www.wikidata.de-de.nina.az
Die Burg Friesack war eine mittelalterliche Niederungsburg genauer eine Sumpfburg in der Stadt Friesack im Landkreis Havelland in Brandenburg Der Burgstall der Anlage ist sowohl als Baudenkmal als auch als Bodendenkmal Denkmalnummer 50695 in der Denkmalliste des Landes Brandenburg ausgewiesen 1 Burg FriesackDie Burgruine Friesack zur Zeit des Dreissigjahrigen Krieges gezeichnet 1894Die Burgruine Friesack zur Zeit des Dreissigjahrigen Krieges gezeichnet 1894Staat DeutschlandOrt FriesackEntstehungszeit vor 1150Burgentyp Niederungsburg SumpfburgGeographische Lage 52 45 N 12 35 O 52 7425 12 578333333333 Koordinaten 52 44 33 N 12 34 42 OBurg Friesack Brandenburg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Trivia 3 Literatur 3 1 Genealogie der Besitzer 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenAus dem havellandischen Luch und dem Rhinluch erhoben sich funf Plateaus die vor allem im Fruhjahr Inseln glichen Es handelte sich um den Glin Landchen Bellin den Nusswinkel Landchen Rhinow und Landchen Friesack Mit anderthalb Quadratmeilen war das Landchen Friesack nach dem Glin die zweitgrosste Insel Geschichte BearbeitenDie Burg soll als slawischer Burgwall schon existiert haben als Albrecht der Bar 1150 die Kerngebiete der spateren Mark Brandenburg im Rahmen eines Erbfalls in Besitz nahm 2 Albrecht liess nun von friesischen und hollandischen Deich und Wasserbauern einen Damm durch die Sumpfe der Rhin und havellandischen Luche bauen Den Anfang der Verkehrsstrasse bildete das Landchen Friesack welches mit dem Landchen Bellin und spater dann mit dem Land Ruppin verbunden wurde Die Burg am Anfang der Verkehrsstrasse wurde zu einer machtigen Wasserburg aus Stein ausgebaut wobei das damals wilde Wasser des Rhins durch Kanalisation um drei Seiten der Burg herum gezwungen wurde Sie war eine der acht Landesfestungen Die erste urkundliche Erwahnung als Vrisac datiert auf den 28 Dezember 1216 als der Brandenburger Bischof Siegfried II bei seiner Amtsubernahme dem Brandenburger Domkapitel seine Archidiakonatsrechte bestatigte Eine mogliche Variante zur Entstehung des Namens Friesack basiert auf der Annahme dass aufgrund der friesischen Erbauer die niederdeutsche Bezeichnung fur Wasser ack mit der Bezeichnung Friesen verbunden wurde Aber es gibt auch noch andere einleuchtende Erklarungen Die Burg wurde den Edlen von Friesack zum Lehen gegeben Diese Familie von Friesack starb gegen Ende des 13 Jahrhunderts aus so dass der Besitz wieder der askanischen Landesherrschaft zufiel Aber auch das askanische Haus erlosch 1320 In einer Urkunde von 1318 wurde die Burganlage als castro bezeichnet Der nun regierende Markgraf Ludwig der Altere schuldete den Bredows einer seit 1250 in der Nauener Gegend lebenden Familie nach heutigem Geldwert ungefahr 300 000 EUR Diese Schuld tilgte er 1335 indem er die Bredows mit Burg Stadtchen und Landchen Friesack sowie mit dem Zootzen einem ausgedehnten hoher gelegenen fruchtbaren Flurstuck nordlich Friesack belehnte 1399 eroberte Markgraf Jobst von Mahren die Burg da die Bredows fur den Erzbischof von Magdeburg einen Gegner des Kurfursten Partei ergriffen hatten 1409 erwarb Dietrich von Quitzow die Burg wodurch der Ort grossere Bedeutung erlangte Allerdings keine ruhmliche denn die Gebruder Dietrich von Quitzow auf Friesack und Johann Hans von Quitzow auf der Plaue mit einer aus der Cremmener Linie stammenden Bredow verheiratet lagen in ewigen Fehden gegen die benachbarten Stadte und Dorfer Bis Berlin gingen die Beutezuge Um dem Raubrittertum in der Mark ein Ende zu setzen wurde der Burggraf Friedrich VI von Hohenzollern aus Nurnberg als Landeshauptmann eingesetzt Im Februar 1414 eroberte er die Burg Friesack Dabei kam eine grosse Kanone Donnerbuchse zum Einsatz die 150 Kilogramm schwere Steine verschoss Aufgrund ihres grossen Gewichts und des Umstandes dass sie nur drei Schuss an einem Tag abgeben konnte nannte man sie Faule Grete Als Belohnung fur die Niederwerfung der Raubritter in der Gegend wurde Friedrich mit der Mark Brandenburg belehnt und somit als Friedrich I der erste Hohenzoller dieser Mark Ernst von Wildenbruch verarbeitete diese Handlung 1888 zu dem Schauspiel Die Quitzows nbsp Herrenhaus Friesack I um 1900 Nach der Quitzow Zeit gingen die Burg die Stadt und das Landchen wieder in den Besitz der Familie von Bredow uber die es schliesslich fur geratener hielt zum Markgrafen zu halten Gegen Ende des 15 Jahrhunderts wohnten zwolf selbstandige Familienmitglieder der Bredows dort Durch die vielen Erbteilungen entstanden dabei immer kompliziertere Verhaltnisse Die Bredows bewohnten das Burggelande bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Bis 1808 war Friesack dabei der Grundherrschaft unterworfen Die Burg ist im Laufe der Zeit mehrfach abgebrannt und wieder aufgebaut worden Anstelle der Burg errichteten