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Dieser Artikel befasst sich mit der medienrechtlichen Gegendarstellung Fur die offentlich rechtliche Gegenvorstellung siehe Gegenvorstellung Eine Gegendarstellung ist eine eigene Darstellung eines Sachverhalts uber den zuvor in einem Medium berichtet worden war durch den Betroffenen selbst Die Gegendarstellung ist damit ein Begriff des Presserechts Wer von einem Bericht uber seine Person oder Organisation betroffen ist soll sich im selben Medium an vergleichbarer Stelle und in vergleichbarer Aufmachung kostenlos artikulieren beziehungsweise etwas richtigstellen durfen Das Recht zur Gegendarstellung ist gegrundet auf 11 des Reichspressegesetzes RPG von 1874 und ist heute in den Pressegesetzen der Lander geregelt Gegendarstellung von Heide Simonis in BildInhaltsverzeichnis 1 Anspruch 2 Form und Veroffentlichung 3 Redaktionsschwanz 4 Geschichte 5 Sorgfaltspflicht 6 Alternativen 7 Wirkung der Gegendarstellung 8 Gegendarstellung in der Schweiz 9 Gegendarstellung in Osterreich 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseAnspruch BearbeitenJeder Einzelne darf selbst daruber bestimmen ob und wie er sich gegenuber der Offentlichkeit darstellen will und ob oder inwieweit Dritte uber seine Personlichkeit verfugen konnen Der medienrechtliche Gegendarstellungsanspruch ist deshalb Ausfluss des im Grundgesetz geschutzten allgemeinen Personlichkeitsrechts Art 2 Abs 1 i V m Art 1 Abs 1 GG als Recht auf Selbstbestimmung uber die offentliche Darstellung der eigenen Person im Spannungsfeld mit der Pressefreiheit Art 5 Abs 1 GG 1 2 3 In Deutschland ist der Gegendarstellungsanspruch in den Pressegesetzen der Lander z B 11 HmbPresseG 12 NDR StV den Rundfunk und Mediengesetzen der Lander z B 10 HmbMedienG und im Rundfunkstaatsvertrag 56 Rundfunkstaatsvertrag verankert massgeblich ist in der Regel das Recht des Veroffentlichungsortes Das berechtigte Interesse an einer Gegendarstellung muss gegeben sein dieses leitet sich aus dem geschutzten allgemeinen Personlichkeitsrecht Art 1 und Art 2 GG ab Der Gegendarstellungsanspruch ist ein spezieller Anspruch des Medienzivilrechts der im allgemeinen Zivilrecht keine Entsprechung findet Danach kann jede Person und jede Stelle also z B auch eine Aktiengesellschaft ein Verein oder eine Behorde die von einer in den Medien verbreiteten Tatsachenbehauptung betroffen ist ihre eigene abweichende Darstellung des Sachverhalts im selben Medium kostenlos artikulieren Allerdings darf die Gegendarstellung wiederum nur Tatsachenbehauptungen keine Meinungsausserungen enthalten Sie muss durch den Betroffenen schriftlich verlangt und personlich unterzeichnet werden und in engem zeitlichen Zusammenhang mit der beanstandeten Berichterstattung verlangt werden das sind maximal ca drei Monate bei Presseerzeugnissen ca zwei Monate im Rundfunk Die Gegendarstellung sollte nicht umfangreicher sein als die ursprungliche beanstandete Berichterstattung Die Zeitung die Rundfunkanstalt oder der Internetanbieter ist verpflichtet die Gegendarstellung unverzuglich in der nachsterreichbaren Ausgabe des Mediums an derselben Stelle und in derselben Aufmachung zu veroffentlichen wie den beanstandeten Artikel ggf auch auf der Titelseite Grundsatz der Waffengleichheit siehe auch Caroline von Monaco Urteil I Es ist jedoch zulassig einen sogenannten Redaktionsschwanz anzuhangen in dem das Medium sich z B vom Inhalt der Gegendarstellung distanziert Fur die Gegendarstellung ist es ohne Bedeutung ob die beanstandete Tatsachenbehauptung wahr oder falsch war Wer den Anspruch auf Gegendarstellung geltend macht muss aber selbst durch die Tatsachenbehauptung betroffen sein und ein berechtigtes Interesse geltend machen Ein berechtigtes Interesse fehlt z