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Das Mittelalter war fur Paris die Zeit in der die Stadt als Residenz der kapetinginischen Konige von Frankreich zur Metropole aufstieg um sich gegen Ende des Hundertjahrigen Krieges als administratives und wirtschaftliches Zentrum Frankreichs zu etablieren und vom Konigtum zu emanzipieren Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Paris zur Zeit der Merowinger und Karolinger 3 Der Aufstieg der Kapetinger 4 Paris wird das politische Zentrum Frankreichs 5 Paris wird das wirtschaftliche Zentrum Frankreichs 5 1 Die Strassen und die Hafen 5 2 Der wirtschaftliche Aufschwung 6 Das intellektuelle Leben in Paris 7 Paris wird Grossstadt 7 1 Anfange einer Infrastruktur 7 2 Die Ursprunge der Kommunalverwaltung 8 Die Nord Sud Achse und die Seinebrucken 9 Die Stadtmauern 9 1 Die Mauer Philipp Augusts 9 2 Die Mauer Etienne Marcels 10 Mittelalterliche Profanbauten 11 Kirchen und Kloster 12 Die Stadt emanzipiert sich vom Konigtum 13 LiteraturVorgeschichte BearbeitenLutetia wurde etwa im 3 Jahrhundert v Chr am Ubergang einer von Norden nach Suden fuhrenden Strasse uber die Seine auf einer in diesem Fluss liegenden Insel der Ile de la Cite die den Ubergang begunstigte gegrundet Diese Strasse ist auf der Insel die heutige Rue de la Cite im Folgenden werden die aktuellen Strassennamen benutzt die nach Norden in die Rue Saint Martin weiter stadtauswarts Rue du Faubourg Saint Martin mundet und nach Suden in die Rue Saint Jacques weiter stadtauswarts die Rue du Faubourg Saint Jacques An die holzbefestigte gallische Stadt auf der Seineinsel schloss sich in der galloromischen Epoche am linken Ufer der Seine Rive gauche rund um die Rue Saint Jacques eine offene Siedlung an es entwickelte sich ein Hafen und Lutetia wurde zu einem regionalen Zentrum Im 3 Jahrhundert fiel die Siedlung am linken Seineufer der Volkerwanderung zum Opfer Die Cite erhielt daraufhin Ende des 3 Jahrhunderts eine gemauerte Umfriedung bei der die romische Brucke die die Cite mit dem rechten Seineufer Rive droite und der Rue Saint Martin verband an ihrem nordlichen Ende durch ein Kastell Chatelet geschutzt wurde In dieser Zeit nahm Lutetia den Namen Paris an Paris zur Zeit der Merowinger und Karolinger BearbeitenIn der frankischen Zeit ragte Paris noch kaum uber die Insel hinaus nur einige Bauten wurden ausserhalb errichtet Die grossen Kloster auf dem linken Flussufer entstanden die Abtei Sainte Genevieve damals noch Saints Apotres Pierre et Paul und die Abtei Saint Germain des Pres im Westen anfangs Sainte Croix spater Sainte Croix et Saint Vincent Chlodwig I 511 wahlte Sainte Genevieve aus um begraben zu werden Chlodwigs Sohn Childebert I machte Paris zu seiner Residenz und Saint Germain des Pres zur zweiten koniglichen Nekropole Details siehe unter Kirchen und Kloster Beim Tod Chariberts I 567 war Paris allgemeine Hauptstadt der merowingischen Konige woran auch der Sturm der 583 das Seinetal verwustete die erste grosse und dokumentierte Uberschwemmung nichts anderte Die Synode von 614 die zum Edictum Chlotharii fuhrte fand hier statt Dagobert I 639 der in der Festung auf der Cite residierte grundete den Markt von Lendit der einer der grossten des Mittelalters werden sollte und machte die Abtei Saint Denis im Norden zu seiner der dritten und endgultigen koniglichen Nekropole In dieser Zeit taucht die Bezeichnung Paris dank des heiligen Eligius Eloi erstmals auf Munzen auf Ebenfalls in Paris vollzog sich die Wiedervereinigung der frankischen Teilreiche unter Chlothar II 629 639 Das linke Flussufer war nun erneut besiedelt hier fand man acht der dreizehn merowingischen Friedhofe wahrend weitere funf sich auf der Insel befinden nur einer auf dem Nordufer in der Nahe des heutigen Hotel de Ville Unter den Karolingern deren Bindungen eher in Austrasien zu suchen sind lag Neustrien und damit auch Paris nicht mehr im politischen Zentrum die Festung wurde lediglich von einem Grafen gehalten siehe Grafschaft Paris Dennoch fand 829 in Paris noch eine der Synoden statt die Ludwig der Fromme einberief um die Nachfolge Karls des Kahlen seines Sohnes aus zweiter Ehe vorzubereiten Karl der Kahle selbst kam nur dann noch zwei Mal in die Stadt Der Aufstieg der Kapetinger Bearbeiten nbsp Die Belagerung Paris durch die Normannen im Jahr 866 Zeichnung aus dem 19 Jahrhundert Das Schicksal der Stadt nahm eine entscheidende Wende mit der Ankunft der Normannen und mit den neustrischen Grafen die die Verteidigung organisierten Die Normannen tauchten erstmals im Marz 845 vor der Stadt auf verwusteten die Umgebung und zogen wieder ab nachdem Karl der Kahle ihnen ein Losegeld gezahlt hatte Sie kamen 856 865 und 866 zuruck besetzten die Stadt diesmal und verliessen sie unter ahnlichen Konditionen wieder Karl der Kahle befahl schliesslich die Wiedererrichtung der romischen Stadtmauer der Cite und der Befestigung der Brucken Ab diesem Moment spielte der Graf von Paris eine derart wichtige Rolle im Westfrankenreich dass Graf Konrad nach 862 aus dem Haus der Welfen gemeinsam mit Gauzlin 886 dem Abt von Saint Germain des Pres in die Versuche Ludwigs des Deutschen um 806 876 eingreifen konnte den nach dem Tod Ludwigs des Stammlers 879 vakanten Thron zu ubernehmen Die Normannen erschienen im November 885 erneut vor der Stadt und belagerten sie bis Oktober 886 siehe Belagerung von Paris 885 886 Die Stadt wurde von Gauzlin verteidigt der seit 884 Bischof von Paris war seinem Nachfolger als Abt von Saint Germain des Pres Ebalus und von dem neuen Grafen Odo von Paris um 865 898 der auf Empfehlung Gauzlins ernannt worden war dem altesten Sohn von Robert dem Starken X 866 die Kapetinger betraten die Buhne der Stadt Am Ende erreichte Karl der Dicke 839 888 durch Zahlung von 700 livres den Abzug der Normannen In dieser Zeit entwickelten sich rund um die Kloster erste Vorstadte Faubourgs Der Faubourg Saint Marcel im Sudosten war ab dem 6 Jahrhundert befestigt verschwand im 9 Jahrhundert wieder und wurde im 10 Jahrhundert neu gegrundet Der Vorort Saint Germain des Pres weiter westlich entwickelte sich im 9 Jahrhundert Am rechten Ufer wuchsen in der gleichen Zeit zwei Siedlungen heran Saint Germain l Auxerrois westlich der Nord Sud Achse und unmittelbar ostlich des Louvre heute ein Quartier im 1 Arrondissement Louvre und Saint Gervais heute ein Quartier im 4 Arrondissement Hotel de Ville die vom Wiedererstarken des Flusshandels profitieren der vor allem am rechten Ufer der Seine anlandete Weiter an der Strasse nach Norden entstand die Ortschaft St Martin des Champs heute im 3 Arrondissement Temple Die Wahl Odos zum Konig des Westfrankenreichs wurde zum Glucksfall fur Paris Die Stadt war nun gemeinsam mit Orleans einer der Fixpunkte der Domaine royal der Familie Hugo Capets 941 996 Ohne schon eine richtige Hauptstadt zu sein wurde Paris die bevorzugte Residenz der Konige Odo des fruheren Grafen von Paris Robert I 866 923 und Hugo Capet Gefahrdet wurde die Entwicklung noch einmal als Hugo Capet Paris aus Dankbarkeit fur die Unterstutzung bei seinem Aufstieg seinem wichtigsten Ratgeber ubergab dem Grafen Burchard dem Ehrwurdigen von Vendome 1007 der die Stadt an seinen Sohn vererbte Rainald Bischof von Paris seit 991 Mit Rainalds Tod 1016 fiel Paris dann endgultig an die Krone zuruck Ab nun gab es in Paris keine Grafen mehr lediglich Vizegrafen Vicomtes und ab etwa 1060 Vogte Prevots Paris wird das politische Zentrum Frankreichs Bearbeiten nbsp Der alte Louvre nach Viollet le Duc mit dem Grosse Tour im Zentrum nbsp Das Palais de la Cite nach Viollet le Duc nbsp Plan des Palais de la Cite nach Viollet le DucWie Aachen bei den Karolingern war Paris nun das Symbol fur die Kapetinger geworden der Feldzug Kaiser Ottos II 955 983 978 richtete sich gegen Paris und brach vor der Stadt zusammen als der Kaiser der sein Feldlager auf dem Montmartre aufgeschlagen hatte ergebnislos abzog Die ersten Kapetinger machten aus Paris ihren gewohnlichen Aufenthaltsort und es war auch die einzige Stadt die sie so behandelten da sie den Rest ihrer Zeit nicht in anderen Stadten sondern auf den Burgen der Domaine royal verbrachten Das Palais de la Cite wurde zu Beginn des 10 Jahrhunderts von Robert dem Frommen 972 1031 neu errichtet Zu dieser Zeit wurde dann auch die romische Brucke abgerissen Es blieb nun am grossen Seinearm lediglich etwas flussabwarts die befestigte Grosse Brucke Grand Pont heute Pont au Change die vermutlich Ende des 9 Jahrhunderts nach dem Ende der Normannenuberfalle gebaut worden war Noch 150 Jahre spater unter Ludwig VII 1120 1180 war Paris weder die Hauptstadt des Konigreichs noch das geografische Zentrum der koniglichen Domane die sich zu der Zeit bis ins Berry erstreckte Das Vexin die Normandie unter englischer Hoheit das Chartrain und die Champagne unter Hoheit des Hauses Blois den machtigsten Konkurrenten der Konige liegen eine halbe Tagesreise von Paris entfernt und stellen damit eine permanente Bedrohung fur die Kapetinger dar Paris ist lediglich die bevorzugte konigliche Residenz an der der Konig am haufigsten seinen Hof versammelt Erst Philipp August 1165 1223 machte aus Paris innerhalb von zwanzig Jahren eine tatsachliche Hauptstadt Er grundete die Keimzellen fur die zentralen Institutionen und gab damit seinem Reich die einheitlichen Strukturen die aus ihm einen modernen Staat machen sollten die Kanzlei den Rechnungshof das Schatzamt die er alle in Paris ansiedelte Und als Rahmen und Symbol dieser Zentralisierung liess er nicht innerhalb der Stadt aber auch nur wenig von der Stadt entfernt den dicken Turm des Louvre grosse tour du Louvre errichten von dem aus er den koniglichen Besitz bewirtschaften wollte Doch der Louvre bewies rasch dass er den Anforderungen buchstablich nicht gewachsen war Gleichzeitig Festung und Gefangnis manchmal auch Schatzkammer kam er bald nicht mehr als konigliche Residenz in Frage wurde zu klein um die franzosische Aristokratie und gelegentlich auch die englische oder deutsche zu empfangen Hatte Ludwig der Heilige das alte Palais lediglich um die Sainte Chapelle erweitert so ging Philipp der Schone 1268 1314 daran an gleicher Stelle einen vollig neuen Palast zu bauen den er Pfingsten 1313 