Nachruf fur Bernhard Schrader In Mitteilungsblatt der Fachgruppe Analytische Chemie der GDCh 2 2012 S 34 37 G Schlemmer Mitteilungsblatt der Fachgruppe Analytische Chemie der GDCh 2 2012 S 37 O Y Ataman Prof B Schrader receives the Honorary Membership of the Turkish Chemical Society In Talanta 53 2000 S 5 7 The renowned spectroscopist with roots in Istanbul of the 19th century Ataman verweist auf Schraders Grossvater Friedrich S Normdaten Person GND 131388347 lobid OGND AKS LCCN n83828469 VIAF 72523120 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schrader BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und Hochschullehrer Raman SpektroskopikerGEBURTSDATUM 15 Marz 1931GEBURTSORT QuedlinburgSTERBEDATUM 8 Januar 2012STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Schrader amp oldid 238243050