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Gunther II von Schwarzburg 1382 23 Marz 1445 auf Burg Giebichenstein war von 1403 bis 1445 Erzbischof von Magdeburg Leben BearbeitenGeboren als zweiter Sohn des Hauptmanns der Alt sowie der Mittelmark Graf Gunther XXX von Schwarzburg und seiner Frau Anna von Leuchtenberg wurde er fruhzeitig auf ein geistliches Amt vorbereitet Wie in adligen Familien der damaligen Zeit ublich wurden die nachgeborenen Sohne meist in geistliche Amter befordert So auch Gunther der bereits im Alter von 11 Jahren 1393 Vikar an der Frauenkirche in Arnstadt wurde 1397 ubernahm er das Amt des Domherrn in Koln und wurde noch im selben Jahr Domherr und spater Dompropst in Mainz Aufgrund der Beziehungen seines Vaters gelangte er an die Koadjutorstelle von Albrecht IV von Querfurt am Domkapitel Magdeburg und nach dessen Ableben wurde er am 25 Juni 1403 als dessen Nachfolger zum Erzbischof von Magdeburg gewahlt Er erhielt ohne Schwierigkeiten die Bestatigung in diesem Amt vom Papst Bonifatius IX wurde aber 1404 in die Auseinandersetzung seines Vaters und seiner Verbundeten gegen die Fursten von Anhalt und den Bischof Rudolf II von Halberstadt der selbst aus dem Haus Anhalt stammte verwickelt Mit 2000 Reisigen belagerte er 1406 die anhaltische Stadt Kothen und beschoss die dortige St Jakobskirche Vor allem weil man den Zerbster Fursten Raubrittertum unterstellte und diese sich offentlich gegen den Erzbischof geaussert hatten waren die Streitigkeiten entflammt Diese militarischen Auseinandersetzungen dauerten bis zum Friedensschluss am 29 Mai 1407 Um den Besitz des Erzbistums zu mehren zog er 1405 die Herrschaft Dahme nach dem Tod des letzten mannlichen Besitzers ein sowie 1417 die Stadt Egeln Er loste das an den Kurfursten Rudolf III von Sachsen verpfandete Lehen Juterbog aus und schloss am 1 Dezember 1408 ein Friedensbundnis mit der Stadt Quedlinburg den Herzogen von Braunschweig Johann III von Hildesheim und Bischof Heinrich von Halberstadt In der Blutezeit des Raubrittertums ging er 1409 gegen den Bischof Henning von Brandenburg vor der unter anderem mit Dietrich von Quitzow und Wichard von Rochow in Verbindung stand Gegen diese erlitt er jedoch im November des Jahres in Glienicke eine entscheidende Niederlage Gunther beteiligte sich auch an der Reformierung des Munzwesens in Magdeburg und erteilte 1410 einen Schutzbrief fur die Juden in seinem Erzbistum In seiner Amtszeit hatte er aber vor allem viel mit Raubrittern zu tun die in das Erzstift und dessen Bistumer einfielen Auch hat er in einer Auseinandersetzung mit den Salzgrafen in Halle Saale die Stadt belagert 1421 schloss er mit den Erz und Bischofen von Mainz Koln Trier und Speyer ein Schutzbundnis gegen die Hussiten Mit diesen zog nach Eger wo man jedoch seine Position aufgrund mangelnder Unterstutzung des Kaisers aufgab So kehrte er 1422 in sein Erzbistum zuruck wo es zu Auseinandersetzungen mit den Stadten Halle Saale und Magdeburg kam Da Gunther mit aller Macht versuchte deren Privilegien zu beschneiden kam es auch zum Krieg mit den Stadten die dabei erhebliche Gebiete dem Erzbistum abrangen Trotz eines Bundnisses mit den Kurfursten von Sachsen den Landgrafen von Thuringen und Hessen konnte Gunther keine Uberlegenheit gewinnen Beide Parteien verarmten infolge der militarischen Auseinandersetzungen so dass sie sich am 4 Mai 1435 in einem Friedensvertrag einigten Um die ihm entstandenen Schulden abzutragen verkaufte er 1440 die Stadt Burg das Schloss Friedeburg die Herrschaft Friedeburg und das Kloster Gerbstedt Zudem trat er verschiedene Gerechtsame ab Gunther II der am langsten von allen Erzbischofen Magdeburgs wirkte hatte sich als geistlicher Vertreter mehr den weltlichen Dingen zugewendet und einen sehr verschwenderischen Lebensstil gepflegt Infolgedessen haufte er im Laufe seiner Amtszeit hohe Schulden an Erst mit 34 Jahren las er seine erste Messe und uberliess die geistlichen Pflichten weitgehend seinem Weihbischof Gunther von Schwarzburg starb am 23 Marz 1445 auf Burg Giebichenstein Sein Leichnam wurde im Magdeburger Dom beigesetzt Literatur BearbeitenWilhelm Faust Der Streit des Erzbischofs Gunther II mit der Stadt Magdeburg 1429 1435 Ehrhardt Karras Halle Saale 1900 Ferdinand Albrecht Wolter Geschichte der Stadt Magdeburg von ihrem Ursprung bis auf die Gegenwart 3 Auflage Fabersche Buchdruckerei Magdeburg 1901 S 64 Friedrich Wilhelm Ebelin Die deutschen Bischofe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts Otto Wiegand Leipzig 1858 2 Bd S 65 70 Gottfried Wentz Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg Das Erzbistum Magdeburg Bd 1 Teil 1 de Gruyter Berlin New York 1972 S 521 Gunther II Ertz Bischoff zu Magdeburg In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 11 Leipzig 1735 Sp 1246 f Karl Friedrich Pauli Allgemeine preussische Staats Geschichte des dazu gehorigen Konigreichs Churfurstenthums und aller Herzogthumer Furstenthumer Graf und Herrschaften Christoph Peter Francke Halle Saale 1764 Bd 5 S 456 GoogleBooks 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