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Dietrich von Quitzow 1366 13 Februar 1417 in Harbke Markgraflicher Rat und Vogt zu Wredenhagen war im Raum Berlin und Brandenburg zusammen mit seinem Bruder Johann von Quitzow einer der gefurchteten und allseits bekannten Raubritter seiner Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Literatur und Quellen 4 WeblinksLeben BearbeitenEs war die Zeit nach dem Tode Kaisers Karl IV Seine Nachfolger interessierten sich zunachst nicht sonderlich fur die Mark Brandenburg es kam zur Anomie und die Region stand vor dem Kollaps Diese Situation ermoglichte es verschiedenen Rittern aus den in der Prignitz ansassigen Adelsfamilien vor allem der Quitzows Gans zu Putlitz Bredows u a mit ihren Heerscharen die man mit Privatarmeen vergleichen kann das Vakuum auszunutzen und durch Brandschatzung und Plunderung ihre Besitztumer zu vermehren Vor allem Dietrich von Quitzow galt als einer der grausamsten und hinterlistigsten Kampfer dieser Szene Bereits 1391 liess er von sich horen als er den Ort Milow bei Rathenow belagerte Hier erlitt er eine Niederlage und wurde fur vier Jahre dem Erzbischof von Magdeburg Albrecht IV von Querfurt zum Arrest ausgeliefert Nach seiner Freilassung nahm er zunachst gemeinsam mit seinem Bruder Johann an den Raubzugen seines Vaters Kuno von Quitzow 1402 Herr auf Burg Kletzke teil die sich ab 1399 dann besonders auf die gesamte Mark Brandenburg erstreckten Nach ihres Vaters Tod wurden die beiden Bruder zum Inbegriff des Grauens Bei der Durchfuhrung seiner Aktionen scheute sich Dietrich von Quitzow auch nicht wechselnde Bundnisse fur die Durchsetzung seiner Ziele einzugehen So verband er sich 1402 zusammen mit seinem Bruder Johann zunachst mit den Herzogen von Pommern und fiel mit diesen ohne Vorwarnung in die Landschaft Barnim einem Teil der Mark Brandenburg ein und eroberte Botzow das spatere Oranienburg die Burg Neumuhl sowie am 21 September 1402 die Stadt Strausberg Doch dieses Bundnis dauerte nicht lange und Dietrich wechselte die Seite Auf Wunsch der Berliner wurde er mit der Fuhrung der offiziellen Landestruppen betraut und sein Bruder zum Landeshauptmann der Mittelmark bestellt Mit diesen Landestruppen gelang es ihm nun seine ehemaligen Verbundeten aus Pommern aus der Region zu vertreiben und er wurde von den Berlinern nun als Befreier gefeiert Seine Eroberungen und Plunderungen in der Mark gingen aber ungehindert weiter und so nahm er 1405 Saarmund sowie die Burg und Stadt Kopenick ein und kontrollierte somit nun auch die Handelswege Am 13 April 1409 verlieh er zwar dem Rat der Stadt Kopenick im Auftrag des Markgrafen Jobst von Mahren die Gerichtsbarkeit uber deren Burger um intern fur Ruhe zu sorgen Trotzdem kam es aber wohl auch auf Grund seiner despotischen und unberechenbaren Art und seiner exzessiven Saufgelage auch hier zum offenen Bruch Aber erst als Konig Sigismund der spatere Kaiser nach dem Tod des Jobst von Mahren den Burggrafen von Nurnberg damals Friedrich VI nun als Friedrich I von Brandenburg zum neuen Markgrafen und spater zum Kurfursten eingesetzt hatte wendete sich das Blatt zum Nachteil Dietrichs Von seinen neuen Amtssitz in Berlin Colln aus sammelte Friedrich I Verbundete um sich nachdem er sich 1412 in der Schlacht um Kremmen u a gegen Dietrich von Quitzows Mannen behaupten konnte und griff die aufsassigen Adelsfamilien und deren Besitztumer erneut an So musste auch Dietrich schliesslich einige Besitztumer aufgeben und fluchtete im Februar 1414 in seine Stammburg Friesack Friedrich verfolgte ihn aber auch dorthin und konnte mit einer neuartigen Kanone die auf Grund ihrer Tragheit und Schwere den Namen Faule Grete erhielt die Burg Friesack erobern Dietrich