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Dieser Artikel behandelt mundlich uberlieferte Religionen Zu den Gruppen deren Religionen der ethnischen Bindung dienen siehe Ethnisch religiose Gruppe Ethnische Religionen auch traditionelle Religionen werden alle mundlich oder durch Rituale uberlieferten Glaubenssysteme genannt die keine schriftlich fixierten Lehren kennen und deren Anhanger jeweils nur einer kleinen Zahl verbundener ethnischer Gruppen angehoren Spezielle Kulte und Rituale pragen vielfach die religiosen Ausserungen traditioneller lokaler Menschengruppen Feuertanzer der Baining aus Neubritannien Ursprunglich dienten solche Konzepte traditionellen Kulturen das Umweltgeschehen gedanklich zu strukturieren zu erklaren bzw fur die Gesellschaft positiv zu beeinflussen indem sie zugleich die Gemeinschaft die naturliche Umwelt oder die vorgestellten transzendenten Wesen ansprachen Im Gegensatz zu den Weltreligionen sind sie nach wie vor starker auf die Gegenwart ausgerichtet Sie fordern zumeist die emotionale und spirituelle Bindung an Ethnie und Natur was sich auch in ihrer Ethik und reichen Mythologien ausdruckt Das Konzept der individuellen Erlosung oder die Hoffnung auf eine jenseitige Existenz finden sich kaum im Zentrum steht hingegen das Heil der Gemeinschaft 1 Traditionelle Glaubenssysteme kennen keine Religionsstifter keinen universellen Geltungsanspruch und keinen expliziten Moralkodex Sie sind offen fur fremde Einflusse so dass sich im Laufe der Jahrtausende eine grosse Vielfalt unterschiedlicher Vorstellungen und Auspragungen entwickelt haben Es gibt weltweit tausende unterschiedlicher lokaler Glaubensvorstellungen Seit den ersten Kontakten zu den Weltreligionen kam es weltweit zu erheblichen Missionsbestrebungen um die heidnischen Ideen auszuloschen Ihre offizielle Anhangerschaft macht daher soweit bekannt nur noch vier Prozent der Weltbevolkerung aus Die Tendenz ist stark abnehmend da sich ihre Anhanger aus diversen pragmatischen Grunden immer haufiger zu einer Weltreligion bekennen Dies bedeutet allerdings nicht dass sie die alten Traditionen vollig abgelegt haben und die neue Religion tatsachlich leben Rein lokal entstandene weitgehend unbeeinflusste religiose Vorstellungen finden sich nur noch bei den wenigen isolierten Volkern der Tropen Mehr oder weniger stark mit Elementen der Weltreligionen vermischt sind sie noch in entlegenen Wildnisregionen Nordkanadas Sibiriens und Australiens in grossen Teilen Subsahara Afrikas Indiens sowie in den Berglandern Sudostasiens und Indonesiens anzutreffen Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungsproblematik 1 1 Begriff oder Bezeichnung Unterschiedliche Sichtweisen 1 2 Internationaler Gebrauch des Begriffs 2 Abgrenzungsmerkmale 2 1 Ethnische Begrenzung 2 2 Schriftlosigkeit 2 3 Fehlende Stifter 2 4 Fehlender missionarischer Auftrag 2 5 Weitere mogliche Merkmale zur Abgrenzung 2 5 1 Spiritueller Bezug zur Natur 2 5 2 Wandelbare und gegenwartige Geister und Gotter 2 5 3 Fehlende religiose Organisationen 2 5 4 Wandlungsfahigkeit 2 5 5 Zyklische Zeitauffassung mit Gegenwartsbezug 2 5 6 Versohnungsreligionen versus Erlosungsreligionen 2 6 Mogliche Zuordnungsprobleme 3 Weitgehende Gemeinsamkeiten 3 1 Emotionale Verwandtschaft mit der Welt 3 2 Allgegenwartige Spiritualitat 3 3 Individuelle Verantwortlichkeit 3 4 Ritualisierte Kreislaufe 3 5 Mythen und Kulte zur Deutung und Harmonisierung des Umweltbezugs 4 Klassifizierungsversuche 4 1 Typologie nach Kultpraxis 4 2 Typologie nach Lebensweisen 5 Geschichte 5 1 Entwicklung der altesten Religionen 5 2 Fruhe Kontakte zu den Weltreligionen 5 3 Entwicklung im Zuge der europaischen Expansion 5 4 Das Bild der ethnischen Religionen im Westen 5 5 Ethnische Religionen im 21 Jahrhundert 6 Neo ethnische Religionen 6 1 Panbewegungen in Amerika 6 2 Religiose Revitalisierung in Asien und Australien 6 3 Neu afrikanische Religionen 6 4 Neopagane Traditionen in Europa 7 Sackgassen der ethnologischen Religionsforschung 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Anmerkungen 11 EinzelnachweiseBezeichnungsproblematik Bearbeiten nbsp Da die Candomble Religion von Afrobrasilianern praktiziert wird ist sie keine indigene wohl aber eine ethnische Religion wenn auch mit katholischen Einflussen Ethnische Religion wird heute in Ermangelung einer Theorie der Religion als Sammelbezeichnung ohne Bezug zu einem bestimmten wissenschaftlichen Konzept verstanden 2 Lediglich das Fehlen textlicher Aufzeichnungen religioser Inhalte die Einheit einer Volksgruppe Ethnie mit deren Glaubensinhalten und praktiken sowie eine vorrangig naturbezogene Spiritualitat in diversen Auspragungen sind allgemein anerkannte Abgrenzungskriterien Die Bezeichnung ist heute vor allem in der deutschen Ethnologie seltener in der Kulturanthropologie ublich Dort wie in der Religionswissenschaft werden zudem Bezeichnungen wie schriftlose Religionen Stammesreligionen oder indigene Religionen verwendet Fruher ubliche Bezeichnungen wie primitive oder archaische Religionen werden wegen ihrer abwertenden Tendenz und der ungenauen beziehungsweise irrefuhrenden Begrifflichkeit Natur im Gegensatz zu Kultur von den meisten Wissenschaftlern abgelehnt oder nur unter Vorbehalt gebraucht Dies gilt auch fur den Begriff der Urreligion und fur den nach wie vor popularen Begriff Naturreligionen der missverstandlich ist weil er sich keineswegs auf die ganze Natur als Gegenstand religioser Verehrung beschrankt und weil er oft mit einem vermeintlichen Naturzustand des Menschen assoziiert wird Aktuell wird auch das Wort Religion in Bezug auf ethnische Konzepte von einigen Wissenschaftlern kritisiert da der Begriff zu stark auf das Christentum und europaische Kulturen fixiert sei Jede bislang verwendete Kurzbezeichnung fur solche Glaubenssysteme suggeriert mehr oder weniger eine religionswissenschaftliche Einheit Tatsachlich handelt es sich jedoch um eine enorme Vielfalt religioser Vorstellungen und Praktiken mit den unterschiedlichsten Auspragungen die nur aufgrund ihrer Fremdartigkeit als vermeintliche Einheit wahrgenommen werden 3 Daher vermeiden die meisten heutigen Fachleute eine verallgemeinernde Begriffsdefinition 4 Als behelfsmassige Clusterbezeichnung hat sich Ethnische Religionen bei einer Vielzahl gegenwartiger Fachleute durchgesetzt Anm 1 Begriff oder Bezeichnung Unterschiedliche Sichtweisen Bearbeiten nbsp Auf dieser Religionskarte von 1883 werden die Anhanger der traditionellen Religionen Fetischisten genannt nbsp Tierschadel als heilige Objekte finden sich uberall auf der Erde Dennoch handelt es sich nur um eine augenfallige Analogie die Bedeutung kann vollkommen unterschiedlich sein Opfergabe auf einem Grab der Apatani aus Indien Die Bezeichnung Ethnische Religion taucht bereits 1821 bei Goethe in dem Erziehungsroman Wilhelm Meisters Wanderjahre auf 5 Schon zu Goethes Zeit bestand Uneinigkeit uber den Begriff Anm 2 Die Verwendung der Bezeichnung ethnische Religion in den modernen Wissenschaften die heute als neutraler Ersatz fur diverse andere irrefuhrende oder abwertende Ausdrucke benutzt wird 6 verwendet den von Wilhelm Emil Muhlmann eingefuhrten Fachbegriff ethnisch altgriechisch ethnos fremdes Volk der in diversen Mehrwortbenennungen zu finden ist 6 Seit jeher steht die Ethnologie vor dem Problem fremde Vorstellungen in eigenen Begriffen zu beschreiben Bei der Religionsethnologie beginnt die Problematik jedoch bereits in der eigenen Kultur mit dem Begriff der Religion 7 Religion ist ein weltlicher Fachbegriff der ursprunglich nur in europaischen Sprachen vorkam und in anderen Sprachen keine Entsprechung hat Indigene Volker verbinden damit zumeist nur das Christentum und die Kirche Ihre eigenen traditionellen Vorstellungen und Praktiken fassen sie hingegen als etwas anderes auf aber nicht als Religion Die Menschen sehen haufig keinen Widerspruch darin sich etwa zur katholischen Religion zu bekennen obwohl fast alle Rituale und transzendenten Vorstellungen nach wie vor den Uberlieferungen folgen Es fuhrt im Gegenteil eher zum Erstaunen wenn auch der alte Glaube Religion genannt wird Die klare Trennung von Kirche und Staat und nicht zuletzt der Kontakt zu fremden Kulturen fuhrte in den europaischen Wissenschaften zu einer deutlichen Scharfung des Begriffes Religion und der damit verbundenen Merkmale Diese Festlegung ist jedoch kunstlich denn sie vermittelt den Eindruck religiose Ausserungen seien etwas Eigenstandiges vom Alltag Abtrennbares Vermutlich werden die meisten Glaubigen gleich welcher Tradition dieser Ansicht widersprechen Der Religionsbegriff als Integration von Anschauungssystem Ethik und Ritual 8 ist lediglich hilfreich um einen Oberbegriff fur Glaubensdinge zu haben und andere weltanschauliche Systeme davon abzugrenzen Bei der Ubertragung auf fremde Kulturen wird dieser Oberbegriff jedoch ad absurdum gefuhrt da seine festliegenden Unterbegriffe etwa Gott unsterbliche Seele Himmel und Holle Offenbarung u v a zwangslaufig mit transportiert werden So entsteht ein begriffliches Dilemma Aus der Sicht des Westens ist es heute vor dem Hintergrund der lange Zeit evolutionistisch gepragten Forschungsgeschichte politisch korrekt alle umfassenden Glaubenssysteme mit entsprechenden Ritualen Gemeinschaften ethischen Grundsatzen und einem eigenen Weltbild als Religion zu bezeichnen Aus der Sicht der Fremden ist es jedoch genauso verstandlich dass sie ihre ganz andersartigen Vorstellungen nicht mit demselben Begriff belegen mochten den die Kolonialherren als Synonym fur das Christentum oder den Islam mitbrachten Aus der Perspektive der Fremden mussten die sogenannten ethnischen Religionen nach einem Vorschlag der Ethnologin und Religionswissenschaftlerin Bettina E Schmidt eher Systeme von Glaubensvorstellungen und Praktiken die eine Bedeutung fur eine bestimmte Gruppe in einem bestimmten historischen und kulturellen Kontext haben 9 genannt werden Internationaler Gebrauch des Begriffs Bearbeiten nbsp Zoroastrier aus Persien Beispiel fur eine sogenannte ethnisch religiose Gruppe nicht zu verwechseln mit ethnischer ReligionIn der englischen Sprache wird der Begriff als Ersatz fur den in den 1970er Jahren von Andrew Walls von der Universitat Aberdeen gepragten Begriff der primal religion und fur den von seinem Schuler James Cox verwendeten Begriff indigenous religion seit den 1990er Jahren gebraucht 10 Abweichend vom deutschen Sprachgebrauch wird er im angelsachsischen Sprachraum auch fur die Anhanger von Schriftreligionen verwendet die in einer Ethnie oder Nation fest verankert sind wie z B Hindus oder Parsen Die hier beschriebenen ethnischen Religionen werden im Englischen eher mit Begriffen wie tribal religion oder primal religion angesprochen die jedoch oft als abwertend empfunden werden 11 Der ebenfalls benutzte Begriff folk religion bezieht sich hingegen vor allem auf das Fehlen von komplexen Institutionalisierungsformen Klerus und schriftlichen Uberlieferungen eines Systems religioser und nicht religioser Alltagspraktiken wie z B des chinesischen Volksglaubens oder auch der Cargo Kulte Im Franzosischen werden die Begriffe religion tribale Stammesreligion religion traditionelle mit Zusatz z B africaine und religion ethnique fast synonym verwendet Im Spanischen wird hingegen religion etnica als Bezeichnung sowohl fur ethnische Religionen als auch fur ethnisch religiose Gruppen benutzt und dem Begriff der religion universal gegenubergestellt Ethnisch religiose Gruppen haben jedoch mit schriftlosen Religionen nichts zu tun es handelt sich dabei um Ethnien zumeist Minderheiten die sich insbesondere uber ihre traditionelle Religion von der Mehrheitsgesellschaft abgrenzen Beispiele Zoroastrier Drusen Hui Chinesen Das Problem der begrifflichen Abgrenzung wird auch daran deutlich dass sich im 1998 gegrundeten European Congress of Ethnic Religions ECER u a Hindus aber auch Anhanger neopaganer Bewegungen organisieren Abgrenzungsmerkmale Bearbeiten Es gibt etwas das unser spirituelles Verstehen offnet selbst wenn wir nicht Gott anbeten das ist die Natur Aama Gurung Sudasien 12 Es fuhrt zwangslaufig zu Missverstandnissen wenn wir versuchen sehr Fremdes in den religiosen Begriffen der eigenen Kultur oder Religion zu beschreiben So fuhren etwa die Begriffe Gott und Natur oder auch der abgeleitete Begriff Naturreligion zu Vorstellungen die in anderen Kulturen vollkommen unterschiedliche Bedeutungen haben Der beste Weg ist die Verwendung der fremden Begriffe und der Versuch ihre Bedeutung zu erklaren Die moderne Religionsethnologie untersucht vor allem individuelle religiose Erfahrungen in ihrem sozialen kulturellen und oder historischen Zusammenhang ohne sie trennscharf einer bestimmten Religion zuzuordnen Insbesondere bei den wandelbaren mundlich uberlieferten Traditionen weichen die Aussagen verschiedener Anhanger so weit voneinander ab dass es schon schwierig ist sie unter dem Begriff einer bestimmten Religion widerspruchsfrei zusammenzufassen Noch weitergehende Abstraktionen durch Wissenschaftler wie etwa die Konzepte des Schamanismus oder Animismus die das Gedankengut vollkommen unterschiedlicher Ethnien vereinheitlichen sollen sind daher heute zumeist obsolet Das soll allerdings nicht heissen dass es keine unscharfen Ubereinstimmungen oder indigenen Konzepte gabe Sie gehen nur weit uber das hinaus was Menschen europaischer Kulturen mit dem Begriff Religion verbinden 13 Folgende Ubereinstimmungen und Konzepte werden haufig genannt Ethnische Begrenzung Bearbeiten Die ethnischen Religionen sind im Allgemeinen auf einen relativ kleinen Kreis von Anhangern beschrankt die sich durch eine gemeinsame Abstammung und oder Kultur Sprache Geschichte Subsistenzweise Brauche und eben Religion selbst als abgrenzbare Gruppe identifizieren und die meistens in einem eng begrenzten Siedlungsgebiet leben 14 Ausnahmen nach der Grosse sind Voodoo mit rund 60 Mio Anhangern und einer weltweiten Verbreitung in etlichen Lokalgruppen und der Shintoismus Japans mit mindestens vier Millionen Anhangern Der Terminus ethnisch umfasst wohlgemerkt nicht nur homogene Minderheiten oder Abstammungsgruppen sondern ebenso heterogene Gruppen die sich dennoch aufgrund bestimmter kultureller Gemeinsamkeiten zusammengehorig fuhlen So gehen etwa einige afrikanische Religionen oder die bemerkenswert einheitliche polynesische Religion weit uber einzelne Stammesgrenzen hinaus Durch die sich beschleunigenden Migrationsbewegungen vor allem in Afrika kommt es zudem zu einem verstarkten Synkretismus von Elementen ethnischer Religionen doch werden diese damit auch zu einem wichtigen Faktor sozialer Inklusion bzw Exklusion 15 Schriftlosigkeit Bearbeiten nbsp Besondere religiose Zeichen wie diese Piktogramme aus der samischen Mythologie auf einer Schamanentrommel gibt es in allen Religionen Heilige Schriften indes kennzeichnen nur die Buchreligionen Das Merkmal mit dem die ethnischen Religionen per Definition von den Buchreligionen abgrenzt werden ist ihre Schriftlosigkeit 16 Die religiosen Traditionen werden seit alters her aus westlicher Sicht nur mundlich und uber tradierte Ritualpraktiken weitergegeben Dies schliesst allerdings nicht aus dass es aus der Perspektive fremder Ethnien eine Bewahrung religioser Inhalte uber verschiedenste Arten von Zeichen und Symbolen oder das Lesen von naturlichen Objekten oder Artefakten gibt Die scharfe Trennung zwischen Realitat und Aufzeichnung welcher Art auch immer ist eine westliche Vorstellung Das Fehlen von heiligen Schriften macht diese Religionen je nach der kollektiven Geschichte sowie der individuellen Auffassung der Menschen sehr wandelbar Im Gegensatz zu religiosen Buchern die zumindest den Schriftkundigen offenstehen wird das Wissen von den religiosen Spezialisten ethnischer Religionen oftmals geheim gehalten 17 Wahrend die statischen Texte der auf heiligen Schriften basierenden Religionen im Zuge des kulturellen Wandels immer wieder neu gedeutet und ggf in einer sakularisierten Sprache formuliert werden mussen da die Glaubigen sie sonst nicht mehr verstehen Anm 3 mussen sich mundliche Uberlieferungen dem Verstandniswandel zwangslaufig kontinuierlich anpassen Einen Grenzfall bildet die germanische Religion Aus der langen Zeit des Ubergangs von der schriftlosen zur Schriftkultur von ca 600 bis 1200 sind eine Reihe von rituellen Texten und Formeln mit magischer Bedeutung als Runentexte uberliefert die wohl nur fur eine kleine Elite verstandlich waren aber innerhalb dieser in rudimentar schriftlicher Form tradiert wurden Hinzu kommt die schriftliche Fixierung von mundlichen Uberlieferungen