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Die katholische Pfarrkirche Saint Leu Saint Gilles in der Rue Saint Denis Nr 92 im 1 Arrondissement von Paris wurde zu Beginn des 14 Jahrhunderts am Weg von der Ile de la Cite zur koniglichen Grablege in der Abteikirche von Saint Denis errichtet Von den zahlreichen Kirchen die im Mittelalter an dieser Achse entstanden gehort sie zu den wenigen die erhalten geblieben sind 1915 wurde die Kirche in die Liste der franzosischen Baudenkmaler als Monument historique aufgenommen Die nachsten Metrostationen sind Les Halles und Etienne Marcel der Linie 4 Doppelturme der WestfassadeInnenraumKonsole mit Engelskopf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Bleiglasfenster 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im 12 Jahrhundert gab es in der einstigen Abtei Saint Magloire in der Rue Saint Denis eine dem heiligen Agidius geweihte Kapelle 1235 liessen die Benediktiner von Saint Magloire fur die Glaubigen die sich um das Kloster herum angesiedelt hatten eine eigene Kirche ausserhalb des Klosterbezirkes bauen Auch sie war dem heiligen Agidius Gilles geweiht einem Einsiedler und spateren Abt von Saint Gilles in Sudfrankreich der als einer der Vierzehn Nothelfer verehrt wird Spater erhielt die Kirche zusatzlich das Patrozinium des heiligen Lupus von Sens Loup oder Leu der im 7 Jahrhundert Bischof von Sens war Da die Kirche zu klein geworden war errichtete man 1319 an ihrer Stelle ein neues grosseres Gebaude das man im 16 Jahrhundert durch zwei Seitenschiffe erweiterte Zu Beginn des 17 Jahrhunderts wurde der gotische Chor durch ein Chorhaupt im Stil der Renaissance ersetzt Saint Leu Saint Gilles gehorte zunachst zur Pfarrei Saint Barthelemy die auf der Ile de la Cite in der Nahe des Justizpalastes lag und wurde erst 1617 eigenstandige Pfarrkirche 1780 schuf der Architekt Charles de Wailly die Krypta unter dem Chor als die Bruderschaft der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem Saint Leu Saint Gilles zur Kirche ihres Ordenskapitels machte Nachdem der Ritterorden die Kirche 1830 verlassen hatte kehrte er 1928 wieder nach Saint Leu Saint Gilles zuruck und nutzt seitdem die Taufkapelle fur seine Zeremonien Wahrend der Franzosischen Revolution erlitt die Kirche schwere Beschadigungen und diente als Lebensmitteldepot 1802 wurde die Kirche wieder fur den Gottesdienst geweiht Beim Durchbruch des Boulevard de Sebastopol im Zuge der Umgestaltung von Paris unter dem Prafekten Haussmann mussten drei Apsiskapellen und der Chorumgang weichen Sie wurden 1858 von Victor Baltard wesentlich kleiner neu angelegt An der Sudseite der Kirche wurden die Marienkapelle und das Pfarrhaus errichtet Architektur BearbeitenDie Westfassade wird von zwei spitzen Turmen eingerahmt Seit der Erweiterung im 16 Jahrhundert besitzt die Kirche drei Schiffe die durch Spitzbogenarkaden voneinander getrennt sind Ein Querhaus gibt es nicht Die Kirche ist mit einem Kreuzrippengewolbe gedeckt das 1727 im Stil der Gotik erneuert wurde nbsp Chorfenster mit Darstellung des Evangelisten MarkusBleiglasfenster BearbeitenDie Bleiglasfenster wurden von Eugene Stanislas Oudinot 1827 1889 Prosper Lafaye und Paul Nicod geschaffen und zwischen 1861 und 1869 eingebaut Die Chorfenster stellen die Evangelisten