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Das Landgericht Magdeburg ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von vier Landgerichten im Bezirk des Oberlandesgerichts Naumburg des einzigen Oberlandesgerichtsbezirkes des Bundeslandes Sachsen Anhalt Es hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Magdeburg Landgericht Magdeburg FronteingangLandgericht Magdeburg SeitenansichtGerichtsgebaude in den 1920er Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Gerichtsbezirk 2 Gerichtsorganisation 3 Vorgeschichte 4 Geschichte 5 Gerichtsgebaude 6 Prozesse mit uberregionaler Bedeutung 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGerichtsbezirk BearbeitenDer Gerichtsbezirk des Landgerichts Magdeburg umfasst die Bezirke der Amtsgerichte Aschersleben Bernburg Halberstadt Haldensleben Magdeburg Oschersleben Quedlinburg Schonebeck und Wernigerode Gerichtsorganisation BearbeitenDie Rechtsprechung ist einzelnen Kammern des Gerichts als Spruchkorper zugewiesen soweit diese nicht durch Einzelrichter entscheiden Dem Landgericht Magdeburg steht seit Oktober 2019 Frank Boger als Prasident vor der die Nachfolge von Sigrid Jaspers der ersten Prasidentin des Landgerichts angetreten hat Vizeprasident des Landgerichts ist seit dem 23 Juni 2017 Michael Koch vormals Direktor des Amtsgerichts Weissenfels Das Landgericht Magdeburg war das erste Landgericht der Bundesrepublik Deutschland mit einem Internetauftritt Vorgeschichte Bearbeiten1849 wurden in Preussen Appellationsgerichte gebildet denen Kreisgerichte nachgeordnet waren die fur jeweils einen Landkreis als erstinstanzliche Gerichte dienten Fur Magdeburg entstand damit das Appellationsgericht Magdeburg mit 10 zugeordneten Kreisgerichten darunter das Stadt und Kreisgericht Magdeburg 1 Geschichte BearbeitenDas koniglich preussische Landgericht Magdeburg wurde mit Wirkung zum 1 Oktober 1879 als eines von 9 Landgerichten im Bezirk des Oberlandesgerichtes Naumburg gebildet Der Sitz des Gerichts befand sich im Haus Domplatz 6 in Magdeburg Das Landgericht war danach fur die Stadt Magdeburg die Landkreise Calbe Jerichow I Neuhaldensleben und Wolmirstedt sowie Teile der Landkreise Wanzleben Gardelegen und Jerichow II zustandig 2 Ihm waren folgende Amtsgerichte zugeordnet Amtsgericht Sitz BezirkAmtsgericht Aken Aken Aus dem Kreis Calbe den Stadtbezirk Aken die Amtsbezirke Lodderitz Micheln und Susigke sowie den Gemeindebezirk Breitenhagen aus dem Amtsbezirk Rosenburg Amtsgericht Barby Barby Aus dem Kreis Calbe den Stadtbezirk Barby den Amtsbezirk Grafschaft Barby sowie den Amtsbezirk Rosenburg ohne den Gemeindebezirk Breitenhagen Amtsgericht Buckau Buckau Aus dem Kreis Magdeburg den Stadtbezirk Buckau und aus dem Kreis Wanzleben die Amtsbezirke Osterweddingen Salbke und Westerhusen sowie den Gemeindebezirk Lemsdorf aus dem Amtsbezirk Klein Ottersleben Amtsgericht Burg Burg Der Kreis Jerichow I ohne den Teil der den Amtsgerichten Gommern Loburg Magdeburg und Ziesar zugeordnet war sowie aus dem Kreis Jerichow II die Gemeindebezirke Gutter und Reesen aus dem Amtsbezirk Zerben Amtsgericht Calbe Saale Calbe Saale Der Kreis Calbe ohne den Teil der den Amtsgerichten Aken Barby Gross Salza Schonebeck und Stassfurt zugeordnet war Amtsgericht Erxleben Erxleben Aus dem Kreis Neuhaldensleben die Amtsbezirke Eilsleben Eimersleben Erxleben