wahrend oder unmittelbar nach der Christianisierung Obwohl es sich bei den Liedern der Alteren Edda um Mythen und nicht um sakrale Texte handelte werden in anderen Quellen so vor allem in der recht neutral uber die heidnischen Brauche berichtenden Snorra Edda auch religiose Rituale beschrieben die im Alltag der christlichen Zeit nachwirkten Ihr Fortleben in den Darstellungen wurde von Snorri als fur Christen nicht ungefahrlich empfunden Das gilt wohl auch fur die Prasentation der altgermanischen Gotterwelt in den Mythen und Liedern der Alteren Edda Die Entstehung und Uberlieferung einer komplexen Kosmologie mit einer Chronologie der Ereignisse wie sie in der Voluspa und in Gylfaginning dargestellt ist hatte jedoch die Existenz einer entwickelten Schriftkultur zur Voraussetzung entweder handelt es sich dabei um nachtragliche Systematisierungen oder es existieren wie Andreas Heusler vermutete tatsachlich altere schriftliche Vorlagen die verschollen sind 18 Eine Besonderheit kennzeichnet auch den Shintoismus Aus dem 8 Jahrhundert also der Zeit der Verbreitung des Buddhismus in Japan und des Ubergangs von der chinesischen Schrift zu einer phonetischen Schreibweise des Japanischen mit chinesischen Buchstaben stammen mit den Schriften Kojiki und Nihonshoki Sammlungen von Mythen die zwar keine sakrale Bedeutung besassen aber doch die Fortexistenz der shintoistischen Tradition unterstutzten Erst nach der Meiji Restauration 1868 wurden sie im Rahmen des Staats Shintō kanonisiert Fehlende Stifter Bearbeiten Als weiteres Merkmal fuhrt Hans Jurgen Greschat das Fehlen von Religionsstiftern an Unabhangig davon ob die jeweiligen Weltentstehungsmythen einen Schopfer enthalten oder nicht beginnt die Geschichte aller ethnischer Religionen mit der Urzeit in der die kosmische Ordnung entstand Stifterpersonlichkeiten wie Moses Jesus Mohammed oder Buddha kommen offenbar nur auf wenn diese ursprungliche Balance durch einen verstarkten Wandel in sich aufheizenden Kulturen zu wanken beginnt 17 Die Rituale der ethnischen Religionen orientieren sich dementsprechend nicht am Leben eines Stifters sondern meist am naturlichen Jahreskreislauf und am Mondkalender Fehlender missionarischer Auftrag Bearbeiten Im Gegensatz zu den missionierenden Universalreligionen kennen weder die grossen Volksreligionen Hinduismus Daoismus Judische Religion noch die kleinen Stammesreligionen einen gottlichen Auftrag zur Bekehrung Andersglaubiger Mit der Geburt wird man in die Religion hineingeboren und die jeweiligen religiosen Vorstellungen werden fast uberall nur auf das eigene Volk bzw die Kulturgruppe bezogen und nicht auf andere ubertragen 14 Mission ist somit ein fremder Gedanke Diese Einstellung begunstigt allerdings haufig den Einfluss von Weltreligionen da fremde Glaubenssatze in der Regel respektiert und nicht als Irr oder Aberglaube aufgefasst werden 17 Weitere mogliche Merkmale zur Abgrenzung Bearbeiten nbsp Heilige Berge hier der Uluru in Australien heilige Baume heilige Felsen heilige Wasserfalle Begreifbare Objekte der Anbetung angesichts der Ergriffenheit vor diesen Naturwundern und der Unbegreiflichkeit des DaseinsFunktionalistisch argumentierende Ethnologen wie Clifford Geertz betonen dass ethnische Religionen vielfaltige Funktionen erfullen konnen und dafur vollig unterschiedliche symbolische Formen und Rituale entwickeln Die lokalen Kulte unterliegen wie schon die Stammesreligion der alten Griechen auf dem Weg zum olympischen Gotterhimmel oft einer funktionalen Differenzierung durch Hervorbringung immer neuer immanenter und transzendenter Wesenheiten Diese helfen die Vorstellungen des Menschen vom Dasein und der Welt zu ordnen sie motivieren die Menschen und unterstutzen sie beim Versuch der Bearbeitung der Natur sie integrieren die Gesellschaft und grenzen sie nach aussen ab aber mit zunehmender sozialer Differenzierung der Gesellschaft im Ubergangsbereich zur verschriftlichten Hochreligion konnen sie auch der Herrschaftslegitimation dienen Die folgenden Kennzeichen stehen in der Diskussion und werden nicht von allen Fachleuten als Abgrenzungsmerkmale anerkannt Sie werden etwa als zu stark verallgemeinert aufgefasst als ubertrieben hervorgehobene Facetten kritisiert oder sind ungeeignet weil sie auch in nicht ethnischen Religionen vorkommen Spiritueller Bezug zur Natur Bearbeiten Die Glaubensinhalte der meisten ethnischen Religionen werden durch zahlreiche Aspekte der naturlichen Umwelt symbolisiert da das Ziel dieser sogenannten Naturreligionen auch die unmittelbare positive Beeinflussung der naturlichen Bedingungen ist 19 14 Das schliesst nicht aus dass gleichzeitig im heutigen Sinne rationale Formen der Naturbeeinflussung angewandt werden beide Formen sind aquivalent und werden nicht unterschieden Das religiose Repertoire spiegelt daher den unmittelbaren Lebensraum des Menschen sowie die wirtschaftlichen und sozialen Verhaltnisse seiner Anhanger wider und ist in diesem Zusammenhang eine optimale Religionsform Dieses Abgrenzungsmerkmal aussert etwa Josef Franz Thiel in der Theologischen Realenzyklopadie 4 Jahrtausendelang war der Glaube ein wesentlicher Faktor fur die gemeinsame kulturelle Identitat eines jeden Volkes 20 Alle sogenannten schriftlosen Kulturen betrieben ursprunglich traditionelle Subsistenzformen wie Jagen Fischen Sammeln Garten oder Feldbau die eine direkte Auseinandersetzung mit der naturlichen Umwelt und eine energieeffiziente und nachhaltige Anpassung erfordern um gut und dauerhaft davon leben zu konnen 21 22 Daher spielte die Bewahrung der Balance zwischen Mensch und Natur eine existentielle Rolle 23 Dies fuhrte im Laufe der Geschichte zu einem detaillierten traditionellen Wissen uber die naturliche Ordnung und die Rhythmen ihrer wiederkehrenden Ablaufe sowie zu einem standigen Abgleich zwischen dem Handeln und seinen Folgen Die Natur bestimmte den Takt des Lebens und die Religion diente zur Bewahrung der Balance 24 indem sie den Menschen ein umfassendes zur Lebensweise passendes ganzheitlich verknupftes Erklarungsmodell und einen Wertekanon als ethisch moralischen Handlungsrahmen boten nbsp Die Harpyie ist fur die Awa Brasiliens tabuDieser Handlungsrahmen bestand zum einen aus der Heiligung von Naturerscheinungen wie z B heilige Berge Felsen Wasserfalle Quellen Haine Regen Wind Sonne Mond bestimmte Tiere oder Pflanzen die entweder besonders machtig erschienen Wal Elefant Bar Baume u A oder die fur das Uberleben existentiell waren Bison Lachs Yams Mais u A sowie besonderen Naturprinzipien Sexualitat Jahreszeiten 25 Solche Objekte der Anbetung wurden personifiziert oder beseelt indem ihnen eine menschenahnliche Seele ein innewohnender Geist eine ubernaturliche Lebenskraft u A zugeschrieben wurden Da sich dieser sogenannte Animismus in unterschiedlich starker Auspragung und auf jeweils andere Objekte gerichtet in allen ethnischen Religionen findet wird der Begriff Animismus ebenfalls umgangssprachlich und in der Theologie als Synonym fur ethnische Religionen verwendet 26 Er hat jedoch einen pejorativen Anklang und kann wegen seines Bezugs zur uberholten Animismustheorie als Relikt evolutionistischer Sichtweisen aufgefasst werden 27 28 Der zweite Aspekt des moralischen Handlungsrahmens bestand in diversen sakral begrundeten Tabus und rituellen Vorschriften zum Umgang mit der Umwelt Sie sollten in erster Linie der Erhaltung der uberlebenswichtigen Ressourcen dienen Die Einhaltung solcher Normen fuhrt automatisch zu einem wirksamen Naturschutz der jedoch nicht als altruistischer Okozentrismus missverstanden werden darf denn haufig dienen religiose Kulte wie Jagdzauber oder Fruchtbarkeitsriten durchaus auch dazu Macht uber die nichtmenschliche Welt zu gewinnen 29 Entscheidend ist der Grad der Frommigkeit der Beteiligten sprich ihre Motivation zur Einhaltung der Normen die allerdings bei intakten lokalen Gemeinschaften als sehr hoch eingestuft werden kann 30 Die ursprunglich animistische Vorstellung der Allbeseeltheit der Natur wurde zum Teil auch auf die Objektwelt insgesamt ubertragen Die auch vom Shintoismus aufgenommene Idee der Belebtheit der Objektwelt ist z B noch im japanischen Volksglauben zu finden wonach Gebrauchs und Alltagsgegenstande und vor allem weggeworfene Dinge zum Leben erwachen und dann als Tsukumogami mehr oder weniger harmlose Verwirrung anrichten konnen Dieser Glauben hat in einer ressourcenarmen Okonomie wie der Japans eine evidente okologische Funktion zugleich hat er japanische Techniker zu kulturspezifischen Entwicklungen animiert Tamagotchi Pflege und Unterhaltungsroboter und zu deren gesellschaftlicher Akzeptanz gefuhrt 31 Wandelbare und gegenwartige Geister und Gotter Bearbeiten nbsp Menschliche Kulturen haben eine enorme Vielfalt an Gottern und Geistern hervorgebracht Gotterbilder auf Hawaii markieren heilige Orte Animismus Allbeseeltheit und Polytheismus Vielgotterei galten lange Zeit als das Abgrenzungsmerkmal der als primitiv bewerteten Glaubenssysteme Heute wird jedoch nicht mehr ignoriert dass auch in den Weltreligionen diverse animistische und polytheistische Elemente aufzufinden sind Aufgrund der abwertenden Konnotation die seither mit den beiden Begrifflichkeiten verbunden ist werden sie nur noch selten als grundsatzliche Kennzeichen der schriftlosen Religionen genannt Der Ethnologe Klaus E Muller hingegen halt die speziellen Formen ethnischer Geister und Gotterwelten nach wie vor fur eindeutige Abgrenzungsmerkmale 23 Alle ethnischen Religionen kennen ein mannigfaltiges Jenseits im Diesseits in dem diverse Gotter Urahnen Freiseelen Tier oder Pflanzengeister numinose Krafte Damonen u v m vorkommen die in allen moglichen Naturerscheinungen wohnen und fur alles bedeutsame Geschehen verantwortlich sind 32 Ihre jeweilige Bedeutung lasst sich allerdings nicht klassifizieren Dennoch konnen einige gemeinsame Kennzeichen formuliert werden 33 In den monotheistischen Systemen gilt der eine Gott als Schopfer der Welt Er beherrscht und durchdringt sie steht aber erhaben uber ihr und wird kultisch verehrt In den ethnischen Religionen ist oft ebenfalls ein sogenannter Hochgottglaube vorhanden Als Sitz des hochsten Wesens wird meist der Himmel angenommen doch greift dieses hochste transzendente Wesen nicht dauernd in das Geschehen auf der Erde ein und ist im Alltag kaum kultisch verankert Hier wirken stattdessen verschiedene Geistwesen oder Krafte mit denen die Menschen taglich kommunizieren und die sie verehren aber oft auch furchten In polytheistischen Religionen in denen die Naturkrafte starker personalisiert sind haben die Gotter ubermenschliche aber spezialisierte Fahigkeiten Sie sind zumeist nicht allmachtig oder allgegenwartig und auch nicht unsterblich oder ewig Findet sich die Vorstellung von einem Schopfergott spielt er meist nur eine Rolle in den Mythen da er sich nach der Erschaffung der Welt zuruckzog und keinen direkten Einfluss mehr auf die Gegenwart hat 34 Er wird nicht regelmassig verehrt sondern oft nur in Notsituationen angerufen Ihm sind auch keine Heiligtumer geweiht Solange die Welt ihren Gang geht scheint sein Eingreifen nicht notwendig Dennoch kann man wohl nicht wie dies Mircea Eliade tut von einem Deus otiosus sprechen da das hochste Wesen aus Grunden des Respekts nicht direkt und offen angesprochen wird doch ist es mental stets prasent 35 nbsp Nicht nur in den Naturreligionen gelten uralte Baume als heilige beseelte Wesen oder Sitz von Geistern buddhistische Monche an einem heiligen Baum in Vietnam Auch wenn einige henotheistische ein Hauptgott Verehrung mehrerer Gotter oder monolatrische Religionen ein Hauptgott ohne Verehrung anderer Gotter geschichteter Gesellschaften auch Hochgotter kennen die Einfluss auf das menschliche Leben haben angebetet werden und zum Teil auch allmachtig und allgegenwartig sind ist ein Monotheismus im strengen Sinne in keiner lokalen Religion zu finden 17 Im Gegensatz zu den kanonischen Weltreligionen in denen die transzendenten Wesen klar definierte Eigenschaften und Aufgaben haben sind sie in den ethnischen Religionen ausserst unklar und wandelbar So sind die Grenzen zwischen Gottern Geistern und Ahnen nicht immer genau festzulegen Das Gottliche kann in zahlreichen separaten Entitaten oder Wesen wohnen und verschiedene Formen annehmen 36 Das hochste Wesen ist meist eine stammesbezogene Gottheit oder spirituelle Kraft kein universeller Weltherrscher Uberwiegend ist es typisch fur die jeweilige Wirtschaftsform Jager Herr der Tiere Ackerbauern weibliche Erdgottheiten Hirten Himmelsgott Dieses hochste Wesen und viele andere die alle eng mit der naturlichen Umwelt verbunden sind mussen mit Hilfe verschiedener Riten und Rituale besanftigt werden um dem Menschen positive Lebensbedingungen zu bescheren 32 Doch in vielen Jager und Sammlergesellschaften existiert keine Vorstellung von einem personifizierten hochsten Wesen Stattdessen wird die gesamte Natur in dieser pradeistischen Vorstellungswelt als von einem Wind oder Hauch oder einer Gemeinschaftsseele durchdrungen gedacht Diese belebt alle Dinge und sakralisiert sie eine besondere Gotterverehrung oder elaborierte Jenseitsvorstellungen gibt es nicht Viele Kulturen weltweit kennen gottliche bzw ubernaturliche Krafte die in den Weltreligionen unbekannt sind 33 z B Ozeanien Mana Algonkin Manitu Irokesen Orenda Sioux Wakan Nuba Masala Ainu Kamuy Ahnlich wie das Phanomen des Animismus wurden diese Krafte fruher falschlich fur universelle Ideen gehalten wie etwa beim Animatismus Konzept von Robert Ranulph Marett Eine wichtige Rolle spielen oft die Kulturheroen Das sind Urheberwesen aus der Urzeit von denen haufig sowohl wichtige Kulturelemente als auch die Institutionen und die Menschen selbst abstammen So stahl z B Maui der von den Maori verehrt wird den Gottern das Feuer Einige dieser Heroen sind doppelgesichtige Figuren die unvermittelt auch als boswillige Nepper Schwindler oder Scharlatane auftreten In diesem Fall werden sie als Trickster bezeichnet Sie sollen dem Menschen verdeutlichen dass seine selbst geschaffene Ordnung jederzeit wieder in Chaos umschlagen kann wenn er nicht vorsichtig ist 37 Fehlende religiose Organisationen Bearbeiten nbsp Nur in den Religionen komplexer Gesellschaften wie beispielsweise der Azteken Bild aztekische Priesterklassen gab oder gibt es Vollzeitspezialisten der Religion Von einer eigenstandigen Organisation einer Kirche kann jedoch dabei nicht gesprochen werden nbsp Medizinmann vom unteren Kongo Die meisten heiligen Leute naturreligioser Gemeinschaften sind TeilzeitspezialistenDie Trennung von Religiosem und Profanem Heiligem und Alltaglichem ist bei nicht missionierten traditionell subsistenzwirtschaftlich lebenden Ethnien wesentlich unscharfer als in anderen Zivilisationen Selbst in den seltenen Fallen in denen ethnische Religionen einen strengen Dualismus von Diesseits und Jenseits ahnlich wie im Christentum durchdringen religiose Assoziationen jegliches Handeln Das Leben ist Religion und wird nicht vom Jenseitsglauben dominiert 38 4 Diese unscharfe Trennung zwischen Sakral und Alltagssphare liegt unter anderem daran dass es in den traditionellen Religionen nur sehr selten und in begrenztem Umfang religiose Organisationen gibt Demnach existiert auch kein geistlicher Berufsstand 39 Beamtete Priester kommen erst in komplexeren vorstaatlichen Gesellschaften vor Hier sind es haufig Clan Alteste die auch Priesterfunktionen ausuben Regelrechte ethnischen Kirchen sind unbekannt und auch die Existenz von diversen Geheimbunden bei indigenen Volkern z B bei einigen Bantu Stammen die meist mit dem Ahnenkult zu tun haben rechtfertigt nicht eine Ausgrenzung aus der Gruppe der ethnischen Religionen Wandlungsfahigkeit Bearbeiten nbsp Zeremonie der argentinischen Mapuche und Tehuelche zu Ehren von Pachamama der Mutter Erde ursprunglich einer Gottheit der Inka die zudem im Laufe der Zeit mit dem christlichen Marienkult vermischt wurdeWahrend die Universalreligionen grossen Wert auf die Unveranderlichkeit ihrer Lehren Orthodoxie legen konnte man auch die Unkonventionalitat und Wandlungsfahigkeit der mundlich uberlieferten Weltanschauungen die keine festen Dogmen kennen und veranderten Lebensumstanden flexibel angepasst werden etwa nach Ina Wunn 40 als Unterscheidungskriterium betrachten Dies wird beispielsweise bei der Entwicklung der Religion der Ainu sichtbar Diese Tatsache wird besonders deutlich wenn man die schnelle und vielfaltige Bildung synkretistischer Mischformen mit den Glaubenssatzen dominanter Mehrheitsgesellschaften betrachtet Nahezu uberall auf der Welt integrierten traditionelle Gesellschaften