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Der Bischoffsche Hof ist eine denkmalgeschutzte Hofanlage im Magdeburger Stadtteil Westerhusen Bischoffscher Hof Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDer nicht vollstandig erhaltene Vierseitenhof befindet sich an der Adresse Kieler Strasse 6 in unmittelbarer Nahe zur Elbe und der Fahre Westerhusen Die heutige Bausubstanz des Hofes geht auf das 18 und 19 Jahrhundert zuruck Die vorherige Bebauung fiel am 18 Mai 1750 einem Grossbrand zum Opfer Das zweistockige Wohnhaus stammt moglicherweise von 1767 zumindest jedoch aus der Zeit von Mitte oder Ende des 18 Jahrhunderts Seit 1850 ist die heutige Erscheinungsform im Wesentlichen unverandert Es steht mit seiner Traufseite zur an der Westseite verlaufenden Strasse Bekront wird es von einem steilen Satteldach Das Erdgeschoss des Gebaudes besteht aus verputztem Mauerwerk wobei die sehr dicke Mauer des Erdgeschosses an der Westseite noch aus der Zeit vor dem Brand stammt 1 Das Obergeschoss ist in Fachwerkbauweise am Sudgiebel jedoch in massiver Bauweise errichtet Nordlich und sudlich des Hauses befindet sich jeweils eine reprasentative aus Backstein errichtete Hofeinfahrt mit Torbogen Die sudliche Hofeinfahrt ist dabei uber dem Segmentbogen noch mit Verzierungen versehen Die das Anwesen nach Osten zur Elbe hin abschliessende grosse Fachwerkscheune wurde Anfang des 21 Jahrhunderts abgerissen Die an Nord und Sudseite verlaufenden Wirtschaftsgebaude wurden im 19 Jahrhundert aus Bruchsteinen und Ziegeln erbaut Der Stall an der Nordseite entstand 1863 der Stall auf der Sudseite 1867 Beide Stallneubauten ersetzen Vorgangerbauten Der sudliche Stall wurde beim Neubau breiter angelegt und nutzte auch ein zuvor mit zur Strasse gehorendes Stuck Das Brustungsgesims ist aus Backsteinen gefertigt Gleiches gilt fur das durch einen Zahnschnitt noch besonders betonte Gurtgesims Die Wirtschaftsbauten haben im Erdgeschoss hochrechteckige Fenster die auf der Giebelseite lediglich angedeutet sind Diese Fenster sind mit Backsteinumfassungen verziert Uber den Fenstern befinden sich auf der Langseite Zwillingsnischen auf der Giebelseite wurde eine Drillingsnische uber das Fenster gesetzt Am Hof befindet sich eine Inschrift 1767 1967 G W Der Hof ist eines der wenigen Objekte das an die Zeit der landlichen Pragung der spater stark durch Industrie gepragten Gemeinde Westerhusen erinnert Vor dem Steintritt auf der Erde lag eine Sandsteinplatte mit Inschrift die jedoch bereits in der Mitte des 20 Jahrhunderts als in Teilen stark verwittert beschrieben wurde Die Inschrift nimmt Bezug auf den Grossbrand von 1750 und lautet Fruh um 6 Uhr liess uber uns kommen Gott eine unvermutete Feuersnot Doch was durch diesen Brand er leget nieder haben wir Gottlob erbauet wieder Gott nehme alles in seinen Schutz u Machtu behute uns vor Ungluck Tag u Nacht Martin Greve Maria Schraderin Anno 1750 d 1 Octobris Geschichte BearbeitenIn der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts gehorte der Hof dem Ackermann Joh Andreas Hennige Bischoff Er verstarb am 17 Juli 1843 im Alter von erst 39 Jahren Seine Frau Anna Elisabeth Bischoff geborene Gunther heiratete 38 jahrig am 22 August 1844 den 10 Jahre jungeren Joh Moritz Schluter 1864 ubernahm Friedrich Bischoff ein Sohn der Ehefrau aus erster Ehe den Hof Schluter setzte sich im von ihm erworbenen Grundstuck Alt Westerhusen 60 zur Ruhe und verstarb am 30 Januar 1885 Er hinterliess ein Wirtschaftsbuch in dem die wirtschaftlichen Verhaltnisse des Hofs von Ende 1844 bis 1859 dokumentiert sind 1862 entstand zur Elbe hin ein Fahrhauschen fur die dort befindliche Fahre Westerhusen 1942 wurde im nordlichen Stall eine Stellmacherwerkstatt eingerichtet Literatur BearbeitenKathrin Jager Magdeburg Architektur und Stadtebau Verlag Janos Stekovics Halle an der Saale 2001 ISBN 3 929330 33 4 Seite 297 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 14 Landeshauptstadt Magdeburg Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Michael Imhof Verlag Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 531 5 Seite 341 f Ein bauerliches Wirtschaftsbuch aus Westerhusen in Evangelisches Gemeindeblatt Magdeburg Westerhusen zwischen 1924 und 1942 im Stadtarchiv Magdeburg Signatur 80 8166 Teil 2Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Grosshennig Ortschronik von Westerhusen im Stadtbezirk Magdeburg SO Manuskript im Stadtarchiv Magdeburg Signatur 80 1035n I Teil Seite 7952 066329 11 677697 Koordinaten 52 3 58 8 N 11 40 39 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bischoffscher Hof amp oldid 227267797