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Delegation als Organisationskonzept bzw das Delegieren als Vorgang lateinisch delegare hinschicken anvertrauen ubertragen 1 2 3 bedeutet in der Organisationslehre die vertikale Ubertragung von Aufgaben Kompetenzen und Verantwortung an nachgeordnete Stellen oder Aufgabentrager Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Inhalt 3 Harzburger Modell 4 Ruckdelegation 5 Organisatorische Aspekte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie Delegation ist neben Standardisierung und Partizipation eine Form der vertikalen Arbeitsteilung 4 Ziel der Delegation in hierarchischen Organisationen Behorden Institutionen Unternehmen sind einerseits die Entlastung Vorgesetzter oder ubergeordneter Stellen damit diese sich auf Strategieaufgaben konzentrieren konnen sowie andererseits die Erhohung der Arbeitsmotivation der Mitarbeiter und die Ausschopfung ihrer Fahigkeiten Durch das bewusste Delegieren von Aufgaben mit hoherem Anforderungs als Fahigkeitsprofil des Mitarbeiters kann ausserdem Personalentwicklung betrieben werden Jobenrichment oder Jobenlargement Der Ubertragende heisst Delegat oder Delegierender der Begunstigte ist der Delegationsempfanger In der Okonomie entspricht die Delegation dem Prinzip der Subsidiaritat Inhalt Bearbeiten Einfaches Delegationsmodell Modell der Fuhrung von oben nach unten Top Down Modell der Fuhrung von unten nach oben Bottom Up Die Delegation ist ein Organisationsmittel zur Umwandlung klassischer top down Hierarchien hin zur modernen bottom up Strukturen und somit ein Mittel zur Dezentralisation da durch sie eine Vielzahl von Personen Entscheidungsbefugnisse erhalten konnen In ihrer reinen Form schliessen sich Zentralisation und Dezentralisation aus doch die Kombination beider Strategien wird moglich wenn grundsatzliche Entscheidungen uber Ziele und Strategien der Leistungserstellung sowie vermarktung zentralisiert die operativen Entscheidungen uber das konkrete alltagliche Vorgehen zur Realisation von Zielen und Strategien dagegen dezentralisiert werden 5 Die Delegation ist der Kern der Fuhrungstechnik des Management by Delegation die dadurch gekennzeichnet ist dass Aufgaben Kompetenzen und Verantwortung auf untergeordnete Stellen mittels Delegation ubertragen werden 6 Dadurch ergibt sich eine Aufteilung der Arbeitsaufgaben und Fuhrungsaufgaben in Top Management Unternehmensleitung wie Vorstand Middle Management wie Abteilungsleiter und Lower Management wie Referatsleiter Dabei muss der Umfang der Kompetenzen in Ubereinstimmung mit den zugewiesenen Aufgaben und Verantwortungen stehen Kongruenzprinzip der Organisation 7 Entsprechend der Fuhrungstechnik des Management by Exception befassen sich Vorgesetzte mit Ausnahmefallen wahrend sich Mitarbeiter um Routinefalle kummern Hierzu ist eine Definition von Ausnahme und Normalfall notwendig Weiterhin mussen aus den Gesamtzielen der Organisation Teilziele abgeleitet werden um von diesen wiederum Aufgaben ableiten und ubertragen zu konnen Grundsatzlich nimmt die Moglichkeit der Delegation mit der Schwierigkeit der Aufgaben vor allem ihrem Innovationsgehalt ab und mit der Qualifikation der Delegationsempfanger zu Mit der Aufgabenverlagerung muss zugleich eine Verlagerung der Kompetenz und Verantwortung erfolgen Kongruenzprinzip der Organisation Die Delegation hat vor allem die Entlastung des Vorstandes von sich wiederholenden Aufgaben Routinearbeiten zum Ziel 8 Er muss dabei in Arbeitsanweisungen Dienstanweisungen genau abgrenzen zwischen Einzelfallen und Routinearbeiten Harzburger Modell Bearbeiten Hauptartikel Harzburger Modell Betriebliche operative Entscheidungen werden hiernach nicht mehr vom Vorstand getroffen sondern jeweils von Mitarbeitern auf den unteren Hierarchieebenen zu denen diese