Harbke Ostingersleben Uhrsleben Ummendorf Wefensleben und Wormsdorf sowie die Gemeindebezirke Alleringersleben und Morsleben aus dem Amtsbezirk Bartensleben Amtsgericht Gommern Gommern Aus dem Kreis Jerichow I den Stadtbezirk Gommern und die Amtsbezirke Gehrden Grunewalde Pothen und Walternienburg sowie den Gemeindebezirk Prodel aus dem Amtsbezirk Leitzkau Amtsgericht Gross Salze Gross Salze Aus dem Kreis Calbe den Stadtbezirk Gross Salze die Amtsbezirke Biere Eggersdorf Frohse Gnadau und Alt Salze Amtsgericht Hotensleben Hotensleben Aus dem Kreis Neuhaldensleben die Amtsbezirke Barneberg Hotensleben Sommerschenburg Volpke Wackersleben und Warsleben Amtsgericht Loburg Loburg Aus dem Kreis Jerichow I die Stadtbezirke Lohburg und Mockern die Amtsbezirke Calitz Dornitz Isterbies Lohburg Gross Lubars Mockern und Schweinitz sowie den Amtsbezirk Leitzkau ohne den Gemeindebezirk Prodel Amtsgericht Magdeburg Magdeburg Aus dem Kreis Jerichow I die Amtsbezirke Biederitz Cracau Konigsborn und Randau Aus dem Stadtkreis Magdeburg die Stadtbezirke Magdeburg und Sudenburg Aus dem Kreis Wanzleben die Amtsbezirke Diesdorf Hohendodeleben Gross Ottersleben und den Amtsbezirk Klein Ottersleben ohne den Gemeindebezirk Lemsdorf Aus dem Kreis Wolmirstedt die Amtsbezirke Eichenbarleben Irxleben Niederndodeleben Ochtmersleben und Schackensleben Amtsgericht Neuhaldensleben Neuhaldensleben Der Kreis Neuhaldensleben ohne den Teil der den Amtsgerichten Erxleben und Hotensleben zugeordnet war sowie aus dem Kreis Gardelegen der Gemeindebezirk Wieglitz aus dem Amtsbezirk Wegenstedt Amtsgericht Neustadt Magdeburg Neustadt Magdeburg Aus dem Stadtkreis Magdeburg den Stadtbezirk Neustadt Magdeburg und aus dem Kreis Wollmirstedt die Amtsbezirke Gross Ammensleben Klein Ammensleben Barleben Dahlenwarsleben Ebendorf Gutenswegen Hermsdorf Hohenwarsleben Meitzendorf Olvenstedt und Rothensee Amtsgericht Schonebeck Schonebeck Aus dem Kreis Calbe der Stadtbezirk SchonebeckAmtsgericht Stassfurt Stassfurt Aus dem Kreis Calbe der Stadtbezirk Stassfurt und die Amtsbezirke Atzendorf Borne und Loderburg Amtsgericht Wanzleben Wanzleben Der Kreis Wanzleben ohne den Teil der den Amtsgerichten Buckau Egeln Oschersleben und Magdeburg zugeordnet war sowie aus dem Kreis Wolmirstedt die Amtsbezirke Drackenstedt Druxberge Gross Rodensleben und Wellen Amtsgericht Wolmirstedt Wolmirstedt Der Kreis Wolmirstedt ohne den Teil der den Amtsgerichten Magdeburg Neustadt Magdeburg und Wanzleben zugeordnet war Amtsgericht Ziesar Ziesar Aus dem Kreis Jerichow I der Stadtbezirk Ziesar und die Amtsbezirke Burg Ziesar Dahlen Gorzke Magdeburgerforth Vor Ziesar und Wenzlow 3 Der Landgerichtsbezirk hatte 1888 zusammen 410 617 Einwohner Am Gericht waren ein Prasident drei Direktoren und 13 Richter tatig Es bestand eine Kammer fur Handelssachen mit 4 Handelsrichtern 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Landgerichts Halberstadt 1945 in der SBZ aufgehoben 5 und ein Teil seiner Amtsgerichte dem Landgericht Magdeburg uberwiesen Gerichtsgebaude Bearbeiten nbsp Gerichtsgebaude 1906 nbsp Eingangsportal 1906Das Landgericht befindet sich in einem Justizgebaude in der Halberstadter Strasse 8 im Magdeburger Stadtteil Sudenburg Der im Stil des Historismus gehaltene Bau entstand zwischen 1900 und 1906 nach Planen der leitenden Baubeamten Hermann Angelroth