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Cracau ist ein Stadtteil der sachsen anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg Auf einer Flache von 2 6 km leben 8089 Einwohner Stand 31 Dezember 2021 1 Magdeburg CracauStadtteil von MagdeburgBasisdatenFlache 2 6263 km Einwohner 8089Bevolkerungsdichte 3 080 Einwohner je km Stand der Angaben 31 Dez 2021 Koordinaten 52 7 N 11 40 O 52 116666666667 11 6675 Koordinaten 52 7 0 N 11 40 3 OOrtsteile Bezirke Alt Cracau Siedlung Cracau Wiesengrund Zur Pappel StadionPostleitzahl 39114Strassenbahnlinien 4Buslinien 56St Briccius KircheCracauer WasserfallPylonbruckeRayonhausEckgebaude Pfeifferstrasse der Pfeifferschen StiftungenSiedlung Cracau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Stadtteil liegt direkt am Ostufer der Elbe auf einer Hohe zwischen 45 und 50 Metern uber dem Meeresspiegel Von der Ortsmitte Cracaus zum Stadtzentrum Magdeburgs sind es 2 1 Kilometer Es besteht eine direkte Strassenbahnverbindung Die benachbarten Stadtteile von Nord nach Sud sind Bruckfeld Berliner Chaussee Zipkeleben und Prester Stadtebaulich ist Cracau als reine Wohnsiedlung einzuordnen Geschichte BearbeitenDurch Ausgrabungsfunde ist erwiesen dass das Gebiet des heutigen Cracaus bereits zur romischen Kaiserzeit um 300 n Chr auf zwei hochwasserfreien Sandinseln von Germanen besiedelt war Spater liessen sich dort Slawen nieder die dem Ort in ihrer Sprache den Namen Krakov gaben der als Ort des Krak gedeutet werden kann Die Siedlung war weitgehend von Sumpfwiesen umgeben doch gab es bereits mit dem Gubser Damm eine Wegverbindung nach Osten Als Cracowe wird der Ort erstmals 1160 urkundlich im Zusammenhang mit der Ansiedlung hollandischer Einwanderer durch den Magdeburger Dompropst erwahnt Zu dieser Zeit erfolgte die Bebauung entlang eines Strassenkreuzes das heute die Potsdamer und Babelsberger Strasse sowie die Simon und Burchardstrasse bilden Die erste Kirche wurde offenbar auch von Hollandern erbaut sie wurde am 9 Juli 1164 dem heiligen Briccius geweiht Im Laufe des Dreissigjahrigen Krieges wurde Cracau von dem kaiserlichen General Pappenheim besetzt Bei einem Versuch Magdeburger Truppen Pappenheim am 8 September 1629 zu vertreiben wurde Cracau weitgehend zerstort Eine zweite Zerstorungswelle traf den Ort 1631 bei der Ersturmung Magdeburgs durch Tillys Armee Der Wiederaufbau dauerte bis zur Zeit um 1660 die auch zerstorte St Briccius Kirche war erst 1661 wiederhergestellt In den folgenden dreihundert Jahren behielt Cracau seinen dorflichen Charakter und seine Bewohner lebten vorwiegend von der Landwirtschaft 1883 wurde eine neue Schule errichtet Mit der Industrialisierung im 19 Jahrhundert wandelte sich das bisherige Dorf allmahlich zu einer Arbeitersiedlung Die dadurch eingeleitete enge Bindung zu Magdeburg fuhrte 1910 zur endgultigen Eingemeindung Im Amtsblatt war zu lesen Am 1 April 1910 Abtrennung der Landgemeinde Krakau vom Landkreise Jerichow I und Zulegung zum Stadtkreis Magdeburg 2 in der Stadtgemeinde Magdeburg 3 Bereits 1889 hatte der Magdeburger evangelische Superintendent Gustav Adolf Pfeiffer mit der Grundung des Pflegehauses Johannisstift das in den Folgejahren kontinuierlich zu einer Pflegeanstalt fur Gebrechliche und Korperbehinderte und bis heute zu dem grossen Krankenhaus und Pflegekomplex Pfeiffersche Stiftungen weiterentwickelt wurde die Bedeutung Cracaus erheblich gesteigert Schon bald nach der Eingemeindung entstanden Plane fur eine weitere Bebauung des Stadtteils in nordostlicher Richtung Sie wurden schliesslich in den Jahren zwischen 1929 und 1938 mit der Errichtung der Siedlung Cracau vorwiegend in den Formen der Architektur des so genannten Neuen Bauens der 1920er Jahre realisiert Die Grundlagen hatte der ehemalige Stadtbaurat und bekannte Architekt Bruno Taut 1923 mit seinem Generalsiedlungsplan geschaffen wahrend die Architekten Johannes Goderitz und Carl Krayl die Ausfuhrung ubernahmen Nachdem der Bau der Siedlung 1938 im Wesentlichen abgeschlossen war konnte sie mit den etwa 2000 Wohnungen als eines der grossten Komplexe des sozialen Wohnungsbaus gelten 4 Mit einer 5400 Meter langen Strassenbahntrasse die am 13 November 