www.wikidata.de-de.nina.az
Gauzlin 16 April 886 war frankischer Erzkanzler und Bischof von Paris Er entstammte dem Grafengeschlecht der Rorgoniden und war ein Sohn des Grafen Rorico von Le Mans Als Gauzlin und sein Halbbruder Ludwig Sohn der Rotrud Tochter Karls des Grossen seit 844 Abt von Saint Denis 858 in Gefangenschaft der Wikinger gerieten brachte Karl der Kahle 823 877 das Losegeld auf das fur sie gefordert wurde Nach seiner Ausbildung in Reims trat Gauzlin vermutlich auf Betreiben seines Halbbruders Erzkanzler Ludwigs im Jahr 860 als Kanzler von Karl dem Kahlen in dessen Hof ein Als sein Halbbruder 867 starb wurde Gauzlin selbst Erzkanzler Gauzlin war gleichzeitig Abt von Jumieges Saint Amand St Germain des Pres und ab 878 auch Abt von Saint Denis Als Vertrauter Karls des Kahlen gehorte Gauzlin wie auch sein Konkurrent Hugo Abbas zu der Gruppe von Grossen die der Kaiser auf einer Versammlung in der Konigspfalz Quierzy 877 fur die Dauer seines zweiten Italienzuges als Mitherrscher K F Werner seines Sohnes Ludwigs des Stammlers benannte vgl das Kapitular von Quierzy Nach dem Tod Karls des Kahlen am Mont Cenis beteiligte sich Gauzlin an einer Furstenopposition die Ludwigs Konigtum nur gegen die vertragliche Zusicherung ihrer Rechte wohl nach dem Vorbild des Vertrages von Coulaines und Vergabe weiterer honores zugestand Wahrscheinlich im Zuge dieser Ereignisse erhielt Gauzlin die Abtei Saint Denis Mit der Reichsteilung von Amiens 880 welche die Vertrage von Verdun 879 und Ribemont 880 umsetzte erreichte er nach dem Tod Ludwigs des Stammlers die Teilung des Westfrankenreichs unter Karlmann und Konig Ludwig III 882 der ihn als Erzkanzler ubernahm Nach Karl Ferdinand Werner war ihm mit der Reichsteilung ein personlicher Coup gelungen fiel durch die Schaffung zweier westfrankischer Hofe doch die direkte Konkurrenz mit Hugo Abbas weg Dieser habe zuvor die starkere Position am Hof innegehabt und dementsprechend auf die Nachfolge nur eines Sohnes gedrungen So erscheint es wahrscheinlich dass Gauzlin unter dessen Agide der Vertrag von Fouron 879 entstanden war in dem sich Ludwig der Stammler und sein gleichnamiger ostfrankischer Vetter unter anderem die Nachfolge aller Sohne zugesichert hatten auf Initiative Hugos sein Erzkanzleramt verlor und es erst wiedererlangen konnte als er Ludwig den Jungeren als Vertragspartner von Fouron zur militarischen Intervention und zum Abschluss der Vertrage von Verdun und Ribemont bewegen konnte Eine wichtige Quelle zu diesen Ereignissen liegt mit den Annales Bertiniani vor Allerdings ist zu beachten dass Hinkmar von Reims der 861 882 fur ihre Niederschrift verantwortlich zeichnet personliche Animositaten gegen seinen ehemaligen Schuler Gauzlin hegte in dem er bereits seit der Spatzeit Karls des Kahlen einen Konkurrenten um Einfluss bei Hof sah Gauzlin war es aller Wahrscheinlichkeit nach der 882 die Erhebung des Robertiners Odo zum Grafen von Paris herbeifuhrte Zwei Jahre spater wurde Gauzlin der dortige Bischof und organisierte wahrend der Belagerung von Paris 885 886 gemeinsam mit Graf Odo die Verteidigung der Stadt Am 16 April 886 fiel Gauzlin einer Seuche zum Opfer Literatur BearbeitenOtto Gerhard Oexle Bischof Ebroin von Poitiers und seine Verwandte In Fruhmittelalterliche Studien Band 3 1969 S 138 210 hier S 197 ff doi 10 1515 9783110242034 138 Karl Ferdinand Werner Gauzlin von Saint Denis und die westfrankische Reichsteilung von Amiens Marz 880 Ein Beitrag zur Vorgeschichte von Odos Konigtum In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 35 1979 S 395 462 Quellen BearbeitenAnnales Bertiniani edd Felix Grat Jeanne Vielliard Suzanne Clemencet Annales de Saint Bertin Paris 1964 Kapitular von Quierzy 877 edd Alfred Boretius Victor Krause MGH Capit 2 Nr 281 Hannover 1890 ND 1980 S 355 361 VorgangerAmtNachfolgerIngelvinBischof von Paris 884 886AnscharicPersonendatenNAME GauzlinKURZBESCHREIBUNG frankischer Erzkanzler und Bischof von ParisGEBURTSDATUM 9 JahrhundertSTERBEDATUM 16 April 886 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gauzlin Erzkanzler amp oldid 224674959