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Der Zootzen auch Zuzen ist ein Waldgebiet im Nordwesten des Landes Brandenburg Zootzen Wald Brandenburg Lage des Zootzen im Land Brandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Flora und Fauna 3 Geschichte 3 1 Mittelalter 3 2 Moderne 4 Tourismus 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer heutige Zootzen am Rande des Havellandischen und des Rhinluchs ist ein uber 1600 ha grosses nahezu geschlossenes Waldgebiet das eine ausserordentliche Vielfalt von Biotopen in Flora und Fauna bietet Er erstreckt sich uber Gebiete der Stadt Friesack Ortsteil Zootzen sowie der Gemeinden Wiesenaue Ortsteil Vietznitz und Fehrbellin Ortsteil Lentzke Im Westteil des Zootzen liegt das 148 ha grosse 1980 auf Initiative des ehemaligen Burgermeisters der Gemeinde Zootzen und fruheren Revierforsters Heinz Granda eingerichtete Naturschutzgebiet Friesacker Zootzen 1 ein von Ton und Lehm durchsetztes von grundwasserbeeinflussenden Talsanden beherrschtes Gebiet des Rhinluchs mit Moorlochern und einem durch den Alten Rhin sich stetig andernden Gesicht Der naturbelassene Flusslauf des Alten Rhin mit seinem ursprunglichen Uferbewuchs soll erhalten werden Der Osten des Zootzen liegt hoher die dortigen Dunen sind vom Grundwasser weiter entfernt Rund 53 ha bilden eine Naturwaldparzelle ein Gebiet das nicht forstwirtschaftlich genutzt wird sondern sich selbst uberlassen bleibt 2 Die Bodenverhaltnisse des Zootzen sind durch einerseits hohe Anteile an ziemlich nahrstoffarmen rohhumusartiger Moder und nahrstoffarmen Rohhumus Standorten ca 950 ha aber auch durch nennenswerte Anteile von nahrstoffkraftigen mullartiger Moder Standorten ca 300 ha gepragt 2 3 Flora und Fauna BearbeitenDie Gewasser sind ein Paradies fur Wasservogel zahlreiche Entenarten und der Eisvogel sind beheimatet ebenso sind der Fischotter unsere heimischen Schlangenarten Kreuzotter und Ringelnatter sowie die Blindschleiche und der in Europa selten gewordene Hirschkafer hier zu finden Neben Nachtigall Schreiadler und Hohltaube haben ca 20 Vogelarten hier ihr Brutgebiet Trappen Birkwild und Fasan verschwanden jedoch nach der Hydromelioration zum Ende des letzten Jahrhunderts Beim westlichen Naturschutzgebiet Friesacker Zootzen handelt es sich um naturnahe Erlen und Eschenwalder und edellaubholzreiche Stieleichen Hainbuchenwalder im hoher gelegenen Osten des Zootzen findet man Roteichen und Buchen welche horstartig die eingebetteten tieferen Senken besiedeln Je trockener es wird umso mehr beherrschen erst Douglasien und spater Kiefern die Gegend Das Gebiet war ein uberwiegend vom Laubwald beherrschtes Gebiet mit seinem heutigen Kieferanteil von nur 61 ist der Laubholzanteil immer noch deutlich hoher als im Durchschnittlichen brandenburgischen Wald Besonders die Eiche mit einem Flachenanteil von etwa 15 sticht hervor 2 Man findet hier ca 20 verschiedene Holzarten wie Ahorn Buche Esche Erle Linden Ruster und Birke Noch immer findet man alte und machtige Eichen einige hatten ihre Jugendjahre noch zur Zeit des Soldatenkonigs und sind ca 300 Jahre alt Die Altersklassen des gesamten Baumbestandes sind jedoch nicht gleich verteilt der fur Brandenburg typische Uberhang von Jungbestanden der Altersklassen II 21 40 Jahre und III 41 60 Jahre ist klar zu erkennen 2 Zahlreiche Windroschen Maiglockchen Leberblumchen Lungenkraut Waldmeister und andere Fruhjahrsbluher setzen jedes Fruhjahr farbliche Akzente Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Der Zootzen erstreckte sich ursprunglich von der Gegend um Friesack bis zum Kremmener Forst und zum Brieselank Birkenlande 1315 als Brisenlank erwahnt ostlich von Nauen Namensgeber der Gemeinde Brieselang Der Zootzen trennte zu spatslawischen Zeiten das Siedlungsgebiet der Zamzizi im Ruppiner Land von dem Siedlungsgebiet der