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Gustav Karl Adolf von Wilmowski 17 August 1818 in Paderborn 28 Dezember 1897 in Berlin war ein deutscher Rechtswissenschaftler Rechtsanwalt und Notar Wilmowski gehorte zu den engen Vertrauten Otto von Bismarcks den er zeitweilig als Rechtsbeistand unterstutzte und der ihn als Generalbevollmachtigten seiner Besitzungen in Pommern einsetzte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Ehe und Nachkommen 2 Veroffentlichungen Auswahl 2 1 Autor 2 2 Herausgeber und Bearbeiter 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Die Familie Wilmowski auch Wilmowsky wurde 1558 von Konig Sigismund II August von Polen in den polnischen Adelsstand erhoben 1561 erhielten Angehorige des Geschlechts einen bohmischen Wappenbrief Wilhelm Karl von Wilmowski 9 November 1785 26 August 1842 der Vater von Gustav wurde geheimer Justizrat und Oberlandesgerichtsrat zu Naumburg an der Saale Seine Mutter Charlotte Adolfine 5 September 1796 28 Marz 1869 war eine geborene Kurlbaum Sie heirateten am 26 Dezember 1815 in Bielefeld Gustav das zweitalteste Kind des Paares hatte noch drei Bruder und zwei Schwestern Sein alterer Bruder Karl von Wilmowski wurde geheimer Kabinettsrat und Mitglied des Preussischen Herrenhauses Ihm wurde 1888 der Freiherrenstand im Konigreich Preussen anerkannt Dessen Sohn Kurt Freiherr von Wilmowsky 1850 1941 wurde Chef der Reichskanzlei Oberprasident der Provinz Schleswig Holstein und Landeshauptmann der Provinz Sachsen Beruflicher Werdegang Bearbeiten Wilmowski besuchte die Gymnasien in Paderborn und Bonn und studierte an den Universitaten in Bonn und Berlin Rechtswissenschaften Im September 1838 trat er als Auskulator am Land und Stadtgericht Naumburg in den preussischen Justizdienst ein Im Oktober 1844 erhielt er eine etatmassige Anstellung als Obergerichtsassessor am Land und Stadtgericht Wollstein Im Juli 1849 liess er sich als Rechtsanwalt in Schlawe nieder Nachdem Otto von Bismarck 1867 das Gut Varzin erworben hatte wurde er dessen Generalbevollmachtigter und Rechtsbeistand Er hatte personlich engen Umgang mit dem Kanzler und stand mit ihm im regen Briefwechsel Wilmowski war Bismarcks Verbindung zu den lokalen pommerschen Behorden Er schloss fur ihn Vertrage ab und unterstutzte Bismarck in Personal und Vermogensangelegenheiten Seine Erlebnisse und Eindrucke beschrieb er in dem Buch Meine Erinnerungen an Bismarck die vier Jahre nach seinem Tod sein Sohn aus dem schriftlichen Nachlass herausgab Noch 1867 wurde ihm der Titel eines Justizrates verliehen Im gleichen Jahr erschien seine vielbeachtete Schrift Lubisches Recht in Pommern Auf Grund einer besseren Erziehung und Ausbildung seiner Kinder ging Wilmowski 1869 als Rechtsanwalt nach Breslau 1870 veroffentlichte er das Werk Beitrage zum pommerschen Lehnrecht Sein besonderes Interesse galt der Neugestaltung der Gerichtsorganisation und Prozessgesetzgebung Er beteiligte sich an den Vorbereitungen durch zahlreiche Aufsatze in Zeitschriften und durch Berichte fur den Preussischen Anwaltstag und den Deutschen Juristentag Seine massvolle Kritik des norddeutschen Entwurfes der Zivilprozessordnung in der Zeitschrift Justiz Ministerialblatt fur die preussische Gesetzgebung und Rechtspflege trug ihm von 1871 bis 1872 die Berufung in die Bundesratskommission zur Vorbereitung einer Deutschen Zivilprozessordnung ein die am 1 Oktober 1879 als Teil der Reichsjustizgesetze in Kraft trat Im April 1872 wurde Wilmowski nach Berlin versetzt wo er als Rechtsanwalt und Notar am Stadtgericht seit 1879 am Landgericht und ab Juli 1883 am Kammergericht arbeitete In Berlin war er langjahriges Mitglied der Anwaltskammer des Kammerbezirkes und hat eine Zeitlang selbst den Vorsitz gefuhrt Zusammen mit seinem Anwaltskollegen Meyer Levy bearbeitete er den Commentar zur Civilprocessordnung der 1878 in zwei Banden erschien und bereits 1896 in siebenter Auflage gedruckt wurde 1882 erhielt er den Titel eines geheimen Justizrates Drei Jahre spater veroffentlichte Wilmowski sein Buch uber die Deutsche Reichs Konkursordnung 1888 im Jahre seines funfzigjahrigen Dienstjubilaums wurde ihm der