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Das Feld der Vereinten Nationen ist eine Grabanlage und Gedenkstatte fur Opfer des Nationalsozialismus im Magdeburger Stadtteil Westerhusen Blick uber das Feld der Vereinten NationenNamenbuchein Grabstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Fruhsommer 1941 wurde ein 1 500 m2 grosses ungenutztes Stuck des Friedhofs Westerhusen vom Friedhof abgetrennt und als Auslanderfriedhof gefuhrt Von 1941 bis April 1945 wurden auf dem umzaunten Gelande an der Sudseite des Friedhofs Westerhusen in Magdeburg umgekommene Zwangsarbeiter Kriegsgefangene und KZ Haftlinge beigesetzt Die genaue Zahl der Beigesetzten ist unbekannt Eine Angabe geht von 766 Bestatteten aus 11 Landern darunter etwa 60 Kinder aus Andere Angaben fuhren 788 Beigesetzte an 1 Unmittelbar nordlich des Friedhofs befand sich ab 1942 das Zwangsarbeiterlager Diana Fur die Anlage des Auslanderfriedhofs in diesem Bereich sprach die abgelegene Lage Daruber hinaus war das Gebiet bereits eingezaunt und durch den vorhandenen alten Baumbestand schlecht einsehbar Der Maschendrahtzaun um den Auslanderfriedhof war 2 m hoch Der Auslanderfriedhof hatte einen eigenen Zugang auf der Sudseite Beisetzungen erfolgten in einem Papiersack wobei die Leichen seitlich liegend bestattet wurden um Platz zu sparen Anstelle einer Grabinschrift wurde ein etwa 25 cm aus dem Boden ragendes Holzschild genutzt auf welchem eine Matrikel bzw Haftlingsnummer vermerkt war 2 Die erste Beisetzung erfolgte am 4 August 1941 Beerdigt wurde der polnische Leutnant Anton Buday 1941 folgten 7 weitere Beerdigungen 1942 stieg die Zahl auf 85 an 1943 fanden 161 1944 330 Beisetzungen statt 1945 waren es nochmals 204 Beerdigung wobei 57 Beerdigungen erst nach dem 12 April 1945 dem Tag des Einruckens US amerikanischer Truppen in Westerhusen stattfanden Die letzte Bestattung erfolgte mit der Beerdigung eines Unbekannten am 9 Juni 1945 Fur 331 Verstorbene wird als Staatsangehorigkeit Russland angegeben 138 stammten aus Polen 81 aus der Ukraine 15 aus Serbien 13 aus Tschechien 4 aus Belgien 3 aus Lettland 2 aus China 2 aus Spanien und jeweils einer aus Frankreich und aus den Niederlanden Bei vielen Opfern wurden keine Angaben zur Herkunft gemacht Im April 1945 wurden auch die in der Umgebung Westerhusens gefallenen US amerikanischen Soldaten auf dem Friedhof beigesetzt spater jedoch umgebettet Es wird von etwa 20 bis 50 US Soldaten ausgegangen die insbesondere bei dem Versuch einen Bruckenkopf in der Kreuzhorst zu bilden sowie bei den Kampfen um den Flugplatz Magdeburg gestorben waren Bis Juni 1945 erfolgte jedoch bereits eine Exhumierung der US Soldaten die dann in die US amerikanische Besatzungszone uberfuhrt wurden Die deutschen Soldaten wurden auf dem benachbarten Ortsfriedhof beigesetzt 3 nbsp MahnmalNach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gelande auf Weisung der sowjetischen Militaradministration bis 1947 neu gestaltet Wege wurden angelegt die Graber erhielten Grabsteine und Grabeinfassungen aus grauem Betonkunststein Auf den Grabsteinen standen Namen daruber hinaus war ein Sowjetstern abgebildet An zentraler Stelle wurde ein Mahnmal mit den Insignien der Sowjetunion Stern sowie Hammer und Sichel aufgestellt Der ursprunglich als Einzaunung vorhandene Maschen und Stacheldraht wurde entfernt Zwischen 1945 und 1950 fanden diverse Exhumierungen und Uberfuhrungen der sterblichen Uberreste in die Heimatlander wie Belgien Danemark Frankreich Niederlande und Norwegen statt Da es hieruber keine genauen Aufzeichnungen gibt ist die exakte Zahl der in Westerhusen liegenden Opfer nicht bekannt