B wenn die Gegendarstellung offenkundig unwahr oder inhaltlich vollig belanglos ist Wenn das Medium die Gegendarstellung verweigert kann der Betroffene sie gemass 935 ff ZPO nach den Vorschriften fur eine einstweilige Verfugung vor einem Zivilgericht erzwingen Dabei mussen weder die Dringlichkeit noch der Wahrheitsgehalt glaubhaft gemacht werden Neben dem Gegendarstellungsanspruch kann der Betroffene ggf auch noch Anspruche auf Unterlassung Berichtigung Schadensersatz oder Entschadigung in Geld fur immaterielle Schaden geltend machen wobei sich eine erfolgte Gegendarstellung schadensmindernd auswirken kann Anspruch auf eine Gegendarstellung hat nur die betroffene Person das betroffene Unternehmen Organ die betroffene Behorde selbst Ausschliesslich der Betroffene darf eine Gegendarstellung verlangen Diese muss von dem Betroffenen zwar nicht selbst verfasst aber unterzeichnet werden Der Betroffene kann unverzuglich Stellung nehmen innerhalb von zwei Wochen gilt als angebrachte Frist Das Abdruckverlangen einer Gegendarstellung darf nur innerhalb von drei Monaten an den Verlag gestellt werden nachdem der Artikel veroffentlicht wurde Ein Wahrheitsbeweis der Gegendarstellung muss nicht erbracht werden eine Gegendarstellung ist keine Berichtigung Somit steht nach einer abgedruckten Gegendarstellung Aussage gegen Aussage dem Leser ist es nicht moglich zu wissen welche Aussage nun richtig ist Am 19 Dezember 2007 entschied das Bundesverfassungsgericht dass ein Anspruch auf eine Gegendarstellung bei doppeldeutigen Tatsachenbehauptungen nur dann besteht wenn sich eine Aussage als unabweisbare Schlussfolgerung aufdrangen muss 4 In einer Entscheidung vom 4 November 2013 hat das Bundesverfassungsgericht ausserdem die Voraussetzungen eines Gegendarstellungsanspruchs gegen Titelschlagzeilen verscharft Danach kommt ein Gegendarstellungsanspruch gegen Titelschlagzeilen kunftig nur noch in Betracht wenn die Formulierung auf der Titelseite hier nicht mehr nur als Neugier erweckende Aufmacherfrage verstanden werden kann Erforderlich ist vielmehr dass die Aufmacherfrage mit hinreichender Deutlichkeit als Tatsachenbehauptung dahingehend qualifiziert werden muss dass ein bestimmtes Ereignis stattgefunden hat 5 Die Erfolgsquote von Gegendarstellungsverfahren gegen Titelschlagzeilen ist seit dieser Entscheidung deutlich gesunken Form und Veroffentlichung BearbeitenEine Gegendarstellung wird zunachst direkt bei dem jeweiligen Verleger oder verantwortlichen Redakteur verlangt Der verantwortliche Redakteur und der Chefredakteur mussen nicht identisch sein Bei einer Ablehnung des Gegendarstellungsverlangens kann es uber den Weg einer einstweiligen Verfugung durchzusetzen versucht werden Dies erfolgt beim Zivilgericht jedoch zumeist ohne Anhorung Form und Inhalt der gesetzlichen Bestimmungen fur die Erwirkung einer Gegendarstellung mussen eingehalten werden Eine Gegendarstellung darf sich ausschliesslich auf Tatsachenbehauptungen in einem Artikel oder Bericht beziehen nicht auf Meinungen Vermutungen Kommentare oder Werturteile ebenfalls nur auf den redaktionellen Teil eines Titels Die Gegendarstellung selbst darf auch nur Tatsachenbehauptungen beinhalten Anzeigen mit Ausnahme von politischen Anzeigen gewahrleisten zumeist keinen Gegendarstellungsanspruch Eine Gegendarstellung wird als solche gekennzeichnet Der Umfang sollte im Vergleich zum beanstandeten Textteils des Originaltextes angemessen sein ausserdem muss sie in derselben Schriftart und Schriftgrosse veroffentlicht werden Vor allem muss eine Gegendarstellung an der gleichen Stelle wie der beanstandete Artikel in der Publikation platziert werden Dadurch mussen immer mehr Gegendarstellungen auf Titelseiten veroffentlicht werden Die Gegendarstellung hat mit