passende Elemente aus den missionierenden Weltreligionen problemlos in ihren eigenen Glaubenssysteme statt sich tatsachlich bekehren zu lassen wie es sich die Missionare gewunscht hatten Beispiele sind etwa afrobrasilianische Religionen oder die Native American Church 41 Zyklische Zeitauffassung mit Gegenwartsbezug Bearbeiten Der indianische Politikwissenschaftler Vine Deloria junior halt hingegen die weitgehende Zeitlosigkeit der ethnischen Religionen fur das entscheidende Trennungskriterium So spielt Zeit vorwiegend im Sinne immer wiederkehrender Jahreszyklen eine Rolle die Urzeit ist zumeist vage und ohne Chronologie Ahnen und Kulturheroen werden vergegenwartigt gottliche Bestrafungen erfolgen unmittelbar und nicht erst beim jungsten Gericht in einer unbestimmten Zukunft und Orte sind aufgrund ihrer naturlichen Beschaffenheit heilig und nicht durch einen Bezug zu bestimmten historischen Ereignissen Greschat formulierte fur die Theologische Realenzyklopadie Diese Aufgabe Heil fur die Gemeinschaft zu erwirken wird als Verantwortung fur den Fortbestand der urzeitlich geordneten Welt akzeptiert und lenkt die religiose Aufmerksamkeit notwendigerweise auf die Gegenwart Auch er fuhrte dieses Zeitverstandnis als Abgrenzungskriterium auf 17 Versohnungsreligionen versus Erlosungsreligionen Bearbeiten nbsp Nach Sundermeier und Zillessen sind alle ethnischen Religionen Versohnungsreligionen deren hochstes Ziel die Harmonie der Gemeinschaft ist Bagurumba Zeremonie des Bodo Volkes aus Assam Der evangelische Theologe Theo Sundermeier 42 halt die ethnischen Religionen fur einen grundlegend anderen Typus als die Weltreligionen Nach seiner Auffassung liegt der wesentliche Unterschied in der Ausrichtung Das hochste Ziel der grossen Glaubenssysteme nach Sundermeier der sogenannten Erlosungsreligionen sei die individuelle Erlosung vom Bosen oder vom Leid des Daseins in einer zukunftigen unsterblich transzendenten Realitat Die ethnischen Versohnungsreligionen wurden hingegen an erster Stelle versuchen Frieden Harmonie und die gegenwartige Einheit der Gemeinschaft und der Welt zu erhalten und zu erneuern sprich die soziale okonomische und okologische Realitat im Diesseits zu stabilisieren und vor Schaden zu bewahren Das Wohl des Einzelnen sei auf Gedeih und Verderb mit dem Wohl des Nachsten und der Gemeinschaft verbunden In diesem altruistischen Gemeinwohl selbst lage der tiefere Sinn des naturvolkischen Lebens und nicht in der Vergeltung guter Taten durch hohere Machte in einem spateren Leben Das Jenseits musse dem Menschen zu Lebzeiten dienen es versprache weder Lebenssinn noch Erlosung oder Erleuchtung Gedanken an die Zeit nach dem Tod seien dort nicht auf die eigene Weiterexistenz gerichtet sondern auf die Lebenszeit der nachfolgenden Generationen In ahnlicher Weise aussert sich der Theologe Dietrich Zillessen 43 Sundermeier ordnet neben allen buchlosen lokalen Religionen auch die historischen Religionen der alten Agypter Griechen Romer Kelten und Germanen die fernostlichen Religionen des Daoismus den chinesischen Volksglauben sowie einige der hinduistisch oder buddhistisch synkretistischen Mischreligionen Indiens und Sudostasiens sowie schliesslich die Judische Religion den Versohnungsreligionen zu Das Christentum sieht er zweigeteilt Je nach lokaler Konfession sei es mehr Versohnungsreligion etwa die sudamerikanische Befreiungstheologie oder die afroamerikanischen Glaubensgemeinschaften Nordamerikas als Erlosungsreligion Mogliche Zuordnungsprobleme Bearbeiten nbsp Tahupōtiki Wiremu Ratana stiftete die Ratana Kirche der Maori Durch das Vorhandensein eines Stifters ist sie jedoch keine ethnische Religion Es gibt einige Religionen deren Zuordnung zu den ethnischen Religionen problematisch ist Die synkretistischen Neureligionen 44 die vor allem im Zuge der Unterdruckung lokaler Religionen durch den Einfluss fremder Kulturen als Krisenreaktion entstanden sind zumeist auch auf bestimmte indigene Volker beschrankt und basieren zum grossen Teil auf mundlicher Uberlieferung Allerdings berufen sie sich haufig auf die Bibel oder andere heilige Texte und haben fast immer einen Stifter beispielsweise die Ratana Kirche der Maori durch Tahupōtiki Wiremu Ratana die Geistertanzbewegung der Prarie Indianer durch Wodziwob der Peyotismus in Nordamerika durch Quanah Parker oder mit Einschrankungen der Laestadianismus bei den Sami durch Lars Levi Laestadius und die Vorstellungen von der transzendenten Welt sind immer mehr oder weniger von einer Offenbarungsreligion beeinflusst Eine Zuordnung zu den traditionell ethnischen Religionen ist im hier verwendeten Sinne daher nicht gegeben Das Jesidentum wird von Ina Wunn ethnisch genannt 45 Es hat zwar animistisch ethnische Elemente ist prinzipiell jedoch ein monotheistischer Glaube und kennt einen Stifter so dass diese Zuordnung im ansonsten im Fachdiskurs haufig verwendeten Sinne nicht korrekt ist Die traditionelle tibetische Religion Bon kennt heilige Schriften einen Stifter und hat vieles mit dem Buddhismus gemeinsam Dennoch hat zumindest die Form des alten Bon klar animistische Zuge Der japanische Shintoismus erfullt alle Kriterien fur ethnische Religionen bis auf die Tatsache dass es zwei heilige Texte gibt Weitgehende Gemeinsamkeiten Bearbeiten Wir die Ureinwohner bezeichnen uns selbst weniger als Naturschutzer denn als Menschen die mit den Werten der Selbsterhaltung geboren sind Wir registrieren die Warnsignale die die Natur aussendet Zeichen wie Klimaveranderung Geschmack des Wassers und die traurigen Lieder der Vogel Marcos Terena Terena Brasilien 46 Neben den Abgrenzungsmerkmalen die ausschliesslich ethnische Religionen kennzeichnen gibt es noch einige weitere Gemeinsamkeiten die von verschiedenen Autoren formuliert wurden Sie sind nicht nur auf ethnische Religionen beschrankt und dienen daher nicht als Abgrenzungsmerkmale Zudem finden sich relativ viele Ausnahmen Das Hauptproblem ist eine Folge der enormen Vielfalt solcher Phanomene so dass jede modellhafte Reduzierung zwangslaufig leicht kritisiert werden kann 47 In den Massenmedien wird nicht selten der Eindruck geweckt die grosste Gemeinsamkeit im Denken der Ethnien die nur eng begrenzte Okosysteme nutzen sei ein spirituell begrundeter Naturschutz Obgleich die Erhaltung der Lebensgrundlagen bei den Gemeinsamkeiten eine zentrale Rolle spielt ist dies eine stereotype Vereinfachung die der Realitat nicht gerecht wird wie auch das einleitende Zitat belegt Bei einer differenzierten Betrachtung werden funf solcher Gemeinsamkeiten in der Literatur relativ haufig formuliert Emotionale Verwandtschaft mit der Welt Allgegenwartige Spiritualitat Individuelle Verantwortlichkeit Ritualisierte Kreislaufe Mythen und Kulte zur Deutung und Harmonisierung des UmweltbezugsDiese Kennzeichen gelten zwar weitestgehend fur alle lokalen Religionen allerdings in sehr unterschiedlichen Auspragungen Emotionale Verwandtschaft mit der Welt Bearbeiten nbsp Wer in die Haut der Geister schlupft und sich in kollektiver Weise intensiv in ihr geheimnisvolles Treiben versetzt der wird zeitweilig selbst zum Geist und stellt so eine Verbindung zum Jenseits Initiation der Jungen bei den Wayao in Malawi Der erste Friede der wichtigste ist jener der in die Seelen der Menschen einzieht wenn sie ihre Verwandtschaft ihr Einssein mit dem Weltall und allen seinen Machten gewahren und inne werden dass im Mittelpunkt des Weltalls Wakan Tanka wohnt und diese Mitte tatsachlich uberall ist sie ist in jedem von uns Schwarzer Hirsch Oglala Lakota Nordamerika 48 Uber die Verehrung bestimmter Naturobjekte oder phanomene hinaus besteht bei praktisch allen vormals traditionellen Gesellschaften eine enge spirituelle und emotional verwandtschaftliche Bindung an ihren Lebensraum ihr Land 49 die einen unmittelbaren Zugang zum Religiosen vermittelt der den Menschen der Industrienationen haufig unverstandlich ist 47 Anm 4 Die alteste Form der politisch sozialen Organisation ist die herrschaftsfreie Akephalie eine egalitare Konsensdemokratie die wiederum aus den engen verwandtschaftlichen Beziehungen fruher Wildbeuter Gruppen entstanden ist Daraus resultiert die grosse Wertschatzung die Verwandtschaftsverpflichtungen biologisch ehelich oder mythisch und ihrer Erfullung entgegengebracht wird Der animistische Glaube an die Beseeltheit der Naturerscheinungen die Allgegenwart komplexer okologischer Verflechtungen und totemistisch oder spirituell begrundete Verwandtschaften zu anderen Lebewesen wie etwa die Vorstellung eines Alter Ego dehnen das familiare Denken auf grosse Bereiche der Umwelt aus In sogenannten Naturreligionen halt sich der Mensch nicht fur die Krone der Schopfung dort versteht er sich eher als Bruder unter Geschwistern 17 Aby Warburg spricht in diesem Sinne in seiner Studie uber den Schlangenkult der Pueblo Indianer vom Totemismus als einer Form des Darwinismus durch mythische Wahlverwandtschaft die blutige Tieropfer unnotig macht und die Form einer Interaktion zwischen Mensch und Tier annimmt 50 Es handelt sich um eine mythologisch psychologische Verwandtschaftsbeziehung als Vorstufe zur rationalen Welterklarung Allgegenwartige Spiritualitat Bearbeiten nbsp Die Kunst indigener Volker ist zu einem Grossteil von religiosen Motiven inspiriert Malerei der Nordwestkustenkultur aus Sitka Alaska nbsp Fur Menschen die in und von ihrer direkten Umwelt leben ist der Kreislauf von Leben und Tod allgegenwartig und sehr direkt Eine haufige Vorlage fur religiose Interpretationen Wenn jemand von uns stirbt teilt sich seine Seele Ein Teil bleibt im Land und verwandelt sich in einen Baum der andere geht eine Zeit lang zur Bralgu Insel Die Geister kommen gelegentlich zum Festland Damabutja Datarak Aborigine Australien 51 Vorstellungen der Verwandlung wie aus diesem Aborigine Zitat bilden haufig die Grundlage fur die psychomentale Kommunikation mit den transzendenten Verwandten mit Geistern Damonen Engeln Gottern Ahnen usw Bekannt sind hier vor allem die schamanische Reise der Trancetanz und die Visionssuche 52 Bei unbeeinflussten ethnischen Religionen weiss jeder Angehorige welche Objekte und Vorgange verwandt und damit heilig sind welche Tabus zu beachten sind welche Rituale zur Aufrechterhaltung der kosmischen Harmonie notwendig sind und welche Folgen Verstosse gegen diese Normen auslosen sollen Die Folgen glaubt man in Unfallen und Krankheiten zu erkennen die grundsatzlich als Reaktion auf das Fehlverhalten von Menschen mangelnde Achtung vor den Geistern Verstosse gegen Regeln und Traditionen oder das Wirken von Schadenzauber durch ubelwollende Hexen oder Hexer interpretiert werden 23 53 Viel starker als bei den sogenannten Hochreligionen ist der Alltag traditioneller Menschen durchdrungen vom Glauben an solche ubernaturlicher Machte und Zauberkrafte 52 Da der Ubergang von menschlichen zu nichtmenschlichen Personen in einer allbeseelten Welt fliessend ist spielt das Wirken des Ubernaturlichen bei sehr vielen Volkern in allen Bereichen des Lebens eine Rolle so dass Religion kein separater Bereich des Lebens ist sondern das Leben selbst 54 Die Vorstellungen vom Ubernaturlichen sind je nach Ethnie sehr unterschiedlich Sie konnen wohltatig hilfreich und starkend fur die ganze Gruppe oder den Einzelnen sein aber auch arglistig gefahrlich und schwachend Demnach haben jegliche Handlungen des naturrerligiosen Menschen selbst Spiel Kunst Tanz oder Musik dienen nicht nur der Unterhaltung immer irgendeinen spirituellen Bezug 55 24 Die Schnittstelle zur Geisterwelt ist nach Klaus E Muller ein zumindest zweigliedriges Seelenkonzept bei dem zwischen Vitalseele und Freiseele unterschieden wird Die Vitalseele ist mit dem Korper verbunden und dient der Aufrechterhaltung der Korperfunktionen Sie wird vor allem in warmen und harten Korperteilen lokalisiert und ist wie der Korper selbst verganglich Die Freiseele ist hingegen unverganglich vom Korper ablosbar und hat damit die Eigenschaften eines Geistes der nach dem Tod in vielen Kulturen als Ahnenseele ins Jenseits geht Sie ist ursachlich fur das Leben sowie alle mentalen Funktionen und kann sich im Schlaf in Trance oder Drogenrausch durch Schreck Affekt oder schwere Krankheiten vom Korper losen 23 Das mystische Erlebnis der notwendige direkte und personliche Kontakt zu den hoheren Machten und die Fahigkeit sie zu beeinflussen setzt bei allen Ethnien eine besondere Gabe von oben voraus Welche Personen diese Gabe besitzen ist allerdings von Volk zu Volk unterschiedlich 17 Individuelle Verantwortlichkeit Bearbeiten nbsp Auch im japanischen Shintō ist das Gebet wie in den meisten ethnischen Religionen eine individuelle Angelegenheit In jedem lebendigen Wesen wohnt ein kleiner Gott Und weil wir alles was lebt anbeten konnen wir auch nicht rucksichtslos mit dem umgehen was uns die Natur gegeben hat Wladimir Sangi Niwche Ostsibirien 49 Bei Volkern die keine Trennung von Alltag und Glaubensdingen keinen festliegenden Kanon und keine Form kirchlicher Organisation kennen ist die Ausubung der Religion weitestgehend dem Einzelnen uberlassen Er kann frei entscheiden in welcher Situation er welches Ritual durchfuhrt etwa zur Besanftigung der Geister getoteter Tiere wie bei den meisten Jagervolkern Niemand uberwacht dies es gibt keine Unterscheidung von wahrem und falschem Glauben und Sunden wie Gotteslasterung oder Ketzerei sind unbekannt 17 Stattdessen vertraut jeder ganz selbstverstandlich darauf dass sich alle Gruppenmitglieder freiwillig der Tradition und den geltenden Tabus unterwerfen Der wichtigste Ausgangspunkt fur die ethnische Religiositat ist die unmittelbare Erfahrung des Transzendenten Dazu stehen den Menschen neben dem Gebet und diversen Opferritualen je nach Tradition verschiedene Moglichkeiten zur Verfugung Weit verbreitete Praktiken sind Fasten Traumen absichtliche Isolation oder die Einnahme halluzinogener Substanzen um visionare Eindrucke zu erzeugen die als Kontakt mit den numinosen Machten betrachtet werden Zudem vermitteln in nahezu allen lokalen Religionen diverse Geisterbeschworer Heiler Zauberer Seher o a allesamt als Teilzeitspezialisten zwischen dem Menschen und dem Jenseits 25 Das heilige Wissen wird von diesen Spezialisten und oder von all jenen weitergegeben und ggf verandert die von sich behaupten visionare Erlebnisse gehabt zu haben So besteht keine eindeutige Trennung zwischen Laien und religiosen Experten Die Existenz solcher religioser Spezialisten scheint bereits fur das jungsteinzeitliche Sudafrika archaologisch belegt zu sein 56 Der Zugang zur Religion ist meist pragmatisch Man verehrt nur solche Krafte die helfen konnen und helfen wollen Die Verehrung gottlicher Machte allein um ihrer Grosse oder Heiligkeit willen ist praktisch unbekannt Auch kollektive Rituale werden nur selten von oben angewiesen Trotz der fehlenden Trennung von Alltag und Religion der grossen individuellen Hingabe und der vermuteten Allgegenwart jenseitiger Machte ist in der Regel keine Abkehr von der Realitat zu beobachten und es gibt durchaus auch Gruppen bei denen die Bedeutung spiritueller Tatigkeiten gering ist 57 Ritualisierte Kreislaufe Bearbeiten nbsp Der Schneeschuhtanz der Ojibwa ehrte die Ankunft des Winters der die Jagd erleichtert Irgendwann trafen die ubernaturlichen Wesen auch auf die Stellen an denen die unfertigen Menschenkinder lagen Bei ihrem Anblick wurden sie von Mitleid geruhrt und sie beschlossen die Menschen zu erlosen Sie trennten sie voneinander und offneten ihre Sinnesorgane so dass sie wahrnehmen und sich entwickeln konnten Dann lehren sie sie im Einklang mit den Ahnen auf der Erde zu leben und Zeremonien Gesange sowie Magie zu beherrschen Aus einer Traumzeit Mythe aus Zentral Australien 49 Die Kontinuitat in der Biosphare wird vor allem durch die permanente Wiederholung diverser Kreislaufe deutlich Diese Tatsache findet sich in allen ethnischen Religionen in der ein oder anderen Form wieder Sehr eindrucklich ist dies bei der Traumzeit der Aborigines die mit Hilfe verschiedener Rituale den von ihnen empfundene gegenseitigen Austausch von Urzeit und Gegenwart aufrechterhalten Vielfach geht diese Vorstellung bis hin zu einer angenommenen ewigen Wiederkehr der Welt ahnlich der Samsara Vorstellung in Hinduismus und Buddhismus Ein endgultiges Weltende ist unbekannt nach der Zerstorung entsteht automatisch wieder eine neue Welt Wo eine lineare auf ein endgultiges Weltende gerichteter Geschichtsablauf auftaucht liegt stets ein Einfluss der christlichen 58 oder islamischen Mission vor Die religiosen Strategien zu den ewigen Kreislaufen resultieren aus dem bereits beschriebenen emotionalen