Kronenorden II Klasse verliehen und durch Ernennung zum Ehrendoktor der Rechte von der juristischen Fakultat der Berliner Universitat ausgezeichnet Erst 1891 trat er in den Ruhestand Seiner gemassigt liberalen Grundanschauung entsprechend wehrte sich Wilmowski 1894 mit seinen Schriften Die geplante Beschrankung der freien Advokatur und Zur Organisation des Anwaltsstandes noch in den letzten Jahren energisch und erfolgreich gegen Versuche die freien Advokatur zu beschranken Er war Mitglied der standigen Deputation des Juristentages in der er von 1880 bis 1888 als Schriftfuhrer tatig war In der Juristischen Gesellschaft Berlin bekleidete er das Amt des Schatzmeisters Noch im Ruhestand erteilte er juristische Gutachten und verwaltete Vermogensverhaltnisse 1894 ein Jahr nach dem Tod seines Bruders Karl gab er dessen Feldbriefe aus dem Deutsch Franzosischen Krieg heraus Gustav von Wilmowski starb am 28 Dezember 1896 im Alter von 78 Jahren in Berlin Ehe und Nachkommen Bearbeiten Wilmowski heiratete am 2 Juni 1846 in Westerhusen heute ein Stadtteil von Magdeburg Maria Gottvertrau Knorr 30 Oktober 1820 in Westerhusen 24 Januar 1869 in Schlawe Das Paar hatte neun Kinder funf Tochter und vier Sohne Die alteste Tochter Balida Adolfine heiratete den Doktor der Medizin und Pastor in Glewitz Wilhelm Ziemssen Der alteste Sohn Richard Paul starb unverheiratet 1882 als Premierleutnant im Grenadier Regiment Konig Wilhelm I 2 Westpreussisches Nr 7 Sohn Max liess sich in San Miguel de Tucuman in Argentinien nieder und sein Bruder Paul ging in die USA nach New York City Marcell von Wilmowski das achte Kind wurde wie sein Vater Rechtsanwalt und spater preussischer Regierungsrat und Mitglied der Ministerial Militar und Baukommission von Berlin Er gab aus dem Nachlass seines Vaters Meine Erinnerungen an Bismarck heraus Aus seiner Ehe mit Gertrud Laura Ziemssen gingen zwei Sohne und zwei Tochter hervor Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenAutor Bearbeiten Ueber niedere Strafgerichtsgewalt und Volksrecht Glogau 1848 Deutschlands Grenzen namentlich gegen Danemark und Polen Glogau 1848 Lubisches Recht in Pommern Berlin 1867 Digitalisat Beitrage zum Pommerschen Lehnrecht Berlin 1870 Digitalisat Das Konkursverfahren nach der Reichs Konkursordnung vom 10 Februar 1877 an einem Rechtsfalle dargestellt Berlin 1879 Zur praktischen Anwendung der Deutschen Civilprozessordnung Vortrage gehalten im Berliner Anwalt Verein Berlin 1879 Meine Erinnerungen an Bismarck postum Breslau 1900 Digitalisat Herausgeber und Bearbeiter Bearbeiten Civilprozessordnung und Gerichtsverfassungsgesetz fur das deutsche Reich nebst den Einfuhrungsgesetzen Mit Kommentar in Anmerkungen mit Meyer Levy 2 Bande Berlin 1878 Deutsche Reichs Konkursordnung Berlin 1878 Digitalisat Handausgabe der Civilprozessordnung und des Gerichtsverfassungsgesetzes fur das Deutsche Reich auf der Grundlage ihres Kommentars mit Meyer Levy Berlin 1884 Feldbriefe 1870 71 von Karl von Wilmowski Nebst biographischen Mitteilungen Breslau 1894 Digitalisat Literatur BearbeitenFriedrich Stein Wilmowski Gustav von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 96 Leonard Jacobi Gustav Karl Adolf von Wilmowski In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 2 Seite 163 164 Georg Reimer Berlin 1898 Digitalisat Gustav v Wilmowski Nachruf In Illustrirte Zeitung 16 Januar 1897 Seite 77 Digitalisat Konigliches Heroldsamt Hrsg Handbuch des preussischen Adels Band 2 Seite 588 594 Mittler Berlin 1893 Digitalisat Weblinks BearbeitenWerke von und uber Gustav von Wilmowski in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Gustav von Wilmowski in Kalliope Eintrag uber Wilmowski Gustav von 1818 1896 in CERL ThesaurusNormdaten Person GND 117395668 lobid OGND AKS LCCN no2022045640 VIAF 166007190 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilmowski Gustav vonALTERNATIVNAMEN Wilmowski Gustav Karl Adolf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler und RechtsanwaltGEBURTSDATUM 17 August 1818GEBURTSORT PaderbornSTERBEDATUM 28 Dezember 1896STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav von Wilmowski amp oldid 233955339