einer kurzen Bezugnahme auf den ursprunglichen Bericht zu beginnen der Anlass fur die Gegendarstellung ist damit der Leser Horer oder Zuschauer die Gegendarstellung uberhaupt einordnen kann Am X X XXXX berichtete XXX es sei Die eigentliche Gegendarstellung wird dann mit den Worten Hierzu stelle ich fest eingeleitet und es folgt die Sichtweise des Betroffenen Redaktionsschwanz BearbeitenDie Redaktion darf den jeweiligen Gegendarstellungstext nicht verandern aber im Anschluss an die Gegendarstellung fugt die Redaktion des Mediums haufig einen sogenannten Redaktionsschwanz an hier kann die Redaktion zu der Gegendarstellung selbst nochmals Stellung nehmen Darin wird in der Regel erwahnt dass die Redaktion zum Abdruck der Gegendarstellung verpflichtet ist haufig erganzt um die Feststellung dass die Aussage der Gegendarstellung nach Auffassung der Redaktion nicht den Tatsachen entspricht oder dass die Redaktion bei ihrer ersten Aussage bleibt oft aber auch der Satz XXX hat recht Die Redaktion kann sich hier inhaltlich von der Aussage der Gegendarstellung distanzieren Sie darf hierbei aber nur die Tatsachen der Gegendarstellung anzweifeln nicht aber die Gegendarstellung entwerten Die Statthaftigkeit des Redaktionsschwanzes als Erwiderung auf die Gegendarstellung ist in der Bundesrepublik Deutschland zum Teil im Rahmen des Gegendarstellungsrechts in den Pressegesetzen der Bundeslander geregelt Im Saarland war das Anfugen eines Redaktionsschwanzes per Anderung des Landesmediengesetzes 1994 durch die SPD Mehrheit im saarlandischen Landtag unter dem damaligen Ministerprasident Oskar Lafontaine verboten worden Die damalige Anderung bezeichneten Kritiker und politische Gegner als willkurlichen Rachefeldzug Lafontaines gegen Journalisten im Zuge seiner Pensions und Rotlichtaffare Sie ging als Lex Lafontaine in die presserechtliche Debatte ein Nach dem Wechsel der Landtagsmehrheiten und der Regierung im Saarland entscharfte 1999 die CDU Mehrheit im Landtag den entsprechenden Paragrafen Geschichte BearbeitenDer Gegendarstellungsanspruch hat seinen Ursprung in der Franzosischen Revolution 6 Von 1789 an kampften viele Bewohner Frankreichs fur einen demokratischen Rechtsstaat fur Burger und Menschenrechte 7 An deren Ende stand unter anderem das Grundrecht der Pressefreiheit 8 Damit einher ging dass die Medien ab sofort nicht mehr staatlicher Vorab Zensur unterliegen sollten 9 10 Dieses Grundrecht wurde allerdings zunehmend missbraucht sodass es unter Berufung hierauf zu zahlreichen Fehlberichterstattungen kam 6 Um dem entgegenzuwirken nahm Frankreich 1822 einen Gegendarstellungsanspruch in Art 11 des Pressegesetzes auf 6 Das unter dem Titel droit de response zu Deutsch Recht zur Entgegnung gefuhrte Recht erlaubte die Antwort auf Tatsachenbehauptungen und Wertungen 11 Schon hier war Ziel des Gesetzes Waffengleichheit zu gewahrleisten und den Einzelnen nicht den Behauptungen der Presse schutzlos auszuliefern 10 Im Jahr 1831 gab es im Presserecht des Deutschen Bundes noch eine Vorzensur fur alle Schriften unter 320 Seiten 12 Insbesondere Zeitungen und dunnere Bucher mussten Zensurbehorden zur Genehmigung vorgelegt werden Dieses Prinzip der Vorab Zensur wirkte wie ein staatlicher Filter konnte jedoch auch zulassige politische Meinungen ausfiltern Damals hatten die Liberalen im badischen Landtag in Karlsruhe die Mehrheit standen allerdings vor der Schwierigkeit diese auch zu stabilisieren Hierzu benotigten sie jedoch ein Sprachrohr und dieses benotigte eine weitgehende Pressefreiheit Da jedoch die bundesdeutsche Zensurvorgabe noch galt konnte keine absolute Pressefreiheit proklamiert werden Es war vielmehr notwendig dieses Gebot auszuhohlen Man verlagerte daher die staatliche Kontrolle von der Exekutive zur