Verwandtschaftsgefuhl Konkret basieren sie auf der Projektion der menschlichen Lebenszyklen Geburt Kindheit Altern Tod Wiedergeburt Tag Nacht Rhythmus Jahreszeiten usw auf die gesamte Welt die dann in ebenso regelmassig wiederkehrenden kollektiven Riten vor allem Ubergangsriten 32 und individuellen Ritualen geheiligt werden Die strikte Wiederholung soll die Menschen mit den naturlichen Zyklen in Gleichklang bringen und hat auf diese Weise Anteil an der ewigen gottlichen Existenz des Kosmos 59 Veranderungen die nicht den Kreislaufen entsprechen wurden von traditionellen Menschen als Bedrohung des kosmischen Gleichgewichts aufgefasst so dass viele naturreligiose Volker Strategien entwickelt haben den Status quo des Lebens moglichst unverandert zu bewahren Claude Levi Strauss pragte in diesem Zusammenhang den Begriff der kalten Kulturen Ganz anders bei den Volkern die in der Geschichte leben bei denen Fortschritt und Veranderung mit unbekanntem Ziel oberste Prioritat haben 59 60 Mythen und Kulte zur Deutung und Harmonisierung des Umweltbezugs Bearbeiten nbsp Das grosse Kanguru eine mythische Traumzeitgestalt der Aborigines die als Schopfer aller Tone Laute und Sprachen galt nbsp Opferrituale sind in traditionellen Religionen sehr weit verbreitet Opfergaben auf einem Markt in Bali Alles war im Gleichgewicht unsere Gebete unsere Rituale unsere Ahnen die Natur Wir wussten immer schon dass sich alles andern wird wenn das Gleichgewicht zerbrechen wurde Deshalb war es notwendig dass unsere Gebete und Rituale ungestort blieben Dann kamen die christlichen Weissen vor 90 Jahren Von da an begann sich alles zu verandern Unsere Glaubensvorstellungen veranderten sich unsere Brauche wandelten sich und seither andert sich auch die Natur Nathan Wate Lau Salomonen 61 Anstelle der in den Hochreligionen vorhandenen feststehenden Lehren sorgen die mundlich uberlieferten Mythen und der damit verknupfte Kult in den ethnischen Religionen fur die Weitergabe und Erhaltung des Glaubens und der damit verbundenen Wertvorstellungen 4 Sie sind weit mehr als Gleichnisse oder Marchen sondern bilden das kollektive kulturelle Gedachtnis und das religiose Symbolsystem 47 traditioneller Volker Die Vorstellung einer engen Verknupfung von Mensch und Kosmos die nur durch die Einhaltung des Kultes aufrechterhalten werden konnte wie sie im einleitenden Zitat von den Salomonen deutlich wird fand sich fruher praktisch bei allen naturnah lebenden Ethnien Die starke Gebundenheit an die Mythen und die ubermachtigen teils menschlichen teils animalischen Ahnengestalten die darin vorkommen sind demnach charakteristisch 25 39 In der Regel sind es bildhafte Erzahlungen aus einer nicht historisch fassbaren Urzeit als die Kommunikation zwischen Menschen und anderen Wesen Tiere Geister Gottheiten normal war Besonders deutlich wird dies bei der Traumzeit der australischen Aborigines Auch wenn die Mythen inhaltlich oft unzusammenhangend unklar und teilweise gar widerspruchlich erscheinen stellen sie die damit aufgewachsenen Menschen ihre Umwelt und die letztendlich unbegreifliche Realitat in einen engmaschig verknupften Sinnzusammenhang 39 Kennzeichnend fur die Mythen der Naturreligionen ist dass selbst geringste Details der Lebenswelt aufgegriffen und in Bezug auf die Handlungen der mythischen Ahnen gedeutet werden Jeder Baum jede Wasserstelle jeder Clanname selbst der Platz eines Hauses im Dorf hat seine religiose Entsprechung im Mythos 62 Zusammen mit den daraus abgeleiteten Kulthandlungen entfalten die ethnischen Religionen ihre psychosoziale Wirkung etwa als Welterklarung Motivationsgrundlage oder zur Starkung der Solidaritat Diese Kulthandlungen sind uberaus vielfaltig drehen sich jedoch bei allen Ethnien unter anderem um Dank und Demut gegenuber der Schopfung um Vergebung fur den notgedrungenen Eingriff des Menschen in den Naturhaushalt und um Respekt und Ehrfurcht gegenuber dem Leben den Ahnen und den Traditionen Kultische Handlungen bestehen nahezu uberall aus individuellen und kollektiven Ritualen Letztere finden ihren Ausdruck haufig in Musik etwa im samischen Joik und im Tanz Uberdies ist das Ritual des Opferns in irgendeiner Form bei sehr vielen Ethnien bekannt wenn auch nicht bei allen 4 Bei den ethnischen Totenkulten lasst sich zudem feststellen dass sie im ausseren Ablauf und hinsichtlich ihres Sinngehaltes uberall auf der Welt in die drei Stadien Separation Loslosung vom Verstorbenen liminale Phase eigenschaftsloser Zwischenzustand und Integration Wiedergeburt Aufnahme ins Totenreich Geistwerdung u a gegliedert sind Ziele sind immer das Ausleben der Trauer fur den Einzelnen und der Schutz vor Instabilitat der Gemeinschaft die durch den Verlust von Menschen entstehen kann 63 Klassifizierungsversuche Bearbeiten nbsp Evolutionistische Theorien der Religionsentwicklung basieren auf hierarchischen Modellen die die ethnischen Religionen auf die untersten Stufen stellen Sie werden damit als unentwickelt primitiv und unbedeutend abgewertet In der Kleingesellschaft ist das Religiose in der Tat das Unausweichliche Die Religion stellt sich im Kultus dar sie bestimmt die Ethik der Gruppe und des einzelnen und hat ihr Gegenuber im Heiligen wie immer es auch benannt und verstanden wird Theo Sundermeier deutscher evangelischer Theologe 64 Es wurden bereits viele Versuche unternommen eine klassifizierende Religionstypologie zu erstellen Fur die ethnischen Religionen beziehungsweise fur die Gesamtheit aller Religionen ist das nach heutigen Massstaben noch nicht uberzeugend gelungen 65 Nach Ina Wunns Die Evolution der Religionen 66 sind heutige Modelle z T noch zu stark von den teleologischen wertend evolutionistischen Auffassungen des 19 Jahrhunderts und seiner imperialistischen Ideologie gepragt die eine stufenweise zielorientierte Hoherentwicklung der Religionen von einer primitiven kulturellen Urstufe bis zu einer hochentwickelten Stufe annahm 67 Wunn setzt an die Stelle dieses Evolutionsmodells ein neues Stammbaum Modell analog zum Evolutionsmodell in der Biologie aus dem heraus die Entwicklung der Religionen besser verstanden werden soll fuhrt dieses jedoch ausdrucklich selber nicht systematisch durch 68 Die enorme Vielfalt der ethnischen Religionen ist sehr schwer zu kategorisieren nicht zuletzt wegen des unzureichenden ethnographischen Ausgangsmaterials 69 70 Detaillierte Stammbaume mit einer daraus resultierenden Systematik die nach modernen wissenschaftlichen Standards angefertigt wurden gibt es bislang erst fur sehr wenige traditionelle Religionen etwa fur die indischen 65 Hilfsweise wird heute meistens eine geographische Klassifikation die Religionen Nordamerikas Sibiriens Polynesiens usw verwendet die naturgemass nur sehr bedingte Ruckschlusse auf die Verwandtschaftsbeziehungen zulasst 71 Zwei haufig zitierte Typologien die ohne Abwertungen und uberzogene Analogismen auskommen sind die Einteilungen nach Kultpraxis und soziookologischen Rahmenbedingungen die im Folgenden erlautert werden und deren Ergebnisse sich uberdies gut erganzen Die Beschreibung suggeriert klare Abgrenzungen zwischen den Typen Bitte beachten Sie dass es sich dabei tatsachlich um sehr stark idealisierende Modelle handelt In der Realitat gibt es mindestens ebenso viele Mischformen wie idealtypische Formen und die Grenzen zwischen den Kategorien sind extrem vereinfacht Typologie nach Kultpraxis Bearbeiten Der kanadisch amerikanische Anthropologe Anthony F C Wallace legte 1966 eine viergeteilte Typologie der Religionen nach der Kultpraxis vor Kulte und Rituale zeichnen sich durch eine grosse Langlebigkeit und geringe Veranderlichkeit aus so dass sie sich gut fur kulturvergleichende Untersuchungen eignen 72 73 Wallace sieht einen Zusammenhang zwischen der Organisationsform und Technologie einer Ethnie und der Art und Weise ihrer kultischen Handlungen cult institutions Seine Ergebnisse wurden 2007 von Roberts und Sanderson durch Abgleich mit einer Analyse von Murdock und White uber 186 praindustrielle Gemeinschaften grundsatzlich bestatigt und weiter verfeinert 74 75 76 Die im Folgenden dargestellten Typen bauen aufeinander auf Das heisst in Gesellschaften die olympische Kulte praktizieren kommen ebenso kommunale schamanische und individuelle Kulte vor und so fort Schamanischer Religionstyp nbsp Anda Kuitse der letzte Schamane der Ostgronlander 1998 Die einfachste Kultform sind individuelle Rituale die von jeder Person jederzeit und uberall vorgenommen werden konnen beispielsweise Gebet kleine Opfergaben oder Visionssuche Wallace nennt keine Religion in der nur solche Rituale durchgefuhrt werden Die nachsthohere Kultform sind Riten die von speziell ausgebildeten Geisterbeschworern von ihm verallgemeinernd Schamanen genannt auf Wunsch einer Person einer Familie oder einer Gemeinschaft mit einem konkreten Ziel Krankheit heilen Jagdtiere heranfuhren Seelen Toter geleiten Wetter beeinflussen Unheil abwenden usw durchgefuhrt werden Ethnische Religionen in denen individuelle und schamanische Kulte vorhanden sind fasst Wallace zum schamanischen Religionstyp zusammen Anm 5 Anhanger des schamanischen Religionstyps sind stark naturgebunden und verehren Gotter und Geister die sich direkt als jeweilige Ursache der Dinge in den Naturerscheinungen offenbaren Animismus Er kommt in Gesellschaften vor die zu 63 vorrangig vom Jagen und Sammeln leben zu 83 als Stammesgesellschaften organisiert sind und zu 90 keine eigene Schrift haben Sanderson sieht den Erfolg dieser Religionen in der Krankenheilung und vor allem in der Angstreduktion innerhalb der Gemeinschaft Kommunaler Religionstyp nbsp Ritueller Tanz der Zulu Sudafrikas nbsp Huhneropfer bei einem Ritual der Maya nbsp Nach Wallace Sanderson und Roberts gehort auch der Buddhismus zum monotheistischen Religionstyp Bei dieser Kultform handelt es sich um die Riten die gemeinsam von den Mitgliedern einer Gruppe abgehalten werden etwa Initiationsriten religios inspirierte Tanzzeremonien Opferzeremonien usw Viele dieser Zeremonien orientieren sich an kalendarischen Zyklen Ethnien die neben den individuellen und schamanischen Kulten auch noch gemeinsame Riten kennen bezeichnet Wallace als kommunalen oder kollektiven Religionstyp Bei diesem Typ kommt zum animistischen Glauben vor allem der Ahnenkult hinzu 52 der Anhanger kommunaler Religionstypen leben vom Feldbau sie sind zu 52 in Stammesgesellschaften und zu 31 in Hauptlingstumern organisiert und besitzen zu 81 keine Schrift Sanderson sieht den wichtigsten Erfolgsgrund fur diese traditionellen Religionen im Ahnenkult als wichtigem Sozialfaktor fur den Zusammenhalt der komplexer strukturierten Gesellschaften Olympischer ReligionstypFinden sich in einer Religion auch Kulte die wohl organisiert und haufig standardisiert von einem Vollzeit Spezialisten Priester vor und mit der Gemeinschaft vollzogen werden in Ethnoreligionen hauptsachlich Opferungen spricht Wallace vom olympischen oder auch ekklesiastischen Religionstyp nach Roberts und Sanderson polytheistischer Typ Kennzeichnend fur den olympischen Typ ist dass eine grosse Zahl menschenahnlich gedachter guter und boser intelligenter und dummer Gotter in einem Pantheon wohnen die jeweils spezielle Funktionen erfullen und von denen einige durch bestimmte Heiligtumer Tempel Schreine Idole usw reprasentiert werden Olympische Religionen kommen in Gesellschaften vor die zu 50 von Landwechselwirtschaft oder traditionellem Ackerbau und zu 42 von Gartenbau leben Die Menschen leben zu 33 in segmentaren Gesellschaften zu 25 in Hauptlings bzw Furstentumern und zu 42 in eigenen Staaten 66 der olympischen Religionen sind schriftlos Nach Sanderson beschaftigen sich diese Systeme die sowohl bei ethnischen als auch bei den grossen ostlichen Religionen vorkommen auch mit Fragen nach dem Sinn des Lebens Monotheistischer ReligionstypMit dem monotheistischen Typ durchbricht Wallace das Prinzip der Kultpraxis denn bis auf das grossere Spektrum der Kulte entsprechen sie dem olympischen Typ so dass sie streng genommen keine eigene Kategorie sind Uberdies verwenden Wallace und auch Sanderson und Roberts 77 eine sehr weite Definition des Monotheismus die neben den eigentlichen abrahamitischen Ein Gott Religionen auch den Hinduismus Vishnu und Shiva als Manifestation eines gottlichen Prinzips Buddhismus Daoismus und Konfuzianismus Buddha Laozi und Konfuzius als gottgleiche Personlichkeiten einbezieht Dieser Religionstyp der alle Weltreligionen umfasst kommt zu 78 in Agrarkulturen und zu 19 in viehhutenden Gesellschaften vor Sie sind politisch zu 60 in Staaten organisiert und haben zu 87 eine Schrift Ethnische Religionen gehoren nicht in diese Kategorie Typologie nach Lebensweisen Bearbeiten Die zweite Typologie der Religionen die mangels einer evolutionaren Stammbaum Klassifikation haufig herangezogen wird ist eine Einteilung nach den pragenden Umweltfaktoren und den daraus hervorgegangenen Lebensweisen 78 Sicher ist einerseits dass Gesellschaft und ethnische Religion immer nur in engster Symbiose anzutreffen sind 79 und das andererseits eine gleichartige religiose Umwelt gemeint ist an erster Stelle die konkrete Nutzung der naturraumlichen Gegebenheiten aber auch die soziale Organisation Wirtschaftsfaktoren Technologie und die politische Konstellation haufig zu relativ ahnlichen Vorstellungen fuhrt Daraus folgt dass sich Religionen rasch verandern sobald sich die Umweltbedingungen andern Die Art des Wandels ist insofern gerichtet und reagiert direkt auf die durch die Umweltveranderung ausgelosten religiosen Bedurfnisse 80 So verliert etwa ein Jagdgott seinen Sinn wenn eine Gruppe etwa durch den Einfluss der westlichen Zivilisation zu sesshaftem Ackerbau ubergeht 4 Dieser Zusammenhang erklart warum die Religion eskimoischer Meeresjager die Fischer und Jagerreligion der nordamerikanischen Nordwestkuste oder die Agrarreligion der Irokesen relativ ahnliche Gegenstucke in anderen Erdteilen haben obwohl keine gemeinsame Abstammung besteht 81 Diese Art der Anschauung bildet zudem die Grundlage des Forschungsansatzes Religionsokologie Die Betonung des Adjektives relativ in Bezug auf die Ahnlichkeiten weist auf die Schwachstellen dieser Typologie hin Solche Ubereinstimmungen sind bei direkt benachbarten Gruppen mit gleichartiger Lebensweise durch eine Subsumierung homologer und analoger Prozesse sowie durch direkten Kulturtransfer gut belegt und leicht erklarbar Darauf aufbauend wurden in Kombination mit anderen Kulturelementen verschiedene Modelle sogenannter Kulturareale entwickelt die gleichartige Kulturen grossraumigen Gebiete zusammenfassen Doch bereits auf dieser Abstraktionsebene gehen zwangslaufig viele Abweichungen und Ausnahmen verloren Trotz erstaunlicher Analogien die auch uber Kontinente hinweg bestehen darf nicht ausser Acht gelassen werden dass es durchaus auch viele Gruppen gibt die gleiche Wirtschafts und Sozialstrukturen haben und die dennoch vollkommen unterschiedliche religiose Symbolsysteme hervorgebracht haben 82 Folgende Kategorien werden unterschieden Religionen der nomadischen oder halbnomadischen Jager Fischer und SammlerHier herrscht fast immer ein animistischer Geisterglaube vor 83 Praktisch alle Naturerscheinungen gelten als beseelt bzw von Geistern bewohnt Haufig wird eine mythisch verwandtschaftliche Verbindung zu Tieren aber auch zu Pflanzen Bergen Quellen u v m den sogenannten Totems hergestellt denen als Symbole eine wichtige Bedeutung fur die Identitatsfindung zukommt entweder im Sinne eines profanen Gruppenabzeichens oder eines geheiligten Sinnbildes Zentral ist moglicherweise die Vorstellung einer naturlichen Ordnung die vor allem darin besteht das bestimmte Lebewesen das Eigentum bestimmter hoherer Wesen sind die als Herr oder Herrin der Tiere bezeichnet werden 84 Aus der Verwandtschaft zu den anderen Wesen oder der Angst vor Racheakten der Eigentumer werden oftmals Nahrungs und Jagdtabus sowie Vergebungsrituale hergeleitet die zum Teil eine wichtige Funktion fur die Erhaltung der Ressourcen haben 83 Kultische Handlungen bestehen zum Beispiel in Tierpantomimen rituellen Verwandlungen in Tiere oder Beschworungsriten vor Jagdzugen 85 Die Geister sind bis auf das hochste Wesen gleichrangig und reflektieren damit die egalitare Sozialstruktur der Jagervolker Die Informationen zu den Wildbeutern sind in der Gegenwartsform geschrieben obgleich es nahezu keine einzige Gruppe mehr gibt deren Religion nicht bereits stark fragmentiert ist Religionen der halbsesshaften oder temporar sesshaften Pflanzer Jager und FischerBei den Garten und Wanderfeldbauern die Knollengewachse wie Maniok und Yams oder