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Biere ist ein Ortsteil und Sitz der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Bordeland im Salzlandkreis in Sachsen Anhalt Bis zum 28 Dezember 2007 war Biere eine selbstandige Gemeinde 1 BiereGemeinde BordelandWappen von BiereKoordinaten 51 58 N 11 39 O 51 972777777778 11 653888888889 91 Koordinaten 51 58 22 N 11 39 14 OHohe 91 mFlache 24 66 km Einwohner 2431 31 Dez 2006 Bevolkerungsdichte 99 Einwohner km Eingemeindung 29 Dezember 2007Postleitzahl 39221Vorwahl 039297Karte Lage von Biere in BordelandBiere Bordeland Luftaufnahme 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Entwicklung bis zum 18 Jahrhundert 2 2 19 Jahrhundert 2 3 Vom 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart 3 Ortsname 4 Wappen 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksGeografie BearbeitenMit einem Flachenanteil von 24 66 km ist Biere der flachenmassig grosste Ortsteil von Bordeland Der Ort ist umgeben vom ertragreichen Boden der Magdeburger Borde Das wellige Gelande des Ortsbezirkes fallt von 113 m im Westen auf 67 m im Osten ab wahrend sich das Niveau in Nordsudrichtung um 80 bis 90 m bewegt Der Ortskern von Biere liegt auf 91 m N N Die hochste Erhebung im Ortsgebiet ist der nordlich gelegene 122 6 m hohe Bierschberg Bereits jenseits der Ortsgrenze im Nordosten liegt der 83 m hohe Bierer Berg Naherholungsstatte der Nachbarstadt Schonebeck Zwei Kilometer ostlich des Ortes liegen zwei Seen von denen der 4 5 ha grosse Kohls See als Angelgewasser genutzt wird Durch beide Seen die aufgelassene Braunkohlegruben sind fliesst der Mortzgraben der in Biere beginnt und nach sieben Kilometern in Eggersdorf endet Geschichte BearbeitenEntwicklung bis zum 18 Jahrhundert Bearbeiten Das Bierer Umland ist durch Grabfunde als ein vor und fruhgeschichtliches Siedlungsgebiet nachgewiesen Der Beginn der neuzeitlichen Besiedlung der Bierer Gemarkung reicht bis in das vierte Jahrhundert zuruck und erfolgte im Bereich des heutigen Ortszentrums Grosse Strasse Die ersten Siedler waren vermutlich die westgermanischen Thuringer die den Nordthuringgau begrundeten Dieser kam im 9 Jh unter den Einflussbereich des Bistums Halberstadt Wahrend der slawischen Besiedlung des Gaus entstand neben der germanischen Siedlung ein slawisches Dorf das als Klein Biere spatestens im 15 Jahrhundert zur Wustung wurde Von 803 an gehorte Biere zur von Karl dem Grossen gegrundeten Grafschaft Muhlingen Die erste urkundliche Erwahnung fand Biere in einer Schenkungsurkunde des Konigs Otto I fur das Moritzkloster in Magdeburg vom 21 September 937 dort bezeichnet als bigera Ort am fliessenden Wasser 1015 lautete der Ortsname Byere nach ihm benannte sich das adlige Geschlecht der Byern das 1214 zuerst mit Heinricus de Bieren urkundlich erwahnt wurde Im 14 und 15 Jahrhundert erweiterte sich der Ort nach Westen hin 1480 wurde anstelle der alten St Stephan Kirche eine neue Kirche fertiggestellt die dem Apostel Andreas geweiht wurde Um 1540 wurde in Biere die Reformation eingefuhrt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Dorf schwer in Mitleidenschaft gezogen Nach dem Abschluss des Westfalischen Friedens kam Biere 1680 unter die Herrschaft des Herzogtums Magdeburg 19 Jahrhundert Bearbeiten Wahrend der napoleonischen Kriege litt Biere Anfang des 19 Jahrhunderts unter dem Durchzug der franzosischen Truppen Nach der Niederlage Preussens lag der Ort zwischen 1806 und 1813 im franzosisch beherrschten Konigreich Westphalen und wurde vom Canton Salze verwaltet Nach Napoleons Niederlage wurde Biere dem preussischen Kreis Calbe zugeordnet Ein Grossbrand richtete 1835 schwere Schaden im Ort an Die industrielle Revolution in Deutschland zeigte in Biere zunachst Auswirkungen durch den Braunkohlenabbau in der benachbarten Eggersdorf Muhlinger Mulde der zusatzliche Arbeitsplatze schuf Im Wesentlichen behielt das Dorf jedoch seinen landwirtschaftlichen Charakter Es erhielt auch keinen direkten Bahnanschluss die nachsten Bahnhofe nahmen 1840 in Schonebeck und 1857 in Eggersdorf den Betrieb auf Nach der Brandkatastrophe von 1835 erholte sich der Ort dank seiner wohlhabenden Landwirtschaft schnell was u a 1850 durch den Neubau der Andreaskirche zum Ausdruck kam 1880 hatte Biere mit 3 012 Einwohnern einen Hochststand erreicht Vom 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart Bearbeiten Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs sank die Einwohnerzahl wieder und betrug 1939 nur noch 2 312 Der Krieg endete fur Biere mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen am 12 April 1945 