Heveller im Havelland jedoch war der Waldgurtel an seinen Randern von kleinen Siedelstellen durchsetzt Burgwalle Burgwall Klessener Zootzen und spatbronzezeitliche und mittelslawische Keramik und Funde von alten Wegen und Ubergangen von Nord nach Sud im Bruner Luch Briesener Zootzen und im Klessener Zootzen zeugen davon Einem dieser Wege bzw Ubergange im Luch verdankt der heutige Wohnplatz Damm des Ortsteils Zootzen der Stadt Friesack seinen Namen 1315 erhielt die Stadt Nauen vom Markgrafen Woldemar die Holzungsgerechtigkeit und zwar mit der Formulierung inter paludes seu mericas dictas Zuzen et Brisenlank super totum Glyn usque ad terram Bellin 4 Moderne Bearbeiten Der Orkan Quimburga Mitte November 1972 richtete schweren Schaden an er warf ganze Flachen nieder auf insgesamt 75 000 Festmeter Holz belief sich der Schaden Meist waren es Kiefern die Opfer des Orkans wurden viele waren ca 100 Jahre alt Es heisst dass genau hundert Jahre vorher also 1872 am selbigen Tage ebenfalls ein Orkan gewutet haben soll Aufgrund des niedrigen Grundwasserspiegels wurzelten die Baume nicht tief und wurden so ein leichtes Opfer des Orkans der sie einfach umwarf ohne sie zu brechen Bis einschliesslich Fruhjahr 1976 dauerten die Wiederaufforstungsarbeiten Heute ist der Zootzen durch Grossprivatwald gepragt bis zur Wende wurde er staatlich bewirtschaftet Die Ruckgabe der Walder ist aus forstwirtschaftlicher Sicht ein Ruckschritt da forstbaulich die Bewirtschaftung der kleinen Flachen zum Teil 50 350 m kaum moglich ist Zu hoffen ist dass dieses einzigartige Gebiet mit seinen ausserordentlich vielfaltigen Waldern erhalten bleibt einen grossen Beitrag dazu leistet der Staatliche Wald und das Naturschutzgebiet Friesacker Zootzen Tourismus BearbeitenDem Waldbesucher steht der ca 3 5 Kilometer lange Waldlehrpfad Zootzen mit Waldbildern und Hinweisen zur Erkundung des Zootzen zur Verfugung fur grosse Gruppen sollen Fuhrungen geleitet durch die Revierforsterei moglich sein Der Waldlehrpfad wird jahrlich im Herbst auch fur die Waldjugendspiele der Oberforsterei Friesack genutzt 2 Einzelnachweise Bearbeiten Kreil Amtsbereich Friesack Streifzuge durch Landchen und Luch Geiger Verlag 1996 S 40 ISBN 3 89570 131 9 a b c d e Forstrevier Zootzen Memento vom 16 Juli 2010 im Internet Archive Handlungsrahmen zur Beurteilung von Waldokosystemen im Umfeld von Tierhaltungsanlagen Memento vom 21 August 2014 im Internet Archive PDF 1 1 MB Gerd Heinrich Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 10 Berlin und Brandenburg Mit Neumark und Grenzmark Posen Westpreussen Kroners Taschenausgabe Band 311 3 uberarbeitete und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1995 ISBN 3 520 31103 8 S 407 Naturschutzgebiete im Landkreis Havelland Bredower Forst Buckower See und Luch Doberitzer Heide Falkenrehder Wublitz Ferbitzer Bruch Friesacker Zootzen Friesacker Zootzen Erweiterung Gollenberg Gorner See Graninger See Grosses Fenn Grosse und Kleine Jahnberge Grunauer Fenn Gulper See Havellandisches Luch Ketziner Havelinseln Lindholz Marzahner Fenn und Dunenheide Mogeliner Luch Pritzerber Laake Puhlsee Riesenbruch Rodewaldsches Luch Seeburger Fenn Sumpelfichten Teufels oder Rhinsberg Trittsee Bruchbach Untere Havel Nord Untere Havel Sud Naturschutzgebiete im Landkreis Ostprignitz Ruppin nbsp Naturschutzgebiet nbsp Barenbusch Buchheide Buckwitzer See und Rohrlacker Graben Feuchtgebiet Schonberg Blankenberg Friesacker Zootzen Friesacker Zootzen Erweiterung Himmelreichsee Konigsberger See Kattenstiegsee Konigsfliess Kunsterspring Muhlenteich Oberes Rhinluch Oberheide Postluch Ganz Pramer Berge Rheinsberger Rhin und Hellberge Ruppiner Schweiz Stechlin Wummsee und Twernsee 52 766666666667 12 666666666667 Koordinaten 52 46 0 N 12 40 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zootzen Wald amp oldid 205583625