verschiedene Gemusearten anbauen sowie zusatzlich jagen und fischen gesellt sich zur animistischen Geisterwelt die Verehrung von umfassenden numinosen Machten oder Gottheiten Sie sind haufig nicht eindeutig menschengestaltig sondern werden stattdessen eher als vereinheitlichte Seelensumme verschiedener Naturphanomene aufgefasst etwa als Weltseele oder Mutter Erde stehen aber grundsatzlich uber den Geistern Die Entstehung von Baum und Knollenfruchten wird auf Erdgottheiten zuruckgefuhrt 86 In einigen Pflanzerkulturen Amerikas und Sudostasiens besteht der Glaube an Zusammenhange ahnlich der Dema Gottheiten Neuguineas aus deren getoteten Korpern die neuen Feldfruchte entstehen 87 Der Wandel zur landwirtschaftlichen Produktionsweise spiegelt sich auch deutlich in den Urzeitmythen wider Oftmals wird deren Ende und der Beginn des heutigen Daseins mit einem dramatischen Ereignis in Verbindung gebracht Sexualitat Heirat und Tod haben in diesen Religionen eine vorrangige Bedeutung 88 So spielt der Ahnenkult der bei den Wildbeutern nur ansatzweise vorkommt bei manchen einfachen Pflanzern eine wesentlich grossere Rolle Neben den individuellen und schamanischen Kulten gibt es auch religiose Handlungen auf kollektiver Ebene 89 etwa die Riten von religiosen Geheimbunden Sie bekraftigen den Zusammenhalt der Gruppe die starker als bei Wildbeutern auf speziellen Kenntnissen und Fahigkeiten Einzelner beruht Religiose Tabus und totemistische Verwandtschaftsstrukturen sind wie bei den Wildbeutern haufig Religionen der langjahrig sesshaften Feld und Ackerbauern nbsp Bodenbauende Kulturen entwickeln haufig einen starken religiosen Bezug zur Fruchtbarkeit und zu den Ahnen Gegenuberstellung einer Idol Figur der Bassonge aus Zentralafrika und einer Kachina Figur der Hopi aus Arizona Diese Religionen sind fast immer polytheistisch und die Vielzahl der Gottheiten und Geistwesen wird als Spiegelbild des grosseren menschlichen Selbstverstandnisses als schaffende Kulturwesen und komplexer hierarchischer Sozialstrukturen oft menschenahnlich beschrieben Fast immer existiert demnach ein Hauptgott der den anderen uberlegen ist 89 Hingegen ist ein animistischer Allbeseeltheitsglaube meistens kaum vorhanden Bei den Volkern die die Erde als Quelle allen Lebens verehren steht sie noch mehr als bei den Pflanzern im Mittelpunkt der Verehrung 78 haufig in Gestalt einer anthropomorphen Erdgottin 87 die fur die Fruchtbarkeit der Felder zustandig sind Die Erkenntnis dass ein erfolgreicher langjahrig flachentreuer Bodenbau von ausgeglichenen Wetterbedingungen abhangig ist brachte den Glauben an Himmelsgotter hervor die je nach den lokalen Verhaltnissen als Sonnen oder Wettergott verehrt werden Wenngleich die Bedeutung der Erdmutter zumeist grosser ist besteht nicht selten die Idee eines Weltelternpaares aus Himmels und Erdgottheit Im Glauben zahlreicher Feldbauern spielt zudem das Feuer haufig mit weiblichen Eigenschaften ausgestattet oder mit einer Gottin verbunden eine besondere Rolle Ebenfalls finden sich zahlreiche Gesellschaften bei denen separate Liebes und Fruchtbarkeitsgottinen eine dominierende Rolle spielen 90 Totemgruppen finden sich auch noch bei Bodenbauern Tabuvorschriften sind jedoch weniger bedeutungsvoll Der Ahnenkult mit regelmassiger und dauerhafter Totenverehrung der im Hinblick auf die Sesshaftigkeit der statischen Bindung der Toten an den Boden entgegenkommt ist weit verbreitet 91 In diesen Gesellschaften treten auch hauptberufliche religiose Funktionare Priester auf die die organisierten Kulthandlungen koordinieren 89 Religionen der nomadischen oder halbnomadischen ViehhirtenBei den nomadischen oder halbnomadischen Hirtenvolkern die in Gebieten leben die fur den Pflanzenanbau zu trocken sind wohnt der hochste Gott als Gebieter des lebensspendenden Regens fast immer im Himmel 87 92 Gottesnamen und vorstellungen werden haufig mit dem Himmel oder der Sonne assoziiert 78 Die meisten dieser Religionen sind polytheistisch einige insbesondere in Afrika 93 und auf der Arabischen Halbinsel monotheistisch allerdings immer neben animistischen Naturgeistern ahnlich der Wildbeuter Durch die mobile Lebensweise ist der Ahnenkult meist wenig ausgepragt und da nichts angebaut wird haben auch Erdgottheiten nur geringe Bedeutung Stattdessen haben die jeweiligen Nutztiere in den Hirtenreligionen sowie bei den jagerischen Reiterkulturen immer eine besonders wichtige religiose Bedeutung 76 Da die meisten Nomaden seit jeher zusatzlich Handel mit Bodenbauern treiben um sich mit pflanzlicher Nahrung zu versorgen kam es zu etlichen Kontakten mit deren Religionen Dies hatte oftmals Einfluss auf die eigenen Glaubensvorstellungen und Kulte und erklart etwa den starken Einfluss von Islam und Buddhismus auf die zentralasiatischen Schamanenreligionen 94 Wie bei den einfachen Pflanzern werden hauptsachlich individuelle schamanische und kollektive Kulte ausgefuhrt Da diese Menschen in fragilen Okosystemen leben gibt es zahlreiche religios belegte Tabus Totemistische Gruppen kommen hingegen selten vor weil keine Abhangigkeit von Wildtieren besteht und damit keine gefuhlte verwandtschaftliche Bindung zu ihnen notwendig ist Nomadische Hirtenkulturen sind fast ausnahmslos patriarchalisch organisiert Wie die Frau von jeher mit der Pflanze zu tun hatte so der Mann mit dem Tier In Hirtenkulturen sind Frauen oft von religiosen Funktionen ausgeschlossen oder durfen manchmal nichts mit dem Vieh zu tun haben Religionen komplexer sesshafter KulturenVolker die im Zuge der Entwicklung zu Stadtkulturen fast immer verbunden mit einer expansiven Ausdehnung ihres Einflussbereiches von verschiedenen Wirtschaftsweisen leben Pflanzen u o Tierproduktion sowie Handwerk Gewerbe und Handel und die in diesem Zusammenhang eine vielschichtige Sozialstruktur benotigen haben entweder komplexe Gotterwelten 87 oder einen eindeutigen Monotheismus Die differenzierte Arbeitsteilung und die haufigere Auseinandersetzung mit kulturellen Dingen im Vergleich zum unmittelbaren Umweltbezug der Jager Bauern und Hirten lasst die Natur und mit ihr die Geistervorstellungen sowie totemistische Gruppenbildung in den Hintergrund treten Stattdessen sind die Gottesideen viel abstrakter und entruckter Hier lebt der Mensch nicht mehr auf gleicher Ebene mit den ihn umgebenden Machten Die unerreichbaren Gotter und die Religion sind etwas vom Alltag Getrenntes spirituelle Bedurfnisse konnen nur mit Hilfe spezialisierter Vermittler nach fest vorgeschriebenen Ritualen befriedigt werden Gleichsam ist haufig eine Sakularisierung Verweltlichung zu beobachten 89 der Einzelne wird zum Glaubigen der kollektive Zwang zur angeborenen ethnischen Religion ist kaum noch ausgepragt Die Entstehung der sozialen Ordnung wird uberirdischen Machten zugeschrieben die Abstammung der Clangruppen haufig auf mythische Ahnen zuruckgefuhrt 95 Nahezu uberall verbreitet war in historisch ethnischen Religionen dieses Typs eine zentrale Sonnengottheit die die Leben spendende und alles erhaltende Kraft der Sonne reprasentierte Mond Meer und Wettergottheiten kamen ebenfalls haufig vor Statt einfacher Tabuvorschriften gibt es zumeist komplizierte Gebote Die religiosen Spezialisten sind hauptberuflich tatig und in der Regel gehoren die Priester zur Staatsburokratie es gibt daher keine Trennung zwischen Kirche und Staat Theokratie 89 Zu diesen Religionen zahlen vor allem die Buchreligionen die jedoch nicht zu den ethnischen Religionen gehoren zudem die nicht schriftlichen komplexen Religionen der historischen Reiche in Amerika Maya Azteken u a in Mittelamerika Chronologie des prakolumbischen Mesoamerika Sican Inka u a in Sudamerika Liste historischer Staaten in Amerika 96 und Subsahara Afrika Antike Fruhmittelalter Reiche von Ghana Kanem Hausastaaten Neuzeit Kongo Lunda Luba u a deren komplexe Strukturen in der Kolonialzeit zerstort wurden Geschichte BearbeitenEntwicklung der altesten Religionen Bearbeiten nbsp Steinreihen mit 1099 Menhiren in Carnac Frankreich Religiose Kultplatze der Megalithkultur oder astronomisch wissenschaftliche Verwendung Ruckschlusse dieser Art sind hoch spekulativ Hauptartikel Geschichte der Religion Irgendwann in der Urgeschichte entstand die Religiositat des Menschen universale Ehrfurcht vor der transzendenten Ganzheit der Welt Ob es sich dabei um eine genetisch fixierte Veranlagung handelt die evolutionare Vorteile bietet ist umstritten Gottesgen Sicher ist jedoch dass es keine rezente Menschengruppe ohne eine Religion gab 4 Die unmittelbare religiose Naturverehrung und wahrscheinlich auch animistische Vorstellungen sind die altesten religiosen Ausserungen der Menschheit Bereits Funde von den Jagerkulturen der jungeren Altsteinzeit etwa Venusstatuetten Opferplatze und Hohlenmalereien weisen vermutlich religiose Symbole auf die Rekonstruktion palaolitischer Religionen ist allerdings hochst spekulativ 97 Dies offenbart sich bereits an der Tatsache dass die biologischen und kulturellen Nachfahren der Schopfer prahistorischer Kunstwerke etwa die Aborigines Australiens oder die San Sudafrikas nicht in der Lage sind die dargestellten Symbole eindeutig zu deuten 95 Fur das beginnende Neolithikum hingegen kann man bereits mit Sicherheit von bestimmten ethnischen Religionen sprechen Zugleich wurde der Naturzyklus zunehmend personifiziert Dies gilt besonders fur die sogenannte Muttergottin oder Magna Mater 98 Auch Tierdarstellungen spielen eine wichtige Rolle wobei die Abbildung von als Fleischlieferanten weniger bedeutenden Tieren darauf hinweist dass ihre Darstellung mit abstrakteren von ihrer Nahrungsfunktion oder vom Jagdzauber losgelosten Sinninhalten besetzt ist So findet sich die Frau Stier Symbolik in verschiedenen Varianten in Sudosteuropa und Anatolien Dabei handelt es sich jedoch um keinen raumubergreifenden Kult 99 Verhaltenwissenschaftlich orientierte Forscher gehen davon aus dass die Bereitschaft zu Kooperation Vertrauen und Fairness gegenuber Anhangern der eigenen religiosen Gruppe nicht aber anderen Gruppen gegenuber grosser ist wenn die Angehorigen dieser Gruppe eine gemeinsame kognitive Reprasentation eines all oder vielwissenden strafenden oder belohnenden ubernaturlichen Wesens besitzen Fur Religionen aller Art fur schriftlose wie fur Schriftreligionen gilt dabei dass sich Strafvorstellungen als weitaus verhaltenswirksamer erweisen als Belohnungserwartungen 100 Einschneidende Veranderungen erfolgen in der Bronzezeit Mit zunehmender sozialer Differenzierung und wirtschaftlicher Konsolidierung bildet sich eine Priesterkaste heraus analog zur Starkung der Rolle der Familie innerhalb des Sippenverbandes entwickelt sich der Olympische Religionstyp mit seinen komplizierten Verwandtschafts und Rivalitatsbeziehungen zwischen personifizierten Gottheiten Auch der Jenseitskult wird aufwandiger die Grabbeigaben werden zahlreicher und Menschenopfer sind nicht selten Seither haben sich die Religionen in vielfaltiger Weise entwickelt Neue Lebensbedingungen konkrete spirituelle Erlebnisse Einzelner einschneidende historische Ereignisse Erfahrungen mit Drogen die religios gedeutet wurden Kontakte zu andersglaubigen Volkern zum Teil auch Manipulationen im Interesse von Machterhaltung oder gewinnung aber vor allem der Prozess der mundlichen Weitergabe uber viele Generationen haben die historisch ethnischen Religionen unweigerlich verandert Es wird daher kaum moglich sein auch nur Teile dieser komplexen Prozesse genau zu rekonstruieren Sicher ist lediglich dass die sogenannten schriftlosen Religionen prinzipiell einen starken Gegenwartsbezug haben und keine konservierten Urreligionen sind 32 Fruhe Kontakte zu den Weltreligionen Bearbeiten nbsp Der heute als Begleiter des heiligen Nikolaus auftretende Krampus ist eine der vielen ursprunglich heidnischen Damonengestalten des AlpenraumesDie abwertend als heidnisch bezeichneten ethnischen Religionen Europas und des Nahen Ostens sind schon vom Altertum Beispiel Religion der Beduinen durch die Verbreitung des Judentums bis ins spate Fruhmittelalter Beispiele Zwangstaufe der Sachsen durch Karl den Grossen Christianisierung Skandinaviens Islamisierung Zentralasiens dem gottlichen Bekehrungsauftrag der Universalreligionen zum Opfer gefallen Wo Christentum oder Islam von der davon profitierenden herrschenden Klasse mit Gewalt durchgesetzt wurde dauerte es noch Jahrhunderte bis die heidnischen Elemente soweit aus der Volksfrommigkeit getilgt waren weiterhin auch mit Gewalt siehe etwa Hexenverfolgung oder Zwangsislamisierung im Osmanischen Reich dass sie von den Kirchen und islamischen Institutionen nicht mehr als Gefahr fur den reinen Glauben gesehen wurden Die verbliebenen Spuren heidnischer Ideen im christlichen Europa erkennt man vor allem in aberglaubischen Vorstellungen und regionalen Brauchen wie etwa der alemannischen Fastnacht dem schwedischen Luciafest oder den Mutter Erde Ritualen im christlich orthodoxen Volksglauben der Slawen Je spater die Christianisierung stattfand desto mehr ethnisch religiose Spuren sind zu finden beispielsweise die Konsultation des Taltos eine Art Schamane in Ungarn 101 oder der Glaube an die Babas Heilerinnen und Seherinnen aus Bulgarien 102 Weitaus friedlicher verlief die Verbreitung des Buddhismus in Zentral und Sudostasien vor allem da er von wenigen Ausnahmen abgesehen 103 mit keiner politischen Expansion verknupft war 104 Hier entstanden vielerorts Mischsysteme Die lokalen Religionen erkannten die buddhistische Philosophie als Dach an und der buddhistische Klerus integrierte seinerseits die ethnischen Gotterwelten und Zeremonien geschickt als Basement in sein Denkgebaude besonders gut zu erkennen ist dies etwa in der tibetischen Bon Religion Der Hinduismus wird bisweilen als die grosste ethnische Religion der Welt bezeichnet da er aus einer langsamen Verschmelzung Verschriftlichung und Systematisierung der vielfaltigen Lokalreligionen des Subkontinentes ohne Zasur durch eine Stifterperson entstanden ist und ausschliesslich Inder betrifft 105 Ausnahme Hinduismus auf Bali wurde eingefuhrt durch Siedler aus Sudindien Einige Religionen der Adivasi traditionelle eigenstandige Ethnien Indiens konnen jedoch trotz der deutlich hinduistischen Einwirkung auch heute noch als lokale Religionen bezeichnet werden 106 Im Einflussbereich Chinas kam es bei der Ausbreitung der beiden Stifterreligionen Daoismus und Konfuzianismus sowie des aus Indien importierten Buddhismus die zusammen als die Drei Lehren bezeichnet werden von Anfang an zu einer friedlichen Koexistenz der alten und neuen Religionen die auf diese Weise den enormen religiosen Pluralismus der chinesischen Volksreligiositat begrundeten 107 Eine ahnliche Entwicklung vollzog sich in Japan bei der Ankunft des Buddhismus der bis heute ohne nennenswerte gegenseitige Beeinflussung neben der alten ethnischen Shinto Religion existiert 108 Uber die Religionsentwicklung in den anderen Teilen der Erde wahrend dieser Zeit lasst sich mangels fehlender Aufzeichnungen nur sehr wenig sagen Entwicklung im Zuge der europaischen Expansion Bearbeiten nbsp Blieben die Bekehrungsversuche christlicher Missionare bei intakten Gemeinschaften auch zumeist erfolglos so waren die Menschen dennoch begierig auf andere Weltanschauungen und integrierten oftmals verschiedene christliche Elemente in ihre ReligionenDie Zeit der Entdeckung der Welt durch die Europaer lautete den Beginn des Kolonialismus ein in dessen Verlauf die traditionellen Weltanschauungen in mannigfaltiger Weise massiv beeinflusst wurden In Lateinamerika erschienen zuerst die spanischen und portugiesischen Eroberer die ihre gewalttatige Herrschaftsubernahme offiziell als gottlichen Auftrag legitimierten Ihnen folgten in ganz Amerika im 16 und 17 Jahrhundert katholische Missionare In Afrika und Ozeanien gerieten die lokalen Religionen besonders ab dem 18 Jahrhundert unter Druck zuletzt die australischen Aborigines ab Mitte des 19 Jahrhunderts Dabei erganzten sich die Kolonialherren durch Besiedlungsplane und militarische Aktionen sowie die Missionare verschiedener christlicher Konfessionen gegenseitig Spater zerrutteten die westliche Technologie und wissenschaftliche Erkenntnisse die traditionellen Weltbilder Trotz alledem konnten sich viele lokale Religionen bis heute behaupten dank ihrer enormen Wandlungs und Anpassungsfahigkeit oftmals in einem neuen Gewand 32 Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Kritik an der Ausbreitung der modernen Kultur und des abendlandischen Christentums sowie am allgemeinen Materialismus deutlich zu Die Missachtung der naturlichen Kreislaufe der elementaren