mit einem Fest einweihen konnte bei dem der englische Konig Eduard II 1284 1327 anwesend war und drei seiner Philipps Sohne zu Rittern geschlagen wurden Zum Tour Saint Louis heute Tour Bonbec kamen der Tour d Argent und der Tour de Cesar hinzu die Salle des Gens d Armes ein vierschiffiger Bankett und Theatersaal 64 mal 27 5 Meter gross war das Zentrum des Palais Der Konig wohnte im Louvre oder ostlich der Stadt im Schloss Vincennes wobei Letzteres ihm immer dann zugutekam wenn es in der Stadt garte und die Nutzung eines Ausweichquartiers angezeigt war Karl V 1338 1380 der Vincennes vergrosserte erweiterte gleichzeitig den Louvre um zwei Gebaude in denen es sich angenehmer residieren liess als im engen Donjon Philipps Augusts liess aber auch das Hotel Saint Paul auch Hotel Saint Pol am Ufer der Seine oberhalb der Place de Greve ausbauen das ihm dann sein bevorzugter Aufenthaltsort wurde Zwischen den Zeiten Ludwigs VI 1081 1137 und Philipps VI 1293 1350 hatten sich die politischen Gewichte in der Umgebung des Konigs nicht zuletzt aufgrund der Massnahmen Philipp Augusts grundlegend verschoben Hatte am Anfang noch der niedere Adel der Ile de France mit Namen wie Garlande Montlhery und Montmorency die Macht fur sich vereinnahmt bzw herausgefordert Le Puiset so verschwand er in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts von der politischen Buhne Er machte Platz fur zwei Arten von Politikern den hohen Adel zum einen zum anderen den Technokraten Juristen zumeist Die Krone ist nun nicht mehr eine Sache der Ile de France Zur Zeit Philipps des Schonen findet man in den Positionen in Paris den Diplomaten Ludwig von Evreux 1276 1319 der ein Halbbruder des Konigs ist den normannischen Ritter Enguerrand de Marigny um 1260 1315 und die sudlandischen Legisten Pierre Flote 1302 und Guillaume de Nogaret um 1260 1313 Vertrage werden nun in Paris geschlossen Wie selbstverstandlich war es dann auch Paris in das zu Beginn des 14 Jahrhunderts jene Versammlungen einberufen wurden die die Generalstande werden sollten sowie am Ende des Jahrhunderts die Versammlungen die die Position Frankreich gegenuber dem Abendlandischen Schismas festlegten Paris wird das wirtschaftliche Zentrum Frankreichs BearbeitenDie Strassen und die Hafen Bearbeiten Paris entstand am Ubergang einer Nord Sud Achse uber die von Osten nach Westen fliessende Seine eine Croisee Kreuzung die einen Umschlagplatz entstehen lasst und den Ort zum Zentrum einer weiten Region mit Getreideproduktion und Weinbau machte Der eine Teil der Croisee sind die Seine und diejenige Nebenflusse die Troyes und Auxerre mit Rouen und Compiegne verbinden Uber diesen Weg erfolgt die Versorgung der Hauptstadt und der Region werden die Weine des Burgund Beaune und Auxerre ebenso wie die aus dem Orleanais und der Auvergne geliefert und auch die damals als franzosisch bezeichneten Weine ausserst unterschiedlicher Qualitat Suresnes Chaillot Argenteuil umgeschlagen In Friedenszeiten wenn die Strasse nach Rouen offen war wurde Salz aus der Bretagne und dem Poitou uber Harfleur den Fluss hinauf gebracht ebenso wie Fische aus Dieppe und Rouen In Kriegszeiten hingegen hatte fur diese Waren die Strasse nach Orleans erste Prioritat Auch das gesamte Baumaterial fur die Stadt Holz und Stein auch der fur die Pflasterung kamen mit dem Schiff Dieses Netz wurde durch Strassen vervollstandigt die direkt oder indirekt in Kombination mit der Oise Yonne oder Loing Flandern die Normandie die Champagne erreichen die Markte von Lille Arras und Amiens bedienen aber auch Burgund und das Loiretal Uber dieses Strassennetz wurde im Wesentlichen der Nachschub der Stadt mit Korn Gemuse und Fleisch aus der Region aber auch den Produkten der Textilindustrie Flanderns des Artois und der Normandie sowie der normannischen Metallbearbeitung gesichert auch die Luxuswaren aus den Landern des Mittelmeeres kamen auf diesem Weg und nicht uber die Flusse Als Umschlagplatz fur den Bedarf der Stadt liess Ludwig VII um 1137 bei Les Champeaux einen Grossmarkt mit dauerhafter Infrastruktur errichten die Hallen Pariser Markthallen Unter den Hafen sowohl fur den Nachschub der uber den Fluss kam und als Umschlagplatz war der Port en Greve der wichtigste der Hafen unterhalb und im Osten der Place de Greve heute Place de l Hotel de Ville der auch uber eine Infrastruktur aus Lagern Chantiers und zur Bewirtung Weinstuben Gasthauser verfugte Das Wort Greve bezeichnete einen flachen Sand oder Kiesstrand und der Name bezog sich damit auf die Moglichkeit die Schiffe an Land zu ziehen und die genutzt werden musste solange es noch keine Pontons gab Der Ort ist daruber hinaus die etymologische Wurzel fur das franzosische Wort fur Streik da hier im Hafen erstmals in Frankreich in grosserem Umfang Tagelohner die Schauerleute und organisierte Unternehmer die Nautae aufeinander trafen Flussaufwarts wurde der Port en Greve durch die Hafen von Saint Gervais a l Archeveque beim Erzbischof von Sens der hier seine Residenz hatte das Hotel de Sens und Barres nach den hier ansassigen Karmelitern und ihren gestreiften Stoffen siehe unten verlangert Der Hafen an der Ecole Saint Germain l Auxerrois nur wenig oberhalb des Louvre genannt Port de l Ecole war fur den Verkehr flussabwarts zustandig den man nicht die Brucken passieren lasen wollte oder konnte weil diese dafur einfach zu niedrig waren Dieser Hafen hiess bis um 1413 Place aux marchands bevor er zum Port de l Ecole wurde wobei diese Schreibweise des Namens irrefuhrend ist er stammt nicht von der Schule frz Ecole lat Schola sondern vom Pegel frz Echelle lat Scala der sich hier befand Es gab einen Hafen fur burgundischen Wein einen Hafen fur franzosischen Wein einen Kohlehafen zwei Hafen fur Getreide Port au Ble und Heu Port au Foin je einen oberhalb und unterhalb der Brucke bei den oberhalb der Brucke und des Port en Greve gelegenen handelt es sich wohl nur um andere Bezeichnungen fur dessen eben genannten Verlangerungen die beiden unterhalb der Brucke die den Port de l Ecole flussabwarts ebenfalls verlangerten reichten bis uber den Louvre hinaus Daruber hinaus gab es an der Nordseite der Ile de la Cite und damit am grossen Seinearm weitere Hafen den Port aux Œufs Eierhafen Port Saint Landry und Port Notre Dame auch Port des Chanoines genannt der Hafen bei den Kanonikern des Klosters Notre Dame die im 12 Jahrhundert noch sehr aktiv waren im 13 Jahrhundert aber mangels Lagerkapazitaten die es gegenuber am Port en Greve zur Genuge gab jegliche Bedeutung verloren und in der Folgezeit so wie der Port de l Eveque am kleinen Seinearm in Hohe des bischoflichen Palais der Schwierigkeiten mit der Navigation aufwies und daher dem wirtschaftlichen Aufschwung nicht folgen konnte nur noch den lokalen Bedarf bedienten Der wirtschaftliche Aufschwung Bearbeiten Nachdem 978 die Invasion Kaiser Ottos II zuruckgeschlagen worden war erfreuten sich Paris und sein Umland unter den ersten Kapetingern einer relativ langen Friedenszeit Im 11 Jahrhundert dehnte sich die Stadt nur langsam aus und erst im 12 Jahrhundert mit der Zunahme ihrer wirtschaftlichen Bedeutung stieg die Bevolkerungszahl dann plotzlich stark an am rechten Flussufer entwickelte sich in der Nahe des Hafens eine Handelsstadt die sich wenig spater auch auf das linke Ufer ausdehnte Noch im 12 Jahrhundert war Paris als Markt jedoch nur nachrangig verglichen den Markten der Champagne Im 13 Jahrhundert fuhrte die Festigung der Hauptstadtfunktion aber dazu dass sich die wohlhabende Fuhrungsschicht des Landes in Paris einfand der Adel und der Klerus der es nutzlich fand einen Teil des Jahres in der Nahe des Hofes zu leben Herzoge Grafen und Erzbischofe bauten ihre Palaste Hotels in der Stadt ebenso wie die Wurdentrager des offentlichen Dienstes die koniglichen Beamten die Advokaten die Staatsanwalte und Notare Zur Zeit Johanns des Guten 1319 1364 gehorten der Konig von Navarra und der Konig von Bohmen zu den Einwohnern der Stadt Unter Karl VI 1368 1422 und seiner Ehefrau Isabeau nahm Herzog Ludwig VII von Bayern als Bruder der Konigin einen derartig wichtigen Rang in Paris ein dass die Armagnacs nachdem sie 1413 die Herrschaft in der Stadt ubernommen hatten versuchten ihn in ein schlechtes Licht zu setzen Hinzu kam die Verteilung der Steuereinnahmen des gesamten Konigreichs in der Stadt die in grosserem Umfang uber den koniglichen Haushalt abflossen sowie uber die Adligen die eine konigliche Rente erhielten Die Kapitalkonzentration in Paris und die verfugbare Liquiditat am Ort zogen Kaufleute an die dem Strom des Geldes folgten und sich in Paris nicht nur als Zentrum der Information und der Entscheidungen sondern auch als schnell wachsendem Kapitalmarkt niederliessen Paris war die einzige Stadt im Westen Europas die die politische und administrative und judizielle intellektuelle und universitare Funktion in sich vereinte All dies fuhrt schnell zu einem Markt fur Luxus und Uberfluss Kurzwarenhandler Kurschner und Feinkosthandler dominierten die Geschaftswelt Seit dem Ende des 13 Jahrhunderts zog Paris so viele Kaufleute aus Flandern und Italien an dass die Folgen schliesslich sogar auf den Markten der Champagne zu spuren waren Diese besassen bis dahin den Vorteil dank eines jahrlichen Zyklus von sechs Hauptmarkten und vier Stadten einen fast permanenten Handels und Tauschmarkt anbieten zu konnen was aber kaum noch etwas wert war als Paris sich als tatsachlich standiger Markt prasentierte der zwar unter der Wirtschaftskrise des 14 Jahrhunderts litt aber bis zum Ende des Jahrhunderts relativ wohlhabend blieb und von der Erholung der Jahre 1380 1400 in denen jeder an ein Ende des englisch franzosischen Konflikts glaubte dann auch profitierte Im gesamten 14 Jahrhundert hatten die wichtigsten Handels und Bankhauser einen Korrespondenten eine Niederlassung oder gar einen residenten Teilhaber in der Stadt ohne aber Paris zu einem der grossen Geldmarkte des Westens zu machen die Zentralen blieben dort wo sie zuvor auch schon waren vor allem also in Flandern Das intellektuelle Leben in Paris BearbeitenDas intellektuelle Leben von Paris erwachte im 11 Jahrhundert nicht nur in der Cite in der sich die Kathedralschule befand Wilhelm von Champeaux um 