Auf den heutigen Grabsteinen stehen jeweils vier Namen wobei die Zahl der in den jeweiligen Grabern liegenden Toten unbekannt ist In der Zeit der DDR wurden die Wege mit einer Kiesschuttung versehen Auf dem Gelande wurden regelmassig Pionier FDJ und Sportlerehrungen von der Westerhuser Schule vorgenommen 4 Nach 1989 wurde die Anlage unter anderem mit Unterstutzung des Volksbundes Deutsche Kriegsgraberfursorge e V saniert und teilweise neu gestaltet Die alten Grabsteine wurden entfernt das Gelande planiert Rasen gesat und dunkle Grabsteine in die Flache eingelassen Die Anlage wurde in vier durch Wege getrennte Felder gegliedert Auf dem Feld 4 sind ausschliesslich Kinder beigesetzt Die Zahl der bestatteten Kinder ist nicht bekannt es sollen jedoch deutlich mehr Kinder als die auf den Grabsteinen verzeichneten Namen sein Bis zu 20 Kinder sollen in einzelnen Grabstatten beigesetzt sein 5 Es war geplant die Neugestaltung bis zum 8 Mai 1995 dem 50 Jahrestag des Kriegsendes abzuschliessen Wegen Finanzierungsproblemen verzogerten sich die Arbeiten jedoch und konnten erst zum 8 Mai 1996 abgeschlossen werden Insgesamt wurden 215 Grabsteine mit 766 Namen gesetzt wobei die Schreibweise der Namen von denen in den schriftlichen Unterlagen uberlieferten haufig abweicht Auf einzelnen Grabsteinen wurden auch Angaben wie Kind Haftling oder unbekannt gemacht Die auf den ehemaligen Grabsteinen verwendeten Angaben KZ Haftling und Kriegsgefangener wurden nicht mehr verwandt Das Graberfeld erhielt 1995 zu Ehren der im April 1945 gegrundeten Vereinten Nationen seinen heutigen Namen Im Jahr 2005 wurde mit Unterstutzung des Prasidenten des Landtages von Sachsen Anhalt Dieter Steinecke vor dem Friedhof ein Gedenkstein errichtet Er tragt die Inschrift Auf diesem Friedhof ruhen 766 Opfer des II Weltkrieges aus 11 Nationen Dazu ist das Zitat vermerkt Frieden ist nicht alles aber ohne Frieden ist alles nichts W Brandt Am Volkstrauertag 2009 dem 15 November wurde durch den Volksbund der Deutschen Kriegsgraberfursorge direkt am Feld ein aus Edelstahl gefertigtes Totengedenkbuch aufgestellt In ihm sind die bekannten Daten der einzelnen Opfer verzeichnet Die Daten gehen auf eine Recherche des Westerhuseners Peter Ernst Schmidt zuruck Daneben wurde eine Informationstafel aufgestellt die die Geschichte des Graberfeldes erlautert und darauf hinweist dass hinter jedem der im Namenbuch enthaltenen Namen ein Schicksal steht Auf Antrag der Ratsfraktion Bundnis 90 Die Grunen beschloss der Magdeburger Stadtrat am 28 Februar 2013 das Totengedenkbuch auch auf den Internetseiten der Stadt online zuganglich zu machen Der Beschluss wurde im Marz 2013 umgesetzt Die Gedenkstatte ist als Kriegsgraberstatte ausgeschildert Siehe auch BearbeitenListe von KriegsgraberstattenLiteratur BearbeitenHans Joachim Krenzke Magdeburger Friedhofe und Begrabnisstatten Landeshauptstadt Magdeburg 1998 Seite 131Weblinks BearbeitenInformationen auf den Seiten der Stadt Magdeburg zum Feld der Vereinten Nationen TotenbuchEinzelnachweise Bearbeiten Peter Ernst Schmidt Totenliste des Feld der Vereinten Nationen auf dem Westerhuser Friedhof Magdeburg Juni 2011 Georges Goris Erinnerungen Peter Ernst Schmidt Totenliste des Feld der Vereinten Nationen auf dem Westerhuser Friedhof Magdeburg Juni 2011 Peter Ernst Schmidt Das Feld der Vereinten Nationen auf dem Westerhuser Friedhof Magdeburg Juni 2011 Peter Ernst Schmidt Das Feld der Vereinten Nationen auf dem Westerhuser Friedhof Magdeburg Juni 201152 057807 11 675114 Koordinaten 52 3 28 1 N 11 40 30 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feld der Vereinten Nationen amp oldid 218860919