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Saint Martin de Tours ist eine romisch katholische Basilika zu Ehren des heiligen Martin in Tours Frankreich Die heutige Basilika wurde nach einem Entwurf des Architekten Victor Laloux im romanisch byzantinischen Stil erbaut Baubeginn war im Jahre 1887 eingeweiht wurde die Basilika im Jahre 1925 In ihrer Krypta befindet sich das Grab des Heiligen 1 Basilika Saint Martin in Tours Inhaltsverzeichnis 1 Vorgangerbau 2 Heutige Basilika 3 Personen 3 1 Abte 3 2 Dekane 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVorgangerbau Bearbeiten nbsp Tour de Charlemagne Rest der zerstorten Basilika nbsp Auszug aus der Grandval BibelBis in die Zeit Martins Bischof von Tours seit 372 war Tours eine galloromische Stadt von mittlerer Bedeutung Nach seinem Tod im Jahre 397 in Candes gelang es den Monchen aus Tours sich des Leichnams zu bemachtigen und ihn in ihre Stadt zu bringen Man begrub ihn an der Stelle uber der spater die Basilika Saint Martin errichtet wurde im Mittelalter einer der grossten Kirchenbauten des Westens Der Ruf des Heiligen und die Pilgerreisen zu seinem Grab einem der wichtigsten des Christentums die bald einsetzten veranderten den Charakter der Stadt vollig Einen ersten bedeutenden basilikalen Bau veranlasste 471 Bischof Perpetuus anstelle einer bescheidenen von einem seiner Vorganger Brictius errichteten Kapelle Die Basilika uber dem Grab wurde wesentlicher Teil einer Kirchenfamilie zu der unter anderem die im 6 Jahrhundert durch Gregor von Tours am Ort der Bischofsweihe des Heiligen errichtete Kathedrale sowie auf der anderen Loireseite das Kloster Marmoutier der einstige Ruhesitz des Heiligen gehorten und die eine Sakrallandschaft auf die Memoria des Heiligen Martin bezogener Heiliger Orte mit den genannten drei Hauptzentren konstituierte Mehr als ein Jahrtausend lang blieb Tours auf dieser Basis eine der wichtigsten Stadte des Abendlands und eine Metropole der Christenheit Im Jahr 508 nach dem Sieg uber die Westgoten in der Schlacht von Vouille und der Eroberung Aquitaniens im Jahr zuvor war die Basilika Saint Martin bereits wichtig genug dass der Merowinger Chlodwig I 511 die Abgesandten des byzantinischen Kaisers Anastasios I hier empfangen konnte die ihm hier den Titel eines Konsuls des Westens zusprachen Der gleiche Konig sprach der Abtei die Immunitat zu die spater von Chlothar I 561 bestatigt wurde Von 796 bis 804 war Alkuin der Berater Karls des Grossen und Organisator der ersten theologischen und philosophischen Vorlesungen Abt von Saint Martin das kurz vor seiner Berufung in ein Kanonikerstift umgewandelt worden war Tours wurde zu einem der wichtigsten kulturellen Zentren der karolingischen Renovatio Das Skriptorium das mit der touronischen Halbunziale eine eigenstandige Schriftart entwickelt hatte produzierte auf einem hohen buchkunstlerischen und kalligraphischen Niveau Eine besondere Rolle spielen aufwendig illuminierte Bibelpandekten der von Alkuin revidierten Vulgata des Hieronymus wie die Vivian Bibel oder die Grandval Bibel 2 853 wurde die Basilika von den Normannen unter ihrem Anfuhrer Hasting niedergebrannt ebenso wie die anderen Kirchen der Stadt die Reliquien des Heiligen waren zuvor in die Abtei Saint Paul de Cormery gebracht worden spater nach Auxerre Robert der Starke kam 866 in der Schlacht von Brissarthe ums Leben als er versuchte Hasting und seine Normannen aus dem Land zu treiben Das Amt des Laienabts des Klosters war in der Hand der Familie Roberts des Tapferen der Robertiner der Vorfahren der Kapetinger die das Kloster als zentrale Verwaltung fur ihre Besitztumer nutzten Der Abt und Graf bediente sich der ihn umgebenden Kanoniker der Abtei als eine Art personlicher Kanzlei Daruber hinaus wurde der halbe Mantel des heiligen Martin die cappa von ihnen vor allem als