1070 1121 hatte hier Abalard 1079 1142 als Schuler sondern auch in den Klostern die Schule von Sainte Genevieve die von Saint Germain des Pres dessen Skriptorium ein hohes Ansehen genoss und vor allem die von Saint Victor deren Unterricht einen aussergewohnlichen Ruf im gesamten christlichen Westen genoss Die Pariser Logiker und die Theologen genossen bereits eine beachtliche Reputation Ihr Bedurfnis nach intellektueller Unabhangigkeit sowie die Unvereinbarkeit des Lebens der Kanoniker mit dem der Studenten fuhrte um 1200 zu einem Umzug der Lehrer und Schuler in die neuen Viertel an linken Ufer die unter der toleranteren Amtsgewalt des Abts von Sainte Genevieve standen Die 1200 von Konig Philipp August 1210 1215 von Papst Innozenz III 1161 1216 und seinem Legaten Robert von Courson 1219 von Papst Honorius III vor 1160 1227 und 1231 von Papst Gregor IX um 1167 1241 Papstliche Bulle Parens scientiarum gegrundete Universitat Paris mit ihren wissenschaftlichen und den ubergeordneten Fakultaten fur Theologie Recht und Medizin bildete schnell eine Welt fur sich eine weitgehend mannliche und zolibatare Gruppe mit eigenen Dienstleistungen Weinstuben Kopisten und Pergamentern und eigenen Regeln zur offentlichen Ordnung Bald mit dem Namen des Grunders seiner theologischen Fakultat Robert von Sorbon versehen genoss die Sorbonne einen hervorragenden Ruf Mitte des 13 Jahrhunderts hatten Albertus Magnus um 1200 1280 Siger von Brabant 1235 40 1284 und Thomas von Aquin um 1225 1274 sowie der Kardinal und Kirchenlehrer Bonaventura 1217 1274 die Universitat aufgesucht Schon im 12 Jahrhundert hatte die Universitat mit einigen Problemen zu kampfen Da die kirchlichen Autoritaten die Lehre des Zivilrechts jederzeit verbieten konnten war die juristische Ausbildung unvollstandig Die Pariser Jurastudenten gingen daher bald dazu uber in die Ausbildung in Kanonischem Recht in Paris zwei Jahre Zivilrecht in Orleans einzufugen Die Universitat war an allen Krisen beteiligt die die Lehre dieser Zeit traf zumal diese im Allgemeinen auch eng miteinander verzahnt waren dazu gehorten die Streitigkeiten der weltlichen Lehrer mit den sich an der Universitat ausbreitenden Bettelorden und die Diskussionen um den Aristotelismus Im 13 Jahrhundert wurden diese Debatten durch eher kirchliche als religiose Fragen in den Hintergrund gedrangt Vor allem vor dem Hintergrund des Abendlandischen Schismas wurden die Reform der Kirche und dann auch die Reform des Staates diskutiert wahrend gleichzeitig die neuen Stromungen der Humanismus der Universitat fremd blieben fur den eher die intellektuellen Milieus der grossen Kanzleien die des Konigs und die des Herzogs von Orleans verantwortlich zeichnen Hinzu kommt dass die Ausstrahlung der Universitat ohnehin schon durch das politische Engagement einiger Lehrer gefahrdet durch neue Konkurrenten beschnitten wird Weil auch Territorialfursten und Apanagisten vor Ort die Ausbildung ihrer Verwaltungs und Rechtseliten sicherstellen wollen ohne auf Paris zuruckgreifen zu mussen werden die Universitaten von Poitiers 1421 Dole 1422 Lowen 1425 Caen 1432 und Bourges 1463 gegrundet womit der Zulauf an Studenten nach Paris dann auch spurbar reduziert wurde nbsp College de Navarre 1440 Trotz dieser Krisen zu denen auch 15 Jahrhundert die Missachtung kam die sich aus der Beteiligung der Universitat am Prozess gegen Jeanne d Arc ergab entwickelte sich nach dem Ende des Hundertjahrigen Kriegs eine intellektuelle Dynamik die zu weiteren Grundungen von Schulen in rascher Folge fuhrte sowie dazu dass diese sogar in den Palasten kirchlicher Herren untergebracht wurden als diese nicht mehr die Notwendigkeit sahen in der Hauptstadt zu wohnen Im Jahr 1450 zahlte man bereits etwa 60 Schulen darunter das College d Harcourt 1280 das heutige Lycee Saint Louis das College du Cardinal Lemoine 1302 das Ende des 15 Jahrhunderts das Zentrum des beginnenden Humanismus war das College de Navarre 1304 die heutige Ecole polytechnique das College des Lombards 1333 fur italienische Studenten das College de Beauvais wo Petrus Ramus und Francisco de Xavier lehrten und das College de Clermont das heutige Lycee Louis le Grand Ende des 15 Jahrhunderts lehrten Jacques Lefevre d Etaples 1450 55 1536 Marsilio Ficino 1433 1499 und Giovanni Pico della Mirandola 1463 1494 in Paris und es ist die Sorbonne wo der Rektor Guillaume Fichet 1433 um 1480 und der Metaphysiker Johannes Heynlin 1430 1496 1470 die erste Pariser Druckerei aufstellen Zu erwahnen ist noch dass in Paris die Astronomie so weit fortgeschritten war dass hier die beruhmten Alfonsinischen Tafeln erarbeitet werden konnten Paris wird Grossstadt BearbeitenAnfange einer Infrastruktur Bearbeiten nbsp Modell der Ile de la Cite zur Bauzeit des Pont Neuf Blick von Osten mit Notre Dame im Vordergrund nbsp Modell der Ile de la Cite zur Bauzeit des Pont Neuf Blick von NordwestenDie Urbanisation machte im 13 und 14 Jahrhundert Fortschritte Ludwig VII ordnete um 1165 die Trockenlegung der Sumpfe Marais an Die wichtigen Strassen am rechten Ufer wurden auf Kosten der Einwohner gepflastert Daruber hinaus beseitigt man regelmassig die Fahrbahn von Mull den die Bewohner einfach vor ihren Turen abstellten und haufte ihn ausserhalb der Mauern an Drei Aquadukte brachten Trinkwasser aus Belleville und Le Pre Saint Gervais zu den sechs offentlichen Brunnen die zwischen 1182 und 1400 in den neu erschlossenen Gebieten der Rive Droite gebaut worden waren und die die Ressourcen der unzahligen privaten Brunnen erganzten Die Fontaine Sainte Avoye stand in der Rue Sainte Avoye gegenuber der Kirche Sainte Avoye unmittelbar an der alten Porte du Temple die Rue Sainte Avoyen ist heute die Rue du Temple und der Brunnen befand sich an der heutigen Ecke zur Rue Rambuteau 250 Meter weiter westlich lag die Fontaine Maubuee an der Ecke Rue Saint Martin Nr 122 und der Rue Maubuee die 700 Jahre lang Wasser lieferte bis die Rue Maubuee und Fontaine Maubuee fur den Bau des Centre Georges Pompidou und seines Vorplatzes weichen mussten Nur 180 Meter die Rue Saint Martin stadtauswarts entlang an der Kirche Saint Julien weniger als 100 Meter nordlich der Rue Rambuteau stand die Fontaine Saint Julien Nur 100 Meter weiter nordwestlich befand sich die Fontaine Saint Leu in der Rue Salle au Comte nur wenige Meter von der Stadtmauer entfernt zwischen der alten Porte Saint Denis und der alten Porte Saint Martin nordlich der Kirche Saint Leu Saint Gilles und wenige Meter sudlich der Rue aux Ours heute verlauft hier der Boulevard de Sebastopol 200 Meter westlich der Fontaine Maubuee stand die Fontaine des Innocents an der Nordostecke der Kirche Saints Innocents es handelt sich um die Stelle an der die Rue Saint Denis auf die heutige Rue Berger trifft 100 Meter ostlich von Chatelet Les Halles der Brunnen wurde im 18 Jahrhundert nach dem Abriss der Kirche an seinem heutigen Standort dem Square des Innocents einen Hauserblock weiter sudlich verlegt Der westlichste der sechs Brunnen war die Fontaine des Halles am Nordrand des Marktes Les Halles und am Ende der heute verkurzten Rue des Precheurs etwa 200 Meter nordwestlich der Fontaine des Innocents derzeit befindet sich hier die Nordostecke des Jardin du Forum des Halles Daruber hinaus wurden um 1350 die ersten Abwasserkanale Egouts angelegt darunter vor allem der Grand egout de ceinture jeder Kanal der die Stadt innerhalb der Mauern Etienne Marcels siehe unten und zumeist nur wenig von ihnen entfernt im Norden und Osten umfasste Dieser Kanal begann an der Rue Saint Antoine und endete an der neuen Porte Montmartre im Nordwesten Sein Verlauf entspricht dem der heutigen Rue de Turenne die damals auch Rue de l Egout hiess bis zu dem Punkt wo ein zweiter Kanal dazukam der die Rue Barbette entlang lief dem oberen Teil der heutigen Rue Vieille du Temple so dass man davon ausgehen kann dass der Verlauf des Kanals zumindest hier den weiteren Bau der Strassen mitbestimmt hat Die Ursprunge der Kommunalverwaltung Bearbeiten nbsp Modell der Ile de la Cite zur Bauzeit des Pont Neuf Blick von Sudosten Notre Dame Petit Chatelet oben das Palais nbsp Modell der Ile de la Cite zur Bauzeit des Pont Neuf Blick von Westen im Vordergrund der Pont Neuf dahinter das Palais de la CitePolitisch stand Paris seit dem 12 Jahrhundert unter einer besonderen Verwaltung Zwei Vogte Prevots leiteten die gewohnliche konigliche Justiz bzw die Finanzverwaltung Ludwig IX 1214 1270 schaffte dieses System und die Amter aus Sorge um finanzielle Unregelmassigkeiten ab erst nur das des Richters dann beide Er fasste die Funktionen zusammen und ernannte einen einzigen Garde de la prevote et vicomte de Paris 1261 Der erste war Etienne Boileau ein ehemaliger Vogt von Orleans dessen herausragende Leistung darin bestand die Gebrauche und Rechte der Zunfte niederschreiben zu lassen Sein Livre des metiers wurde die Basis samtlicher berufsstandischen Regelungen in der Hauptstadt Der sogenannte Vogt von Paris Prevot de Paris wurde schnell der ranghochste Vogt der franzosischen Vogte Er bekam sehr bald zwei Stellvertreter einen fur die Zivil und einen fur die Strafgerichtsbarkeit und war von fiskalischen Aufgaben befreit die von koniglichen Steuereinnehmer wahrgenommen wurden Seit der Mitte des 14 Jahrhunderts wurde der Vogt aus dem Adel genommen oder sofort geadelt Bis zu den 1410er Jahren war die Funktion als Hauptstadt unlosbar mit der Hauptresidenz des Konigs verknupft Das Schloss Vincennes war nicht mehr als ein sicherer und bequemes Ausweichquartier Paris war die Hauptstadt weil der Konig und sein Gefolge hier waren Das Band wurde von Karl V gestarkt der sich viel in der Stadt aufhielt anders als sein Vater Johann II der seine Krone auf den Schlachtfeldern riskierte und der wenn er denn in Paris war von seinen politischen und intellektuellen Beratern umgeben lebte nahe seiner Bibliothek die er im Louvre einrichtete und die die Basis erst der koniglichen und dann der franzosischen Nationalbibliothek wurde Der Vogt sah sich in seiner politischen Arbeit einen Wirtschaftsverband gegenuber zu dem sich die Handler die den Fluss nutzen seit dem 12 Jahrhundert gegen die Konkurrenz aus Rouen zusammengeschlossen hatten Dieser Verband hat