Judikative und von der Vorab Zensur zur lediglich gerichtlichen Nachprufung 13 Dies sorgte dafur dass Zensur fortan weniger politisch war und sich mehr an rechtliche Vorgaben halten musste Die exekutive Zensur war aufgrund der Bindung an die Regierungsgewalt und der Treue vieler Beamter zum Staat noch sehr politisch und weniger Instrument des Rechtsschutzes als der politischen Machtausubung Offiziell diente die Vorabzensur dem Staatsschutz sollte so Verschworungen aufdecken verhindern und verfolgen Mit der Verlagerung zu den Gerichten wurde diese Vorabzensur unterlaufen und war de facto nur noch eine Nachzensur In seinem so 1831 zu Stande gekommenen Gesetz hielt sich der badische Landtag in Karlsruhe scheinbar an die bundesdeutschen Vorgaben gewahrleistete aber gleichzeitig grosstmogliche Pressefreiheit Dieses Pressegesetz war wesentlich von liberalen Professoren und Wissenschaftlern gepragt die sich am franzosischen Vorbild orientieren 13 In Freiburg grundeten schliesslich Karl Frommberg und Karl von Rotteck die Zeitung Der Freisinnige 28 Freiburger Burger stellten das Startkapital zur Verfugung sodass am 1 Marz 1832 mit Inkrafttreten der Pressefreiheit die erste Ausgabe herausgegeben werden konnte Mit uber 2000 Abonnenten war die Zeitung sehr erfolgreich Auf Bundesebene trafen jedoch weder das neue Pressegesetz noch der Erfolg der Tageszeitung auf positive Resonanz Eine Untersuchung kam zum Ergebnis dass Der Freisinnige verderblich aufruhrerisch und beleidigend sei Auf Druck des Bundes wurde er verboten am 25 Juli erschien die letzte Aufgabe Ebenso musste das liberale Pressegesetz zuruckgenommen wurden 13 Allerdings enthielt schon diese kurzlebige Norm ein Recht auf Gegendarstellung und war somit das erste deutsche Gesetz das dieses normierte Mit der Ruckkehr der Zensur am 30 Juli war es jedoch hinfallig Am 7 Mai 1874 wurde das Reichspressegesetz erlassen das am 1 Juli des Jahres in Kraft trat Es bestimmte ebenso wie das franzosische Recht in 11 einen Gegendarstellungsanspruch und stellte somit die erste deutschlandweite Regelung hierzu dar Durch das von 1878 bis 1890 geltende so genannte Sozialistengesetz wurde die neu gewonnene Freiheit jedoch sehr schnell wieder in weiten Teilen beschrankt Uber vierzig Jahre lang hatte die Norm dann Zeit ihre volle Wirkung zu entfalten bis am 30 Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde 14 Hierdurch wurden die Zeiten der NS Diktatur eingeleitet die nicht nur die Bevolkerung sondern auch die Presse gleichschaltete Das Schriftleitergesetz setzte die Rechte die aus dem Reichspressegesetz abgeleitet wurden wieder ausser Kraft 1945 endete mit dem Zweiten Weltkrieg auch die NS Diktatur In den westdeutschen Besatzungszonen trat am 24 Mai 1949 das Grundgesetz in Kraft Fortan fiel das Presserecht unter die allgemeine Kompetenz der Lander Das Reichspressegesetz galt somit als Landesrecht fort wie das Bundesverfassungsgericht in einem Vorlageverfahren Art 100 GG entschied das der Bundesgerichtshof eingeleitet hatte um uberprufen zu lassen ob Verjahrungsregelungen des bayrischen Presserechts mit dem Bundesrecht vereinbar seien Hessen erliess als erstes Bundesland dann ein eigenes Pressegesetz das ebenfalls einen Gegendarstellungsanspruch enthielt Bis 1966 zogen die anderen westdeutschen Lander nach Die DDR hatte das Reichspressegesetz nie ausser Kraft gesetzt jedoch vorrangige Normen erlassen die ihm den Anwendungsbereich nahmen 1989 fiel schliesslich die Berliner Mauer die deutsche Einheit war somit ein grosses Stuck naher gekommen Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3 Oktober 1990 waren die neuen Bundeslander somit dem bundesdeutschen Recht und insbesondere dem Grundgesetz unterworfen Genau elf Monate spater urteilte das