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Robert I von Frankreich 866 15 Juni 923 in der Schlacht von Soissons Konig des Westfrankenreichs bzw von Frankreich von 922 bis zu seinem Tod war der jungere der beiden Sohne Graf Roberts des Tapferen des Ahnherrn des Hauses der Robertiner und der Adelheid von Tours Sein alterer Bruder Odo von Paris war bereits als erster Nichtkarolinger von 888 bis 898 Konig gewesen Von Robert I stammten alle spateren Robertiner ab und damit auch in ununterbrochener mannlicher Linie alle spateren Konige von Frankreich aus dem Haus der Kapetinger somit das gesamte Haus Frankreich Maison de France einschliesslich des Hauses Valois und der Bourbonen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Quellen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKonig Odo der keinen mannlichen Nachkommen hatte ubertrug seinem Bruder Robert die Grafschaften die er vor seiner Thronbesteigung selbst besessen hatte namlich Paris Angers Tours Orleans und Blois Spater 890 gab er Robert zusatzlich die Grafschaft Poitiers Ausserdem war Robert Markgraf in Neustrien Zugleich war er Laienabt zahlreicher Abteien darunter Saint Denis bei Paris und Saint Martin de Tours das heisst er konnte nach damaligem Brauch uber die Einkunfte dieser Kloster verfugen Robert war jedoch nicht wie man fruher glaubte Herzog der Franken oder Herzog von Franzien dieses Amt wurde erst spater geschaffen und die einzige Urkunde die Robert als dux Francorum bezeichnet ist eine Falschung Die Starkung der robertinischen Hausmacht die sich aus Roberts Amterhaufung ergab fuhrte zu Unmut bei den Grossen des Reichs und trug dazu bei dass Gegner der Robertiner einen Karolinger Karl III den Einfaltigen zum Gegenkonig gegen Odo erhoben Odo verstandigte sich nach einem Burgerkrieg mit Karl Karl anerkannte Odo als Konig und wurde dafur von diesem als Nachfolger akzeptiert Nach dem Tod Odos 898 hielt sich Robert an diese Abmachung und erhob keinen Anspruch auf die Krone So konnte Karl ungehindert die Nachfolge antreten Er bestatigte Robert in seinen Amtern und Besitzungen insbesondere in seiner Stellung als Markgraf So behielt Robert die alleinige Macht uber ein Bundel von Abteien Grafschaften und Rechten die dadurch dem Zugriff des Konigtums entzogen blieben Konig Karl sicherte Robert urkundlich zu dass er alle diese Guter seinem Sohn vererben durfte Die Grafschaften liess Robert von ihm nachgeordneten Vasallen verwalten die nur ihm personlich unterstanden und keine Getreuen des Konigs mehr waren Auch andere Markgrafen konnten sich damals eine derartige Stellung sichern was zu einer erheblichen Schwachung des Konigtums fuhrte In der Folgezeit sicherte Robert die Verteidigung Nordfrankreichs gegen die Normannen 911 fugte er zusammen mit Richard von Burgund Richard dem Gerichtsherrn den Seine Normannen eine schwere Niederlage zu doch 921 musste er Nantes den Loire Normannen uberlassen Der Friede zwischen dem Konig und seinem machtigen Vasallen wurde bis um 921 nicht ernsthaft gestort Es hatte sich jedoch im Adel Unmut angesammelt weil Karl seinen Gunstling Hagano forderte einen Lothringer niedriger Herkunft der uberdies fur die Westfranken ein Landesfremder war Daher kundigten 920 manche Vornehme Karl den Gehorsam auf nachdem Karl sich geweigert hatte Hagano zu entlassen Als Karl dann beschloss die Abtei Chelles der Abtissin Rothild der Schwiegermutter von Roberts Sohn Hugo wegzunehmen um sie Hagano zu geben bedeutete das den endgultigen Bruch mit dem oppositionellen Adel und besonders den Robertinern Robert liess sich am 29 Juni 922 in Reims zum Gegenkonig wahlen am folgenden Tag wurde er dort durch Erzbischof Walter von Sens gekront Karl stellte eine Armee auf und marschierte gegen den Usurpator Am 15 Juni 923 fiel Robert in der Schlacht bei Soissons Die Schlacht endete dennoch mit einem Sieg seiner Truppen Daher konnten die Anhanger Roberts umgehend dessen Schwiegersohn Herzog Rudolf von Burgund zu seinem Nachfolger erheben nachdem Roberts Sohn Hugo die Krone abgelehnt hatte Nachkommen BearbeitenKonig Robert I war aller Wahrscheinlichkeit nach zweimal verheiratet gewesen Die Mutter seines Sohnes Hugo Magnus war eine Frau namens Beatrix welche allgemein als Tochter des Grafen Heribert I von Vermandois und damit als Angehorige des Geschlechts der Karolinger zugerechnet wird Diese Annahme basiert allerdings auf einem zweifelhaften Beleg aus dem 11 Jahrhundert wahrend zeitgenossische Quellen keinerlei Angaben uber die Herkunft der Beatrix liefern 1 Die zweite Frau Roberts I durfte die in einer koniglichen Urkunde aus dem Jahr 907 genannte Adela gewesen sein wenngleich diese oft auch fur eine seiner Tochter gehalten wird 2 Jedenfalls ging aus dieser zweiten Ehe mindestens eine Tochter hervor die den Grafen Heribert II von Vermandois heiratete Robert I hatte noch eine zweite Tochter namens Emma die den Herzog Rudolf von Burgund heiratete der nach dem Tod Roberts zum neuen westfrankischen Konig erhoben worden war Die Mutter Emmas ist nicht genau bestimmbar Roberts Enkelsohn war der dux Hugo Capet der 987 zum Konig erhoben wurde und die Dynastie der Kapetinger begrundete Quellen BearbeitenJean Dufour Hrsg Recueil des actes de Robert Ier et de Raoul rois de France 922 936 Imprimerie Nationale u a Paris 1978 Chartes et diplomes relatifs a l histoire de France Literatur BearbeitenPhilippe Lauer Robert Ier et Raoul de Bourgogne Rois de France 923 936 Champion Paris 1910 Bibliotheque de l Ecole des Hautes Etudes Sciences philologiques et historiques 188 ISSN 0761 148X grundlegende Untersuchung online hier Karl Ferdinand Werner Vom Frankenreich zur Entfaltung Deutschlands und Frankreichs Ursprunge Strukturen Beziehungen Ausgewahlte Beitrage Festgabe zu seinem 60 Geburtstag Thorbecke Sigmaringen 1984 ISBN 3 79957027 6 Walther Kienast Die frankische Vasallitat Von den Hausmeiern bis zu Ludwig dem Kind und Karl dem Einfaltigen Herausgegeben von Peter Herde Klostermann Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 465 01847 8 Frankfurter wissenschaftliche Beitrage Kulturwissenschaftliche Reihe 18 Einzelnachweise Bearbeiten Historia Francorum Senonensis hrsg von Georg Waitz in MGH SS 9 1851 S 366 Martin Bouquet Recueil des Historiens des Gaules et de la France RHGF 9 S 505VorgangerAmtNachfolgerKarl III Konig des Westfrankenreichs 922 923Rudolf von BurgundNormdaten Person GND 11878904X lobid OGND AKS LCCN n79120265 VIAF 77597612 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Robert I KURZBESCHREIBUNG Konig von FrankreichGEBURTSDATUM 866STERBEDATUM 15 Juni 923STERBEORT bei Soissons Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert I Frankreich amp oldid 228467335