seinen Sitz im Parloir aux Bourgeois das anfangs am Fuss der Rue Saint Denis nahe dem Grand Chatelet siehe unten installiert war im 14 Jahrhundert zeitweise auf das linke Seineufer verlegt wurde in die Nahe der Porte Saint Jacques womit er sich ausgesprochen weit von den politischen und wirtschaftlichen Zentren entfernt befand 1357 dann siedelte Etienne Marcel ihn an die Place de Greve um in das beruhmte Maison aux Piliers das er zu diesem Zweck gekauft hatte und das sofort als Hotel de Ville angesehen wurde Der Verband hatte bereits seine Rechte und Privilegien seit der Zeit Ludwigs VI die Ludwig VII 1171 bestatigte Er verfugte uber das Monopol der Flussschifffahrt in den Detroits womit tatsachlich die mittlere Seine und deren Zuflusse gemeint waren Ab Ludwig IX waren dann der Verbandsvorsitzende der Prevot des marchands und seine vier Schoffen die Echevins die fur vier bzw zwei Jahre aus der Handleraristokratie der Stadt gewahlt wurden vom Konig als Gesprachspartner in allen Bereichen akzeptiert in denen die konigliche Verwaltung die der Hauptstadt nicht den Status einer Gemeinde zuerkannte was der grossten Stadt des Konigreichs wiederum eine gefahrliche Sonderstellung verschaffte sich nicht einer reprasentativen Institution des Pariser Burgertums bedienen konnte Der Verband wandelte sich daraufhin schnell von einem Interessenvertreter des Handels in ein Organ zur Vertretung der gemeinsamen Interessen der Burgerschaft Tatsachlich schufen der Prevot des marchands und die Schoffen eine Gemeindeverwaltung mit Beamten die sich um die materiellen Belange der Stadt Mullabfuhr Strassenbau Nachtwache Aufsicht ebenso wie um die Wirtschaftsjustiz und die Hafen und Marktpolizei kummerten Diese Organisation war eine Gemeinde ohne den Namen zu tragen Ihre Rechtsprechung passte sich perfekt in das bestehende System ein und der konigliche Staatsanwalt bediente sich auch des Buros des stadtischen Staatsanwalts Sie begann im 14 Jahrhundert eine politische Rolle zu spielen als der Prevot des marchands Etienne Marcel aus einer grossburgerlichen Familie stammend die durch wirtschaftliche Interessenkonflikte zerstritten war 1356 dem Jahr der Niederlage von Poitiers und der Gefangennahme des Konigs zugunsten einer Reformbewegung aus den Generalstanden heraus die Fuhrung einer eindeutig revolutionaren Bewegung ubernahm Seine kurzlebige Zusammenarbeit mit der Jacquerie bewirkte eine Stimmungsumschwung bei seinen Verbundeten und den Parisern selbst als dessen Folge Marcel ermordet wurde und Paris in die bestehende Ordnung zuruckkehrte und der Dauphin Karl Regent wahrend des Gefangenschaft seines Vaters war klug genug einer Stadt gegenuber deren Treue er benotigt die Sanktionen in Grenzen zu halten wahrend er in Verhandlungen mit den Englandern stand Die Regierung der Herzoge hingegen Ludwig von Anjou Johann von Berry und Philipp von Burgund als Regenten fur den minderjahrigen Karl VI zeigt sich 1383 nach dem Aufstand der Maillotins weniger grossmutig die Privilegien des Verbandes wurden abgeschafft und der Prevot des marchands abgesetzt 1389 zum Aufseher uber die Vogtei der Handler eingesetzt schaffte es der Advokat Jean Jouvenel dann aber nach und nach zur alten Situation zuruckzukehren die 1412 durch das Regiment der Bourguignons definitiv wiederhergestellt wurde das besorgt darum war sich das Burgertum gewogen zu machen Bei den ab 1412 gewahlten Prevots des marchands und Schoffen findet man noch eine Mehrheit von Handler und Handwerkern Kurzwarenhandler Pelzhandler Geldwechsler Zwischen 1412 und 1420 sind einige Fleischer dabei Ab 1445 wurde die Vogtei der Handler hingegen von koniglichen Beamten Juristen oder Finanziers ausgefullt Man residierte bis in die 1450er Jahre in der Maison aux Piliers das jedoch Ende des 15 Jahrhunderts zusammenzufallen drohte Das Haus wurde im 16 Jahrhundert wieder aufgebaut und erneut in den 1880er Jahren nach den Branden der Pariser Kommune das heutige Hotel de Ville im 4 Arrondissement Das Platz vor der Maison aux Piliers die Place de Greve wurde 1803 in Place de l Hotel de Ville umbenannt Die Nord Sud Achse und die Seinebrucken Bearbeiten nbsp Paris beim Regierungsantritt Philipp Augusts 1180 Die verkehrstechnische Lage von Paris wird durch die Topographie bestimmt der Ubergang uber einen Fluss mittels einer Insel eine Kreuzung von Verkehrswegen Nord Sud und West Ost In galloromischer Zeit war dieser Verkehrsweg durchgangig ein typischer Cardo der dann durch die Verlagerung der nordlichen Verkehrsstrome nach Westen von der frankischen Residenz Soissons hinuber ins wirtschaftliche aufstrebende Flandern allerdings zerbrach Die Hauptstrasse am rechten Ufer war in der Antike die Rue Saint Martin die an der alten romischen Brucke dem heutigen Pont Notre Dame endete Diese wurde im Mittelalter durch die Rue Saint Denis ersetzt die Strasse nach Flandern die am Grand Pont dem heutigen Pont au Change endet und keine direkte Verbindung mit der Hauptstrasse des linken Ufers hat die wiederum der Beginn der Strasse nach Orleans und Burgund ist und am Petit Pont beginnt der Rue Saint Jacques Das Ergebnis dieses Achsbruchs war ein schwieriges Wandern durch die vielen engen Querstrassen der Cite oder des Rive Droite Zusatzlich kreuzte die Nord Sud Achse in der Antike wie im Mittelalter kein Decumanus keine vergleichbare West Ost Hauptstrasse die Paris bis zu den Eingriffen Baron Haussmann 1809 1891 auch nicht bekommen wird Hingegen gab es eine Unmenge von engen Gassen parallel zur erst seit dem Bau der Hallen aufstrebenden Rue Saint Honore die aufgrund des weiteren Verlaufs der Seine aber keine Bedeutung uber die Umgebung der Stadt hinaus haben wird die Uberlandverbindung in die Normandie wird auch zukunftig uber Saint Denis und damit wieder uber die Rue Saint Denis gehen und zur Rue Saint Antoine der einzigen quer zur Hauptachse verlaufenden Strasse die nach Melun und in die Champagne fuhrt aber aufgrund des fehlenden Gegenstucks im Westen keinen Decumanus darstellen kann Hinzu kommt das diese aufgeteilte Pariser Kreuzung zudem schlecht an die wirtschaftlichen und politischen Zentren der Stadt angebunden ist das Palais de la Cite Les Halles die Hafen und die Place de Greve angebunden ist Paris war folglich bereits im 13 Jahrhundert eine Stadt mit ausserst schwierigen Verkehrsverhaltnissen Der Bau neuer Brucken am Ende des Mittelalters verbesserte die Situation ein wenig Wohl bis zum Ende der Normannenuberfalle also dem Ende des 9 Jahrhunderts existierte die alte romische Brucke noch danach hatte Paris bis zum 14 Jahrhundert nur zwei Holzbrucken den Grand Pont Pont au Change zum rechten und den Petit Pont zum linken Ufer die jeweils an ihren ausseren Enden durch Kastelle das Grand Chatelet an der heutigen Place du Chatelet bzw das Petit Chatelet gesichert waren Beide waren anfangs aus Holz und wurden erst spater in Stein ausgefuhrt Als mit dem Bau der Stadtmauer die Chatelets ihre alte Funktion verloren hatten liess Philipp August das Grand Chatelet instand setzen und machte daraus den Sitz des koniglichen Prevot inklusive Justizgebaude und Gefangnis 1313 baute man die ersten Uferbefestigungen den Quai de Nesle heute Quai de Conti und den Quai des Grands Augustins an deren oberen Ende der Prevot Hugues Aubriot 1379 den Pont Saint Michel an der Mundung der Rue de la Harpe und der Rue Saint Andre des Arts als Steinbrucke bauen liess mit dem er den Petit Pont und die Verbindung zwischen der Cite und dem linken Ufer erganzte Die Brucken waren stark bebaut und daher okonomische Zentren der Stadt 140 Hauser und 112 Laden auf dem Grand Pont und mit Muhlen noch beschwert und wurden mehrfach durch Hochwasser und Eisgang weggeschwemmt der Petit Pont brach 1393 zusammen im Januar 1408 wurden beide Brucken des kleinen Seinearms Petit Pont und der neue Pont Saint Michel Opfer der Naturgewalten wodurch die Stadt faktisch zweigeteilt wurde Die weggerissenen Brucken wurden wieder ersetzt jedoch auch die Steinbrucke nur in Holz nbsp Paris in der Schedelschen Weltchronik 1493 Es dauerte bis zum Hochwasser von 1499 bis am grossen Seinearm der Pont Notre Dame etwas oberhalb des Grand Pont an der Stelle der Jahrhunderte zuvor abgerissenen romischen Brucke als Steinbrucke zusatzlich errichtet wurde die alte Nord Sud Strasse endlich wieder durchgangig war und es jetzt vier Brucken uber die Seine gab Hier existierte zuvor eine Fussgangerbrucke die Planche Mibray die eine Muhle trug und den Fischern als Bootsanleger diente die aber anfangs den Seinearm nicht ganz uberquerte und damit die Cite auch nicht mit der Rue Saint Martin verband Erst spater wurde sie bis auf die Insel verlangert bevor sie schliesslich durch den steinernen Pont Notre Dame ersetzt wurde Weiter flussabwarts stellten Fahrleute das Ubersetzen von Personen und Waren zwischen dem Louvre und dem Tour de Nesle sicher Und schliesslich gab es noch den Pont de la Tournelle der auch heute noch so heisst zwischen der Rive Gauche und der Ile de Notre Dame dem sumpfigen und bis zum 17 Jahrhundert unbewohnten westlichen Teil der heutigen Ile Saint Louis der aber nur dazu diente die Insel trockenen Fusses zu erreichen und kein weiterfuhrendes Gegenstuck am anderen Ufer hatte Die Vermehrung der Ubergange darf jedoch nicht daruber hinwegtauschen dass die Brucken als Treffpunkte handwerkliche und wirtschaftliche Zentren standig verstopft waren Die Stadtmauern Bearbeiten Hauptartikel Pariser Stadtmauern Die hochmittelalterliche Stadt hatte etwa wieder die Grosse der Stadt der Spatantike Sie bestand aus der befestigten Cite auf der Insel und einigen Siedlungen an den beiden Flussufern an den Enden der Brucken Das Wachstum der Stadt auf dem rechten Ufer scheint im 9 Jahrhundert den Bau einer Stadtmauer rechtfertigt zu haben vielleicht ein einfacher Wall der von einer Palisade gekront war und den ausseren Rand der Stadt darstellt fur den sich heute noch die Bezeichnungen Porte Paris und Porte Baudoyer erhalten haben Am linken Ufer waren die verteidigten Siedlungen die bei den Klostern Sainte Genevieve Saint Germain des Pres Saint Victor Saint Marcel Die Mauer Philipp Augusts Bearbeiten nbsp Stadtplan mit der Mauer Philipp Augusts von Viollet le Duc nbsp Rest der