dar Sie wurden von Paul Nicod nach Kartons von Jean Paul Balze ausgefuhrt Die wahrend der Pariser Kommune zerstorten Fenster ersetzte Henri Chabin zwischen 1875 und 1881 nbsp Fenster der Schopfungsgeschichte nbsp Apostelfenster nbsp Wurzel Jesse FensterAusstattung BearbeitenDie Alabasterreliefs in einer Kapelle des Chorumgangs mit den Darstellungen Letztes Abendmahl Judaskuss Geisselung Christi stammen aus dem 15 Jahrhundert und wurden in einer Werkstatt in Nottingham angefertigt Die Marmorskulptur in der zweiten Kapelle des sudlichen Seitenschiffs mit der Darstellung der Unterweisung Mariens wurde von Jean Bullant um 1515 1578 geschaffen Das Gemalde mit der Darstellung des heiligen Hieronymus im Gebet nach Georges de la Tour in der dritten Kapelle des sudlichen Seitenschiffs wird Trophime Bigot 1579 1650 zugeschrieben Die Liegefigur Christus im Grab in der Krypta stammt vermutlich aus dem 17 Jahrhundert Die Skulpturen an den Pfeilern im Chor sind Werke des 19 Jahrhunderts Sie stellen den ersten Schutzpatron der Kirche dar den heiligen Agidius die Kirchenlehrer Augustinus von Hippo und Johannes Chrysostomos den heiligen Vinzenz von Paul die Apostel Petrus und Paulus und Karl Borromaus den Vertreter der Gegenreformation Ausserdem befinden sich in der Kirche die Gemalde Le Pere eternel Gottvater von Jean Jouvenet 1644 1717 und Les Pelerins d Emmaus Die Emmausjunger 1763 von Jean Restout 1692 1768 Orgel Bearbeiten nbsp Hauptorgel von Clicquot nbsp ChororgelDie Hauptorgel ist ein Werk des Orgelbauers Francois Henri Clicquot und des Schreiners Rimbert Nicolas Im Orgelgehause sind Teile der ersten Orgel aus dem Jahr 1603 miteinbezogen Die Orgel wurde 1788 eingebaut und mehrfach restauriert 1815 wurde sie in die Liste der Monuments historiques aufgenommen Das Instrument ist seit 1974 unspielbar 1 I Positif C f31 Montre 8 2 Bourdon 8 3 Keraulophone 8 4 Salicional 8 5 Prestant 4 6 Nasard 2 2 3 7 Doublette 2 8 Trompette 8 9 Cromorne 8 II Grand Orgue C f310 Dessus de Flute 16 11 Montre 0 8 12 Bourdon 0 8 13 Flute allemande 0 8 14 Flute octaviante 0 4 15 Plein Jeu IV16 Trompette harmonique 0 8 17 Basson 0 8 III Recit expressif C f318 Bourdon 8 19 Gambe 8 20 Voix celeste 8 21 Flute douce 4 22 Hautbois 8 Tremblant Pedale C f123 Soubasse 16 24 Basse 0 8 Koppeln I II III II II PLiteratur BearbeitenGeorges Brunel Marie Laure Deschamps Bourgeon Yves Gagneux Dictionnaire des Eglises de Paris Editions Hervas Paris 2000 1 Auflage 1995 ISBN 2 903118 77 9 S 276 277 Jean Colson Marie Christine Lauroa Hrsg Dictionnaire des Monuments de Paris Editions Hervas Paris 2003 1 Auflage 1992 ISBN 2 84334 001 2 S 709 710 Aline Dumoulin Alexandra Ardisson Jerome Maingard Murielle Antonello Paris D Eglise en Eglise Editions Massin Paris 2008 ISBN 978 2 7072 0583 4 S 26 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Leu St Gilles Paris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise Saint Leu Saint Gilles in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Orgel von Saint Leu Saint Gilles in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel Memento vom 30 Juni 2012 im Webarchiv archive today 48 862862 2 35006 Koordinaten 48 51 46 3 N 2 21 0 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Leu St Gilles Paris amp oldid 225265156