www.wikidata.de-de.nina.az
Das Haus Domplatz 6 ist ein denkmalgeschutztes Gebaude in Magdeburg in Sachsen Anhalt Es ist Teil des Gebaudekomplexes des Landtags von Sachsen Anhalt Domplatz 6 im Jahr 2017Domplatz 6 links in der Zeit vor 1890 als Sitz des LandgerichtsDemonstration im Jahr 1925 auf dem Domplatz Haus Domplatz 6 oben Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebaude befindet sich auf der Nordseite des Domplatzes in der Magdeburger Altstadt Ostlich des Gebaudes mundet die Regierungsstrasse auf den Domplatz ein Unmittelbar ostlich des Hauses steht das Sterntor westlich grenzt das gleichfalls denkmalgeschutzte Haus Domplatz 7 an Geschichte und Architektur BearbeitenIm 16 Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein baufalliges Gebaude in dem Johann Focke gelebt hatte Es gehorte dem Domkapitel und gelangte 1565 im Zuge eines Grundstuckstausches an den Domdechanten Christoph von Mollendorf Mollendorf errichtete hier ein neues Haus die sogenannte Mollendorfsche Kurie Zugleich entstanden auch Wirtschaftsbauten In der Zeit um 1630 gehorte es dem Domherren Titke von Mollendorf Unmittelbar vor der Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 war der Generalmajor von Amsterroth im Haus einquartiert Wahrend der Zerstorung blieb das Haus erhalten so dass der Feldherr Johann T Serclaes von Tilly nach der Eroberung der Stadt hier Quartier bezog Zwischen 1638 und 1645 Magdeburg war von Kursachsen besetzt hatte der sachsische Oberst und Stadtkommandant August Adolf von Transdorf sein Hauptquartier im Haus Eigentumer des Grundstucks war in dieser Zeit Fritz von Mollendorf die Unterhaltung oblag der Stadt Magdeburg Im Jahr 1647 stand das Haus leer 1660 wurde es vom Erbe von Mollendorfs dem Domherren Ulrich von Burgsdorf fur 6000 Taler an den Magdeburger Gouverneur den Herzog August von Holstein Plon verkauft Er errichtete auf dem Grundstuck einen Neubau der oberhalb des Portals die Jahreszahl 1668 trug 1 Andere Angaben halten es auch fur denkbar dass es sich nicht um einen Neubau sondern um umfangreiche Um und Anbauten handelte 2 Der Herzog vermachte das Haus 1685 seiner Ehefrau Elisabeth von Anhalt Harzgerode verkaufte es dann jedoch am 14 August 1694 mit Genehmigung des Kurfursten Friedrich Wilhelm fur 6000 Taler an die Magdeburgischen Landstande 3 Im Haus wurde das Obersteuerdirektorium und spatere Kommissariat untergebracht 1708 war es Sitz der Steuer und spateren Kriegskasse Mit dem Umzug der Regierung des Herzogtums Magdeburg von Halle Saale nach Magdeburg wurde das Gebaude Sitz der Regierung und des Konsistoriums Ausserdem hatten auch die Landstande weiterhin Zimmer im Haus Der Bau wurde daher haufig in den Akten schlicht als die Regierung oder auch die Landschaft bezeichnet Die Benennung der benachbarten Regierungsstrasse geht auf die Funktion dieses Gebaudes zuruck Zeitweise soll das Grundstuck auch als Lazarett gedient haben nach dem es vom Kloster Mariae Magdalenae verlegt worden war 4 Nach der Grundung der Provinz Sachsen im Jahr 1815 wurde das Gebaude Sitz des Oberlandesgerichts Das alte Gebaude wurde 1846 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt Westlich des Hauses befand sich ein Durchgang vom Domplatz zur damals nordlich gelegenen Kreuzgangstrasse der das Haus vom westlich gelegenen Gebaude Domplatz 7 trennte Die Bauleitung oblag dem ehemaligen stadtischen Baurat Schuler In der Bauzeit bezog das Gericht ubergangsweise das Haus Domplatz 4 Ab 1854 befand sich das Appellationsgericht Magdeburg im Gebaude Das Gericht ging 1879 im neu gebildeten Oberlandesgericht Naumburg auf Im Haus Domplatz 6 befand sich dann von 1879 bis 1905 das Landgericht Magdeburg 5 6 Ab 1905 wurde das Haus als Regierungsgebaude genutzt So war hier das Provinzialschulkollegium die preussischen Kulturamter und das Obere Fischereiamt untergebracht Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Haus im Jahr 1945 zerstort nbsp Reste des Hauses Domplatz 6 rechts Ruine des Hauses Domplatz 7 links im Februar 1950Ab 1953 erfolgte der Wiederaufbau wobei man sich nicht am ursprunglichen Bau orientierte sondern den dreigeschossigen Neubau in barocker Formensprache an den erhaltenen westlichen Teil der nordlichen Bebauung des Domplatzes anpasste und direkt an das westlich stehende Haus Domstrasse 7 anschloss und so den dort bis dahin bestehenden Durchgang nach Norden schloss Die ursprunglich strenge Symmetrie der barocken Hauserzeile Domplatz 7 8 und 9 ist seit diesem Anbau in dieser Form jedoch nicht mehr gegeben 7 Die zum Domplatz ausgerichtete sudliche Fassade ist elfachsig ausgefuhrt Das Haus diente als Ingenieurschule fur Wasserwirtschaft 1973 wurde im Treppenhaus im ersten und zweiten Stockwerk die Glasinstallation Gutes Wasser Gutes Leben von Richard O Wilhelm eingebaut Das Kunstwerk Lebensbaum von Heinrich Apel steht seit 1976 im Eingangsbereich des Hauses Nach Umbauten in den Jahren 1991 1992 wurde das Haus in den Komplex des Landtages von Sachsen Anhalt eingegliedert Im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt ist das Verwaltungsgebaude unter der Erfassungsnummer 107 15043 als Baudenkmal verzeichnet 8 Literatur BearbeitenErnst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg Teil 2 Niemeyer Verlag Halle Saale 1956 Seite 38 f Sabine Ullrich Die Geschichte des Magdeburger Domplatzes Stadtplanungsamt Magdeburg 2001 Seite 78 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domplatz 6 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg Teil 2 Niemeyer Verlag Halle Saale 1956 Seite 39 Sabine Ullrich Die Geschichte des Magdeburger Domplatzes Stadtplanungsamt Magdeburg 2001 Seite 78 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg Teil 2 Niemeyer Verlag Halle Saale 1956 Seite 39 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 279 Carl Nielsen Ein Gang durchs alte Magdeburg Creutzsche Verlagsbuchhandlung Magdeburg 1890 Seite 6 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg Teil 2 Niemeyer Verlag Halle Saale 1956 Seite 38 f Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 14 Landeshauptstadt Magdeburg Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Michael Imhof Verlag Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 531 5 Seite 172 Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 19 03 2015 Drucksache 6 3905 KA 6 8670 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Seite 257252 1265 11 63588 Koordinaten 52 7 35 4 N 11 38 9 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domplatz 6 Magdeburg amp oldid 233359051