menschlichen Bedurfnisse und des Immateriellen hat heute die ganze Welt in Gefahr gebracht Eine Ruckkehr zu traditionellen Werten ein wachsendes Selbstbewusstsein zunehmende Unabhangigkeit und ein Wechsel in der Politik der Regierungen fuhrten in manchen indigenen Gruppen zum Aufleben alter Kulte Stammesvolker sammeln sich wieder um ihre Kulte rufen verdrangte Lehren in Erinnerung erneuern alte Formen und hoffen auf einen Neuanfang 109 Das Bild der ethnischen Religionen im Westen Bearbeiten nbsp Das Bild der traditionellen Religionen wurde fruher vor allem durch solche Brauche gepragt die von christlichen Idealen besonders weit entfernt waren Dies verlieh oftmals eher nebensachlichen Dingen eine viel zu grosse Bedeutung und verzerrte so die Realitat erheblich Schrumpfkopf der Shuar nbsp Sibirische Schamanen standen Pate fur verschiedene Theorien des Schamanismus Konzepte westlicher Autoren die versucht haben die Phanomene rund um die Geisterbeschworer etlicher Volker unter diesem Begriff zu homogenisieren Erste Berichte uber die Glaubenspraxis fremder Volker erreichten das christliche Abendland im Zeitalter der Entdeckungen Trotz der rasanten europaischen Expansion wurden in den ersten Jahrhunderten nur Bruchstucke der fremden Religionen bekannt da das Interesse der Invasoren in dieser Hinsicht gering war Zudem verfalschten die Berichterstatter oftmals die realen Verhaltnisse indem sie ihre subjektiven Eindrucke im Vergleich mit der christlich europaischen Tradition bewerteten die sie fur die einzig zivilisierte Sichtweise hielten Haufig wurden daher besonders fremdartige Phanomene ritueller Kannibalismus Menschenopfer bildhafte Gotterdarstellungen usw uber alle Massen hervorgehoben Gottesfurchtige Missionare bemitleideten die fremde Frommigkeit als Geisterfurcht Ihr spirituelles Handeln nannte man Magie Animismus oder Fetischismus und nicht Religion Als der religiose Charakter nach den ersten Forschungsergebnissen nicht mehr zu leugnen war entstand der Begriff Naturreligion der die ethnischen Religionen den anderen sogenannten Kulturreligionen gegenuberstellte 17 Bis dahin kamen jedoch noch tausenden von Forschungsreisenden Abenteurern Kaufleuten und Missionaren in die Kolonien Sie hatten noch keinerlei Vorstellung von modernem wissenschaftlichen Arbeiten und verbreiteten daher weiterhin verzerrte ethnographischen Aufzeichnungen 20 110 Entweder waren die Glaubenssatze bereits durch Kontakte mit dem Christentum verfalscht ohne dass der Ethnograph dies bemerkte oder die indigenen Begriffe und Vorstellungen wurden vor dem Hintergrund des christlichen Glaubens falsch aufgefasst und ubersetzt 111 Zum Teil fuhrten auch bestimmte Erwartungen dazu Etwa der Gedanke die verlorenen Stamme Israels gefunden zu haben 112 oder angebliche Bestatigungen der Schopfungsgeschichte und ahnliches 113 Bedingt durch die im 19 Jahrhundert evolutionistisch gepragten Modelle der Menschheitsentwicklung und die Vorbehalte gegen die sogenannten heidnischen Religionen wurden sie als primitive Weltanschauungen auf die unterste Stufe der Entwicklungsleiter gestellt 4 Diese vorurteilsbehaftete Sichtweise entstand wie bereits beschrieben vor allem durch falsche Interpretationen So wurden etwa visionare Erfahrungen Traume oder Trance Zustande bei den nordamerikanischen Ureinwohnern von den Kommentatoren aufgrund ihrer Exotik viel zu stark hervorgehoben Tatsachlich waren normale Wacherfahrungen in den nordamerikanischen Religionen fast uberall genauso wichtig 54 Erst im Laufe des 20 Jahrhunderts hat die Religionswissenschaft und Ethnologie das negative und wertende Bild der ethnischen Religionen endgultig abgelegt Die verfalschten Aufzeichnungen ergaben vor dem evolutionistischen Hintergrund weitreichend verallgemeinerte Schlussfolgerungen die nach heutigem Kenntnisstand jedoch in dieser chronologischen Abfolge uberholt sind Man ging davon aus der primitive Mensch habe zuerst an eine Beseeltheit aller Naturerscheinungen geglaubt Animismus um sich das Weltgeschehen zu erklaren Spater sei daraus die Anbetung verschiedener Gotter Polytheismus entstanden bis schliesslich der Glaube an einen einzigen Gott Monotheismus bei den Kulturvolkern daraus hervorgegangen sein soll 114 Verschiedene religios verhaftete Phanomene wie Animismus oder Totemismus wurden damals zu universellen homolog aus einer Urreligion entstandenen Weltanschauungen erklart In diesem Zusammenhang stehen auch einige religios spirituelle Schamanismus Konzepte Aus den vielfaltigen Formen von Geisterbeschworern in den unterschiedlichsten Kulturen wurde aufgrund einiger ahnlicher Praktiken auf ein weltweit verbreitetes einheitliches spirituelles Phanomen geschlossen obwohl es sich tatsachlich um unabhangige analoge Entwicklungen mit jeweils eigenem Sinnzusammenhang handelt 115 Wahrend Ethnologie und Religionswissenschaft seit den 1990er Jahren von solch universellen Modellen abgeruckt sind 116 hatte die Idee eines globalen ethnischen Schamanismus nachhaltigen Einfluss auf die esoterische Szene und fuhrte zur Entstehung des Neoschamanismus dessen verzerrte Grundannahmen sich in popularen Schriften hartnackig halten und vervielfaltigen 117 Tatsachlich sind lokale Religionen nicht mehr und nicht weniger schlussig plausibel und komplex wie die Buchreligionen Sie bedingen lediglich andere Vorannahmen fur ihre Schlussfolgerungen wie etwa die Allbeseeltheit der Natur Ganz im Gegensatz zu den genannten Vorurteilen muss davon ausgegangen werden dass Menschen die sich tagtaglich mit einfachster Technologie in einer unbarmherzigen Umwelt bewahren mussen vernunftiges Denken und Handeln eine uberlebenswichtige Rolle spielt 54 Es gibt auch keine primitivere Mentalitat oder magisch vorreligiose Ahnungen sondern nur andersartige Wahrnehmungen der Wirklichkeit 118 119 Hinzu kommt dass auch diese Kulturen auf eine lange Geschichte zuruckblicken und sich nach wie vor weiterentwickeln so dass es angesichts der nur mundlichen Uberlieferung hochst spekulativ ist daraus die Anfange der Religion rekonstruieren zu wollen wie es schon haufig versucht wurde 120 Ethnische Religionen sind keine geistesgeschichtlichen Uberbleibsel aus der Fruhzeit der menschlichen Entwicklung 95 sondern sie haben sich ganz im Gegenteil besonders erfolgreich gegen ihre Mitbewerber durchsetzen konnen 121 Selbst wenn alle vorgenannten Irrwege bei der Interpretation einer ethnischen Religion vermieden werden ist aufgrund der enormen kulturellen Unterschiede zur westlichen Welt nicht sicher dass sie auch wirklich verstanden wird wie der Ethnologe Christian Feest in seinem Buch Beseelte Welten am Beispiel der ausfuhrlich beschriebenen Weltbilder der Pueblovolker und Navajos schreibt 54 Schlussendlich fuhren auch romantisierende Vorstellungen vom edlen Wilden zu verzerrten Vorstellungen Die Historikerin Christine Lockwood sagte etwa zur Religion der australischen Aborigines des 19 Jahrhunderts Den Aborigines ihren Glauben zu lassen bedeutet zum Beispiel zu akzeptieren Geister fur Krankheit und Tod verantwortlich zu machen Wenn jemand stirbt ist das die Folge von Zauberei Und sofort wird mit Hilfe von Ritualen ein Schuldiger ausgemacht Wohnt der vermeintliche Tater im Nachbardorf ziehen die Manner los und toten ihn Klar dass dieser Mord wiederum Vergeltungsmassnahmen des Nachbarstammes provoziert Die Aborigines lebten in permanentem Schrecken vor der Welt der Geister Das Christentum nimmt die Angst und befreit vom Aberglauben Wir tendieren heute dazu die Religion der Ureinwohner zu romantisieren und ubersehen dabei die Furcht und Gewalt die damit einhergingen 122 Trotz der offensichtlich bestehenden Problematik zeichnet Lockwoods hier wiederum eine einseitige christliche Perspektive die ebenfalls von verschiedener Seite anders aufgefasst wird So schreibt etwa der Religionswissenschaftler Thomas Schweer im Gegenteil Trotz ihrer Wirkungsmacht erwecken die Geister nicht das Gefuhl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins die Damonenfurcht ist kein Charakteristikum der Naturreligionen Es existieren vielfaltige Mittel und Methoden um bose Geister abzuwehren 123 Ethnische Religionen im 21 Jahrhundert Bearbeiten Die grosse Wandlungs und Anpassungsfahigkeit der ethnischen Religionen hat dazu gefuhrt dass sich ihre heutigen Formen deutlich von prahistorischen Formen unterscheiden Daher werden sie von den Wissenschaften junger eingestuft als die Buchreligionen Abgesehen von den wenigen isolierten Volkern in den unzuganglichen Regenwaldern Sudamerikas Sudostasiens und Neuguineas und einer Handvoll Ethnien die ihre Kultur trotz der Kontakte mit der modernen Welt strikt bewahren wollen sind alle sogenannten schriftlosen Religionen heute einem beschleunigten Wandel unterworfen Mit mehr oder weniger Elementen der Weltreligionen vermischt sind sie noch in entlegenen Gebieten Nordkanadas Sibiriens und Australiens in grossen Teilen Schwarzafrikas Indiens sowie in den Berglandern Sudostasiens und Indonesiens anzutreffen nbsp Fast alle gegenwartigen ethnischen Religionen sind mehr oder weniger synkretistisch von den Weltreligionen beeinflusst Ein merkwurdiges Phanomen sind dabei die Cargo Kulte Melanesiens wie hier die Prinz Philip Bewegung nbsp Indigene in Peru bieten den Touristen traditionelle Despacho Zeremonien an um ihnen zu einer sicheren Wandertour zu verhelfen nbsp In Afrika hier Bero Missionsschule oder Sudamerika ist die christliche Mission nach wie vor aktiv bemuht traditionelle Menschen zu bekehrenWahrend fruher alle Menschen einer Ethnie einen gemeinsamen Glauben teilten herrscht gegenwartig haufig ein religioser Pluralismus Einige Menschen sind ganzlich zu einer neuen Religion konvertiert andere sprechen synkretistischen Formen zu andere bleiben dem traditionellen Glauben treu 54 Insgesamt existieren noch tausende ethnischer Religionen 3 in 141 Staaten der Erde Damit sind sie die am weitesten verbreiteten Glaubenssysteme Ihre offizielle Anhangerschaft macht jedoch weltweit nur noch rund vier Prozent der Weltbevolkerung aus Inoffiziell werden es weitaus mehr sein denn es ist eine grosse Dunkelziffer anzunehmen Aufgrund der jahrhundertealten Erfahrungen mit Unterdruckung und Zwangsmissionierung weil in vielen Staaten nur sogenannte Hochreligionen anerkannt werden und Andersdenkende auch heute noch vielerorts Repressalien befurchten mussen bekennen sich viele Menschen ausserlich zu einer anderen Religion und uben ihren wahren Glauben im Geheimen aus 39 Nach den laufenden Erhebungen des evangelikal fundamentalistisch ausgerichteten Bekehrungsnetzwerkes Joshua Project bekannten sich 2016 offiziell noch 3 75 Prozent der Menschheit zu lokalen ethnischen Religionen Werden alle Ethnien bei denen keine solchen Religionen mehr existieren herausgerechnet liegt die Quote bei 16 1 Prozent bezogen auf gut 1 5 Mrd Menschen 124 Die sogenannten Stammesreligionen werden in vielen Staaten der dritten Welt immer noch als primitiv und unterentwickelt stigmatisiert zumal die herrschende Klasse dieser Lander in der Regel nach christlichen islamischen oder kommunistischen Vorlagen ausgebildet wurde In den Schwellenlandern ist die Situation noch ungunstiger da traditionell lebende Gruppen hier meist als entwicklungshemmend gelten Entweder werden sie offensiv unterdruckt oder die Errichtung moderner technischer und sozialer Infrastruktur zerstort automatisch das alte Weltbild und mit ihm die Religion Eine ambivalente und nicht unerhebliche Rolle spielt heute auch der Tourismus Wahrend die Vermarktung interner Rituale als Showattraktion dazu fuhren kann dass ihre tiefere Bedeutung verloren geht und sie zur blossen Folklore verkommen macht das Interesse der Weltoffentlichkeit die ethnischen Religionen sowohl zu einem Wirtschaftsfaktor als auch zu einem schutzenswerten Kulturgut Wahrend die meisten traditionellen Ethnien weltweit ihrer alten Vorstellungen mit Glaubenssatzen und Kulten der dominanten Weltreligion vermischen Synkretismus oder mit einem vielfaltigen religiosen Nebeneinander Pluralismus auf den Druck der Neuzeit reagieren gibt es einige Bewegungen die man vorsichtig als Neo ethnische Religionen bezeichnen kann Nach wie vor sind fundamentalistische Organisationen im Namen Gottes oder Allahs bestrebt auch noch die letzten Heiden oder Kafir zu bekehren selbst wenn es wie etwa in Brasilien verboten ist So hat beispielsweise das evangelikale Joshua Project ein internetgestutztes Netzwerk aufgebaut um u a mit Hilfe eines Jesus Films in allen moglichen Sprachen zu missionieren Die Erfolge tausender Unterstutzer weltweit werden in einer Datenbank veroffentlicht und mit einer visuellen Bekehrungsampel bewertet um zu weiteren Anstrengungen zu motivieren 125 Die Annahme einer fremden Religion trennt die Menschen gedanklich von ihrer gewohnten Lebensweise und untergrabt damit die traditionellen Wertvorstellungen und Normen Die vormalige Funktion der Religion als identitatsstiftendes Bindeglied zwischen dem Menschen seiner spezifischen Wirtschaftsweise und der naturlichen Umwelt geht verloren Staatliche Entwicklungspolitik und Massnahmen privater Organisationen berucksichtigen oft nicht die religiosen Bedurfnisse und Werte der Betroffenen beispielsweise durch die Hinzuziehung von Religionsethnologen sondern orientieren sich ausschliesslich an durchaus gut gemeinten wirtschaftlichen und sozialen Uberlegungen Dabei wird zumeist aus Unkenntnis ubersehen welche negativen sozialen Auswirkungen zum Beispiel der Verstoss gegen uralte Tabus oder die Missachtung heiliger Statten haben kann 126 Menschen in deren Weltbild materielle Dinge kausale Zusammenhange oder streng rationale Uberlegungen nur eine untergeordnete Rolle spielen beurteilen vieles vollkommen anders als Angehorige der Globalkultur So fuhren beispielsweise Entschadigungszahlungen fur die Zerstorung heiliger Statten oder die Umsiedlung in eine fruchtbarere Gegend nicht automatisch zu einer nachtraglichen Akzeptanz des Frevels und es fuhrt auch nicht unbedingt zu besseren Lebensbedingungen wenn etwa im ursprunglichen kargen Wohngebiet die Ahnen wohnen und nur dort mit ihnen kommuniziert werden kann Zahlreiche Stimmen gegenwartiger Ureinwohner aller Kontinente berichten nicht nur uber negative materielle Entwicklungen wie Zunahme der Armut oder Zerstorung der Umwelt sondern fast uberall wird auch Bezug genommen auf eine fortschreitende religiose Entwurzelung die nicht minder schwer wiegt 127 128 129 Auch die grosse Anpassungsfahigkeit der ethnischen Religionen wird ihren rapiden Verfall und den Wandel vieler zu fragmentarischen Folklorereligionen ohne komplexe Vernetzung mit der Lebenswirklichkeit durch die zunehmende Assimilation an die Lebensweise des modernen Biospharen Menschen wohl kaum verhindern 126 Neo ethnische Religionen Bearbeiten nbsp Navajo Wayne ein Zeremonienleiter der Azee Bee Nahagha of Dine Nation die zur panindianischen Native American Church gehort nbsp Mari Frauen aus dem Ural Die alte Religion ist stark folklorisiert und dient heute mehr der ethnischen Identitat als religiosen Bedurfnissen nbsp Hilmar Orn Hilmarsson seit 2003 Gode der neoethnischen Religion Asatruarfelagid der IslanderEinige neue religiose Bewegungen und Revitalisierungsbestrebungen erfullen aufgrund verschiedener Kennzeichen zum Teil Bezug zu mehreren Ethnien teilweise Verschriftlichung unterbrochene Entwicklung u a nicht die enge Definition einer ethnischen Religion obwohl viele andere Merkmale Abschnitt Weitere mogliche Merkmale zur Abgrenzung und Kapitel Weitgehende Gemeinsamkeiten trotz fremder Einflusse eindeutig zutreffen und die Angehorigen sich ausdrucklich auf uberlieferte Traditionen beziehen Vor allem jedoch stehen sie in engem Zusammenhang mit der Bildung und Festigung neuer ethnischer Identitaten die unter anderem durch gemeinsame religiose Vorstellungen neu begrundet werden Sie werden von einigen Autoren als Neo ethnische Religionen oder ahnlich bezeichnet 130 131 Der junge Begriff Neo Ethnizitat geht uber den Bezug zu sogenannten Naturreligionen hinaus und wird vor allem im Zusammenhang mit der Konstituierung neuer ethnisch religioser Gruppen verwendet So benutzt etwa der Politikwissenschaftler Olivier Roy diesen Begriff in Zusammenhang mit dem Streben junger Moslems oder auch der Mormonen nach einer erneuerten gemeinsamen Grundlage indem sie ihre Religion in einer eigenen auf ihren Vorstellungen beruhenden Art und Weise neu auslegen 132 Panbewegungen in Amerika Bearbeiten In Nord und Sudamerika ist seit dem 19 Jahrhundert eine panindianische Entwicklung im Gang Traditionalisten verschiedener Stamme formieren eine zweite ethnische