Mauern Philipp Augusts Rue Clovis 5 Arr nbsp Turm der Mauern Philipp Augusts Rue des Francs Bourgeois 4 Arr nbsp Plan des Tour de Nesle nach Viollet le Duc nbsp Tour de Nesle nach Viollet le DucIm 12 Jahrhundert drangte Paris uber diese Umfriedung hinaus Am rechten Ufer horte man nicht auf weiter zu bauen Am linken Ufer entwickelte sich der Siedlungsraum zwischen Seine und den ersten Abhangen Die Sicherheit der wachsenden Bevolkerung die sich innerhalb von dreissig Jahren von 30 000 auf 50 000 erhoht hatte musste gewahrleistet werden Philipp August liess von 1190 bis 1210 eine neue Stadtmauer bauen 9 Meter hoch 2 bis 3 Meter breit mit 33 Turmen im Norden 34 im Suden 12 Stadttoren Die Mauer umfriedete 250 Hektar mit einem Durchmesser von 2 Kilometern reichte im Westen bis an den Louvre im Osten bis an die aussersten Grenzen des Port en Greve Sie umfasste im Norden die Hallen im Suden den Vorort Sainte Genevieve und die Siedlungen um die junge Universitat Ausreichend gross bemessen reichte die Mauer fur ein Jahrhundert aus und umfasst dennoch eine dreigeteilte Stadt die Cite das religiose administrative und judizielle Herz das nordliche Ufer la Ville das mit dem Hafen verbundene wirtschaftliche Zentrum Port en Greve Port de l Ecole und die Hallen das sudliche Ufer ist l Universite Die Mauer begann an der Seine an der Sudostecke des Louvre mit der Tour du Coin nebst einem Durchlass am Flussufer fuhrte an der Ostseite des alten Louvre entlang und hatte mit der Porte Saint Honore an der Rue Saint Honore Nr 111 ein erstes Stadttor 480 Meter weiter nordostlich lag die Porte Montmartre an der Rue Montmartre ihr Standort war weniger Meter bevor die Strasse auf die Rue Etienne Marcel trifft Dann folgten 330 Meter ostlich die Porte Saint Denis an der Rue Saint Denis wenige Meter hinter der Kreuzung mit der Rue aux Ours bzw Rue Etienne Marcel und weitere 180 Meter ostlich die Porte Saint Martin an der Rue Saint Martin unmittelbar hinter der Kreuzung mit der Rue aux Ours beide Stadttore sind etwa 750 Meter von der Seine entfernt und stellen damit den grossten Abstand im Norden dar Das nachste Stadttor war 330 Meter weiter sudostlich die Porte du Temple an der Rue du Temple wenige Meter hinter der Kreuzung mit der Rue Rambuteau etwa 600 Meter ausserhalb lag der Temple die Residenz der Tempelritter in der Nahe des heutigen Place de la Republique Es folgten 330 Meter sudostlich die Porte Barbette an der Rue Vieille du Temple kurz vor der Kreuzung mit der Rue des Francs Bourgeois und schliesslich die Porte Sainte Antoine dort wo die Rue de Rivoli in die Rue Saint Antoine ubergeht Der nordliche Ring schloss mit dem Tour Barbeau an der Seine gegenuber der Ile Saint Louis ebenfalls mit einem Durchlass am Flussufer Der sudliche Mauerring begann dem Louvre gegenuber mit dem Tour de Nesle am Flussufer der trotz des Namens ebenfalls ein Tor war Es folgten 420 Meter landeinwarts die Porte Bucy kurz vor dem Ende der Rue Saint Andre des Arts der Strasse nach Saint Germain des Pres das ausserhalb der Stadt blieb Wenig weiter kam dann die Porte Saint Germain die am Place Henri Mondor stand jener Stelle an der sich heute der Boulevard Saint Germain an der Grenze des Quartier de l Odeon zum Quartier Saint Germain des Pres Nr 131 erweitert Weitere 450 Meter weiter und etwa 620 Meter vom Fluss entfernt stand die Porte Saint Michel an der Rue de la Harpe die an dieser Stelle etwa dem Osteingang des Jardin du Luxembourg heute Boulevard Saint Michel heisst dann die Porte Saint Jacques an der parallel dazu verlaufenden Rue Saint Jacques etwa Nr 157 mit 750 Meter die grosste Entfernung vom Fluss ausmachend 200 Meter ostlich lag die erst spater eingefugte Porte Sainte Genevieve etwas sudlich des Klosters Sainte Genevieve heute befindet sich hier die Rue d Ulm kurz vor ihrer Kreuzung mit der Rue de l Estrapade Nur 250 Meter weiter und ebenfalls in der Nahe des Klosters befand sich die Porte Saint Marcel die spater Porte Bordelle hiess an der alten Strasse nach Burgund der heutigen Rue Descartes kurz bevor sie in die Rue Mouffetard ubergeht Auf halber Strecke zuruck zum Fluss lag dann die Porte Saint Victor an der Strasse zum Kloster Saint Victor das sich ebenfalls ausserhalb des Mauerrings befand kurz bevor die Rue des Ecoles auf die Rue du Cardinal Lemoine stosst Der Ring schloss dann am Flussufer wiederum gegenuber der Ile Saint Louis mit Le Chardonnet spater Tournelle genannt am heutigen Quai de la Tournelle ebenso mehr Stadttor als Turm Der Verlauf der Mauer am rechten Ufer des Flusses lasst sich im Sudosten anhand einiger Strassennamen noch nachvollziehen die den vorgelagerten Graben entsprechen Rue des Fosses Saint Jacques Rue des Fosses Saint Victor heute Rue du Cardinal Lemoine Rue des Fosses Saint Bernard Die Rue des Fosses Saint Marcel liegt in der Faubourg Saint Marcel und hat mit den Befestigungsanlagen dieses Ortsteils zu tun nicht aber mit denen von Paris Die grossten Durchlasse in diesem Ring bildete naturlich der Fluss im Westen und im Osten im Westen durch den Tour du Coin am Louvre und den Tour de Nesle geschutzt im Osten durch den Tour Barbeau und den Tournelle Die beiden gegenuberliegenden Turme waren jeweils mit einer Eisenkette verbunden die bei Bedarf hochgezogen wurden und so den Fluss fur Schiffe sperrten Problematisch daran war vor allem dass im Osten zwischen den beiden Turmen noch zwei unbewohnte Inseln lagen die Ile aux Vaches und die Ile Notre Dame aus denen im 17 Jahrhundert die Ile Saint Louis gebildet wurde die die Offnung gefahrlich breit machten Etwas weiter flussaufwarts lag damals noch eine weitere Insel die Ile Louviers oder Ile des Javiaux die nur durch einen schmalen Flussarm den Grammont Graben vom rechten Ufer getrennt war und die auch ausserhalb der Mauern lag und auch blieb Dieser schmale Flussarm lag unmittelbar sudlich des heutigen Boulevard Morland westlich vom letzten Stuck des Canal Saint Martin Reste dieser Stadtmauer gibt es noch Am unteren Ende der Rue Clovis 5 Arrondissement Offentlich nicht sichtbar am oberen Ende der Rue Guenegaud 6 Arrondissement und In der Rue des Francs Bourgeois 55 4 Arrondissement im Hof des Credit municipal gegenuber dem Hotel de Soubise Die Mauer Etienne Marcels Bearbeiten nbsp Stadtplan mit der Mauer Etienne Marcels von Viollet le Duc nbsp Die Porte Saint Denis Zeichnung von Viollet le Duc nbsp Die Bastide Saint Antoine Zeichnung von Viollet le Duc Paris war um 1250 die einzige Stadt in Europa die politische wirtschaftliche und wissenschaftliche Funktionen vereinte Sie entwickelte sich zu einem demographischen Problem Die Volkszahlung von 1328 zahlte 61 098 Feuerstellen was einer Bevolkerung von mindestens 200 000 Menschen entspricht Die Stadt des 14 Jahrhunderts dehnte sich bereits weit uber die Mauer Philipp Augusts hinaus aus Die landwirtschaftlichen Gebiet auf den rechtem Ufer wurden schnell bebaut hier reihten sich die Hauser an den Strassen in die Normandie nach Flandern und in die Champagne bis weit uber die Stadttore die Porte Saint Honore Porte Saint Denis und Porte Saint Antoine hinaus Ab 1356 begann der Prevot des marchands Etienne Marcel nordlich der Seine den Bau einer grosseren Stadtmauer der um 1370 von Karl V und seinem Prevot Hugues Aubriot wieder eingestellt wurde Es dauerte bis in die Anfangsjahre des 15 Jahrhunderts bis die Mauer fertiggestellt wird Diese Mauer wurde als Verteidigungsarchitektur den Erfordernissen des Krieges angepasst als Angreifer mit der mechanischen Artillerie der Belagerungsmaschinen mehr erreichte als durch einen Sturmangriff Paris wurde daher nicht von einer hohen Mauer umgeben die von festen Turmen verstarkt wurde sondern von einem Erdwall mit einer niedrigen Mauer vor der ein breiter Wassergraben und zwei trockene Graben liegen deren alleiniger Sinn darin bestand die Artillerie auf Distanz zu halten Die Stadttore wurden verteidigt durch Bastiden mit Zugbrucken und Fallgatter Diese neuen Stadttore die Porte Barbette fiel weg trugen die gleichen Namen wie die alten nur dass sie jetzt nicht mehr bis zu 750 Meter vom Fluss entfernt lagen sondern 500 Meter weiter allerdings immer noch an den gleichnamigen Strassen Die Porte Saint Honore lag nun an der Rue Saint Honore in Hohe der heutigen Nr 161 in unmittelbarer Nachbarschaft des damaligen Hopital des Quinze Vingts etwa in Hohe der Comedie Francaise Die Porte Montmartre an Kreuzung der Rue Montmartre mit der Rue d Aboukir Die Porte Saint Denis an der Einmundung der Rue d Aboukir in die Rue Saint Denis kurz vor deren Ende der wenige Meter weiter stehende Porte Saint Denis heissende Triumphbogen stammt aus der Zeit Ludwigs XIV Die Porte Saint Martin an der Kreuzung der Rue Saint Martin mit der Rue Sainte Apolline bzw Rue Meslay fur den wenige Meter weiter stehenden Triumphbogen namens Porte Saint Martin gilt das gleiche Die Porte du Temple an der Einmundung der Rue du Temple in die Place de la Republique Die Porte Saint Antoine an der Place de la Bastille Im Osten gab es innerhalb der Mauer eine Festung die Bastide Sainte Antoine bald Bastille genannt das Gegenstuck zum Louvre im Westen Nach dem Aufstand der Jacquerie 1358 gab der Konig er Auftrag neben dem Louvre im Westen eine weitere Festung im Osten zu errichten Feierliche Grundsteinlegung zum Bau der Bastille war am 22 April 1370 Anfangs ein Stadttor mit vier Turmen 22 Meter hoch 10 Meter tief in die Erde gebaut wurde sie 1382 zur achtturmigen Festung ausgebaut die die Rue Saint Antoine zur Sackgasse machte ein Wassergraben mit Verbindung zur Seine das letzte Stuck des heutigen Canal Saint Martin war eine weitere Sicherungsmassnahme Als Folge des Baus musste die Strasse umgeleitet und eine Nouvelle Porte Saint Antoine nordlich der Festung gebaut werden Der Louvre wiederum wurde nun mit eingefasst und hier ist ein Stuck dieser Stadtmauer erhalten geblieben unter dem Carrousel du Louvre und unter den Tuilerien zwischen Rue de Rivoli und Seine wurde es ausgegraben und kann unterirdisch als Fosses Charles V besichtigt werden Auch der Temple des Anfang des Jahrhunderts aufgelosten Ordens der Tempelritter befand sich nun innerhalb der Stadtmauern Der fast unveranderte sudliche Mauerring unterschied sich zu dieser