Nach einer kurzen Periode britischer Besatzung gehorte der Ort vom 1 Juli 1945 an zur Sowjetischen Besatzungszone die am 7 Oktober 1949 in die Deutsche Demokratische Republik DDR uberging 1950 wurde Biere im Zuge einer Kreisreform dem neu gebildeten Landkreis Schonebeck zugeordnet Von 1952 an wurde in der gesamten DDR die private Landwirtschaft zugunsten von Landwirtschaftlichen Genossenschaften LPG zerschlagen In Biere wurden die LPG Bordeland und Bundschuh gegrundet die sich in den 1970er Jahren mit weiteren benachbarten LPG zur Kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion KAP zusammenschlossen 1964 wohnten 2 717 Menschen im Ort Nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990 wurden die landwirtschaftlichen Betriebe reprivatisiert aus der KAP wurde die Landwirtschaftliche Produktiv Genossenschaft Bordeland Die Magdeburger Getreide Gesellschaft errichtete in Biere ein Nebenlager 2005 wurde Biere Sitz der neu gegrundeten Verwaltungsgemeinschaft Biere Am 29 Dezember 2007 verlor der Ort seine Eigenstandigkeit durch die Eingemeindung in die Gesamtgemeinde Bordeland wurde aber Sitz der Gemeindeverwaltung Zu diesem Zeitpunkt hatte Biere 2 431 Einwohner Diese Zahl sank 2009 auf 2 283 zu dieser Zeit waren 107 Gewerbebetriebe tatig Am 24 Oktober 2012 wurde der Grundstein fur ein zu diesem Zeitpunkt grosstes Rechenzentrum der Deutschen Telekom in Deutschland gelegt Seitdem werden dort verschiedenste Cloud Services betrieben wie etwa die Open Telekom Cloud Ortsname BearbeitenDer Ortsname stammt wahrscheinlich von dem germanischen Begriff Begira ab was eine sumpfige Stelle beschreibt Im heutigen Ort gibt es noch eine Pferdeschwemme die einst ein grosser Sumpf mit Wasserlauf war 2 Wappen BearbeitenDas Wappen wurde am 31 Mai 1937 durch den Oberprasidenten der Provinz Sachsen verliehen Die Blasonierung lautet Gespalten von Silber und Blau vorn drei rote Rosen mit goldenem Bart und Butzen Der Schopfer des Bierer Wappens ist unbekannt Der Wappenschild befand sich erstmals in der Form der Blasonierung auf dem Gerichtssiegel von Biere aus dem Jahre 1592 Rosen als auf den Ort bezugliche Beizeichen standen schon in dem 1527 gebrauchten Gemeindesiegel Die Farben sind modern erganzt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie neoromanische St Andreas Kirche mit ihrem mittelalterlichen Turm steht im Zentrum des Ortes Im Nordwesten des Ortes befindet sich ein Suhnekreuz aus dem 13 14 Jahrhundert Auf dem Friedhof befinden sich die Grabstatten einer 1943 verstorbenen Zwangsarbeiterin sowie von sechs in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs ermordeten unbekannten KZ Haftlingen nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramablick vom KirchturmPersonlichkeiten BearbeitenFerdinand Julius Voelcker 1796 1890 preussischer Generalmajor Dieter Steinecke 1944 Politiker CDU Prasident des Landtags von Sachsen Anhalt Kurt Naumann 1948 2018 Theater und FilmschauspielerWirtschaft BearbeitenIm nordlich gelegenen Industriegebiet betreibt T Systems 3 ein Rechenzentrum 4 51 59 7 1 N 11 39 10 O 51 985313 11 652767Verkehr BearbeitenIn Biere kreuzen sich die Kreisstrasse 1293 und die Landesstrasse 69 Die Kreisstrasse verbindet Biere mit den Nachbarorten Eickendorf im Suden und Welsleben im Norden Bei Welsleben kommt man uber die Anschlussstelle 7 Schonebeck auf die Bundesautobahn 14 Magdeburg Leipzig Uber die Landesstrasse 69 ist nach sechs Kilometern die Nachbarstadt Schonebeck zu erreichen in der Gegenrichtung fuhrt die Landesstrasse zur Landesstrasse 50 ehemals B 71 Magdeburg Bernburg Die nachsten Bahnhofe befinden sich in Schonebeck Bahnstrecke Magdeburg Leipzig und im 3 5 Kilometer entfernten Eggersdorf Bahnstrecke Schonebeck Gusten Der Flugplatz Magdeburg liegt 15 km entfernt Literatur BearbeitenKlaus Saplata 1080 Jahre Biere Biere im Wandel der Zeit Eigenverlag Biere 2017Einzelnachweise Bearbeiten www stala sachsen anhalt de Wasser Abwasser Zeitung 12 Jahrgang Nr 3 Heidewasser GmbH Biere 2 Telekom erweitert ihr grosstes Rechenzentrum in Deutschland Golem de golem de abgerufen am 13 August 2017 Der geheimste Ort Deutschlands kabel eins Doku Serie Entdeckt Geheimnisvolle Orte vom 29 Juli 2017Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Biere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biere bei www gem boerdeland deOrtsteile der Gemeinde Bordeland Biere Eggersdorf Eickendorf Grossmuhlingen Kleinmuhlingen Welsleben Zens Normdaten Geografikum GND 7734865 5 lobid OGND AKS VIAF 233950152 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biere Bordeland amp oldid 228672104