Bezirksgericht in Schwerin dass es keine landesrechtlichen Regelungen gebe und das Reichspressegesetz somit in den funf neuen Bundeslandern fortgelte Im Laufe der Zeit erliessen auch diese Lander eigene Landespressegesetze keines der Gesetze kam ohne einen Anspruch auf Gegendarstellung aus Die Gegendarstellung war schon seit dem badischen Pressegesetz auf Tatsachen beschrankt und konnte nicht gegen Wertungen genutzt werden Prinzessin Caroline von Monaco war die erste Person die eine Gegendarstellung auf einer Titelseite erwirken konnte Die Bild Zeitung musste beispielsweise 2002 eine Gegendarstellung von Wolfgang Thierse in seiner Funktion als Bundestagsprasident abdrucken in der es um das Treffen der deutschen und franzosischen Parlamentarier in Paris ging das in der Bild Zeitung als Paris Sause ein grosses Fest auf Kosten der Steuerzahler dargestellt wurde Durch das sog Turken in Bingen Urteil 15 hat das Bundesverfassungsgericht die Bedeutung einer Gegendarstellung unter Berufung auf das Personlichkeitsrecht gestarkt Sorgfaltspflicht BearbeitenJournalisten haben gegenuber ihrer Zeitung grundsatzlich die Pflicht so gut zu recherchieren dass sie keine falschen Behauptungen veroffentlichen Journalistische Sorgfaltspflicht und somit keine Gegendarstellung provozieren Viele Gegendarstellungen untergraben die Glaubwurdigkeit eines Mediums Meistens verlangen Personen der Offentlichkeit von Boulevardzeitungen Publikumszeitschriften und Illustrierten Gegendarstellungen Es konnen aber auch von Telemediendiensten wie Blogs Gegendarstellungen verlangt werden Alternativen BearbeitenEine Gegendarstellung bringt die Schwierigkeit mit sich dass der Betroffene die ursprungliche Ausserung wiederholen muss und so ins offentliche Gedachtnis ruft Stattdessen kann ein Anspruch auf Berichtigung oder Widerruf durch das Medium selbst oder bei schwerwiegenden Folgen auch eine finanzielle Entschadigung effektiver sein Hierfur sind jedoch strengere Anforderungen zu erfullen insbesondere tragt der Anspruchsteller regelmassig die Beweislast fur die Unwahrheit der Behauptung 16 Zwar mag von Seiten von Personen des offentlichen Lebens auch an Alternativen gedacht werden wie beispielsweise Pressemitteilungen Pressekonferenzen schriftliche Stellungnahmen Rucksprache mit dem jeweiligen Autor oder Journalisten oder auch die Veroffentlichung eines Leserbriefes der betroffenen Person Problematisch durfte eine Stellungnahme in Form eines Leserbriefes jedoch insofern sein als dieser weder in Aufmachung noch im Umfang dem inkriminierten Artikel entsprechen muss 17 Ausserdem gibt ein Leserbrief nicht die Meinung der Redaktion sondern die des Leserbriefschreibers wieder ist also in seiner Wirkung der einer Gegendarstellung nicht vergleichbar 18 Zudem ist zu bedenken dass es auf die ungekurzte Veroffentlichung eines Leserbriefs keinen gerichtlich durchsetzbaren Anspruch gibt Wirkung der Gegendarstellung BearbeitenEine reprasentative Umfrage von 2000 Befragten zu einem realen Fall ergab dass die Wirkung einer Gegendarstellung in ihrer Starke tatsachlich ungefahr dem Effekt eines einzelnen gleich langen Zeitungsartikels entspricht 19 Gegendarstellung in der Schweiz BearbeitenIn der Schweiz ist das Recht auf Gegendarstellung in den Art 28g bis 28l des ZGB gewahrleistet Gegendarstellung in Osterreich BearbeitenIn Osterreich ist das Recht auf Gegendarstellung in Paragraph 9 des Mediengesetzes verankert 20 Siehe auch BearbeitenZeitschrift Journalismus Journalistische Darstellungsform Boulevardjournalismus Pressefreiheit Bundesverband Deutscher ZeitungsverlegerLiteratur BearbeitenElisabeth Noelle Neumann Winfried Schulz Jurgen Wilke Hrsg Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt 2000 ISBN 3 596 12260 0 Stephan Russ Mohl