und Paul Thoemer im preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten in Berlin Er bestand ursprunglich aus zwei viergeschossigen Gebaudeflugeln die mit Eckrisaliten einen besonders reprasentativ gestalteten Mittelteil flankierten Der Mittelteil wurde von zwei 50 Meter hohen Turmen eingefasst Die Fassade bestand aus Werkstein Im April 1945 wurde das Gebaude durch Artilleriebeschuss von bei Ottersleben befindlichen US amerikanischen Truppen schwer beschadigt Der Mittelteil und der Nordflugel wurden vollstandig zerstort Wahrend des Bestehens der DDR ist die Flache lediglich grob geraumt worden Erst im Jahr 2001 erfolgte eine Bebauung an der Stelle der zerstorten Gebaudeteile Wurde zunachst uber einen kompletten Wiederaufbau nachgedacht konnte uber verschiedene von finanziellen Zwangen diktierte Abstufungen dieser Idee z B Zweckgebaude hinter originalgetreu rekonstruierter Fassade letztlich nur eine durch die Materialien Glas und Beton bestimmte Form verwirklicht werden die an das historische Erscheinungsbild des Gebaudes erinnert Dieser Bauteil gibt insbesondere dringend benotigten Sitzungssalen Raum Er ist nahtlos an den alten Gebaudeteil angeschlossen in dem besonders das liebevoll restaurierte Haupttreppenhaus Beachtung verdient Im Sommer 2020 wurde eine mehrjahrige Sanierung des Altbaus abgeschlossen Vom 1 Dezember 1932 an war Friedrich Weissler fur einige Monate Landgerichtsdirektor heute Vorsitzender Richter am Landgericht bevor er von den Nationalsozialisten abgesetzt wurde An den 1937 im KZ Sachsenhausen ermordeten Weissler erinnert eine 2006 im Landgericht enthullte Gedenktafel Seit dem 19 November 2008 ist das Gebaude als Friedrich Weissler Haus nach ihm benannt Von 1922 bis 1927 war Siegfried Loewenthal als Landgerichtsdirektor tatig Prozesse mit uberregionaler Bedeutung BearbeitenIn der Zeit vom 12 Januar 2011 bis zum 13 Dezember 2012 wurde vor dem Landgericht Magdeburg das Verfahren im Todesfall Oury Jalloh verhandelt Seit dem 21 Juli 2020 verhandelte das Oberlandesgericht Naumburg im Gebaude des Landgerichts Magdeburg den Strafprozess zum Anschlag in Halle Saale von 2019 Am 21 Dezember 2020 kam es zum Urteil Siehe auch BearbeitenListe deutscher Gerichte Liste der Gerichte des Landes Sachsen AnhaltWeblinks BearbeitenLandgericht Magdeburg Ubersicht der Rechtsprechung des Landgerichts MagdeburgEinzelnachweise Bearbeiten Die Gerichts Verfassungen der Deutschen Staaten H A Fecht 1868 S 149 f Digitalisat Gesetz betreffend die Errichtung der Oberlandesgerichte und der Landgerichte vom 4 Marz 1878 PrGS 1878 S 109 124 Verordnung betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5 Juli 1879 GS Nr 30 S 478 f Digitalisat Carl Pfafferoth Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung 1888 S 452 f online Erste Verordnung uber die Neuordnung des Gerichtswesens in der Provinz Sachsen vom 25 Oktober 194552 11764 11 61764 Koordinaten 52 7 3 5 N 11 37 3 5 O Landgerichte in Sachsen Anhalt Dessau Rosslau Halle Magdeburg StendalLandgerichte im Bezirk des Oberlandesgerichtes Naumburg Aktuelle Landgerichte Dessau Halle Magdeburg StendalFruhere Landgerichte Erfurt Halberstadt Naumburg Nordhausen Stendal Torgau Normdaten Korperschaft GND 10368820 1 lobid OGND AKS VIAF 151143168 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landgericht Magdeburg amp oldid 236699029