Zeit im Wesentlichen nur dadurch dass es nun zwei weitere Stadttore gab die Porte Sainte Genevieve zwischen Porte Saint Jacques und Porte Saint Marcel die nun Porte Bordelle hiess und die Porte Saint Bernard an der Tournelle am Seineufer dort wo heute der Quai de la Tournelle in den Quai Saint Bernard ubergeht Die Vergrosserung des nordlichen Mauerrings bei Beibehaltung des sudlichen fuhrte dazu dass die beiden Halbkreise nun nicht mehr aneinander anschlossen der nordliche ragte flussauf und flussabwarts weit uber den sudlichen hinaus und schuf dadurch zwei Lucken die entlang des Ufern geschlossen werden mussten Im Westen geschah dies zwischen dem alten Tour du Coin an der Sudostecke des Louvre und dem neuen Tour du Bois an der Stelle wo die neue Mauer das Ufer erreichte Hohe Pont du Carrousel Auch im Osten wurde die Mauer durchgezogen der alte Tour Barbeau gegenuber der Tournelle war weiterhin Endpunkt 1357 wurde ein Graben zwischen uber die Insel genau auf der Strecke zwischen den beiden Turmen gezogen so dass die Kette nun durchgangig war von dort aus wurde das Ufer entlang gemauert wobei die oben erwahnte Ile de Javiaux aussen vor blieb Das Mauerstuck endete am Tour de Billy am heutigen Canal Saint Martin bog scharf nach links ab um am heutigen Boulevard Bourdon entlang auf die Bastille zuzulaufen Uberhaupt lasst sich der Verlauf der neuen Mauer heute noch trotz der radikalen Baumassnahmen des Barons Haussmann und anders als an der wesentlich verwinkelteren Rive gauche am Strassenverlauf erkennen wenn auch die Strassen eher den vorgelagerten Graben entsprechen als den Mauern selbst Mit den Orientierungspunkten Canal Saint Martin Bastille Porte Saint Denis und Porte Saint Martin und naturlich dem Louvre selbst ergibt sich Boulevard Bourdon Boulevard Beaumarchais Boulevard du Temple Place de la Republique Boulevard Saint Martin Rue d Aboukir und dann schrag durch das Palais Royal und quer durch die Tuilerien an die Seine Wenn die Stadt von aussen bedroht wurde was vor allem wahrend des Hundertjahrigen Kriegs haufiger geschah versetzte man sie in den Belagerungszustand indem man die Tore au platre in Gips verschloss man befurchtete die sie im entscheidenden Moment offen stehen zu sehen falls man sie lediglich verschloss Besonders zur Zeit von Bedfords Herrschaft also zwischen 1418 und 1430 wurde diese Massnahme ergriffen auch ohne konkreten Anlass aber in dem Wissen dass in der Stadt zu viele Unterstutzer des franzosischen Konigs Karl VII lebten als dass man es hatte riskieren konnen die Tore hatte lediglich mit Schlusseln zu verschliessen so dass manchmal nur zwei bis vier Tore offen blieben Saint Denis Saint Jacques Saint Antoine und Saint Honore Von der zusatzlichen Einrichtung eines Systems von Aufsehern und Wachen fur dessen Organisation die Stadt in Quartiers Viertel Cinquantaines und Dizaines aufgeteilt wurde haben sich in der Verwaltungsstrukturen noch Reste erhalten Die wichtigsten Ereignisse der Militargeschichte der Stadt die mit Belagerungen und den Stadttoren verbunden sind fanden wahrend des Hundertjahrigen Kriegs im Rahmen der Besetzung durch die Englander statt 1418 Die Porte de Buci war im 14 Jahrhundert auf Antrag der Einwohner des Quartiers nach Simon II de Bucy Staatsrat des Konigs Johann II umbenannt worden Im Jahr 1418 war sie der Schauplatz eines fur die Pariser Bevolkerung schwerwiegenden Ereignisses wahrend der Auseinandersetzungen zwischen den Armagnacs und Bourguignons und wahrend der Geisterkrankheit des Konigs Karl VI In der Nacht vom 28 auf den 29 Mai 1418 stahl Perrinet Leclerc Sohn eines Handlers am Petit Pont dem als Quartenier de garde die Sicherheit an der Porte de Buci oblag seinem Vater die Schlussel zum Stadttor und lieferte Paris den Truppen des Herzogs Johann Ohnefurcht aus die daraufhin in den folgenden drei Tagen mehr als tausend Menschen ermordeten Tanneguy du Chastel der konigliche Vogt der Stadt hatte gerade noch die Zeit den Dauphin den spateren Konig Karl VII eingerollt in eine Decke in Sicherheit zu bringen dem der Zutritt zur Stadt fur die nachsten 19 Jahre verwehrt blieb 1429 Die neue Porte Saint Honore war am 8 September 1429 der Ort an dem Jeanne d Arc nach der Kronung Karls VII in Reims erfolglos versuchte die Stadt zur Kapitulation zu zwingen wobei sie durch einen Pfeilschuss eines Pariser verletzt wurde 1436 Die Porte Saint Jacques bestand aus zwei Turmen mit einer Passage unter einer Spitzbogen Arkade Sie war das am starksten frequentierte Stadttor des sudlichen Mauerrings Im Sommer 1417 wurde sie angesichts der Bedrohung durch die Bourguignons mit einer Zugbrucke versehen Durch dieses Tor drangen die Truppen L Isle Adams im Morgengrauen des 13 April 1436 in die Stadt ein um die englische Besatzung zu beenden Mittelalterliche Profanbauten BearbeitenDer Wohnort des Adels war besonders wichtig im Paris der Zeit 13 14 Jahrhundert in der sich ihre Funktion als Hauptstadt und als Residenz kumulierten Diese Prinzenresidenzen die Hauser der Barone und der Pralaten anderten ihre Natur im 14 Jahrhundert Karl V modernisierte den Louvre liess zwei Flugel anbauen die offener als der alte Donjon sind und lasst durch Raymond du Temple eine Treppe in einem Turmchen errichten die schnell beruhmt wurde bevorzugte es aber selbst im Hotel Saint Paul zu residieren Die Aristokratie imitierte ihn und Paris sieht den Hof der zur Zeit Philipps des Schonen noch um den Louvre gruppiert war sich im gesamten stadtischen Raum ausbreiten Erhalten geblieben ist davon wenig Vollig zerstort sind die Residenzen der Konige oder Prinzen darunter vor allem das Hotel Saint Paul in das Karl V sich vor den Ubergriffen der Pariser zuruckzog das Hotel des Tournelles in dem Isabeau 1370 1435 John of Lancaster 1389 1435 Karl VII 1403 1461 und Ludwig XI 1423 1483 wohnten das Hotel de Nesle am Tour de Nesle dessen Garten denen des Hotel Saint Paul nicht nachstanden und in dem der Herzog Johann von Berry der sechs Hotels in Paris besass in den 1400er Jahren einen grossen Teil seiner Sammlungen aufbewahrte das Hotel de Bourbon und das Hotel d Alencon die benachbart zwischen der Pfarrkirche Saint Germain l Auxerrois und dem alten Louvre standen das Hotel du Roi de Sicile am ostlichen Ende der Rue du Roi de Sicile gemeint sind die Mitglieder des Hauses Anjou das Hotel de Flandre das in dem Viertel sudostlich der Place des Victoires stand das Hotel Barbette am Tour Barbette das Hotel de Boheme des bohmischen Konigs hier steht heute die Bourse du Commerce et de l Industrie westlich des Jardin du Forum des Halles Reste gibt es noch vom Hotel de Bourgogne ein Turm in der Rue Etienne Marcel und vom Hotel de Clisson in der Rue des Archives bestehend aus einem Tor zwischen zwei Turmchen das nun als Nebeneingang zum Hotel de Soubise dient Nur zwei Hotels sind erhalten geblieben das Hotel des Erzbischofs von Sens Hotel de Sens in der Rue du Figuier im 4 Arrondissement ab 1475 erbaut durch den Erzbischof Tristan de Salazar nach dem Vorbild einer mittelalterlichen Festung mit einem Innenhof und Turmchen wie Pfefferstreuer und das Hotel der Abte von Cluny das fruhere Musee de Cluny und heutige Musee national du Moyen Age im 5 Arrondissement gebaut am Ende des 15 Jahrhunderts von den Abten Jean de Bourbon und Jacques d Amboise in einem neuen Stil zwischen Hof und Garten mit monumentaler Treppe in einem Aussenturm Von den burgerlichen Bauten dieser Zeit existieren vor allem in der Rue Francois Miron 11 und 13 im 4 Arrondissement Beispiele aus dem 14 Jahrhundert Die Auberge Nicolas Flamel in der Rue de Montmorency 51 3 Arrondissement stammt aus dem Jahr 1407 Das alteste Haus der Stadt stammt aus dem 13 Jahrhundert und steht in der Rue Volta 3 ebenfalls 3 Arrondissement nbsp Hotel de Bourgogne nbsp Hotel de Clisson nbsp Hotel de Sens nbsp Hotel de Cluny nbsp Rue Francois Miron 11 und 13 nbsp Rue Volta 3 nbsp Auberge Nicolas Flamel Rue de Montmorency 51Kirchen und Kloster BearbeitenParis ist im 15 Jahrhundert eine von Kirchturmen gepragte Stadt die von den Turmen der Notre Dame dominiert wird Die Kathedrale wurde anstelle einer einfacheren funfschiffigen Kirche gebaut die bereits 36 Meter lang war aus dem 4 Jahrhundert stammte und die in den Jahren 1120 1148 zuletzt renoviert worden war Es war der Bischof Maurice de Sully der den Unterhalt einer alten Kathedrale trotz ihres guten Zustands als unvereinbar mit der Rang als Kathedrale der Hauptstadt ansah Und da gleichzeitig mit der Basilika Saint Denis in Saint Denis bereits der neue Stil der Gotik prasent war fiel es ihm leicht sich fur einen Neubau zu entscheiden Die neue Kathedrale sollte ein wenig weiter ostlich gebaut werden wo noch Freiflache vorhanden war auch um das gesamte Bauwerk etwas grosser anzulegen dafur sollte vor der Fassade ein Vorplatz bleiben der den Bedurfnissen einer Hauptstadt gerecht wurde dies ist der Grund dafur warum heute die Krypta der alten Kathedrale ausserhalb der neuen Kathedrale unter dem Parvis Notre Dame zuganglich ist Die Grundsteinlegung wurde 1163 von Papst Alexander III um 1105 1181 vorgenommen Der Chor wurde 1177 fertiggestellt und 1182 geweiht Das Langschiff wurde 1196 fertig Die Turme und die Westfassade stammen aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts wobei das Westportal aus dem Jahr 1210 zu stammen scheint und die Konigsgalerie 1220 fertiggestellt wurde Unter Ludwig dem Heiligen verlangert man das Querschiff dessen Fassaden mit grossen Rosetten ab 1258 von Jean de Chelles errichtet wurden und spater dann von Pierre de Montreuil fertiggestellt wurden Die Kapellen in der Apsis schliesslich stammen aus den Jahren 1296 bis 1320 Die Sainte Chapelle ist in erster Linie die Kapelle des koniglichen Palais Aber sie ist auch der Reliquienschrein Ludwigs des Heiligen fur die Dornenkrone In kurzer Zeit ohne finanzielle Probleme erbaut 1243 1248 ist sie eines der homogensten Bauwerke der klassischen Gotik Zwei Kirchen befinden sich ubereinander die untere besteht aus einem grossen Schiff mit zwei engen Seitenschiffen die obere aus einem einzigen Saal 20 5 Meter lang Das obere Gewolbe ist leicht genug dass die Strebepfeiler das Gewicht ohne Strebebogen aufnehmen konnen Die Aussparung wurde bis an