gelang es aber zu fliehen Jetzt standig auf der Flucht in Richtung Mecklenburg wo er zunachst auf der Burg Stargard beim Herzog von Stettin Otto II Zuflucht fand durchstreifte er mit seinen Mannen plundernd und brandschatzend die Lander Er uberfiel im September 1414 u a die Orte Nauen Vieritz Niemegk Wittbrietzen und Schonefeld mordete und brandschatzte und machte auch vor seinen eigenen Vettern Claus und Henning nicht halt Erst der Ausbruch der Pest sowohl in der Bevolkerung als auch unter seinen eigenen Leuten behinderte seine weiteren Plane erheblich und ein vorgesehener Angriff auf Beelitz konnte nicht mehr durchgefuhrt werden lediglich Buchholz konnte er noch plundern Da mittlerweile am 10 Mai 1415 die Reichsacht uber seine derzeitigen Verbundeten die Stettiner Herzoge verhangt worden war trennten diese sich von Dietrich von Quitzow und erreichten dadurch fur sich einen Waffenstillstand Dietrich musste erneut die Flucht ergreifen und fand nun Unterschlupf bei seiner Schwester Mathilde verheiratete von Veltheim auf Schloss Harbke Von den vielen Kampfen verarmt und erschopft sowie gesundheitlich angeschlagen starb er dort am 13 Februar 1417 Begraben wurde er im Kloster Marienborn Dietrich von Quitzow war verheiratet mit Elisabeth Schenk von Landsberg Edle auf Teupitz 1374 bis 1417 mit der er mindestens drei Kinder hatte Wahrend sein Bruder der sich 1414 bei den Kampfen auf seine Burg Plaue fluchtete und dort von den Truppen Friedrichs I festgenommen worden war dem Raubrittertum weitestgehend entsagt hatte war Dietrich Raubritter aus Uberzeugung Mehrere Male wurde er im Laufe seines turbulenten Lebens festgenommen aber immer wieder kam er durch Losegeldzahlung Bestechung oder durch Kampf frei Uber ihn und seine Graueltaten wurde vieles niedergeschrieben insbesondere von dem damaligen Chronisten Engelbert Wusterwitz und auch spater von Theodor Fontane Karl May und anderen Im Roten Rathaus von Berlin erinnert ein Fries an die Fehde gegen die Quitzows und im Stadtteil Moabit ist eine Strasse nach ihm und seinem Bruder benannt Rezeption BearbeitenDer beiden Quitzows letzte Fahrten Historischer Roman aus der Jugendzeit des Hauses Hohenzollern von Karl May erschien von November 1876 bis Juni 1877 in der Zeitschrift Feierstunden am hauslichen Heerde Literatur und Quellen BearbeitenClemens Bergstedt Die Quitzows Legenden und Wirklichkeit In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Prignitz Band 6 2006 S 5 12 Clemens Bergstedt Die Quitzows im Bild der markischen Geschichte hendrik Bassler Verlag Berlin 2011 Uwe Michas Mit Fehde Pfand und Schwert Die Quitzowzeit in der Mark Brandenburg Berlin 2002 ISBN 3 910134 03 3 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg 5 Teil Funf Schlosser Altes und Neues aus der Mark Brandenburg Quitzowel September 1889 Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1971 Frankfurt M Berlin Archiv Hans Thorald Michaelis Karl Lohmeyer Quitzow In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 60 62 Familienartikel Lutz Partenheimer Andre Stellmacher Die Unterwerfung der Quitzows und der Beginn der Hohenzollernherrschaft uber Brandenburg Potsdam 2014 ISBN 978 3 88372 099 9 Broschur ISBN 978 3 88372 103 3 Festeinband Weblinks BearbeitenJan von Flocken Ein Hohenzoller bandigt die Raubritter auf welt de vom 21 September 2007 Das Adelsgeschlecht der Quitzows in Der Brandenburger Landstreicher 1993 2016Normdaten Person GND 138367574 lobid OGND AKS VIAF 89918475 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quitzow Dietrich vonKURZBESCHREIBUNG RaubritterGEBURTSDATUM 1366STERBEDATUM 13 Februar 1417STERBEORT Harbke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietrich von Quitzow amp oldid 204753126