1928 in Betrieb genommen wurde verbesserte sich die Infrastruktur weiter und Cracau hatte endgultig stadtischen Charakter angenommen Wahrend die Innenstadt Magdeburgs wahrend des Zweiten Weltkrieges durch Bombenangriffe nahezu dem Erdboden gleichgemacht wurde erlitt Cracau vergleichsweise nur geringe Bombenschaden Wahrend das westlich der Elbe gelegene Stadtgebiet Magdeburgs bereits am 18 April 1945 von amerikanischen Truppen eingenommen worden war besetzte die Rote Armee erst am 5 Mai 1945 Cracau Der sowjetische Stadtkommandant setzte fur die ostlichen Stadtgebiete eine eigene Stadtverwaltung ein die bis zur volligen Ubernahme Magdeburgs durch die Rote Armee am 1 Juli 1945 tatig war Magdeburg wurde zur sowjetischen Garnisonsstadt was fur Cracau zur Folge hatte dass in mehreren Strassenzugen in Elbnahe die Hauseigentumer zu Gunsten sowjetischer Offizierswohnungen enteignet wurden Bis zum Ende der DDR Herrschaft wurde die Infrastruktur Cracaus nicht wesentlich weiterentwickelt abgesehen vom Bau der katholischen Kirche St Andreas im Jahre 1951 am ostlichen Rande des Stadtteils dem 40 000 Zuschauer fassenden Ernst Grube Stadion im Jahre 1955 und der geringfugigen Erweiterung der Siedlung Cracau Nach 1990 entwickelte sich Cracau rasch zu einem der beliebtesten Wohngebiete Magdeburgs Durch gezielte kommunale und uberregionale Forderprogramme wurde die Siedlung Cracau durchgehend saniert und es entstanden mehrere neue Siedlungsgebiete sowohl fur Mehrfamilienhauser als auch fur Eigenheime Einen Hohepunkt des stadtebaulichen Geschehens stellt der Neubau des Stadions Magdeburg dar einer modernen Fussballarena an der Stelle des vormaligen Ernst Grube Stadions Einwohnerentwicklung Bearbeiten1782 265 1840 459 1900 3 912 1933 4 936 1946 5 547 1998 7 559 2006 8 710Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie im Stadtteil vorhandenen Kulturdenkmale sind im ortlichen Denkmalverzeichnis aufgefuhrt Im Sudwesten Cracaus steht die 1661 erbaute St Briccius Kirche mit romanischem Turm und fruhbarockem Kirchenschiff Auf dem in Cracau befindlichen Ostfriedhof Magdeburg befindet sich die denkmalgeschutzte Ruhestatte Gustav Adolf Pfeiffers Ebenfalls in diesem historischen Teil Cracaus stehen neben den wenigen erhaltenen Bauernhausern auch einige Rayonhauser Diese wurden nach den Vorschriften fur den so genannten Festungsrayon im Fachwerkstil in der Mitte des 19 Jahrhunderts errichtet Ende der 1990er Jahre wurde eines dieser Gebaude in der Burchardstrasse grundlegend saniert In den Alte Elbe genannten Elbarm wurde auf der Hohe Cracaus ein Wehr eingebaut das allgemein Cracauer Wasserfall genannt wird Nordlich des Wehrs wurde 1996 die Brucke am Wasserfall als Fussgangerbrucke uber die Alte Elbe errichtet Sie ist 232 5 Meter lang und wurde als Schragseilbrucke mit einem einschliesslich Pfeiler 42 Meter hohen A formigen Stahlpylon ausgefuhrt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Magdeburg Cracau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien allgemeine Informationen uber Cracau Cracau Stadtteil der Ottostadt auf ottopix de Cracau im virtuellen Stadtrundgang Magdeburg auf magdeburg360 deEinzelnachweise Bearbeiten Stadtteilkatalog des Amtes fur Statistik Regierungsbezirk Magdeburg Hrsg Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1910 ZDB ID 3766 7 S 163 Preussische Gesetzsammlung 1910 Nr 6 26 Marz Gesetz betreffend Erweiterung des Stadtkreises Magdeburg S 18 19 online https www magdeburg de media custom 698 8076 1 PDF 1254747004Stadtteile von Magdeburg Alte Neustadt Alt Olvenstedt Altstadt Barleber See Berliner Chaussee Beyendorfer Grund Beyendorf Sohlen Bruckfeld Buckau Cracau Diesdorf Fermersleben Gewerbegebiet Nord Grosser Silberberg Herrenkrug Hopfengarten Industriehafen Kannenstieg Kreuzhorst Leipziger Strasse Lemsdorf Neu Olvenstedt Neue Neustadt Neustadter Feld Neustadter See Nordwest Ottersleben Pechau Prester Randau Calenberge Reform Rothensee Salbke Stadtfeld Ost Stadtfeld West Sudenburg Sulzegrund Werder Westerhusen Zipkeleben Normdaten Geografikum GND 4686206 7 lobid OGND AKS VIAF 243874134 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cracau Magdeburg amp oldid 237776471