seine ausserste Grenze gefuhrt die Mauer der oberen Kapelle fast vollstandig durch Fenster ersetzt deren Scheiben eines der bemerkenswertesten Ensembles in dieser Kunst darstellen Das Dekor wird komplettiert durch 12 Apostelstatuen die sich heute im Musee national du Moyen Age Hotel de Cluny befinden In Paris zahlt man drei wichtige alte Abteien von denen sich nur eine die Abtei Sainte Genevieve innerhalb der Stadtmauer von Philippe Auguste befindet die beiden anderen Saint Germain des Pres und Saint Victor liegen erst in moderner Zeit innerhalb der Stadt Zwei weitere grosse Abteien liegen auch heute noch ausserhalb der Stadt die Abtei Saint Maur und vor allem die Abtei Saint Denis die Nekropole des Konigshauses Sainte Genevieve anfangs Saints Apotres Pierre et Paul oder Kloster der Heiligen Apostel liegt auf einer Anhohe die das linke Ufer dominiert Es wurde 511 von Konig Chlodwig I gegrundet der Sainte Genevieve als sein Grabmal ausersehen hatte die erste konigliche Nekropole in Paris Da die Stadtheilige Genoveva von Paris um 502 hier ebenfalls bestattet war wurde die Anlage im 9 Jahrhundert nach ihr benannt Von den Normannen zerstort wurde es von weltlichen Kanonikern wieder aufgebaut Nach dem Neubau der Klosterkirche Ende des 11 Jahrhunderts geriet das Kloster durch einen Zwischenfall in eine Krise der in Anwesenheit des Papstes Eugen III 1153 geschah Abt Suger von Saint Denis 1081 1151 und das Konzil zu Reims von 1147 siedelten hier Augustiner an die zu diesem Zweck aus Saint Victor geholt wurden Die Abtei jetzt Sainte Genevieve genannt hatte grosse Guter die sich vor allem im Suden und Osten der Region erstreckten Es war der Schutz des Abtes von Sainte Genevieve dessen Besitz und Rechtsprechung ein Drittel des linken Ufers abdeckten so wie das intellektuelle Ansehen das die Abtei nach den Reformen Sugers erwarb und das am Ende des 12 Jahrhunderts die Anstellung einiger bekannter Lehrer erlaubte und schliesslich den Lehrern und Studenten gestattete sich um 1200 am Hang der Montagne Sainte Genevieve zu einer Universitat zusammenzufinden die weniger vom Bischof abhangig war als die alte Domschule von Notre Dame Von den mittelalterlichen Bauwerke auf dem heutigen Gelande des Lycee Henri IV existieren noch das Refektorium heute die Kapelle des Lycee aus der Mitte des 12 Jahrhunderts und ein Turm der Tour Clovis Saint Germain des Pres anfangs Sainte Croix wurde am linken Ufer im Westen der Stadt um 543 von Bischof Germanus von Paris fur Monche aus Saint Symphorien in Autun gegrundet Konig Childebert I uber die nach der Belagerung Saragossas 524 mitgebrachten Reliquien des heiligen Vinzenz von Valencia um 304 der Abtei und wahlte sie als seine Grablege aus wodurch die Anlage zur zweiten koniglichen Nekropole wurde Am 23 Dezember 558 Childeberts Todestag widmete Bischof Germanus von Paris sie dem heiligen Vinzenz so dass sie nun Sainte Croix et Saint Vincent hiess Spater wurde die Abtei dann nach ihm der hier 576 beerdigt wurde in Saint Germain umbenannt wegen ihres Goldschmucks aber auch Saint Germain le Dore tituliert Das Kloster wechselte in den Benediktinerorden wurde mehrfach von den Normannen zerstort aber immer wieder einfacher und als Saint Germain des Pres aufgebaut Die Guter der Abtei waren zahlreich in der Pariser Region Sie wurden in einem Verzeichnis aufgefuhrt das unter dem Namen des Abtes bekannt ist der seine Niederschrift in Auftrag gab Polyptyque d Irminon 806 829 Sogar in der Stadt erstreckte sich der Besitz von Saint Germain des Pres auf einem Dreieck am westlichen linken Ufer Die Klosterkirche datiert aus dem 9 Jahrhundert romanisches Kirchenschiff und 12 Jahrhundert gotischer Chor Papst Alexander III weihte den Altar 1163 und der neue Chor stammt mit Sicherheit aus dieser Zeit Noch durch karolingische Traditionen gepragt Apsis von Turmen flankiert um 1005 bietet das romanische Kirchenschiff Kapitelle mit Verzierungen heute im Musee national du Moyen Age Hotel de Cluny deren monumentaler Stil charakteristisch fur das 11 Jahrhundert ist Die heute zerstorte Marienkapelle wurde von Pierre de Montreuil gebaut dem Architekten der Seitenfassade von Notre Dame Saint Victor wurde 1113 im Sudosten von Paris auf dem linken Ufer der Bievre einem linken Nebenfluss der Seine von Konig Ludwig VI und Wilhelm von Champeaux gegrundet Letzterer hatte gerade seine Funktion als Scholastiker in Notre Dame aufgegeben und suchte im hier bereits etablierten Oratorium ein wenig Einsamkeit und intellektuelle Freiheit Der Nachzug seiner Schuler brachte ihn dazu seine Lehrtatigkeit wieder aufzunehmen und das einzurichten was zu einer Augustinerabtei werden sollte die schnell die Leitabtei eines Ordens mit 30 Abteien und 40 Prioreien wurde deren Ordensregel vom ersten Abt Geudoin stammt Neben diesen drei grossen Abteien sind noch weitere Kloster zu erwahnen Saint Germain l Auxerrois oder Saint Germain le Rond gegrundet im 6 Jahrhundert durch Childebert I von den Normannen zerstort und als Benediktinerabtei durch Ludwig den Frommen 778 840 wieder aufgebaut Die Abtei wurde 1165 in ein Stift umgewandelt und wurde spater Pfarrei Saint Eloi gegrundet 633 durch den heiligen Eligius Berater des Konigs Dagobert I 608 610 638 639 wurde 1107 in eine Benediktinerpriorei umgewandelt die zur Abtei Saint Maur gehorte Saint Julien le Pauvre im 6 Jahrhundert als ein Saint Julien l Hospitalier gewidmetes Hospiz mit Kapelle gegrundet durch Normannen zerstort um 1120 in eine der Abtei Cluny unterstehende Priorei umgewandelt Der Chor und die Apsis stammen aus dem Jahr 1175 das Mittelschiff aus dem 13 Jahrhundert Die Kirche liegt gegenuber von Notre Dame an der Rive gauche im 5 Arrondissement und gilt als alteste Kirche der Stadt Saint Merry 6 Jahrhundert wurde im 11 Jahrhundert Stift als Tochter des Domkapitels von Notre Dame Die Kirche liegt im 4 Arrondissement in der Rue Saint Martin Saint Magloire Benediktinerabtei um 975 wurde 1093 zu einer Priorei von Marmoutier umgewandelt Notre Dame des Champs Benediktinerpriorei von Marmoutier 1148 im 6 Arrondissement sudwestlich des Jardin du Luxembourg Saint Severin vor dem 11 Jahrhundert gegrundet wurde im 12 Jahrhundert in eine Pfarre umgewandelt Mit seinem Sternengewolbe und seinen Spiralsaulen Chorumgang ist die Kirche eine der Pariser Auspragungen der Barock in den letzten Jahren der Gotik Die Kirche heisst heute Saint Severin et Saint Nicolas sie liegt im Quartier Latin in der Rue Saint Severin an der Rue de la Harpe zwischen Boulevard Saint Michel und Rue Saint Jacques La Saussaie Benediktinerabtei 1161 Die Kartause von Vauvert wurde 1257 durch Ludwig den Heiligen ausserhalb der Mauern der Stadt im heutigen Jardin du Luxembourg in einem vom Konig geschenkten Gebaude gegrundet von der Kartause ist nichts mehr erhalten Die Legende einer Teufelserscheinung fuhrte zur Redewendung au diable Vauvert und le diable Vert Les Blanc Manteaux Konvent der Wilhelmiten gegrundet 1297 um die Augustiner zu ersetzen deren Orden aufgelost worden war Der Name die weissen Mantel stammt von ihrer Kleidung Die Tempelritter hatten ihr Haus in Paris den Temple ab etwa 1130 bei Saint Jean en Greve Papst Eugen III sass hier 1147 einem Ordenskapitel vor Der englische Konig Heinrich III 1207 1272 hielt hier 1254 Hof Ein Nouveau Temple hinter Saint Gervais ersetzte den Vieux Temple dessen Donjon als Tour du Pet au Diable bekannt ist Die endgultige Commanderie wurde ab dem 12 Jahrhundert im Norden der Stadt in der Nahe der heutigen Place de la Republique gebaut Sie bestand aus einem rechteckigen Donjon von 15 Meter Seitenlange der Ende des 13 Jahrhunderts in einen Turm mit vier Geschutzturmen umgebaut wurde 1808 abgerissen sowie einer Rundkirche die im 13 Jahrhundert um ein Kirchenschiff erweitert wurde Das Ganze wurde von einem Klosterumfeld eingerahmt das wiederum von einer Mauer umgeben war Platz fur 4 000 Menschen Der Tempel wurde eines der wichtigsten Bankhauser Frankreichs insbesondere Bankier des Konigs der Bruder Tresorier war der Schatzmeister des Konigs Der Staatsschatz blieb bis 1295 hier wurde dann von Philipp den Schonen in den Louvre uberfuhrt aber 1303 wieder in den Tempel gebracht Der Tempel von Paris bekam eine neue Bedeutung als der Orden nach dem Fall Akkons 1291 jede Niederlassung im Orient verloren hatte Er war die gewohnliche Residenz des Grossmeisters Nach der Verhaftung der Ordensfuhrung und der Konfiszierung ihres Besitzes 1307 sowie der Auflosung des Ordens 1312 wurde der Besitz der Templer darunter auch der Tempel selbst den Hospitalitern ubergeben Der Tempel von Paris wurde die Residenz des Grosspriors von Frankreich Das Auftreten der Bettelorden veranderte das religiose Leben der Hauptstadt im 13 Jahrhundert vollig Die wichtigsten liessen sich auf dem linken Ufer der Universite nieder was nichts anderes bedeutet als dass die Orden versuchten in die universitare Welt einzudringen Die Dominikaner hatten ihren Hauptkonvent oben an der Rue Saint Jacques nahe aber innerhalb der Stadtmauer Er trug bald den ublichen Namen der Jakobiner siehe Jakobinerkloster Paris Die Franziskaner sassen anfangs 1217 in Saint Denis dann in Vauvert und ab 1230 in der Stadt nahe der Porte Saint Germain und ihr Konvent trug seinen Namen nach der Kordel mit der die minderen Bruder ihre Kutte gurten die Cordeliers und der Couvent des Cordeliers Es existieren noch ein Refektorium grosseren Ausmasses aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts Rue de l Ecole de Medecine Die beiden Konvente nahmen schnell die Funktion von Schulen an wobei angestellte Lehrer die Bruder von der Lehre befreiten Die Karmeliter erreichten Frankreich am Vorabend der Kreuzzuge Ludwigs IX Sie hatten ihren Konvent seit 1318 am rechten Ufer der Seine oberhalb des Port en Greve und wurden bald wegen der gestreiften Stoffe ihre Kleidung Barres genannt Die Colestiner besassen ein Gelande das ihnen 1352 Garnier Marcel geschenkt hatte und wo sie anfangs die Kaplane der Bruderschaft der Notare und Sekretare des Konigs im nahe gelegenen Hotel Saint Paul waren Die Gunst Johanns des Guten und vor allem Karls V verschaffte ihnen die Mittel ab 1367 eine grosse Kirche zu bauen l Annonciation oder les Celestins genannt