Journalismus Das Hand und Lehrbuch F A Z Institut Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 934191 62 2 Benjamin Korte Das Recht auf Gegendarstellung im Wandel der Medien Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 2002 ISBN 3 7890 7758 5 Joachim Loffler Presserecht 5 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2006 Walter Seitz German Schmidt Der Gegendarstellungsanspruch in den Medien 4 Auflage C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 59635 3 Fur die Schweiz Peter Studer Hrsg Rudolf Mayr von Baldegg Medienrecht fur die Praxis Saldo Ratgeber Zurich 2011 ISBN 978 3 907955 41 3 Jessica Annabell Ebert Die Gegendarstellung in Deutschland und den USA Das Gegendarstellungsrecht als Beitrag zur Gewahrleistung von Personlichkeitsschutz und Meinungsvielfalt in den Massenmedien Diss Hamburg 1997 Seitz Der Gegendarstellungsanspruch Presse Film Funk Fernsehen und Internet 5 Auflage C H Beck Munchen 2017 Weblinks BearbeitenGegendarstellungen auf Webseiten Deutsches Forschungsnetz 7 Marz 2017 Helmut Russmann Das allgemeine Personlichkeitsrecht Universitat Saarbrucken 1994 Das badische Pressegesetz von 1831 Universitat Freiburg Geschichte der GegendarstellungEinzelnachweise Bearbeiten BVerfG Beschluss vom 21 Dezember 2016 1 BvR 1081 15 Rdnr 15 ff Norman Buse Der Gegendarstellungsanspruch im Presserecht Was ist zu beachten Website abgerufen am 9 August 2019 Gegendarstellung Online Lexikon Presserecht Initiative Tageszeitung de abgerufen am 9 August 2019 Carsten Kiefer und Holger Bleich Bundesverfassungsgericht schrankt Recht auf Gegendarstellungen ein In heise online 23 Januar 2008 abgerufen am 5 Oktober 2011 BVerfG Beschluss vom 4 November 2013 1 BvR 2102 12 1 BvR 1660 13 Rdnr 25 a b c Udo Branahl Gegendarstellung Journalistikon Abgerufen am 30 Oktober 2021 deutsch WDR Neuzeit Die Franzosische Revolution 12 Marz 2021 abgerufen am 30 Oktober 2021 Andreas Forster Die Entwicklung der Pressefreiheit in Frankreich 2004 ISBN 978 3 640 08164 6 grin com abgerufen am 30 Oktober 2021 Zensur und Pressefreiheit Abgerufen am 30 Oktober 2021 a b Universitat des Saarlands Prof Gropl Gegendarstellung Abgerufen am 30 Oktober 2021 Jasmin Pesla Der Gegendarstellungsanspruch im Medienrecht 2008 ISBN 978 3 638 06583 2 grin com abgerufen am 30 Oktober 2021 Anna Zafiris Zensur zur Zeit der Karlsbader Beschlusse 1819 1848 und ihre Auswirkung auf die Augsburger Allgemeine Zeitung im 19 Jahrhundert 2010 ISBN 978 3 640 52599 7 grin com abgerufen am 30 Oktober 2021 a b c Eine grosse Zeitung aus Freiburg der Freisinnige und die Pressefreiheit Des Volkes Stimme 28 Februar 2019 abgerufen am 30 Oktober 2021 deutsch Adolf Hitler Die Basis fur Hitlers Weg zur Macht In WDR 7 Oktober 2020 abgerufen am 30 Oktober 2021 BVerfGE 63 131 So und nicht anders Die Gegendarstellung in der Pressearbeit Pressebox United News Network GmbH Website abgerufen am 9 August 2019 vgl Carsten Stephan Thorsten Schlomm Klaus Jung Gegendarstellung zum Artikel PSA Screening Moglicher Nutzen und Schaden von Keller et al im Deutschen Arzteblatt 2018 115 13 A583 7 Leserbrief an das Deutsche Arzteblatt 20 Juni 2018 Volker Hagemeister Zeitungen haften fur ihre Leser Die presserechtliche Verantwortlichkeit bei Leserbriefen presserecht de abgerufen am 9 August 2019 Thomas Petersen Ein Experiment zur potentiellen Wirkung von Gegendarstellungen als Gegengewicht zu einer skandalisierenden Berichterstattung In Publizistik Vol 51 Nr 2 Juni 2006 S 153 167 doi 10 1007 s11616 006 0054 y RIS Mediengesetz 9 Bundesrecht konsolidiert ris bka gv at 9 Oktober 2014 abgerufen am 4 Marz 2016 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4137581 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gegendarstellung amp oldid 229827759