Macht und Legitimationssymbol des Laienabtes benutzt nach dem der Stammvater der Kapetinger Hugo Capet moglicherweise auch seinen Beinamen erhielt Die Basilika und die Abtei Saint Martin waren als Grablege des heiligen Martin von Tours mehr als ein Jahrtausend lang eine der wichtigsten christlichen Pilgerstatten Im 18 Jahrhundert verfielen Basilika und Abtei zunehmend und wurden wahrend der Franzosischen Revolution schliesslich weitgehend zerstort Als Reste erhalten sind bis heute lediglich zwei Turme aus dem 11 bis 13 Jahrhundert die sog Tour Charlemagne 1928 teilweise eingesturzt und wieder aufgebaut und die Tour de l Horloge Im Ubrigen verlauft anstelle der ursprunglichen Bauten nun die Rue des Halles Heutige Basilika Bearbeiten nbsp Blick durch das Mittelschiff nbsp Grab des Hl Martins in der KryptaDie heutige Basilika wurde von 1887 an nach Planen des Architekten Victor Laloux im romano byzantinischen Stil erbaut und 1925 eingeweiht Durch Papst Pius XI wurde sie am 25 Marz 1925 zur Basilica minor erhoben 3 Die Kirche ist aufgrund der Gegebenheiten des Baugrundstucks in Nord Sud Richtung erbaut An ihrer Sudseite erstreckt sich ein grosser Vorplatz wo sich eine Kreuzigungsgruppe mit einer Statue des Hl Martin befindet die von Heiligenfiguren flankiert wird Die Basilika hat eine Kuppel mit einer Hohe von 51 m Auf ihrer Spitze befindet sich eine Darstellung des Hl Martin der die Stadt segnet geschaffen von dem Skulpteur Jean Hugues sie ist ca 4 25 m hoch und wiegt etwa 1 692 kg nbsp Aussenansicht auf Chor und Kuppel nbsp Sudfassade nbsp Figur des Hl Martin auf der KuppelIm Inneren besteht die Basilika aus einem grossen Hauptschiff mit zwei kleineren Seitenschiffen Das Grab des Hl Martin befindet sich in der Krypta zu der zwei Treppen hinabfuhren 4 nbsp Panoramablick durch den Innenraum nbsp Blick in das Seitenschiff nbsp Blick auf das Sudportal nbsp Blick in die KuppelDie Orgel wurde 1843 in einem Gehause aus dem 18 Jahrhundert fur eine Kirche in Caen durch die Werkstatt Cavaille Colls erbaut Das Instrument wurde 1956 durch die Stadt Tours angekauft und in der Folgezeit in mehreren Schritten restauriert Die Orgel hat 27 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Personen BearbeitenAbte Bearbeiten Ithier 766 776 Erzkanzler Alkuin 804 Grunder des Skriptoriums der Alkuin Bibeln Fridugisus 819 832 Erzkanzler Adalhard 870 Matfriede Robert der Tapfere 866 Robertiner Hugo Abbas 886 Stiefsohn Roberts Welfen Robert II 923 Sohn Roberts 922 Konig von Frankreich Robertiner Hugo der Grosse 956 Sohn Roberts II Robertiner Hugo Capet 996 Sohn Hugos 987 Konig von Frankreich Robertiner Kapetinger Dekane Bearbeiten Philipp von Frankreich Sohn des Konigs Ludwig VI ab 1155 Dekan 1157 1159 Erzbischof von Paris Aubry Cornu Dekan 1231 1236 Kanzler von Frankreich Jean de la Cour Dekan 1236 1244 Kanzler von Frankreich Etienne de Mornay Dekan 1314 1316 Kanzler von Frankreich Guy de Boulogne 1352 1373 Nicolas d Orgemont Dekan 1416Literatur BearbeitenB Chevalier Tours In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 8 LexMA Verlag Munchen 1997 ISBN 3 89659 908 9 Sp 922 925 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl die Informationen auf der website der Kirche franzosisch E K Rand A Survey of the Manuscripts of Tours Studies in the Script of Tours vol 1 Cambridge Mass 1929 E K Rand EK und L W Jones The earliest book of Tours Cambridge Mass 1934 Basilique Saint Martin de Tours auf gcatholic org Informationen zur Basilika auf der website der Kirche franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Basilique Saint Martin de Tours Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website franzosisch 47 393027777778 0 68297222222222 Koordinaten 47 23 34 9 N 0 40 58 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saint Martin de Tours amp oldid 225608555