Entscheidungen ihrem Wesen nach gehoren 9 Dem Vorstand verbleibt mehr Arbeitszeit fur konstitutive Entscheidungen Durch Delegation erhalt der Mitarbeiter neben einem fest umgrenzten Aufgabenbereich auch die entsprechenden Kompetenzen und Verantwortung 10 Reinhard Hohn verlangt dabei die gleichgewichtige Delegation von Aufgaben Kompetenzen und Verantwortung Kongruenzprinzip der Organisation 11 Vorgesetzte durfen in diesen Aufgabenbereich ihrer Mitarbeiter nicht eingreifen und dort auch keine Entscheidungen treffen es sei denn es liegt akute Gefahr oder eine Storung vor Ruckdelegation BearbeitenVon einer unerlaubten Ruckdelegation wird gesprochen wenn ein Entscheidungstrager eine in seinem Kompetenzbereich liegende Entscheidung nicht trifft oder Verantwortung hierfur nicht ubernimmt sondern auf eine hohere Hierarchieebene verlagert Wer die Entscheidungskompetenz innehat ist verpflichtet sie auch wahrzunehmen Keine Ruckdelegation ist dagegen die vertikale Eskalation von Entscheidungen bei Storungen im Rahmen des Storungsmanagements Das Evokationsrecht eines Vorgesetzten oder Fachvorgesetzten die Bearbeitung einer Sache an sich ziehen ist ebenfalls keine Ruckdelegation Organisatorische Aspekte BearbeitenDa Delegation vor allem Dezentralisierung bedeutet hat sie einen hoheren Bedarf an Koordination zur Folge Diesem Problem kann zwar durch Organisationsmodelle und durch effizienten Medieneinsatz bei der Kommunikation begegnet werden doch werden hier umso mehr Grenzen sichtbar je grosser eine Organisation ist Fehlerfreie Delegation uber viele Ebenen der Hierarchie mit wirkungsvoller Koordination aller Aktionen ist somit unwahrscheinlich wenn nicht sogar utopisch Fehler der Zielzerlegung und koordination bilden somit ein Restrisiko das jede Unternehmung tragen muss 5 Mit dem Delegationswertkonzept ist es zumindest in der Theorie moglich den Wert einer Delegation zu berechnen Siehe auch BearbeitenOrganisationssoziologie Delegation Abgrenzung Literatur BearbeitenRichard Guserl Das Harzburger Modell Idee und Wirklichkeit 2 Auflage Gabler Verlag Wiesbaden 1976 ISBN 3 409 38131 7 Oskar Grun Organisation In Fritz Scheuch Hrsg Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Service Fachverlag Wien 1990 ISBN 3 85428 170 6 Oskar Grun Delegation In Alfred Kieser Hrsg Handworterbuch der Fuhrung Poeschl Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 7910 8028 8 Reinhard Hohn Gisela Bohme Der Weg zur Delegation von Verantwortung im Unternehmen Ein Stufenplan 5 Auflage Verlage fur Wissenschaft Wirtschaft und Technik Bad Harzburg 1979 ISBN 3 8020 0207 5 Manfred Schulte Zurhausen Organisation 3 Auflage Franz Vahlen Munchen 2002 ISBN 3 8006 2825 2 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Delegation Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Delegation von Aufgaben Uberblick und weiterfuhrende Informationen auf arbeitsratgeber comEinzelnachweise Bearbeiten Online Worterbuch Pons Online Worterbuch albertmartin de Beschreibung unter Beliebte Fehler korrekturen de Margit Osterloh Jetta Frost Prozessmanagement als Kernkompetenz 1996 S 162 a b Georg Schreyogg Organisation 2004 S 362 Fritz Neske Management by Delegation in Fritz Neske Markus Wiener Hrsg Management Lexikon Band II 1985 S 763 ISBN 3 886400093 Knut Bleicher Organisation Strategien Strukturen Kulturen 1993 S 117 ISBN 978 3409315524 Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 25 Auflage 2013 S 102 ISBN 9783800646876 Reinhard Hohn Gisela Bohme Fuhrungsbrevier der Wirtschaft 1974 S 6 Reinhard Hohn Gisela Bohme Fuhrungsbrevier der Wirtschaft 1974 S 9 Reinhard Hohn Gisela Bohme Fuhrungsbrevier der Wirtschaft 1974 S 10 Normdaten Sachbegriff GND 4125548 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Delegation Organisationskonzept amp oldid 233115738