die Bredows dann Herrenhauser genannt Friesack I und Friesack II Innerhalb der Familie von Bredow bildete sich eine eigene Familienlinie Friesack heraus ein Vertreter war Karl Graf Bredow Friesack 1822 1893 3 zwei 4 Jahre Domherr zu Brandenburg und Kurator 5 der Ritterakademie Brandenburg Er war zweimal verheiratet zuerst mit Caroline Grafin Bredow Klessen dann mit Bertha von Bredow Stechow 6 Letzte Besitzerin war die Gutsfrau Marguerite von Stechow geborene Grafin von Bredow Friesack 1896 1980 Tochter des Hauptmann a D Karl Graf Bredow 1850 1919 auf Friesack Vietznitz I und Friesacker Zootzen und der Martha von Kathen Ihr Besitztum umfasste vor 1930 gesamt 1312 ha davon waren 30 ha Wald Als Verwalter agierte Administrator Noack Administratoren waren zumeist von der Bankinstituten fur Land und Forstwirtschaft den Ritterschaftsbanken vorgegeben wenn eine hohere Kreditbelastung vorlag 7 Marguerite war verheiratet mit dem Gutsbesitzer Oberstleutnant a D Thilo Carl von Stechow Kotzen 1878 1957 der in einigen genealogischen Werken ebenfalls als Besitzer von Burg Friesack dokumentiert ist Anfang der 1920er Jahre wohnte die Familie 8 und ihre drei Kinder auf dem Stechow Gut Kotzen 1942 lebte die Witwe hauptsachlich in Berlin Die Familie von Stechow wohnte nach der Enteignung 1945 in Luneburg Beide genannten Friesacker Gutshauser teils aus Fachwerk bestehend wurden zu DDR Zeiten entweder abgerissen oder durch Feuer zerstort Trivia Bearbeiten Aufgrund der starken Verbreitung der Bredows entstand die im Artikel Friesack einleitend genannte Anekdote welche je nach Bedarf noch weiter ausgebaut wurde Literatur BearbeitenDie Herrenhauser des Havellandes Eine Dokumentation ihrer Geschichte bis in die Gegenwart Hrsg Almut Andreae Udo Geiseler Lukas Verlag Berlin 2001 S 119 126 ISBN 3 931836 59 2 Eugen Gliege Das Landchen Friesack in alten Bildern und Geschichten Selbstverlag Rathenow 2016 ISBN 978 3 944159 24 9 Genealogie der Besitzer Bearbeiten Geschichte des Geschlechts v Bredow Fortsetzung 1875 1966 Hrsg Freiherren u Herren v Bredow Fortsetzung der dreibandigen Familiengeschichte von Friedrich Wilhelm v Bredow Liepe u George Adalbert von Mulverstedt Fotodruck Prazis Spangenberg Tubingen 1967 S 3 S 15 ff DNB Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Jurgen von Flotow Walter von Hueck Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser A Uradel Band III Band 18 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee 1958 S 86 87 ISSN 0435 2408 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1942 A Uradel Jg 115 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1941 S 114 f Weblinks BearbeitenFriesack in Burgen in Brandenburg und Berlin DHMEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Havelland PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Slawische Burganlagen in Brandenburg A M 119 Friesack slawenburgen npage de Eingesehen am 17 Juni 2018 Ad M Hildebrandt Der Deutsche Herold Zeitschrift fur Wappen Siegel und Familienkunde Hrsg Herold Verein XXV Auflage Familien Nachrichten Nr 5 Selbstverlag Verleger Carl Heymanns Verlag Druck Julius Sittenfeld Druck Beilage C A Starke Gorlitz Mai 1893 S 61 google de abgerufen am 11 April 2023 Otto Heine Ritter Akademie zu Brandenburg a H XXXV Bericht uber das Schuljahr von Ostern 1890 bis Ostern 1891 1891 Progr No 68 Auflage 2 Kurator Lehrer und Beamte Gustav Matthes Brandenburg a d Havel 1891 S 4 uni duesseldorf de abgerufen am 11 April 2023 Walter von Leers Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H 1705 1913 Hrsg Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Selbstverlag Belzig Ludwigslust 1913 S 171 231 d nb info abgerufen am 11 April 2023 vgl Karl v Bredow Zogling RA 1098 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1894 In GGT Der Gotha 67 Auflage Bredow III Linie Friesack Justus Perthes Gotha 1893 S 171 google de abgerufen am 11 April 2023 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hogrefe Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Mit Unterstutzung von Staats und Kommunalbehorden sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin sowie der Kreislandbunde In GAB 4 Auflage Band VII Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg Letzte Ausgabe Paul Niekammer Reihe Kreis Westhavelland Verlag Niekammer s Adressbucher GmbH Leipzig 1929 S 135 martin opitz bibliothek de Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts Friedrich Carl Freiherr von Stechow Die Stechows und ihre Zeit 1000 Jahre im Wandel der Jahrhunderte Geschlechtshistorie der Herren und Freiherren von Stechow Aus gedruckten und ungedruckten Quellen In Bibliothek familiengeschichtlicher Arbeiten Band 45 Degener amp Co Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1983 ISBN 3 7686 6026 5 S 398 412 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Friesack amp oldid 232733719