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Das Kloster Hagenrode war ein Benediktinerkloster im Range einer Propstei im Selketal in der Nahe des heutigen Ortes Alexisbad im Unterharz Geschichte BearbeitenAls 975 die funf Jahre zuvor in Thankmarsfelde gegrundete Benediktinerabtei nach Nienburg verlegt wurde blieb nach einer am Anfang des 13 Jahrhunderts aufgezeichneten Legende der Abt Hagano mit einigen Monchen im Harz in einer nach ihm benannten Klause im Selketal zuruck 1 983 wird dieser Ort Hagenrode Hagananrothe als Besitzung des Nienburger Klosters von Papst Benedikt VII bestatigt 2 Der Abt Adaldag des Klosters Nienburg erhielt am 29 Juli 993 von Konig Otto III in einer in Derenburg ausgestellten Urkunde das Recht im zugehorigen Ort Hagenrode einen Markt und eine Munzstatte einzurichten sowie Marktzoll zu erheben 3 Dieses Recht wurde am 23 Marz 1000 erneuert 4 Aus einer Urkunde anlasslich der Marktrechtsverleihung an Quedlinburg vom 23 November 994 geht hervor dass die Hagenrode verliehenen Rechte im benachbarten Harzgerode Hasacanroth ausgeubt wurden Diese Marktrechtsgenehmigung fur Quedlinburg erteilte Konig Otto III unter ausdrucklichen Berucksichtigung der bereits damals bestehenden sechs Marktorte der Region namlich Harzgerode Eisleben Wallhausen Rottleberode Halberstadt und Seligenstadt 5 Ab dem Jahr 1000 gehorte das Kloster Hagenrode zur Schutzvogtei von Adalbert von Ballenstedt dem Vater des ersten Askaniers Esico von Ballenstedt 990 1060 Es war dem Taufer Johannes geweiht Bereits 1035 wurde die Munzstatte Hazechenrode auf Bitten der Kaiserin Gisela von ihrem Mann Kaiser Konrad II auf Intervention seines Sohnes des spateren Kaisers Heinrich III nach Nienburg verlegt Vorubergehend wurden in Harzgerode keine Munzen mehr gepragt 6 1239 wird in einem Vergleich zwischen Furst Heinrich I von Anhalt und dem Abt Gebhardt von Nienburg die Harzgeroder Munze erneut erwahnt CDA II Nr 145 Am 24 Mai 1179 wurde das Kloster Hagenrodensis als Propstei der Benediktiner unter den Schutz Papst Alexanders III gestellt und in seinen Besitzungen bestatigt Dieser Besitz bestand aus Waldgebieten bis zu 100 Hufen zehn Solidi des Abtszehnten Muhlen an der Selke sechs Stassfurter Salzpfannen und dem Lausitzer Honigzehnt Nach kurzer Blutezeit der Propstei musste der Nienburger Abt schon 1267 zu Spenden fur den Erhalt baufallig gewordener Gebaude aufrufen 7 Im Bauernkrieg 1525 geplundert und von den Konventualen verlassen gab es in Hagenrode zuletzt nur noch die von einem Hofmeister geleitete Wirtschaft Mit der Sakularisation des Nienburger Benediktinerklosters 1563 fiel der noch vorhandene Besitz der Propstei an die Landesherren und vormaligen Schutzvogte die Fursten von Anhalt 8 Die letzte noch sichtbare Erinnerung an die Propstei Hagenrode die Ruine des Kirchturms zerbrach in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Anstelle der zu dieser Zeit noch arbeitenden Klostermuhle entstand einige Jahrzehnte spater die Hotelpension Klostermuhle Das Patrozinium des heiligen Johannes des Taufers wurde 1953 von der St Johannes Baptist Kirche in Harzgerode ubernommen die weniger als zwei Kilometer vom ehemaligen Kloster Hagenrode entfernt erbaut worden war 9 Literatur BearbeitenChristof Romer Hagenrode Eine Nienburger Propstei im Selketal In Harz Zeitschrift Band 54 55 Jg 2002 2003 Berlin 2004 S 147 164 Nils Niklasson Bericht uber eine Ausgrabung auf dem Gelande des fruheren Klosters Hagenrode im Unterharz In Anhaltische Geschichtsblatter 13 1937 S 81 89 Einzelnachweise Bearbeiten MGH SS Bd 28 S 153 f CDA I Nr 71 CDA I Nr 83 RI II 3 Nr 1351 CDA I Nr 89I CDA I Nr 84 RI III 1 Nr 231 CDA Nr 567 Christof Romer Hagenrode Eine Nienburger Propstei im Selketal in Harz Zeitschrift 54 55 Jg 2002 2003 Berlin 2004 S 162 f Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 31 Teil 11 Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Grundung der Deutschen Demokratischen Republik 1945 1949 St Benno Verlag Leipzig 1989 S 128 51 65521 11 11759 Koordinaten 51 39 18 8 N 11 7 3 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Hagenrode amp oldid 228775799