Identitat als Indianer 133 Auf diese Weise wandelt sich der ehemals fremde Sammelbegriff zur Eigenbezeichnung einer neuen Kultur Vor allem die Native American Church und die Mother Earth Philosophie kennzeichnen ihren religiosen Zusammenhalt Hier zeigt sich wieder die Offenheit der ethnischen Religionen fur die Integration neuer Gedanken 134 Religiose Revitalisierung in Asien und Australien Bearbeiten Religiose Erneuerungsbewegungen innerhalb traditioneller Ethnien finden sich vor allem in Russland und Australien seit die Repressalien gegen die indigenen Volker eingestellt wurden Dabei werden in Sibirien im Rahmen einer prinzipiellen Erneuerung traditioneller Vorstellungen und aufgrund verlorengegangenen Wissens haufig Rituale verschiedener Volker vermischt Diese Entwicklung wird von einigen Fachleuten kritisch gesehen denn nicht selten mischen sich Einflusse der esoterischen Szene mit ein die durch Kontakte mit westlichen neureligiosen Gruppen Eingang in die Glaubenssysteme finden und diese erheblich verfalschen wurden 135 Neu afrikanische Religionen Bearbeiten Eine besonders stark religios motivierte Entwicklung besteht unter den Nachkommen der schwarzafrikanischen Sklaven in Mittel und Sudamerika die aufgrund ihrer Vorgeschichte seit vielen Generationen keine eigene Stammeszugehorigkeit mehr haben Vor allem mit den afroamerikanischen Religionen konnen sie ihre neue eigenstandige Identitat ausdrucken und sich von der Kultur der Weissen abgrenzen 132 Dass Herkunft und Hautfarbe bei der Bildung solch neuer Ethnien keine Rolle spielen muss belegt die Tatsache dass etwa die Umbanda Religion auch viele weisse Anhanger hat Neopagane Traditionen in Europa Bearbeiten Auch die neuheidnischen Bewegungen Europas die versuchen sich eng an die zumeist wenigen fragmentarischen Aufzeichnungen und volksreligiosen Uberlieferungen aus den verschiedenen vorchristlichen Religionen zu halten und die keine fremden Einflusse etwa sibirischer oder indianischer Praktiken zulassen konnen in die Kategorie der neo ethnischen Religionen einsortiert werden In Europa gibt es ausser dem klassischen Schamanismus der Nenzen Nordwestrusslands der noch in synkretistischer Form erhalten ist 136 sowie der Uberreste der Mari Religion in Westrussland keine ethnische Religion mehr die eine ununterbrochene Tradition vorweisen kann Alle Religionen die sich auf heidnische Wurzeln berufen werden prinzipiell dem Neuheidentum zugerechnet da sie auf zumeist unsicheren Rekonstruktionen beruhen und vielfach Elemente von fremden Religionen synkretistisch integriert haben Uberdies sind sie zumeist nicht an eine Ethnie gebunden und die Motivation ihrer Anhanger wird haufig eher mit alternativen Lebensstilen und Zivilisationskritik in Verbindung gebracht als mit gelebter Religion 137 In einigen Fallen sind sie mit politisch nationalen Ideologien assoziiert wie etwa in der Ukraine Die Gemeinde der ukrainischen Heiligen Die Versammlung der Glaubigen der Volksreligion der Ukraine oder auch die Rodove Vognysche Ridnoyi Prvoslavnoyi Viry die gegenuber den religiosen Inhalten uberwiegen 138 Dennoch lassen sich bei einer differenzierteren Betrachtung einige wenige Bewegungen an der Peripherie des Kontinents finden die zumindest auf eine ungebrochene folkloristische Traditionen und oder schriftliche Uberlieferungen zuruckgreifen konnen die sich vor allem an die tatsachlichen Nachkommen ihrer ethnischen Geschichte wenden und die bemuht sind die Religion moglichst authentisch wiederzubeleben Auch diese Glaubensrichtungen werden bisweilen als neo ethnische Religionen bezeichnet 139 Asatruarfelagid islandisch neugermanisches Heidentum eine Asatru Religion 140 Samischer Schamanismus Nordeuropas Fragmente und mogliche Revitalisierung 141 142 Wiederbelebte baltisch heidnische Traditionen Romuva Litauen Dievturi Lettland Taarausk Estland Hellenismos wiederbelebter Polytheismus des antiken Griechenlands dd Sackgassen der ethnologischen Religionsforschung Bearbeiten nbsp Der Versuch fruhere Zustande aus Vergleichen historischer Artefakte wie etwa Hohlenmalereien aus jungerer Zeit aus rezenten ethnischen Vorstellungen zu rekonstruieren ist hoch spekulativJede Wissenschaft ist zum einen auf korrekte Ausgangsdaten und zum anderen auf unvoreingenommene Forscher angewiesen Die westliche Religionsethnologie leidet zum Teil bis heute unter verfalschten Daten die von christlich gepragten Forschern haufig Missionaren aufgezeichnet und zum Teil bereits durch irrefuhrende Ubersetzungen und Ahnliches entsprechend interpretiert wurden Uberdies ist die Vergleichbarkeit der Daten durch die uneinheitlichen Vorgehensweisen der fruhen Forscher eingeschrankt 111 Die meisten Sackgassen beruhen jedoch vielmehr auf eurozentrischen Versuchen der Vereinheitlichung bei denen analoge Entwicklungen Ahnlichkeiten aufgrund gleichartiger Bedingungen mit homologen Ahnlichkeiten aufgrund gemeinsamer Abstammung gleichgesetzt wurden 119 Folgende Theorien wurden in diesem Kontext mittlerweile wieder verworfen UrmonotheismusAndrew Lang 1898 143 und Wilhelm Schmidt 1912 144 vertraten die Auffassung dass bereits die Urmenschen eine Ahnung von der unzweifelhaften Existenz Gottes gehabt haben mussen Solche christlich motivierten Gedankengange sind heute obsolet Dema GotterAdolf Ellegard Jensen projizierte 1951 die sogenannten Dema Gotter einiger Ethnien Neuguineas auf alle Bodenbaukulturen seit der Jungsteinzeit Aus den Uberresten getoteter Dema sollen die existentiellen Nutzpflanzen entstehen 145 Auch wenn es ahnliche Vorstellungen bei einigen einfachen Pflanzerkulturen anderer Kontinente gibt ist eine so weitreichende Vereinheitlichung unserios FetischDer franzosische Enzyklopadist Charles de Brosses hielt 1760 die Idee der Ubertragung von spirituellen Machten auf bestimmte Gegenstande wie es in Westafrika mit sogenannten Fetischen praktiziert wurde fur das Kennzeichen der Urreligion und pragte dafur den Begriff des Fetischismus Auch der bedeutende Religionskritiker Auguste Comte 146 und der Theologe Friedrich Schleiermacher 147 ubernahmen diesen Gedanken Anfang des 19 Jahrhunderts ManaVerschiedene Autoren des 19 Jahrhunderts z B Robert Henry Codrington 146 und Paul Tillich 147 glaubten mit der in Ozeanien beheimateten dem Fetischismus ahnlichen Idee einer gottlichen Kraft die Menschen oder Gegenstande besonders machtig macht Mana das entscheidende Fundament aller ethnischen Religionen gefunden zu haben Auch sie fassten dabei jedoch ganz unterschiedliche Ideen zu etwas zusammen das so nicht existiert Entscheidend war vor allem die falsche Annahme dass alle diese Krafte unabhangig von Geistern oder Gottern seien 148 TotemismusBeliebt war bis in die 1960er Jahre 149 auch der verbreitete ethnische Begriff Totemismus der anfangs ausschliesslich religios interpretiert und auf alle Kulturen ubertragen wurde die sich in irgendeiner Weise mit Tieren Pflanzen oder anderen Naturerscheinungen verwandt fuhlten Wie man heute weiss hat das Gros der totemistischen Phanomene keinen religiosen Hintergrund SchamanismusDen grossten Umfang die grosste Popularitat und die weitreichendsten Konsequenzen kommen jedoch den vielfaltigen Schamanismus Hypothesen zu die in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts von Ethnologen Psychologen Religionswissenschaftlern Archaologen u a entworfen wurden Der von den sibirischen Tungusen stammende Begriff Schamane fur den religios rituellen Spezialisten wurde dabei auf wenige Merkmale reduziert etwa auf die ekstatischen Zustande oder die Berufung durch die Geister und aufgrund von Ahnlichkeiten ungeachtet anderer nicht ubereinstimmender Merkmale auf diverse Geisterbeschworer Heiler Wahrsager Hexer Zauberer oder Priester anderer Ethnien ubertragen Daraus liessen sich weitreichende und unterschiedliche Schlussfolgerungen herleiten die im Extremfall das schamanische Phanomen per definitionem nicht per se als weltumspannendes urreligioses Phanomen einordneten Solche Schamanismen die seit den 1990er Jahren zunehmend kritisiert werden 115 pragten entscheidend die neureligiose Stromung des esoterischen Neoschamanismus 135 beeinflussen einige echte schamanische Traditionen die durch jahrhundertelange Bekampfung fragmentiert worden waren 97 und verfalschen mit einer Vielzahl popularer Bucher immer noch den Stand der Forschung KulturstufenKulturelle Evolution wurde lange Zeit in einigen Theorievarianten bis heute als stufenartiger Evolutionsprozess von unterentwickelten primitive Religionen Animismus Animatismus zu hoch entwickelten Formen Hochgottglaube Monotheismus betrachtet 150 Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Neopaganismus Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Neopaganismus Liste der Ethnischen Religionen Liste der Lander nach ReligionLiteratur BearbeitenPeter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen Vollstandig uberarbeitete Neuauflage Lutherisches Verlagshaus Hannover 2012 ISBN 978 3 7859 1087 0 Theo Sundermeier Religion was ist das Religionswissenschaft im theologischen Kontext ein Studienbuch 2 erweiterte Neuauflage Otto Lembeck Frankfurt M 2007 ISBN 978 3 87476 541 1 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen Heyne Munchen 1995 ISBN 3 453 08181 1 Karl R Wernhart Ethnische Religionen Universale Elemente des Religiosen Topos Kevelaer 2004 ISBN 3 7867 8545 7 Ina Wunn Die Evolution der Religionen Habilitationsschrift Fakultat fur Geistes und Sozialwissenschaften der Universitat Hannover 2002 bearbeitbare internet version 8 7 2021 pdf version 8 7 2021 Anmerkungen Bearbeiten Beispielhaft genannt seien hier Peter Antes Religionen im Brennpunkt religionswissenschaftliche Beitrage 1976 2007 2007 Christoph Antweiler Ethnologie Ein Fuhrer zu popularen Medien 2005 Peter J Braunlein Beitrag in Axel Michaels Worterbuch der Religionen 2006 Corinna Erckenbrecht Traumzeit Die Religion der Ureinwohner Australiens 1998 Hans Jurgen Greschat Beitrag in Peter Antes Die Religionen der Gegenwart 1996 Klaus Hock Einfuhrung in die Religionswissenschaft 2002 David J Krieger und Christian J Jaggi Natur als Kulturprodukt Kulturokologie und Umweltethik 2013 Bernhard Lang Der religiose Mensch Kleine Weltgeschichte des homo religiosus in sechs kurzen Kapiteln In Jan Assmann und Harald Strohm Hrsg Homo religiosus Vielfalt und Geschichte des religiosen Menschen 2014 Rainer Neu Fachgebietsleiter der Abteilung Ethnische Religionen im Handbuch der Religionen Gerda Riedl Traditionelle ethnische Religionen Modell Assisi Christliches Gebet und interreligioser Dialog in heilsgeschichtlichem Kontext 1998 Bettina E Schmidt Einfuhrung in die Religionsethnologie Ideen und Konzepte 2008 Udo Tworuschka und Monika Tworuschka Bertelsmann Handbuch der Religionen 1992 Karl R Wernhart Ethnische Religionen Universale Elemente des Religiosen 2004 Von dem Philosophen Karl Rosenkranz erhalt man 1831 folgenden Hinweis zu dem von ihm definierten Begriff Naturreligion Es konnte sein dass man diesen Begriff zu enge fande und mit mir in dieser Hinsicht nicht ubereinstimmte weil man haufig alle ethnische Religionen Naturreligionen zu nennen gewohnt ist in Karl Rosenkranz Die Naturreligion Ein philosophisch historischer Versuch Langewiesche Iserlohn 1831 S VII Diese Anpassung findet freilich nicht immer statt Die Verfasstheit sakraler Texte in toten oder anderen Sprachen als der jeweiligen Landessprache z B Latein in Europa Arabisch in Indonesien oder Pakistan Hebraisch in Europa und den USA erschwert die Rezeption der Texte und verstarkt zugleich die formelhafte Verwendung Am Beispiel der Modernisierung der biblischen Sprache vgl Werner Besch Sprachgeschichte 1 Teilband Berlin 1998 S 65 Bei einigen dieser Weltanschauungen wie etwa dem Grossen Geheimnis Wakan der Sioux Volker verschmilzt diese Verwandtschaft mit dem Gottlichen so dass von Pantheismus gesprochen werden kann Spricht man im Zusammenhang mit aussereuropaischen Ethnien vom Bezug zur Natur so ist allerdings immer zu berucksichtigen dass der Begriff Natur hier haufig eine vollkommen andere Bedeutung hat Die Bezeichnung spirituelle Naturverehrung suggeriert im eurozentrischen Verstandnis eine Ausgrenzung des Menschen und seiner Kulturguter Das Naturverstandnis fremder Volker ist jedoch oftmals ein ganz anderes Bei den Amazonas Indianern beispielsweise gehoren der Mensch und die von ihm bewohnten Okosysteme zur Kultur wahrend Natur eher die unbekannte Welt ausserhalb des eigenen Lebensraumes ist In diesem Fall musste es daher eher spiritueller Bezug zu Kultur und Lebensraum heissen Hier ist grundsatzlich Vorsicht geboten um keine vorschnellen Schlusse zu ziehen Im Original heisst es auch shamanistic cults Anthony F C Wallace Religion An Anthropological View Random House New York USA 1966 S 97 so dass die direkte Ubersetzung schamanistisch lauten musste Hier wird stattdessen das Adjektiv schamanisch verwendet um die Gefahr einer Assoziation mit den vielfaltigen Schamanismus Theorien zu vermeiden Einzelnachweise Bearbeiten Lidia Guzy Baba s und Alekh s Askese und Ekstase einer Religion im Werden Berlin 2002 S 87 Gunter Dux Thomas Luckmann Joachim Matthes Zur Theorie der Religion Sociological Theories of Religion Religion und Sprache Religion and Language Springer 2013 S 35 a b Hans Jurgen Greschat Ethnische Religionen In Peter Antes Religionen der Gegenwart Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 41165 7 S 261 263 265 a b c d e f g h Josef Franz Thiel Religionsethnologie erschienen in Horst Balz et al Hrsg Theologische 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Indigenous The Academic Study of Indigenous Religions Aldershot Ashgate S 9 31 ISBN 978 0 754 65569 5 Joseph B Ruane Jennifer Todd Hrsg Ethnicity and Religion Intersections and Comparisons London 2011 Broughton Coburn Aama eine Pilgerreise in den Westen Sierra Taschenbuch 2000 ISBN 978 3 89405 091 7 Bettina E Schmidt Einfuhrung in die Religionsethnologie Ideen und Konzepte 2 durchgesehene Auflage Reimer Berlin 2015 ISBN 978 3 496 01539 0 S 22 44 47 52 54 55 a b c Der grosse Brockhaus 21 vollig neu bearbeitete Auflage F A Brockhaus Leipzig Mannheim 2006 ISBN 978 3 7653 4113 7 Bd 26 S 145 Stichwort Stammesreligionen Klaus Hock Einfuhrung in die interkulturelle Theologie Darmstadt 2011 S 12 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 11 a b c d e f g h i Hans Jurgen Greschat Naturreligionen erschienen in Horst Balz et al Hrsg Theologische Realenzyklopadie Band 24 Napoleonische Epoche Obrigkeit Walter de Gruyter Berlin New York 1994 ISBN 978 3 11 019098 4 S 185 188 Andreas Heusler Die altgermanische Dichtung Berlin 1923 Der grosse Brockhaus 21 vollig neu bearbeitete Auflage F A Brockhaus Leipzig Mannheim 2006 ISBN 978 3 7653 4113 7 Bd 19 S 465 Stichwort Naturreligionen a b David Gibbons Atlas des Glaubens Die Religionen der Welt Ubersetzung aus dem Englischen Frederking amp Thaler Munchen 2008 ISBN 978 3 89405 719 0 S 92 Dieter Gawora Forschungsgruppe traditionelle Volker und Gemeinschaften Website der Universitat Kassel FB05 Gesellschaftswissenschaften Abgerufen am 15 Juni 2013 Anja von Hahn Traditionelles Wissen indigener und lokaler Gemeinschaften zwischen geistigen Eigentumsrechten und der public domain Springer Heidelberg u a 2004 ISBN 3 540 22319 3 S 47 56 a b c d Klaus E Muller Schamanismus Heiler Geister Rituale 4 Auflage C H Beck Munchen 2010 Originalausgabe 1997 ISBN 978 3 406 41872 3 S 11 14 16 17 111 114 a b Hendrik Neubauer Hrsg The Survivors Vom Ureinwohner zum Weltburger Tandem Potsdam 2008 ISBN 978 3 8331 4627 5 S 300 301 a b c Lexikon Eintrage Ethnische Religionen und Stammesreligionen Wissen de Konradin Medien GmbH Leinfelden Echterdingen 2014 abgerufen am 21 September 2015 Karl R Wernhart Ethnische Religionen Universale Elemente des Religiosen Topos Kevelaer 2004 ISBN 3 7867 8545 7 S 18 19 83 84 Klaus E Muller Animismus Stichwort in Walter Hirschberg Begr Wolfgang Muller Red Worterbuch der Volkerkunde Neuausgabe 2 Auflage Reimer Berlin 2005 ISBN 3 496 02650 2 S 25 Adam Jones Neue Fischer Weltgeschichte Band 19 Afrika bis 1850 S Fischer 2016 ISBN 978 3 10 402419 6 Kap F 1 Seite Joachim Radkau Natur und Macht Eine Weltgeschichte der Umwelt 2 Auflage C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63493 2 S 98 99 Theo Sundermeier Religion was ist das S 38 40 Lars Nikolaysen Vergreistes Japan setzt in der Pflege auf Roboter In Die Welt 26 Juni 2014 1 a b c d e Anke Wellner Kempf Hrsg Philip Wilkinson Autor Religionen der Welt in der Reihe Kompakt amp Visuell Dorling Kindersley London GB 2009 ISBN 978 3 8310 1474 3 Kapitel Stammesreligionen S 38 39 u 42 43 zu