www.wikidata.de-de.nina.az
Saint Martin des Champs St Martin in den Feldern ist die im 12 und 13 Jahrhundert errichtete ehemalige Klosterkirche einer gleichnamigen wahrend der Franzosischen Revolution aufgelosten Abtei beziehungsweise Priorei deren Name sich von ihrer ursprunglichen Lage in den sich nordlich von Paris entlang der alten Romerstrasse nach Soissons erstreckenden Feldern ableitet Von der einst bedeutenden Klosteranlage die der fruheren im heutigen 3 Arrondissement gelegenen Romerstrasse ihren Namen Rue Saint Martin gab sind einzig das Kirchengebaude und das ehemalige Refektorium erhalten Sie befinden sich im Besitz der Kunst und Gewerbeschule Conservatoire national des arts et metiers die in der Kirche Exponate des ihr angeschlossenen Musee des arts et metiers zeigt und das Refektorium als Bibliothek nutzt siehe dort Saint Martin des ChampsPlan von Saint Martin nach Viollet le DucAuf der rechten Bildhalfte das erhaltene gotische Refektorium der Abtei Saint Martin heute Teil der Bibliothek des Conservatoire national des arts et metiers Inhaltsverzeichnis 1 Abtei und Priorei Saint Martin des Champs 2 Kirchengebaude 3 Orgel 4 Heutige Verwendung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAbtei und Priorei Saint Martin des Champs BearbeitenDie Abtei Saint Martin des Champs ging aus einer seit dem 8 Jahrhundert vor den Toren der Stadt bezeugten Monchsgemeinschaft hervor Sie wurde 1060 von Heinrich I bzw seiner Ehefrau Anna von Kiew unter koniglichen Schutz gestellt und neu organisiert 1079 wurde Saint Martin in eine Priorei der Abtei Cluny umgewandelt Um das Kloster entwickelte sich der gleichnamige Ort der zur Zeit des Baus der Stadtmauer Philipp Augusts 1190 1210 noch ausserhalb der Stadt lag mit dem Bau der Stadtmauer unter Etienne Marcel ab 1356 aber eingemeindet wurde Die Kirche bei der sich romanische und gotische Stilelemente mischen wurde im 12 und 13 Jahrhundert errichtet Die Apsis datiert aus den 1130er Jahren das gotische Refektorium wurde in den 1235er Jahren von Pierre de Montreuil dem Architekten der Sainte Chapelle gebaut Die Klosterbauten stammen von Antoine vom Ende des 18 Jahrhunderts Nach der Auflosung des Klosters durch die Franzosische Revolution wurde 1798 das Conservatoire nationale des arts et metiers hier untergebracht deren aktuelle Bauten ab 1845 von Leon Vaudoyer errichtet wurden Die Kirche ist heute ein Annex des Musee des arts et metiers hier befindet sich das Original des Foucaultschen Pendels das Refektorium wurde zur Bibliothek Kirchengebaude BearbeitenDer Chor ist der alteste erhaltene Teil der Kirche und stammt aus dem zweiten Viertel des 12 Jahrhunderts Er gilt als Ubergang zwischen Romanik und Gotik und ist aus diesem Grund ein wichtiger Bau in der franzosischen Architekturgeschichte Der Chorumgang ist noch als romanisches Kreuzgratgewolbe ausgefuhrt welches aber von den fruhgotischen Rippen der Kapellen aufgefangen wird Hier wurde erstmals versucht den Chorumgang und die Kapellen raumlich miteinander zu verbinden was eine klare Abkehr von der Romanik war die Chorumgang und Kapellen immer strikt trennte Es wurden sogar die sonst ublichen trennenden Zungenmauern weggelassen so dass die Kapellen ineinander ubergehen Somit war hier schon das Muster eines doppelten Umganges gebildet der spater bei der Notre Dame als definitive Form der Gotik zur Anwendung kam Man erkennt aber klar dass beim Bau der Kirche von St Martin des Champs die Bauleute noch unsicher waren hinsichtlich der Verwendung der neuen Formen Aus dem 13 Jahrhundert stammt das schlichte einschiffige Langhaus Das Refektorium ist ein zweischiffiger gotischer Bau Orgel BearbeitenDie Orgel stammt aus der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts und wurde von Aristide Cavaille Coll erbaut Das Instrument hat 19 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 1 I Grand Orgue C g31 Bourdon 16 2 Montre 8 3 Bourdon 8 4 Flute harmonique 8 5 Salicional 8 6 Prestant 4 7 Plein jeu III8 Trompette 8 II Recit expressif C g39 Cor de nuit 8 10 Viole de gambe 8 11 Voix celeste 8 12 Flute octaviante 4 13 Nasard 2 2 3 14 Trompette 8 15 Basson hautbois 8 Tremblant Pedale C f116 Contrebasse 16 17 Soubasse 16 18 Basse 8 19 Bombarde 16 Koppeln II I I P II P nbsp Exponat des Musee des arts et metiers in der ehemaligen Klosterkirche St Martin des ChampsHeutige Verwendung BearbeitenHeute gehoren die Kirche und das Refektorium zum Musee des arts et metiers Das Langhaus bildet den Saal unter dem Titel Pantheon der Technik Hier befinden sich einige sehr wertvolle Meilensteine der Technikgeschichte so der Gasmotor von Lenoir und der erste dampfbetriebene Autobus von Amedee Bollee Das Foucaultsche Pendel hingegen befindet sich im Kirchenchor Das Refektorium beherbergt die Bibliothek und ist fur normale Museumsbesucher nicht zuganglich Siehe auch BearbeitenRomanische und fruhgotische ChorumgangeLiteratur BearbeitenCornelia Heintz Anfange und Entwicklung des Cluniazenser Priorates Saint Martin des Champs in Paris 1079 1150 Diss phil Munster 1982 Andreas Sohn Vom Kanonikerstift zum Kloster und Klosterverband Saint Martin des Champs in Paris in Vom Kloster zum Klosterverband Munstersche Mittelalter Schriften 74 1997 S 206 238 Catherine Brut La fouille d un grand monument medieval le prieure de Saint Martin des Champs in Archeologia Nr 378 05 2001 Philippe Rachet Paris Prieure de Saint Martin des Champs in Dossiers d Archeologie Juli August 2002 Nr 275 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin des Champs Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ancienne abbaye Saint Martin des Champs in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch private Seite mit FotosEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel48 866077 2 354658 Koordinaten 48 51 57 9 N 2 21 16 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin des Champs amp oldid 237909181