eines der volkstumlichsten Heiligtumer in Paris Die Prinzen der Nebenlinie Orleans des Hauses Valois Haus Valois Orleans machten aus ihr ihre Nekropole nach der Abtei Saint Denis die zweitgrosste der Kapetinger Heute gibt es vom Konvent der Colestiner keine Reste mehr Die Einsiedler des heiligen Augustinus provisorisch um 1260 in der Rue Montmartre und im Chardonnet untergebracht richteten um 1293 ihren Konvent direkt am linken Seineufer ein gegenuber der Westspitze der Cite in modernerer Zeit spricht man von den Grands Augustins die Strasse hier ist heute der Quai des Grands Augustins um sie von den reformierten Petits Augustins zu unterscheiden Schliesslich die Klarissen die im Couvent de l Ave Maria leben gegrundet 1480 durch Ludwig XI an der Stelle eines Beginenhauses das von Ludwig dem Heiligen nicht weit von den Barres gegrundet wurde Viele der erwahnten Schulen waren in Wirklichkeit Konvente oder Prioreien deren Monche von ihrem Orden oder ihrem Kloster als Lehrer oder Studenten an die Universitat von Paris geschickt wurden das College Saint Bernard oder College de Citeaux genannt College des Bernardins 1244 das College Sainte Anne oder College de Premontre 1252 das College de Cluny 1261 das College de Saint Denis 1265 die Priorei Sainte Catherine du Val des Ecoliers des Augustiner Ordens Ecoliers du Christ 1229 Daruber hinaus gibt es mildtatige Hauser Hospize und Hospitaler das Hotel Dieu das seit 829 bezeugt ist vielleicht aber auch zwei Jahrhunderte alter ist seine Grundung wird dem Bischof Landry zugeschrieben es war das einzige Gebaude der Stadt das sich uber zwei Seiten des Flusses erstreckte es befand sich sowohl im Quartier latin als auch auf der Ile de la Cite direkt westlich von Notre Dame und wurde 1865 von Baron Haussmann im Zuge seiner Umgestaltung der Stadt als Hopital Hotel Dieu auf die andere Seite des Parvis Notre Dame verlegt Geblieben ist von dem riesigen Komplex lediglich die Verbindungsbrucke uber die Seine der Pont au Double Saint Jacques du Haut Pas 12 Jahrhundert die Quinze Vingts 15 mal 20 von Ludwig dem Heiligen um 1269 gegrundet ausserhalb der Porte Saint Honore fur 15 mal 20 gleich 300 Blinde die Filles Dieu vor 1270 die Haudriettes gegrundet um 1306 von Etienne Haudry das Panetier der fur das Brot an der herrschaftlichen Tafel zustandige Hofbeamte Philipps des Guten im Osten der Place de Greve das Merci 1348 von Arnoul Braque gegrundet In einigem Abstand von der Stadt sind dann noch die Abteien oder Prioreien Saint Pierre de Montmartre Montmartre Cluniazenser Ende des 10 Jahrhunderts Benediktiner 1134 auf den Ruinen des heidnischen Mercuriustempels St Martin des Champs namengebend fur die Rue Saint Martin vor 567 gegrundet 1060 von Konig Heinrich I 1008 1060 als konigliches Stift wiederhergestellt und 1079 in eine Priorei von Cluny umgewandelt die Apsis datiert aus den 1130er Jahren und das gotische Refektorium aus den 1235er Jahren die Abtei beherbergt heute das Musee du conservatoire national des arts et metiers Saint Laurent 6 Jahrhundert in eine Benediktinerabtei umgewandelt dann vor dem 12 Jahrhundert Priorei von Cluny Pentemont Zisterzienserinnen 1217 heute in der Rue de Grenelle im 6 Arrondissement Saint Antoine des Champs Zisterzienserinnen gegrundet 1198 von Fulko von Neuilly Abtei Longchamp eine 1232 von der heiligen Isabella von Frankreich westlich von Paris heute innerhalb der Grenzen der Stadt gegrundete Klarissenabtei die wahrend der Franzosischen Revolution zerstort wurde Heute befindet sich auf dem Gelande die Pferderennbahn Longchamp sowie naturlich Saint Maur des Fosses und Saint Denis Die Stadt emanzipiert sich vom Konigtum BearbeitenDie letzten Jahre des 14 Jahrhunderts in denen die Feste Isabeaus 1370 1435 und ihres Schwagers Ludwig von Orleans 1372 1407 die steuerzahlenden Burger aufbrachten die 1430er Jahre in denen die englische Prasenz als auslandische Besatzung verstanden zu werden stand Paris an der Seite der Bourguignons siehe Burgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons Burger und Universitatsangehorige unterstutzten mehrheitlich die Positionen eines Adligen Johann Ohnefurcht 1371 1419 Herzog von Burgund der nach dem Tod seines Vaters 1404 von seinem Vetter Herzog Ludwig von Orleans von der Teilhabe an der Macht im Konigreich ferngehalten wurde der Burgunder fordert von seiner orleanistischen Konkurrenz die Eindammung der Verschwendungssucht und ist gleichzeitig als Herr von Flandern an florierenden wirtschaftlichen Beziehungen zum Pariser Markt interessiert Nicht ohne demagogische Mittel Bestechungsgelder fur die Fleischer zum Beispiel und nicht ohne Schmeicheleien Richtung der Universitatsangehorigen die froh sind eine politische Rolle spielen zu konnen die sie seit ihrer Intervention wahrend des Abendlandischen Schismas zu spielen gedenken sitzt Johann von Burgund 1412 das Oberhaupt der Bourguignons in der Stadt Paris fest im Sattel Das Paris des Adels und Klerus und das der kleinen Leute unterstutzte 1413 die Reformpolitik der Generalstande wahrend die Anfuhrer der des Mouvement cabochien die Strasse beherrschen Die Niederlage der Cabochiens nachdem die Moderaten sich gegen sie stemmte veranlasste dann die Reaktion der Armagnacs die in Paris den Terror etablierte Die Repression der Armagnacs dann die Verbannung oder Flucht ihrer Anhanger 1418 nach der Ruckkehr der Bourguignons und die folgenden blutigen Massenunruhen verstarkten nur die Bindung der Pariser an das Lager des Herzogs von Burgund der alleine fur fahig gehalten wurde Frieden und Wohlstand wiederherzustellen Paris hatte langjahrige und feste wirtschaftliche Beziehungen zum Norden zur Normandie zu Burgund nicht aber mit dem Suden Aquitanien dem Berry oder dem Languedoc Die englische Herrschaft in Nordfrankreich und damit auch in Paris die John of Lancaster 1389 1435 der als Regent fur den minderjahrigen englischen Konig Heinrich VI 1421 1471 in Frankreich 1422 1435 errichtete andert nicht an der Parteinahme der Pariser fur Burgund Dabei ist ohnehin fraglich ob die Anwesenheit der Englander in der Stadt eine Besatzung darstellt wenn man berucksichtigt dass John Fastolf der Kommandant der Bastille und damit Militarkommandant der Stadt zu dieser Zeit niemals uber mehr als acht bewaffnete Manner und 17 Bogenschutzen verfugte was auf etwa 300 englische Soldaten in einer Stadt von trotz der Krise etwa 80 000 Einwohnern hinweist Jeanne d Arcs Erscheinen vor der Porte Sainte Honore die damals etwa in Hohe der Comedie Francaise stand fuhrte jedenfalls nicht zu englischen Reaktionen sondern zu franzosischen es war einer ihrer Landsleute der sie beleidigte und ein Einwohner der Stadt der sich mit seiner Armbrust verwundete Die Mehrheitsmeinung in der Stadt anderte sich erst als deutlich wird dass die Burgunder nicht in der Lage sind den Krieg und damit die Wirtschaftskrise zu beenden Die Erfolge Jeanne d Arcs und Karls VII besorgten den Rest Die Stadt begriff dass Frieden nur mit dem Abzug der Englander zu erreichen ist Karl VII und seine andauernden Vorstosse in den Norden sorgen fur eine dauerhafte Unsicherheit vor den Toren der Stadt Dank eines von den Parisern geoffneten Tores die Porte Saint Jacques kann die Armee des Connetable de Richemont der spatere Herzog Arthur III von Bretagne 1393 1458 am 13 April 1436 in die Stadt einmarschieren Karl VII musste noch bis in den November des kommenden Jahres 1437 warten bis er seine Hauptstadt betreten konnte Er hielt sich in dieser Zeit in Bourges auf in Loches und Chinon Sein Parlement befand sich in Poitiers wie die Universitat aus Paris abgezogen Sein Rechnungshof Chambre des comptes war in Bourges In Paris hingegen wo es keinen Konig wohl aber weiterhin die konigliche Verwaltung gab hatte Bedford die zentralen Strukturen des Konigs nicht angetastet Fur die Halfte des Reiches bestand die Funktion als Hauptstadt weiter aber man sah in der Stadt weder den englischen noch den franzosischen Konig Heinrich VI kam lediglich im Dezember 1431 fur ein paar Tage in die Stadt fur seine Salbung und Karl VII kehrte nach dem November 1437 kaum noch einmal in die Stadt zuruck Und sein Sohn Ludwig XI macht es ihm nach schlaft in der Nacht seines ersten Besuchs nicht einmal in der Stadt Somit ist es nicht verwunderlich dass die Generalstande des 15 Jahrhunderts in Orleans oder Tours tagen und wenn die Versammlung des Klerus die 1438 die Pragmatische Sanktion beschliesst in Bourges zusammentritt Das Band zwischen Konig und seiner Hauptstadt wurde somit in den Jahren 1410er vollig zerschnitten Der Burgerkrieg entfernte aus Paris 1413 die Armagnacs und dann die Bourguignons 1418 wiederum die Armagnacs Fremdenfeindlichkeit mischte sich darunter die die italienischen Kaufleute die sich ein wenig zu schnell zu einfachen Wucherern gewandelt hatten als Spekulanten ansah und sie so behandelte wie Philipp August und Ludwig der Heilige seinerzeit die Juden In einem derartigen Klima werden Aussenstande schnell zweifelhaft Enttauscht vom Herzog von Burgund der sie vergass und von Karl VII die ihnen offensichtlich misstraute waren sie nicht unter denen die einen Weg fanden sich auszusohnen Als sich 1465 die Ligue du Bien public zusammenfand weigerte sich der Prevot des marchands Henri de Livres ihnen die Tore der Stadt zu offnen Paris blieb die Hauptstadt war aber nicht mehr die Stadt des Konigs Sie war die erforderliche Zentrale fur alle Angelegenheiten des Konigreichs Wo auch immer der Konig und sein Hof sich aufhielten in Paris hatten die Barone und die Stadte ihre Anwalte Justiz und Verwaltung wurden das zentrale Raderwerk der Monarchie und das befand sich in Paris die nun Hauptstadt war auch wenn der Konig abwesend ist Literatur BearbeitenJean Favier Dictionnaire de la France medievale Stichwort Paris Lexikon des Mittelalters Band VI Stichwort Paris Nouvelle histoire de Paris Jacques Boussard De la fin du siege de 885 886 a la mort de Philippe Auguste 1976 Raymond Cazelles De la fin du regne de Philippe Auguste a la mort de Charles V 1223 1380 1972 Jean Favier Paris au XVe siecle 1380 1500 1974 Jean Pierre Babelon Paris au XVIe siecle 1986 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paris im Mittelalter amp oldid 237805497