Wandelbare und gegenwartige Geister und Gotter S 40 41 zu Geschichte S 46 47 zu Ritualisierte Kreislaufe a b Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 257 262 So die These von Mircea Eliade Das Heilige und das Profane Vom Wesen des Religiosen Frankfurt 1998 S 77 Zur Kritik der Vorstellung des deus otiosus am Beispiel Afrikas vgl Innocent Oyibo Aspekte afrikanischer Eschatologie aufgezeigt am Beispiel des Ahnenkults bei den Igala von Nigeria Munster 2004 S 58 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 27 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 28 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 37 a b c d Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 244 246 Ina Wunn Die Evolution der Religionen S 507 521 Native Americans and Christianity encyclopedia com American Eras 1997 abgerufen am 2 Januar 2016 Theo Sundermeier Religion was ist das S 48 62 70 72 Dietrich Zillessen Gegenreligion uber religiose Bildung und experimentelle Didaktik LIT Verlag Munster 2004 ISBN 978 3 8258 4843 9 S 23 24 Neureligionen Stichwort auf religio de abgefragt am 1 Marz 2016 Ina Wunn Yeziden in Deutschland Marcos Terena Singe das Lied der Stimme des Waldes in Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte Hrsg Stimmen der Erde Ureinwohner uber Umwelt und Entwicklung aus dem Englischen von Monika Seiller u Dionys Zink Raben Munchen 1993 ISBN 3 922696 37 6 S 68 a b c Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 244 Schwarzer Hirsch Hans Lang Autoren und Joseph Epes Brown Hrsg Die heilige Pfeife 9 Auflage aus dem Englischen von Gottfried Hotz Lamuv Gottingen 1996 ISBN 978 3 921521 68 7 S 161 a b c Klemens Ludwig Flustere zu dem Felsen Herder Freiburg 1993 ISBN 3 451 04195 2 S 72 Asmat Zitat 147 148 Aborigines Zitat 163 164 179 Bindung ans Land 165 Wladimir Sangi Zitat Aby M Warburg Bilder aus dem Gebiet der Pueblo Indianer in Nord Amerika 1923 In M Treml S Weigel P Ladwig Hrsg Aby Warburg Werke in einem Band Berlin 2010 S 524 565 hier S 550 Damabutja Datarak erzahlt fur B Wongar Iharang die Pflanze der Heilung in Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte Hrsg Stimmen der Erde Ureinwohner uber Umwelt und Entwicklung aus dem Englischen von Monika Seiller u Dionys Zink Raben Munchen 1993 ISBN 3 922696 37 6 S 129 a b Karl R Wernhart Ethnische Religionen erschienen in Johann Figl Hrsg Handbuch Religionswissenschaft Religionen und ihre zentralen Themen Verlagsanstalt Tyrolia Innsbruck 2003 ISBN 3 7022 2508 0 S 260 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 276 277 a b c d e Christian F Feest Beseelte Welten Die Religionen der Indianer Nordamerikas In Kleine Bibliothek der Religionen Bd 9 Herder Freiburg Basel Wien 1998 ISBN 3 451 23849 7 S Religion ist das Leben S 151 Wacherfahrungen und vernunftiges Denken S 110 111 Pueblo und Navaho S 93 religioser Pluralismus S 193 Karl Heinrich Worner Geschichte der Musik ein Studien und Nachschlagebuch 8 Auflage neu bearbeitet von Wolfgang Gratzer Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1993 ISBN 3 525 27811 X S 3 4 Martin Hall Some arguments against hunter gathering and farming modes in Southern Africa In Tim Ingold David Riches James Woodburn Hrsg Hunters and Gatherers Vol 2 History Evolution and Social Change Oxford Washington D C 1988 S 141 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 279 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 77 a b Jan Assmann Das kulturelle Gedachtnis Schrift Erinnerung und politische Identitat in fruhen Hochkulturen Beck Munchen 2013 Vine Deloria in Klemens Ludwig Flustere zu dem Felsen Die Botschaft der Ureinwohner unserer Erde zur Bewahrung der Schopfung Herder Freiburg u a 1993 ISBN 3 451 04195 2 S 17 Nathan Wate erzahlt fur Herbert Paulzen Das Salzwasser Volk in Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte Hrsg Stimmen der Erde Ureinwohner uber Umwelt und Entwicklung aus dem Englischen von Monika Seiller u Dionys Zink Raben Munchen 1993 ISBN 3 922696 37 6 S 104 105 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 256 257 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 263 168 Theo Sundermeier Religion was ist das S 40 a b Ina Wunn Die Evolution der Religionen S 7 441 Ina Wunn Die Evolution der Religionen Habilitationsschrift Fakultat fur Geistes und Sozialwissenschaften der Universitat Hannover 2002 Ina Wunn Die Evolution der Religionen S 1 97 131 145 146 Die Arbeit ist ein Beitrag zur Theoriebildung in der Religionswissenschaft und beschreibt die Entwicklung und Ausbreitung der verschiedenen Religionen unter einem entwicklungsgeschichtlichen Gesichtspunkt Wahrend der Terminus religiose Evolution bislang als ein aufsteigender Prozess verstanden wurde fusst die hier entwickelte Theorie ausdrucklich auf der biologischen Evolutionstheorie mit dem Ziel naturliche Entwicklungsprozesse ins Zentrum der Untersuchung zu stellen Parallelen zwischen der biologischen Evolution und der Entwicklungsgeschichte der Religionen erlauben auch den Wandel der Religionen als adaptive Modifikationen im Laufe der Geschichte zu verstehen S 1 vgl auch S n 11 298 487 Ina Wunn Die Evolution der Religionen S 9 11 447 502 Wolfgang Lindig u Mark Munzel Hrsg Die Indianer Band 2 Mark Munzel Mittel und Sudamerika 3 durchgesehene und erweiterte Auflage der 1 Auflage von 1978 dtv Munchen 1985 ISBN 3 423 04435 7 S 197 Ina Wunn Die Evolution der Religionen S 99 nach https socio ch relsoc t haslinger pdf S 13 in Wallace Anthony F C 1966 Religion An Anthropological View New York Random House o S Ina Wunn Die Evolution der Religionen S 478 Julia Haslinger Die Evolution der Religionen und der Religiositat In SocioloReligiositat in Switzerland Sociology of Religion Online Publikation Zurich 2012 S 13 16 Marvin Harris Kulturanthropologie Ein Lehrbuch Aus dem Amerikanischen von Sylvia M Schomburg Scherff Campus Frankfurt New York 1989 ISBN 3 593 33976 5 S insbes 285 286 zudem 287 302 a b Dieter Haller u Bernd Rodekohr dtv Atlas Ethnologie 2 vollstandig durchgesehene und korrigierte Auflage 2010 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2005 ISBN 978 3 423 03259 9 S 235 237 Stephen K Sanderson u Wesley W Roberts Neo Darwinian Theories of Religion and the Social Ecology of Religious Evolution PDF Version Memento des Originals vom 28 Juni 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot genealogyreligion net 2007 S 38 40 a b c Klaus Hock Einfuhrung in die Religionswissenschaft 5 Auflage WBG Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 26410 0 S 102 103 110 115 119 127 150 Theo Sundermeier Religion was ist das S 38 Ina Wunn Die Evolution der Religionen S 511 514 Ake Hultkrantz Amerikanische Religionen erschienen in Horst Balz et al Hrsg Theologische Realenzyklopadie Band 2 Agende Anselm von Canterbury Walter de Gruyter Berlin New York 1978 ISBN 978 3 11 019098 4 S 402 458 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 280 a b Karl Heinz Kohl Ethnologie die Wissenschaft vom kulturell Fremden Eine Einfuhrung 3 Auflage Beck Munchen 2012 S 80 81 erstveroffentlicht 1993 Mark Munzel Wildbeuter In Bernhard Streck Hrsg Worterbuch der Ethnologie 2 und erweiterte Auflage Peter Hammer Verlag Wuppertal 2000 ISBN 3 87294 857 1 S 295 299 Dieter Haller Dtv Atlas Ethnologie 2 vollstandig durchgesehene und korrigierte Auflage dtv Munchen 2010 ISBN 978 3 423 03259 9 S 103 165 169 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 14 a b c d Gunther Spitzing in einem Review von Egon Renner uber Frieder Weisse Kognitive Patternanalyse Der Tatsachenbegriff der Kognitiven Anthropologie Untersuchung seiner wissenschaftsgeschichtlichen Grundlagen und Entwurf eines Modells der kognitiven Patternanalyse In Zeitschrift fur Ethnologie Bd 112 Dietrich Reimer Berlin 1987 S 153 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 251 257 a b c d e Johannes Moser Einfuhrung in die Wirtschaftsanthropologie Institut fur Volkskunde Europaische Ethnologie Ludwig Maximilians Universitat Munchen 2008 Klaus E Muller Die bessere und die schlechtere Halfte Ethnologie des Geschlechterkonflikts Campus Frankfurt a M New York 1984 ISBN 3 593 33360 0 S 42 47 273 274 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 14 15 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 15 Manfred Kemme Das Afrikabild in deutschen Religionsbuchern eine Untersuchung katholischer Religionsbucher fur die Sekundarstufe I LIT Verlag Munster 2004 S 111 f Annegret Nippa u Museum fur Volkerkunde Hamburg Hrsg Kleines abc des Nomadismus Publikation zur Ausstellung Brisante Begegnungen Nomaden in einer sesshaften Welt Hamburg 2011 S 180 181 a b c Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 247 Michael D Coe Hrsg Dean Snow u Elizabeth Benson Autoren Bildatlas der Weltkulturen Amerika vor Kolumbus Weltbild Bechtermunz Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0711 3 Mesoamerika S 94 150 Sudamerika S 141 201 a b Klaus E Muller Schamanismus Heiler Geister Rituale 4 Auflage C H Beck Munchen 2010 Originalausgabe 1997 ISBN 978 3 406 41872 3 Rekonstruktion historischer Religionen S 7 8 vom Schamanismus zum Neoschamanismus 66 67 121 124 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 246 247 Frank Falkenstein Tierdarstellungen und Stierkult im Neolithikum Sudosteuropas und Anatoliens In The Struma Strymon River Valley in Prehistory In the Steps of James Harvey Gaul volume 2 S 121 138 Conference Paper 2004 Benjamin Grant Purzycki Coren Apicella Quentin D Atkinson u a Moralistic gods supernatural punishment and the expansion of human sociality In Nature 530 S 327 330 18 Februar 2016 doi 10 1038 nature16980 Katalin Turfitt Die Ungarn ein Schamanenvolk Erschienen in Der grosse Lebenskreis Ethnotherapien im Kreislauf von Vergehen Seinund Werden Ethnotherapies in the Cycle of Life Fading Being and Becoming 2005 Ethnomed Institut fur Ethnomedizin e V Munchen ISBN 978 3 8334 3588 1 S 135 143 Claudia Schwamberger Heilerwesen in Bulgarien Traditionelle Heilerinnen versus Psychotherapeutinnen Waxmann Verlag Munster 2004 ISBN 3 8309 8022 1 S 79 83 146 Alexander Berzin Die historische Interaktion zwischen den buddhistischen und islamischen Kulturen vor der Zeit des mongolischen Reichs abgerufen am 28 Marz 2016 Carl G Wingenroth Des weissen Mannes Burdes 2000 Jahre Kolonialismus Kiepenheuer amp Witsch 1961 S 68 Helmuth von Glasenapp Die funf grossen Religionen E Diederich 1951 S 24 Monika und Udo Tworuschka Die Welt der Religionen Wissen Media Verlag Gutersloh 2006 ISBN 3 577 14521 8 Afrikanische Religionen Traditionelle Religionen Religionen der Adivasi S 329 343 422 f Westfalische Wilhelms Universitat Munster Drei Lichter die den Himmel erhellen Vortrag uber den harmonisierenden Umgang mit religioser Vielfalt in China 2 November 2012 abgerufen am 28 Marz 2016 Mareike Potjans Der Shintoismus Weg der Gotter In planet wissen de abgerufen am 28 Marz 2016 Lexikon der Geographie auf spektrum de Primarreligionen Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2001 abgerufen am 23 September 2015 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 248 a b Walter Hirschberg Begrunder Wolfgang Muller Redaktion Worterbuch der Volkerkunde Neuausgabe 2 Auflage Reimer Berlin 2005 ISBN 3 496 02650 2 S 177 Bettina Schmidt Hochstes Wesen 268 Roland Mischung Naturreligion Ulrike Kirchberger Konversion zur Moderne Die britische Indianermission in der atlantischen Welt des 18 Jahrhunderts Otto Harrassowitz Wiesbaden 2008 S 158ff Edeltraud Hruschka Lebenswelten protestantischer Missionarsehefrauen in Ozeanien Exemplarisch dargestellt anhand von ausgewahlten Selbstzeugnissen dreier Missionsfrauen im Zeitraum von 1830 bis 1913 Diplomarbeit Universitat Wien 2002 S 90 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 24 a b Alfred Stolz Schamanismus Stichwort in Walter Hirschberg Begrunder Wolfgang Muller Redaktion Worterbuch der Volkerkunde Neuausgabe 2 Auflage Reimer Berlin 2005 ISBN 3 496 02650 2 S 326 327 Karin Riedl Kunstlerschamanen Zur Aneignung des Schamanenkonzepts bei Jim Morrison und Joseph Beuys transcript Bielefeld 2014 ISBN 978 3 8376 2683 4 S 91 98 Hartmut Zinser Zur Faszination des Schamanismus In Michael Kuper Hrsg Hungrige Geister und rastlose Seelen Texte zur Schamanismusforschung Dietrich Reimer Berlin 1991 S 17 26 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 80 a b Theo Sundermeier Religion was ist das S 34 35 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 10 Ina Wunn Die Evolution der Religionen S 526 527 Zitat Christine Lockwood in Silke Lahmann Lammert Es schnitt mir wie ein Messer durch meine Seele Clamor Schurmanns Mission bei den Kaurna Aborigines Beitrag in deutschlandradiokultur de vom 18 August 2012 abgerufen am 16 Marz 2016 Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 26 Joshua Project Datenbankauswertung Memento des Originals vom 3 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot legacy unreachedresources org Einzelabfrage und Auswertung alle Ethnien der Erde abgerufen am 1 April 2016 Joshua Project Homepage Memento des Originals vom 8 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot legacy unreachedresources org abgerufen am 28 Marz 2016 a b Thomas Schweer Stichwort Naturreligionen S 81 84 Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte Hrsg Stimmen der Erde Ureinwohner uber Umwelt und Entwicklung aus dem Englischen von Monika Seiller u Dionys Zink Raben Munchen 1993 ISBN 3 922696 37 6 S 68 Homepage der Menschenrechtsorganisation Survival International Homepage der Menschenrechtsorganisation Gesellschaft fur bedrohte Volker Fred W Riggs The Modernity of Ethnic Identity and Conflict in International Political Science Review Revue internationale de science politique Ausgabe 19 Nr 3 Ethnic Nationalism and the World Systemic Crisis Nationalisme ethnique et crise du systeme monde Juli 1998 S 269 288 Aurelie Biard The religious factor in the reification of neo ethnic identities in Kyrgyzstan in Nationalities Papers The Journal of Nationalism and Ethnicity Ausgabe 38 Nr 3 Mai 2010 S 323 335 a b Olivier Roy Holy Ignorance When Religion and Culture Part Ways Oxford University Press 2014 ISBN 978 0 19 932802 4 S 70 73 78 87 165 177 180 Maneli Farahmand Glocalization and Transnationalization in neo Mayanization Processes Ethnographic Case Studies from Mexico and Guatemala in Religions 2016 7 17 S 2 10 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 280 283 a b Dawne Sanson Taking the spirits seriously Neo Shamanism and contemporary shamanic healing in New Zealand Massay University Auckland NZ 2012 pdf Version S i 28 31 29 45 48 98 138 269 Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas herausgegeben im Auftrag des Osteuropa Instituts Regensburg von Martin Schulze Wessel und Dietmar Neutatz Band 58 2010 H 3 S 439 440 abgerufen am 11 September 2015 Felix Wiedemann Rassenmutter und Rebellin Hexenbilder in Romantik volkischer Bewegung Neuheidentum und Feminismus Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2007 ISBN 978 3 8260 3679 8 S 218 220 Claudia Feger uber Andriy Nakorchevski zur neuen ethnischen Religionsbewegung in der Ukraine in Rezension vom 13 Dezember 2010 zu Rene Grunder Michael Schetsche Ina Schmied Knittel Hrsg Der andere Glaube Europaische Alternativreligionen zwischen heidnischer Spiritualitat und christlicher Leitkultur Ergon Verlag 2009 ISBN 978 3 89913 688 3 Reihe Grenzuberschreitungen Band 8 In socialnet Rezensionen ISSN 2190 9245 abgerufen am 21 April 2016 Rene Grunder Michael Schetsche Ina Schmied Knittel Hrsg Der andere Glaube europaische Alternativreligionen zwischen heidnischer Spiritualitat und christlicher Leitkultur Band 8 der Reihe Grenzuberschreitungen Ergon Wurzburg 2009 ISBN 978 3 89913 688 3 S 19 Maria Erlendsdottir Pagan Beliefs in Modern Iceland University of Edinburgh 2001 S 43 Ralph Tuchtenhagen Religion in Norwegen erschienen in Markus Porsche Ludwig Jurgen Bellers Hrsg Handbuch der Religionen der Welt Bande 1 und 2 Traugott Bautz Nordhausen 2012 ISBN 978 3 88309 727 5 S 327 328 Manfred Bockl Die kleinen Religionen Europas Woher sie kommen und welchen Einfluss sie haben Patmos Ostfildern 2011 ISBN 978 3 8436 0000 2 S 153 159 insbesondere 154 155 Mariasusai Dhavamony Phenomenology of religion Editrice Pontificia Universita Gregoriana 1973 ISBN 88 7652 474 6 S 60 64 Wilhelm Schmidt Der Ursprung der Gottesidee Eine historisch kritische und positive Studie 1 12 Aschendorff Munster 1912 1955 Bettina Schmidt Dema Stichwort in Walter Hirschberg Begr Wolfgang Muller Red Worterbuch der 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